„Hilfe unter kritischer Beobachtung – Umstrittener Dresdner Verein eröffnet Begegnungsstätte für Obdachlose“, titelten vor zwei Tagen die höchstwahrscheinlich nicht überregional bekannten Dresdner Neuesten Nachrichten. So neu ist die Nachricht zwar nicht, daß es in Dresden eine neue Initiative für Obdachlosenhilfe gibt, die angeblich irgendwas mit PEGIDA zu tun hat und auch sonst ungemein verdächtig ist, aber in der Tat scheint die Arbeit des Vereins innerhalb der vergangenen Monate Früchte getragen zu haben.
Inzwischen hat die Gruppe mit dem Namen „Dresdner Bürger helfen Dresdner Obdachlosen und Bedürftigen e.V.“ genug Infrastruktur aufgebaut, um eine eigene Begegnungsstätte für Obdachlose Dresdner zu schaffen: An drei Tagen in der Woche steht eine ganze Etage einer Dresdner Villa den Hilfsbedürftigen zur Verfügung.
Skandalöses findet sich an der Gruppe um Ingolf Knajder bei näherer Betrachtung nicht viel. Einige Mitglieder des Vereins sollen Kontakt zu PEGIDA haben, andere distanzieren sich von den Montagsdemonstrationen, manche lernen schmerzlich, daß ein Mindestmaß an Kommunikationshygiene im Weltnetz unabdingbar ist, andere arbeiten still im Hintergrund.
Die Fakten aber sprechen in jedem Fall für sich: Innerhalb kurzer Zeit hat es eine Gruppe engagierter Dresdner geschafft, ein erfolgreiches soziales Projekt aus der Taufe zu heben und mit Leben zu füllen. Dabei sind organische Strukturen entstanden, ohne den sauren Beigeschmack eines Propagandaprojektes und vor allem: ohne staatliche Zuschüsse und Abhängigkeiten.
Diese Unabhängigkeit ist es, die es dem selbstbewußten Vereinsvorstand ermöglicht, an Asylbewerber in Abgrenzung zur Dresdner Tafel keine Hilfsleistungen auszugeben. In seiner Zielsetzung wende man sich dezidiert den Dresdner Obdachlosen zu; Asylbewerber, deren Versorgung durch den Staat gesondert festgelegt sei, fielen nicht darunter.
Sonntagsheld Knajder und seine Kolleginnen und Kollegen beleuchten mit ihrem Projekt eine Seite des (im weitesten Sinne) identitären Aktivismus, die zwischen Medienkampagnen, Hochseeabenteuern und Leuchtturmprojekten häufig in den Hintergrund rückt: Das dreistufige Identitätsmodell, dem wir uns verschrieben haben, schließt nicht nur Nation und Europa ein, es beginnt in der Region, der unmittelbaren Lebens- und Wirkungssphäre des einzelnen und der Gemeinschaft seiner Nächsten.
Unser durch die Postmoderne nachhaltig geschädigtes Identitätsbewußtsein kann nur dort wieder zur Ruhe kommen, wo es eine Heimat vorfindet. Diese Heimat aber besteht nicht nur aus einem Ort in einem Koordinatensystem, sie setzt auch eine organische Gemeinschaft voraus.
Genau an diesem Punkt setzt die Dresdner Initiative an: Ihre Unterstützung ist nicht einbürokratisiert in ein Sozialsystem, geht nicht nach Quoten und kann es sich aufgrund der regionalen Eingrenzung leisten, auf bürokratisches Gehabe zu verzichten. Sie verwirklicht dabei das alte Ideal des Subsidiaritätsprinzips und hilft, eine Lücke zu füllen, die im Fahrwasser der Willkommenskultur fast unbemerkt immer weiter aufklaffte.
Ich wünsche dem Projekt alles Gute und drücke die Daumen vor allem dafür, daß der Spendenhut der Sozialtechnokratie noch einige Runden an der Wiener Straße 73 vorbeigeht, wo man weiß, daß ein Scheck das Vieraugengespräch bei einer heißen Tasse Kaffee nicht ersetzen kann.
Hartwig aus LG8
Deutsche für Deutsche, solidarisch mit- und füreinander; außerhalb des staatlichen Sozialsystems. Das setzt dort an, wo Benedikt Kaiser mit seinen Beiträgen vorbereitet hat. Sozial, aber immer auch National. Wer will, kann sich an dieser Wortkombination hochziehen. Entscheidend ist die Tat der Dresdner, die den Rahmen des deutschen Sozialstaates des Jahres 2017 partiell verlassen haben. Dennoch: Mit Sozialabgaben die Fremden füttern und mit privaten Mitteln die Solidarität unter Landsleuten üben - das ist natürlich total verkehrte Welt. Gruppenbezogen sind die Deutschen wohl die einzigen, denen der Sozialstaat netto mehr nimmt als er gibt. Phantasie ist gefragt, sich dem zu entziehen.