Die (hoffentlich) besinnlichen Weihnachtstagen und der (wiederum hoffentlich) geglückte Schritt ins neue Jahr waren durchwirkt von Vorfällen.
Wir haben in unserem Netz-Tagebuch einiges davon aufgegriffen und kommentiert, und es ist dabei stets unser Anliegen, die größeren Bögen zu schlagen. Rückblick und Ausblick also: Zeichnet sich einen Hoffnungsschimmer am Firmament ab oder bestätigt die langfristige Perspektive die Kulturpessimisten unter uns (man denke nur an die Bildungseinrichtungen)?
Deutschland wird von seinen Eliten in Frage gestellt und in vielen Bereichen irreversibel in der Substanz verändert. Gleichzeitig verschwindet der Mehltau der letzten Jahrzehnte. Es ist Bewegung in die politische Arena gekommen, die Graswurzelrechte steht nicht mehr völlig allein der Phalanx seiner übermächtigen Gegner gegenüber.
Ob sich das als Trugschluß erweisen wird, und die Phalanx bald einige neue Hopliten in ihren Reihen begrüßen darf, ist die Frage der nächsten Monate und Jahre.
Auf der einen Seite stehen die Wahlerfolge der AfD, die vor allem in den mitteldeutschen Bundesländern errungen wurden. Man ist dort aufgrund der DDR-Erfahrung offenbar weniger anfällig für die Drohgebärden des Establishments und hat sich noch nicht völlig damit abgefunden, daß Dresen und Erfurt bald wie Mannheim oder Offenbach aussehen werden.
Auf der anderen Seite stehen die illegale Verkündung des VS-Prüffalls für die AfD und salamitaktisch ausgeweitete Kampfzone des Verdachtsfalls für einige Parteimitglieder und ‑formationen. Die Konsequenzen sind immer dieselben: Nach Sprechverboten folgen Ausschlüsse in vorauseilendem Gehorsam, alles um den Leviathan ruhig zu stellen. Eine medial geschürte Hysterie tut ihr übriges, um den Staatsbürger, von dem die Zukunft unseres Gemeinwesens abhängt, nachhaltig zu verschrecken. Ibiza liegt zwar nicht in Deutschland, aber der Sturz der ÖVP-FPÖ-Regierung in Österreich wurde hierzulande ordentlich ausgewalzt und als Blaupause abgeheftet.
Um den Staatsbürger wieder aufzubauen, wird sein Blick medial und moralisch geweitet: Nicht Dein Land gilt es zu bewahren und zu erhalten, das ist unwichtig. Die ganze Welt sollst Du retten, koste es, was es wolle. Anders läßt sich die Freude, mit der sich das politische Establishment auf eine Bewegung wie „Fridays for Future“ stürzt, nicht erklären. Es mag sein, daß es sich dabei nicht nur um ein Ablenkungsmanöver handelt, sondern auch die psychologische Seite einer Schuldideologie der weißen Menschheit eine Rolle spielt. Das Ergebnis ist Selbstaufgabe, die diesen Planeten ganz sicher nicht zu einem lebenswerteren Ort machen wird.
Um zu den positiven Dingen zu kommen: Unsere Akademien im letzten Jahr (zweimal in Schnellroda, einmal in Semriach, Österreich) haben mit den Themen, den Teilnehmerzahlen und den Referenten neue Maßstäbe gesetzt.
Gleich am kommenden Wochenende starten wir nun mit der nächsten Akademie in ein wichtiges Jahr. Wieder sind 150 Schüler und Studenten angemeldet, wieder mußten wir eine lange Warteliste führen, wieder werden wir etwas erleben, das in Deutschland einzigartig ist.
Das Thema ist ein grundlegendes: „Lektüren“, die den Nachwuchs zum einen auf den richtigen Kanon führen, zum anderen der Lesefaulheit, die man Konservativen nicht selten nachsagt, entgegenwirken soll. Die Worte Oswald Spenglers in seinem Untergang des Abendlandes klingen uns dabei in den Ohren:
Wenn unter dem Eindruck dieses Buches sich Menschen der neuen Generation der Technik statt der Lyrik, der Marine statt der Malerei, der Politik statt der Erkenntniskritik zuwenden, so tun sie, was ich wünsche, und man kann ihnen nichts Besseres wünschen.
Dafür benötigen wir Ihre Unterstützung, weil bei einer sich an Schüler und Studenten richtende Veranstaltung die Gebühren nicht in kostendeckender Höhe erhoben werden können. Es bleibt eine Finanzierungslücke von rund 5000 Euro, die wir schließen müssen!
“100 Stühle für Schnellroda” nennen wir diese Unterstützer-Runde immer, denn 100 x 50 € werden unsere Deckungslücke schließen. Und ebenfalls wie immer werden wir oben die in den Hörsaal gestellten Stühle von 100 auf null herunterzählen. Die Bankverbindung finden Sie hier. Dank im Voraus für Ihre Beteiligung!
Schließlich: Im nächsten Jahr wird das Institut für Staatspolitik seinen 20. Geburtstag begehen! Darauf sind wir natürlich stolz, nicht nur weil das IfS für sich in Anspruch nehmen kann, in den Zeiten des politischen Stillstands die Flamme des nationalkonservativen Erbes bewahrt und weitergetragen zu haben, sondern wir sind darauf auch besonders deshalb stolz, weil uns das ohne jede staatliche Unterstützung gelungen ist.
Hartwig aus LG8
Ein Stuhl von mir.
H.