Diesem Umstand tritt Norbert Feinendegen mit seiner Dissertation über C. S. Lewis entgegen. Daß Lewis hierzulande als Denker von Rang nicht ernstgenommen wird, so legt Feinendegen überzeugend dar, ist sachlich nicht berechtigt. Dafür spricht das argumentative Gewicht von Lewis’ Kritik moderner Erkenntnistheorie ebenso wie seine theologischen Überlegungen. Feinendegens Nachvollzug des Lewisschen »Denk- Weges zu Christus« ist eine Fleißarbeit, die hohe Anforderungen an die Ausdauer des Lesers stellt, aber die Lektüre auch mit wertvollen Einsichten belohnt. Auf den ersten Blick mag es scheinen, als ob Lewis in Deutschland ignoriert wird, weil er die Frechheit besaß, sich verständlich auszudrücken. Das stimmt wohl auch, aber Feinendegens Buch zeigt darüber hinaus, daß Lewis zu den Gegenaufklärern gehört; zu denen, die nicht etwa ein Zurück hinter die Aufklärung fordern, sondern deren Verirrungen (also: durch Aufklärung über die Aufklärung) ans Licht bringen wollen. Das, so könnte man Feinendegen ergänzen, macht C. S. Lewis zu einem christlichen konservativen Revolutionär.
(Norbert Feinendegen: Denk-Weg zu Christus. C. S. Lewis als kritischer Denker der Moderne Regensburg: Friedrich Pustet 2008. 616 S., 54.00 €)