Nach dem Abitur studierte Hepp Geschichte, Soziologie und Politikwissenschaft an den Universitäten Tübingen, Paris und Erlangen. Er kam während seines Aufenthalts in Paris in Kontakt zu Armin Mohler, der ihn in den Kreis Carl Schmitts einführte. Nach der Rückkehr bildete er mit seinem Bruder Marcel eine »Katholische«, dann »Konservative Front«.
Hepp hatte von früh an eine aktivistische Neigung, wurde nach einem Eklat im Oberseminar von Theodor Eschenburg der Universität Tübingen verwiesen und nährte bald seinen Widerwillen gegen eine konservative, also defensive Programmatik. Schon in einem Text von 1962 äußerte er, daß es nötig sei, eine »neue Rechte« zu formieren, die den Kampf gegen das liberale Establishment genauso führen sollte wie den gegen die Linke.
Danach ist Hepp in den sechziger Jahren nicht weiter politisch hervorgetreten, sondern konzentrierte sich auf den Abschluß seiner Dissertation über »Politische Theologie und theologische Politik« in der Weimarer Republik bei Hans-Joachim Schoeps (1967); bezeichnenderweise wurden von der Arbeit nur die harmlosen Teile vervielfältigt. Seit 1966 arbeitete Hepp als Soziologe in Saarbrücken und Salzburg, 1977 erfolgte der Ruf auf das Ordinariat für Soziologie an der Universität Osnabrück, das er bis 1994 innehatte. Anschließend lehrte er bis zu seiner Emeritierung 2006 an der Hochschule Vechta.
Nach dem Scheitern der »gaullistischen« Initiative Mohlers – für die der früh verstorbene Marcel Hepp als Sekretär von Franz Josef Strauß und Chefredakteur des Bayernkurier eine wichtige Rolle gespielt hatte – nahm Hepp seine publizistische Tätigkeit wieder auf, vor allem im Umfeld der Zeitschrift Criticón. Dabei fiel neben der Brillanz seiner Argumentation vor allem die Tendenz zur Zuspitzung auf. Beide Eigenschaften traten auch in seinem Hauptwerk, dem 1988 erschienenen Buch Die Endlösung der Deutschen Frage, unübersehbar hervor. Anders als viele Bevölkerungswissenschaftler, trieb Hepp ausdrücklich »politische Demographie«, die nicht nur Statistisches sammelte, verglich und distanziert auswertete, sondern aus dem Datenmaterial eine unmißverständliche Folgerung zog: Bevölkerungsschwund ist ein Ausdruck kollektiver Todessehnsucht, und wer dem als Politiker nicht entgegentritt, verrät seine Pflicht gegenüber dem Volk, dem er zu dienen hat. Einwanderung, so Hepp, könne durchaus ein Gewinn sein, aber nur, wenn die Einwanderer tatsächlich die autochthone Kultur bereicherten oder an eine dauerhafte Unterschichtung der Heimischen gedacht sei.
Daß Hepp es wagte, solche Gedanken zu äußern und unter Hinweis auf die bêtes noires der Soziologenzunft zu begründen, hat sofort die Zensur auf den Plan gerufen. Hepp hat die Angriffe (zuletzt noch eine langwierige juristische Auseinandersetzung mit der Illustrierten Stern) zwar mehr oder weniger unbeschadet überstanden, sich aber seit dem Beginn der neunziger Jahre (nicht zuletzt aus Enttäuschung über den Verlauf des Wiedervereinigungsprozesses) aus der aktiven Teilnahme an den Debatten zurückgezogen. Zuletzt erschien noch eine bravouröse Abrechnung mit der »Multikulturellen Gesellschaft« (MKG) aus seiner Feder.
Schriften: Selbstherrlichkeit und Selbstbedienung. Zur Dialektik der Emanzipation, München 1971; Die Endlösung der Deutschen Frage. Grundlinien einer politischen Demographie der Bundesrepublik Deutschland, Tübingen 1988; Multa non multum: Kulturkritische Anmerkungen zur »multikulturellen Gesellschaft«, in: Volker Beismann/Markus Josef Klein (Hrsg.): Politische Lageanalyse. Festschrift für Hans-Joachim Arndt, München 1993.