Der absolut Böse: Ahmadinedschad

Morgen soll die iranische Regierung vor den fünf Uno-Vetomächten sowie Deutschland Rede und Antwort zu seinem Atomprogramm stehen.

Ellen Kositza

Ellen Kositza ist Literatur-Redakteurin und Mutter von sieben Kindern.

Die dies­be­züg­li­chen Schlag­zei­len der Frei­tags­mel­dun­gen sind jetzt schon ins Gro­be geschrie­ben – soviel ist klar.

Es ist reich­lich schwer, vor hier aus zu beur­tei­len, wie men­schen­ver­ach­tend, zynisch und unde­mo­kra­tisch Prä­si­dent Ahma­di­ned­schad tat­säch­lich regiert. Fest steht nur: Ahma­di­ned­schad ist gna­den­los undi­plo­ma­tisch und fern west­li­cher Elo­quenz.  Die in deut­schen Tages­zei­tun­gen ver­öf­fent­lich­ten Kom­men­ta­re gehen uni­so­no gegen Ahma­di­ned­schad, und Ira­ner, die hier zu Wort kom­men, ob in Feuil­le­tons oder auf Poli­tik­sei­ten, sind alle­samt oppo­si­tio­nell. Die Sach­ver­hal­te genau zu prü­fen, fällt auch wegen der Sprach­bar­rie­ren schwer. Wer spricht schon Farsi?

Grund­sätz­lich machen mich Situa­tio­nen vom Typus Alle gegen Einen immer neu­gie­rig. Drum wähn­te ich mich auch im fal­schen Film, d.h. in einem Stör­sen­der, als ich am Wochen­en­de im Auto­ra­dio einen über­aus mode­ra­ten, ja: mode­rie­ren­den Bei­trag über den Iran und sein Atom­pro­gramm hör­te. Aber doch: es war bloß der Deutsch­land­funk. Kann und darf ein öffent­lich-recht­li­cher Sen­der so „neu­tral“ über einen Schur­ken­staat refe­rie­ren, des­sen welt­li­ches Ober­haupt Isra­el von der Land­kar­te radie­ren will? Der den Holo­caust leugnet?

Tja, hier sind wir bei den Sprach­bar­rie­ren. Hier kann man in einer klei­nen Geschich­te der Fal­sch­über­set­zun­gen nach­le­sen, was es mit den angeb­li­chen ira­ni­schen Eli­mi­na­ti­ons­wün­schen und der Leug­nungs­ge­schich­te auf sich hat und hier (lei­der in mit­tel­gu­tem Deutsch), wie die Rede Ahma­di­ned­schads vor der UN-Voll­ver­samm­lung Mit­te Sep­tem­ber lau­te­te, auf­grund derer nicht nur die deut­sche Dele­ga­ti­on “empört” den Saal verließ.

Inter­es­sant, wie unter­schied­lich sich das Wort Staats­rä­son buch­sta­bie­ren läßt.

Ellen Kositza

Ellen Kositza ist Literatur-Redakteurin und Mutter von sieben Kindern.

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