Es war eine archaische Erschütterung, die dieses Wochenende durch die Schlagzeilenlandschaften ging – “Für’s Vaterland geopfert und als Held gefallen” titelte beispielsweise die Seite web.de, “Französischer Polizist: Held von Trébes ist tot” heißt es in der Süddeutschen.
Es scheint als ob ihnen am Ende gar nichts anderes übrigblieb, zu tief pocht es in den Adern, wenn man die Geschichte des französischen Polizisten Arnaud Beltrame hört, als dass man sich zusammenreißen könnte. Im Gegenteil: Viele Journalisten, die sich täglich an den erbärmlichsten Banalitäten hochschreiben, werden wohl erstmal eine Blockade gehabt haben. Wer sich sonst über Abgasskandale und nichtgebaute Flughäfen echauffiert, dem müssen die Worte fehlen im Angesicht der Ereignisse vom vergangenen Freitag:
Nachdem er bereits einen Autofahrer verletzt, sowie den Beifahrer getötet und einen Polizisten angeschossen hatte, stürmte der in Marokko geborene Radouane Lakdim zur Mittagszeit in einen Supermarkt in der französischen Stadt Trèbes und erschoss einen Mitarbeiter und einen Kunden. Ein Großteil der im Supermarkt befindlichen Menschen konnte fliehen, der Angreifer blieb mit wenigen Geiseln zurück. In der anschließenden Verhandlungssituation erklärte sich der 44-jährige Polizist Arnaud Beltrame bereit, sich im Austausch für die Geiseln in die Gewalt des Attentäters zu begeben, kurz darauf eröffnete dieser das Feuer, woraufhin Spezialeinheiten den Supermarkt stürmten und Lakdim erschossen. Am folgenden Morgen erlag Beltrame seinen schweren Verletzungen im Krankenhaus.
Wer einen Blick in Beltrames Lebenslauf wagt, wird verstehen, was seine Mutter meinte, die in einem Interview mit dem französischen Radiosender RTL sagte: “Er war schon immer so, seit seiner Geburt. Er tat alles für sein Land. Er sagte immer zu mir: ‘Ich mache meine Arbeit, Mama, das ist alles.’ ”
Für die französische Republik, die von dem islamistischen Attentäter Lakdim, wusste, dass er in salafistischen Kreisen verkehrte, die ihn sogar wegen Drogendelikten und unerlaubten Waffenbesitzes verurteilt hatte, kommt Beltrames Tod wie eine willkommene Erlösung aus der Passion des institutionellen Versagens eines längst Gesetz gewordenen Ausnahmezustandes.
Auch Staatspräsident Macron scheute nicht davor zurück Beltrames Heldenmut und Opferbereitschaft für das Vaterland zu rühmen, ein nationaler Trauerakt ist in Vorbereitung. Gleichzeitig fügte er genügsam hinzu, dass sich der Ursprung der des Terrorismus in Frankreich von einer äußeren Bedrohung aus Syrien, oder dem Irak auf eine innere verlagert habe, der nun entgegengetreten werden müsse. Das Mittel dazu: Genau zu untersuchen, wie der Täter sich radikalisieren konnte. Darüber sollten die Behörden, die Lakdim 2014 auf eine Gefährderliste schrieben, eigentlich bestens Bescheid wissen.
Kaum ist der erste Schreck verdaut, klopft man sich in Frankreich schon vorsichtig auf die Schulter und lobt das routinierte Vorgehen der Einsatzkräfte. Die Tatsache, dass Beltrame erst vor kurzer Zeit an einer Terrorübung teilnahm, die dem Anschlag vom 23. März frappierend ähnelte, ist für sie ein Erfolg – der Polizist starb mit der bestmöglichen Einsatzvorbereitung.
Der Tod von Arnaud Beltrame, das ist die menschgewordene Kathedrale von Saint-Denis inmitten eines umgekippten Banlieus, ein Aufbäumen des Schönen und Wesentlichen unter den leeren Augen der Überwachungskameras und Soldatenpatrouillen im Schatten der mittelalterlichen Ruinen über die sich schon längst der Schmutz gelegt hat; auf dem Totenbett empfing Beltrame zusammen mit der Letzten Ölung das Sakrament der Ehe, die er eigentlich im Sommer eingehen wollte.
Nun hat diese Republik, deren fragmentierte Gesellschaft das triste Substrat ist, in dem die Toten von Trèbes zur letzten Ruhe gelegt werden, nun hat diese Republik, über die der Spiegel gemütlich titelt “Alle sind ruhig geblieben” also ihren Helden. Möge sie an seinem Blut ersticken.
Der_Juergen
Ich finde Wessels' Kommentare meist gut, aber dieser hat mich besonders beeindruckt. Vor diesem Polizisten kann man sich in der Tat nur verneigen.
Leider werden auf ihn unzählige weitere Opfer folgen. Verantwortlich dafür ist das verbrecherische System Frankreichs, das aufgrund einer wahnsinnigen Ideologie sein eigenes Volk nicht integrierbaren Immigrantenmassen mit einem exorbitant hohen Anteil an Kriminellen und muslimischen Fanatikern zum Frasse vorgeworfen hat und weiter vorwirft.
Renault Camus meinte (ich zitiere aus dem Gedächtnis nach Lichtmesz' "Gott"), das deprimierendste am Tod seines Landes sei, dass es auf eine so furchtbar dumme Weise untergehe. Angesichts seiner überwältigenden militärischen und technischen Ueberlegenheit hätte Frankreich jeden Versuch einer gewaltsamen Invasion ais dem Maghreb mit der linken Hand stoppen können. Doch nein, die Satane, die das Land seit dem Tod des grossen Charles de Gaulle regieren, beschlossen, den Fuchs in den Hühnerstall zu locken.
Nachdem de Gaulles Nachfolger Pompidou die Banken seines Landes der Kontrolle der Rothschilds unterstellt und somit einen grossen ersten Schritt zur Demontage seiner nationalen Souveränität getan hatte, führte der Erzschelm Giscard d'Estaing das "droit du sol" ein, das jedem beliebigen in Frankreich geborenen Ausländerkind automatisch die französische Nationalität gewährt. Die Folgen sind bekannt.
Während Arnaud Beltrame im Grabe liegt, erfreut sich der Totengräber Nummer eins seiner Nation in mittlerweile biblischem Alter weiterhin seines Lebens.
"Nationale Diktatur oder nationaler Tod!" schrieb die nationalbolschewistische Zeitung "Sawtra" während der Jelzin-Ära. In weit höherem Grad als für Russland gilt dies heute für Frankreich. Und auch für etliche sonstige europäische Länder, von denen einige an Frankreich grenzen.