Verdichtet hat sich das im Rahmen der Messe SeitenWechsel in Halle/Saale, am Stand. Dort haben mindestens zwei Dutzend Leser die Gelegenheit genutzt, ins Gespräch zu kommen und von Leseerlebnissen zu berichten, die Antaios vermitteln konnte.
Es waren Leser darunter, die nach der Fortsetzung der Roman-Reihe fragten und von der Lektüre ihrer Lieblingsbände berichteten. Andere verwiesen auf einzelne Folgen der Literaturgespräche, die Lehnert und ich während der Corona-Jahre begonnen hatten und längst wieder aufnehmen wollten. Bloß ist der Aufwand groß und gerade viel anderes zu tun.
Das über Ernst Jünger ist das meistgesehene, die über Armin Mohler und Gottfried Benn sind Kernbestand, das über Gerd Gaiser ist mir sehr lieb. Allesamt sind sie im Kanal Schnellroda auf YouTube erschienen, und gerade diejenigen Autoren, die wenig bekannt sind, haben auf diese Weise hunderte neue Leser gewonnen und “sind wieder da” – Horst Lange und Jochen Klepper etwa, und Richard Hasemann natürlich.
Das schöne an den Gesprächen mit den stilleren Lesern ist, daß daran der Sinn der eigenen Arbeit spürbar wird. Viel vom politischen Geklingel können auch andere leisten, indem sie an der Strippe ziehen. Aber das tiefere Deutschland ausgraben – das ist doch etwas Besonderes.
Zum Kanal Schnellroda geht es hier, und man wird dort zwischen vielen politischen und grundsätzlichen Vorträgen leicht die Literaturgespräche finden.
Das, was von der Roman-Reihe derzeit lieferbar ist, kann hier entdeckt werden. Die Bände 11 und 12 sind auch schon im Angebot – wir rechnen mit ihnen im Februar.
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Lernen – Es sind 1400 Seiten, und vor ein paar Jahren waren es 1300. Als ich vor dreißig Jahren in Heidelberg Germanistik studierte, war Professor Helmuth Kiesel bereits im Seminar. Schon damals galt sein Interesse Ernst Jünger und der ganzen Epoche, die dieser Autor mitprägte. (Bestseller bei Antaios ist Jüngers In Stahlgewittern mit dem Nachwort von Kiesel.)

In zwei Jahren wird Kiesel seinen achtzigsten Geburtstag feiern können. Dieses hohe Alter hat ihn nicht daran gehindert, die Geschichte der deutschsprachigen Literatur für die Jahre 1933–1945 weiterzuschreiben – noch einmal um 100 Seiten umfangreicher als der Vorgängerband.
Derzeit sitzen zwei Sezession-Autoren an Rezensionen zu diesem Werk. Schreiben in finsteren Zeiten lautet der Titel des Ziegelsteins, und schon das Inhaltsverzeichnis ist faszinierend: Es beginnt mit der “Machtergreifung im Spiegel der Literatur” und der “Neuordnung der Literaturverhältnisse nach 1933”, spaltet danach die deutschsprachige Literatur auf in jene, die im Inland erschien (systemkonform oder ins Innere emigriert) und die andere, die der Exilanten, und mündet in die Literatur der Kriegsjahre.
Was soll ich sagen? Kann man so ein Buch ganz “lesen”? Bisher blätterte ich, las hier und dort, fischte nach Namen und Werken, kenne manches, aber vieles nicht, werde also, wenn es stiller wird, gründlicher lesen und einiges erwerben. So machen’s andere, die ich kenne, auch, so machte ich’s schon mit dem Vorläufer. Das sind eben Kompendien, höchst inspirierend, seltsamerweise erst jetzt vorhanden – jedenfalls Maßstäbe.
Helmuth Kiesel: Schreiben in finsteren Zeiten 1933–1945 – 1400 Seiten – 68 € – hier bestellen.
Und: Geschichte der deutschsprachigen Litertaur 1918–1933 – 1300 Seiten – 58 € – hier bestellen.
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Schauen – Jedem, der in den kommenden zwölf Monaten zwölf Monatsblätter betrachten und dabei an die Arbeit von Antaios erinnert werden möchte, empfehle ich den Wandkalender für das Jahr 2026.
Gestaltet hat ihn der Künstler Frank J. Schäpel. Ich lernte sein Werk recht spät kennen, es war damals sein hochformatiges Bild des wie eine Fackel brennenden Turms der Kirche Notre Dame in Paris. Dieses Bild ist mittlerweile verkauft, auf der Messe SeitenWechsel in Halle/Saale war jener Kunstsammler an meinem Messestand, der es vor einem Jahr erworben hat.
Warum eignen sich Schäpels Gemälde für einen Kalender? Antaios legt seit über zehn Jahren solche Kalender auf, und das Jahresthema pendelt zwischen Kultur und Politik, Fotografie und Zeichnung, Kalligraphie und Buchcover. Mit Schäpels Dokumentarmalerei verbinden wir zwei Bereiche: das Politische und die Kunst.

Das sind nun keine Sonnenuntergänge und keine nassen Steine am Fjord, auch keine Katzen auf Büchern und übereinandergeschlagene Beine hinter Rosen. Es sind Gemälde von Heilserwartungen und Schocksituationen, aus dem Familienalbum und historische Menetekel, und das bedeutet: Es sind Kalenderblätter darunter, über die man mit wacheren Gästen ins Gespräch kommen wird.
Je nachdem, wen Sie damit beschenken wollen, können Schäpels Gemälde einen Ruck in die richtige Richtung sein oder eine Provokation – eines aber nicht: etwas unter Niveau. Und das ist wichtig: Immer wieder gab es Leute, die sich versuchten, und man lobte das Gutgemeinte. Diese Zeiten sind vorbei. Die Künstler treffen ein.
Realitäten. 12 Blätter von Frank j. Schäpel – Antaios-Wandkalender 2026 – A3, Spiralbindung mit Aufhängung – 16 € – hier bestellen.
(P.S.: Seit 10 Jahren spendet Antaios aus dem Erlös des Jahreskalenders 5000 € an ein Projekt. Diesmal hat die Identitäre Bewegung Wien diesen Betrag erhalten. Die Summe hilft, einen Aktivistenkeller zu finanzieren – ein weiteres Argument für diesen Kalender!)
