11. Winterakademie: Islam

1400 Jahre nach der Verkündigung des Korans hat es der Islam geschafft: Er gehört offiziell zu Deutschland und darf sich gleichberechtigt neben dem Christentum wähnen.

Erik Lehnert

Erik Lehnert ist promovierter Philosoph.

Jeden­falls stell­te das der neue Bun­des­prä­si­dent in sei­ner Rede zur Ein­heits­fei­er fest. Chris­ti­an Wulff war es auch, der noch als nie­der­säch­si­scher Minis­ter­prä­si­dent mit Aygül Özkan die ers­te Minis­te­rin mit “Migra­ti­ons­hin­ter­grund” ernannte.

Die­se for­der­te umge­hend, daß Kreu­ze aus den Schu­len zu ver­schwin­den hät­ten. Als es dar­auf­hin Kri­tik gab, ruder­te sie zurück und ent­schul­dig­te sich mit dem Argu­ment, daß ihr die in „Nie­der­sach­sen geleb­te Pra­xis“ nicht bekannt gewe­sen sei.

Daß sich mos­le­mi­sche Ein­wan­de­rer und ihre Kin­der nicht für die Kul­tur des Lan­des inter­es­sie­ren, dem sie mitt­ler­wei­le als deut­sche Staats­bür­ger ange­hö­ren, ist All­tag. Den­noch ist es ein erklä­rungs­be­dürf­ti­ges Phä­no­men, das sei­nen Ursprung offen­bar im Islam selbst hat. Die Rat­lo­sig­keit, mit der die Deut­schen sol­chen Merk­wür­dig­kei­ten gegen­über­ste­hen, hat sei­ne Ursa­che nicht zuletzt in der man­geln­den Kennt­nis über den Islam. Der media­le Auf­schrei ist immer groß, wenn das Phä­no­men Islam ein­mal jen­seits von Beschwich­ti­gung, Abscheu oder Bewun­de­rung beleuch­tet wird – egal ob es sich um Hun­ting­tons The­se vom „Kampf der Kul­tu­ren“, Hein­sohns Hin­weis auf den Zusam­men­hang von Demo­gra­phie und Aggres­si­vi­tät oder zuletzt Sar­ra­zins Kri­tik an der reli­gi­ös moti­vier­ten Inte­gra­ti­ons­un­wil­lig­keit der Mus­li­me handelt.

Die 11. Win­ter­aka­de­mie des IfS wird sich daher vom 4. bis 6. Febru­ar 2011 dem The­ma „Islam“ wid­men. Wir wer­den das Ver­hält­nis von Chris­ten­tum und Islam, die Bedeu­tung des Ori­ents für die abend­län­di­sche Ent­wick­lung, die aktu­el­le Rol­le des Islam in Deutsch­land, das „Dschi­had-Sys­tem“, die mög­li­chen Deu­tun­gen des Korans, die Geschich­te des Islams, sei­ne his­to­ri­schen Grund­la­gen und sei­ne Bedeu­tung für uns als Deut­sche am Anfang des 21. Jahr­hun­derts beleuch­ten. Dazu haben wir u.a. einen Phi­lo­so­phen, einen Theo­lo­gen, einen His­to­ri­ker, einen Sozio­lo­gen und eine Islam­wis­sen­schaft­ler eingeladen.

40 Teil­neh­mer­plät­ze, sie­ben Vor­trä­ge, Film, Dis­kus­sio­nen, Sport: Wenn Sie 35 Jah­re oder jün­ger sind, kön­nen und soll­ten Sie teil­neh­men! Die 11. Win­ter­aka­de­mie wird nicht in Schnell­ro­da statt­fin­den, son­dern in der Regi­on zwi­schen Han­no­ver und Kas­sel! Der Aus­weich­ort ist gut mit der Bahn erreich­bar. Genaue Infor­ma­tio­nen gibt es nach der Anmel­dung. Die Hörer­bei­trä­ge sind nicht hoch, wer Geld ver­dient, bezahlt für zwei Über­nach­tun­gen, Voll­pen­si­on und alle Vor­trä­ge 80,00 €, alle ande­ren bezah­len 35,00 €. Und: Kei­ner soll­te wegen finan­zi­el­ler Eng­päs­se fern­blei­ben. Rufen Sie uns an, falls es knapp wird! Tagungs­fol­ge und Anmel­de­bo­gen gibt es auf der Netz­sei­te des Insti­tuts für Staats­po­li­tik.

 

Erik Lehnert

Erik Lehnert ist promovierter Philosoph.

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