“HoGeSa” in Köln, Dresden, Berlin?

In Köln demonstrierten am vergangenen Sonntag, den 26. Oktober, Tausende Fußballfans, „Hooligans“ und „Ultras“ der verschiedensten deutschen Vereine gemeinsam mit politischen Aktivisten verschiedener Richtungen und dem sog. Durchschnittsbürger gegen Salafismus und Islamisierung. Ein Leser unseres Netztagebuchs nahm teil, nachdem er von der Veranstaltung auf „Facebook“ erfahren hatte. Es sind seine persönlichen Einschätzungen. Wir geben sie lediglich als Diskussionsanreiz wieder.

von Mir­ko Bendler

Eigent­lich gehe ich nicht ger­ne demons­trie­ren. Das möch­te ich vor­an­ge­stellt wis­sen, damit nicht der fal­sche Ein­druck ent­ste­hen kann, ich wäre Demons­tra­ti­ons­tou­rist, Erleb­nis­ori­en­tier­ter oder Ähn­li­ches. Der Ter­ror des IS im Ori­ent und die gewalt­tä­ti­gen Aus­ein­an­der­set­zun­gen zwi­schen Sala­fis­ten und Kur­den auf deut­schen Stra­ßen haben mich aber auf­ge­schreckt. Es reicht wohl nicht mehr, im Bekann­ten­kreis auf die bar­ba­ri­schen Isla­mis­ten hin­zu­wei­sen. Bei einem Glas Wein wird die Stirn gerun­zelt über die­se Got­tes­krie­ger, aber nach weni­gen Minu­ten geht es doch wie­der um den neu­en Lea­sing­ver­trag beim Auto oder die „erschre­cken­de“ Domi­nanz der Bay­ern in der Bundesliga.

Auch muss ich hin­zu­fü­gen, dass ich als bewuss­ter Kon­ser­va­ti­ver gewis­se Abnei­gun­gen gegen Stra­ßen-Events ver­spü­re, die sich noch stei­gern, wenn Fuß­ball­row­dys und Skin­heads hin­zu­sto­ßen könn­ten. Daher kos­te­te es mich eini­ge Über­win­dung nach Köln zu fah­ren. Nicht, weil mir 40 Minu­ten S‑Bahn am ein­zi­gen frei­en Tag der Woche zu viel wären. Nein, weil ich es mir nicht leis­ten kann, auf Fotos auf­zu­tau­chen, bei denen ich neben grö­len­den Schrän­ken ste­he oder anrü­chi­ge Pla­kat­pa­ro­len sicht­bar sind. Aber dies­mal ent­schloss ich mich doch, an der Ver­samm­lung der „HoGe­Sa“ teil­zu­neh­men. „Hoo­li­gans gegen Sala­fis­ten“ klingt mar­tia­lisch, klingt abschre­ckend, klingt absto­ßend. Doch mit Gebets­krei­sen und Eine-Welt-Roman­tik kann man irren Fun­da­men­ta­lis­ten nicht bei­kom­men. Ein Dilemma.

Nun also „Demo“. Ich schloß mich mehr oder weni­ger einer Rei­se­grup­pe mei­nes Wohn­or­tes an, denen ich ansah, dass sie auf die­sel­be Ver­an­stal­tung woll­ten. Ca. 60 jun­ge Män­ner, dar­un­ter eini­ge Mäd­chen, aus­ge­las­sen und teil­wei­se mit Bier in der Hand. In Sprech­chö­ren, die irgend­wo zwi­schen Aus­wärts­spiel und poli­ti­schem State­ment ver­lie­fen, mach­ten sie aus ihrer Abnei­gung gegen bär­ti­ge Extre­mis­ten und Anti­fa-Radi­ka­le kei­nen Hehl. Ers­ter Kri­tik­punkt also: Kann man sei­ne Fuß­ball­ver­hal­tens­wei­sen nicht zu Hau­se las­sen? Ande­rer­seits: Hier rei­sen eben Fuß­ball­fans zu einem Tref­fen, kei­ne Bän­ker oder Klein­un­ter­neh­mer zu einem Geschäftsessen.

In Köln ange­langt waren es (nach eini­ger War­te­zeit, bei der ich das Teil­neh­mer­feld durch­wan­der­te) gut und ger­ne 5000 Men­schen, die sich ver­sam­mel­ten. Ich muss geste­hen, dass ich Gän­se­haut bekam, als ich auf mei­ner ers­ten Demo so vie­le Deutsch­land­fah­nen und gut gelaun­te Men­schen sah. Ver­ein­zel­te „Böller“-Würfe konn­te ich aus weni­gen hun­dert Metern Abstand ver­neh­men, nicht aber nach­voll­zie­hen. Den Auf­tritt einer als rechts­ra­di­kal gel­ten­den Musik­grup­pe habe ich ver­paßt. Als posi­ti­ves Zei­chen emp­fand ich jedoch eine Grup­pe Deut­scher, die mit der tür­ki­schen Staats­fah­ne im Schlepp­tau erschie­nen, auf denen die gro­ße tür­kisch-lai­zis­ti­sche Legen­de Kemal Pascha „Ata­türk“ abge­bil­det war. Das bewies mir, es han­de­le sich nicht um stump­fe Aus­län­der­fein­de, son­dern um Anti-Sala­fis­ten. Auf der ande­ren Sei­te kam es aber auch zu Paro­len­ru­fen, die ich nicht gut­hei­ßen woll­te und mich des­halb räum­lich sepa­rier­te. Das funk­tio­nier­te pro­blem­los bei 5000 Teilnehmern.

Meh­re­re hun­dert Gewerk­schafts­mit­glie­der und Links­extre­me demons­trier­ten gleich­zei­tig gegen das Anlie­gen der „HoGe­Sa“ und „gegen Rechts“ – und für Tole­ranz gegen­über isla­mi­schen Mör­der­ban­den? Ich bekam sie aller­dings nicht zu Gesicht. Die Demo selbst: Man kann es im Inter­net nach­le­sen. Merk­wür­di­ges Poli­zei­ver­hal­ten gegen Ende der Ver­an­stal­tung paar­te sich mit der Gewalt­ori­en­tie­rung eini­ger Weni­ger. Und alle Jour­na­lis­ten, bei denen ich oft­mals den Ein­druck hat­te, sie ent­stam­men selbst der lin­ken Gegen­de­mons­tra­ti­on, knips­ten und film­ten eif­rig. Jetzt hat­ten sie ihre Schlag­zei­len, die sie viel­leicht bereits am Schreib­tisch vor-for­mu­liert hat­ten. Jeden­falls ist es schon erstaun­lich, wie 5000 jun­ge Men­schen pau­schal als Nazis, Hass­pre­di­ger und Extre­mis­ten gebrand­markt wer­den, wie zumin­dest frag­wür­di­ge lin­ke Publi­zis­ten selbst in mei­nem (Noch-)Stammblatt F.A.Z. unge­fil­tert ihre ein­sei­ti­ge Inter­pre­ta­ti­on der Gescheh­nis­se abge­ben dürfen.

Ich ent­fern­te mich bei Beginn der Aus­ein­an­der­set­zun­gen zügig von der Mas­se, um nach eini­gen Zick-Zack-Wegen im Haupt­bahn­hof mei­nen Zug zu bestei­gen. Bereits in der S‑Bahn las ich dann Online-News-Ticker, die von rechts­extre­mis­ti­schen Aus­wüch­sen und Nazi-Gewalt berich­te­ten. Die Zahl der ver­letz­ten Poli­zis­ten schraub­te sich bis auf 44. Wenn dem so ist, ist dies mit aller Schär­fe zu ver­ur­tei­len. Es bleibt unbe­greif­lich, wes­halb klei­ne Grup­pen die Aus­ein­an­der­set­zung mit der Staats­macht bewusst annah­men oder such­ten und sogar einen Ein­satz­wa­gen umwar­fen. Sie leis­te­ten der Islam­kri­tik einen Bären­dienst. Min­des­tens so unbe­greif­lich aber ist die Reak­ti­on der Medi­en und der Poli­tik. Die einen for­dern Ver­samm­lungs­rechts­ver­schär­fun­gen, ande­re end­lich den bedin­gungs­lo­sen „Kampf gegen Rechts“. Und alle, alle stim­men ein, wie scho­ckie­rend die Alli­anz aus Hoo­li­gans und Neo­na­zis sei. Dabei waren längst nicht alle Teil­neh­mer eines von bei­den. Auch wenn man Men­schen nicht in die Köp­fe sehen kann: Ich glau­be, die meis­ten der 5000 waren weder noch.

Es ist depri­mie­rend, auch für Poli­zis­ten, wenn man nun Straf­rechts­re­for­men oder gene­rell eine här­te­re Gang­art gegen rech­te Gewalt­tä­ter for­dert. Denn das Gros der poli­tisch moti­vier­ten Gewalt geht von lin­ker Sei­te aus. Also pure Heu­che­lei. Denn die Medi­en schwei­gen dies durch die Bank tot, wenn ich von der Jun­gen Frei­heit und ande­ren kon­ser­va­ti­ven Klein­pro­jek­ten abse­he. Und wann for­der­ten Poli­ti­ker nach den all­jähr­li­chen 1.Mai-Krawallen här­ter­te Gang­art und Ver­samm­lungs­rechts­be­schnei­dun­gen? Wann for­der­ten Poli­ti­ker den „Kampf gegen Links“ nach lin­ken Brand­stif­tun­gen in Ber­lin und Mas­sen­kra­wal­len in Ham­burg? Konn­te man dabei rühr­se­li­ge grü­ne Spit­zen­po­li­ti­ker hören, die im Deutsch­land­ra­dio ihre Betrof­fen­heit ob jähr­lich vie­ler hun­dert ver­letz­ter Poli­zis­ten durch Lin­ke und ob gekürz­ter Etat-Mit­tel der Bun­des­po­li­zei dar­le­gen durf­ten? Nur Schwei­gen ern­ten die Poli­zei­kräf­te, die bei­na­he wöchent­lich von Links­extre­mis­ten und ihren Mit­läu­fern drang­sa­liert und atta­ckiert wer­den, und das über­all in Deutsch­land. Wol­len sie Auf­merk­sam­keit für ihre schwie­ri­ge Lage zwi­schen den Fron­ten, müs­sen sie sich von Nazi-Hools einen ein­zi­gen Wagen umsto­ßen las­sen. Inten­siv­sta­ti­on nach lin­ken Exzes­sen reicht nicht. Soweit sind wir gekom­men. Eine Demo kann dar­an nichts ändern. Eine zwei­te auch nicht. Und doch: Ich war dabei. Es war eine Befreiung.

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Kommentare (97)

Bernhard

28. Oktober 2014 11:24

Tolle Sache - sehr zu begrüßen und unterstützungswürdig. Nichts für Schwätzer und Weicheier.

In dem Maße, in dem unser Niedergang voranschreitet, wird der Widerstand härter werden müssen.

Alles andere ist Wunschdenken und Realitätsblindheit.

Die Konservativen sind entweder Teil des Widerstandes oder aber sie verabschieden sich aus der Geschichte.

Ede

28. Oktober 2014 11:32

Prinzipiell eine gute Sache. Mit Lesezirkeln ist in der Tat den drückenden Problemen nicht beizukommen, wie der Autor ja bemerkt hat. Fakt ist, das im Zuge der Veranstaltung von stattlichen Organen eine Situation herbeigeführt wurde, um nun, im Nachhinein, verschärfende Versammlungsbestimmungen durchzuboxen und um wieder einen braunen Teufel an die Wand zu malen, der von den immanenten Problemen in diesem Land ablenken soll. Man kann nur hoffen, dass sich die Protagonisten davon nicht beeindrucken lassen.

L.Edler

28. Oktober 2014 11:47

Zitat: "Es bleibt unbegreiflich, weshalb kleine Gruppen die Auseinandersetzung mit der Staatsmacht bewusst annahmen oder suchten und sogar einen Einsatzwagen umwarfen."

Ja, wie "unbegreiflich" bei einem Mob, der sich selbst als "Hooligans" bezeichnet und sich somit offen zur schwerstkriminellen Schläger- und Gewalttäter-Szene bekennt. So eine Überraschung aber auch, daß es dort zu Gewalt-Exzessen kommt. Der Gewalt-befürwortende Propaganda-Bericht, der auf "PI-News" erschien, wurde wahrscheinlich auch nur von einem "Einzelfall" geschrieben, der nicht repräsentativ für die Demo-Teilnehmer ist. Die bürgerlich-braven Hooligans machen so etwas doch nicht, die kippen doch keinen Polizeiwagen um, nein wie kann man darauf nur kommen...

Martin

28. Oktober 2014 11:48

Vor die Alternative gestellt, solche Demos eher totzuschweigen und medial als Randnotiz untergehen zu lassen (bisherige Vorgehensweise) oder darüber zu berichten, hat man sich nun dafür entschieden, darüber nicht nur zu berichten, sondern es offenbar zu einem Präzedenzfall hoch zu kochen, um dann entsprechende repressive Maßnahmen besser durchsetzen zu können. Bemerkenswert ist auch, dass die einschlägigen Onlinemedien vielfach ihre Kommentarfunktionen bei den Berichten über diese Veranstaltung und ihre Folgen gar nicht mehr erst öffnen, damit die Berichte und Kommentare unhinterfragt im Raum stehen bleiben.

Aus meiner Sicht scheint es in Köln sicher kein Kindergeburtstag mit Streichelzoobesuch gewesen zu sein, aber nach allem, was man in Nicht Mainstreammedien lesen konnte, war es wohl noch meilenweit entfernt von Krawallzuständen, wie sie alljährlich am 1. Mai in Hamburg oder Berlin stattfinden und dort mittlerweile zur örtlichen Folklore erklärt werden und damit faktisch geduldet sind.

Es stellt sich nun die Frage, wie weiter. Ich vermute, die repressiven Maßnahmen werden so oder so kommen, von daher ist still halten oder Wegtauchen zur Vermeidung der Repressalien nutzlos. Wenn der Stein mal rollt, sollte man wohl alles dafür tun, dass er weiter rollt. Bin also sehr gespannt, wie es weitergehen wird.

Judith

28. Oktober 2014 11:55

Vorweg: Ich war nicht auf der HogeSa - aber ich war auf dem ersten Antiislamisierungskongress in Köln 2008. [Hier die Chonologie für alle, die sich nicht mehr richtig erinnern können https://deutschland-politik-21.de/2008/12/19/grundrechte-in-koln/]

DIE Diskrepanz zwischen dem, was auf diesem Kongress tatsächlich geschah und der dann nachfolgenden Berichterstattung in den offiziellen Medien werde ich mein ganzes Leben lang nicht mehr vergessen: Das war Propaganda Pur im Sinne der herrschenden Staatsdoktrin.

Ich glaube denen kein Wort mehr.

Hermann Karst

28. Oktober 2014 12:06

Ein weiterer, sehr detaillierter Augenzeugenbericht auf der JF-Netzseite von heute als zehnteiliger Leserbrief (von A. Lange) im Kommentarstrang zum Artikel "Politiker fordern Konsequenzen":

https://jungefreiheit.de/politik/deutschland/2014/politiker-fordern-konsequenzen-nach-demonstration/

Lesenswert. Sehr aufschlußreich.

Bernhard

28. Oktober 2014 12:16

Bemerkenswert, wie die JF sich dazu äußert. Ganz offensichtlich betrachtet man sich dort als Teil der Systemmedien.

Da werden die jetzt wohl so manchen Leser verlieren.

Es ist jedoch nur ein weiterer Beweis für die Richtungsänderung dieser mittlerweile immer dubioseren Zeitung.

Ein Fremder aus Elea

28. Oktober 2014 12:18

Es gibt drei Arten von Gewalt auf der Straße:

1. politische,
2. kriminelle,
3. Geraufe.

1. und 3. sind von außen nicht immer zu unterscheiden, aber meistens offenbaren sich die Leute, indem sie sagen, daß ihnen die Gegend gehöre und sie die Regeln aufstellen.

Ich habe in meinem Leben einmal Gewalt der ersten Art erlebt, Gewalt der anderen beiden Arten hingegen glücklicherweise nicht, indes halte ich 1.) schlimmer als 2.) und 2.) schlimmer als 3.)

So gesehen ist es lustigerweise eine Deeskalation, wenn Hooligans sich der Straße bemächtigen.

Einer von mehreren erfreulichen Aspekten der Demonstration.

Ich meine, noch wird man in Deutschland nicht auf der Straße gefragt, ob man gestern die Tagesschau gesehen hätte, und was Frau Merkel da zu sagen hatte.

Aber falls das käme, wäre es schlimmer als einem Hool zu begegnen, der einen fragte, ob die Farben des eigenen Schals (weiß und blau), etwa für Schalke stünden.

Und was es heut' schon gibt, oder genauer gesagt vor gut 20 Jahren, als ich beim Bund war, sind Leute, die Wehrdienstleistende anmachen, weil sie in Uniform möglichst schnell nach Hause unter die Dusche und dann ins Bett wollen, weil sie gerade 72 Stunden Wache hinter sich hatten.

Ich hatte damals noch gedacht: "Und ich dachte, das mit dem Bild des Soldaten in der Gesellschaft würde nur Berufsoffiziere interessieren..."

Boukephalos

28. Oktober 2014 12:25

@L. Edler

Lernen Sie bitte den Unterschied zwischen "unbegreiflich" und "unerwartet". "Unbegreiflich" bedeutet, daß etwas geschieht (und zwar unabhängig wie vorhersehbar oder nicht), was nicht per se verständlich (begreifbar) ist. "Unbegreiflich" enthält eine subjektive Wertung, da für jeden Menschen andere Dinge unbegreiflich sind. Daß die Hooligans sich wie solche verhalten ist natürlich nicht unerwartet, aber für einen friedlichen, gewaltunbereiten Bürger (wie der Autor des Artikels sich ja darstellt) unbegreiflich.

NS: Werden Sie eigentlich von D.S. bezahlt, daß sie unqualifizierte Kommentare bei der SiN schreiben?

Albert

28. Oktober 2014 12:33

Ich gehörte zu denen, die über die HoGeSa die Nase rümpften: primitiv, prollig, unpolitisch und tendenziell unserer Sache eher schädlich. Deshalb bin ich nicht hingefahren, obwohl ich bis zum Kölner HbF nur 20 Minuten brauche.

Doch nach der HoGeSa hat sich meine Meinung geändert:

5000 Mann - aggressiv, gewaltbereit, schlaglustig. Hier läßt sich "Feindschaft" im atavistischen Sinn spüren. Das ist schon eine andere Liga als die üblichen Latsch-Demos mit ihren paar Hundert braven Teilnehmern. Hier tritt man dem Gegner mit einer Sprache entgegen, die er versteht und respektiert.

Nach mittlerweile bald 10 Jahren im rechts-konservativen Milieu muss ich desillusioniert sagen: Mit unseren guten Argumenten und unseren vorzeigbaren Akademikern sind wir noch nie in den Mainstream durchgedrungen. Man läßt uns seit bald 20 Jahren im konservativen Sumpf schmoren. Es gibt keinen einzigen vorweisbaren Erfolg. Der Erfolg der AfD hat mit der JF, dem IfS usw. nix zu tun. Welche Sau interessiert sich schon für die JF? Wer liest noch den Info-Newsletter? Wer interessiert sich schon für die brav-biederen Lebensschützer-Demos in Berlin? Wer hat sich schon mal in die vielgepriesene Bibliothek des Konservativmus verlaufen?

Hingegen: 5000 Schläger auf der Straße - offene Feindschaft - Diskursverweigerung - Gewaltbereitschaft .... irgendwie scheinen die es zu bringen.

Gunnar

28. Oktober 2014 12:56

Sehr geehrter Herr Edler, lieber Lion,

man möchte ja eigentlich davon ausgehen, gerade Sie seien gefeit gegen Ikea-Regalsysteme, in denen Schubladen, neben ihrer überaus schlechten Verarbeitung, nach Belieben auf- und zugeschoben werden, um mal den einen, mal den anderen darin zu versenken.
Wenn sich der gemeine Hooligan in einer seiner ökologischen Nischen trifft, dergestalt, um seinen Artgenossen mal gepflegt eins in die Fresse zu geben, was sich außerhalb der Paarungszeit wohl hauptsächlich auf Wiesen abspielen dürfte, in denen er, allein auf weiter Flur, dem bornierten Rotwein-Trinker kaum begegnen dürfte, da dieser sich zu jener Stund, weit über die Ikea-Aufbauanleitung gebeugt, fragt, weshalb diese Schubladen (inhärent schlecht verarbeitet), einfach nicht passen wollen, indes sein handwerkliches Ungeschick (inhärent) Ihm nicht in den Sinn kommt, tendiere ich klar zum salomonischen Ausspruch, man hebe lieber die Welt aus ihren Angeln, als sich in ihr behaglich einzurichten.

enickmar

28. Oktober 2014 12:59

@ L.Edler und vorbeugend Andere ...

Bevor hier über "illegale" Gewalt, umgeschubste Polizeiwagen oder sogar sachbeschädigende Aufkleber an Laternenpfählen diskutiert wird:

Man kann es auch so sehen, daß die HoGeSa z.Z. die einzigen sind, die dem § 20 Absatz 4 Grundgesetz nachhaltig auf der Straße Ausdruck verleihen - sich also staatstragend und rechtens verhalten.

Das Traurige ist nur, daß diese Situation und ihre Eskalation vermutlich genau so gewünscht ist. Bis hin zum Einsatz der Bundeswehr im Inneren und anderes ...

Ich gehe jede Wette ein, daß es in der HoGeSa von V-Männern nur so wimmelt.

Marcus Junge

28. Oktober 2014 13:23

Verurteilen Sie also die Gewalt, die zu 44 verletzten Polizisten führte?! Na dann verurteilen Sie mal kräftig die Polizei, nicht für deren Kooperation mit der Antifa, was überhaupt erst zur Gewalt führte; nicht für den illegalen Kessel und kräftig Reizgas, Knüppel, Wasser, gegen die bis dahin friedliche Leute; sondern verurteilen Sie die Polizei für einen Großteil der verletzten Polizisten, die auf das eigene Reizgas zurückzuführen sind. Aber wen interessieren die Nebensächlichkeiten? Hauptsache Distanzeritis auf Grundlage der massenmedialen "Wahrheit".

John Haase

28. Oktober 2014 13:47

@ Albert
Wenn es hier eine "Like-" oder "Upvote"-Funktion gäbe, dann hätten sie meine Stimme.

Ich war bei der Demo, allerdings nur kurz. Als ich ankam war das Kategorie-C-Konzert anscheinend gerade vorbei, und die "Ausschreitungen" hatten noch nicht begonnen. Ich blieb etwa eine Dreiviertelstunde und fuhr dann wieder nach Hause, von den Vorkommnissen selbst habe ich daher nichts mitbekommen. Die Demonstrationsteilnehmer gaben ein recht buntes Bild ab, Hooligans waren natürlich da, aber auch manch ganz normaler Bürger. Dennoch sah man vorn vornherein, wo die Reise hingeht: es war offensichtlich, daß sich diese Jungs nicht von ein paar Antifanten ins Bockshorn jagen lassen werden, die übliche Taktik aus medialer Vorverurteilung -> Antifagewalt -> medialer Nachverurteilung -> Sache tot war diesesmal also zum Scheitern verurteilt. Lebensschützer lassen sich von ein paar Asozialen trefflich einschüchtern, Hooligans, nun ja, nicht so, und was irgendein blasierter bürgerlicher Schreiberling hinterher in der FAZ losläßt ist ihnen auch ziemlich wurscht.

Ich habe seit einigen Jahren die Meinung vertreten, daß der Bürgerkrieg um Europas Zukunft längst begonnen hat, daß man es nur noch nicht richtig sehen kann, weil die eine Seite (namentlich unsere) noch nicht angetreten ist. Bitteschön: hier ist sie. Ich sehe die Fehler von HoGeSa durchaus, und wünsche mir, daß sie beim nächsten mal anders auftreten möge (wobei ich mittlerweile äußerst skeptisch bin was die Medienberichte angeht, ich habe in der Hinsicht einfach schon zuviel erlebt) aber es ist einfach so: es sind unsere Jungs. Wer spuckt Christen an und nimmt ihnen die Holzkreuze weg? Nicht HoGeSa. Wer haut pro-, Republikaner-, AfD-Stände um? Nicht HoGeSa. Wer bewirft Burschenschaften und andere "rechte" Häuser mit Farbbeuteln? Nicht HoGeSa. Ist nicht gerade der hübscheste Teil unseres Lagers, aber ein dringend benötigter. Hoffentlich bleiben sie. Demo für Hamburg haben sie ja schon angekündigt. Oh bitte bitte! :D

L.Edler

28. Oktober 2014 13:53

@Gunnar:
Zitat: "Wenn sich der gemeine Hooligan in einer seiner ökologischen Nischen trifft, dergestalt, um seinen Artgenossen mal gepflegt eins in die Fresse zu geben, was sich außerhalb der Paarungszeit wohl hauptsächlich auf Wiesen abspielen dürfte (...)"

Ja, und manchmal wird auch jenseits der Wiesen ein französischer Polizist zum Krüppel geschlagen.

Es fragt sich auch, warum dieser kriminelle Mob sich dann nicht einfach gemeinsam mit Linksextremisten und Salafisten in einem Keller trifft. Dann müßte wenigstens nicht der Steuerzahler mit den Kosten für den Polizei-Einsatz dafür aufkommen.

Daher haben die Politiker völlig Recht: Es muß jetzt über eine Verschärfung des Versammlungsrechts nachgedacht werden, um dem Hooligan-Pöbel die Grenzen aufzuzeigen, mitsamt seiner linksextrem-salafistischen Geistes-Brüder. Mit liberalem Schnulli-Bulli kommt man an dieser Stelle nicht weiter. Denn sonst werden solche Straßenschlachten immer schlimmer, und am Ende blecht der Steuerzahler. Man müßte mal ausrechnen, ob die Polizei-Kosten für das Im-Zum-Halten von rechtsextremen Hooligans inzwischen sogar die Kosten für die Bewachung von illegal errichteten Flüchtlings-Unterkünften (Gerhart-Hauptmann-Schule in Kreuzberg) übersteigt. Wir müssen den Mißbrauch von Sozialleistungen durch Einwanderer bekämpfen, aber dem Mißbrauch von Steuergeldern durch Rechtsaußen-Hooligans müssen wir ebenfalls entgegen treten. Solche Leistungsverweigerer und Sozial-Mißbraucher, die unseren Rechtsstaat verachten, braucht eine bürgerliche Gesellschaft nicht.

Nordlaender

28. Oktober 2014 13:57

Wenn bei einer Demonstration nur einzelne Rechte auftauchen, gibt das nicht so ein gutes Bild. Stünde eine Bewegung nicht viel besser dar, wenn sich ausnahmslos alle als Nazis ausstaffierten? Wie Nazis aussehen, zeigt ja der Westdeutsche Rundfunk, diese Muster lassen sich doch gut übernehmen.

https://www.pi-news.net/2009/05/koellewood-kooperierte-wdr-mit-klischeenazis/

Hartwig

28. Oktober 2014 14:10

@ Bendler
" ... bin dabei gewesen ..."

Ja. Gratuliere. Das zählt!

@ enickmar
Ich glaube nicht, dass das so gewünscht ist. Die Versammlungsverschärfung, Einsatz der BW etc. ist die Eskalation, die man wohl gern so lange wie möglich aufgeschoben hätte.

@ Albert
Zustimmung. HoGeSa ist die Sprache, die sowohl von den Islamisten, der Antifa, dem System verstanden wird. Die Einzige, die verstanden wird. Die Antwort wird zwar massiv erfolgen, aber diese Verschärfung wurde ja gerade hier oft genug herbei geredet.

Hermann Karst

28. Oktober 2014 14:24

Ich fasse mich bei der Lektüre von Edlers Kommentaren an die Birne und habe das Gefühl, ich bin im falschen Film.

Nordlaender

28. Oktober 2014 14:25

@ enickmar

"Das Traurige ist nur, daß diese Situation und ihre Eskalation vermutlich genau so gewünscht ist."

Die Salafisten sind auf alle Fälle nötig: Es sind die Bösen, der Kontrast zu all den Millionen und Abermillionen guter nichteuropäischer "Zuwanderer", die sich hier anpassen und am Standort Deutschland uns Deutsche nach dem Willen der Christlich-Demokratischen Union als "Zukunftsdeutsche" (Martin Gillo, CDU, Ausländerbeauftragter Sachsens) ersetzen sollen.

So besehen sind Jubelrufe wie "Pirincci for Kanzler" furchterregender als die moslemischen Extremisten.

Das Salafistenspektakel war auch zu dem Zeitpunkt sehr dienlich, als der Landesverrat in Sachen Durchwinken des ESM über die Bühne ging. Schreiten die mutwillig herbeigeführten Szenarien fort in Richtung Bürgerkrieg, dann werden die Brandstifter auch die bejubelten Retter sein, die mit Gewalt wieder für Sicherheit und Ordnung sorgen, die Zügel nunmehr deutlich straffer anziehen.

John Haase

28. Oktober 2014 14:25

Das Problem ist, Herr Edler, daß zwar der Staat gegen "alle Extremisten gleichermaßen" vorgehen müßte es aber nicht tut, nicht tun wird und schon gar nicht tun will. Wer jetzt als Konservativer ein Verbot von HoGeSa oder ähnliches fordert hat den Schuß echt nicht gehört. Diese Leute können sich dann beim nächsten Schlag auf die Fresse von irgendeinem roten Penner ja denken: "Boah hey, der Staat müßte aber auch gegen diese Sorte Extremisten hier endlich mal vorgehen, na ja wenigstens war es nicht HoGeSa, die mich gerade verhauen haben."

Raskolnikow

28. Oktober 2014 14:29

Unser Leben hienieden,

steht in keiner Beziehung zu unserem Schicksal. Unsere Gestalt findet nicht unser Wesen. Ist es deshalb so schwierig, ja beinahe unmöglich ein Maß zu finden? Oder bedingt die Maßlosigkeit und die Unfähigkeit zu urteilen erst den Enthusiasmus? Im Grunde eine banale Frage. Alles ist banal. Alles ist einerlei! Gerade heute!

Jetzt sind also Hooligans die neuen Verteidiger „unserer Demokratie“! Endlich hat die einzig verbliebene Opposition in der Bundesrepublik zu sich selbst gefunden! Die leergetrunkene Bierflasche auf die Repräsentanten der Macht geschleudert, verkörpert alles, wirklich alles bis auf´s Letzte, was dem zeitgenössischen Dissidenten am Herzen liegt. Danke Hogesa!

Und die Konservativen jubilieren, das sei „kein Kindergeburtstag“ im „Streichelzoo“ gewesen, sondern in Köln wäre „Geschichte“ geschrieben worden. Nein, das war wirklich nichts für „Weicheier“ … Da gehört schon Mut dazu, sich mit 5.000 politisch interessierten Trinkern am Bahnhof zu versammeln, subalternen Singsang zu veranstalten, Leergut in die Landschaft zu werfen und gegen „Salafistenschweine“ sowie Gottesstaat zu demonstrieren.

Zwar ist mir ein Rätsel, wie man etwas gegen as-Sham haben kann, aber da sich von JF bis hin zu Klonovsky alle einig sind, dort seien „Barbaren“ und „Mordgelichter“ (Klonovsky) am kulturlosen und verbrecherischen Werke, will ich gerne meinen mediocren Geist in Rechnung bringen und nicht mit dem Füßchen aufstampfen …

Mein kindisches Hirn will aber trotzdem nicht verstehen, weshalb ein paar Dekapitierte und tausend erschossene Gefangene eine sogenannte „westliche Wertegemeinschaft“ zu solchen Urteilen ermächtigt. Eine Wertegemeinschaft, die hunderttausende Verkehrstote beiseite räumt und weiter Gas gibt, die Millionen Kinder im Mutterleib zerstückelt, die ihre eigene jahrhundertealte Architektur zerstört, um Betonwüsteneien zu errichten, die Landschaften in Industrieanlagen wandelt und Naturräume sowohl von Tieren als auch Pflanzen befreit. Dollar-u-akhbar!

Ob die sunnitischen Khilafis nun im Namen ihres „Propheten“ handeln, kann ich nicht sagen. Sie sind jedenfalls in einem fürchterlichen Irrtum befangen und werden dafür, wie alle die zu ihrem ewigen Herrn nicht „Ja!“ sagen, bezahlen müssen. Deshalb tun sie mir zunächst mal leid. Aber sie sind mir auch ein wenig egal!

Ihr seid mir nicht egal, aber was wollt ihr denn nun eigentlich? Ist das mit der Identität doch nicht so gemeint? Ihr wollt lieber den biertrinkenden USA-Moslem, der sich in „unsere Gesellschaft integriert“, oder was? So wie wir selbst nurmehr USA-Deutsche sind? Also wollt Ihr doch den globalen Einheitsmenschen? Ich werde aus Euch nicht mehr schlau. Mein Begreifen erodiert oder Ihr werdet einfach immer blöder … Ich gebe es jedenfalls mit Euch auf!

Ihr würdet wahrscheinlich auch gegen die „barbarischen“ Maya und Azteken demonstriert haben und gegen die alten Ägypter sowieso. Napoleon würdet Ihr auch was erzählen; einfach 5000 Gefangene im Meer ersäufen …

Diese sogenannten „Salafisten“ sind die guten Moslems. Sie glauben an die Verheißungen ihres (falschen) Propheten und leben nach dem vermeintlichen Gotteswort. Einen Moslem der mich als Katholiken nicht bekämpfen bzw. missionieren will, kann ich nicht ernst nehmen, denn er nimmt sich selbst nicht ernst!

Jene, die Ihr als Salafisten bezeichnet, versuchen ihr Leben mit ihrem Schicksal in Gleichklang zu bringen, weil auch sie an diesem weltumspannenden Bösen leiden … Im übrigen fordern sie ihre Glaubensbrüder auf, die westlichen Länder zu verlassen!

Und wer sich sich zu dem „Gelichter“ aus Köln bekennt, das für Prostitution, Suff, Sonnenbanken und Fernsehen demonstriert (Das sind doch wohl die westlichen Werte, wenn man das verlogene Geschwätz abzieht!), dem könnten ein paar öffentliche Backenstreiche wahrlich nicht schaden, ob nun gemäß Sh´ria oder altem Standrecht …

Setzt Euch doch mal auf einen Hügel und träumt Euch zurück in jene Zeiten, als die Reiche aus denen unsere Nationen entstanden, von entschlossenen Männern geschaffen worden sind! Ob Ihr nun im Norden, Süden, Osten oder Westen wohnt … mit Flaschenwürfen und in Gesellschaft von Weibern fing nie etwas Großes an!

Schämt Euch!

R.

Raskolnikow

28. Oktober 2014 14:34

Die Technik hasst mich. Ich wollte eigentlich die Geschichte Jermaks verlinken:

https://www.youtube.com/watch?v=4Su6MQrI85w

R.

Gunnar

28. Oktober 2014 14:38

Sehr geehrter Herr Edler, lieber Lion,

selbstverständlich kommt es okkasionell vor, daß sich selbstvergessene Wildschweine in Strebergärten verirren.
Fraglich ist dann nur, ob man das Raunen auf den linken Sitzplätzen, es würden sich nun Zustände zuspitzen, niemand wäre seines Lebens mehr sicher und alles Übel dieser Welt stehe doch da drüben bei den rechten Stehplätzen, für bare Münze nehmen muss und freudig einstimmt, nun sei es endlich der Zeitpunkt gekommen, hart durchzugreifen.
Für meinen Geschmack vernahm ich nämlich zu selten selbiges Echo, wenn sich zum wiederholten Male rosarote Transgender-Wildschwein_innen anschickten, dies und das zu überwinden, mit überaus gleichwertig-schweinischer Manier. Fehlte es etwa am Resonanzkörper?
Insofern würde ich Ihnen gerne zustimmen, wären da nicht diese leidigen Verhältnismäßigkeiten.

Rumpelstilzchen

28. Oktober 2014 14:43

Natürlich hätte man diese Bilder auch vermeiden können. Man hätte sich friedlich mit lebensgefährlichen Gegenständen bewerfen lassen können, man hätte sich friedlich zusammenknüppeln und die Augen verätzen lassen können. Man hätte darauf warten können, bis das passive Bürgertum keine Angst mehr vor dem Verlust seiner Pfründe hat und auf die Straße geht. Wohlgemerkt: das Bürgertum, das noch nicht einmal bei Wahlen die Eier in der Hose hat, eine handzahme Truppe wie die AfD zu wählen.
Oder man kann, wie so mancher distinguierter Kulturkonservativer oder Ex-REP-Realo, auf diesen "Demo-Pöbel" herabsehen, dann ein, zwei Bücher von Jünger und Schmitt lesen und sich schließlich an seinen Rechner setzen, um seine 2000 bis 12.000 Abonnenten mit einem – ganz sicher wortgewaltigen und höchst differenzierten – Artikel zu beglücken, der jedoch mangels großen Publikums genau NICHTS ändert.
Man darauf hoffen, dass Gauck doch noch ein guter Bundespräsident wird. Man kann behaupten, die AfD brauche Herrn Henkel und seinen wirtschaftsliberalen Flügel. Und man kann gemeinsam mit diesem Flügel um einen Platz am Katzentisch der Union buhlen, indem man sich bis zur Unkenntlichkeit verbiegt.

A. Lange in der JF 28. 10.14

Zwischen Wunschträumen (" das Wunder von Köln, PI), hysterischer Wahrnehmung ( so gefährlich, nämlich brandgefährlich sind die neuen Hooligans, BILD) und verzerrter Berichterstattung ( eine neue Qualität der Gewalt, FAZ) hin- und hergerissen, faszinieren mich am meisten die Erfahrungsberichte von Teilnehmern. Das sind ZEIGERPFLANZEN.
Danke an Mirko Bendler . Danke an A. Lange.

Ja, es könnte ein Wunder geben, brandgefährlich für die Nomenklatura, eine neue Qualität, gewaltig, die Macht der Ohnmächtigen....

" Ihr habt einfach zu viel Angst," ist ein bloc überschrieben, der von jungen ukrainischen Aktivisten handelt. Dort ist von der Metaphysik des Majdan die Rede und dass alles angefangen habe mit einem facebook Aufruf.
https://blogs.faz.net/10vor8/2014/10/27/ihr-habt-einfach-zu-viel-angst-2726/

Das Problem scheint mir nur zu sein : Ihr wisst eigentlich gar nicht, für was Ihr kämpfen wollt ! Von einer Metaphysik spüre ich so gar nichts.

Martin

28. Oktober 2014 14:47

Sehr geehrter Herr Edler,

meine Steuergelder, die ich nicht zu knapp in meinem bisherigen Leben bezahlt habe und auch noch bezahle (so viel Angeberei muss jetzt an dieser Stelle einmal sein ;) ) sind mir in diesem Zusammenhang ziemlich egal, zumal alle Steuereinnahmen und alle zukünftigen Steuereinnahmen ohnehin, ESM & Co., öffentliche Pensionsverpflichtungen etc. sei Dank, auf Jahrhunderte hinaus - Wenn man es seriös rechnet - verpfändet und in den Offen geschossen sind (Vielen Dank in diesem Zusammenhang an sämtliche, im Bundestag vertretenen Parteien :( ). Das Argument der Kosten und Steuergelder zieht daher gleich gar nicht. Wenn man aber von Ihnen lesen darf

Es muß jetzt über eine Verschärfung des Versammlungsrechts nachgedacht werden, um dem Hooligan-Pöbel die Grenzen aufzuzeigen, mitsamt seiner linksextrem-salafistischen Geistes-Brüder.

dann muss ich mir schon an den Kopf langen, wie naiv Sie offenbar zu sein scheinen (dachte ich aufgrund ihre bisherigen Statements auf dieser Plattform eigentlich nicht), denn damit machen Sie die Rechnung gänzlich ohne den Wirt. Denn Grenzen werden wenn, dann nur dem sog. "Hooligan-Pöbel" und den Rechten aufgezeigt werden, bestimmt aber nicht den anderen von Ihnen genannten Gruppen, denn einen Mehrfrontenkrieg kann sich dieser Staat schon einmal gleich gar nicht mehr erlauben, so dass dann eben nur fleißig weiterhin die üblichen Verdächtigen kujoniert werden. Und am Versammlungsrecht darf man wegen einer bislang einzigen und eigentlich - angesichts der Zustände in unserem Land - überraschend spät gekommenen Demo auch nicht stricken.

Mein Tipp: Machen Sie sich einmal frei von Ihren Bildern aus den 80/90er Jahren, wo Hools als das Allerletzte dargestellt wurden (und es wohl auch waren) - Und werden Sie im Hinblick auf das typisch deutsche Denken

Vor die Wahl gestellt zwischen Unrecht und Unordnung, entscheidet sich der Deutsche für das Unrecht (Goethe anlässlich der franz. Revolution).

etwas flexibler und entspannter. Wegen einem einzigen umgekippten Polizeiwagen und ein paar tränengasgereizter Polizistenaugen feilt man nicht am urdemokratischen Versammlungsrecht.

Auch wenn es recht holprige Lyrik ist, die hier geboten wird, inhaltlich hat es meine Zustimmung:

https://www.youtube.com/watch?v=lhjCWIuj3tQ

Gruß
Martin

Martin

28. Oktober 2014 15:00

Setzt Euch doch mal auf einen Hügel und träumt Euch zurück in jene Zeiten, als die Reiche aus denen unsere Nationen entstanden, von entschlossenen Männern geschaffen worden sind! Ob Ihr nun im Norden, Süden, Osten oder Westen wohnt … mit Flaschenwürfen und in Gesellschaft von Weibern fing nie etwas Großes an!

Schämt Euch!

Raskolnikow,

vom ästhetischen Standpunkt aus haben Sie - auf Ihre Weise wie eigentlich immer - natürlich Recht. Aber den entschlossenen Männern der Vergangenheit war stets bewusst, dass sie für ihre Pläne und Visionen Männer brauchen, die nicht in der Lage sind, den kleinen Finger beim Heben der Teetasse zu spreizen geschweige denn wissen, ob überhaupt und wenn ja zu welcher Uhrzeit man nun Milch oder Zitrone in das heiße Wasser Namens Tee gibt.

Ede

28. Oktober 2014 15:07

Raskolnikov
Ihr Beitrag zeigt sehr anschaulich im „eigenen“ Lager anzutreffenden Unzulänglichkeiten auf. Es ist doch äußerst bezeichnend für Rechte/Konservative/Traditionalisten/Katholiken usw. usf., wenn eben nicht sie entschlossen und standhaft auf die Straße gehen, um dem Ausverkauf entgegenzutreten, sondern vielmehr sonnenstudiogebräunte und Fernsehen schauende Hooligangs.

Stil-Blüte

28. Oktober 2014 15:10

@ Raskolnikow

Ach, wie schön waren doch die Zeiten, in denen man wußte, wer Freund wer Feind ist, wer indiffernt ist, abgesehen von ein paar Trollen, Maulwürfen, V-Leuten, Agent provocateur, Verrätern.

Anfrage an Sie: Wäre eine Demo genehmigt worden, hätte sie sich gegen die Flüchtlingspolitik (nicht gegen Flüchtlinge) gerichtet? Täuschung gehört zum Kriegshandwerk. Wer täuscht hier wen? Eine einzige Gemengelage. Konfusion. Das ist die Absicht.

Der Film - bezaubernd. Ich muß mein Russisch auffrischen!

Holzfäller

28. Oktober 2014 15:13

Die Zahl der verletzten Polizisten schraubte sich bis auf 44. Wenn dem so ist, ist dies mit aller Schärfe zu verurteilen.

Warum? Man braucht sich von Staatsbütteln auch nicht alles gefallen lassen, auch wenn gerade der deutsche Michel der Prototyp des braven obrigkeitshörigen Bürgers ist. Schenkt man diversen Augenzeugenberichten Glauben, waren es Polizisten die den Reigen der Gewalt willkürlich eröffneten. Danach griff ein Rad ins andere, wobei diese sogenannte "neue Qualität an Gewalt" in Relation zu linksextremen Scharmützeln ja sehr milde verlief.

Ich beobachte das Verhalten der Polizei im Alltag, betrunkene Obdachlose werden von so manchem jungen Karrieristen gerne drangsaliert, wohl wissend das diese keine Fürsprecher haben, aber sobald es Massenschlägereien zwischen Tschetschenen und Kurden gibt, wird abgewartet bis man in 10-facher Überlegenheit halbherzig intervenieren kann. Ich verdrücke keine Krokodilstränen wenn ein BRD Polizist am Boden liegt. Jetzt kommen bestimmt Kommentare wonach Polizisten sich ohnehin auf "unserer" Seite befänden, freilich nur geistig. In der Praxis ist davon nichts zu bemerken, und ich war in meiner Jugend oft Gast in diversen Wachstuben.

Indes, "ein Tag der in die Geschichte eingeht", war dieser Spaß-Event der liberal-dekadenten Gesellschaft (dessen Teil natürlich auch die Hooligan Szene ist) selbstversändlich nicht.

Irrlicht

28. Oktober 2014 15:27

Mir ist die vom Autor unterstellte Motivlage ein Rätsel. Inwiefern besitzt die sowohl geistig als auch militärisch geführte Auseinandersetzung des IS mit seinen Gegnern im Nahen Osten eine derartige Relevanz, als dass eine als unpolitisch geltende Szene hier, in dieser Republik, dafür auf die Straße gehen sollte? Der eigentümliche Anti-Salafismus dürfte eine ähnlich verhüllende Funktion wie das Motto "Friede, Freude, Eierkuchen" für die Love Parade haben, in diesem Fall, um dem Eventcharakter und der Feindschaft zu diesem Staat politisch korrekten Ausdruck zu geben.

Hartwig

28. Oktober 2014 15:39

@ Raskonikow

Werter Raskolnikow, gegen Sie anzuschreiben, birgt immer die Gefahr, sich lächerlich zu machen. Zu scharf Ihr Verstand, zu unerwartet die Richtung Ihrer Risposte, - wenn man denn überhaupt für Wert befunden wird.

Dennoch: Ich habe gewiss nicht als Einziger das Gefühl, dass der "Salafist" bei HoGeSa nur als Vehikel steht - stellvertretend für "den Fremden", der nicht als verkraftbarer Einzelner "Hallo und darf ich bleiben?" fragt, sondern in Großstadtstärke ins Land einfällt und "Anspruch" geltend macht. Der Salafist scheint in dem Zusammenhang doch nur als Buhmann, gegen dessen Existenzberechtigung in Deutschland man sich mit den verschiedenen Innenministerien sogar einig zeigen kann. Es geht im Kern gar nicht um Islam und Islamismus (den ich nicht mit Deutlichkeit als Verbündeten gegen den übermächtigen Amerikanismus sehe). Es geht um die Grundrichtung im Land. Dabei steht momentan nicht im Mittelpunkt, wohin es genau gehen muss, sondern dass die gegenwärtige Richtung grundfalsch und fatal ist. Die Hools geben ja kein "Dort entlang" vor, sondern eher ein "Kein Schritt weiter".
Die arrivierten Bürger sind jedenfalls zu nichts in der Lage, wenn man mal vom "mutigen Schritt" des Kreuzchens bei der AfD absieht.
... Und Sezession ist nicht für jeden ein Weg.

Landser

28. Oktober 2014 15:39

"Solche Leistungsverweigerer und Sozial-Mißbraucher, die unseren Rechtsstaat verachten, braucht eine bürgerliche Gesellschaft nicht."(L.Edler)
Mir scheint, wenn Deutschland als Land der Deutschen überleben will, muß es zuerst seine "bürgerliche Gesellschaft" los werden!

"...aber was wollt ihr denn nun eigentlich? (R.)
Die Frage geht direkt an den Absender zurück. Kleiner Tipp: weniger Text, dafür klarere Gedanken!

Nordlaender

28. Oktober 2014 15:50

@ Ede

"Es ist doch äußerst bezeichnend für Rechte/Konservative/Traditionalisten/Katholiken usw. usf., wenn eben nicht sie entschlossen und standhaft auf die Straße gehen, um dem Ausverkauf entgegenzutreten, sondern vielmehr sonnenstudiogebräunte und Fernsehen schauende Hooligangs."

Warum sollte ich mich als Rechter dem allgemeinen Kampf des weltoffenen, bunten Däppendorfes, des Kegelvereines Bad Lobothomien gegen Menschenverachtung und Rassismus, der Zuhältervereinigung Rüdesheim Nord-West, der AfD, der Amadeu-Antonio-Stiftung für Integration, Zuwanderung und gegen Rechts denn auch noch anschließen?

marty harryo

28. Oktober 2014 15:53

Hogesa ist vielleicht - deutschlands letzte chance.

RL

28. Oktober 2014 15:55

Was soll das Rumgehacke auf den Hooligans? Die haben wenigstens ihren A...... hochgekriegt und sind mit 5000 Mann auf die Straße gegangen und haben ihren Protest lautstark verkündet. In meinen Augen sind das noch richtige Kerle, die sich nicht gleich von irgendwelchen bleichen Antifanten einschüchtern lassen. Schon 2003 schrieb Ulfkotte vom Krieg in unseren Städten und der Michel hat zugeschaut. Das war nur der Anfang, es wird noch schlimmer kommen und dann wird jeder bürgerliche F....... froh sein, wenn sich ein paar biertrinkende ungehobelte Burschen finden lassen, die noch wissen man seine Fäuste benutzt.

Bernhard

28. Oktober 2014 16:18

@ Raskolnikow

wenn ich die durchtrainierten, mutigen Hools sehe, frage ich mich im Vergleich zu Ihnen, auf welcher Seite hier die Dekadenz wirklich ist.

Sie haben einen messerscharfen Verstand, eine interessante Sprache, aber in Ihrem Sessel verkommen Sie langsam zu einem Römer im spätrömischen Reich, der nur noch jammern kann, während die Barbaren unangefochten an das Tor pochen.

Ein Fremder aus Elea

28. Oktober 2014 16:33

Jene [...] versuchen ihr Leben mit ihrem Schicksal in Gleichklang zu bringen, weil auch sie an diesem weltumspannenden Bösen leiden

Das stimmt, den Rest hätten Sie sich aber sparen können.

Und was diesen Punkt angeht... na und?

Sie wissen selbst, daß es sich bei jenen um solche handelt, welche sich eine Rolle anmaßen, welche ihnen nicht zusteht, und dadurch alles noch verschlimmern.

Falsch ist falsch, auch wenn's aus Schmerzen heraus geboren ist.

Wer auch nur halb bei Verstand ist, weiß, daß es den Muslimen nichts nützt, wenn über die Hälfte der syrischen Bevölkerung auf der Flucht ist.

Genug der Täterversteherei!

Ein Mann, welcher sich nicht um die Folgen seines Handels schert, ist nichts wert.

Die Sache in der Ukraine geht auch weiter... klares Votum bei Parteiverbot und Wahlenthaltung...

Auf die Straße und den Irren in den Redaktionen Dresche androhen!

Sicher... was sonst...

Aber wenn sie partout nicht hören wollen, wird's irgendwann operativ, und wenn's operativ wird, nützt die Bundeswehr im Innern rein gar nichts.

enickmar

28. Oktober 2014 16:37

@ Edler

Weil ein Hool vor zig Jahren in Frankreich ein Verbrechen begangen hat, dürfen die Hools heute nicht mehr für ihr Deutschsein (oder dem, was sie dafür halten) eintreten ?

Ist das jetzt die Auschwitz- oder Kreuzritter-Keule für Hooligans bzw. für Leute bei denen die Instikte noch funktionieren ?

Birne Helene

28. Oktober 2014 16:51

Ich hoffe, es gibt vom behäbigen deutschen Spießer jetzt keine Kritik, dass junge Deutsche aufgestanden sind und sich wehren.

Wer jetzt als Deutscher sich nicht freut, hat kein Recht als konsevativ-revolutionär oder als rechts sich zu bezeichnen.

Demo Goge aus der polis germania

28. Oktober 2014 17:19

Und wer sich sich zu dem „Gelichter“ aus Köln bekennt, das für Prostitution, Suff, Sonnenbanken und Fernsehen demonstriert . . . , dem könnten ein paar öffentliche Backenstreiche wahrlich nicht schaden, ob nun gemäß Sh´ria oder altem Standrecht …

Das 'Problem' ist nur, daß sich dieses 'Gelichter' eben nicht so einfach backstreichen läßt, sondern für seine Werte kämpft wogegen die Leute mit den - angeblich - 'höheren' Werten es nicht tun; vielleicht weil denen diese Werte doch nicht so viel Wert sind wie dem 'Gelichter' die seinen ?

Was in Arabien selbst passiert geht mich nichts an, aus geopolitischer Sicht wäre ein die ganze Halbinsel umfassendes Kalifat und der Rausschmiss der Ami's im deutschen Interesse und zu begrüßen.

Prochaska

28. Oktober 2014 17:33

Ein herzhaftes Moin aus Niedersachsen ! Lese gerade über den Vormärz. Mir schwant, in bürgerlichen Salons wurde noch nie eine Änderung der Verhältnisse erreicht. Selbst wenn das altgriechisch gesessen hat.
Mögen die Formulierungsakrobaten zentralbeheizt bitte bedenken.
Wir reden hier nur noch über einen sehr schmalen Zeitkorridor.
Prochaska.

Bernhard

28. Oktober 2014 17:49

@ An alle Hool-Gegner

Was waren das denn für Leute in den Freikorps?

Waren das Lion Edlers oder Raskolnikows?

Oder waren das ganze Kerle, wie ein Großteil der Hooligans?

Arkanthus

28. Oktober 2014 18:04

Nein, sie haben tatsächlich den Rasen betreten, trotz Verbotsschild und sogar ein Auto umgeworfen ?!? Wie fürchterbar !

Im Ernst, mich wundert eher noch die Zurückhaltung (!!). Jetzt kommt nicht wieder mit "Aber der Islam ist doch eigentlich ein konservativer Verbündeter" oder ähnlichem, erbärmlichem Mist. Nein, das ist das Verderben, dem wir ausgeliefert werden, das deutlichste Indiz für bedingten Vorsatz unserer politschen Elite, uns Deutsche beiseite zu räumen, zur Hölle zu schicken. Nicht wir sollten uns schämen, Raskolnikow, Ihrereiner sollte !

Waldgänger aus Schwaben (e.B.)

28. Oktober 2014 18:16

Tanze mit mir in den Morgen, tanze mit mir in das Glück
Österreichischer Tange aus dem Jahre 1962

Zum Thema schrieb schon gestern was:

HOGESA

Ich freue mich immer noch über die Demo in Köln. Nicht über die verletzten Polizisten, auch wenn diese, wie mancherorts zu lesen, vor allem durch eigenes Reizgas verletzt wurden. Nicht über die verletzte "Hooligan"-Frau, die wohl von Antifanten, die aus der sicheren Deckung hinter dem Rücken der Polizei heraus eine Flasche warfen.
Aber darüber dass sich auf der Straße endlich auch was rührt.

Heute nach Lektüre des Presseechos bin ich etwas ernüchert.
Viele, die sich rechts nennen, möchten nicht in in den Morgen, in das Glück tanzen.

Die tanzen lieber den Distanzierungstango. Und damit meine ich NICHT die AfD. Angesichts der Chance die F.D.P.-Wähler an sich zu binden, angesichts der unzähligen gescheiterten Versuche eine Partei rechts von der Union zu etablieren, verstehe ich deren taktische Distanzierung ein Stück weit.

Nein ich meine eine gewisse Sorte Rechter, die zu gerne in Untergangsphanastien schwelgen, als dass sie sich noch über irgendeine Änderung freuen zu können. Ich meine damit auch Teilnehmer der Demo, die in ihren Berichten eine Art altbackenes Landser-Ethos pflegen:
"Wir halten den Kopf hin, voren an der Front. Ihr Etappenhengste wisst doch gar was Krieg ist!"

Freunde des Straßenkampfes, über Sieg und Niederlage wird schon lange nicht mehr an der Front entschieden.
Jahrelange Demo gegen die Kernkraft änderten nichts. Als die Kernkraftt in die bürgerliche Mitte wahlentscheidend wurde, ging alles sehr schnell (bin kein Kernkraftgegner).

Schäuble verkündete heute grinsend, Das Bankgeheimnis ist abgeschafft- weltweit!

Dämmert es den bequemen CDU-Wählern, dass der Zugriff auf ihr Vermögen kein rechtspopulistisches Hirngespinst ist, sondern unmittelbar bevor steht, dann geht was ab.

Nämlicher Schäuble drängte angesichts der Euro-Krise schon mal die Griechen zur Wahlverschiebung
Stehen die Sterne 2017 schlecht wird er mutmasslich nicht die geringsten Hemmungen haben dies mit 2/3 Mehrheit auch bei uns durchzuziehen. Zusammen mit Einschränkungen des Versammlungsrechts und der Meinungsfreiheit.

Und dann, Freunde des Straßenkampfes, dann geht es los. Wahlverschiebung ist ein anderes Wort für Abschaffung des Wahlrechts, Ende der Demokratie.

Waldgänger aus Schwaben (e.B.)

28. Oktober 2014 18:22

Nachtrag:
Und dann werde ich meine politische vita contemplativa aufgeben und werde trotz höheren Lebensalter auf die Straße gehen.

Calin Somoza

28. Oktober 2014 18:28

Die Hools sprechen eine Sprache, die Eure Herrscher verstehen. Das könnte sie dazu zwingen, ihre Masken schneller als gedacht fallen zu lassen. Und vielleicht bringt diese Sprache sie auch dazu, sich in der Öffentlichkeit endlich - ganz ohne Codewörter - offen als Feinde der Deutschen zu bekennen.

Ich habe absolut nichts dagegen einzuwenden.

CitizenKane

28. Oktober 2014 19:14

@ Jhon Haase
„Ist nicht gerade der hübscheste Teil unseres Lagers, aber ein dringend benötigter. Hoffentlich bleiben sie. “
@ Raskalnikov
__________________
Nachdem ich die die meisten Berichte zum Furor Teutonicus durch hatte und mich zum Abendbrot meinem maximal 15 minütigen Fernsehabend hingab, gab es auf einem dieser N-xy Sender einen Bericht über eine schnelle Eingreiftruppe der Wikinger, namens Berserker. (Man wundert sich immer wieder über den guten Riecher, den die TV Profis gelegentlich an den Tag legen)
Die haben die Nordmannen manchmal ganz schön rausgehauen.

CitizenKane

28. Oktober 2014 19:18

Zu Raskolnikow
@Hartwig

Werter Raskolnikow, gegen Sie anzuschreiben, birgt immer die Gefahr, sich lächerlich zu machen.

___________________________
Nö! Ich verstehe den Herrn nie! Jedenfalls nicht beim ersten Lesen, und ein zweites tue ich mir nicht an.
Hartwig

Zu scharf Ihr Verstand, zu unerwartet die Richtung Ihrer Risposte, – wenn man denn überhaupt für Wert befunden wird.

_______________________
Da zieht sich der Schleim ja meterlang , lieber Hartwig.

Die Apologeten der raskolnikowschen Ergüsse hier erinnern mich immer an das schöne Märchen von des Kaisers neuen Kleidern. ;-)
Vielleicht ist der Geheimnisvolle, ja eine Reinkarnation von Novalis oder so, oder doch von Rasputin?

Wer souverän ist schreibt verständlich!

Martin Lichtmesz

28. Oktober 2014 19:32

Ich vermag das alles nur mehr unter dem Blickwinkel des schwarzen Humors zu sehen. Oder der Schadenfreude. Man muß schon ein sehr unsensibler, unvernünftiger, hartherziger Mensch sein, um nicht wenigstens ein bißchen Spaß an den HoGeSa-Trollen zu haben. Inzwischen muß man fast schon über jeden Zuckreflex froh sein, der anzeigt, daß der deutsche Patient noch nicht völlig hinüber ist. Alles, was jetzt passiert, hat sich dieser Staat genauso verdient.

Mir scheint aber, diejenigen, die nun der Romantik der groben Kerls verfallen, "ohne die es ja nicht geht", machen sich ebenso Illusionen, wie diejenigen, die noch glauben mit und für das blitzsaubere "Bürgertum" wäre irgendwas zu erreichen.

Man hätte darauf warten können, bis das passive Bürgertum keine Angst mehr vor dem Verlust seiner Pfründe hat und auf die Straße geht. Wohlgemerkt: das Bürgertum, das noch nicht einmal bei Wahlen die Eier in der Hose hat, eine handzahme Truppe wie die AfD zu wählen.

So ist's, und daraus leitet sich alles andere ab.

Martin Lichtmesz

28. Oktober 2014 19:36

Ihr habt alle keine Ahnung über Raskolnikow... der steckt jeden einzelnen von euch locker in die Tasche.

Carl Sand

28. Oktober 2014 19:36

@Birne Helene

"Ich hoffe, es gibt vom behäbigen deutschen Spießer jetzt keine Kritik, dass junge Deutsche aufgestanden sind und sich wehren".

Zu spät.

"Wer jetzt als Deutscher sich nicht freut, hat kein Recht als konsevativ-revolutionär oder als rechts sich zu bezeichnen".

Stimmt.

Allerdings ist Herr Edler auch kein Rechter.

Muss ja auch nicht jeder sein.

Das WÄRE Pluralismus und Demokratie.

Allerdings hätte doch gerade ein Herr Edler ein gesteigertes Interesse daran, dass die Islamirren nicht ans Ruder kommen. Hoch gepokert.

MIR könnte es ja prinzipiell egal sein. Wer konvertiert, dem nix passiert.
Nur um's saufen wäre es schade.

Christoph Nahr

28. Oktober 2014 19:37

"Hingegen: 5000 Schläger auf der Straße – offene Feindschaft – Diskursverweigerung – Gewaltbereitschaft …. irgendwie scheinen die es zu bringen."

Hier hat jemand das schmutzige Geheimnis der Massendemokratie gefunden! Edler gewaltfreier Diskurs herrscht nur in der Philosophen-Utopie. In der Praxis spannen die gewaltbereiten Gruppen das Netz des erlaubten Diskurses auf. Linke tun das seit langem, nun gesellen sich Rechte dazu. Unschön, gewiß, aber wer das nicht mag, muß das gesamte System in Frage stellen, nicht nur die neueste gewalttätige Demo.

"Lebensschützer lassen sich von ein paar Asozialen trefflich einschüchtern"

Nicht in Stuttgart, bitteschön. Die dortigen Christen demonstrieren in wachsender Zahl gegen kindliche Sexualisierung und lassen sich von Antifa-Gegendemonstraten nicht beeindrucken. So geht's auch, aber leider nur selten.

Martin Lichtmesz

28. Oktober 2014 19:51

Oder man kann, wie so mancher distinguierter Kulturkonservativer oder Ex-REP-Realo, auf diesen „Demo-Pöbel“ herabsehen, dann ein, zwei Bücher von Jünger und Schmitt lesen und sich schließlich an seinen Rechner setzen, um seine 2000 bis 12.000 Abonnenten mit einem – ganz sicher wortgewaltigen und höchst differenzierten – Artikel zu beglücken, der jedoch mangels großen Publikums genau NICHTS ändert.

Ja, sicher. Aber genausowenig ändert sich was, wenn z.B. ich dem Demopöbel hier ne Eloge dichten oder mich selber einreihen würde. Was dem einen seine 10% AfD-Stimmen in Dingsda, sind dem anderen seine Hooligan-Krawalle in Dadings, der anti-intellektuelle Affekt hat viele Gesichter. Das Lied ist immer das gleiche:nur feste druff, die Denkschwuchteleien heben wir uns für später auf. In Wirklichkeit sind die Jünger- und Schmittleser die härtesten Realos von allen. Mir fällt dazu immer Bernanos ein: das Wüten der Dummköpfe überschwemmt die Erde. Wohl bekomm's, und ansonsten ist mir das alles scheißegal: AfD-Wählen oder sich mit Salatfisten kloppen, meinetwegen soll es geschehen. Nur die Lügen der Presse über AfD pder HoGeSa gehen mich wirklich was an und ärgern mich. Ändert's was, wenn ich einen Kieselstein auf den Niagarafall werfe? Intifada ist Intifada.

Nemo Obligatur

28. Oktober 2014 19:54

Wenn ich diesen Bericht lese, die Kommentare hier, dazu die Medien, und sei es nur die bürgerliche Presse...

Es fällt mir schwer, das alles einzuordnen. Ist das die Manifestation rechtsextremer Gewalt? Ist das die logische Anwort auf jahrelange Provokationen von Links und von Islamisten? Das Ende der Duckmäuserei? Wäre ich selbst bereit, auf so einer Demo mitzugehen? Oder muss ich mich da unter allen Umständen fernhalten, weil ich sonst nur Gewalttäter ermunter und decke? Ich kann es nicht sagen. Aber eines scheint mir doch sicher: Das ist ein Markstein. In Köln hat etwas Neues begonnen. Gut oder Böse? Wer vermag das jetzt schon zu sagen? Also heißt es erst einmal in Deckung bleiben. Abwarten. Weiter abwägen.

Es ist doch wohl klar, was als bald kommen wird: Eine ähnliche Demo. Auf jeden Fall wird die Antifa dasein. Vielleicht sogar Salafisten. Die Polizei wird stärker sein. Und es wird eine Kraftprobe geben. Danach kann man dann nicht mehr neutral sein.

JensN

28. Oktober 2014 19:54

Vor ziemlich genau 14 Jahren rief der damalige Bundeskanzler Schröder zum "Aufstand der Anständigen" auf. "Wegschauen ist nicht mehr erlaubt" so Schröder damals. Und alles nur wegen einer angekokelten Sysnagogentür und einer Reihe kleinerer Scharmützel die es niemals in die Schlagzeilen geschafft hätten, wenn Politik und Presse nicht sofort übereifrig einen riesigen Ballon aufgeblasen hätten. Man meinte die Gelegenheit beim Schopf packen zu müssen und erzählte dem Bürger was von Rechtsterroristen und einer andauernden Gefährdung unseres demokratischen Schlaraffenlandes. Die Frage nach den wirklichen Verursachern lasse ich an dieser Stelle mal bewusst weg. Jeder sollte die Rolle des VS kennen, aber wie weit er in diese Anschlagsserie involviert war, darüber kann man nur spekulieren. Mit Zivilcourage hatte all das natürlich nichts zu tun, es war lediglich ein Mittel zur Stigmatisierung der Einwanderungskritik und der Bekämpfung nationalgesinnter Deutscher - ähnlich wie heute der NSU- Popanz.

Jeder des sich - in welcher Form auch immer - gegen Überfremdung, Islamisierung und für das Fortbestehen Deutschlands einsetzt, ist mir zunächst einmal hochwillkommen. Sicher war das teilweise nicht die optische und geistige Elite unserer Nation. Mit Verlaub - scheiß drauf! Wir sind in einem Stadium angelangt, in dem das Erscheinungsbild nur noch eine kleine Rolle spielt. Tätowiert und betrunken? Schwer zu sagen, mit Sicherheit nicht alle. Aber selbst wenn, der Feind ist ein ganz anderer...Der konservative Durchschnittsspiesser ist bekannt dafür, nicht aus dem Rahmen fallen zu wollen. Nett, unauffällig und selbstverständlich mit "rechtsstaatlichen Mitteln" möchte er ein bißchen im politischen Sandkasten mitspielen. Währenddessen kontrollieren ausländische Gangs ganze Stadtviertel, werden Deutsche grundlos angepöbelt und/ oder zusammengeschlagen. Intellektuelle Zirkel im Hinterzimmer sind gut und richtig, aber das Leben spielt sich grösstenteils auf der Strasse ab. Es gilt, Präsenz zu zeigen. Ausländern, Antifanten und auch dem Staat muss klargemacht werden: Wir sind da und erheben unsere Stimme gegen diese irrsinnige Politik!

Wir brauchen einen Aufstand viel dringender als vor 14 Jahren und ganz anders als es Gerhard Schröder damals meinte. Und wenn es ein Aufstand der Unanständigen ist...mir soll es recht sein. Zumindest ist wieder etwas Leben im "Kuschelsarg Bundesrepublik Deutschland".

Birne Helene

28. Oktober 2014 19:56

Ich bin erfreut. Selbst im gediegenen neurechten Lager gewinnen in diesem Blog diejenigen Stimmen die Oberhand, die es nicht bei einem literarisch-semantischen Abgesang auf unsere Art belassen wollen, sondern ganz andere Möglichkeiten ins Auge fassen. Köln ist für auch für die Arbeiter der Stirn ein Signal, ein Signal jenseits der etabliert-regelkonformen Handlungsweisen vorzudenken, weiterzudenken, durchzudenken, endzudenken und den Ernstfall nicht zu erwarten, sondern heraufzubeschwören und endlich theoretische Ausführungen " Wer bringt die Verhältnisse zum Tanzen?" mit Leben zu erfüllen und den Worten "wir brauchen Männer mit Temperaturerhöhung" Taten folgen zulassen, wenn nicht als Aktivist, dann doch als geistiger Ernstfaldenker und -schreiber.

Nordlaender

28. Oktober 2014 20:01

@ CitizenKane

"Wer souverän ist schreibt verständlich!"

Habe diesen Raskolnikow schon lange unter Wind, daß das kein Demokrat ist. Ein Demokrat holt die Bürgerinnen und Bürger dort ab, wo sie sich gerade befinden.

Hartwig

28. Oktober 2014 20:10

@ CitizenKane

Schleim, nein, sondern ein Grundverständnis. Die Feindbestimmung. Weder IS noch der Salafist noch der von mir erwähnte in Divisionsstärke einströmende Afrikaner ist der Feind. Der Feind steht im Westen, und hat seine Abordnungen im Inland. Dies ist der Grundsatz.
Das die Überfremdung dennoch als Symptom zu bekämpfen ist, versteht sich von selbst. So führen "Hooligans gegen Salafisten" zwar schon ein kaum zu gewinnendes Gefecht. Der Feind selbst bleibt dabei aber noch gänzlich unerwähnt.

Bernhard

28. Oktober 2014 20:10

Schön, daß hier endlich mal ein anderer Tonfall Einzug hält: Das Metro-Gesülze hat stellenweise überhand genommen.

Ich habe manchmal den Eindruck gehabt, beim Anklicken von SiN in einem Spitzweg-Bild gelandet zu sein.

Es wird Zeit, auch untereinander Klartext zu reden: Ohne Beleidigungen, kameradschaftlich, aber hart in der Sache.

Wir - jenseits der rechten Seite der Kantenschere - sind mehr als man glaubt.

E-Ward

28. Oktober 2014 20:12

@ Bernhard:

" … während die Barbaren unangefochten an das Tor pochen."

Und in rauhen Mengen auch schon drin sind. Daher begrüße ich es ebenfalls, wenn Deutsche gegen den Überfremdungsirrsinn aufstehen – und zwar in möglichst großer Zahl und jetzt und nicht erst morgen oder in fünf oder zehn Jahren. Zu Zusammenstößen mit linken Deutschlandhassern und einer Staatsmacht, die ihr Volk nicht liebt, wird es dann wohl zwangsläufig kommen. Den Feinden Deutschlands wär's freilich recht, es würde sich friedlich, ohne einen Mucks zu tun, abwickeln und zu Grabe tragen lassen.

Oben schrieb einer, Köln sei kein Kindergeburtstag mit Streichelzoo gewesen. Ich glaube, als ein solcher wird der ach so entsetzliche "Gewaltausbruch" vom Sonntag aber erscheinen im Vergleich zu dem, was uns in zehn Jahren blüht, wenn die Überfremdung unvermindert weitergeht wie bisher oder sogar zunimmt. Die Zukunft, die uns dann bevorsteht, kann man in Südafrika oder Brasilien besichtigen. Allein 130.000 sogenannte "Flüchtlinge" sind letztes Jahr nach Deutschland gekommen, und 200.000 werden's dieses Jahr gewesen sein. Braven Bürgern, die sich angesichts dieser Zahlen allergrößte Sorgen um die "Roheit" und "Gewalt" deutscher "Hooligans" machen, geht's ja noch viel zu gut.

Den "Salafismus", gegen den das Hoolvolk aufmarschierte, halte ich ebenfalls für an den Haaren herbeigezogen … oder vielmehr am Barte des Propheten. Wie ich in Prawda-Online las, hörte man in Köln "Deutschland den Deutschen". Das ist schon mehr ein Liedchen nach meinem Geschmack! Es ist aber geschickt, die "Salafisten", die niemand toll finden darf, vorzuschützen. Ich hörte, es habe eine Gegenkundgebung stattgefunden, die sich gezwungen sah, "gegen Radikalislamisten und Rechtsextremisten" Stellung zu beziehen.

Es heißt, viele der Hooligans, die da zusammenkamen, seien doch gar nicht politisch, sondern nur geil auf Gewalt. Wohl nicht abzustreiten. Um so besser aber, wenn sich solche Leute immerhin für nationale Ziele einspannen lassen und sich nicht etwa auf die Seite der Antifa schlagen (wo sie ebenfalls auf ihre Kosten kommen würden). Und auch unpolitische Menschen können mit der Zeit an politischer Einsicht gewinnen.

Ein gewisser Anteil an gewaltgeilen Menschen (Männern) ist ja immer da, und gerade in unserer "befriedeten" Gesellschaft, in der Männer ja möglichst auch gar keine Männer sein sollen, sondern versucht wird, den Mann zur sanften, schnurrenden Schwuchtel zu dressieren, sucht diese Gewalt Mittel und Wege, sich auszutoben, oder die Leute treiben halt Sport oder häkeln Zierdeckchen oder machen sonstwas, um sich ein bißchen zu beruhigen. Es ist am Ende vielleicht das Schlechteste nicht, wenn sich diese rohe Kraft lenken und für sinnvolle Zwecke einsetzen läßt. Ein deutsches Volk, das noch etwas an roher, barbarischer Kraft in sich hat, ist mir auf jeden Fall lieber als eins, das mit abgerissenen Eiern nur noch sanft schnurrt, während ihm die Schlinge um den Hals zugezogen wird.

Raskolnikow

28. Oktober 2014 20:15

Wer souverän ist
schreibt verständlich!

Nun bin ich,

aber nicht souverän ... Tut mir leid, wenn ich Euch zur Last falle, meistens schäme ich mich für meine Beiträge kurz nachdem ich auf "Abschicken" geklickt habe, so auch diesmal. Ein beklemmend unsouveränes Gefühl des Danebenliegens ... ein Gefühl, das sich bei Euch erst in ein paar Wochen/Monaten einstellen wird, wenn diese Hogesa von der nächsten "letzten Hoffnung für Deutschland" abgelöst ist. Deshalb will ich zur Sache auch nichts schreiben. Enthusiasmierten ist nicht beizukommen, da könnte man auch einen TBC-Kranken bitten, gefälligst die h-Moll-Messe zu husten ...

Manche schießen aber doch ein wenig über´s Ziel hinaus und die Liebe zu ihnen ist´s, die mich ihnen in den Arm fallen läßt. "Freikorps, Berserker, Kriegsmarine, Furor Teutonicus etc ..." Vielleicht habe ich etwas verpasst und die Freikorps haben die Polacken wegdemonstriert und die Berserker wollten "gemeinsam mit den gemäßigten" Franken "auf die Straße gehen", die Kriegsmarine hat im Skagerak "laustark ihren Unmut" bekundet und Furor Teutonicus ist, wenn man schwarze Nickies und Bierdosen trägt.

Vielleicht habe ich etwas verpasst und es ist in Köln mehr geschehen, als daß 5000 Menschen "auf die Straße gegangen sind, um ihrem Protest Ausdruck zu verleihen" ...

Was auch immer dieser Schwachsinn bedeuten soll, was auch immer dieser Schwachsinn bewirken soll, was auch immer jemals eine genehmigte Demonstration in der Bundesrepublik Deutschland geändert hat. Wenn das wirklich 5000 "mutige, durchtrainierte" Männer waren (Auf den Bildern ist jeder zweite Mann fett oder eine Frau!), dann um so schlimmer!

Nach solch einer Mädchenveranstaltung sich gegenseitig Freikorps-Orden zu verleihen und Berserker-Gesänge anzustimmen, zeugt von wenig Ehrgefühl. Schämt Euch schon wieder!

Entweder Ihr lasst den Tatzelwurm von der Kette, schleift die Heugabeln an und zieht als Partisanen in die Wälder oder aber Ihr haltet Euer Maul! Mehr Möglichkeiten giebt es nicht. Ich habe mich für Letzteres entschieden.

Sie wissen selbst, daß es sich bei jenen um solche handelt, welche sich eine Rolle anmaßen, welche ihnen nicht zusteht ...

Wer könnte behaupten, frei von diesem so allgemeinmenschlichen Wahn zu sein? Ich vertraue nur noch den Erfolglosen!

Erratischer Blockwaldgänger aus Schwaben, da sie schon Entscheidungsschwierigkeiten bei der Namensgebung haben, nehmen Sie vielleicht einen gutgemeinten Rat von einem sturen Narren an: Gehen Sie nicht zu solchen Veranstaltungen, bleiben Sie im Wald, rezitieren Sie von mir aus bei Mondschein den Hölderlin; aber haben Sie immer eine Axt dabei! Und Pralinen!

Gruß aus dem Sessel,
den ich noch nie verrückte,

R.

Martin

28. Oktober 2014 20:28

War´s hier oder in einem anderen Diskussionsstrang? Jemand hatte schon einmal darauf hingewiesen bzw. gefragt, wo denn der große Unterschied zwischen dem "heiligen Mob", wie er in Tullios Roman "Wer gegen uns"

https://antaios.de/antaios-blog/video-zum-buch-wer-gegen-uns

geschildert wird und einer Demo, wie sie jetzt in Köln stattgefunden hat, sein soll. Das frage ich mich jetzt auch ein bisschen, zumal ich dieses Buch erst vor kurzem gelesen habe und da wurde die Geschlossenheit der "Jugend" gegen das System ja regelrecht abgefeiert. Nun ja, wenn zwei das gleiche machen ist es wohl noch lange nicht das selbe. Evtl. kann ja jemand etwas dazu ausführen, wo die Unterschiede liegen sollen, außer, dass mir die Jungs in Italien deutlich besser organisiert zu sein scheinen und über eine eindeutig längere Tradition verfügen (aber was hat es Italien denn bislang ernsthaft gebracht, außer, dass sich die dortige "Szene" besser etablieren konnte?).

Falk K.

28. Oktober 2014 20:55

Die fast weinerliche Distanzeritis die hier von manchen so-
genannten Konservativen zur Schau getragen wird ist einer
der Gründe warum eben diese Konservativen seit Dekaden
nichts auf die Reihe bekommen haben!

Dinge bewegen sich nunmal durch Taten, nicht durch Worte. Die
Reifen meines Autos wechseln sich nicht wenn ich mich davor
setze und schlaue Sprüche dresche. Mein Garten gräbt sich nicht
um wenn ich von meinem Elfenbeintürmchen auf ihn hinunter starre
und ein gutes Buch lese und im gegenwärtigen Deutschland bewegt
sich nichts wenn es auf den Straßen nicht gewaltig knallt. Und
wer ist besser geeignet es knallen zu lassen als kernige,
tatkräftige Männer?

Jawoll, ich bin ein Proll! Ein konservativer, nationalistischer
Proll! Deshalb werde ich den Hools jede mir mögliche Hilfe an-
gedeihen lassen, mit Material, Logistik, Unterkunft und meiner
bescheidenen Anwesenheit.

..ist vielleicht die letzte Chance die deutsche Karre aus dem Dreck
zu ziehen, auch wenn's hart&häßlich werden könnte!

G.W.

28. Oktober 2014 21:08

Daher haben die Politiker völlig Recht: Es muß jetzt über eine Verschärfung des Versammlungsrechts nachgedacht werden, um dem Hooligan-Pöbel die Grenzen aufzuzeigen, mitsamt seiner linksextrem-salafistischen Geistes-Brüder. Mit liberalem Schnulli-Bulli kommt man an dieser Stelle nicht weiter.

Ach, Herr Edler,

mit ihrem Libertarismus kann es so weit nicht mehr her sein, wenn man so schnell nach dem strengen Staat ruft. Geben sie doch zu, mit der Gewalt haben sie weniger Probleme, als dass sie zur Abwechslung mal von einer Gruppe ausgeführt wurde, welche nicht unter dem Artenschutz des Systems steht. Ihre Gleichsetzung, wie oben, nehme ich ihnen nicht ab.

href="https://www.radixjournal.com/altright-archive/altright-archive/main/blogs/district-of-corruption/police-state-progressives"

Inwiefern das Gewaltnarrativ über die Hools überhaupt zutreffend ist, muss jeder für sich selber beantworten, bzw. ob man "staatstragenden" Medien überhaupt noch ein Wort glauben darf.

Bernhard

28. Oktober 2014 21:46

@ Raskolnikow

Ihre Zeit ist abgelaufen. Es kommt eine Zeit der Taten, nicht der Worte.

Nordlaender

28. Oktober 2014 21:55

@ Martin Lichtmesz

"Ihr habt alle keine Ahnung über Raskolnikow… der steckt jeden einzelnen von euch locker in die Tasche."

Er ist ein Bösmensch. Und wo garstige Gesellen böse Lieder singen, da kann man sich in Ruhe niederlassen. Ganz egal, ob es sich um die Höllenengel handelt, die Hooligans oder sonstwen, allein das Vorhandensein von Restbeständen von Testosteron in Mitteleuropa erweckt neue Hoffnung.

Martin

28. Oktober 2014 21:57

Mal ehrlich:

Eigentlich wars ne durchschnittliche 5tsd Mann Demo mit Ausschreitungen, die bei jedem Bundesligaspiel auch vorkommen können (ein bisschen Bus umschmeißen etc. - jeder 1. Mai geht ganz anders aus). Um so erstaunlicher, was daraus nun von offizieller Seite gekocht wird (aber auch von rechter, pi- etc. Seite daraus stilisiert wird - andere Seite der Medaille eben). Nach jahrelanger Bambule von links, von Ausländern, die ihre Konflikte auf unseren Straßen auszutragen beginnen etc., wird jetzt, nach dieser relativ kleinen Party, von allen möglichen Seiten nach Repressalien, Einschränkung des Versammlungsrechts gerufen etc. (Wo ist da die viel bemühte "Verhältnismäßigkeit"?). Online-Seiten wie Bild und Spiegel schalten auf Funkstille bei diesem Thema in ihren Kommentarbereichen. Wie man jetzt lesen kann, sabotiert facebook die Absprache für eine Folge-Demo im November etc. - Da ist also offenbar mittlerweile mehr im Gange, als das sich ein "Pöbel" mal kurzfristig Luft gemacht hat.

Von daher: Bemerkenswerter als die Demo selber sind mittlerweile die Vorgänge "nach Köln".

Nordlaender

28. Oktober 2014 22:01

@ Hartwig

"Der Feind selbst bleibt dabei aber noch gänzlich unerwähnt."

Wenn der Springer-Verlag über die Salafisten schreiben darf, dann können schon deshalb die Salafisten nicht unser Feind sein. Herr ist immer der, dessen Namen nicht ausgesprochen werden darf. Heißet er nicht mehr Hinz, heißet er nicht mehr Kunz, dann ist es um seine Macht geschehen.

enickmar

28. Oktober 2014 22:12

Ihr habt alle keine Ahnung über Raskolnikow… der steckt jeden einzelnen von euch locker in die Tasche.

Hört, hört ...

In welche Tasche denn ? Ist das womöglich intellektuell gemeint ? Dann hat er sich hier heute aber gut getarnt.

Wie auch immer, mir fiele jemand ein, den die Hogesa-Prolls locker in ein Täschchen stecken könnten ...

Lunatic

28. Oktober 2014 22:14

Freikorps und Casa Pound waren immer ein Thema der Konservativen. Nun, wenn es Ernst wird, ziehen manche den Schwanz ein. Typisch konservative Feigheit.

Natürlich war das erst ein Vorbeben in Köln. Es kommt aber mehr. Wenn wir jetzt nicht die nächsten 20-30 Jahre nützen, sind wir erledigt.

Den Hauptfeind zu benennen, braucht man nicht. Das geht wegen der Gesetzeslage sowieso nicht.

Dennoch, ob wir wollen oder nicht, ob der Kampf von wem auch immer uns aufgezwungen wurde, oder nicht: Der zukünftige Kampf wird gegen die Islamisierung Europas gehen.

Die Reconquista wird ein Elementarereignis werden, von dem noch tausend Generationen später erzählen werden.

Prochaska

28. Oktober 2014 22:15

Zu Lichtmesz
Zitat : "In Wirklichkeit sind die Jünger- und Schmittleser die härtesten Realos von allen".

Wirklich ? Na dann ! Das ist sicherlich schön, in erster Linie für die härtesten Realos von allen selbst, so sie davon wissen. Die Leser stören sonst ja auch niemanden groß.

Die vorgetragene Scheißegalstimmung dagegen mag in ihrem Nihilismus a la Jünger ( echt cool angezogen über dem brennenden Paris mit ner Buddel Spätburgunder ) zwar irgendwie stylish neo-konservativ-hip sein, ist aber nicht meins. Ich muß in diesem Land vermutlich noch länger leben und will Veränderungen.

Nichts für ungut
Prochaska

Waldgänger aus Schwaben (e.B.)

28. Oktober 2014 22:19

@Raskolnikow

Vielen Dank, dass ich in Ihrem Augen als satisfaktionsfähig angesehen werde. Und noch dazu scheinen Sie die meisten meine Beiträge zu lesen, was mich auch freut. Ich lese natürlich alles von Ihnen.

Ihrem Rate zu folgen werde ich mich bemühen. Einer Veranstaltung "Hooligans gegen Salafisten" werde ich auch in Zukunft fern bleiben, nicht zuletzt weil im Kampfe gegen den Islam auch oft ein generell religionsfeindliches Moment mitschwingt.

Hieße die Veranstaltung aber Friedliche Bürger für Freiheit.
Wer weiß?

Im Ernst, uns Schwaben haftet der Ruf des treu-doofen, obrigkeitshörigen Biedermans an.
Aber tief in unseren Genen schlummern auch Rebellion, Bauernkriege, Hecker, Schiller,...
Die erste schriftliche Erkläung von
Menschenrechten erfolgte in Schwaben, in Memmingen.

Ernst Jünger schildert in "afrikanische Spiele" so einen Schwaben vom alten Schlage, der sich nur wohl fühlte, wenn er allein gegen eine Horde von Feinde kämpfen konnte.

Ja wenn es wirklich soweit kommt, wie ich andeutete, könnte ich vielleicht doch nicht mehr an mich halten und zöge los, mit der Axt, ohne Pralinen und nicht in den Wald. Denn

Nein eine Grenze hat Tyrannenmacht ...

Zur Namenswahl. Über meine homepage wurde ich mehrmals kontaktiert und stets mit "Waldgänger" angesprochen. Die Leser identifizieren einen Schreiber mit dem Namen. Namen sind doch nicht nur Schall und Rauch. Ich denke ich belasse es bei dem Zusatz e.B.

CitizenKane

28. Oktober 2014 22:25

@Rakolnikow

Enthusiasmierten ist nicht beizukommen, da könnte man auch einen TBC-Kranken bitten, gefälligst die h-Moll-Messe zu husten.

Vielleicht habe ich etwas verpasst und die Freikorps haben die Polacken wegdemonstriert und die Berserker wollten „gemeinsam mit den gemäßigten“ Franken „auf die Straße gehen“, die Kriegsmarine hat im Skagerak „laustark ihren Unmut“ bekundet und Furor Teutonicus ist, wenn man schwarze Nickies und Bierdosen trägt.

Wenn das wirklich 5000 „mutige, durchtrainierte“ Männer waren (Auf den Bildern ist jeder zweite Mann fett oder eine Frau!)

Hallo Raskolnikov,
dass Lichtmesz Ihnen beigesprungen ist, ließ mich schon wanken! so schnell? Nein, auch Lichtmesz kann irren!

Jetzt haben Sie mich zum Lachen gebracht!

…. was auch immer jemals eine genehmigte Demonstration in der Bundesrepublik Deutschland geändert hat.

Wenn ich Sie richtig verstanden habe - ich weiß es wirklich nicht - frage ich mich jetzt, ob die Demonstrationen ’68 alle ungenehmigte waren.

Dinkie

28. Oktober 2014 22:32

Ich wundere mich. Wurde hier nicht schon wortreich die Verhausschweinung der Deutschen beklagt? Und wenn deutsche Wildschweine auftreten ist es aber auch nicht recht? Seltsam.

Rumpelstilzchen

28. Oktober 2014 22:33

He Raskolnikow,
Bitte nicht abtauchen. Nicht schmollen. Du fällst uns nicht zur Last und Du brauchst Dich auch nicht schämen ! Wir alle schreiben ab und an Stuss, wenn wir aufgewühlt sind.
Du liegst auch nicht daneben. Nur eines stößt mir auf.
Das "mit den Weibern, in deren Gesellschaft nie etwas Großes anfing. "
O.K. So dürfen richtige Kämpfer reden !
Trotzdem denke ich mit Hochachtung an die kurdischen Amazonen oder die Soldatenmütter in Rußland.

Realist

28. Oktober 2014 22:53

Daß die erste physisch wirklich spürbare Präsenz auf der Straße von der Hooligan-Szene ausgeht ist nur logisch und konsequent. Wo sonst gibt es denn noch deutsche Männer mit Eiern in relevanter Zahl?

Und wer sich an Biergeruch, Aussehen und Habitus stört, der zeige mir eine wirksame Infanterie in der Geschichte der Menschheit, die sich aus Philosophen und Schöngeistern rekrutiert hätte.

Wer regelmäßig auszieht um aus freiem Willen Schmerzen zu geben und zu empfangen, muß wohl etwas vom Krieger in sich tragen, wenn auch domstiziert. Um die erfolgreiche Auswilderung der wenigen Tausend mache ich mir wenig Sorgen. Wieviele sind noch übrig, die ihren Platz im Schildwall einzunehmen bereit sind? Um mich herum sehe ich nur noch sehr wenige.

Eckesachs

28. Oktober 2014 23:06

Ein jeder handle nach seinen Neigungen.

Das Schicksal, die Geburt, teilt einem jedem seine Aufgabe zu.

Nur handeln, das muß man.

Ein Denker, ungeübt im Kampfe, ist eine schwache Stelle im Schildwall, die der Feind instinktiv entdeckt.

Ein Kämpfer, ungeübt im Denken, verursacht genau das in einer öffentlichen Diskussion, die auf Außenwirkung angelegt ist.

Ein jeder nach seinen Neigungen.

CitizenKane

28. Oktober 2014 23:22

@Raskolnikov

Ach Raskolnikov,
das muss ich noch nachschieben.
Finde keinen Schlaf.
Ihnen dürfte nicht entgangen sein, dass "Furor Teutonicus" sowie die "Berserker" in der rhetorischen Form der Ironie, wenn nicht des Sarkasmus zu lesen sind.

Die Verwendung in Ihrer Aufzählung ist daher, mit Verlaub, unlauter.
-
Naja, …auch zu lesen wären.

Man muss sich schließlich Interpretationsspielräume offenhalten, je nach dem von welcher Seite man später möglicherweise einer peinlichen Befragung unterzogen werden sollte.

Gute Nacht!

Urwinkel

28. Oktober 2014 23:55

"Habe diesen Raskolnikow schon lange unter Wind, daß das kein Demokrat ist. Ein Demokrat holt die Bürgerinnen und Bürger dort ab, wo sie sich gerade befinden."

Macht er doch. Eine letzte Sentenz von ihm, die hängenblieb war sein: "Werdet bloß nicht so wie ich.". Vor etlichen Wochen mal hier geschrieben. Der einfache Satz, oder auch Erkenntnis, ist in mein Argumentationsarsenal gewandert. Wenns mal wieder heißt: Du läßt dich gehen, trinkst zu viel usw. kann man lässig ein "werdet bloß nicht so wie ich" entgenschleudern. Um es danach heimlich besser zu machen. Danke, Raskolnikow.

Michael Schlenger

29. Oktober 2014 00:07

Eine Demonstration, die breiten Beifall derer finden kann, denen am Fortbestand einer deutschen Identität liegt, sollte in Botschaft, Methode und Erscheinungsbild zumindest ansatzweise das erkennen lassen, was deutsche Identität und Würde ist, was sie besonders und erhaltenswert macht.

Die Botschaft dieser Menge in Köln richtete sich - für mich sehr merkwürdig - gegen eine von zahllosen Varianten des Islam. Was gehen uns eigentlich diese kindischen innerislamischen Streitereien nach dem Motto Volksfront von Judäa vs. Judäische Volksfront an? Doch allenfalls, dass sie bei uns ausgelebt werden können.

Das Problem ist mithin nicht irgendeine Strömung im Islam, sondern eine Politik, die es zulässt und befördert, dass sich bei uns islamische Parallelwelten bilden, die mit unserem deutschen Wertverständnis und deutschen Rechtssystem nichtzusammengehen.

Der Adressat von Demonstrationen wäre damit aber nicht irgendeine nicht greifbare Gruppierung innerhalb einer insgesamt unaufgeklärten und damit „nicht hilfreichen“ Glaubensrichtung, sondern eine feindliche Geisteshaltung von Politikern, Journalisten und Teilen der Wirtschaft, die unserem Land und der deutschen Kultur schadet. Davon war in Köln aber offenbar nichts zu hören und zu sehen.

Zur Methode dieser Menge: Ein austauschbarer Umzug von mehr oder minder Aufgebrachten für oder gegen irgendetwas an einem gesichtslosen Ort, ohne ein mit historischer Bedeutung aufgeladenes Ziel. Damit bringt man das Anliegen deutscher Identität nicht wirksam zur Geltung. In Berlin Unter den Linden oder vor Schloss Bellevue zum Beispiel hätte ein disziplinierter und selbstverständlich völlig reibungsloser Massenprotest eine andere Wirkung.

Damit wären wir bei Erscheinungsbild und Außenwirkung. Wenn in Berlin tausende Deutsche mit an die Regierung und an die Mitbürger gerichteten Botschaften friedlich und am besten schweigend aufträten, darunter gern auch einige, die keine amerikanische Unterschichtenkleidung tragen und eine Weile ohne Fußball und Bierdose auskommen, sähe die Sache schon anders aus. Das würde ganz anders wahrgenommen, auch im Ausland, und könnte eine wachsende Anziehungskraft auf den still leidenden "Michel" ausüben.

Auch wenn es einigen gar nicht munden mag: Figuren wie die in Köln machen es dem Gegner nur leichter und der schweigenden Mehrheit nur noch schwerer.

Martin Lichtmesz

29. Oktober 2014 01:08

Die vorgetragene Scheißegalstimmung dagegen mag in ihrem Nihilismus a la Jünger ( echt cool angezogen über dem brennenden Paris mit ner Buddel Spätburgunder ) zwar irgendwie stylish neo-konservativ-hip sein, ist aber nicht meins.

Jedem sein Klischee. Aber nur die Ruhe... so war's nicht gemeint. Es ist mir langsam auch "scheißegal", wovor Meister Edler sich auf durchaus anständige Weise und mit nicht unberechtigter Sorge fürchtet, aber daß nun die gloriose Reconquista und sonstige Epen bevorstehen, glaube ich ebensowenig. Ich kann weder das artige "Huch keine Gewalt"-Gezitter mehr hören, noch stimme ich in die Hymnen auf die lustigen Barbaren ein, die na sicher alles rausreißen werden. Ja, ich bin vielleicht zynisch, aber ich delektiere mich nicht dran, während die Erdbeeren in meinem Leitungswasser schwimmen, ganz im Gegenteil und schön wird das Schauspiel auch nicht werden...

H. M. Richter

29. Oktober 2014 01:22

Unruhe, Nervosität allerorten.

Viele Meinungen - wenig Analyse derzeit.

Die Staatsmacht versucht, die Rote Karte zu ziehen.
Versammlungsrecht usw.

Dies scheint ihre Lageeinschätzung zu sein.

Dann weiß sie mehr als wir.

Wir aber ahnen es.

Und jeder handelt auf seine Weise.

Michaela

29. Oktober 2014 02:04

Ja, auch ich habe den letzten Sonntag Nachmittag am Kölner Hauptbahnhof verbracht. Sehr früh - schon um 13:00 Uhr - war ich dort. Bin sehr viel umhergewandert. Stand bei den Polizisten am Ausgang zum Breslauer Platz, neben dem Bulli an der Bühne, für die gute Übersicht oben am Bahnsteig 11 und dann noch neben dem später auf die Seite gelegten Bus. Überrascht war ich, wie ruhig es war, selbst als sich der mit rotem Flatterband abgesperrte Platz für die Demonstranten nach und nach mit vielen Menschen füllte.

Habe nach der anwesenden Presse geschaut: ZDF- und WDR-Filmteam, ein Mann mit n-tv-Mikro in der Hand, viele Fotografen mit gewichtigen Apparaten über der Schulter. Fast hätte ich meine ehemaligen Kollegen aus der öffentlich-rechtlichen Anstalt angesprochen, wie "geistig vorbereitet" sie denn auf diese Veranstaltung gekommen seien. Habe das dann doch unterlassen, frau will ja keinen Stress.

Mit den angereisten "Hooligans" kam ich nur schwer ins Gespräch. Sie waren sehr auf ihre eigenen kleinen Gruppen bezogen und fremdelten mit mir.

Schließlich gab es kurz nach 15:00 Uhr eine (auf dem Bahnsteig!) nur schwer verständliche Kürzestansprache und dann die musikalische Darbietung. Skandiert wurden abwechselnd verschiedene kurze "Sprüche". Dies aus vielen tausend Männerkehlen zu hören, ließ schon eine gewisse Gänsehaut entstehen. Ich ! habe keine ausländerfeindlichen Parolen gehört. Ich ! habe keine Demonstranten untereinander oder mit der Polizei rangeln sehen.

Mir war schließlich langweilig, deshalb bin ich um 15:30 Uhr gegangen, kurz bevor der Umzug losmarschierte. Die weiteren Vorfälle kenne ich nur aus Berichten im Fernsehen und Internet.

Mitteilenswert ist auf jeden Fall noch folgender Umstand: Als ich gegen 16:00 Uhr zuhause im Internet erste Berichte über die Demonstration lesen wollte, hieß es dort schon in der BILD und beim Express für die Zeit um 14:00 Uhr, dass es Schlägereien, Pöbeleien, fremdenfeindliche Sprüche gegeben habe. Dem war aber nicht so. Mir schien, als habe die Presse sich schon mal eingeübt für die spätere Krawall-Berichterstattung.

Mein Nachhauseweg führte über den Bahnhofsvorplatz, wo ja bekanntermaßen die "anderen" demonstrierten: relative Ruhe, eine Frau mit piepsiger Stimme am Mikro mit den bekannten schwülstigen linken Sprüchen. Mein letzter Blick über die Schulter fiel auf ein Schild mit dem bemerkenswerten Spruch "Deutsch mich nicht voll!"

Fredy

29. Oktober 2014 06:15

Zu Raskolnikow fällt mir angesichts von Lichtmeszer Seligsprechung nur ein: Wem viel gegeben wurde, von dem wird viel verlangt werden. Was für eine Verschwendung an Lebenszeit ... und Pralinen.

Den Sessel und damit den Blickwinkel sollte man ab und an verrücken. Allein um den Staub drunter wegzufegen.

Zur HoGeSa: Ein Furz in der Geschichte, von dem nicht eine Bremsspur bleibt.

Ich wart auf das Treiben der nächsten Sau.

Rumpelstilzchen

29. Oktober 2014 08:44

Wo sich hier Rechte, Rechtskonservative, Wertkonservative, Deutschnationale etc. um Petitessen, Sottisen und Risposten ( sind das Furunkel ?) streiten , schaffen Hooligans es, eine Sammlungsbewegung und Einheitsfront zumindest in den Leserbriefspalten zu initiieren.
Auf einmal werden richtige Bezüge hergestellt:

https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/hartz-iv-urteil-sozialamt-deutschland-13234971.html
Ich höre schon die Schlachtrufe: Ho Ho Ho Ge Sa....
Und wenn die Demo verboten wird, kann man sich auch als Gegendemo anmelden. Zum Beispiel gegen Demos, bei denen mehr als ein ( !) Bulli schwerverletzt wird.
Ob dann noch ein Pianist mit " Atemlos durch die Nacht" die Lage deeskalieren kann, wage ich zu bezweifeln.
Dieser Hit könnte eine völlig neue Bedeutung erhalten.

RL

29. Oktober 2014 08:48

@Raskolnikow

Schämen sollten sich die, die sich aus dem Staub machen und sich nicht die Hände schmutzig machen wollen, und lieber anderen die Drecksarbeit überlassen.

RL

29. Oktober 2014 08:59

Nachtrag:

Nur gemeinsam sind wir stark!

Nordlaender

29. Oktober 2014 09:10

@ Michael Schlenger

"Das Problem ist mithin nicht irgendeine Strömung im Islam, sondern eine Politik, die es zulässt und befördert, dass sich bei uns islamische Parallelwelten bilden, die mit unserem deutschen Wertverständnis und deutschen Rechtssystem nichtzusammengehen."

Hoffentlich ist Euer deutsches Wertverständnis nicht das solcher Verfassungspatrioten wie Habermas oder Nida-Rümelin.

Vollverschleierte Frauen finde ich nicht halb so schlimm, wie Heere von "Zukunftsdeutschen" (Martin Gillo) türkischer oder auch afrikanischer Herkunft, die sich hier am Standort Deutschland gut integriert haben.

Als Kulturbanause und Biologist möchte ich hier in Deutschland zusammen mit Deutschen leben.

Holzfäller

29. Oktober 2014 09:25

Die nächsten HoGeSa-Demonstrationen sind im November bereits für Hamburg und Berlin geplant, ich bin mir sicher das dort selbst zusammengezählt nicht ansatzweise 5.000 Leute erscheinen werden. Das war in dieser Größenordnung eine einmalige Aufführung. Und auf den Raskolnikow braucht man nicht herumhacken, der hat mehr reale Hooligan Erfahrung in Rußland gesammelt als alle Kommentatoren zusammen.

enickmar

29. Oktober 2014 09:50

Was hier aber auch wieder richtig nervt, ist dieses unreflektierte eitle Jünger-Schmitt-"Name-dropping". Wenn ich richtig aufgepaßt habe, dann folgt gerade aus der Kombination der Lehre Schmitts und der Lektüre des frühen! Jünger das, was sich jetzt in Form von HOGESA Bahn bricht. Als gesellschaftliches Phänomen betrachtet. Oder nicht ?
Es geht ja nicht um die Frage, ob die HOGESA sich polit-philosophisch mit Schmitt auf dem selben intellektuellen Niveau befindet, sondern ob deren Verhalten entsprechend theoretisch folgerichtig ist. Wenn wir uns schon gegenseitig in Taschen verstecken:
Ist es dann vielleicht auch möglich den Stoff hier wenigstens "verbal" konsequent einzubringen ?

enickmar

29. Oktober 2014 10:00

@ Holzfäller

Inwiefern führen uns jetzt hier Hooligans in Russland weiter ?

Kathole

29. Oktober 2014 10:01

Raskolnikov:

»ist mir ein Rätsel, wie man etwas gegen [Syrien] haben kann, aber da sich von JF bis hin zu Klonovsky alle einig sind, dort seien „Barbaren“ und „Mordgelichter“ (Klonovsky) am kulturlosen und verbrecherischen Werke«

Ja, das ist tatsächlich ein Rätsel.

»Entweder Ihr lasst den Tatzelwurm von der Kette, schleift die Heugabeln an und zieht als Partisanen in die Wälder oder aber Ihr haltet Euer Maul! Mehr Möglichkeiten giebt es nicht.«

Natürlich gibt es mehr Möglichkeiten als diese beiden Alternativen. Eine Möglichkeit ist, auf die Straße zu gehen und zu sehen »Wir sind viele.«

Übrigens, wo in der BRD stehen denn noch Wälder? – Wälder gab’s in Deutschland. In der BRD ist nur noch Forst, mit Förstern und Forstwirten!

In Litauen zogen sich die Waldbrüder zum Partisanenkampf gegen die Sowjetmacht in die Wälder zurück. Aber selbst sie hofften darauf, dass der gute Onkel aus Amerika ihnen zu Hilfe kommen möge. Was er, wie wir wissen, nicht tat.

Auch der Jermak, den Igor Rasterjajew besingt, ist nurmehr eine Figur der Litteratur, der Ballade und Legende.

Rumpelstilzchen

29. Oktober 2014 10:18

Realist
Dienstag, 28. Oktober 2014, 22:53 (URL) | Kurz-URL
Daß die erste physisch wirklich spürbare Präsenz auf der Straße von der Hooligan-Szene ausgeht ist nur logisch und konsequent. Wo sonst gibt es denn noch deutsche Männer mit Eiern in relevanter Zahl?

Lieber Realist, ich fürchte, die Denker sind doch die härteren Realos !
" gegen sie anzuschreiben, ist schwer" , weshalb jetzt ein Shitstorm auf den armen Raskolnikow eingeht.
Trotzdem gestatten Sie, dass ich herzlich über die deutschen Männer mit Eiern in relevanter Zahl lachen mußte.
Du Einei, möchte man sagen.
Um was geht es denn ? Wenn das deutsche Volk überleben soll, dann genügt es auch, Eier in relevanter Zahl einzufrieren. Technisch kein Problem.
Analog dem " social freezing" könnte man auch ein "racial freezing" durchexerzieren. In Gedanken natürlich. Man braucht sich nicht mal die Hände schmutzig zu machen. Gentechnisch gesehen, kann der weiße Mann durchaus überleben ! Das kann man durchspielen.
Philosophen haben die Welt schon verändert und nicht nur interpretiert. Heute verändern Gentechniker die Welt.
Also laßt eure Eier einfrieren !
Echt cool angezogen und stilvoll finde ich diesen Herrn:

https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/wie-vor-100-jahren-hosentraeger-gegen-das-schnelle-leben-13236547.html

Mir geht es wie Raskolnikow. Ich vertraue nur noch den Erfolglosen !
Und jetzt mahle ich Kaffebohnen.

Martin

29. Oktober 2014 10:23

Der Islam ist doch schon lange keine echte Religion mehr, seine fundamentalistischen Ausprägungen reine Form mit verdammt wenig Inhalt - ich hab dazu schon einmal etwas ausführlicher geschrieben und wiederhole mich daher nicht. Zudem ist es eine raumfremde Religion in unserem Gebiet und nur, weil das Ganze bei Karl May ganz putzig rüber kommt, ist mir kein Muselman "lieber" als ... oder gar Vorbild in Hinblick auf "traditionale" Gesellschaften etc. - Aber ich denke, bei einigen ist es eher so, dass sie grundsätzlich gegen etwas sind, was auch nur in die Gefahr der Mehrheitsfähigkeit kommen könnte, selbst wenn es nur die Mehrheit im vermeintlich eigenen Lager ist.

Das Schlagwort "Salafismus" wird doch eher als Mythos im Sinne Sorels verwendet, um zu einer Art Massenmobilisierung zu kommen (bei Sorel war es der "Generalstreik" - vgl. "Über die Gewalt" von G. Sorel). Ob das dafür taugt, kann ich sicher nicht beurteilen, aber wie Politik läuft und gemacht wird, konnte man schon immer eher bei den Linken (Sorel war zum damaligen Zeitpunkt ein solcher) oder bei den bauernschlauen Wertbeliebigen, sich "konservativ" schimpfenden CSUlern und Kapitalisten lernen.

Übrigens soll die nächste Demo ausschließlich in Hamburg sein und nicht in Berlin (Berlin soll von Trittbrettfahrern ins Spiel gebracht worden sein).

Revolte

29. Oktober 2014 10:28

Dass das vereinte Geschwür aus Medien und Sozialwissenschaftlern über die Vorgänge in Köln tobt, ist mir schon innerer Reichsparteitag genug.

Allein dieses "Gemeinsam sind wir stark" menschelt mir zu sehr. Klingt wie "Gemeinsam sind wir bunt". Da ließe sich doch sicher etwas Passenderes für die "Ego non"-Fraktion finden. Wenn der dauerbesoffene, solariumgebräunte White trash nur noch auf Latein skandierte und statt Bier Cognac tränke, dann würden vielleicht auch die Waldgänger und Monokelträger mit ihnen vagabundieren.
(Wer kam eigentlich auf die Solariumbräune - hat das irgendwer leibhaftig gesehen?)

R. darf selbstredend auch fürderhin in seiner Mansarde am Fensterlein sitzen und vom Kaiserreich träumen - nur soll er sich dann auch nicht beschweren, wenn ihm irgendwann Berserker aus dem Morgenland die Pralinen wegnehmen.

Hermann Karst

29. Oktober 2014 11:58

„Setzt Euch doch mal auf einen Hügel und träumt Euch zurück in jene Zeiten, als die Reiche aus denen unsere Nationen entstanden, von entschlossenen Männern geschaffen worden sind!“ (R.)

Wohlgesprochen. Auf einem Hügel sitzen und sich zurückträumen, so sollte man’s bisweilen halten. Ich tu’s. Wie oft sitze auf dem Gipfel meines Lieblingsberges und träume dort. Träume von allem möglichen, auch von entschlossenen Männern aus alter Zeit. Meistens allerdings von solchen, die keine Reiche geschaffen haben.

Ich will’s nicht weiter ausführen, es würde viel zu lang und würde auch alle nur langweilen. Eines allerdings will ich erwähnen. Unter den entschlossenen Männern, die in meinen Träumen erscheinen, befindet sich manchmal auch Walther von der Vogelweide. Gott sei Dank verschmäht es der alte Knabe nicht, sich immer wieder auf einen Plausch mit mir einzulassen. Auf mittelhochdeutsch, versteht sich, denn das Neuhochdeutsche beherrscht er nicht so gut. Neulich hat er mir auf mein nachdrückliches Quengeln hin sein Reichsdon-Lied zum Klang seiner mittelhochdeutschen Klampfe vorgetragen. Das war schön.

Jede Träumerei hat mal ein Ende. Wenn die Sonne hinterm Horizont verschwinden will, steige ich wieder vom Berg hinab in die Niederung. Wie naheliegend wäre es dann – den Walther im Herzen –, die Niederung mit ihrem niederen Gelichter konfektknabbernd zum Teufel zu wünschen. Ich tu’s aber nicht. Täte ich’s, dann könnte es vielleicht passieren – wer weiß –, daß mich der alte Rittersmann, der in seinen reiferen Jahren eine merkwürdige Vorliebe für die niedere Minne entwickelt hat, bei der nächsten Begegnung gewaltig in den Hintern träte.

RL

29. Oktober 2014 12:16

Hamburg Hbf 15. November 2014 15:00

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