Kurzbericht – Herbstakademie 2018 des IfS/FAV in Österreich

Neben Sommer- und Winterakademie führt das Institut für Staatspolitik (IfS) aufgrund großer Nachfrage Herbstakademien durch.

Benedikt Kaiser

Benedikt Kaiser ist Politikwissenschaftler und arbeitet als Verlagslektor.

Zum drit­ten Mal tag­te man in der öster­rei­chi­schen Stei­er­mark. In Sem­riach, unweit von Graz, kamen vom 16. bis 18. Novem­ber etwa 60 Gäs­te zusammen.

Der Frei­heit­li­che Aka­de­mi­ker­ver­band (FAV) Stei­er­mark war neben dem IfS Gast­ge­ber. Hein­rich Sickl, Gemein­de­rat der Frei­heit­li­chen Par­tei Öster­reichs (FPÖ) in Graz, und Dr. Erik Leh­nert, Wis­sen­schaft­li­cher Lei­ter des IfS, über­nah­men die Schirm­herr­schaft des Semi­nar­wo­chen­en­des, das sich in Öster­reich zu einem wich­ti­gen Begeg­nungs­rah­men des gesam­ten patrio­ti­schen Lagers ent­wi­ckelt hat.

Zum The­ma »1968 und die Fol­gen« reis­ten ver­schie­de­ne Refe­ren­ten aus Deutsch­land und Öster­reich an.

Dr. Erik Leh­nert eröff­ne­te die Ver­an­stal­tung am Frei­tag­abend; er klär­te auf über »Die Wie­der­ent­de­ckung der Meta­po­li­tik«, bevor Gesel­lig­keit und gegen­sei­ti­ges Ken­nen­ler­nen in offe­nen Run­den im Fokus stand.

Der Ver­an­stal­tungs­haupt­tag, Sams­tag, wur­de ein­ge­lei­tet von mir; ich sprach über »1968 hin­ter dem Eiser­nen Vor­hang«, spe­zi­ell über die meta­po­li­ti­schen Leh­ren aus dem »Pro­zeß der Wie­der­ge­burt« respek­ti­ve »Pra­ger Frühling«.

Dar­auf folg­te Phil­ip Stein mit dem The­ma »Rudi Dutsch­ke und die Neue Rech­te«. Der Ver­le­ger von Jun­g­eu­ro­pa und Lei­ter der Bür­ger­initia­ti­ve Ein­Pro­zent sprach kennt­nis­reich und reg­te über »Irr­tü­mer, Poten­tia­le, Begrif­fe« eine leb­haf­te Debat­te an.

Nach einem Mit­tag­essen und anschlie­ßen­den Spa­zier­gän­gen in der wun­der­schö­nen stei­ri­schen Umge­bung folg­te Sezes­si­on-Stamm­au­tor Micha­el Wies­berg mit sei­nem höchst infor­ma­ti­ven Bei­trag über »Die 68er als inter­na­tio­na­les Phänomen«.

Nils Weg­ner, Lek­tor und Über­set­zer, war es vor­be­hal­ten, in einem dich­ten und lehr­rei­chen Vor­trag ver­schie­de­ne Phä­no­me­ne, Struk­tu­ren, Akteu­re und Medi­en unter­schied­lich wahr­ge­nom­me­ner »Neu­er Rech­ter« in Deutsch­land vor und nach 1968 zu untersuchen.

Der The­men­abend im Anschluß an das reich­hal­ti­ge Abend­essen galt einer Über­ra­schung, die noch 2018 in Öster­reich bevor­steht und eben­so für Bun­des­deut­sche von Rele­vanz sein wird; Leser der Sezes­si­on wer­den es in bäl­de erfahren.

Am Sonn­tag­mor­gen prä­sen­tier­te Dr. Caro­li­ne Som­mer­feld-Lethen ihre For­schungs­er­geb­nis­se zur Erzie­hung; ihren kun­di­gen Vor­trag ergänz­te sie durch eige­ne Erleb­nis­se zur 68er-Pädagogik.

Abschlie­ßend konn­ten die Teil­neh­mer, die sich sowohl in bezug auf Alter, poli­ti­sche Tätig­keits­fel­der als auch geo­gra­phi­scher Her­kunft hete­ro­gen zusam­men­setz­ten, Fra­gen an alle Refe­ren­ten stel­len. In zahl­rei­chen Dis­kus­sio­nen wur­den die Ergeb­nis­se des Wochen­en­des ver­tieft und neue Fra­gen für künf­ti­ge poli­ti­sche Theo­rie und Pra­xis auf­ge­wor­fen und erörtert.

Anfang 2019 wer­den die Ergeb­nis­se der Tagung in Sem­riach erst­mals in Form eines Sam­mel­ban­des publi­ziert. Dar­in ent­hal­ten sein wird auch ein Bei­trag Dr. Ste­fan Scheils über »Die Frank­fur­ter Schu­le und ihre Fol­gen«. Scheil konn­te auf­grund ande­rer Ver­pflich­tun­gen nicht bei der Herbst­aka­de­mie teil­neh­men. (Apro­pos Scheil: sein jüngst her­aus­ge­ge­be­nes Werk ist ab sofort lie­fer­bar!)

2019 wird man wie­der in Öster­reich tagen. Eine Teil­nah­me im nächs­ten Jahr emp­fiehlt sich nicht nur für jun­ge Inter­es­sen­ten, son­dern ins­be­son­de­re auch für jene, die in Schnell­ro­da nie zum Zuge kom­men: Die FAV/IfS-Herbst­aka­de­mien sind nicht altersbeschränkt!

Da das Platz­kon­tin­gent aller­dings limi­tiert ist, ist auch bei der dann bereits vier­ten Herbst­aka­de­mie eine rasche Anmel­dung sinn­voll. Hier­zu sowie für wei­te­re Infor­ma­tio­nen steht Hein­rich Sickl vom FAV Stei­er­mark unter der Adres­se herbstakademie[at]gmx.at zur Verfügung.

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Das Jahr 1968 wird auch im kapla­ken-Band von Prof. Johann Braun ana­ly­siert; es ist eine not­wen­di­ge Bilanz, die end­lich von jeman­den gezo­gen wird, der nicht dazu­ge­hör­te. Man kann sie hier bestellen.

Benedikt Kaiser

Benedikt Kaiser ist Politikwissenschaftler und arbeitet als Verlagslektor.

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