In der Grauzone zwischen Extremismus und Demokratie. Sind wir dort? Egal, das sind Begriffe. Uns interessiert: Mit welcher Vorstellung rauscht der Welt-Leser nun auf unsere Seite, um sich umzuschauen? Denn Freia Peters hat es neben aller Beschreibung versäumt, über das zu berichten, was wir wollen. Hier also: Drei Stichpunkte für den Welt-Leser:
1. Wir wissen um die Erwartungsenttäuschung vieler guter Leute. Wer glaubt sich noch gut regiert? Man vergleiche etwa die Wirtschaftsprognosen vom November mit denen von heute: Wer kann einer solchen Elite noch glauben, daß sie weiß, was sie tut? Unsere Aufgabe: Über Aufklärung zur Reaktion auf solche Desaster anstacheln!
2. Wir wissen, daß die gängigen Begriffe die Wirklichkeit nicht mehr zu fassen vermögen. “Einen Gauner einen Gauner nennen”, betitelte Ulrich Wickert vor zwei Jahren ein Buch. Unsere Aufgabe: Neue Begriffe setzen und die Wirklichkeit besser beschreiben als die Meinungsführer. Ein Beispiel? Kannten Sie den Begriff “Erwartungsenttäuschung” schon? Wenn nicht: Er beschreibt doch sehr treffend die Enttäuschung darüber, daß uns die linksliberale Umformung unseres Landes in den letzten dreißig Jahren doch nicht eine bessere Gesellschaft beschert hat. Man darf enttäuscht sein – und sollte sich nach etwas besserem umsehen.
3. Dieses Bessere: Sie finden es rechts von der Mitte, dort, wo mit einer starken konservativen Persönlichkeitsbildung ernst gemacht wird. Falls Sie jetzt an die CDU denken: Warum deren Gelegenheits-Konservatismus nicht weiterführt, hat Karlheinz Weißmann zum Auftakt unserer Internetseite einem zwölfteiligen Konservativen Katechismus beschrieben (der letzte Teil ist heute erschienen): Den Unzufriedenen die Angst davor zu nehmen, in unserem starken Sinne konservativ zu sein: Das ist unsere 3. Aufgabe.
Zum Einstieg ein Probeheft unserer Zeitschrift? Oder Das konservative Minimum?
Haiduk
Besonders lustig finde ich die Einordnung als "antiwestlich". Darf man das etwa nicht sein? Ich finde es gut antiwestlich zu sein. Nur richtig begründen sollte man es eben können. Entscheidend ist an der Stelle die Positionierung zur Frage der Menschenrechte. Wenn der neue Moskauer Patriarch Kyrill das Fehlen eines Moralbegriffes in der Europäischen Grundrechtecharta beklagt, dann hat er einfach recht. Was da nämlich effektiv geschieht, ist die Ersetzung des Moralbegriffes als mögliche Beschränkung der durch die Menschenrechte garantierten Freiheiten durch einen von der Politik kontrollierten "Wertekatalog". Auch innerhalb der Kirche(n) greift das immer mehr um sich, wenn von "christlichen Werten" die Rede ist, statt von der Wahrheit Jesu Christi.