Bei dem im Titel genannten IQ-Gen handelt es sich um einen längeren Genabschnitt, der das Protein DUF1220 codiert. Eine Arbeitsgruppe um James M. Sikela an der Universität von Colorado in Denver fand einen linearen Zusammenhang zwischen der Zahl der Allelwiederholungen des DUF1220-Subtyps CON 2 und dem menschlichen IQ. Je Kopie des Allels steigt der IQ um 3,3 IQ-Punkte innerhalb einer Variation des IQ von 80 bis 140, also dem wesentlichen Teil des Spektrums. Das Gen spielte offenbar auch eine wichtige Rolle in der Evolution der Primaten. Mäuse haben nur eine DUF1220-Allelkopie, Gorillas 99, Schimpansen 138 und Menschen um 300. Noch steht eine Bestätigung der Ergebnisse durch eine andere Forschungsgruppe aus. Auch über ethnische Unterschiede beim Menschen ist noch nichts bekannt.
Volkmar Weiss sieht in dem DUF1220-Gen nun den besten Kandidaten des von ihm schon lange postulierten Hauptgens der Intelligenz, während die Mehrzahl der Forscher bisher von einer großen Anzahl von Genen mit jeweils geringem Einfluß auf den IQ ausging. Anders als der Titel suggeriert, nimmt der Abschnitt über das DUF1220-Gen nur fünf Seiten des Buches ein.
Der Rest ist eine Zusammenfassung des Inhalts von Weiss’ Buch Die Intelligenz und ihre Feinde aus dem Jahr 2012. Dieses 544 Seiten starke Buch war keine einfache Lektüre. Wie in diesem geht es auch jetzt um den Intelligenz-Quotienten (IQ) als Maß der kognitiven Fähigkeiten, die Erblichkeit der Intelligenz, die Bedeutung des IQ für die moderne Leistungsgesellschaft, den Rückgang der genotypischen Intelligenz durch die unterschiedliche Fortpflanzung der sozialen Schichten und die Verschärfung der Lage durch den niedrigen IQ der meisten Einwanderergruppen. Das bedeutet, daß die Zahl der Hochbegabten, die für die Bewältigung der anspruchsvolleren Tätigkeiten in der Gesellschaft gebraucht werden, immer weniger wird.
Die Politik jedoch bleibt tatenlos. Tatsächlich hat sich in Sozialwissenschaften und Politik in den letzten Jahrzehnten im Anschluß an den französischen Philosophen Michel Foucault mit dem Schlagwort des »Rassismus der Intelligenz« eine egalitäre Ideologie durchgesetzt, die die genetische Ungleichheit der Begabungen grundsätzlich leugnet. Als Folge einer egalitären Schulpolitik werden die Anforderungen etwa für das Abitur immer mehr herabgesetzt. Der durchschnittliche IQ eines Studenten liegt heute deutlich niedriger als noch vor wenigen Jahrzehnten. Die Entwicklung spitzt sich zusätzlich durch die Einwanderung zu, die nicht etwa begabte und gut integrierbare Ostasiaten in unser Land bringt, sondern anatolische Türken mit einem Durchschnitts-IQ von 85 oder Nordafrikaner mit einem von 80. Vor dem Hintergrund der knapper werdenden fossilen Energieträger prophezeit Weiss eine krisenhafte Entwicklung in Europa ab etwa 2035.
Es ist sehr zu begrüßen, daß Weiss seine Thesen nun in knapper, leicht lesbarer Form vorlegt. Die weitere Erforschung des Gens DUF1220 gilt es abzuwarten.
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