Für eine Frau in Südafrika ist es wahrscheinlicher, vergewaltigt zu werden, als Lesen und Schreiben zu lernen. Darüber wird unsere Sonntagsheldin wahrscheinlich nicht nachgedacht haben, als sie am Abend des 2. September die verstörende Nachricht erhält, daß ihre Tochter zur Stunde von drei stadtbekannten Kleinkriminellen vergewaltigt wird.
Sie versucht, die Polizei zu alarmieren, die Sicherheitsbehörden gehen jedoch nicht einmal ans Telefon, so daß sie notgedrungen ein Küchenmesser einsteckt und sich auf die Suche nach ihrer Tochter macht.
Als sie selbige schließlich mit ihren Peinigern in einem unbewohnten Haus ausmacht, schreitet sie ein und konfrontiert die Männer, woraufhin einer von ihnen sie angreift. Die folgenden Messerstiche überlebt der Angreifer nicht, als die zwei anderen ihm zur Hilfe kommen wollen, werden auch sie niedergestochen.
Strafverfahren laufen nun sowohl gegen die Löwenmutter als auch gegen die zwei Überlebenden, denen Vergewaltigung vorgeworfen wird.
Heldentum also, moralisch nahezu lupenrein, jedenfalls weniger geeignet, um Raskolnikows Kommentarspaltenhörnchen in ihrer sonntäglichen Nestwärme zu verstören, als es ein Pistolero-Bürgermeister oder ein Hooligan jemals wären.
Ich möchte meine Leser an dieser Stelle ganz kurz und bündig zu einem kleinen Gedankenspiel einladen:
Ich habe vor allem mit Artikeln aus dem südafrikanischen Herald gearbeitet, die einen interessanten Einblick in ein Land ermöglichen, in dem Vergewaltigung zur Tagesordnung gehört. So heißt es in einem Artikel:
The woman‚ who is from Lady Frere‚ was arrested on Saturday over the death of Zamile Siyeka and injuries of Xolisa Siyeka and Mncedisi Vuba‚ who are both in the Frontier Hospital in Komani.
Man stelle sich das in Deutschland vor: Eine Zeitung berichtet über einen “Einzelfall” und nennt nicht nur die vollen Namen der Beschuldigten, sondern auch das Krankenhaus, in welches sie eingeliefert wurden, während der Name des Opfers aus Schutzgründen verschwiegen wird.
In der Bundesrepublik wurde im vergangenen Jahr mit 7900 Vergewaltigungen ein neuer Höchststand erreicht. In Südafrika sind es fast zehnmal so viele. Wer weiß, vielleicht gibt es in ein paar Jahren auch in unserer Mitte ein paar schlafende Löwenmütter, die im Zweifelsfall zu angemessenen Maßnahmen greifen.
Ich glaube fast nicht mehr daran.
Monika L.
Tja, dazu passt ein " Einzelfall", der mir keine Ruhe läßt:
https://www.freiezeiten.net/nordfriesland-frau-33-auf-pellworm-schwer-misshandelt-und-vergewaltigt
Fragen über Fragen: 1. Die Tat geschah am 21.8.17. Erst jetzt wird darüber berichtet. Warum so spät ? 2. Warum hatte die Frau ein Pfefferspray dabei ? 3. Auf einer kleinen Insel, die nur ca. 11OO Einwohner hat ? 4. Zieht man Frauen und Kinder ab, bleiben nur rund 400 Mönner.. Wenn es der Bürgermeister oder Hans Hansen gewesen wäre, wüßte es nicht nur die ganze Insel, sondern ganz Deutschland.... Warum gibt es keine Personenbeschreibung ? Warum kann kein einziger Zeitungsbericht kommentiert werden... Manchmal denke ich, ich träume und es ist ja nichts passiert..Wer kann mir hier weiterhelfen ?