Konservativ – 7. Satz

von Karlheinz Weißmann

Halt Dich nicht damit auf, alles Alte zu bewahren! Der Konservative ist kein Trödler und kein Nostalgiker.

Er will kei­ne Kon­ser­ven, in denen nur noch ein Schein des Lebens vor­ge­wie­sen wer­den kann.

Was heißt das? Selbst­ver­ständ­lich gibt es die Lie­be zu den alten Din­gen, zu Rui­nen und Anti­qui­tä­ten und unter Kon­ser­va­ti­ven eine beson­de­re Fähig­keit zur Wahr­neh­mung des Zau­bers, der den Relik­ten anhaf­tet. Das ist aber nicht die Sache selbst. Man muß auch Schnit­te machen, sich von Über­kom­me­nem tren­nen, und soll nicht glau­ben, dass in jeder alten Hül­le noch der alte Geist steckt. Es geht auch nicht um das Alte, son­dern um das Erbe, nicht ums archi­vie­ren, son­dern ums Tra­die­ren. Es geht um den leben­di­gen Zusam­men­hang. Wenn der zer­stört ist, bleibt Pie­tät viel­leicht oder Trau­er, aber nicht das, was die Anstren­gungs­be­reit­schaft des Kon­ser­va­ti­ven wert ist.

Nichts schreibt sich
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