… auch eine eingehende Überprüfung der Behauptungen Sarrazins. Daraus vorab zwei Beispiele. Die Nachweise für die genannten Fakten und Zahlen sind nur in der Druckfassung enthalten.
1. Sarrazins Behauptung zur Negativauslese:
Eine große Zahl an Arabern und Türken in dieser Stadt, deren Anzahl durch falsche Politik zugenommen hat, hat keine produktive Funktion, außer für den Obst- und Gemüsehandel, und es wird sich vermutlich auch keine Perspektive entwickeln.
Fest steht, daß Ausländer in Berlin wesentlich häufiger arbeitslos sind (20,7 Prozent), als Deutsche (14 Prozent). Türken stellen mit 23,8 Prozent die größte Ausländergruppe in Berlin. Wie hoch die Arbeitslosenquote der einzelnen Migrantengruppen in Berlin ist, wird nicht gesondert erhoben. Deutschlandweit war die Arbeitslosenquote von Ausländern 2007 mit 20,3 Prozent „etwa doppelt so hoch wie in der Gesamtbevölkerung“. Und auch unter den Erwerbslosen sind Migranten zudem deutlich überrepräsentiert. Von den deutschlandweit insgesamt 3,6 Millionen Erwerbslosen 2007 hatten 1,05 Millionen einen Migrationshintergrund. Von den 3,7 Millionen Hartz IV-Empfängern waren 2007 1,3 Millionen Migranten. Mit Obst- und Gemüsehandel dürfte Sarrazin gemeint haben, daß Türken und Araber es auf Grund ihrer durchschnittlich niedrigeren Bildung schwerer auf dem Arbeitsmarkt haben und eher in „einfachen“ Berufen ohne notwenige Ausbildung unterkommen. Auch hier geben ihm die Zahlen recht. Ausländer und Migranten verfügen über eine erheblich schlechtere schulische Ausbildung als Deutsche. So waren 2007 von den 2,3 Millionen Personen in Deutschland ohne Schulabschluß 1,4 Millionen Migranten und nur 0,9 Millionen Deutsche. Während in Deutschland 2007 7,3 Prozent aller Schulabgänger ohne Schulabschluß blieben, lag die Zahl unter den ausländischen Schulabgängern mit 16 Prozent mehr als doppelt so hoch.
2. Sarrazins Behauptung zur demographischen Dynamik:
Die Türken erobern Deutschland genauso, wie die Kosovaren das Kosovo erobert haben: durch eine höhere Geburtenrate.
Von den 2007 in Deutschland geborenen 684.862 Kindern hatte nachweislich nur rund die Hälfte (338.684) einen deutschen Vater und eine deutsche Mutter, der Rest hatte mindestens einen Elternteil mit Migrationshintergrund, bzw. war die Nationalität des Vaters unbekannt. (Dabei darf nicht vergessen werden, daß Türken hierzulande die größte Zuwanderergruppe stellen.) Zum Vergleich: 1995 hatten von den 765.221 in Deutschland geborenen Kinder noch 506.847 zwei deutsche Elternteile. Hinzu kommt, daß die Geburtenrate von Türken in Deutschland höher ist, als die der Einheimischen. Die durchschnittliche Kinderzahl in Deutschland lag 2008 je Frau bei 1,38. Nach Angaben des Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung bekommen „Araber und Türken im Schnitt je zwei Kinder pro Familie“. Laut dem Mikrozensus 2008 des Statistischen Bundesamtes weisen unter den Zuwanderinnen „vor allem Frauen türkischer Herkunft Besonderheiten im generativen Verhalten auf. Sie sind deutlich seltener kinderlos als der Durchschnitt der zugewanderten Frauen“. Zudem sei „der Anteil der Frauen mit Migrationserfahrung an allen Müttern mit 4 oder mehr Kindern überdurchschnittlich hoch und hat sich von 14 Prozent bei den älteren Frauenkohorten (1933 bis 1943) auf 42 Prozent bei den 1964 bis 1973 geborenen Müttern erhöht“. Insgesamt wird sich die höhere Geburtenrate unter Ausländern und Migranten vor allem in Hinblick auf die demographische Alterung der Deutschen langfristig auf die Bevölkerungsstruktur hierzulande auswirken. Dies zeigt sich auch an den aktuellen Zahlen: Von den 4,6 Millionen in Deutschland lebenden Männer zwischen 65 und 75 Jahren haben 4,1 Millionen keinen und etwa 0,5 Million einen Migrationshintergrund, was einem Verhältnis von rund 8:1 entspricht. Von den 1,75 Millionen unter Fünfjährigen haben 1,17 Millionen keinen und 0,58 Million einen Migrationshintergrund. Hier liegt das Verhältnis schon bei rund 2:1. Bei den Frauen in den gleichen Altersgruppen sehen die Zahlen wie folgt aus: 65 bis 75 Jahre: 10,7:1. Unter Fünfjährige: knapp 2:1. Erwähnt seien hierbei auch die Städte, in denen die unter Fünfjährigen zu über 60 Prozent über einen Migrationshintergrund verfügen. So zum Beispiel Nürnberg (67 Prozent), Frankfurt/Main (64,6 Prozent), Düsseldorf (63,9 Prozent) und Stuttgart (63,6 Prozent).
Toni Roidl
Wenn also mal wieder jemand fragt, was man gegen die feindliche Übernahme unserer christlich-abendländischen Kultur durch den Islam tun kann (wie in aktuellen Diskussionen benachbarter Blogs um Aufkleber, Info-Bierdeckel, Ortsgruppen etc.), kann man nur sagen: Kinder kriegen!