Der Untergang des Abendlandes in Anekdoten (1)

Ich eröffne hiermit eine Serie mit Anekdoten aus den letzten Tagen der Menschheit in loser Folge. Episode eins:...

Martin Lichtmesz

Martin Lichtmesz ist freier Publizist und Übersetzer.

Am Abend des EM-Spie­les Deutsch­land-Grie­chen­land fla­nier­te der Schrei­ben­de durch das nächt­li­che Wien, um irgend­wann spät­nachts in einem Schup­pen am Donau­ka­nal zu stranden.

An der Bar an einem Ach­tel Rot­wein nip­pend, gesell­te sich jun­ger Mann zu ihm, gera­de über 20 Jah­re alt, eher “süd­län­di­sches” Aus­se­hen (dunk­le Haa­re, dunk­le Augen, dunk­ler Teint), mit einem schlech­ten Vor­der­zahn. Dar­aus ergab sich fol­gen­der Dialog:

Typ: Hast du heu­te zu Deutsch­land gehalten?
Licht­mesz: Na sicher.
T: Na, du bist tiaf (=niveau­los).
LM: Zu Grie­chen­land hal­ten ist noch tiafer.
T: I darf tiaf sein, I komm aus Favoriten.
LM: Das merkt man.

Er trinkt einen Schluck Bier.
T: Glaubst du eigent­lich aa, daß die Aus­län­der alle kri­mi­nell san?
LM: Naja, kommt auf den Aus­län­der an, oder?
T:  Die Aus­län­der san alle kriminell!
LM: Wel­che Ausländer?
T: Gibts da unterschiedliche?
LM: Frei­lich, es gibt ja auch nicht nur ein Aus­land, son­dern vie­le Aus-Länder.
T: Wieviele?
LM: Na, alles, was nicht Inland ist, ist logi­scher­wei­se Aus­land, also so ziem­lich die gan­ze rest­li­che Welt.
T: Die Aus­län­der sol­len angeb­lich 90% aller Ver­bre­chen bege­hen. Glaubst du des?
LM: Kei­ne Ahnung, klingt schon ein bis­sel über­trie­ben. Außer­dem hat Chur­chill gesagt, man soll kei­ner Sta­tis­tik trau­en, die man nicht sel­ber gefälscht hat.
T: Und des tuast du, Sta­tis­ti­ken fälschen?
LM: Nein.
T: Die Ara­ber san Ter­ro­ris­ten, ganz kloar. Die Tür­ken und Ser­ben san olle kri­mi­nell… mir hat ein­mal ein Ser­be gestreck­tes Hero­in verkauft.
LM: Was regst dich dann auf, wenn du Hero­in kaufst, bist ja sel­ber kri­mi­nell. Fin­de ich außer­dem kei­ne gute Idee, sich damit zugrun­de zu richten.
T: Hast du schon mal Hero­in gekauft?
LM: Nein.
T: Woher waaßt du des daun, wie des is? Des is wie mit dem Holocaust.
LM: Dem Holocaust?
T: Da bist ja auch ned dabei­ge­we­sen, trotz­dem wird dir aller­hand Bled­sinn dar­über erzählt hei­te. Des is ja aa alles ned woahr.
LM: Soviel wird schon woahr sein, daß da vie­le Men­schen gestor­ben sind, und am Hero­in auch. Was hast denn heu­te schon genommen?
T: Gras, Metha­don, Koks…
LM: Und wie gehts dir dabei?
T: Guat, I kann no kloar denken.

Er über­legt kurz, dann:
T: Und du hast Thea­ter­wis­sen­schaf­ten studiert?
LM: Wieso?
T: Weil du so schwo­az auzo­gen bist. Thea­ter­wis­sen­schaft­ler san immer schwo­az auzogen.
LM: Und was machst du so, außer Drogendealen?
T: Ich schlag Aus­län­der und ver­ge­wal­ti­ge Frauen.
LM: Und was ande­res auch noch?
T: I bin Sozialarbeiter.
LM: Dann ham’s den Bock zum Gärt­ner gmacht.
T: (Pau­se) Alle Ach­tung. Der Spruch war guat. Wirklich.
LM: Dan­ke, um die Uhr­zeit kommt das qua­si von selber.
T: Echt guat. Zumin­dest für aan wie di.

Er schnappt sich sein Bier und ver­schwin­det in einem Meer aus alko­ho­li­sier­ter und bekiff­ter Jugend.

Martin Lichtmesz

Martin Lichtmesz ist freier Publizist und Übersetzer.

Nichts schreibt sich
von allein!

Das Blog der Zeitschrift Sezession ist die wichtigste rechtsintellektuelle Stimme im Netz. Es lebt vom Fleiß, von der Lesewut und von der Sprachkraft seiner Autoren. Wenn Sie diesen Federn Zeit und Ruhe verschaffen möchten, können Sie das mit einem Betrag Ihrer Wahl tun.

Sezession
DE58 8005 3762 1894 1405 98
NOLADE21HAL

Kommentare (0)

Für diesen Beitrag ist die Diskussion geschlossen.