Seit 1972 liegt die Zahl der Todesfälle in der Bundesrepublik über der der Geburten. Jede Generation von Deutschen ist seit Jahrzehnten ein Drittel kleiner als die vorherige. Der Bevölkerungswissenschaftler Herwig Birg sprach in diesem Zusammenhang von einer »demographischen Jahrhundertkatastrophe« und erklärte, daß der demographische Zusammenbruch des deutschen Volkes unabwendbar geworden sei. Die Zahl der verbliebenen gebärfähigen Frauen reiche auch bei einer Verhaltensänderung nicht mehr dazu aus, den Geburtenmangel der Vergangenheit auszugleichen. In anderen europäischen Staaten ist die Lage ähnlich.
Die Geburtenraten der am wenigsten assimilierbaren Migrantengruppen liegen gleichzeitig europaweit stabil über denen der einheimischen Bevölkerungen. Auch wenn die Geburtenraten dieser Gruppen zum Teil langsam zurückgehen, ist eine Angleichung auf absehbare Zeit nicht zu erwarten. Höhere Geburtenraten und ausbleibende Assimilation würden unter diesen Umständen auch ohne weitere Zuwanderung langfristig einen Bevölkerungsaustausch bewirken.
Bei verstärkter Zuwanderung vollzieht sich dieser Prozeß umso schneller, und angesichts zunehmenden Migrationsdrucks und des weiterhin ungebrochenen Konsens der großen Parteien zu offeneren Grenzen ist eine solche Beschleunigung wahrscheinlich. Anhaltend starkes Bevölkerungswachstum im Nahen Osten und Subsahara-Afrika in Verbindung mit enormen strukturellen Problemen der meisten dortigen Staaten, allgemein zunehmende politische Instabilität sowie ein verfestigtes Wohlstandsgefälle zwischen Europa und diesen Regionen erzeugen bis zum Jahr 2050 nach Schätzungen der Vereinten Nationen ein Migrantenpotential von bis zu einer Milliarde Menschen.
Auch wenn nur ein Teil davon den Transfer nach Europa tatsächlich vollziehen dürfte, würde dies allein ausreichen, um die ethnische Zusammensetzung des Kontinents grundlegend zu verändern.
Die Schwerpunkte: Der laufende Bevölkerungsaustausch erfaßt allgemein zunächst jüngere Altersgruppen und konzentriert sich auf Großstädte, wo er wiederum einzelne Stadtteile besonders stark beeinträchtigt. Laut einer Prognose der Enquête-Kommission des Bundestages werden Deutsche unter 35 Jahren zwischen 2035 und 2040 zur Minderheit in ihrer Altersgruppe. In Deutschland lag die Stadt Pforzheim 2013 mit einem Migrantenanteil unter Neugeborenen von beinahe 75% an der Spitze dieser Entwicklung. Noch höhere Werte erreichten nur einzelne Viertel von Berlin, wo der Migrantenanteil unter neu eingeschulten Kinder 2012 bereits bei über 80% lag.
In Nürnberg, Frankfurt am Main, Köln und Stuttgart erreichte dieser Anteil 60%. Frankfurt am Main wird voraussichtlich 2016 zur ersten deutschen Großstadt mit einer deutschen Bevölkerungsminderheit. Der Migrantenanteil lag ansonsten 2012 in fast allen westdeutschen Großstädten und Berlin bei über 25%. In Stuttgart, Nürnberg und München hatten mehr als 35 % der Bewohner einen Migrationshintergrund.
In vielen anderen europäischen Staaten ist ähnliches zu beobachten. In Amsterdam und London sowie einigen anderen ehemaligen britischen Industriestädten stellen Niederländer und Briten bereits Minderheiten dar. Bei anhaltendem Trend werden Briten in fast allen Städten des Landes innerhalb der kommenden dreißig Jahre zur Minderheit werden. Schon jetzt hat in England rund ein Drittel der Neugeborenen einen Migrationshintergrund, wobei Pakistan, Bangladesch und Nigeria zu den häufigsten Abstammungsländern gehören.
In Frankreich lag 2010 der Anteil von Neugeborenen mit mindestens einem nahöstlichen oder schwarzafrikanischen Elternteil bei über 30%. In Brüssel wurden 2006 mehr als 55% der Neugeborenen von muslimischen Müttern geboren.
Schon einige Jahre bevor der Anteil etwa der Deutschen auf unter 50% der Bevölkerung fällt, werden Deutsche mangels Masse in den gesellschaftlich besonders prägenden und handlungsfähigen Altersgruppen nicht mehr die dominierende ethnische Gruppe in Deutschland darstellen. Um das Jahr 2035 werden die in der Zeit vor 1965 geborenen geburtenstarken Jahrgänge von Deutschen dementsprechend zahlenmäßig noch einen großen Anteil der Bevölkerung stellen, aufgrund ihres Alters aber kaum noch gestaltende Kraft entfalten können.
Die Entwicklung europäischer Völker zu Minderheiten in ihren ursprünglichen Heimatstaaten wird sich ab dem Jahr 2040 mit dem Ableben der geburtenstarken Jahrgänge deutlich beschleunigen.
Um 2050 wird sich der Migrantenanteil in den meisten west- und mitteleuropäischen Staaten voraussichtlich zwischen einem Fünftel und einem Drittel der jeweiligen Bevölkerung bewegen. In der zweiten Hälfte des 21. Jahrhunderts werden ethnische Europäer dann landesweit und in allen Altersgruppen zu Minderheiten werden.
In Großbritannien wird dieser Punkt nach aktuellen Prognosen zwischen 2060 und 2070 erreicht werden, und in Frankreich, den Benelux-Staaten sowie Deutschland und auch einigen skandinavischen Staaten einige Jahre später.
Widerruf: Wir hatten bis zum 5. November 2015 an dieser Stelle und in diesem graphischen Zitatformat verbreitet, Jürgen Trittin habe gesagt: “Deutschland verschwindet jeden Tag immer mehr, und das finde ich einfach großartig.” Wir stellen richtig: Jürgen Trittin hat das nie gesagt. Wir erklären desweiteren, daß dieses Zitat nicht von Thomas Schmidt, sondern vom verantwortlichen Redakteur der Sezession, Götz Kubitschek, nach Quellenfunden auf den Internetseiten der taz, des Focus und der Wirtschaftswoche dem Beitrag nachträglich beigefügt wurde.
Tina
Vllt. mal Richard Nikolaus Coudenhove-Kalergi und seine Machwerke "Praktischer Idealismus" (ab Ende Seite 22) und "Pan-Europa" googlen.
Kalergi ist Begründer der Idee des "Vereinten Europas".
Dann weiß man mehr...