zeigt sich im Feuilletonteil der Montagsausgabe vom 24. April 2017. Unter der Überschrift „Landnahme im Bodenlosen“ sammelt Magnus Klaue seine Gedanken über die Wandlung einer „linken Zeitschrift“, die seit der Migrationskrise zu den führenden Blättern der konservativen und neurechten intellektuellen Publizistik gehört – die Zeitschrift Tumult aus Dresden.
Dabei sagt der Artikel mehr über FAZ als über die „Vierteljahresschrift für Konsensstörung“ aus. Es ist doch fraglich, wie ein sich bisweilen immer noch bürgerlich-konservativ dünkendes Blatt Kritik für eine Zeitschrift einräumt, die in Zeiten der „Übermacht der Gehorsamen“ (Böckelmann) eine Position bezieht, die eigentlich der FAZ gebührt.
Wo jedoch die Frage nach dem Staat, dem Volk und die damit zusammenhängende Migration unter die Ägide des Kampfes gegen Rechts fällt, lassen sich auch Der Freitag, Die Zeit oder Jungle World problemlos unter das Label „Zeitung für Deutschland“ subsumieren und ein Magnus Klaue für die FAZ schreiben.
Nun ist Klaue aber alles andere als ein kleingeistiger Antifa-Schreiberling vom Schlage eines Ivo Bozic oder einer Andrea Röpke. Die publizistische Volksfront von Jungle World bis FAZ besiegelt Dr. Klaue vielmehr als antideutscher Grenzgänger. Nach seinem Studium der Germanistik, Philosophie, Theater- und Filmwissenschaft wurde er 2008 an der Freien Universität Berlin promoviert. Seine antideutsche Ausbildung begann dagegen schon früher: Von 2002 bis 2012 schrieb er regelmäßig für konkret, seit 2008 verfaßt er Artikel für Jungle World, wo er von 2011 bis 2015 gar als Redakteur im Dossier- und Lektoratsressort arbeitete.
Wegweisend dagegen ist Klaues durchgehende Autorenschaft für Bahamas, hat das ideologiekritische Periodikum doch erst die Bedingungen für ein antideutsch-neokonservatives Netzwerk geschaffen, das heute durch Personen wie Matthias Küntzel, Thomas von der Osten-Sacken oder Alex Feuerherdt betrieben wird.
Darüber hinaus entwickelt sich im universitären Betrieb eine gewisse Affinität für den antideutschen Habitus. So arbeitet nicht nur Magnus Klaue als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Simon-Dubnow-Institut der Universität Leipzig. Das Zentrum zur Erforschung jüdischer Geschichte und Kultur hat sich vielmehr als Promotionsmaschinerie für die unverhohlen antideutsche Szene und ihre wichtigsten Protagonisten etabliert.
Jan-Georg Gerber schreibt etwa für die Bahamas und wurde am Dubnow-Institut ausgerechnet mit einer Arbeit über die Anfänge der Antideutschen – also seines eigenen extremen Milieus – promoviert. Mittlerweile hat sich Gerber gar habilitiert, ohne auch nur einen Jota von seiner antideutschen Gesinnung abzurücken. Folglich ist Gerber nach wie vor „Vertreter einer der letzten noch existierenden, und vor allem funktionierenden antideutschen Gruppen“ (Sören Pünjer), der AG „No Tears for Krauts“ aus Halle/Saale.
Legendär ist wohl die Guerilla-Aktion, mit welcher die Hallenser der antideutschen Zeitschrift Phase 2 in ihrem Wunsch nach schwerwissenschaftlicher Aufbereitung ihrer Texte einen Aufsatz über das Geschlechterverhältnis in der Fernsehserie Alf unterjubeln konnten. Ein Treppenwitz antideutscher Szenegeschichte muß es da sein, daß der Redakteur der Phase 2 Ulrich „Uli“ Schuster nun wo als Kollege Gerbers arbeitet? Natürlich: am Leipziger Dubnow-Institut. Weitaus weniger ironisch leitet Schuster den Roten Salon im Conne Island und verschafft zudem noch weiteren Dubnow-Mitarbeitern wie Philipp Graf Publikations- und Vortragsmöglichkeiten in Örtlichkeiten der extremen Linken.
Nun soll hier keineswegs in bester Antifa-Manier eine undurchschaubare Assoziationskette gesponnen werden, an deren Ende die FAZ zum tragenden Medium der Antideutschen mutiert. Sowieso eint Klaue und Böckelmann bzw. die Bahamas und Tumult auch 2017 noch mehr als die Kritik zunächst vermuten läßt. Wie bei Tumult war es die Migrationskrise, in deren Verlauf sich die Bahamas endgültig von den “klassischen” Antideutschen und ihren Antifa-Gruppen zu lösen beginnt und vor dem Hintergrund des FAZ-Artikels doch erstaunliche Töne anschlägt: Rajko Eichkamp bringt den „progressiven Gehalt der Nation“ gegen den neuerlichen Klassenkampf von oben in Stellung, Tjark Kunstreich geißelt die „moralische Selbstüberhöhung“ der Deutschen und ausgerechnet Magnus Klaue preist Rechtspopulismus als Verteidiger “westlicher” Freiheit.
Warum der Bahamas-Autor am Ende dennoch auf Tumult und nicht etwa auf seinen ehemaligen Arbeitgeber Jungle World einhaut, ist ein Unterschied ums Ganze. Im Geiste eines der diffusen offenen Gesellschaft um jeden Preis verpflichteten Kosmopolitismus bleiben die Antideutschen der kommunistischen Entgrenzung auch in ihrer neokonservativen und universitären Wende treu. Solange sie jedoch weiterhin den „Verschiebebahnhof in die Zukunft“ (Mohler) ansteuern, wird ein ehrlicher Abschied von der Linken, um die Magnus Klaue eine Tumult letztendlich beneidet, keiner sein.
Monika L.
Danke für den Hintergrund. Konnte den Faz-Artikel über TUMULT am Montag nicht lesen, da Bezahlbeitrag. Nennt sich FAZplus. Bares für eine Klaue ?
Nein, danke ! Dann abonniere ich lieber Tumult. ((( Edelfedern statt Klauen )))))