Trumps gravierender Fehler

Mit großer Eile ist Donald Trump in diesen Tagen bemüht, aus seiner Sicht unliebsame politische Hinterlassenschaften seines Vorgängers Obama zu entsorgen.

Michael Wiesberg

Michael Wiesberg ist Lektor und freier Publizist.

In sei­ner ers­ten Amts­wo­che hat er nicht weni­ger als zwölf Exe­cu­ti­ve orders (Dekre­te) erlas­sen und damit unter­stri­chen, daß er es eilig hat, sei­ne Wahl­ver­spre­chen umzusetzen.

Die wich­tigs­ten Ent­schei­dun­gen betref­fen zwei Pres­ti­ge­pro­jek­te Oba­mas, näm­lich die US-Gesund­heits­re­form („Oba­mac­a­re“), die Trump inner­halb eines unbe­stimm­ten Zeit­raums abschaf­fen will, und die zwei­te den Aus­stieg aus dem trans­pa­zi­fi­schen Frei­han­dels­ab­kom­men TPP, das zwar zu Ende ver­han­delt, aber noch nicht rati­fi­ziert wor­den war, weil der US-Kon­greß die Zustim­mung ver­wei­gert hat­te. Mit dem Aus­stieg aus die­sem Abkom­men ist auch die Rea­li­sie­rung des trans­at­lan­ti­schen Frei­han­dels­ab­kom­mens TTIP unwahr­schein­lich gewor­den. Doch damit nicht genug: Trump will auch das inner­ame­ri­ka­ni­sche Frei­han­dels­ab­kom­men NAFTA neu ver­han­deln.

Das Abkom­men habe aus Sicht von Trump ins­be­son­de­re für Mexi­ko und Kana­da Vor­tei­le, den Ver­ei­nig­ten Staa­ten indes vor allem Nach­tei­le gebracht. Trump hat ange­kün­digt, bes­se­re Kon­di­tio­nen für die USA aus­zu­han­deln. Wenn sich die NAFTA-Mit­glie­der dem ver­wei­gern soll­ten, droh­te der US-Prä­si­dent vor­sorg­lich schon ein­mal mit dem Aus­stieg aus dem Abkommen.

US-Fir­men, die ihre Pro­duk­ti­on nach Mexi­ko ver­la­gern woll­ten, stell­te Trump bereits Straf­zöl­le in Höhe von 35 Pro­zent in Aus­sicht. Davon könn­ten unter ande­rem auch deut­sche Auto­bau­er wie z.B. BMW betrof­fen sein. Aus der Sicht Trumps soll­te jedes in den USA ver­kauf­te Auto auch dort zusam­men­ge­baut wor­den sein.

En pas­sant: Das Hoch­zie­hen von sog. „tarifä­ren Han­dels­hemm­nis­sen“ wie Straf­zöl­len ist immer eine Maß­nah­me min­de­rer Intel­li­genz. Deut­lich effek­ti­ver sind „nicht­ta­rifä­re Han­dels­hemm­nis­se“, zu einem von denen sich z.B. das US-Rechts­sys­tem aus­ge­wach­sen hat, daß für euro­päi­sche Kon­kur­ren­ten von US-Unter­neh­men mitt­ler­wei­le eine Viel­zahl von Minen­fel­dern bereit­hält. Man lese in die­sem Zusam­men­hang ein­mal den Arti­kel „Fahn­der im Dienst des Impe­ri­ums“ in der neu­es­ten deutsch­spra­chi­gen Aus­ga­be der Le Mon­de diplo­ma­tique (Janu­ar 2017), in dem Autor Jean-Michel Quat­re­point zu dem Ergeb­nis kommt, daß die „Aggres­si­vi­tät der US-Straf­ver­fol­gungs­be­hör­den“ die „euro­päi­schen Unter­neh­men und Ban­ken zuneh­mend“ läh­me; die sei­en dabei, ihre Han­dels­be­zie­hun­gen „neu zu ord­nen und an die angel­säch­si­schen Nor­men anzupassen“.

Die US-Behör­den und Minis­te­ri­en sei­en dar­an inter­es­siert, mög­lichst vie­le Rechts­strei­tig­kei­ten mit aus­län­di­schen Unter­neh­men vom Zaun zu bre­chen; nicht zuletzt des­halb, um ihre Bud­gets auf­zu­bes­sern, mit denen dann wie­der neue Leu­te ange­stellt wer­den, die sich wie Trüf­fel­schwei­ne an die Fer­sen der unlieb­sa­men aus­län­di­schen Kon­kur­renz hef­ten. Nicht zuletzt wer­den eini­ge hoch­spe­zia­li­sier­te Anwalts­kanz­lei­en „gemäs­tet“, die unter ande­rem die Geschäfts­tä­tig­keit von „Sün­dern“ über­wa­chen, was die Straf­sum­men nur wei­ter wach­sen läßt. Daß sich die USA bis­her trotz die­ser Minen­fel­der als Kün­der und Deu­ter des Frei­han­dels und der Glo­ba­li­sie­rung insze­nie­ren konn­ten, run­det das Bild ab.

Doch zurück zu Trump: Nicht weni­ge Kri­ti­ker sehen in sei­nem Vor­ge­hen einen Angriff auf die Idee des Frei­han­dels, der seit Ende des Sys­temant­ago­nis­mus zwi­schen Ost und West eine so gut wie unan­ge­foch­te­ne Leit­bild­funk­ti­on genießt. Motor die­ses Leit­bil­des waren bis­her die USA, die es zu einem wesent­li­chen Bestand­teil ihrer mono­pola­ren Welt­ord­nung mach­ten. Impli­zit soll­te der freie, unbe­grenz­te Han­del den Weg zu einer Welt­ge­sell­schaft ebnen, in der krie­ge­ri­sche Kon­flik­te der Ver­gan­gen­heit angehören.

Nicht erst der Phi­lo­soph John Gray, einst „Chef­theo­re­ti­ker“ der bri­ti­schen Pre­mier­mi­nis­te­rin Mar­ga­ret That­cher, die zusam­men mit US-Prä­si­dent Ronald Rea­gan wirt­schafts­po­li­tisch das ein­läu­te­te, was heu­te gern als „Neo­li­be­ra­lis­mus“ bezeich­net wird, hat die­se Vor­stel­lung als „Uto­pie“ gekenn­zeich­net. So schrieb er in sei­nem Buch Die fal­sche Ver­hei­ßung (dt. Aus­ga­be Ber­lin 1999), daß allein in den USA der „Glau­be an die Welt­zi­vi­li­sa­ti­on noch leben­dig“ sei:

Wäh­rend des Kal­ten Krie­ges fand er sei­nen Aus­druck im Anti­kom­mu­nis­mus. Heu­te, in der post­kom­mu­nis­ti­schen Ära, beseelt er die ame­ri­ka­ni­sche Idee eines Freihandels.

Mit Trump fin­det nun ein ein­schnei­den­der Leit­bild­wech­sel statt, der an den Grund­fes­ten der Glo­ba­li­sie­rung rüt­telt, deren Rah­men­be­din­gun­gen bis­her mehr oder weni­ger von den USA dik­tiert wor­den sind. Das alles geschieht im Namen der ame­ri­ka­ni­schen Arbei­ter, für die der (mög­li­che) Aus­stieg aus bestehen­den oder geplan­ten Frei­han­dels­ab­kom­men eine “groß­ar­ti­ge Sache” sein soll.

Ob es sich im Fall des Aus­stiegs aus TPP wirk­lich um eine „groß­ar­ti­ge Sache“ für den ame­ri­ka­ni­schen Arbei­ter han­delt, wird sich indes noch zei­gen müs­sen. Aus geo­stra­te­gi­scher Sicht jeden­falls han­delt es sich um einen gra­vie­ren­den Feh­ler. An die­ser Stel­le sei noch ein­mal dar­an erin­nert, daß es weder bei dem trans­pa­zi­fi­schen noch bei dem trans­at­lan­ti­schen Frei­han­dels­ab­kom­men in ers­ter Linie um „freie Märk­te“ ging. Das TPP gehör­te nicht ohne Grund zu den Kern­an­lie­gen der Prä­si­dent­schaft von Barack Oba­ma, dem es vor allem um einen Roll­back und um ein Con­tain­ment des Wirt­schafts­gi­gan­ten Chi­na ging.

Oba­ma ver­folg­te mit Blick auf TPP im wei­te­ren die Absicht, aus den USA ein Han­dels­im­pe­ri­um nach Vor­bild des bri­ti­schen Empire zu machen, wie es der Publi­zist Mal­te Danil­juk aus­drück­te. Mit den Staa­ten, die Mit­glie­der des TPP-Abkom­mens sein soll­ten, hat Oba­ma über­dies eine Rei­he von Ver­trä­gen geschlos­sen, die eine ent­spre­chen­de mili­tä­ri­sche Prä­senz der USA in die­ser Regi­on sicher­stel­len sollten.

Mit dem trans­pa­zi­fi­schen Frei­han­dels­ab­kom­men woll­te Oba­ma im wei­te­ren sei­ner geo­stra­te­gi­schen Maxi­me „Pivot to Asia“ (Dreh- und Angel­punkt Asi­en) Gestalt ver­lei­hen und garan­tie­ren, daß die USA – in Ver­bin­dung mit dem trans­at­lan­ti­schen Frei­han­dels­ab­kom­men – auch wei­ter­hin die Regeln der Glo­ba­li­sie­rung bestimmen.

Trump hat nun das Kind mit dem Bade aus­ge­schüt­tet. Nutz­nie­ßer aus dem Aus­stieg aus dem TPP ist nun aus­ge­rech­net das Land, gegen das sich das Abkom­men vor allem rich­ten soll­te, näm­lich Chi­na. Die elf ver­blie­be­nen TPP-Staa­ten, allen vor­an Aus­tra­li­en, den­ken nun dar­über nach, Chi­na ins Boot zu holen.  Mit Blick auf TPP hät­te für Trump sehr wohl, und zwar ohne Gesichts­ver­lust, die Opti­on bestan­den, bestimm­te Ver­trags­tei­le nach­zu­ver­han­deln, um die Befürch­tun­gen in den USA, TPP brin­ge für die Ame­ri­ka­ner Arbeits­platz­ver­lus­te und Indus­trie­ver­la­ge­run­gen mit sich, zu zerstreuen.

Inwie­fern der Aus­stieg aus TPP für den ame­ri­ka­ni­schen Arbei­ter eine „groß­ar­ti­ge Sache“ sein soll, ist nicht zu erken­nen, weil durch den Aus­stieg kei­ne zusätz­li­chen Arbeits­plät­ze geschaf­fen wer­den. Gera­de aber die Schaf­fung von Arbeits­plät­zen, und zwar in Mil­lio­nen­zahl, ist das pri­mä­re Ziel der Prä­si­dent­schaft von Donald Trump; die Meß­lat­te, an der er hier gemes­sen wer­den will, hat er extrem hoch gelegt; womög­lich zu hoch.

Wie man es auch dreht und wen­det: Der Rück­zug aus TPP ist, nach einer Woche Amts­zeit, der ers­te gra­vie­ren­de Feh­ler Trumps: geo­stra­te­gisch, weil er in einer für die USA wich­ti­gen Regi­on die Chi­ne­sen wie­der ins Spiel bringt; han­dels­po­li­tisch, weil die USA nicht nur hier, son­dern auch mit Blick auf ande­re Frei­han­dels­ab­kom­men die Defi­ni­ti­ons­macht über die Regeln der Glo­ba­li­sie­rung abge­ben. Und die kann Trump nicht ein­fach für obso­let erklären.

Wenn ande­re in Zukunft dar­über bestim­men, nach wel­chen Regeln der inter­na­tio­na­le Han­del funk­tio­niert, wird das über kurz oder lang nega­ti­ve Rück­wir­kun­gen auf die USA selbst haben. Ein Wirt­schafts­gi­gant wie Chi­na wird das Vaku­um, das Trumps Han­dels­po­li­tik nach sich zieht, rasch in sei­nem Sin­ne zu fül­len wissen.

Michael Wiesberg

Michael Wiesberg ist Lektor und freier Publizist.

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Kommentare (50)

t.gygax

30. Januar 2017 09:25

Hilfe ! Geht sogar hier das sattsam bekannte Trump-Bashing los??? Laßt den Mann doch erst mal machen......und welche Qualifikationen hat eigentlich Herr Michael Wiesberg? Wirtschaftswissenschaften?

Ich habe nur meinen gesunden Menschenverstand und der sagt mir, dass dieser Trump das bestmöglichste für sein Land rausholen will, und da hat er von seinem Standpunkt aus gesehen  völlig recht.

Möglicherweise muss unser " Staat" dann wieder mehr zahlen, aber die Herrschenden bei uns sind ja sehr geschickt, die arbeitende  Bevölkerung finanziell auszubeuten und gleichzeitig ruhig zu stellen....

Hartwig aus LG8

30. Januar 2017 10:21

Geehrter Herr Wiesberg, Ihre Sicht auf die Dinge irritiert mich.

Sie haben zweifellos recht mit Ihrer Beschreibung der aggressiven amerikanischen Wirtschaftspolitik, die durch die Hintertür den Freihandel zu ihren Gunsten hintertreibt. Sie schreiben selbst, dass die USA die Regeln des Freihandels weiterstgehend geschrieben und durchgesetzt haben.

Die Aufkündigung von TPP mag es Trump erschweren bzw. verunmöglichen "millionen Jobs für amerikanische Arbeiter" zu schaffen ( - oder auch nicht). Aber es bedeutet nicht weniger als den Rückzug als hegemoniale Macht von einem anderen Kontinent; und einhergehend die Stärkung einer dort ansässigen Kontinentalmacht (China).

Es ist zu erwarten, dass Trump dadurch innerhalb der USA mächtige Feinde gegen sich aktiviert. (So gesehen kann man es vielleicht in seiner Hau-Ruck-Artigkeit als taktischen Fehler bezeichnen.)  Es steht abzuwarten, wie weit Trump damit kommt.

Mir als Deutschen ist es aber unmöglich, die Politik Trumps am Wohl oder Wehe für die USA und deren Arbeiterschaft zu bewerten. Sollte es Trump gelingen, diese Rückzugspolitik fortzuführen, so würde dies einen dynamischen Prozess in Gang setzen, der all die installierten one-world-Konstrukte erschüttern würde. Die EU in ihrer jetzigen Verfassung sei hier explizit erwähnt. "Das Europa der Vaterländer" – so abgedroschen es sich damals bei Kohl anhörte, es wäre eine Perspektive, nachdem eine Regeneration der Vaterländer in Europa stattgefunden hätte.

Spengler

30. Januar 2017 10:43

Der Feind meines Feindes ist....

mein Freund, Verbündeter oder Zweckweggenosse?

Auf Grund des medialen Dauerfeuers gegen den  Gottseibeiuns und der Empörtheit der politischen Klasse in diesem Land bin ich schon rein emotional immer auf der Seite Trumps. Das sollte jedoch kritische  Betrachtungsweisen seiner spontanen Dekrete und Fernwirkungen  für die Meta - und Geo -Politik nicht ausschließen. So konsequent  er seine Wahlversprechen umsetzt, verliert er doch seine Glaubwürdigkeit für uns  Stoiker durch seine mussolinihafte Selbstverliebtheit und Schauspielerei. Wir werden noch interessante Zeiten erleben,

Der_Jürgen

30. Januar 2017 10:48

Zum Inhalt des Artikels von Michael Wiesberg äussere ich mich aufgrund mangelnder ökonomischer Kenntnisse nicht. Ob Trump nun bereits gravierende Fehler begangen hat oder nicht, klar ist schon jetzt, was Kenner der politischen Landschaft in den USA unmittelbar nach seiner Wahl voraussagten: Das Establishment wird ihm nicht erlauben, auch nur einen Teil seiner Pläne zu verwirklichen.

Die wüste Hetze gegen Trump wird praktisch von allen US-Medien rund um die Uhr betrieben, und ein erheblicher Teil seiner eigenen Partei stellt sich in entscheidenden Fragen wie der Verbesserung der Beziehungen zu Russland gegen ihn. Er hat nur eine einzige Wahl, und die erfordert gehörige Nerven und optimale Vorbereitung: Ausrufung des Notstands, Ausserkraftsetzung gewisser Grundrechte und Bändigung der Medien.

Dies alles ist im Prinzip möglich, weil, wenn die Berichte einigermassen stimmen, fast die ganze Polizei sowie die Mehrheit der Armee und der CIA hinter Trump steht. Als Rechtfertigung für eine solche drastische Massnahme kann Trump den gigantischen Schwindel um den 11. September - über den er selbstverständlich Bescheid weiss; als Baufachmann äusserte er unmittelbar nach den Anschlägen Zweifel daran, dass die Türme durch die Wirkung von brennendem Kerosin einstürzen konnten - enthüllen. Bisher gibt es keine Anzeichen dafür, dass er dies tun wird, aber wenn er allzu sehr in die Enge getrieben wird, kann er die Flucht nach vorne ergreifen.

Eines steht fest: Wenn Trump gestürzt, ermordet oder durch ein Impeachment zum Rücktritt gezwungen wird, wird die letzte Chance verspielt, Amerika ohne Bürgerkrieg und ungeheures Blutvergiessen zu retten.

Dietrich Stahl

30. Januar 2017 10:49

Donald Trump ist vor allem der erste US Präsident seit Jahrzehnten, der sein Wort hält, der seine Wahlversprechen einlöst. Wenn man sich die weltweite Degeneration der politischen Moral vergegenwärtigt, ist das Beispiel, das er hiermit gibt, nicht hoch genug wertzuschätzen.

Angela Merkel verspricht stellvertretend für die westliche Politik-Mafia, ihre Wahlversprechen zu brechen:

https://www.youtube.com/watch?v=LhfSO1PCIOg

Warum wohl gab es europaweite Proteste gegen TTIP, besonders auch in Deutschland? Werter Herr Wiesberg, mit ihrer Beschreibung des schmutzigen Wirkens dieser „hochspezialisierten Anwaltskanzleien“ haben Sie den Punkt getroffen. TTIP sollte die Macht der Konzerne stärken, die hiermit ihre Regeln gegen die nationalen Interessen aller Völker gerichtlich hätten durchsetzen können. All diese Gangster-Konzerne standen in den Startlöchern. Monsanto z.B. wäre übermächtig geworden. Danke, Donald Trump!

Johannes Konstantin Poensgen

30. Januar 2017 11:30

Trump steht wie Gorbatschow vor der undankbaren und sehr schwierigen Aufgabe, die Überdehnung eines Imperiums zurückzufahren. Dabei ist immer möglich, dass der Rückzug zu einer sich selbst verstärkenden Bewegung wird und das Imperium implodiert. Letztlich ist es aber illusorisch zu meine, die Vereinigten Staaten könnten auf Dauer im Westpazifik, das heißt direkt vor der chinesischen Grenze, alleinige Weltmacht spielen.

Handelsabkommen nützen hier geopolitisch nur als wirtschaftliche Flankierung von Militärbündnissen. Ob die Vereinigten Staaten aber ernstzunehmende Garantien in Reichweite chineischer Raketenstellungen, etwa im Streit um die Spratleys vergeben könnten, das ist schon heute zweifelhaft. Die Vereinigten Staaten müssen ihre Kräfte einteilen, wenn sie Heil durch das 21. Jahrhundert kommen wollen.

Die große, existenzielle Gefahr ist für dieses Land aber zur Zeit innenpolitischer Natur. Die US-Gesellschaft droht sich an Rassen und Weltanschauungsgrenzen irreversibel zu spalten. Trump braucht zur Zeit vor allem Handlungsspielraum gegenüber seinen inneren Feinden. Den erhält er nur, wenn er schnelle Erfolge erziehlt und die Initiative behält. Er darf nicht wie Obama sein politisches Startkapital im Grabenkampf um eine Gesundheitsreform verbrauchen.

Die Kündigung der Freihhandelsabkommen hat nicht zuletzt diesen Hintergrund. Gerade der harte Kern seiner Anhänger hätte ein Nachverhandeln-und-dann-doch-Unterschreiben als Schwäche oder Verrat oder beides eingestuft. Die ihm feindliche Mainstreampresse hätte sich ebenfalls darüber her gemacht und das Zeigen von Schwäche wäre nicht so an ihm abgeperlt, wie die bisherigen Skandälchen. Einen gesichtswahrenden Weg um TPP doch noch abzuschließen gab es für Tump nicht, selbst wenn er gewollt hätte.

Im Übrigen: Zollschranken sind im Handleskrieg mitnichten ein Zeichen minderer Intelligenz. Zölle können von den Unternehmen, inländischen wie ausländischen, nämlich verlässlich eingerechnet werden. Die größte nur irgend mögliche Dummheit im Handelsekrieg besteht darin, ihn mit juristischen Taschenspielertricks gewinnen zu wollen. Dabei zerstört man unweigerlich das Vertauen in das eigene Rechtssystem. Dieses Vertrauen ist die wertvollste Ressource der Ersten Welt im Kampf gegen die Dritte und die aufstrebenden Schwellenländer. Wo es kein Vertrauen in das Rechtssystem gibt, wird nicht langfristig investiert.

Das ist der Grund, warum Raffinerien bei uns gebaut werden und ein Rohölexporteur wie Nigeria Benzin importieren muss. Kein Aufsichtsrat der Welt segnet eine Mlliardeninvestition, die sich erst nach Jahren auszahlt in einem Land ab, in dem man Morgen de facto oder auch de jure enteignet werden kann. Aus demselben Grund versuchen alle westlichen Unternehmen Investitionen in China soweit zu meiden, wie es irgend geht, ohne auf den dortigen Markt verzichten zu müssen.

Dass die USA mit ihrer Schikanepolitik gegenüber ausländischen Unternehmen durchkommen, liegt einzig und allein an ihrem gigantischen Weltmarktanteil, der alle dazu zwingt, dort präsent zu sein. Dieser Weltmarktanteil wird aber unweigerlich Schrumpfen, dass kann auch ein Trump nicht verhindern. In dem Maße, in dem die relative Bedeutung des US-Marktes sinkt, werden bei fortgesetzter Schikanen erst die ausländischen, aber zunehmend auch die innländischen Unternehmen mit den Füßen abstimmen.

Abgesehen davon, dass diese Art des Protektionismus nur funktioniert, wenn ein korruptes Netzwerk zwischen den Behörden, der Politik und den eigenen Großkonzernen besteht. Deshalb tendieren solche korporatistischen Systeme auf Dauer dazu, auch die aufstrebende Konkurrenz im eigenen Land abzuwürgen. Für ein Land, dass in seiner Existenz beroht ist, sollte es die Stellung des Welttechnologieführers verlieren, ist das lebensbdrohlich.

Corvusacervus

30. Januar 2017 11:40

Trump versucht wohl, den Primat der Politik über die Wirtschaft durchzusetzen. Es sieht alles nach einem großen Feldversuch aus, in dem die USA ihre nationalen Interessen vor allem zuhause durchsetzen und nicht vor allem global. 'America first' als Alternative zu 'pivot to Asia'. MAGA statt "Führer der freien Welt". Dieses moralsaure Gesülze, dem das dämliche Berliner Bürgermeisterlein mit seinem Mauergerede, aber niemand von politischer Substanz und Kompetenz noch anhängt. Ganz gewiss nicht China und Rußland und vielleicht auch nicht "The Donald". Es geht also um die neue Weltordnung. Vielleicht ist Trump klug und viel strategischer unterwegs, als es seine sprunghaft wirkende Art anzudeuten scheint. Dann hat er bemerkt, daß die Führungsrolle in Asien China sowieso nicht streitig zu machen ist (Wieviel US-Staatsanleihe hat China im Portefeuille? Eine Billionen? Zwei Billionen? Noch mehr? Jedenfalls sehr viel!) und daß die Regierung der USA zusehen muß, sie in den USA durchzusetzen und wahrzunehmen. US-Richter, unterstützt von Mega-Law-Firms, NGO-Agenten und Medienunternehmen, verfolgen ja weltweit nicht nur fremde Unternehmen und Staaten (die Europäer sind so feige und dämlich und unterwerfen sich dem), sondern behindern den US-Präsidenten zuhause und verhindern, daß seine 'executive orders' in den USA eins zu eins umgesetzt werden. US-innenpolitisch ist das mindestens so spannend wie weltpolitisch und Trump, was ihn sehr sympathisch macht, hat in diesem Spiel offenbar vor der überkommenen Politfolklore der 'checks and balances' genau so wenig Respekt wie der internationalen. Man wird sehen, wie's geht und was wird. Vielleicht teilen sich China, die USA, Rußland und EU-Deutschland die Führungsrolle in der Welt ... und verhindern gemeinsam, daß die Weltgesellschaft Umma heißt.

Ein gebürtiger Hesse

30. Januar 2017 11:41

Klar, man kann auch von rechts-konservativer Seite aus schon jetzt Kritik an Trump üben. Gerade, wenn diese auf - in diesem Fall wirtschaftlichen - Grundlagen beruht und nicht bloß auf moralischer Entrüstung, wie sie von links-liberaler Seite nun kübelweise kommt.

Dennoch hat die Kritik etwas Spitzfindiges, Neunmalkluges. Ich schließe mich daher t.gygax an, wenn er sich wünscht, daß man Trump doch erstmal machen lassen sollte. Und mehr noch: man vergibt sich nichts, wenn man sich ob der fulminanten Schneisen, die Trumps Dekrete seit einer Woche ins Fleisch des liberalen Establishments der USA schlagen, unkaschiert freut. Man hat lange (und schon ohne Hoffnung) auf einen Mann gewartet, der dies tatsächlich wagt und unternimt. Man darf, bevor man ins kritische Detail geht, diese Freude erst einmal zulassen, ja "ausleben". First things first.

Bran

30. Januar 2017 12:08

Ächz...liberale Arien auf der SiN...da dreht sich einem ja der Kopf. Welche Arbeitsplätze für amerikanische Arbeiter wären denn geschaffen worden mit TPP? Welche Arbeitsplätze für amerikanische Arbeiter wurden mit NAFTA geschaffen damals?

Und was soll die Lobhudelei nichttarifärer Handelshemmnisse als Ausdruck überlegener Intelligenz? Das ist nicht Intelligenz, sondern einfach Gaunerei. Bei tarifären Handelshemmnissen weiss wenigstens jeder, woran er ist und was er zu erwarten hat und sonst quatscht man sich nicht gegenseitig drein.

Gustav Grambauer

30. Januar 2017 12:38

Geht die Waage auf der einen Seite runter, geht sie auf der anderen Seite hoch. Wer an der Neun-Strich-Linie beidrehen muß, muß auch bei TTP Federn lassen. Wie sich das verhandlungstechnisch geltend macht, ist eigentlich egal.

Das läuft auch ganz anders. Hinter gepolsterten Türen wird "gedealt" wie auf dem Basar in Samarkand, nur mit Schwerpunkt auf der zusätzlichen Komponente der Erpressung. Dabei heißt es z. B.: "Wir geben bei XY (auf einem völlig anderen, meinetwegen dem militärischen Feld) nach, dafür opfert ihr eure Position YZ bei TTP". Die Öffentlichkeit erfährt davon nichts. Stattdessen wird irgendeine irreführende Pressemeldung lanciert, oft sogar einvernehmlich für die jeweiligen Agenturen. Und die Analysten dürfen sich die Köpfe darüber zerbrechen, inwiefern "Trump jetzt geo-ökonomisch einen Fehler gemacht hat".

Nein, so kommt man nicht weiter. Eher schon wenn man um die energetischen Konstellationen weiß und die politische Ebene nur als deren Abbilder versteht. Trumps Zuruf an die Presse "Ihr seid Opposition" war für ein solches Herangehen ein lehrbuchreifes Beispiel, aber dasselbe gilt auch und gerade im Verhältnis Schmittscher Räume zueinander. (Genauso war einmal Maos politische Dummheit nur ein Ausdruck der Schwäche Chinas.)

- G. G.

Richard87

30. Januar 2017 12:42

@t.gygax

Heißt, mit anderen Worten, Sie haben eigentlich nichts Substantielles zu sagen, aber angesichts Ihres "gesunden Menschenverstandes" haben die Wirtschaftswissenschaftler (welcher der Autor garnicht ist) einzupacken. Na dann...

Mit "Trump-Bashing" hat der Artikel meiner Ansicht nach wenig zu tun. Aber abgesehen davon, daß die Trump-Strategen derartige Artikel wahrscheinlich nicht lesen werden, tragen sie doch in sinnvoller Weise dazu bei, weiterhin Fragen zu stellen und kritisch zu bleiben. Wer nicht nur "rechts", sondern "rechtsintellektuell" sein möchte, darf darauf keinesfalls verzichten. Heldenverehrung braucht hier niemand.

Ich finde die kritische Anmerkung als ebenfalls Nicht-Wirtschaftswissenschaftler zumindest plausibel. Insbesondere ist mir ein Handelshegemon China kaum lieber. Aber ich glaube auch, daß Trump momentan eine Maximalforderung nach der anderen raushaut, in der Erwartung, sich am Ende mit den Verhandlungspartnern in der Mitte zu treffen. Die schiere Macht der USA könnte ihm dabei genügend Verhandlungsmacht geben. Daß am Ende wenig so heiß gegessen wie jetzt gekocht wird, scheint mir dabei mehr als wahrscheinlich zu sein. 

Aktuell dazu auch ein überraschend einsichtiger Artikel: https://www.zeit.de/2017/04/donald-trump-agenda-nato-freihandel-medien/komplettansicht

Metall-Hahn

30. Januar 2017 12:45

@t.gygax Möglicherweise haben sie Herrn Wiesberg etwas falsch interpretiert, jedenfalls verstehe ich den Artikle nicht als "Trump Bashing".  Es wird analysiert, in welcher Form sich die großen Freihandelsverträge auf die wirtschafts- und globalpolitische Hegemonie des US-Imperiums auswirken. Laut Herrn Wiesbergs Ansatz würden sie den Status der USA als Führungsmacht eines ökonomistischen Globalsimus festigen. Aus diesem Grund hat er auch in der Oktoberausgabe der Sezession (und auf seinem darauf basierenden Vortrag  bei der letzten Sommerakademie) vorausgesagt, allen Wahlkampfversprechungen zum Trotz würde es unter Trump keine grundsätzliche Abkehr von der Politik der Freihandelsverträge geben: "Auch Trumps Aussagen, mit ihm werde es keine Abkommen geben, die die Fähigkeit der USA, die eigenen Angelegenheiten zu kontrollieren, beeinträchtigen - was als Absage an TTIP gelesen wird -, sind als Wahlkampfgetöse zu relativieren. Es sind nicht nur machtpolitische Gründe, die für derartige Abkommen sprechen, sondern auch die Interessen des transtalantischen Finanzkapitals, denen sich auch ein Trump nicht verweigern können wird."

Nun verweigert er sich in diesem Punkt wie es scheint aber dennoch,  was die Rolle der USA schwächen könnte, und bediehnt sich stattdessen, nach der Lesart des Autors, Maßnahmen minderer Intelligenz. Man mag dieser Analyse zustimmen oder nicht, aus unserer europäischen Sicht allerdings dürfte diese Handlungsweise Trumps so oder so zum Vorteil gereichen, weil sich so neue Spielraume abseits einer alternativlosen US-Dominanz eröffnen dürften. Ob unsere europäischen Funktioneliten willens oder in der Lage sind, sich diese neuen Spielräume in einer irgendwie positiven Weise zunutze zu machen, steht freilich auf einem anderen Blatt. Wer allerdings gegen das Modell einer unilateral US-dominierten Weltordnung eintritt, kann diese potentielle Selbstschwächung des US-Imperiums nur positiv verbuchen. Der Nachteil allerdings bleibt, dass die von Wiesberg prognostizierten ausbleibenden positiven Rückkoppelungen auf den US-Arbeitsmarkt Trumps Rolle in den USA schwächen könnten, wobei Trump als Galleonsfigur eines politischen Umbruchs in der westlichen Welt eben noch gebraucht wird.

Ralf H.

30. Januar 2017 12:48

t.gygax: Sie haben recht. Ja, ein Wahnsinn. Jeder weiß alles besser als Trump. Jeder  Deutsche hier kennt offenbar die amerikanische Wirtschaft, die amerikanische Gesellschaft und das amerikanisches Denken besser als Donald Trump, dem Amerikaner. Ein Trauerspiel....

Moravius

30. Januar 2017 13:43

Sehr wohltuend, hier einmal eine nüchterne außenpolitische Analyse zu lesen, die nicht gleich ins Metapolitische abgleitet ... Trump wird uns noch so manche böse Überraschung bereiten, und die Schadenfreude, mit der so mancher Rechte den Sieg Trumps gegen das linke Establishment bejubelt hat, kännte sich schon bald in blankes Entsetzen verwandeln. Mit Trump-Bashing hat das nichts zu tun, eher mit nüchterner Betrachtung der geopolitischen Interessen unseres Landes, die bei unserer gegenwärtigen Regierung zwar nicht gerade in besten Händen sind, bei Trump aber noch viel weniger Gnade finden dürften.

RMH

30. Januar 2017 14:19

Ich sehe in dem Beitrag kein "Trump Bashing". Grundsätzlich scheint mit Trump aber eine gewisse Form von "Ehrlichkeit" einzuziehen, bzw. die Masken zu fallen. Die schon erwähnten Doppelstandards beim Predigen des freien Handels und der dann aber bitte schön und unter irrsinnigen Strafandrohungen unbedingt einzuhaltenenden US-Standards sind ein Punkt, bei dem die großen deutschen Unternehmen schon lange in die Honigtöpfe der USA getappt sind.

Gutes Beispiel hierfür und uralt: Weil man sich bessere Börsenkurse und damit mehr Shareholder Value versprach, haben sich deutsche Großkonzerne schon vor zig Jahren willig der SEC unterworfen (denn ohne Registrierung kein Aktienhandel an den US-Börsen) und wundern sich jetzt, was sie alles an neudeutsch "Compliance" zu bewerkstelligen haben, damit nicht wieder Heerscharen von Anwälten auf beiden Seiten tätig werden - und Strafen gibt es dann doch oft und regelmäßig.

Nichts ist umsonst und Trump spricht es offen aus: "America first". Damit wurde die sich schon lange andeutende Renaissance der Nationalstaaten nun auch offen ausgedrückt und man kann nur hoffen, dass die Schnarchnasen in Berlin merken, dass die EU hier sicher kein Auffangbecken sein wird sondern das gerade auch Frankreich dem US-Vorbild "first" sicher in nichts nachstehen wird - die Briten gehen ja ohnehin bereits so vor.

Aus meiner Sicht ist die EU langfristig am Sterben und Berlin wird aber leider dieses tote Pferd noch möglichst lange reiten.

Von all dem, was mir in meiner Kindheit, Jugend und als junger Erwachsener in den 70er, 80er und 90er Jahren von der Politik als "Visionen" vorgepredigt wurden, sind wir weiter als je zuvor entfernt. Trump ist hier lediglich ein Reaktionsbeschleuniger von Tendenzen und Politiken, die schon lange zuvor angelegt waren - Amrica first gab es schon immer und Trump heuchelt, wenn er diesbezüglich meint, diesen Grundsatz erst wieder herstellen zu müssen.

Gotlandfahrer

30. Januar 2017 14:59

Dem Artikel möchte ich weder in der Sache noch im Tenor zustimmen.

In der Sache stimme ich nicht zu, da Handelsabkommen zwar der Beseitigung von Hemmnissen dienen, die dem eigentlichen Handelsakt abträglich sind. Dazu gehören neben Zöllen z.B. auch Normen, die Anforderungen an die Beschaffenheit (bspw. Genmais) der Güter und Rechte stellen. Ihre Abschaffung oder Angleichung reduziert also Kosten der Transaktion und fördert somit die gegenseitige Nutzung der komparativen Kostenvorteile des Außenhandels (gem. Ricardo, der dies am Beispiel des Handels von Olivenöl aus Portugal vs. Tuchen aus England veranschaulichte). So betrachtet sind Handelsabkommen gut.

Jedoch besteht die zusätzliche Wohlfahrt einer Nation durch Außenhandel nicht nur aus den durch den Handel geschaffenen Nutzen und den hierdurch frei gewordenen Mitteln, die nun zur  internen Bedürfnisbefriedigung eingesetzt werden können (also im Falle Englands nicht nur aus dem Vorteil, Olivenöl nicht selber herstellen zu müssen sondern auch darin, die nach dem Handel noch verbleibenden Mittel anderweitig einsetzen zu können). Die zusätzliche Wohlfahrt ist vielmehr auch davon abhängig, wie diese freigemachten Mittel eingesetzt werden können.

Im Falle Trumps heißt das: Was nützt ihm der Vorteil, Waren aus Fernost billiger einkaufen als selbst herstellen und eigene Waren leichter dorthin verkaufen zu können, wenn er diese Ersparnisse bzw. Gewinne nicht verwenden kann, um Arbeitslose in den USA so zu qualifizieren und regional anzusiedeln, dass sie an den amerikanischen Standortvorteilen teilhaben können? Oder anders: Da er arbeitslose Stahlarbeiter nicht alle bei Google, Amazon oder Goldman Sachs unterbringen kann, wird er Industrien, die an sich heute in Asien billiger produzieren, verstärkt im eigenen Land halten bzw ansiedeln wollen. Unter Umständen - wissen kann dies kein Mensch - wirft die Trump’sche ‚Abschottung‘ für die USA als Ganzes weniger pekuniäre Rendite ab als ein Handelsoptimum. Aber Trump gehört glücklicherweise zu denen, denen ein paar Prozente weniger für die Wallstreet gleichgültig sind, wenn dafür Millionen von Menschen eine Existenz im würdelosen Prekariat erspart bleibt. Wenn man so will, ist das seine sozialistische Ader.

Hieran schließt sich mein Widerspruch zum Artikel im Tenor an: Trump hat wie kein anderer westlicher, demokratischer Politiker verstanden, dass es nicht darauf ankommen darf, echte und vermeintliche Fortschritte gleich welcher Art zu Lasten des Volkes zu erzielen. Denn solche Fortschritte können gar keine sein, selbst wenn sie anderen nützen mögen. Selbst eine vermeintliche, durch ‚Abschottung‘ verursachte Schwächung der USA in Asien gegenüber China wird am Ende eine Stärkung sein. Denn eine im Kern verwahrloste, geistig allein auf Rendite eingestellte US-Finanzmacht wird auch für asiatische Partner im Vergleich zu einer Nation, die auf einer soliden Gemeinschaft  fußt, keinen Respekt sondern nur Verachtung genießen. Respekt aber ist die eigentliche Währung die im Leben zählt.

Diese Erkenntnis ist ein fundamentaler Bruch mit den bisherigen Regeln postmoderner westlicher Politik. So wie man nicht ein bisschen schwanger sein kann, kann man die postmodernen Regeln nicht nur ein bisschen brechen. Man muss es klar, unmissverständlich und ohne Angst vor Fehlern tun. Trump hat für sein Volk – und damit hoffentlich im Ergebnis irgendwann auch für unseres – den vaterländischen Gegenstoß eingeleitet. Er ist dabei nicht zimperlich, es wird Verluste geben und einiges wird schief gehen. Na und? Sind Verluste auf dem Weg der Ehre nicht das, was ihn ehrenwert macht, solange es der richtige Weg ist? Und es ist der richtige Weg, denn nur er führt die schrumpfenden weißen Völker weg vom Abgrund hin zu einem selbstbestimmten Leben inmitten einer überbevölkerten, dystopischen Welt.

Thomas Bez

30. Januar 2017 15:12

Was wirtschaftlich das beste für ein Land ist, ist schwer zu ermitteln. Besonders vorneweg. Es ist ja noch nicht einmal einfach, in diesem Zusammenhang "das beste" zu definieren. Ist zum Beispiel Deutschlands Exportüberschuß gut für Deutschland? Für viele mittelständische Maschinenbauer, die nicht den Fehler gemacht haben, ihre Seelen für den amerikanischen Markt zu verkaufen, sind die Exporte die Lebensgrundlage. Für den Arbeiter (über den auch nur immer Leute sprechen, die froh sind, nicht zu seiner Klasse zu gehören) im Dax-Konzern sieht das anders aus: Die Fertigung irgendwo in einem Schwellenland, die Gewinne bei irgendwelchen institutionellen Anlegern in England, Amerika oder meinetwegen Norwegen, künftig auch in China. Die Außenhandelsbilanz immer unausgeglicher - also kein Konsum für verkaufte Arbeitskraft. Inzwischen haben schon die meisten Deppen begriffen, daß die Globalisierung irgendwem und irgendwelchen Ländern nützt, aber deutlich weniger ihnen selbst in unserem Land. Globales Wirtschaften ist nun einmal nicht das große Win-Win.

In der ersten großen Globalisierungswelle im 19. Jahrhunderts war das Verständnis von "Freihandel" auch noch ein anderes als heute zu Zeiten von TTIP. TTIP ist am wenigsten Freihandel, sondern eher ein Kartell der globalen wirtschaftlichen Spieler gegen das Primat der Politik in den (soll man schon sagen: "ehemaligen"?) Nationalstaaten. (Ehrlicher- und überraschenderweise nennt es sich ja sogar noch "Investment Protection".) So etwas erfordert multilaterale Verträge, die über Jahrzehnte vorbereitet wurden, beziehungsweise Verträge, bei denen die Mitspieler schon in jahrzehntelanger Arbeit in ein Korsett gepreßt wurden - wir nennen es EU.

Wir sollten also nicht lamentieren, daß es nun zu dem einen oder anderen sogenannten Freihandelsabkommen nicht mehr kommt oder manche aufgekündigt werden. Wo ein Hegemon (wie die USA nach genau 100 Jahren Exkurs in die Hegemonie) offensichtlich erschlafft, wo aus einer uni- oder bipolaren Welt mit angegliederten Vasallenbündnissen eine multipolare hoffentlich, hoffentlich! wird, ist kein Platz für monströse Organisationen und Verträge, denen man nimmer entrinnen kann. (Was auch für eine schöne Assoziation, die sich da entspinnt beim Wort "bipolare Welt".)

Wir haben am Wochenende fasziniert die Pressekonferenz von Trump und May verfolgt. Und jenseits allen Süßholzes, das da notwendigerweise geraspelt wird, konnte einem angst werden, hier in Deutschland und Rest-, bald Rest-Rest-Europa, wie sehr wir abgehängt sind. Die angelsächsische Welt entwickelt einen neuen Plan, der ihr Flexibilität in einer (naturgemäß nun qua Erschöpfung des Hegemons) multipolaren Welt geben wird, die neben Machtblöcken auch wieder aus Nationen bestehen wird. Dazu gehört auch eine Neudefinition der Handelspolitik der angelsächsischen Welt. Uns wurde bei dieser Pressekonferenz bewußt, daß diese Wende für die Welt bereits passiert ist. Ob das nun für "den Arbeiter" gedacht ist oder "to make America great again", spielt gar keine Rolle. Der Geist ist aus der Flasche.

Andererseits können wir hier in Deutschland froh sein, denn diese Situation ist ein Gewinn an Freiheit, mit der wir allerdings auch etwas anzufangen wissen sollten. Es ist wie als die Sowjetrussen wegen Erschöpfung in ihrer Rolle als Hegemon Osteuropa nicht mehr halten konnten. Manche Nationen wußten ihre gewonnenen Freiheit zu nutzen, man sehe sich nur die Ungarn und Tschechen an. Andere haben ihre Freiheit für ein paar Silberlinge verkauft.

So frei wie in genau diesem Moment war unser Land als Nation seit dem Krieg nicht mehr, nicht einmal 1990. Aber keiner merkt es. Schlimmer, es interessiert nicht einmal. Die Weichen werden in den nächsten zwei Jahren gestellt, und vermutlich wird es wieder zuerst der Ostteil Europas sein, der sich arrangiert. In unserem Land hat aber niemand einen Plan, nicht einmal eine vage Idee, wie mit den heraufziehenden fundamentalen Wandel in der Globalpolitik umzugehen sei, und im ganzen EU-Europa schon garnicht. Unsere Regierung ist paralysiert, nicht nur nicht vorbereitet zu agieren, sondern unfähig, auf die Überraschung auch nur zu reagieren. Und wie auch immer die Konstellation nach diesem September aussehen sollte, ein Konzept wird auch die neue Regierung nicht haben. Es existiert keine politische Elite mehr. Wir werdens wohl erneut vermasseln.

Mibus

30. Januar 2017 15:42

Es ist gutzuheißen, dass hier diskutiert wird: Denn Trump ist weder der schlimmste, noch der beste Präsident aller Zeiten. Er scheint ein Macher zu sein. Einer, der tatsächlich Versprechen halten möchte, der Mut ("Eier") und Drang zur Selbstbehauptung aufweist. In meinen Augen ist er auch einer, der Sachverhalte vorher prüft - womit wir beim Thema wären.

Als WiWi, ebenso wie eine Vielzahl von anderen Ökonomen (so wohl auch Trumps Berater), sehe ich das Thema anders als Herr Wiesberg. Es mag durchaus sein, dass es zu einer Stärkung Chinas kommt. Aber schon vor dem Hintergrund des avisierten Stärkens der amerikanischen Wirtschaft war das Aufkündigen von TTP unumgänglich, wie es auch ökomomisch nicht die Vorteile gebracht hätte, die vielfach kommuniziert worden sind. An dieser Stelle würde eine Detailanalyse zu weit führen.

Möglicherweise beginnt mit Trump aber eine Zeit, in der die Freihandels-Fanaten sowie Theorien, wie die Ricardos (Stichwort Außenhandel - www.wiwo.de/politik/konjunktur/david-ricardo-ricardos-theorie/5886714-4.html) nicht länger das non plus ultra bleiben. Jeder, der an deutschen Unis ist/war, weiß, wovon ich spreche.

deutscheridentitärer

30. Januar 2017 15:53

Trumps Wirtschaftspolitik interessiert mich überhaupt nicht, allenfalls diesbezüglich wie ihr generelles Scheiter bzw. ihr Erfolg sich auf seine insgesamte Machtstellung auswirkt. Trump übertrifft alle Erwartungen, die ich an ihn hatte. Es geht, vor allem für uns Europäer ja wirklich hauptsächlich um Symbolpolitik.

Der "Muslimban" ist in der Sache zum Beispiel eigentlich völlig unzureichend, aber die hysterische, aggressive Reaktion der Linken macht ihn zu einer Bombe  im Kulturkampf. Es geht darum die Mauer aus den Köpfen zu schlagen, die Mauern dann an der Grenze aufzubauen ist gar kein Problem mehr.

Wir können an der ganzen Sache nur gewinnen: entweder es stellen sich wirklich greifbare Erfolge ein, oder die Linke verhindert sie und führt damit eine Eskalation  weiter, die sie nicht mehr lange durchstehen wird.

Cacatum non est pictum

30. Januar 2017 16:00

@Der_Jürgen

Eines steht fest: Wenn Trump gestürzt, ermordet oder durch ein Impeachment zum Rücktritt gezwungen wird, wird die letzte Chance verspielt, Amerika ohne Bürgerkrieg und ungeheures Blutvergiessen zu retten."

Ich wage vorauszusagen, dass Donald Trump das Jahr 2017 nicht überlebt, und zwar im rein physischen Sinne. Man wird ihn töten, so wie man auch JFK, dessen Bruder und zahllose weitere Politiker rund um den Globus beseitigt hat, die sich den oligopolistischen Interessen mächtiger Hintergrundkartelle widersetzt haben (auch Saddam und Gaddafi gehören in diese Reihe). Es ist schon wenige Tage nach Amtsantritt erkennbar, dass Trump einen isolationistischen Kurs einschlägt und die ausgeuferte Globalisierung US-seitig beschneiden will. Das ist - jedenfalls nach meiner Lesart - nicht weniger als eine Kriegserklärung an die NWO-Strategen.

Andererseits ist natürlich auch Trump in machtvolle Kartelle eingebunden, deren Agenda er nun zu betreiben scheint. Wie man liest, wenn man etwas tiefer gräbt, tobt gerade ein Machtkampf zweier Fraktionen innerhalb der politischen Hintergrundkartelle; die eine Seite (bisher führendes Establishment, vor allem in den USA) strebt weiterhin aggressiv auf die "Eine-Welt-Lösung" zu, die andere Seite (nun prominent vertreten von Trump, möglicherweise auch von Putin) versucht den radikalen Globalisierungskurs einzudämmen.

Die von Ihnen, Jürgen, beschriebenen Szenarien sind interessant. Ob es so kommen könnte, weiß ich nicht. Insbesondere weiß ich auch nicht, ob Militär und Polizei im Ernstfall wirklich hinter Trump stünden; zu wünschen wäre es. Jedenfalls glaube auch ich, dass die Vereinigten Staaten potentiell bürgerkriegsgefährdet sind. Wir leben in spannenden Zeiten ...

Lyrurus

30. Januar 2017 16:58

Danke für diesen Artikel. Bei aller Euphorie, sollten wir dennoch jeden von Trumps Schritten abwägen, und auch nicht davor zurückscheuen, Fehler und Gefahren als solche zu benennen. Gerade die geopolitischen Folgen der amerikanischen Politik sind dabei von Bedeutung.

So sehr ich Verständnis für eine an den eigenen Interessen ausgerichteten Politik habe, so sehr ist mir doch bewusst, dass die Interessen der USA nicht mit den unseren deckungsgleich sind. 

Balduin B.

30. Januar 2017 19:55

Die sogenannten Freihandelsabkommen dienen meiner Meinung nach weniger den Interessen von Staaten, als vielmehr denen von Industriekonzernen, die möglichst Ihre Produkte, schlimmstenfalls Ihren Schund schrankenlos verkaufen möchten. Ich halte es für äußerst unwahrscheinlich, daß auch nur ein Protagonist der Verhandelnden eine Sekunde seiner Zeit an den Vorteil von Verbrauchern oder Arbeitnehmern verschwendet hat.

Es passt einfach perfekt in die "One World Ideologie" auf diesem Globus alles ohne Rücksicht auf Verluste einzuebnen. Überall auf der Welt der gleiche Käse, die gleichen Autos, die gleichen 08/15 Klamotten. Identität ist ein vielgenutztes Wort in der konservativen Szene und genau die geht nicht nur durch Massenmigration, sondern auch durch Massenkonsum identischer Produkte auf der ganzen Welt verloren.

Als Laie in Sachen Wirtschaftspolitik meine ich auch, wir sollten nicht vorschnell urteilen über Trumps Entscheidung; mutig ist sie auf jedem Fall!

Benno

30. Januar 2017 19:55

@ Gotlandfahrer

Bei Ricardos Beispiel ging es um Tuch und Wein, nicht um Olivenöl. Aber das ist selbstverständlich nicht das Entscheidende. Worauf es ankommt ist dies: Die von ihnen beschriebenen negativen Effekte traten gerade bei Ricardos Beispiel, das ja nicht aus der Luft gegriffen war, eben auch auf. Der Witz an der ganzen Sache ist der; England kann natürlich seine Tuchproduktion fast beliebig ausbauen. Ein paar Fabriken mehr zu erbauen ist kein Problem. Portugal konnte seine Weinproduktion aber nicht beliebig erweitern, da der für Weinbau geeignete Boden logischerweise beschränkt ist. Deshalb konnte auch nicht jeder portugiesische Tuchwarenarbeiter einfach in die Landwirtschaft wechseln, genauso wenig wie jeder Industriearbeiter in den USA einfach im Silicon Valley sein Auskommen finden wird (einmal von den Anforderungen abgesehen). Dazu kommt noch, dass die Engländer natürlich auf nichts verzichten mussten, oder wie war das noch einmal mit den Spitzenweinen aus dem nebligen Albion? Die Portugiesen verloren im Gegenzug ihre durchaus gute Tuchproduktion. Die Möglichkeit der Engländer ihre Tuchproduktion mehr auszuweiten als die Protugiesen in der Lage waren ihre Weinproduktion zu steigern, führte bei letzteren zu einer Verschlechterung der Handelsbilanz. Warum gingen die Portugiesen also einen für sie so nachteiligen Handel ein: Weil sie auf die militärische Unterstützung Englands angewiesen waren. Es gibt also gute Gründe, Ricardos Konzept des Freihandels nicht einfach als grundsätzlich immer richtig zu betrachten, gerade weil das von ihm angeführte Beispiel eigentlich ein Negativbeispiel ist.

Was ich als einen gravierenderen Fehler Trumps betrachte, ist, dass er sich - trotz gegenteiliger Ansage - nun wieder so einseitig an Israel bindet. Während er im Wahlkampf noch verlauten liess, wenn man im Nahen Osten Frieden wolle, dann könne man sich nicht einfach auf eine Seite schlagen, so tut er nun das absolute Gegenteil davon. Das widerspricht auch seiner Ansichte, die NATO-Partner müssten mehr Geld für ihre eigene Sicherheit aufwenden. Bei Israel scheint das ein wenig anders zu laufen. Trumps temporäres Einreiseverbot begrüsse ich, da es aufzeigt, dass man als Politiker durchaus im Interesse des eigenen Landes diskriminieren kann (was man eigentlich von jedem anständigen Politiker erwarten können sollte) Warum sich aber gerade der Iran auf der Liste finden lässt, Saudiarabien aber nicht, ist mir etwas schleierhaft. Kann man es nicht als erwiesen erachten, dass die Saudis mehr Terroristen (Terrorhelfer, Terrorattrappen oder wie man sie auch immer nennen will) exportieren als die Iraner? Spielen hier Trumps Familienbeziehungen eine grössere Rolle als Sicherheitserwägungen?

Maiordomus

30. Januar 2017 20:47

Dass hier Kritik an Trump geübt wird, scheint mir grundsätzlich nicht daneben, bei allem Verständnis für den unterhalb des Beitrages erhobenen Widerspruch. Wichtig bleibt, dass man sich mit keinem Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika "gemein" macht, selbst wenn verschiedene Massnahmen und Zielsetzungen von Trump in die richtige Richtung zielen. Und so wie ich einen christlichen und katholischen Flügel der Debatte in der Art von @Monika L. und @Wawerka befürworte, könnten im Sinne von Wiesberg besonnene rechtsliberale Stimmen proportional zu Wort kommen. Wo er recht hat, ist zumindest das Gegenteil wohl eher nicht zielführend.

Die neue Bezeichnung "Maiordomus" signalisiert einen regelmässigen bisherigen Teilnehmer, der sich jetzt endlich durch die Passwortschranke gepflügt hat. Ich muss nicht bedingungslos anonym bleiben, vgl. die philosophisch orientierten Teilnehmer, die _derjürgen kürzlich in einem Kommentar zu @Monika genannt hat. Die von mir vertretene politische Richtung legt den Schwerpunkt weniger auf das Nationale als auf die kleinräumige Selbstbestimmung, im süddeutschen Raum, in Österreich und in der Schweiz auch Föderalismus genannt. Das letztere Element, welches sich trefflich mit der direkten Demokratie verträgt, scheint mir auch in den Vereinigten Staaten wichtig, zumal in den Staaten, die etwas weniger globalisiert sind und aus diesem Grund im Gegensatz zu den Ballungszentren, wo dieser Tage und wohl auch weiterhin gegen Trump demonstriert wird, den jetzigen Präsidenten gewählt haben. Selber betrachte ich die Besorgnisse von _derjürgen betreffend das, was Trump noch zustossen könnte, für beängstigend realistisch.  Ein neuer amerikanischer Bürgerkrieg ist ausgeschlossen, aber ein kalter Bürgerkrieg tobt längst. Innerhalb eines solchen sind gezielte Morde nie ausgeschlossen.

Georg Mogel

30. Januar 2017 21:36

@ Cacatum non est pictum

Die Vereinigten Staaten befinden sich auf einem gefährlichen Weg der Destabilisierung, der durchaus in einen Bürgerkrieg mit Zerfall des Bundesstaates münden kann. Wir dürfen gespannt sein, ob die Trump-Administration die stärkeren Bataillone auf ihrer Seite hat. Jedenfalls droht  dem  europäischen US-Vasallen Ungemach, das bislang wohl wenige der Berliner Großpolitiker so auf der Rechnung hatten.

Simplicius Teutsch

30. Januar 2017 23:24

Wohin führt „Trumps Regierungs-Irrsinn?“ – oder: „FDP-Politiker Kubicki fordert Einreiseverbot für Trump in Deutschland.“

 Ach ja, dieser Donald Trump macht es niemand leicht, weder Freund noch Feind, noch solchen, die eigentlich nur neutral beobachten wollen. Ist er wirklich ein eitler, selbstverliebter Dummkopf, ein „böser, rassistischer, frauenfeindlicher Mann“ mit einem „einfachen Weltbild“, das er sich aus „alternativen Fakten“ zusammenbaut, und der bevorzugt beim Twittern „fake-news“ versendet und die „Taktik der Desinformation“ anwendet?

 „Trump hat den Medien den Krieg erklärt!“ und „Trump hat der Demokratie den Krieg erklärt!“ und „Trump ist derjenige, der alles definieren möchte, der die Spielregeln setzen will“, „Trump der Lügner“, der „die Meinungsfreiheit mit Füßen tritt“, heißt es im NDR, 25.01.17. Oder im ARD-Presseclub am 22.01.17, wo in der Talkrunde nur Trump-Gegner saßen, durch die Bank arrogante JournalistInnen, die immer noch durch den Wahlsieg von Trump persönlich getroffen und beleidigt schienen: „Versteht er überhaupt etwas von Wirtschaft?“ und „Der weiß gar nicht, über was er da redet.“ Und „Man muss ihm dazu verhelfen, in die Realität zurückzukehren.“ An anderer Stelle Bettina Buttler, ARD: „Es ist nicht neu, dass Donald Trump eine Mimose ist. Jemand, der keine Kritik einstecken kann.“

 Das ist nur eine ganz kleine, aber repräsentative Auswahl bezüglich der durchgängigen Negativ-Berichterstattung über Trump. Damit ist in Deutschland im zurückliegenden Jahr ein Meinungsklima geschaffen worden, in dem es nahezu unmöglich ist, Sympathie für Trump zu bekunden, beispielsweise im Büro am Arbeitsplatz. Trump, der ja immerhin in Amerika eine demokratische Wahl gewonnen hat. All die Kleindeutschen im Geiste erheben sich im Lande aus tiefster, selbstgewisser Überzeugung intellektuell, wirtschaftsweise und moralisch über Trump, den Präsidenten der USA. Da hilft auch nicht schweigen. Ja, man wird schon unter einen gewissen Rechtfertigungszwang gestellt, wenn man beim Trump-Bashing offensichtlich nicht mitmacht. - Nur, auf deren Seite will ich noch weniger stehen, als auf der von Trump.

 Ich finde, Trump ist mutig, er riskiert gerade alles. Er zieht blitzschnell eine Karte nach der anderen und klopft sie auf den politischen Spieltisch. Ist das alles nur oberflächliche Inszenierung? Schaut so aus. Aber trotzdem, er bringt Bewegung ins Spiel, schafft sich Handlungsräume und nimmt Fahrt auf.

 Andererseits, unter uns Rechten: Wichtig ist doch, dass die Macht der linken und globalen „Volksverräter“, um das Unwort des Jahres 2016 einmal zu zitieren, ins Rutschen kommt. Vielleicht kann Trump ja tatsächlich eine Tendenz gegen Links in Gang setzen oder, wer weiß, vielleicht ist diese Tendenz untergründig schon da, und er kann sie verstärken? - Die Macht der Tendenzen!

Fräulein von Trense

31. Januar 2017 00:04

So sehr sich manche Parellellen aufdrängen mögen, Geschichte wiederholt sich nicht. Sie reimt sich nur. Hier wurde bereits an die Sowjetunion unter Gorbatschow erinnert und tatsächlich scheint die Welthistorie bzw. der Weltgeist nun das Tanzbein schwingen zu wollen, indem er einen - sagen wir- schillernden Präsidenten in der usa dem ohnehin schon geradzu epochalen Charakter im Kreml dazugesellt hat.

Man darf gespannt sein, wie sich "sie", die bisher allmächtigen Finanzgötter, aus diesem Würgegriff herauswinden wollen (denn soooo allmächtig sind sie offenbar doch nicht) und mit ihnen all ihre ergebenen, willigen SklavInnen und SatrapInnen in der EUdSSR, allem voran in der brd.

Ob Trump hingerichtet wird, ist fraglich, denn auch für "sie" sind die guten, alten Zeiten der unumschränkten Alleinherrschaft vorbei (das alte Wirtstier bzw. der Kettenköter will und kann nicht mehr, ein neues ist nicht so ohne weiteres in Sicht). Gewiß, die wirtschaftlichen Nöte der usa und des goldenenwestens sind mehr als drückend und vermutlich schlagen die Ereignisse bald schon über den Köpfen der mutmaßlichen Akteure der westlichenwertegemeinschaft zusammen, aber die Gesamtlage ist anders als vor dreißig Jahren, denn nun geht es der "ersten Reihe am Futtertrog" an den Kragen und nicht, wie damals, der zweiten oder dritten. Und anders als vor gut 30 Jahren sind die Gegner des unterliegenden Blocks völlig andersartig. Sowohl Rußland als auch China sind keine imperialistischen Seeräuber oder Kosmopoliten, sondern wollen sich als Landmächte mit weichen Grenzen Fremde und andere Völker nur vom Hals und in sicherer Entfernung halten (daß dies unter Umständen höchst konkrete wie nutzbringende Handelsabkommen und wirtschaftliche Abhängigkeitsverhältnissen bedeuten kann,  widerspricht diesem Gedanken nicht. In Asien will man sich zwar absichern gegen "Fremdländische" und sie fern- oder eben untenhalten, aber man will nicht in ihre Seele kriechen und sie umprogrammieren)

Ich weiß nicht, ob es hier weitere DDR-Erfahrene gibt und ob es ihnen genauso ergeht wie mir, aber mich erinnern die amtierenden Figuren der brd sehr stark an die DDR-Granden zu Gorbatschows Zeiten: der große Herr und Meister im Hintergrund, in dessen Windschatten man so leicht und bequem segelte, beginnt urplötzlich, von hinten zu treten und einen im Dreck der Welthistorie liegenzulassen ("und dabei sind wir doch immer so lieb gewesen!"), heillose Verwirrung und tiefer Frust ergreift unsere braven Büttel ... es verspricht, "interessant" zu werden, denn bekanntlich geraten Ratten, wenn sie in die Enge getrieben sind, außer sich.

0001

31. Januar 2017 05:12

Schwer vorstellbar, daß Trump und sein Beraterstab nicht auch in der Lage wären diese Überlegungen anzustellen.

Stil-Blüte

31. Januar 2017 05:21

© Gotlandfahrer

'... trotz gegenteiliger Ansage...'

Nein, ganz und gar nicht. Er hat sich die totale Israelbindung und die Absage an den Iran schon am 21. März 2016 von der einflussreichen AIPAC-Lobby, ohne die er den Wahlkampf nicht gewonnen hätte,  bejubeln lassen.

Gotlandfahrer

31. Januar 2017 10:51

@ Benno

Danke zunächst für die Korrektur und Vertiefung. Unser Ergebnis (= dass das Ricardo Theorem NICHT als generelle Leitlinie geeignet ist, also Freihandel nicht uneingeschränkt sinnvoll ist) meinte ich ja gleichermaßen beschrieben zu haben. 

Eingehen möchte ich noch kurz auf Ihren wichtigen Punkt bzgl. Trumps positiver Haltung zu Israel und Saudiarabien, die Sie als Fehler bezeichnen.

Da ich nur aus der Froschperspektive den Zug der Vögel zu lesen versuchen kann, stellt sich mir seine Entscheidung wie folgt dar: Man kann nicht gegen alle gleichzeitig kämpfen, schon gar nicht, wenn die härteste Front die in der Heimat ist. Man braucht kein Verschwörungstheoretiker zu sein um den Einfluß jüdischer Kreise auf den Fortgang als fundamental zu bezeichnen. Die eindeutige Unterstützung Israels generiert einen Interessenskonflikt in diesen Kreisen, die andernfalls uneingeschränkt alles gegen Trump auffahren würden was ihr Arsenal hergibt. In meinen Augen ist dies eher ein geschickter Zug denn ein Ausdruck von Verbundenheit.

Bzgl. Saudi-Arabien gilt analog, dass gegenwärtig eine Aggressionsdämpfung dieses mächtigen Finanzier, Strippenzieher und Gegenspieler zum Iran den USA mehr nützt, als es eine Normalisierung der Beziehungen zum Iran könnte. Der Iran wird es mittelfristig noch schwerer haben zwischen den beiden Polen Israel und SA, aber das ist ja nicht Trumps Problem.

Wir sind Zeuge eines Schachspiels um Sein oder Nichtsein. Dessen Ausgang wird auch uns betreffen.

Dietrich Stahl

31. Januar 2017 11:18

@ Ein gebürtiger Hesse

„Dennoch hat die Kritik etwas Spitzfindiges, Neunmalkluges. Ich schließe mich daher t.gygax an, wenn er sich wünscht, daß man Trump doch erstmal machen lassen sollte.“

Vor vier Monaten war ich mir noch unschlüssig über Donald Trump. Inzwischen sehe ich ihn als integeren Menschen. Vielleicht hat er sich ja seit 50 Jahren als eine Art „Schläfer der Wahrheits- und Freiheitsbewegung“ auf heute vorbereitet. Dafür spricht, dass er von Jugend an die Positionen vertritt, für die er auch jetzt einsteht. Auf seinem Weg wird er, wenn es so sein sollte, wie gerade vermutet, Führung und Hilfe bekommen haben – und weiter bekommen.

Eines ist von überragender Wichtigkeit: Donald Trump hält sein Wort! Und er löst seine Versprechen schnell und gut strukturiert ein [jeweils ein, zwei der wichtigen pro Tag, so dass die Einlösung wahrgenommen wird]. Mit seinen Handlungen zeigt der Präsident spirituelles Verständnis. Denn eines der beiden grundlegenden Gesetze der Freiheit lautet: „Halte dein Wort.“ Donald Trump hält alle Versprechen – in kürzester Zeit:

https://www.youtube.com/watch?v=-TLhiRgyy_Q

Die links-liberalen Kräfte haben Angst. Sie spüren, dass ihre Welt[sicht] zerbricht. Ab 04:05 min. bis 07:00 min. im obigen Youtube Video ist eine aktuelle Pressekonferenz der BRD Regierung zu sehen. Die Körpersprache, die Mimik, die Augen und die Aussagen der Regierungsvertreter sprechen Bände. Sie fühlen sich sichtlich unwohl, manchmal agieren sie wie ertappte Kinder [nach unten schauen, sich wegducken], sie weichen aus, vertrösten auf später, sind ratlos und lügen – sie sind in der Defensive.

Ist es so schwer zu versuchen, von Donald Trump zu lernen? Ja, von ihm lernen! Bis zum heutigen Zeitpunkt hat er alles richtig gemacht [was Fehler nicht ausschließt]. Er agiert mit Herz, wohlüberlegt, strukturiert und entschlossen. Den Fokus auf das Positive und das Eigene zu richten, ist der Weg.

Ferdinand

31. Januar 2017 11:18

Globailisierung ist das Projekt des Ostklüstenestablishments, einer Mischpoke aus Hochfinanz , Hollywood und  ihren politschen Hofschranzen  a la Clinton und Obama. Diesen bleibt vorerst nur die Heze und Verleumdung gegen den neuen Chef im Weißen Haus! Wenn Trump glaubwürdig bleiben will, muss er einen Paradigmenwechsel einleiten oder er scheitert. Kann auch sein, dass er das Schicksal Kennedys teilt! Wir wissen es nicht , aber sollten erkannt haben, dass Globalisierung der Todfeind der Souveränität ist und um die geht es uns doch!

Wahrheitssucher

31. Januar 2017 15:36

@ Fräulein von Trense

Das wäre ja eine Perspektive: Der Hegemon tritt zurück und was wird aus dem Vasallen...?

Cacatum non est pictum

31. Januar 2017 20:02

@Simplicius Teutsch

Andererseits, unter uns Rechten: Wichtig ist doch, dass die Macht der linken und globalen „Volksverräter“, um das Unwort des Jahres 2016 einmal zu zitieren, ins Rutschen kommt. Vielleicht kann Trump ja tatsächlich eine Tendenz gegen Links in Gang setzen oder, wer weiß, vielleicht ist diese Tendenz untergründig schon da, und er kann sie verstärken? - Die Macht der Tendenzen!

Die Welt wird mitnichten von Linken gelenkt! Es mag im Westen ein linker Zeitgeist vorherrschen, aber die Strippen im Hintergrund ziehen gewissenlose Finanzkapitalisten mit omnipotenten Globalisierungsphantasien. Sie benutzen die Gesinnungslinken nur geschickt als Marionetten, damit jene ihre Agenda durchzusetzen helfen. Und diese Taugenichtse spielen arglos mit. Beide zusammen bilden eine unheilvolle und mächtige Allianz, die es zu entmachten gilt.

@Fräulien von Trense

Ich weiß nicht, ob es hier weitere DDR-Erfahrene gibt und ob es ihnen genauso ergeht wie mir, aber mich erinnern die amtierenden Figuren der brd sehr stark an die DDR-Granden zu Gorbatschows Zeiten: der große Herr und Meister im Hintergrund, in dessen Windschatten man so leicht und bequem segelte, beginnt urplötzlich, von hinten zu treten und einen im Dreck der Welthistorie liegenzulassen ("und dabei sind wir doch immer so lieb gewesen!"), heillose Verwirrung und tiefer Frust ergreift unsere braven Büttel ... es verspricht, "interessant" zu werden, denn bekanntlich geraten Ratten, wenn sie in die Enge getrieben sind, außer sich.

Mit persönlicher DDR-Erfahrung kann ich nicht aufwarten. Dennoch ist mir Ihr Gedanke auch schon gekommen. Der Hosenanzug hat im Januar seinen wichtigsten Taktgeber verloren und irrlichtert gerade ziellos umher. Wie man dem neuen Dirigenten gegenübertreten soll, weiß man nicht. Mal belehrt man ihn, mal setzt es Beleidigungen, ein andermal biedert man sich an. Dieses Schauspiel zeigt eine Mixtur aus Hybris und politischer Hilflosigkeit. Der Reaktion auf den ersten heftigen Tritt ins Gesäß sehe ich in freudiger Erwartung entgegen.

@Wahrheitssucher

Das wäre ja eine Perspektive: Der Hegemon tritt zurück und was wird aus dem Vasallen...?

Trumps Präsidentschaft könnte vielleicht - noch bin ich mir nicht ganz sicher - Anlass geben, nationale Souveränität wiederzuerlangen. Aber die derzeitige volksfeindliche Regierung würde eine solche Chance glatt torpedieren. Sie wird eher das tote Pferd EU in den Untergang reiten und sich dessen hinterher noch rühmen. Es bleibt wenigstens zu hoffen, dass diese korrupten Kettenhunde des Finanzkartells mit den Wahlen in Holland und Frankreich gehörig unter Druck geraten.

Solution

31. Januar 2017 21:45

Erst dachte ich, es wäre ein taz-Artikel. Ich habe starke Zweifel, ob die Thesen des Artikel-Verfassers zutreffend sind.

Abgesehen davon bin auch ich der Meinung, daß man erst einmal abwarten muß, wie sich Trump entwickelt. Mit großer Sympathie habe ich verfolgt, wie er das Establishment, die Liberalen und Linken in den USA vorgeführt hat und immer wieder vorführt. Auch wenn er "amerikanische" Interessen vertritt, verdient er Respekt.

Fräulein von Trense

31. Januar 2017 23:06

Wer die Endachziger und Frühneunziger in Berlin lajff und in Farbe erlebt hat, muß in den derzeit amtierenden Sockenpüppchen Wiedergänger von Honecker, Miehlke usw in den letzten Tagen ihrer jämmerlichen Herrschaft sehen. Die Irritation, die plötzlich alles Russische, Sowjetische bei den SED-Granden auslöste, war mit Händen zu greifen.

Ähnlich desorientiert nun die brd-riege, die auf den Liebesentzug des Objektes mit Aggressivität reagiert. Selbst einem Laien springt dieses symptomatische Verhalten aus dem Bilderbuch der Psychiatrie ins Auge, merkel und co. legen wie seinerzeit die SED-Bonzen geradezu klassische Reaktionsmuster an den Tag. Für Psychologen und Psychiater ein üppiges Beobachtungsfeld.

Und allein dieses Schauspiel macht die Wahl von D. Trump zu einem Ereignis höherer Güte. Und wenn man noch die Bosheit der Weltgeistes dazunimmt, der einem Unhold wie Trump auch noch eine Gestalt wie Putin oder gar Xi zur Seite gestellt hat, kann die Verzweiflung, die jetzt in GlobalistXenkreisen walten muß, ungefähr ermessen (und genüßlich dabei grinsen).

Die nächsten Wochen und Monate werden einiges an Scheußlich-Amüsanten zu bieten haben; der Abgang gabriels zugunsten des versoffenen letzten Personalaufgebotes ist ein erster kleiner Vorgeschmack auf den blanken Irrsinn, der noch kommt.

Stil-Blüte

1. Februar 2017 07:35

@ Gotlandfahrer

 

Zur Ergänzung:

zu Israel: Auf dieser besagten Veranstaltung vor Tausenden AIPAC-Sympatisanten hat er auch angekündigt, die USA-Botschaft nach Jerusalem zu verlegen.

zum Iran: Als der neue Kongress im Januar seine Tätigkeit aufnahm, wurde ein Gesetzentwurf vom demokratischen Abgeordneten Hastings eingebracht, der den Einsatz der Streitkräfte der Vereinigten Staaten von Amerika vorsieht, mit dem Ziel, den Iran zu hindern, an atomare Waffen zu gelangen. Dieses Gesetz würde den Präsidenten ermächtigen, zu jedem Zeitpunkt seiner Wahl einen Präventivkrieg gegen den Iran ohne jegliche weitere Einbeziehung des Kongresses zu beginnen.

Wie wird sich Trump entscheiden, wenn ein fals-flagg  geschieht?

 

 

 

Maiordomus

1. Februar 2017 09:43

PS. Wenn ich von "christlichen und katholischen Stimmen" im Forum sprach, meinte ich natürlich nicht Herrn Wawerka, sondern Monika L. Dass diese bedeutende geistig klar orientierte Dame, wie sie einmal auf diesem Forum bekannte, aus der staatlich-öffentlichrechtlichen Kirche ausgetreten sei, bestätigt in ihrem Fall nur das unauslöschliche Merkmal der Zugehörigkeit zur unsichtbaren geistigen Kirche, was man nicht unterschätzen sollte und in welchem Bereich es keine Probleme mit einer Pseudo-Oekumene gibt. Selber verfechte ich schon seit vielen Jahrzehnten die vollständige Trennung von Kirche und Staat im amerikanischen Sinne, was aber dort, wie jeweils die Inauguration ders Präsidenten beweist, keinen gottlosen Staat bedeutet, schon fast im Gegenteil. Bei Trump noch beeindruckend, dass er keinen Abtreibungstourismus usw. mehr subventionieren will. Da hat er, wiewohl weder Frömmler noch Fundi, in Sachen konkreten Massnahmen den Papst schon überholt. Was indes die systematische Pressehetze, sogar auch Fokus und Neue Zürcher Zeitung, gegen einen US-Präsidenten noch in dessen ersten 100 Tagen betrifft, so ist dies publizistisch einmalig, gibt im Hinblick auf sogenannt bürgerliche Organe zu denken. Klar, dass der Begriff "bürgerlich" auch einen spiessbürgerlichen Beigeschmack haben kann. Unterdessen erscheinen, ich glaube in der FAZ, Artikel über die rechtsextremen Identitären, mit Fotos von der Besteigung des Brandenburger Tores, worüber wir im letzten August intensiv diskutiert haben. Selber bin ich damals davon ausgegangen, dass dies jenen jungen Leuten noch lange nachgetragen würde, was sich jetzt bestätigt. Dass die Bezeichnung "bürgerlich" für Sellner u. Co. eher nicht passend ist, scheint mir ohnehin klar, so wie Ernst Jünger zum Beispiel sich nie als "bürgerlich" im Sinne der auch guten FDP-Tradition verstanden hat. Diese Feststellung meine ich nicht kritisch, sondern beschreibend.

Der_Jürgen

1. Februar 2017 12:23

@Cacatum non est pictum @Maiordomus (Ex-Exmeyer? Ex-Nordländer?) @Fräulein von Trense

Ihre Wortmeldungen sind sehr inhaltsreich. Noch zwei Ergänzungen:

Der Vergleich zwischen der Ratlosigkeit der SED-Spitze nach der Neuorientierung der sowjetischen Politik und der Verängstigung der herrschenden Cliquen in Berlin, Paris etc. nach den ersten Erlassen Trumps liegt natürlich sehr nahe. Ich bin wahrhaftig kein Freund von Honecker, Mielke und Konsorten, aber mit dem grausen Hosenanzug würde ich sie denn doch nicht auf eine Stufe stellen. Sie haben nie versucht, ihr eigenes Volk gegen fremde Völkerschaften auszutauschen. Wer sich in der DDR als Gastarbeiter oder fremder Student danebenbenahm, flog im Rekordtempo raus, und von den Gästen wurde erwartet, dass sie nach Abschluss ihrer Arbeitskonktrakte bzw. Studien wieder in die Heimat zurückkehrten.

Zu Trump. Bei aller Sympathie für seinen Elan und seinen festen Willen, seine Wahlversprechen einzulösen, wirkt manches an seiner bisherigen Politik in der Tat kopflos. Wieso beispielsweise ein Einreiseverbot für Staatsbürger des Iran, der nie als Unterstützer von Terroristen aufgetreten ist? Viel logischer wären da doch Einreiseverbote für Bürger der Terror-Sponsoren Saudiarabien und Katar.

Die antiiranische Politik Trumps verfolgt sicher das Ziel, Netanjahu zu gefallen; ein anderes Motiv ist nicht erkennbar. Man begreift gut, dass sich Trump mit zionistischen Juden, welche die Gefährdung ihrer Glaubensgenossen durch die islamische Invasion erkennen, gegen die internationalistischen Juden a la Soros, die sogar Israel mit Kulturbereicherern überfluten wollen, verbünden will, aber bei einem faustischen Pakt dieser Art kann Faust nur allzu leicht den kürzeren ziehen. Sein Vertragspartner ist allemal schlauer als er.

Trotz all dem ist Trump natürlich eine enorme Chance für Deutschland - nicht für dessen herrschende Kaste, aber für jene Deutschen, denen das Überleben ihres Volkes am Herzen liegt.

Wahrheitssucher

1. Februar 2017 14:55

@ Der_Jürgen

Selbst wenn Sie davon ausgehen, daß die DDR in einer Weise das "bessere" Deutschland war, was spricht dann gegen die Analogie der möglichen Ausgangssituation?

Maiordomus

1. Februar 2017 16:31

@der-Jürgen. Beachten Sie bei www.bazonline.ch die Kritik von Christoph Blocher an Trump, die zwar natürlich auch taktisch geschickt ist, weil dieser Politiker sich nie als Anhänger europäischer oder internationaler eher rechter Politiker outen lassen will. Bin natürlich nicht Exmeyer und noch weniger Nordländer, der mich jeweils massiv kritisierte. Bin dieses Jahr sehr exponiert in der Öffentlichkeit, so dass ich mit einem vorübergehenden Pseudonym das Googeln nach meinen Stellungnahmen, zu denen ich zwar durchaus stehe, nun mal etwas erschweren will.

Maiordomus

1. Februar 2017 16:55

PS. Wurde diesen Winter zum zweiten Mal, nach einer Fernsehstation, jetzt von einem Bildungshaus, nach einer einige Monate zurückliegenden Einladung wieder ausgeladen. Auch sind aus dem Fall Wawerka wohl Lehren zu ziehen.

Der_Jürgen

1. Februar 2017 18:28

 @Wahrheitssucher

Gegen die "Analogie der möglichen Ausgangsssituation" spricht nichts; das habe ich gar nicht behauptet. Ich bin, wie Sie richtig vermuten, der Ansicht, dass die DDR gegenüber der Spät-BRD das bessere, oder zumindest das weniger schlechtere Deutschland verkörperte. 

@Maiordomus

Alles klar. Wir wissen nach Ihrer letzten Wortmeldung alle, wer Sie sind, werden aber schweigen wie ein Grab in Palermo... Jedenfalls freuen wir uns, Ihre gelegentlich diskutablen, aber stets mit Argumenten untermauerten und kenntnisreichen Beiträge auch künftig nicht missen zu müssen.

Simplicius Teutsch

1. Februar 2017 19:29

Vielleicht etwas spät, will ich Ihnen doch noch kurz antworten:

@ cacatum non est pictum

 „Die Welt wird mitnichten von Linken gelenkt! Es mag im Westen ein linker Zeitgeist vorherrschen, aber die Strippen im Hintergrund ziehen gewissenlose Finanzkapitalisten mit omnipotenten Globalisierungsphantasien…“

Da will ich Ihnen gar nicht widersprechen in Bezug auf den Hintergrund.

Aber hier im gegenwärtigen Deutschland und West-Europa, bei Betrachtung der sichtbaren Schalthebel der Macht, ist es die politisch-mediale Klasse, die sich namentlich und mit Nachdruck als die Anständigen gegen die Rechten positioniert und agiert. Daher sind für mich die Linken die Feinde.

Michael Wiesberg

2. Februar 2017 06:24

@Ralf H., @t.gygax u. a.

Ziemlich spät, dennoch an dieser Stelle noch ein Kommentar von meiner Seite:

„Ich habe nur meinen gesunden Menschenverstand und der sagt mir, dass dieser Trump das bestmöglichste für sein Land rausholen will, und da hat er von seinem Standpunkt aus gesehen völlig recht.“

Das habe ich auch nicht bestritten. Die Frage ist aber, ob das WIE seines Vorgehens auch zielführend ist. Und hier bin ich allerdings der Meinung, daß Trump durch seinen Ausstieg aus TPP sowohl handelspolitisch als auch geostrategisch eine Entscheidung getroffen hat, die eben nicht zum Wohl seines Landes ausschlagen wird. Meine Gründe für diesen Standpunkt habe ich dargelegt. Wer meint, diese Gründe seien falsch, möge dagegen argumentieren – sich aber nicht darauf zurückziehen, daß jede Kritik an dem neuen US-Präsidenten als Ausdruck notorischen „Trump-Bashings“, wie er in den deutschen „Mainstream-Medien“ zugegebenermaßen an der Tagesordnung ist, getrost vom Tisch gewischt und ignoriert werden darf, weil das angeblich auch in der taz oder sonstwo ähnlich zu lesen steht.

Ich darf in diesem Zusammenhang auch auf den Kommentar von Albrecht Rothacher in der letzten Druckausgabe der JF (5/2017) verweisen, der darauf hinwies, daß die Chinesen den Freihandel mit Markenpiraterie, kopierten Patenten oder Preisdumping diskreditiert hätten. Man wird seitens China auch Währungsmanipulationen hinzuzählen können. In den USA hat diese schmutzige Politik eine Unzahl von Arbeitsplätzen gekostet. Trump hat den Chinesen deshalb, völlig zu Recht, den Kampf angesagt. Warum er dann aber ein probates Instrument, nämlich das TPP, zu den Akten legt, erschließt sich mir nicht.

Nicht gerade für die finanzpolitische Kompetenz der Regierung spricht im weiteren, daß der wirtschaftschaftspolitische Berater Trumps, Peter Navarro, ausgerechnet Deutschland Währungsmanipulationen beim Euro vorwirft. Daß das Gegenteil der Fall ist, muß hier nicht eigens erläutert werden. Man kann nur hoffen, daß diese „schiefe Optik“ nicht auch für andere Bereiche gilt.

Im übrigen heiße ich die Auswüchse des US-Rechtssystems, die mittlerweile als „nichttarifäre Handelshemmnisse“ zu bewerten sind, keineswegs gut. Ich wollte vielmehr zum Ausdruck bringen, daß sich die USA bisher trotz dieser Minenfelder als Heimstatt des Freihandels inszenieren konnten.  Daraus kann nur die Schlußfolgerung gezogen werden, daß die subtile Anwendung „nichttarifärer Handelshemmnisse“ der intelligentere Weg ist, die eigene Wirtschaft vor unliebsamen Konkurrenten zu schützen. Man steht vor der Welt weiter als handelspolitischer Musterknabe dar, macht aber bei Lichte betrachtet der Konkurrenz das Leben so sauer wie nur möglich.

Gotlandfahrer

2. Februar 2017 15:56

@ Stil-Blüte

Ihren Hinweis auf die Botschaftsverlegung nach J, den Gesetzentwurf zum kongressunabhängigen Losschlagen gegen den Iran und die Frage einer Reaktion Trumps auf eine False Flag Aktion lese ich als Bestätigung der These seiner tiefen und damit ganz und gar nicht lediglich taktischen Verbundenheit zu Israel, so wie ich es als denkbar einwarf.

Mag sein, mag auch sein, dass er keine Hemmungen hat, gegen den Iran loszuschlagen. Nichtsdestotrotz würde ich das unter dem Motto verbuchen, einen Feind, den man nicht schlagen kann, dann besser zu umarmen.

Im Trio Israel, Saudi-Arabien und Iran geniesst der Iran bei mir persönlich zweifelsfrei die höheren Sympathien, aber wenn ich Trump wäre würde ich mir es von diesen dreien am ehesten mit dem Iran versauen wollen, wenn nötig ihn auch als Bauernopfer attackieren, so leid er mir täte. Denn, so sehe ich es, das eigentliche Schlachtfeld Trumps ist die Innenpolitik, und da wird er nicht gegen eine jüdische Einheitsfront gewinnen können sondern muß diese mindestens durch Unterstützung Israels spalten.

Cacatum non est pictum

2. Februar 2017 23:04

@Simplicius Teutsch

Da will ich Ihnen gar nicht widersprechen in Bezug auf den Hintergrund.

Aber hier im gegenwärtigen Deutschland und West-Europa, bei Betrachtung der sichtbaren Schalthebel der Macht, ist es die politisch-mediale Klasse, die sich namentlich und mit Nachdruck als die Anständigen gegen die Rechten positioniert und agiert. Daher sind für mich die Linken die Feinde.

Das ist ja nicht falsch, aber es greift zu kurz. Wir dürfen die einflussreichen Personen "hinter dem Spiegel" nicht aus dem Blick verlieren. Sie spielen "divide et impera" und tarieren Unterstützer und Oppositionelle gegeneinander aus. Falls die Linken irgendwann (hoffentlich bald) ihre Position als Diskursherrscher und Gralshüter der politischen Moral einbüßen, mag es gut sein, dass die mächtigen Strippenzieher bis dahin längst umdisponiert haben und ihre Agenda unter anderer Flagge weiterverfolgen. Die von ihnen mehrheitlich kontrollierten Massenmedien werden sich immer dazu nutzen lassen, Desinformation zu verbreiten, Gruppen gegeneinander auszuspielen und von sich selber als Hauptfeind abzulenken. Das beherrschen sie meisterhaft.

Ich möchte das am Beispiel der Islamkritik illustrieren, die im deutschen Diskurs seit einigen Jahren immer mehr Raum einnimmt. Nicht dass ich falsch verstanden werde: Die Begleiterscheinungen in Gesellschaften, die vom Islam dominiert werden, sind aus europäischer Sicht durchaus besorgniserregend. Und dass die massenhafte muslimische Einwanderung nach Mittel- und Westeuropa schon jetzt verheerende Folgen zeitigt, dürften die meisten Leser der "Sezession" ohnehin wissen.

Dennoch: Die Massenimmigration vornehmlich muslimischer Einwanderer geht schon seit Jahrzehnten vonstatten. Über den Islam an sich ist in diesem Zusammenhang früher auch nie diskutiert worden, obwohl die Spätfolgen dieser Einwanderung schon seit Langem absehbar sind. Nun lässt sich trefflich feststellen, dass ein orthodox gelebter Islam mit liberalen "westlichen" Wertvorstellungen kaum in Deckungsgleichheit zu bringen ist. Aber was tut das zur Sache? Der Islam hat sich in über 1400 Jahren entwickelt, und er wird im Angesicht von Gender Mainstreaming und kulturellem Selbsthass der Eingeborenen sowieso keine Reform erfahren.

Es geht schlicht darum: Der Islam gehört nicht nach Europa. Punkt. Es kann uns völlig egal sein (und geht uns auch nichts an!), welche Rechtsschulen gerade theologisch die Oberhand haben und ob sich eine Art "Euro-Islam" in absehbarer Zeit etablieren könnte. Das sind Scheindiskussionen, die vom eigentlichen Sachverhalt ablenken und die wir auch nicht führen müssten, wenn man die Remigration eines Großteils der Einwanderer aus Deutschland respektive Europa endlich in Angriff nähme.

Der Salafismus ist gefährlich und produziert Terroristen? Ja! Das mag sein. Aber wer hat die ganzen Moslems hier angesiedelt, aus deren Reihen sich diese Hasardeure rekrutieren? Wer hat die ganzen saudischen Imame in unser Land gelassen, die ihr radikales Gift ungestört in Koranschulen verspritzen können? Wer hat überhaupt die Masseneinwanderung so sehr von außen forciert und damit dieses riesige Trojanische Pferd eingeschleust? Es waren wohl maßgeblich Globalisten in den Hintergrundzirkeln, von denen ich weiter oben schrieb. Sie wären zuallererst in Verantwortung zu nehmen.

Aber diese gewitzten und einflussreichen Menschen schreien heute "Haltet den Dieb!" und zeigen dabei auf den Islam. Der Trick funktioniert. Alle Welt nimmt den Kampf gegen den Islamismus auf und übt sich in Islamkritik. Und während sich dieser brisante Konflikt immer mehr zu einem Kulturkampf aufschaukelt, sitzen die Verursacher unerkannt im Hintergrund und ziehen weiter an den Strippen. (Sie gehören übrigens in großer Mehrheit ebenfalls einer bestimmten religiösen Glaubensgemeinschaft an.)

Simplicius Teutsch

3. Februar 2017 20:36

Bin leider nicht früher zu einer Antwort gekommen:

@ cacatum non est pictum

„Und während sich dieser brisante Konflikt immer mehr zu einem Kulturkampf aufschaukelt, sitzen die Verursacher unerkannt im Hintergrund und ziehen weiter an den Strippen.“

Ja, schon. Ich weiß. Aber das naheliegende Existenzproblem für Westeuropa sehe ich darin, dass sich die „Eingeborenen“, die Holländer, Schweden, Franzosen, Engländer, etc. – man muss nicht nur nach Deutschland schauen –, anscheinend selber so schnell wie möglich abschaffen wollen. – Und die treibenden Selbsthasser, das sind da nun mal die „Linken“; wenn ich ein grobes Schlagwort gebrauchen möchte.

Habe eben im Fernsehen eine Einblendung über die aggressiven Demonstranten, diese linken Volltrottel in ihrem hasserfüllten Kampf gegen den Wiener Akademikerball gesehen. Furchtbar, diese "linken" Toleranzweltmeister können es nicht ertragen, dass es außer ihnen welche gibt, die nicht bei ihrem kollektiven europäischen Selbstmord mitmachen wollen.

Cacatum non est pictum

3. Februar 2017 23:43

@Simplicius Teutsch

Ja, schon. Ich weiß. Aber das naheliegende Existenzproblem für Westeuropa sehe ich darin, dass sich die „Eingeborenen“, die Holländer, Schweden, Franzosen, Engländer, etc. – man muss nicht nur nach Deutschland schauen –, anscheinend selber so schnell wie möglich abschaffen wollen. – Und die treibenden Selbsthasser, das sind da nun mal die „Linken“; wenn ich ein grobes Schlagwort gebrauchen möchte.

Habe eben im Fernsehen eine Einblendung über die aggressiven Demonstranten, diese linken Volltrottel in ihrem hasserfüllten Kampf gegen den Wiener Akademikerball gesehen. Furchtbar, diese "linken" Toleranzweltmeister können es nicht ertragen, dass es außer ihnen welche gibt, die nicht bei ihrem kollektiven europäischen Selbstmord mitmachen wollen.

Der Kampf muss halt auf allen Ebenen gleichzeitig geführt werden. Und ich sehe ein, dass wir auf diese Ebene den leichtesten Zugriff haben. Was die progressiven Selbsthasser anbelangt, so sehne ich den Tag herbei, an dem sie den Rückhalt der Gesellschaft verlieren. Wer von diesen elenden Figuren wird dann bereit sein, für seine kranken Überzeugungen im Feuer zu stehen? Wer von ihnen wird den Mut aufbringen, vor einer anders gesinnten Menschenmenge die Auslöschung der eigenen Ethnie zu fordern? Wir dürfen gespannt sein.

blag

4. Februar 2017 01:32

"In seiner ersten Amtswoche hat er nicht weniger als zwölf Executive orders (Dekrete) erlassen"

Falsch. In seiner ersten Amtswoche (20. bis 27.1.) hat Trump fünf Executive Orders erlassen. Bis heute (3.2.) sind es acht.

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