Ralph Ghadban: Arabische Clans: Die unterschätzte Gefahr

Der aus dem Libanon stammende Islamwissenschaftler Ralph Ghadban setzt sich in seinem Buch Arabische Clans: Die unterschätzte Gefahr am Beispiel arabischer Großfamilien mit der unter Muslimen in Deutschland vorherrschenden Integrationsverweigerung und deren Folgen auseinander.

Eine Inte­gra­ti­on von Mus­li­men in Euro­pa sei nur in Form von Assi­mi­la­ti­on mög­lich, da Islam und Chris­ten­tum »voll­kom­men unter­schied­li­che Zivi­li­sa­ti­ons­mo­del­le« her­vor­ge­bracht hät­ten. Isla­mi­sche Kul­tur erlau­be »kein gleich­be­rech­tig­tes Zusam­men­le­ben mit Nicht­mus­li­men«. Auf­grund ihrer tri­ba­len Prä­gung ken­ne isla­mi­sche Kul­tur außer­dem die Vor­stel­lung des eigen­ver­ant­wort­li­chen Indi­vi­du­ums nicht, was in einer per­mis­si­ven Gesell­schaft delin­quen­tes Ver­hal­ten för­de­re. Auch die »Will­kom­mens­kul­tur« in Deutsch­land sei für vie­le Mus­li­me unver­ständ­lich und wer­de mit der Nai­vi­tät und Schwä­che der Deut­schen erklärt.

Die infol­ge­des­sen ent­ste­hen­den Her­aus­for­de­run­gen wür­den beson­ders deut­lich am Bei­spiel tri­bal struk­tu­rier­ter ara­bi­scher Groß­fa­mi­li­en sicht­bar wer­den. Deren Fami­li­en­struk­tu­ren hät­ten ursprüng­lich dem Schutz vor ande­ren Grup­pen gedient. In Deutsch­land hät­ten die­se Groß­fa­mi­li­en ent­deckt, daß ihnen die­se Struk­tu­ren ermög­lich­ten, als kri­mi­nel­le Orga­ni­sa­tio­nen auf Kos­ten des Gemein­wohls zu leben.

Der öffent­li­che Raum wer­de von den Groß­fa­mi­li­en als »ein Gebiet für ihre Raub­zü­ge« betrach­tet. Alles, was »außer­halb des Clans liegt, ist Fein­des­land und frei zu erobern. […] Deutsch­land wird als Beu­te­ge­sell­schaft betrach­tet. […] Bür­ger­sinn fehlt bei den Clans voll­stän­dig; wenn sie in die Land­schaft bli­cken, sehen sie Reich­tü­mer, die mehr oder weni­ger unge­si­chert her­um­lie­gen, und ver­ein­zel­te Per­so­nen, deren Schutz durch die Staats­ge­walt lücken­haft ist.«

Durch Kri­mi­na­li­tät wol­le man sich zugleich berei­chern und Ableh­nung des deut­schen Staa­tes sowie der deut­schen Gesell­schaft demons­trie­ren. Die ein­zi­ge Gren­ze der Durch­set­zung eige­ner Inter­es­sen, die respek­tiert wer­de, sei über­le­ge­ne Gewalt.

Ara­bi­sche Groß­fa­mi­li­en sei­en nur eine von vie­len Grup­pen isla­mi­scher Akteu­re, die Par­al­lel­ge­sell­schaf­ten in Deutsch­land auf­bau­en und aus­wei­ten wür­den. Vor allem unter jun­gen Mus­li­men wer­de der Islam zuneh­mend als Gegen­iden­ti­tät zur von ihnen abge­lehn­ten deut­schen und euro­päi­schen Kul­tur wahr­ge­nom­men. Der Islam bil­de für die­se Mus­li­me einen »Mega­stamm«, an des­sen Stär­ke sie teil­ha­ben könnten.

Das als erfolg­reich wahr­ge­nom­me­ne Ver­hal­ten ara­bi­scher Groß­fa­mi­li­en wir­ke auf Mus­li­me häu­fig als Vor­bild, die über den von den Fami­li­en geschaf­fe­nen lega­len und ille­ga­len Arbeits­markt in deren Milieu inte­griert wür­den. Durch die lau­fen­de Wel­le irre­gu­lä­rer Migra­ti­on in Ver­bin­dung mit Fami­li­en­nach­zug wür­den gleich­zei­tig die Vor­aus­set­zun­gen für die Ent­ste­hung neu­er Groß­fa­mi­li­en geschaf­fen. Die ent­spre­chen­den Her­aus­for­de­run­gen wür­den sich künf­tig daher ver­viel­fa­chen, wes­halb damit zu rech­nen sei, daß vor­han­de­ne Par­al­lel­ge­sell­schaf­ten zu Gegen­ge­sell­schaf­ten wür­den, wel­che die staat­li­che Ord­nung nicht nur ableh­nen, son­dern aktiv bekämpfen.

Der in Deutsch­land vor­herr­schen­de Mul­ti­kul­tu­ra­lis­mus sei als Ideo­lo­gie der »Selbst­ver­leug­nung und Selbst­auf­ga­be« unfä­hig, die­sen Her­aus­for­de­run­gen zu begeg­nen, weil er höchst unglei­che Kul­tu­ren gleich behan­deln wol­le und jene, die Staat und Gesell­schaft ablehn­ten und bekämpf­ten, nur als schüt­zens­wer­te Opfer wahrnehme.

Am Ende eines Buches for­mu­liert Ghad­ban Maß­nah­men zur Bekämp­fung der unter ande­rem von ara­bi­schen Groß­fa­mi­li­en aus­ge­hen­den Her­aus­for­de­run­gen, die nur noch durch zeit­na­hes und ent­schlos­se­nes Han­deln kon­trol­lier­bar seien.

Ralph Ghad­ban: Ara­bi­sche Clans: Die unter­schätz­te Gefahr, Ber­lin: Econ 2018. 304 S., 18 €.

 

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