Gerede

Als Kositza und ich am Mittwoch nach Berlin fuhren, zur Lesung mit Tuvia Tenenbom, war selbst vor Potsdam und auf dem Avus nicht viel Verkehr.

Götz Kubitschek

Götz Kubitschek leitet den Verlag Antaios

Von den ange­mel­de­ten Teil­neh­mern kam ein Drit­tel nicht, und von den­je­ni­gen, die gekom­men waren, begrüß­te sich die Hälf­te sicht­bar iro­nisch durch Berüh­ren des Ellen­bo­gens oder der Fuß­spit­zen, bevor sie unter dem Bei­sein eini­ger “Juden in der AfD” aus dem Mund des beleib­ten, zu Thea­tra­lik auf­ge­leg­ten Tenen­bom erfuh­ren, daß vom Virus des Anti­se­mi­tis­mus noch immer rund acht­zig Pro­zent der Deut­schen befal­len seien.

Über die Bri­ten, dem Gegen­stand des neu­es­ten “Allein unter”-Buchs des Autors, wis­sen wir nun, daß ihnen weder das Welt­kli­ma noch das Coro­na­vi­rus schlaf­lo­se Näch­te berei­tet, son­dern allein die Hoff­nung auf die Frei­heit Paläs­ti­nas von ihren Unterdrückern.

Dies alles ist nichts als die gespielt oder tat­säch­lich nai­ve Per­for­mance eines Ein-Mann-Thea­ters, und viel­leicht gibt es Leu­te, die so etwas genie­ßen kön­nen oder etwas dar­auf geben, daß sich Tenen­bom auch “mit uns” in einen Raum set­ze, um sozu­sa­gen situa­ti­ons­be­schrei­bend zu berich­ten, daß er mit jedem rede, der nichts dage­gen habe, am Ende eine Rol­le in einem Buch zu spielen.

Es gab Zei­ten, da dach­ten wir, daß die­ses Reden oder auch die Ein­la­dung ins Adlon zur Prä­sen­ta­ti­on jenes Buches von Tenen­bom, in dem wir ein gan­zes Kapi­tel fül­len, etwas aus­trü­ge: daß es Nor­ma­li­tät signa­li­sie­re und etwas in unse­re Waag­scha­le wer­fe. Aber es war ziem­lich egal, es gab nur ein biß­chen Feuil­le­ton­ge­re­de, und auf die Prä­sen­ta­ti­on folg­te ein Abend in der Hotel­lob­by. Man saß zusam­men und dach­te wäh­rend der Gesprä­che, daß das jetzt doch am bes­ten mal einer von oben fil­men und auf­neh­men soll­te, als Beleg dafür, daß man “mit uns umge­hen” kann.

Es gibt die­se Fil­me aus neu­tra­ler Vogel­per­spek­ti­ve nicht. Gäbe es sie, wären sie uns mitt­ler­wei­le pein­lich: Die Arbeit an einer Nor­ma­li­sie­rung des Umgang eta­blier­ter Medi­en und Per­so­nen mit uns war getra­gen von einer selt­sa­men Fair­neß-Gläu­big­keit, einem Set­zen auf Rest­an­stand und so etwas wie Herrschaftsscham.

Auch wir ver­fie­len also für die Dau­er eini­ger “Kon­tak­te” dem Charme bedeu­ten­de­rer Orte und jener Men­schen, die sich in ihnen bewe­gen wie Fische im Was­ser. Aber dann: der pene­tran­te Geruch von Schmier­mit­tel, von geöl­ter Kom­mu­ni­ka­ti­on, von Begeg­nungs­me­cha­nik und einer eben­so aso­zia­len wie alter­na­tiv­lo­sen Übereinkunft.

Wann war das vor­bei, die­ses Hin­ar­bei­ten auf eine Betei­li­gung als inter­es­san­ter Gegen­ent­wurf, mit dem zu reden sei? Wir wis­sen es nicht genau, aber Hanau, Erfurt und nun Hal­den­wang – das sind die Eck­punk­te jener Kon­kur­renz­kri­mi­na­li­sie­rung, über die wir seit Jah­ren schrei­ben und vor der wir seit Mona­ten immer deut­li­cher warnen.

Der Flü­gel der AfD “rechts­extre­mis­tisch”, sei­ne Bezie­hung zu uns auch irgend­wie ein Beleg? Sol­che Ein­stu­fun­gen sind kein Schock mehr, denn wir wis­sen, daß der Ver­fas­sungs­schutz kei­ner ist. Ihm kommt in unse­ren poli­ti­schen Herr­schafts­ver­hält­nis­sen die Rol­le zu, dem Delin­quen­ten die Bestecke zu zei­gen, und Delin­quent ist, wer Erb­hö­fe attackiert.

Ist denn nicht die AfD, sind denn nicht unse­re Pro­jek­te zual­ler­erst Schlä­ge gegen die Selbst­si­cher­heit und Selbst­herr­lich­keit von Erb­hö­fen? Schlä­ge gegen Beu­te­ma­cher, die dach­ten, daß es ewig so wei­ter­ge­he mit einem lahm­ar­schi­gen Hin- und Her­ge­schie­be, einer Simu­la­ti­on von Regie­rung und Oppo­si­ti­on, einem ver­steck­ten Pro­porz, einer ver­ant­wor­tungs­lo­sen Alternativlosigkeit?

Die Grün­dung der AfD: ein Hieb, der saß. Seit­her ver­sucht der plötz­lich gar nicht mehr so geschmei­di­ge und ein­ge­spielt “streit­ba­re” poli­tisch-media­le Betrieb, sich von die­sem Hieb zu erho­len, der nichts ande­res war und ist als der Anspruch, der Nor­ma­li­tät in die­sem Lan­de wie­der eine Stim­me zu ver­lei­hen und jene Expe­ri­men­te zu been­den, deren Aus­wir­kun­gen nie die­je­ni­gen aus­ge­setzt sind, die sie ins Werk gesetzt haben.

Aus­ge­setzt zu sein: Das ist das Lebens­ge­fühl der­je­ni­gen, in deren Lebens­ord­nung (und das ist nichts ande­res als: in deren All­tags­ge­wohn­heit und Ver­hal­tens­ge­wiß­heit) ein nicht selbst gewähl­tes Cha­os ein­ge­bro­chen ist, eine Unsi­cher­heit, eine moral­po­li­ti­sche Infra­ge­stel­lung, ein auf­dring­li­ches Auf­ge­for­dert­wer­den nach inne­rer und äuße­rer Wand­lung ent­lang zivil­re­li­giö­ser Glau­bens­sät­ze. Manch­mal den­ke ich: AfD zu wäh­len und sich in oppo­si­tio­nel­len Struk­tu­ren zu enga­gie­ren – das ist schon bei­na­he phantasielos.

Aber auch in die­ser phan­ta­sie­lo­sen Selbst­ver­ständ­lich­keit geht es alles ande­re als nüch­tern zu. Man erlebt dort eine Zuord­nung, ein Mit­ge­han­gen­sein, ein Pha­lanx­ge­fühl. In solch einer Pha­lanx, einer geschlos­se­nen Ver­tei­di­gungs­rei­he, muß es jeder den andern, die mit ihm dage­gen­hal­ten wol­len (und müs­sen), so leicht wie mög­lich machen, und das heißt: Er muß sie scho­nen, darf ihnen nicht auch noch etwas auf­hal­sen, sie ver­un­si­chern, sie den Kopf schüt­teln las­sen, wäh­rend dem Feind die Stirn gebo­ten wer­den muß.

Wir haben nicht ver­ges­sen, wie das war, als Hans-Olaf Hen­kel in die AfD ein­trat und sei­ne Freun­de dazu ermu­tig­te, das­sel­be zu tun. Er tat das aber nicht ohne gleich zu signa­li­sie­ren, daß es da noch etwas zu repa­rie­ren, daß es da noch Bal­last abzu­wer­fen gel­te. Er trat denen, die schon etwas län­ger in der Pha­lanx stan­den, voll auf die Sandale.

Erik Leh­nert hat das damals für uns auf­ge­spießt, Mit­te Okto­ber 2014, und zwar unter dem Titel “Wer will wen war­um aus­schwit­zen?”. Ich zitiere:

Daß die­se Leu­te die Par­tei­nah­me nicht als Phil­an­thro­pie, son­dern als Kampf­an­sa­ge auf­fas­sen, hat dan­kens­wer­ter­wei­se einer der Betref­fen­den zum Aus­druck gebracht. Hein­rich Weiss, Auf­sichts­rats­chef eines Maschi­nen­bau­un­ter­neh­men mit Mil­li­ar­den­um­satz und wie Hen­kel Ex-BDI-Chef, gibt, kaum daß er sei­nen Schei­tel über die Deckung gescho­ben hat, die Rich­tung vor.

Er for­dert nicht nur einen wirt­schafts­li­be­ra­len Kurs in der AfD, son­dern auch, daß man „die Rech­ten wie­der aus­schwit­zen“ müs­se, um „mit­tel­fris­tig erfolg­reich zu blei­ben“. Wer sich an der Wort­wahl stört, darf sich als Rech­ter ange­spro­chen füh­len. Die Quer­front von Anti­fa­schis­ten bis Wirt­schafts­li­be­ra­len gou­tiert die kla­ren Wor­te und wird die Reak­tio­nen auf­merk­sam regis­trie­ren – und den Dau­men sen­ken oder heben.

Die Kama­ril­la um Hen­kel hat sich damit mas­si­ve Unter­stüt­zung in ihrem Kampf gegen die eige­ne Basis an Bord geholt und dürf­te ihrem Ziel, das Erbe der FDP als Mehr­heits­be­schaf­fer der CDU in Form eines kon­ser­va­ti­ven Fei­gen­blatts anzu­tre­ten, ein Stück näher gekom­men sein. Inter­es­sant wird sein, wie die Aus­zu­schwit­zen­den, die Rech­ten, reagie­ren werden.

Es war die Wort­wahl von Hein­rich Weiss und die­ses abschät­zi­gen Hen­kel-Netz­werks, das in den “Rech­ten” die Idee rei­fen ließ, man müs­se mal die Basis sam­meln, sich der Basis ver­ge­wis­sern. Letzt­lich führ­te das zur Grün­dung des “Flü­gels”, und die Hen­kels die­ser Welt zogen von dan­nen – wie sol­che Leu­te das immer machen, deren Bewe­gungs­pro­fil eher einem Dax-Index gleicht als einer grund­sätz­li­chen Strömung.

Bei Weiss brach­te das Bild vom “aus­schwit­zen” kei­ner mit “Ausch­witz” in Ver­bin­dung, aber: Schon damals hör­te es sich ganz unpas­send an. Es kommt aus einem Sprach­be­reich, den wir aus dem Sport, der Sau­na und von Fie­ber­schü­ben her ken­nen. Aus Pha­lan­xen wird kei­ner “aus­ge­schwitzt” – man kann ihm nahe­le­gen, daß er ins zwei­te Glied rückt oder aufs Alten­teil geht (oder ein­fach mal die Schnau­ze hält).

Vor dem Hin­ter­grund des­sen, was gera­de nicht nur in Deutsch­land abläuft (oder eben: nicht mehr läuft), wird das, was nun als Höcke-Gate durch die Medi­en geprü­gelt wird, nicht in Erin­ne­rung blei­ben. Bloß: Die Par­tei­freun­de (von denen – oh Wun­der – auch ein paar par­tei­in­ter­ne Geg­ner sind) haben da eine ande­re Per­spek­ti­ve, ein Gedächt­nis wie ein Kamel – und nun einen Pfeil mehr im Köcher.

Darf ich zuletzt dar­an erin­nern, was ich neu­lich schrieb?

Ich rate jedem, der mich fragt, vor Reden, Vor­trä­gen, Äuße­run­gen das Manu­skript, das Herz und das Gehirn für ein paar Minu­ten in den inne­ren Gefrier­schrank zu legen und nicht von dem abzu­wei­chen, was man notiert hat und ver­ant­wor­ten kann. Sich nicht mit­rei­ßen las­sen – das ist ein Grundsatz.

 

Götz Kubitschek

Götz Kubitschek leitet den Verlag Antaios

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Kommentare (89)

Lotta Vorbeck

17. März 2020 14:54

@Götz Kubitschek:

"Darf ich zuletzt daran erinnern, was ich neulich schrieb?"

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Ja dürfen Sie. - Sie sollten sogar immer wieder daran erinnern.

Einen wie Sie, hätte ich mir während der eigenen, jugendlichen Sturm-und-Drang-Phase als Mentor gewünscht!

Nordlicht

17. März 2020 18:18

"Manchmal denke ich: AfD zu wählen und sich in oppositionellen Strukturen zu engagieren – das ist schon beinahe phantasielos."

--------------------

Phantasielos, ja, das ist es wohl; allein: Was sonst tun?

Schon dafür lautet die Bilanz: Freunde verloren zu haben, für den Sohn ein "reaktionäres Arschloch" zu sein, weil Gedanken mitgeteilt und immer wieder Gesprächsangebote zu Gründen und Sichtweisen gesendet wurden.

Mir ist der Rechtsstaat hoch und heilig; er wird gegenwärtig noch heftiger mit Füssen getreten als in in dem politischen System nach ca. 1970 üblich. Das "Übliche" entstand aus der Machtübernahme durch die Nicht-Gewählten, die Strasse und die Redaktionen. (Unterstützt, zT geleitet und kräftig finanziert durch die DDR, was jeder der als Marionette Geführter wissen kann, aber nicht als Schande empfindet.)

Für mich ist der Staat nicht Selbstzweck, sondern der notwendige Schutz-Rahmen für unsere Menschen, die auf den Schultern der früheren Deutschen stehen. (Letzteres wollen viele Bundesbürger nicht wahrhaben und denken sich frei von deren Vorleistungen, sogar in Feindschaft zu beidem stehend. Die positiven Leistungen haben Bestand, daneben steht die Judenverfolgung und -vernichtung auch als historischer Schandfleck. Durch Wegschauen vergeht er nicht, er ist Teil des Bildes, aber prägt das Bild des Gewesenen nicht.)

Die Empfehlung, vor öffentlichen Äusserungen "das Herz in den Gefrierschrank zu legen", wird den ehemaligen Bürgern der DDR von Kind an eingeimpft worden sein, so sie denkenden Eltern hatten. Etliche haben diesen Schritt zur Vorsicht selbst entwickelt und sich selbst gegenüber der Verwandschaft auf Abstand gebracht. Dennoch haben die Menschen zu richtiger Zeit 1988, 1989, die Vorschicht fallen gelassen und haben letztlich diese SED-Kanaillie fortgefegt. (Dass aus den 80ern im Westen ein diese SED in den 90ern reanimierende Netzwerk in den "Institutionen" entstanden war, vorher von der DDR gelenkt und finanziert, haben die Umstürzler von 1988/89 nicht ahnen können.)

"Was lernt uns das" in Bezug auf die AfD und das (bescheidene) Engagement für eine unser Volk bewahrende Lebensführung? Bescheidener: Was lerne ich eine Person daraus? Ich mache einfach weiter, teils offen, teils vorsichtig, schreibe protestierende Briefe (- gute alte Postbriefe), welche die Empfänger zum Antworten (und hoffentlich Nachdenken) zwingen, streiche dem Staatsfunk die Abbuchungsgerlaubnis), schreibe Kommentare in den Mainstream-Medien online, bis ich heraufliege und nach einiger Zeit unter neuer Maildesse weitermache, baue vorsichtig ein Netz ähnlich Denkender auf und tausche mich mit ihnen aus.

Ich spende vielfältig für die richtigen Sache. Und mache mein Kreuz an die richgien Stellen, wenn´s ansteht.

Was sonst? Ich bin zu alt, mich in Schlägereien zu begeben.

Fritigern

17. März 2020 18:21

Junge und Pazderski - Haldenwangs bestes Personal im Infokrieg.
Nächste Woche soll Junge wohl das Eichenlaub mit Schwertern und Brillanten von der Amadeus Antonio Stiftung verliehen bekommen, wie ich aus Insiderinformationen erfahren habe.
Ein wahrer Veteran der Mann. Ihm fiel negativ auf, dass der Kampf gegen rechts seit Tagen vernachlässigt wird und zu wenig Sendezeit im Mainstream bekam und als tapferer Antifaschist, der er am Ende des Tages nunmal ist, schritt er zur Tat und sprach sich mit dem berüchtigten Antifaschisten Jürgen Fritz ab und sie starteten eine Infokriegskampagne.
Unbestätigten aber sehr glaubwürdigen Berichten nach spielte Uwe Junge in einer antifaschistischen Whatsapp Gruppe einem gewissen Georg Restle geheimes Videomaterial von streng geheimen Flügeltreffen in Schnellroda zu und schon war die Twitterkampagne geboren.
Ich frag mich wie die das wieder alles rausgefunden haben. Die müssen Stunden mit Recherchearbeit verbracht haben.

Laurenz

17. März 2020 18:31

Vielleicht finden Sie ja die Zeit und lesen uns den Artikel wieder vor. Ihre Lesungen brennen sich noch tiefer in die Seele und werden auch dem wenig lesenden Zeitgeist gerecht.

Inhaltlich kann ich dem Artikel nichts hinzufügen, nur den Blick aus dem historischen Kontext zu Bedenken geben. Der Artikel ist über Jahrtausende zeitlos und die Situation muß, stellen wir zugrunde, es gäbe historische Gesetzmäßigkeiten, so sein. Immer wenn Altbackenes verschleißt, geht man in die Totale, um die vertrockneten Krümel in Form zu halten.

Unsere katholischen Intellektuellen aus SiN sollten die Situation nutzen, um sich vorzustellen, was Hexen empfinden mußten, als sie gejagt wurden. Heute werden wir von einem Neo-Torquemada, einem Möchtegern-Erich-Mielke, namens Haldenwang, in ein virtuelles Aus-schwitz verfrachtet, oder gleich auf dem Netz-Scheiterhaufen verbrannt.
Und jeder kann sich Gedanken darum machen, was die Grundlage dessen ist.

@Lotta Vorbeck .... so was wünscht man sich für seine Jugendzeit leicht. Aber ist es nicht gut, daß es nur einen Kubitschek gibt? Denn unser Pfund ist die Vielfalt. Wenn Ihr Schicksal solch eines Mentors bedurft hätte, so wären Sie einem begegnet. Falls sich die aktuelle Lage im Spätsommer entspannen sollte, werde ich Ihnen meinen Mentor vorstellen, ohne den ich nicht wäre, was ich bin. Wenn Sie allerdings mit ihm sprechen, so werden Sie nie auf die Idee kommen, daß Er je mein Mentor war. Denn ich bin immer geblieben, was ich war. Das mag zwar jeder Logik widersprechen, aber stellen Sie Sich vor, Sie wären eine Frau, dann wird das Verständnis meiner Aussage leichter.

Phil

17. März 2020 19:13

Ein Knackpunkt schien mir das abgebrochene ZDF-Interview mit Höcke. Ein Tiefpunkt unseres eh schon tiefgesunkenen "Journalismus'".

Ich spüre Solidarität selbst mit mir unsympathischen Rechten, wenn sie "den anderen" gegenüberstehen.

Aber die spürt nicht jeder, erst recht nicht in einer Partei: Die alte Steigerung "Gegner, Feind, Parteifreund" ist leider wahr.

Da kann man sich fragen, worum, von "Hygiene" abgesehen, geht es eigentlich denen in unseren Reihen, die Giftpfeile auf den "Grundsätzlichen" abschießen? Eben nicht ums Grundsätzliche – sie sind daher verdächtig, eher den status quo erhalten zu wollen, leicht modifiziert.
Und daher dürften Appelle an sie nicht wirken. So schön es wär.

RMH

17. März 2020 19:50

Folgende Anmerkungen dazu von mir:

- Ich musste erst einmal auf Twitter stöbern gehen, bevor sich mir der Hintergrund des Artikels erschloss. Aus dem Artikel alleine jedenfalls hätte ich vom Anlass nichts konkretes finden können (ich nutze Twitter normalerweise nicht).

- Das nicht einmal bei einem Treffen des Flügels strikte Smartphone-Disziplin eingehalten wird und dann natürlich wieder irgendjemand irgendetwas aufnimmt und "durchsticht", ist schlicht peinlich für alle dort Anwesenden.

- Spätestens seit der berühmten "Schwitz-Aus-Seife" der slowenischen Band Laibach ist das Spiel mit dem "Ausschwitzen" ein sehr alter Hut - warum greift ausgerechnet ein B. Höcke, der mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit Laibach kennt, zu so einem Bild? Billiges fishing for compliments und Schenkelklopfer in leider nur vermeintlich vertrauter Runde?

- Sehr geehrter Herr Kubitschek, es ehrt sie, dass jetzt (mal wieder!) in die Bresche springen, aber mal ganz ehrlich: Sind Sie nicht auch so langsam aber sicher etwas genervt darüber, dass Sie immer wieder die gleichen Ausputzertätigkeiten vollbringen müssen?

- Am vergangenen Sonntag waren in Bayern Kommunalwahlen. In meinem Kreis und der dazugehörenden kreisfreien Stadt gelten die entsprechenden AfD-Verbände als in "Flügel"-Hand. Das hat der AfD jetzt weder genutzt noch geschadet, in beiden Gremien kam man locker über 5% aber für > 10% hat es dann doch nicht gereicht. Trotz sehr hohem Ausländeranteil etc. Die Leute, die AfD wählen, wählen AfD allem Anschein nach komplett befreit von allen internen Auseinandersetzungen. Dieser Streit um des Kaisers-Bart interessiert in einer Kommune vor Ort offenbar niemand.

Alexis

17. März 2020 21:09

Björn Höcke hat den Begriff "ausschwitzen" schon in der Vergangenheit verwendet, ohne dass irgendwelche Journalisten darin ein "Wortspiel" zu erkennen glauben und ohne dass die Medien überhaupt reagierten.

So erklärte Björn Höcke am 14. 05. 2018 in einer Rede in Dresden:

„Ja und diese Funktionärstypen, diese Funktionärstypen, die die AfD jetzt so langsam ausschwitzt, die haben ja sogar ein Parteiausschlussverfahren gegen mich angestrengt.“

Wie bereits erwähnt, ließ es dieselben Journalisten, die heute einen Skandal sehen, die Verwendung des Wortes vollkommen kalt.

Was ist heute anders als damals.

Nun zum einen gibt es ganz banale Gründe. Die Mainstream-Medien sind einfach nicht auf diese Aussage aufmerksam geworden.

Darüber hinaus gibt es noch einen anderen Grund: Es ist der Anpassungs- und Kuschelkurs gegenüber dem politisch-medialen Establishment. Die Reaktionen auf die "Ausschwitzen"-Verwendung sind ein Zeugnis dafür, wohin die ständige Anpassung, verbale Zurückhaltung und Unterwefung unter die linksgrüne Debattenhoheit letztendlich führen. Diese führt eben nicht dazu, dass die AfD von den Mainstreammedien oder den Altparteien irgendwie besser behandelt wird. Die AfD wird heute so heftig bekämpft wie noch nie- und das all der Mäßigung der letzten Monate zum Trotz.
Es führt dazu, dass dann relativ harmlose Aussagen, Worte und Formulierungen dann im Vergleich zum übrigen Diskurs "radikal" wirken. Und dann ist es so, dass die politisch-mediale Establishment die AfD unbedingt bekämpften wollen. Sie wollen die AfD diffamieren. Sie wollen sie denunzieren. Und sie wollen sie auch von ihrem Verfassungsschutz beobachten lassen.

Eine Standard-Argumentation der Vertreter des Anpassungskurses lautete immer, die AfD dürfe ihren Gegnern keine unnötigen "Angriffsflächen" bieten. Die Wahrheit ist aber: Die Gegner der AfD brauchen gar keine "Angriffsflächen" als Vorwand mehr, wenn sie die AfD agitieren wollen.

Wenn die AfD nicht mehr durch deutliche, die Grundfesten der linksglobalistischen Ideologie erschütternde Kritik den Mainstream-Medien die Vorwände für ihre Hetze gegen die AfD, dann suchen sich diese eben selbst Vorwände, um weiterhin ungestört die AfD verhetzen zu können. Und dann werden selbst vermeintliche Mücken plötzlich zu Elefanten, die minimalsten Abweichungen vom erlaubten Meinungskorridor zum Zeugnis für eine rechtsextreme Gesinnung, und der Gebrauch vormals unverdächtiger Wörter zum Skandal.

H. M. Richter

17. März 2020 21:18

Flügel, Virus und ein vermeintliches Wortspiel hinsichtlich des "Ausschwitzens" von Parteifreunden, das fand sich schon - ganz unskandalös aus linker Feder stammend - vor gut zwanzig Jahren im Nachdenken über Joschka Fischer, geworfene Farbbeutel und grüne Politik ...:

"Schon rafft der Sektierervirus so manches grüne Parteimitglied hinweg. Drei Grüne: ein neuer Flügel. Zwei Grüne: eine Doppelspitze. Ein Grüner: eine Karteileiche.

Da hilft nur Ausschwitzen (nicht zu verwechseln mit Auschwitzen), könnte man meinen, doch weit gefehlt! Was nützt die schönste Austrittswelle, wenn für zwei, die der Partei den Rücken kehren, einer neu hinzukommt? Der Virus lauert überall."

S.: https://www.sudelbuch.de/1999/05/17/da-hilft-auch-kein-ausschwitzen/

Alexis

17. März 2020 21:24

@RHM

Spätestens seit der berühmten "Schwitz-Aus-Seife" der slowenischen Band Laibach ist das Spiel mit dem "Ausschwitzen" ein sehr alter Hut - warum greift ausgerechnet ein B. Höcke, der mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit Laibach kennt, zu so einem Bild?

Ganz einfach: Weil Herr Höcke diesen Begriff schon in der Vergangenheit in seinen Reden benutzte, ohne dass es irgendjemanden groß störte.
Er konnte also schlecht ahnen, dass ein Begriff der zuvor als unproblematisch angesehen wurde – selbst von zahlreichen Gegnern, die sonst jeder seiner Äußerungen skandalisieren – solche medialen Reaktionen auslöst.

Lotta Vorbeck

17. März 2020 22:04

@Alexis - 17. März 2020 - 09:09 PM

"Björn Höcke hat den Begriff "ausschwitzen" schon in der Vergangenheit verwendet, ohne dass irgendwelche Journalisten darin ein "Wortspiel" zu erkennen glauben und ohne dass die Medien überhaupt reagierten. ..."

~~~~~~~~~~~~

"Nach Erkenntnissen des Verfassungsschutzes (Agent 088) hat Björn Höcke gestern Abend zu seiner Frau gesagt: "Ich gehe jetzt ins Bett." Mit diesem u.a. von Traudel Junge, Gerda Christian, Geli Raubal, Unity Mitford, Otto Günsche und Rochus Misch bezeugten eindeutigen Hitler-Zitat* stellt der rechtspopulistische Primus-inter-pares-Nazi erneut seine extreme Faschistengesinnung unter Beweis. Wie lange will sich die Regierung das noch bieten lassen? Höcke muss ausgeschwitzt werden!

***

Apropos: Gestern gugelte ich das Wort "ausschwitzen" (102.000 Treffer). Leser *** schaute genauer hin:

"Die Rechten muss die AfD wieder ausschwitzen, um mittelfristig erfolgreich zu bleiben." Diese Worte von Heinrich Weiss, Aufsichtsratschef des Anlagen- und Maschinenbauers SMS Group, zitierte** ganz ungerührt der Spiegel.

"Ihre Gründungsmitgliedschaft haben die Grünen, sofern sie nicht in Amt und Würden oder mit Mandat ausgestattet ist, ausgeschwitzt. Heute bevölkern fast ausschließlich Techniker und Technikerinnen der Macht die Partei." Also schrieb*** die Welt.

"Da formuliert einer der Parteistrategen plastisch, die 'Fundis' habe man größtenteils in den neunziger Jahren, spätestens aber seit Regierungsantritt im Bund, der gleich mit dem Kosovo-Krieg einherging, 'ausgeschwitzt'." Gab unkommentiert die FAZ wieder****."

* https://www.n-tv.de/politik/Hoecke-schockiert-mit-Auschwitz-Wortspiel-article21642996.html

** https://www.spiegel.de/politik/deutschland/afd-prominente-mittelstaendler-finanzieren-rechtspopulisten-a-997243.html

*** https://www.welt.de/print-welt/article629176/Die-Gruenen-haben-sich-abgeschafft.html

****https://www.faz.net/aktuell/politik/nach-der-wahl-die-gruenen-besichtigen-ein-souffle-1257083.html?printPagedArticle=true#pageIndex_3

Quelle: Acta diurna - Eintrag zum 17. März 2020 - https://www.michael-klonovsky.de/acta-diurna/item/1319-17-maerz-2020

Simplicius Teutsch

17. März 2020 22:27

Ein kleiner Schock. Liegen nun auch schon bei mir die Nerven blank? Ich betrachte das Zeitgeschehen unter der Gegebenheit: Die Feinde der AfD oder der Rechten sind übermächtig und kennen moralisch keine Grenzen.

Als ich dieser Tage die Push-Nachricht mit dem Bild von Höcke und Kalbitz auf meinem Smartphone zu Gesicht kam: „Höcke will Menschen ausschwitzen!“, da dachte ich unwillkürlich an die Auswirkungen des Ibiza-Komplotts bzw. -Videos, infolgedessen Strache und Gudenus als erfolgreiche Politiker zerstört wurden und die FPÖ heillos abstürzte. Mehr als die Überschrift habe ich dann gar nicht weiter gelesen. Ich dachte nur: Schrecklich. Willkommenes Fressen für den sog. Verfassungsschutz, der die Aufgabe hat, die AfD zu vernichten.

Wohlgemerkt, mich selber erschüttert solch eine Wort-Lappalie nicht, aber ich kenne doch meine braven Zeitgenossen – und unsere skrupellosen Feinde.

Herr Kubitschek, vielen Dank, Sie haben die Begriffswahl von Höcke soweit wieder relativiert und Höcke entlastend in die AfD-Historie eingeordnet, dass ich mich dem Thema einigermaßen entspannt zuwenden und argumentieren kann. Höcke muss aber besser aufpassen, was er sagt und tut. - Strache lässt grüßen.

Es herrscht nun mal zweierlei Maß in diesem Land. Die Linken dürfen sich ohne Gefahr der Skandalisierung in Revolutions- und Erschießungsphantasien ergehen.

Halenberg

17. März 2020 22:40

Herr Kubitschek,
Ein nachdenklicher Artikel. Besonders die Empfehlung des letzten Abschnitts kann nicht oft genug unterstrichen werden. Aber kann oder wird ER sich daran halten?
Sie haben sich für eine Seite entschieden, schrieben sie einmal, noch nicht so lange her. Bei DIESEM Personal, einschließlich dieser Zujubler und Skandierer, ist es aber die falsche. Verdeutlicht beim das letzten Kyffhäusertreffen. Das ist zu vielen Leuten nicht vermittelbar, eine Zumutung für Partei“freunde“. Das wird nichts, das führt in eine Sackgasse. Dann ist es aus mit der AfD.

quarz

17. März 2020 23:11

@Nordlicht

"Für mich ist der Staat nicht Selbstzweck, sondern der notwendige Schutz-Rahmen für unsere Menschen, die auf den Schultern der früheren Deutschen stehen. (Letzteres wollen viele Bundesbürger nicht wahrhaben und denken sich frei von deren Vorleistungen ... "

In solchem Denken wurzelt auch die Wahnidee, man könne ein rechtliches Normengerüst, das durch Jahrhunderte gemeinsamer kultureller Erfahrung für ein bestimmtes Volk nach dessen Eigenheiten zurechtgeschliffen wurde, mit beliebigen Menschen füllen, egal woher sie kommen und welchen kulturellen Erfahrungshintergrund sie haben.

Wer so denkt, verkennt, dass der Großteil der Normen, die unser Zusammenleben regeln, durch nicht kodifizierte kulturelle Konventionen in Kraft gesetzt und in Kraft gehalten werden und dass das formale Recht eines Staates lediglich die Ausbrüche aus diesem kulturellen Normensystem kontrolliert. Dass es dieses niemals ersetzen, sondern allenfalls ergänzen kann, bringt ja Böckenförde in seinem bekannten Diktum zum Ausdruck.

Die infantilen Fantasien (à la Hobbes) einer Totalschöpfung gesellschaftlicher Regulative durch voraussetzungslose Individuen scheitern alltäglich an der Realität von Immigrantenclans, die sich nicht aus kultureller Selbstverständlichkeit an die hier etablierten Sozialmechanismen halten und denen gegenüber sich das Gesetz wenig überraschend als wirkungslos erweist, weil es hier plötzlich über seine Rolle als reine Ergänzung des Selbstverständlichen hinaus gefordert wäre.

Alexis

17. März 2020 23:14

Dass Höckes Redesegment auch innerhalb der AfD zu Negativreaktion geführt hat, zeigt leider, wie sehr selbst AfD-Mitglieder unter dem Einfluss der eigentlich durchgehend AfD-feindlichen Mainstream-Medien stehen.

Über die Reaktionen der üblichen Verdächtigen - der Anti-Höcke-Fraktionen müssen wir uns nicht weiter aufregen. Die nutzen ohnehin alles, was sie gegen Höcke verwenden können.

Viel problematischer wäre es, wenn es auch Negativreaktionen unter den untentschlossenen Teil der AfD-Mitgliedschaft gäbe, also jenen AfD-Mitgliedern, die weder klar dem Flügeln noch seinen entschiedenen Gegnern zuzurechnen sind.

Phil

18. März 2020 00:44

Wusste auch nicht, was mit Höcke-[i]Gate[/i] gemeint war, habe nun den hier verlinkten n-tv-Artikel gelesen, und muss sagen: Der Postillon!

Marc_Aurel

18. März 2020 01:08

Das lahmarschige Hin- und Hergeschiebe, die Simulation von Regierung und Opposition hätte, ginge es nach diesen Leuten, durchaus noch eine Weile so weiter laufen können, allerdings hatte man hinter dem großen Teich andere Pläne. Die sich schließenden Zeitfenster veranlassten dort die Entscheider den Schubhebel kräftig nach vorn zudrücken und an Parametern herumzuschrauben, die die vitalen Interessen auch Deutschlands einschneidend berührten. Das brachte die Politikdarsteller hierzulande in die für sie sicherlich äußerst unangenehme Situation, in einem Zug zu sitzen, der immer schneller wird und der in jeder Kurve zunehmend beängstigendere Reibungsgeräusche von sich gibt, ohne das sie je auf die Rolle als Lokführer vorbereitet wurden wären. Schweißgebadet und voller Entsetzen registrieren sie nun das lange Undenkbare: es klinkt und klopft tatsächlich jemand an der verschlossenen Tür zur Kanzel und will übernehmen.

Was das Höcke-Zitat betrifft, so ist der ganze Vorgang an Lächerlichkeit und Absurdität kaum zu überbieten. Ich konnte zuerst gar nicht glauben, dass das überhaupt ernst gemeint ist. Man muss schon konzentriert missverstehen wollen und benötigt sehr viel Phantasie, um aus dem Wort aus-schwitzen irgendeinen Zusammenhang zu Auschwitz zu konstruieren.

Das das Feuer, in dieser Weise, dazu auch noch aus den eigenen Reihen mit derartigem Murcks eröffnet wurde, wenn ich das richtig verstanden habe, stimmt traurig, dass es in der BRD Schreiberlinge gibt, die das dankbar aufgreifen, verwundert allerdings nicht. Das der Flügel bestimmten Leute innerhalb der AfD nicht passt und das ein parteiintern einen harten Konflikt um die Richtung gibt, ist das eine, aber muss man deswegen tatsächlich zu solchen Mitteln greifen? Ist Beckamp & Co. nicht klar, das dies dem Ganzen nur schaden kann?

Manuskript hin, Manuskript her: vor so böswilliger Wortverdreherei auf diesem Banal-Niveau kann man sich nicht schützen...auf dieser Ebene der Argumentation angekommen, kann dann fast jedes Wort zur Waffe umfunktioniert werden. Über solchen Schmarrn muss man einfach hinwegrollen und weiter gehts ;)

Schenkendorff

18. März 2020 01:35

Es geht gar nicht darum, was ich denke. Es geht darum, was die Leute denken, mit denen ich im Wahlkampf rede und die einen Bericht über dieses "Wortspiel" gelesen haben. Das ist nicht, um im Bild zu bleiben, nur ein Tritt auf die Sandale. Sondern da fehlt mir auf einmal die Sarisse.

Idise

18. März 2020 03:17

Daß die Diskussion über die Grenze des Sagbaren auch hier nun ihre Blüten treibt, erscheint als Aufkeimen erster ängstlich hervorlugender Sprösslinge der Politischen Korrektheit. Ist es tatsächlich schon so weit, dass wir die ursprüngliche Selbstgewissheit verlieren und über Stöckchen springen?
Höcke hat eine bildhafte Sprache benutzt. Ist doch angenehm. Herbeikonstruierte Assoziationen Neurosenbehafteter sind hier der schändliche Akt und nicht das gesprochene Wort. Einzig die Trittbrettfahrer der AfD, welche sich am Spiel des Suchtrupps für Anrüchigkeiten beteiligen, kann man als solche geistig registrieren. Ins Aus katapultieren sie sich allemal, denn ihr Handeln weist auf sich lieb Kind machen bei Alternativlosigkeitsbefürwortern hin, doch der Zerfall im Land - im Besonderen der beschleunigte der letzten Tage - schreit geradezu nach wahren Alternativen. Wir sollten gelassen bleiben, denn es gab einfach keinen Fehler.

RMH

18. März 2020 09:11

Unter Beachtung vom G. K.s Aufforderung:

"Ich rate jedem, der mich fragt, vor Reden, Vorträgen, Äußerungen das Manuskript, das Herz und das Gehirn für ein paar Minuten in den inneren Gefrierschrank zu legen und nicht von dem abzuweichen, was man notiert hat und verantworten kann. Sich nicht mitreißen lassen – das ist ein Grundsatz."

bleibe ich dabei, dass Höcke sich den Satz einfach auch mal sparen hätte können ohne dass er sich damit irgendwie einer Pointe beraubt hätte oder sonst wie einen Zacken aus der Krone gebrochen hätte. Im Übrigen schwitzt man Krankheiten aus und keine Parteimitglieder - und das gilt für alle genannten Verwender des Bildes. Bei aller Liebe zu bildhafter Sprache, irgendwo braucht man dann schon auch eine Rückkoppelung zur eigenen persönlichen Reife und zu Werten, so man denn über so etwas verfügt.

Im Übrigen regen wir uns mehr darüber auf, als es die Sache wert ist - Corona hat Deutschland im Griff, Söder profiliert sich in der Krise als Macher und was Höcke gerade mal eben wieder ausgebrütet oder ausgeschwitzt hat, interessiert de facto keinen mehr.

Die AfD befindet sich seit einiger Zeit im lähmenden Zermürbungskrieg und wird in die Krise schwindender Bedeutsamkeit geraten, egal ob mit oder ohne Höcke, denn sie versprüht mittlerweile den Charme und Esprit eine wochenalten Cola. Darüber sollte in der Chef-Etage einmal nachgedacht werden. Wenn nächstes Jahr in Thüringen gewählt wird, wage ich zu bezweifeln, dass es das gleiche, gute Ergebnis wird, wie zuvor. Der "Drive" ist verloren gegangen, die Luft geht spürbar raus ... ist wird noch ne ne ganze Weile für das Überspringen der 5% Hürde langen, da sich ein harter Wählerkern gebildet hat, aber leider kommen immer weniger dazu bzw. verliert man auch wieder Wähler. Man darf mit Stagnation schon fast zufrieden sein.

Und dennoch erlaubt man sich bei der AfD (der Flügel ist da auch ganz vorne mit dabei, bei diesem Spiel) offenbar einen Manichäismus im Blick auf gute und schlechte Parteimitglieder und ja, wenn dann mal die einen endlich weg sind, dann feiern die anderen Wahlerfolge ohne Ende. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute. So fährt man eine aufstrebende Partei an die Wand.

Fritigern

18. März 2020 09:41

Eventuell ist Uwe Junge ja auch ein altrechter Troll, der es sich zum Hobby gemacht hat zu sabotieren und zu manipulieren.
Letztes Jahr erschien er in Pickelhaube als Preuße zum Karneval, also dürfte er im Mainstream ähnlich unten durch wie Höcke oder Kalbitz sein. Auch wenn’s nur Karneval war, bei Militarismus hört bei locker 80% unserer Landsleute der Spaß auf und schlimmste Psychosen treten hervor wenn sie nur das Wort Preußen hören oder eine Pickelhaube sehen.

Der Mann trägt einen riesigen Kaiser Wilhelm Schnauzbart über seinen Mund und hat ein Rommel Foto in seinem Büro aber wehe einer verwendet mal einen Begriff, der sich zufällig wie eine weltberühmte schlesische Stadt anhört, dann rastet der wieder einmal aus der Kerl.
Hat einer mal mitgezählt wie oft der Offizier Junge schon in die eigenen Reihen geschossen hat ?
Müssten so an die 5-6 Mal gewesen sein, vielleicht sogar noch öfter.
Es gibt eigentlich nur zwei Möglichkeiten: Entweder der Mann hat ein schweres persönliches Problem mit Höcke oder er denkt in seiner Naivität, dass der Flügel der Partei schade und die AfD ohne Flügel jede Woche bei Lanz und Maischberger eingeladen werden würde.
Ist schon traurig, dass es in der AfD so viele Cucks gibt, die eigentlich eher zur Werteunion oder zur FDP passen würden.

Laurenz

18. März 2020 10:11

@RMH .... ich stimme Ihnen insoweit zu, daß die Beschäftigung mit sich selbst vom Kampf gegen den politischen Gegner ablenkt, etwas, was in meinem eigenen Kreisverband (und in vielen anderen auch) seit 2 Jahren gang und gäbe ist, weil wir trojanische Pferde im Kreisvorstand freigelassen hatten. Mir wäre es auch lieber, Herr Höcke hielte sich weniger in der Vergangenheit auf und würde sich weniger mit den internen Spaltern beschäftigen. Mit zukunftsweisenden Ideen, abseits eines Deutsch-seins oder nicht, könnten wir insgesamt mehr punkten. Die weltweite Rezession war absehbar. Ob diese nun bewußt mit einem Virus verdeckt wurde oder dadurch ausgelöst wurde, spielt doch keine Rolle. Hier hätte man mit einem Wirtschafts- und Investitions-Programm in/für unsere marode Infrastruktur punkten -, und auch tatsächlich im miserabel organisierten Güter-Verkehr den Mitbewerbern tatsächlich um mehrere Schritte voraus sein können. (Alle System-konformen Blogs und Wissenschaftler sprechen immer nur über die Einschränkung des Personenverkehrs, nie über eine Einschränkung des individuellen Güterverkehrs.) Aber bis auf Herrn Stein von 1% war seit dem Patriotismus fördernden Corona-Virus, kein Patriot in Amt und Würden konstruktiv.

nom de guerre

18. März 2020 10:26

@ Marc-Aurel

„Was das Höcke-Zitat betrifft, so ist der ganze Vorgang an Lächerlichkeit und Absurdität kaum zu überbieten. Ich konnte zuerst gar nicht glauben, dass das überhaupt ernst gemeint ist. Man muss schon konzentriert missverstehen wollen und benötigt sehr viel Phantasie, um aus dem Wort aus-schwitzen irgendeinen Zusammenhang zu Auschwitz zu konstruieren.“

Danke! Endlich jemand, der das auch so sieht! Die Gedankenfolge „Höcke will innerparteiliche Strömungen ausschwitzen – in „ausschwitzen“ steckt „Auschwitz“ – also will Höcke mit seinen Gegnern etwas machen, was dem, wofür Auschwitz begrifflich steht, irgendwie nahekommt“ ist dermaßen abwegig, dass ich ebenfalls Schwierigkeiten habe, mir vorzustellen, dass das jemand ernsthaft glaubt.

Nun ja, Jürgen Fritz glaubt es möglicherweise wirklich, und alle anderen, die sich draufgestürzt haben, nutzen es halt, weil sie meinen, es bietet sich an. Doppelt irre finde ich die Skandalisierung im Übrigen vor dem Hintergrund, dass es bei dem berüchtigten Strategietreffen der Linken gar nicht nötig war, Vernichtungsphantasien hinsichtlich politischer oder gesellschaftlicher Gegner hinter (angeblichen) Wortspielen zu vermuten, da dort ganz offen über „erschießen“ und „nützlicher Arbeit zuführen“ gewitzelt wurde.

Aber: Der Begriff ausschwitzen gehört tatsächlich nicht in diesen Kontext, da stimme ich Herrn Kubitschek zu, unabhängig von den vielen Beispielen aus der Politik, die Klonovsky aufzählt, und auch unabhängig davon, dass sich die Krankheitsmetapher in der Politik derzeit einer gewissen Beliebtheit erfreut (z.B. Elmar Brok: Werteunion als Krebsgeschwür). Passend ist er bei Fieber, Sport und ähnlichem.

Phil

18. März 2020 10:34

An alle Zweifler: Solche Berichterstattung spricht FÜR Höcke.
Sie können ihm (mal wieder) nicht anders beikommen als durch Wortklauberei, lächerliche Konstrukte und Missverstehenwollen.

Alexis

18. März 2020 10:44

@RHM

bleibe ich dabei, dass Höcke sich den Satz einfach auch mal sparen hätte können ohne dass er sich damit irgendwie einer Pointe beraubt hätte oder sonst wie einen Zacken aus der Krone gebrochen hätte.

Wie ich schon sagte, hat Höcke dieses Verb schon in der Vergangenheit verwendet, ohne dass sich irgendwer darüber aufregte und ohne dass irgendwelche Wortspiele oder Andeutungen hineininterpretiert wurden.

Die AfD ... wird in die Krise schwindender Bedeutsamkeit geraten, ... denn sie versprüht mittlerweile den Charme und Esprit eine wochenalten Cola. Darüber sollte in der Chef-Etage einmal nachgedacht werden. Der "Drive" ist verloren gegangen, die Luft geht spürbar raus ...

Dass die AfD mittlerweile so viel "Drive" hat wie eine abgestandene Cola, hat sie insbesondere jenen Personen zu verdanken, die diese neuerliche Kampagne der MSM gegen Höcke zum Anlass nehmen, sich öffentlichkeitswirksam Höcke zu empören. Es sind genau jene Leute - und der Flügel und die Geistungshaltung, welche sie repräsentieren - der die AfD in weiten Teilen zu einem Totenschiff werden ließ.

Ein gebuertiger Hesse

18. März 2020 11:10

Es muß BH klar gewesen sein, daß er mit dem Begriff gelinde gesagt anecken kann, egal, ob er ihn schon früher hat fallen lasen. Aber auch das ist eben Guerilla-Marketing: indem man anstößige Steine ankickt und dafür die Scheinwerfer, die auf einem lasten, nicht ausgeschaltet werden.

Homeland

18. März 2020 12:37

Gestern habe ich in meinem letzten Beitrag zu der Corona-Sache - die "Ausschwitzen"-Debatte vor der Brust, für die ich um ein Statement gebeten hatte - etwas in einer Form gemacht, die mir eigentlich zuwider ist: Mehrere Provokationen gesetzt, die - und da bin ich mir sehr sicher - vielen hier nicht gefallen haben. Um es einzufangen, habe ich darauf hingewiesen, dass es Provokationen sind. Allein, auch das hat die Stimmung gegen einen (im Begleittext, nicht den Fakten/Prognosen) überheblichen Ton sicherlich nicht lindern können. Es war dies, wenn man so will, hier im kleineren Rahmen eine Provokation, dessen Wirkung mir vorab klar war. Nachdem zuvor ein paar Streifschüsse verschickt wurden, war Stille. Geringe Prominenz, geringer Widerspruch, aber identisches Prinzip.

Erstens
Wer genau gelesen hat, hat erkannt, dass meine Provokation zwar etwas verdeckt, aber im Grunde gegen das Eigene gerichtet war, gegen Foristen hier. Eine solche Provokation greift die Solidartät untereinander an und hat zu unterbleiben. Wie unangenehm überhebliche Arroganz ist, konnte der eine oder andere "spüren".

Zweitens
Die Diskussion um Björn Höcke und dessen "ausschwitzen" geht am Thema vorbei. Eine Relativierung durch das inverse Weiss-Zitat aus Henkel-Zeiten gegen das national-konservative Lager auch. Es ist vordergründig eine Frage des Wortstils, ob man Worte aus der Wortfamile "beseitigen" im Zusammenhang mit Menschen verwendet. Klar ist, dass sich die Lager um da Junge/Pazderski und dort Höcke/Kalbitz gegenseitig "ausmerzen" wollen. Bis hierher ist es auch für Wähler interessant, die tatsächlichen Streit "ganz besonders mögen", nämlich gar nicht.

Drittens
Jenseits dieser tarnenden Diskussion um "Wer hat das denn nicht schon alles gesagt, du meine Güte!" verbirgt sich ein dezidiert charakerlicher Mangel: Der Angriff auf die Solidargemeinschaft, die (die) Alternative sein muss. Dass die mittlerweile deutlich gekennzeichneten Lager dort sich die Pest ans Knie wünschen, sieht ein Blinder mt dem Krückstock. Dass beide Lager nichts verstanden haben, ist offensichtlich. Gebildete Menschen, da wie dort, wissen nicht, wie Politik vermarktet wird. Der Mangel an Reife, trotz fortgeschrittenen Alters, bahnt sich Weg.

Viertens
Die Provokation ist ein notwendiges Mittel. Entscheidend ist, gegen wen sie sich richtet. Das, was wir erleben dürfen, ist einsilbig um 1000 Jahre, Schanddenkmäler, 180-Grad-Wenden und Ausschwitzen herum. Die Provokation verläuft auf dem Korridor, den Lichtmesz kürzlich neu beleuchtet hat. Derlei Provokation ist erbärmlich.

Fünftens
Die Alternative redet sich selbst in eine Zerreißprobe hinein. Vielleicht gibt es das (vorgeschoben rationale) Kalkül, eine Trennung in Ost und West sei sonnvoll, weil man argumentativ da und dort anders agieren müsse. Ich mutmaße, dass nicht einmal eine Zusammenarbeit a la CDU und CSU möglich wäre. Warum sollte das Dilletantische an dieser Stelle enden?

Sechtens und Appell
Meine Überzeugung ist, dass der Streit ernsthaft droht zu eskalieren. Die Abgeordeneten im Deutschen Bundestag wurden von rund 6 Mio. Bürgern gewählt. Die Alternative schiebt die in sie millionenfach gesetzte Hoffnung beiseite, "weil es um Deutschland geht", und da müssen die, die die Einheit gefährden, weichen. . Da wie dort. Die Spaltung also, die dieses Land durchzieht, kann nicht einmal in der Alternative beseitigt werden. Nein, sie wird, mehr noch, befördert. Ich bin davon überzeugt, dass sich die Herrschaften zu wichtig nehmen. Und wenn sie alle das Spiel, so wie sie es betreiebn, noch ein bisschen weiter treiben, dann können sie in ihre alten Berufe zurückkehren. Diesen Eseln geht es zu gut. Und das Eis ist sehr dünn.

Lotta Vorbeck

18. März 2020 13:03

@Homeland - 18. März 2020 - 12:37 PM

"... Und wenn sie alle das Spiel, so wie sie es betreiebn, noch ein bisschen weiter treiben, dann können sie in ihre alten Berufe zurückkehren. Diesen Eseln geht es zu gut. Und das Eis ist sehr dünn."

~~~~~~~~~~~~

Das Eis, auf dem die AfD-Esel tanzen ist gerade am Zerbrechen.

Im BRD-Zirkuszelt läuft die Abschiedsvorstellung.

Gelddrucker

18. März 2020 13:44

Was ist das für ein Gejammer hier?

Rauft euch bitte mal zusammen, es geht um die Zukunft des Landes. Wir brauchen neue Ideen. Habe mal überlegt hier nicht mehr zu lesen, scheint mir hauptsächlich Verbitterungs-Müllhalde zu sein mittlerweile.

Ich schaue lieber Chris Ares, Sellner, oder Ignaz Bearth. Leute, die Stolpersteine sehen als das was sie sind: Stolpersteine. Das Kartell verschießt gerade sein letztes Pulver. Bleibt nur noch die Beobachtung der ganzen Partei, danach gäbe es nur noch Verbot oder offene Gewalt. Werden sie sich beides nicht trauen.

MARCEL

18. März 2020 14:02

Trotz freiwilliger Kommentar-Abstinenz folgendes:
-Krisen brauchen Helden
-gerade ist Söder der Held
-Höcke ist Opfer (man mag es beklagen, es ist so)
-Opfer werden nicht gewählt
-AfD als Koalitionspartner mit einem evtl. Kanzler Söder in Stellung bringen. Danach ist vieles möglich!
Meine Überzeugung: nicht im Schmollwinkel der Polit-Esoterik verschwinden!

Laurenz

18. März 2020 16:20

@MARCEL .... alles nur Träume, Söder geht eher mit der Linken zusammen, als mit der AfD. Warum Söder als Halbstarker punkten kann, liegt an der völligen Unfähigkeit seiner Kollegen in anderen Bundesländern. Unter den Blinden ist der Einäugige König. Warum das so ist, liegt an der Mandats-Sucht der Altparteien. Da geht man jeden Kompromiß ein. Der Vorteil Söders liegt in seiner Möglichkeit begründet, politisch gestalten zu können. Das kann die AfD so nicht. Solange die halbe AfD keine eigene Mehrheit gewinnen will, und nicht entsprechende Haltungen einnimmt, wird das auch nichts. Und,
MARCEL, es gibt nichts in Stellung zu bringen. Sobald die AfD CDU- oder FDP-Positionen einnimmt, ist die AfD Geschichte. Nur rechts, im Schützengraben der historischen CSU hat die AfD den Original-Status errungen. Wollte die AfD aus eigener Kraft Mehrheiten gewinnen, müßte sie Politik für Mehrheiten machen. Das tut aktuell keine Partei, auch die AfD nicht.

Cugel

18. März 2020 16:36

Wer glaubt denn, daß ein relevanter Anteil des demokratischen Wahlviehs sein Kreuzchen bei der einzigen Oppositionspartei nur deshalb nicht macht, weil in deren Führungsriege Umgangssprache gepflegt wird? Jeder kann sehen, daß massiv der Putz bröckelt und daß Disneyland bankrott ist. Die Wenigen, die tatsächlich so verpeilt sind, würden schon beim übernächsten Mal ohnehin wieder die Guten wählen, aus purer Laune oder wegen eines Versprechens von 1 Euro fünfzig Steuererleichterung. Der Flügel ist die AfD, der Rest sind im wesentlichen Leute, die von der Kohl-Ära träumen. Mag sein, daß der verfressene Westen tatsächlich so verwahrlost ist, wie es seit langem den Anschein hat. Dann aber gäbe es erst recht keinen Grund, in Stöckchenhüpfmeisterschaften brillieren zu wollen. Also: Den Rotz links liegenlassen und weitermachen!

Suedburgunder

18. März 2020 16:49

Gelddrucker 18. März 2020 13:44

Das mußte mal gesagt werden. Erfrischend anders, Ihr Beitrag.
Auf PI ist das Gejammere noch größer.

RMH

18. März 2020 19:38

@Cugel,

Ihre arrogant-breitbeinig-bräsige-Gossen-Sprache können Sie stecken lassen - so etwas hat auch nichts mit Umgangssprache zu tun sondern mit fehlender Selbstdisziplin und schlechtem Elternhaus (auf beides legen Rechte doch normalerweise Wert). Wo hat der Flügel in der letzten Zeit irgendwas ernsthaft gerissen? Inhaltlich und personell?

Jetzt nicht mit dem kleinen Mikro-Pyrrhus-Erfolg in Thüringen kommen ... nächstes Jahr werden wir hier weiter wissen. Hochmut kam erfahrungsgemäß schon immer vor dem Fall.

Gelddrucker

18. März 2020 19:56

@Cugel:

Ich würden den "Rotz" nicht links liegenlassen, sondern dem "Rotz" klarmachen, dass sie das Spiel des Gegners spielen, wenn sie die demographischen Veränderungen nicht aufhalten.

Wer nichtweiße Migranten importiert, importiert linke Wählerstimmen. Das muss jedem klar sein, der immernoch den "Civic nationalism" unterstützt.

Dazu empfehle ich den Youtube-Kanal von John Mark, vor allem das Video "25 nonwhite voting statistics". Die linken Drahtzieher wissen das genau und "Hautfarbe spielt keine Rolle" ist absurder Blödsinn, und das wissen sie. Wenn wir da nicht gegenhalten und der Bevölkerung das klarmachen, verlieren wir.

links ist wo der daumen rechts ist

18. März 2020 21:16

Höckes Gesicht

Erstens – Exil:
Die erstaunliche Bandbreite an Positionen, die in diesem Forum herrscht (mein Lieblings-Alt-68er, einer von vielen heimlichen Mitlesern: „das wäre in einem linken Medium so nicht möglich…“), läßt sich eben nicht 1:1 auf den politischen Diskurs übertragen.
Das alles hier ist ein „Textraum“ und kein „Testraum“, um aus einem kulturwissenschaftlichen Klassiker der 90er zu zitieren, also eine Art vorweggenommenes Exil, in dem man es dann immer schon besser weiß. Und v.a. zieht uns niemand zur Verantwortung.
Die herrschende Nomenklatura läßt in ihrem Abwehrkampf diese Bandbreite in ihren Extremen nicht zu, da man weiß, daß ein kleiner Sprung im Machtgefüge schließlich alles in Frage stellen könnte, zuvörderst natürlich die Teilhabe an den Futtertrögen der Macht. Daher diese Unerbittlichkeit.

Zweitens – Dissidenz:
Allerdings stellt sich, wie im Corona-Thread angedeutet, die Frage, wenn man weiter an den Schrauben einer sich abzeichnenden Notverordnungs-Diktatur dreht, wie sich denn das rechte Lager als solches verhalten wird. Will man zu den Kriegsgewinnlern oder den letztendlich macht- und nutzlosen Dissidenten zählen? Letztere Rolle erfüllen wir. Ob dann ein Höcke auch hier schreiben wird, ist zweitrangig.

Drittens – Autobahn
Höckes Diktion zu verteidigen, ist zunehmend sinnlos.
Ich könnte hier noch auf ein früheres Programm eines mir unsympathischen niederbayerischen Kabarettisten hinweisen, Sigi Zimmerschieds „Ausschwitzn“; allein, es bringt nichts.
Höcke ist jetzt in der Phase, in der er nur mehr „Autobahn“ zu sagen braucht, und alles fällt über ihn her.
Sein Problem ist, daß er – Punkt 1 und 2 zusammengefaßt - in der Sprache eines Dissidenten politisch mobilisieren will und dabei den Unterschied zwischen „Testraum“ und „Textraum“ ständig vergißt.
Eine „erinnerungspolitische Wende um 180 Grad“ läßt sich ebenso wenig im politischen Diskurs erzwingen, wie die proklamierte „geistig-moralische Wende“ von 1982 den Katzenjammer (und die Desorientierung im rechten Lager) 15 Jahre später verhindern konnte.

Viertens – die böse Hexe des Westens:
Politiker und ihre Visagen.
Nach den Ereignissen im Thüringer Landtag habe ich auf diesen Seiten versucht, einige der beteiligten Personen in eine Art Märchen-Kosmos zu versetzen; also etwa Kemmerich als Ritter von der traurigen Gestalt, die Landtagspräsidentin als die gute und die Vorsitzende der „Linken“ als die böse Fee. @Maiordomus hatte mich damals gerügt, daß ich bei der Charakterisierung Höckes danebenlag, v.a. daß ich einer bestimmten Person ihre Hasenscharte zum Vorwurf gemacht hätte. Weit gefehlt.
Ich frage mich aber nicht erst seit gestern, warum uns bestimmte Politiker ihre Visagen auf Biegen und Brechen zumuten, gerade wenn sie keine politischen Elementarkräfte sind wie etwa ein Franz Josef Strauß.
Warum diese Menge an ausgefressenen Sozis seit Gerhard Schröder, warum ein Gesicht wie das Altmaiers, das mich als Kind an einen Menschenfresser hätte denken lassen? Warum diese Menge an Matronen und Flintenweiber? Die Liste könnte man beliebig fortsetzen.
Wie gesagt, man macht niemandem seine Visage zum Vorwurf. Aber ein Blick in den Spiegel würde genügen festzustellen, ob ich als ohnehin politische Verlegenheitslösung foto- und telegen bin oder nicht.
Und ein Watschengesicht ist noch kein Charakterkopf.
Und nun also Höcke.
Sorry, liebe Freunde, aber nachdem ich nun einmal in einem anderen Kommentarstrang schon den „Zauberer von Oz“ erwähnt habe: bei mir weckt der gute Höcke mit seinem Antlitz schlicht und einfach die kindliche Angst vor der „bösen Hexe des Westens“.

https://www.youtube.com/watch?v=w3SPJKguW-U

Willkommen bei uns im Exil.

JensWoitas

19. März 2020 14:00

Lieber Herr Kubitschek, bei aller Sympathie für die Neuen Rechten und Ihren Verlag, halte ich Ihre Argumentation schlichtweg für nicht zu Ende gedacht. Die von Ihnen jetzt geforderte Verhärtung und Radikalisierung unserer Positionen erzwingt automatisch eine noch weitere Verengung des Themenspektrums der AfD und der außerparlamentarischen Rechten und führt damit ins Sektierertum. Wer eine Revolution anstrebt, der muss auch ein Programm dafür besitzen, was nach dieser Revolution geschehen soll. Ich bin, wahrscheinlich genauso wie Sie, davon überzeugt, dass eine Rückkehr zum Nationalstaat und damit auch zur Nation das vorrangige Ziel jeglicher Veränderung ist, weil nur auf diesem Wege überhaupt politische Handlungsfähigkeit gegenüber den allgegenwärtigen Globalisierungs-Exzessen zurückgewonnen werden kann. Man kann aber die Nation nicht essen, d.h. für sich allein genommen, löst die Renationalisierung überhaupt kein Problem. Wenn Sie hier jedem Versuch eine Absage erteilen, Brücken in den Mainstream zu schlagen, oder eine Querfront-Strategie nach links zumindest gedanklich in Erwägung zu ziehen, dann werden mit hoher Wahrscheinlichkeit alle praktischen Veränderungen in unserem Sinne Utopie bleiben. Falls Sie an weiteren Gedanken zu diesem Thema interessiert sind, verweise ich Sie auf mein Buchmanuskript "Die Europäische Revolution", das ich Ihrem Verlag vor einiger Zeit zugesandt habe.

Lotta Vorbeck

19. März 2020 15:47

@JensWoitas - 19. März 2020 - 02:00 PM

" ... Wenn Sie hier jedem Versuch eine Absage erteilen, Brücken in den Mainstream zu schlagen ..."

- ... Brücken in den Mainstream schlagen, das klingt wie Selbstmord aus Angst vor dem Tod. Respekt - damit schlagen Sie wirklich mal eine bestechend geniale Strategie vor!

Cugel

19. März 2020 16:39

Wie nicht zuletzt an Gelddruckers Kommentar deutlich wird, habe ich mich mißverständlich ausgedrückt. Mit Rotz meinte ich nicht den verfressenen Westen oder etwa den unbelichteten Rest der AfD, sondern die heulende Kamarilla.
Sei's drum.
Ich danke dem allem Grobschlächtigen abholden Bademeister für seine Toleranz. Des liberalen Feingeists Auszeichnung allerdings drucke ich mir aus und hänge sie mir übers Bett (Fußende).

Wie "links ist, wo der daumen rechts ist" festgestellt hat, kann Höcke sagen, was er will, die Teufelshörner wird
er nicht mehr los, was durch sein (wohl nicht nur nach meinem Eindruck mephistophelisch anmutendes) Äußeres begünstigt wird.
Der Mann wirkt tatsächlich nicht eben einnehmend; eine Hypothek für Verkäufer jedweder Kategorie, aber im Vergleich zu dem,
was das politische Prekariat uns bietet (auch dieses hat unser alpenländischer Linker treffend ausgedrückt), immer noch Gold.
Die verhöhnen uns tatsächlich in jeder erdenklichen Weise.

Was der Flügel gerissen hat, außer dem Fliegenschiß Thüringen natürlich: Die Ergebnisse der AfD in Mitteldeutschland
sprechen wie die im kunterbunten Westteil für sich, wobei davon auszugehen ist, daß die Frage, wie die AfD ohne den Flügel abschnitte, bald beantwortet wird.
Wem nun das demographische Argument auf der Zunge liegt; mir geht es um die Quote, die nun einmal im Beitrittsgebiet
sehr viel höher liegt als in Helldeutschland, was nicht zuletzt daran liegt, daß der Ex-DDR-Bürger Bodenkontakt gehalten hat.
Im katzengoldenen Westen gilt: "Die Leute wollen belogen werden." (GK). So erweist sich Adenauers Westbindung im Rückblick als verhängnisvoll.

Die geneigten Meuthen-Fanboys im Forum mögen mir erklären, was aus Gaulands fröhlichem Halali geworden ist.
Abgeblasen?
War's der schlimme Flügel, der die Jagd versaut hat?

Laurenz

19. März 2020 17:22

@JensWoitas ... Zitat-Man kann aber die Nation nicht essen, d.h. für sich allein genommen, löst die Renationalisierung überhaupt kein Problem. Wenn Sie hier jedem Versuch eine Absage erteilen, Brücken in den Mainstream zu schlagen, oder eine Querfront-Strategie nach links zumindest gedanklich in Erwägung zu ziehen, dann werden mit hoher Wahrscheinlichkeit alle praktischen Veränderungen in unserem Sinne Utopie bleiben.-Zitatende

Ich habe in den letzten 10 Artikeln GKs nichts über eine eingeengte Programmatik gelesen. Was GK aufzeigt, ist, daß Leute, wie Sie einer ewigen, quasi blinden Selbst-Täuschung erliegen.

Es existiert in der gewaltigen Merkel-Front nicht ein Jota Wille für eine Zusammenarbeit mit Rechten. Schminken Sie, JensWoitas & Haltungs-Genossen, Sich Ihre Sonntags-Wunschkonzerte ab.
Die werden nie gesendet, noch nicht mal produziert.

In dem Augenblick eines sachlichen Gesprächs mit Rechten, welches dadurch erzwungen würde, bräche die Merkel-Front-Welt sofort zusammen, alleine schon deswegen, weil das Welt-Moral-Hauptamt (ARD) keine System-verteidigende Propaganda mehr verbreiten könnte. Da geht die Sonne eher im Westen auf, als daß das passieren würde.

Cugel

19. März 2020 17:27

@Gelddrucker:
"Wer nichtweiße Migranten importiert, importiert linke Wählerstimmen. Das muss jedem klar sein, der immernoch den "Civic nationalism" unterstützt. "

Es ist so, wie Sie sagen, und das seit Jahrzehnten. Wir haben das Problem der sich in den Schwanz beißenden Katze, die Grundimpfung ist zudem flächendeckend. Versuchen wir also, den Leuten mit Aufklärung über ihre Vorfahren und deren Situation die Basis ihrer Angst zu nehmen, oder hoffen wir darauf, daß es uns gelingt, ihnen noch mehr Angst (oder Sorge, wenn Sie wollen) vor den Folgen ihres auf falschen Prämissen beruhenden Verhaltens zu machen? Oder beides, in situativ dosierter Menge und Zusammensetzung?

Im ersten Fall sind wir Nazis, im zweiten Fremdenfeinde, oft beides zugleich.

Die Meinungsverschiedenheiten im widerständigen Lager beruhen doch wesentlich auf der Einschätzung der Psyche vor allem derjenigen, die sich der Zustände im allgemeinen und des Islams wegen im besonderen sorgen, aber dennoch Block oder garnicht wählen. Welches ist deren Motivation? Welches Weltbild haben diese Mitbürger? Welches Geschichtsbild? Welche Rolle, wenn überhaupt, spielt letzteres? Welches Bild haben die nicht zuletzt von sich selbst? Sicher werden diskrete Zustände, Typen nur einen eher kleinen Teil beschreiben, in der Realität liegt ein Kontinuum vor. Im Zeitalter der Massen ist Politik zum Verständnis der Psychologie der Massen und ihrer Manipulation verkommen. Ekelhaft, aber nicht zu ändern.

Eine entscheidende Rolle spielen die Medien. Ich halte nichts davon, nach deren Pfeife zu tanzen.

Alexis

19. März 2020 18:54

Das ist sehr wichtig:

Der linke AfD-Flügel rund um ehem. Gefolgsleute Petry & Pretzels betreibt gerade eine koordnierte Kampagne gegen den Flügel und inbesondere gegen Andreas Kalbitz, mit dem Ziel einer Annulierung von Kalbitz AfD-Mitgliedschaft.

Sven Tritschler (langjähriger Flügel-Hasser, Pretzellianer und NRW-Landesvorstandsmitglied) schreibt in der gemeinen Whatsapp-Gruppe "Buffetgemeinschaft" selbst von einer "groß angelegten Kampagne in Richtung BuVo", die gerade laufe, und ruft alle Mitlesenden dazu auf, den Bundesvorstand anzuschreiben und die "Annullierung der AfD-Mitgliedschaft von Kalbitz" zu fordern.

https://www.facebook.com/Distanzeritis/photos/a.1676025435860525/2584371391692587/?type=3&theater
Die vollständige Meldung Trischtlers hier im Wortlaut:

HALLO ZUSAMMEN
Da der LEK nicht ganz dicht ist, v. a. nicht in dieser Sache, schreibe ich es hier:

Es läuft gerade eine groß angelegte Kampagne in Richtung BuVo. Diejenigen, die es noch nicht gemacht haben, darf ich bitten:

* Schreibt an den BuVo, fordert die Annulierung der Mitgliedschaft von Kalbitz (Falsche Angaben beim Aufnahmeantrag)
* Fordert strenge Massnahme gegen den Flügel

DIE NÄCHSTE SITZUNG IST MORGEN! ALSO BEEILT EUCH!

Jetzt wird auch verständlich, warum der SPIEGEL gestern folgendes berichtete:

Die Kritiker der Völkischen, die zuletzt immer weniger und leiser geworden waren, sehen eine Chance, den "Flügel" - und Kalbitz - in seine Schranken zu weisen. Sie berichten von Mails und Anrufen von der Basis, von Sorgen wegen einer Beobachtung, von Wut und Rücktritten.

– Klar, weil sie diese "Mails von der Basis" natürlich selbst erstellen.

Bitte an die Redaktion: Ich möchte Sie bitten, dass sie das an Herrn Höcke und Kalbitz weiterleiten, und sie über diese Kampagne informieren. Informieren Sie auch Bundesvorstandsmitglieder-Mitglieder, mit denen Sie in Verbindung stehen. Damit diese Leute wissen, welches schmutzige Spiel hier gespielt wird.

Gelddrucker

19. März 2020 19:19

@Cugel:

Ich fahre gut mit folgener Taktik:

1. Demographie von 2050 vorrechnen
2. Klarmachen, dass der Punkt oder Wiederkehr deutlich früher erreicht sein wird
3. Hinweis auf verschiedene Großstädte, wo außereuropäische Kinder bereits die Mehrheit sind (London, Birmingham)
4. Niemanden verteufeln, denn es ist nicht niederträchtig, dass Nichteuropäer links wählen, sondern nur natürlich. Wer würde nicht die Gruppe wählen, die einem zu Füßen liegt?

Ich meine tatsächlich, dass deutlich mehr als 50% der deutschen Bevölkerung Nationalisten sind, die meisten davon "Civic", man sollte sie davon überzeugen, dass sie der Deutschland verrecke-Fraktion in die Hände spielen.

nom de guerre

19. März 2020 20:29

Da man sich hier inzwischen an Höckes Äußerem abarbeitet, was bei einem Politiker in der ersten Reihe ja nicht ganz unberechtigt ist, möchte ich kurz etwas einwerfen: Ich finde Björn Höcke weder mephistophelisch noch, ähm, hexisch (beides dürfte übrigens mit entsprechender Beleuchtung usw. bei fast jedem zu erreichen sein), allerdings ist die Art, wie er optisch wirkt, sicherlich ausbaufähig.

Nur kann man sich die Frage stellen, wie z.B. der telegene Robert Habeck (dessen Vielseitigkeit sich in diesem Video sehr gut studieren lässt, sofern man es sich bis zum Ende anschaut: http://www.pi-news.net/2020/03/robert-habeck-deutschlands-groesster-heuchler/) „rüberkommen“ würde, wenn sein öffentliches Bild nicht hauptsächlich von Aufnahmen ihm gewogener, weil von ihm mit dem Gewünschten belieferter Journalisten stammte.

Bei Höcke ist das genaue Gegenteil der Fall, die Mainstreammedien werden (nicht nur, aber besonders bei ihm) im allgemeinen die unvorteilhaftesten Aufnahmen verwenden, die sie finden können. Diejenigen Aufnahmen, die von der AfD selbst gemacht werden, scheinen mir dagegen nicht sehr professionell, jedenfalls nicht so wie vergleichbares etwa von den Grünen.

Aber warum ist das so? Ich meine die Frage vollkommen ernst, denn wer sich die Videos vom Kanal Schnellroda anschaut, vor allem auch die Lesungen von Herrn Kubitschek, wird m.E. feststellen, dass die Rechte so etwas durchaus kann. Diese Videos sind – aus meiner laienhaften Sicht – gut gemacht und transportieren eine Atmosphäre der Stimmigkeit, die beim Zuschauer positiv nachwirkt.

Deshalb frage ich mich, wieso die AfD dazu nicht imstande zu sein scheint. Daran, dass bspw. eine Rede auf einem Parteitag etwas anderes ist als eine Situation, in der eine einzelne Person an einem Schreibtisch sitzt und einen eigenen Text vorliest, kann es doch nicht ausschließlich liegen.

Ratwolf

19. März 2020 21:14

@Gelddrucker 18. März 2020 13:44

Ich hab nicht viel gelesen hier, nur so viel:
Musik, wie die von Chris Ares bringt die Sache nur mäßig voran. Wie soll man da mit Selbstvertrauen und frohen Gemüt den nächsten Schritt gehen?

Kunst kommt von Können.
Gute Songs sind Übungssache.
Wer an Mischpulten und Computer irgendwelche Schalter betätigt, macht Maschinengeräusche aber keine Musik.

Selbst wenn man kein Instrument perfect beherrscht, der kann bewegende Musik vermitteln.

Beispiel auf yt:

Von "Stimme der Heimat" Drachenritt
https://www.youtube.com/watch?v=LQEsmSHmg78

oder

Wohlan! Voran!
https://www.youtube.com/watch?v=DqeBvM0RPJg

Zu den Stolpersteinen:
Wie bei der Musik stellt sich die Frage nach dem Geschmack. Was soll es denn, wenn Menschen mit ihren Einkaufstüten auf die Namen der Ermordeten treten oder die Hunde "drauf scheißen"?

Mitleser

19. März 2020 22:58

@JensWoitas

" ... Wenn Sie hier jedem Versuch eine Absage erteilen, Brücken in den Mainstream zu schlagen ..."

Auch hier gelten Kubitscheks Worte:
"Darf ich zuletzt daran erinnern, was ich neulich schrieb?"

"Um eine ältere Formel zu wiederholen: Es gibt keinen Zustand einer starken AfD, der für das Establishment akzeptabel wäre. Wäre die AfD auf FDP-Niveau, ließe man sie vielleicht in Ruhe; wäre sie bei 35 Prozent, käme es zu Koalitionsverhandlungen – aber nicht aus inhaltlichen, sondern nur aus machtpolitischen Erwägungen."

Brücken zum Mainstream werden geschlagen, wenn dieser dafür empfänglich ist, nicht eher.

Gelddrucker

20. März 2020 09:25

@Ratwolf:

Musik wie die von Chris Ares bringt die Sache meiner Meinung nach deutlich mehr voran als verkopftes Geschreibsel wie von manchen hier praktiziert. Das ist genau die Metapolitik die wir brauchen. Kunst- und Kulturangebot für Junge. Ares war in den Charts, das heißt viel. Von der Außenwirkung her, und auch von der Schockwirkung, wenn plötzlich ein identitärer Rapper dort auftaucht. Über die Qualität will ich nicht diskutieren. Wer Hiphop mag, findet es wohl gut.

JensWoitas

20. März 2020 09:41

Ich akezptiere Ihre Gegenmeinungen, und bin selbstverständlich in der Lage, Kritik einzustecken und als Ansatz zum weiteren Nachdenken zu nutzen. Trotzdem möchte ich diese Diskussion nicht in der Rolle eines nach links abgewichenen "Verräters" verlassen. Dazu bin ich dem Antaios-Verlag viel zu dankbar für eine Reihe von Büchern, die mein politisches Denken erweitert und bei mir - als einem ursprünglich Linken - viel ehrliche Sympathie für die (scheinbare) Gegenseite erzeugt haben.
Ich will hier nicht weiter ideologisieren, mein gedankliches Konzept füllt wie gesagt ein ganzes Buch, sondern meine These an dem wohl für uns zentralen Beispiel, nämlich der Migrationspolitik, näher ausführen.
Zunächst stimme ich vollständig der Einschätzung zu, dass die islamische Massenmigration in unser Land als Bestandteil eines Kulturkampfes (Samuel Huntington) zwischen christlich-westlichen und islamischen Identitäten zu sehen ist, und dass die Appeasement-Politik Angela Merkels gegenüber dem äußeren Feind (Türkei) und dem inneren Feind (politischer Islam in Europa) uns mittelfristig tatsächlich mit der "Islamisierung des Abendlandes" bedroht, wenn hier nicht bald entschieden politisch gegengesteuert wird. Ich weite dieses Argument aber folgendermaßen aus: Die Islamische Masseneinwanderung in unser Land ist nur ein kleiner Teil einer weltweiten Austauschmigration. Die Hauptursachen dafür liegen im völlig entgleisten liberalen Global-Kapitalismus (siehe Corona-Krise) und in sinnlosen, teils völkerrechtswidrigen Anti-Terror-Kriegen und der Anzettelung von pseudo-demokratischen "Revolutionen" durch die USA in Syrien, Libyen und weiteren Herkunftsländern der Migranten. Hier bin ich mühelos zu einer "linken" Perspektive übergegangen, ohne meinen "rechten" Ausgangspunkt in irgendeiner Weise aufzugeben. Im nächsten Schritt kritisiere ich einen weiteren wesentlichen Bestandteil der Austauschmigration, nämlich den Umstand, dass Staaten wie Deutschland durch den Import von jungen, gut ausgebildeten Arbeitskräften andere europäische Staaten wie Bulgarien und Litauen in einer Weise demographisch auslaugen, dass in diesen Ländern wirklich ein "Volkstod" droht, der in Deutschland trotz aller gegenwärtigen Probleme noch eine recht weit entfernte (aber durchaus mögliche) Katastrophe ist. Das letzte Thema wäre aber durchaus auch in Mainstream-Diskussionen vermittelbar, wenn wir (die "Rechten") nicht dem Zwang unterliegen würden, es mit einem ideologischen Geschrei zu unterfüttern, das auf die große, schweigende Mehrheit - und die müssen wir überzeugen, nicht uns selbst - zunächst abstoßend wirken muss. Ich bin (auch aus eigener Erfahrung) davon überzeugt, dass die große Bevölkerungsmehrheit argumentativ von vielen Ideen der Neuen Rechten zu überzeugen wäre, dass diese Mehrheit aber gleichzeitig mit voller Berechtigung Strategien einer rechten Machtübernahme als reinem Selbstzweck eine klare Absage erteilt. Vor einer solchen Entwicklung warne ich hier angesichts der absehbaren Verhärtung und Radikalisierung der AfD.

Mboko Lumumbe

20. März 2020 10:42

@ JensWoitas
20. März 2020 um 09:41
"Ich bin (auch aus eigener Erfahrung) davon überzeugt, dass die große Bevölkerungsmehrheit argumentativ von vielen Ideen der Neuen Rechten zu überzeugen wäre, dass diese Mehrheit aber gleichzeitig mit voller Berechtigung Strategien einer rechten Machtübernahme als reinem Selbstzweck eine klare Absage erteilt. Vor einer solchen Entwicklung warne ich hier angesichts der absehbaren Verhärtung und Radikalisierung der AfD."

-------------------------------

1. Woran meinen Sie die "absehbare Verhärtung und Radikalisierung der AfD" zu sehen?
1.1 Sehen Sie dies auch im Zusammenhang mit irgendwelchen "verschwitzten" Vokabeln?

2. Warum verwenden Sie die Vokabel und beschwören das linksextreme Narrativ "einer rechten Machtübernahme" und spielen damit den Verhärtungs- und Radikalisierungs-Herbei-Phantasierern (auch innerhalb der AfD) in die radikalen Hände?
2.1 Sind Sie selbst radikal oder wollen Sie das befördern?
Falls nicht, warum schreiben Sie dann hier (und vielleicht anderswo?) öffentlich davon?

Lotta Vorbeck

20. März 2020 10:51

@nom de guerre - 19. März 2020 - 08:29 PM

1.) "... Bei Höcke ist das genaue Gegenteil der Fall, die Mainstreammedien werden (nicht nur, aber besonders bei ihm) im allgemeinen die unvorteilhaftesten Aufnahmen verwenden, die sie finden können. Diejenigen Aufnahmen, die von der AfD selbst gemacht werden, scheinen mir dagegen nicht sehr professionell, jedenfalls nicht so wie vergleichbares etwa von den Grünen."

2.) Aber warum ist das so?

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+ zu 1.):
Ja, werte @nom de guerre, an der AfD ist überhaupt nichts professionell, die AfD ist auch in keiner Weise kampagnienfähig.

Man schielt in der AfD ständig auf die Systemmedien (trägt diese unterm Arm oder in der Tasche in den Gängen des Bundestages herum), führt unablässig innerparteiliche Diadochenkämpfe auf, meidet oder bekämpft diejenigen offen, die das eigentliche, metapolitische Vorfeld einer Alternative darstellen.

Das Einzige, was in der AfD inzwischen auf professionellem Niveau kultiviert wird, ist dieselbe widerwärtige Bonzen-Mentalität, die die Altparteien so abstoßend macht.

+ zu 2.):
Im gegenwärtigen politischen System ist es so, daß Parlamentsmandate auf Landes- und Bundesebene Zugang zu kräftig sprudelnden Geldquellen verschaffen. Der Geruch dieses Geldsegens zieht in der Wolle gefärbte Intriganten und Karrieristen unwiderstehlich an, die um diese Geldquellen herum ihr eigenes Biotop bilden.

Die an der Quelle sonnen sich in ihrer vermeintlichen Bedeutsamkeit. Die Zuarbeit sollen Leute leisten, die in prekären Lebensumständen gefangen sind. Auch in dieser Hinsicht muß man sich eben entscheiden. Investiert man in die Bewahrung des Status quo, oder investiert man in die Zukunft, wählt das dafür notwendige Personal unter diesem Gesichtspunkt aus und sorgt zugleich für ein dementsprechendes Nivau der materiellen Ausstattung oder man läßt es eben bleiben.

JensWoitas

20. März 2020 11:24

@ Mboko Lumumbe
1. Woran meinen Sie die "absehbare Verhärtung und Radikalisierung der AfD" zu sehen?

Antwort: Ich komme hier nochmals auf den Text von Götz Kubitschek zurück. Sein Aufruf zu unbedingter Solidarität in der Auseinandersetzung mit dem politischen Gegner ist aus meiner Sicht völlig berechtigt. Ich lehne nur die praktische Schlussfolgerung ab, die GK und Björn Höcke daraus ziehen: Mit dem "Ausschwitzen" (s.u.) eines zumindest großen Teils der Parteimitglieder der AfD gehen unvermeidlich auch politische Kompetenzen, vor allem im Bereich Wirtschaft und Finanzen, verloren. Solidarität heisst für mich auch nicht, dass offene inhaltliche Diskussionen innerhalb der AfD und der Neuen Rechten für falsch erklärt werden. Wir sind m.E. gerade dadurch anziehend für andere, dass wir unideologisch und lernfähig sind und bleiben.

1.1 Sehen Sie dies auch im Zusammenhang mit irgendwelchen "verschwitzten" Vokabeln?

Diese Suggestion von "NS-Vokabular" ist für mich genauso sinnlos und infam wie für viele andere auch. Liebe bildungsferne Linke, der gemeinte Schreckensort hieß Au-schwitz und nicht Aus-schwitz.

2. Warum verwenden Sie die Vokabel und beschwören das linksextreme Narrativ "einer rechten Machtübernahme" und spielen damit den Verhärtungs- und Radikalisierungs-Herbei-Phantasierern (auch innerhalb der AfD) in die radikalen Hände?
2.1 Sind Sie selbst radikal oder wollen Sie das befördern?
Falls nicht, warum schreiben Sie dann hier (und vielleicht anderswo?) öffentlich davon?

Ich halte mich selbst für im Wortsinne "radikal", weil ich der Auffassung bin, dass der gesamte Problemcocktail, der in den letzten Jahren und Jahrzehnten durch falsche Politik auf mehreren Ebenen (Wirtschaft, Soziales, Migration, Umwelt, Außenpolitik, etc) zusammengebraut worden ist, nicht mehr durch die Appeasement- und Rettungspolitiken der Ära Merkel lösbar ist, sondern nur durch den Mut zu fundamentalen Veränderungen, welche wirklich an die Wurzel (lat. radix) der Probleme gehen. Ich bin aber keinesfalls extremistisch in dem Sinne, dass ich diese Veränderungen durch einen gewaltsamen Umsturz, sei es von rechts oder von links, durchsetzen will. Dies kann nur geschehen, indem die große, bislang schweigende Mehrheit zunächst dazu gebracht wird, die Probleme wirklich realistisch zu verstehen. Das Narrativ der "rechten Machtübernahme" übernehme bzw. vertrete ich nicht selbst. Ich weise hier nur darauf hin, dass ein Nicht-Rechter den Text von GK genauso wie einige jüngere Äußerungen von Björn Höcke kaum anders als in diesem - falschen- Sinne verstehen kann und wird.

sok

20. März 2020 11:47

@Cugel: Im Zeitalter der Massen ist Politik zum Verständnis der Psychologie der Massen und ihrer Manipulation verkommen.

Außer dem Wort verkommen halte ich die Aussage für völlig richtig. Meiner Ansicht nach liefert die Psychologie die entscheidenden Erkenntnisse für das Verständnis der derzeitigen politischen Verhältnisse. Dabei denke ich an die Erkenntnisse von Schmidt Denter in seiner europäischen Idenditätsstudie.

Dass man mit den Erkenntnissen von Schmidt-Denter die AfD aus der rechten Ecke herausführen und ins Zentrum der Gesellschaft bringen könnte, will ich an einigen Beispielen verdeutlichen.

Wenn man etwas bekämpft, dann braucht man dafür als erstes eine überzeugende Bezeichnung. Die Bezeichnung Altparteien ist völlig ungeeignet. Das Alter ist für Parteien gar kein Nachteil. Außerdem ist der Begriff Parteien nicht sehr aussagekäftig. Wenn man die Bezeichnung aus der Idenditätsstudie entnimmt, dann würde man die Gegener der AfD als die Antinationalen bezeichnen. Das wäre zumindest eine deutliche Verbesserung.

Ein zentrales für die AfD wichtiges Ergebnis der Idenditätsstudie ist, dass die Deutschen durch die antinationale Erziehung ("Holocaust-Erziehung") kein Nationalbewusstsein haben.

Für die AfD ist natürlich auch wichtig, dass die Mehrheit der Deutschen sich ein unverkrampftes Nationalbewusssein wünschen. Würde die AfD das gezielt ansprechen, dann würde sie in der Mitte der Gesellschaft landen.

Für die AfD ist auch die Erkenntnis wichtig, dass das Nationalbewusstsein ein wichtiger Teil des Selbstbewusstseins ist, das die Widerstandskraft gegen psychische Erkrankungen stärkt. Die antinationale Erziehng ist deshalb gesundheitschädlich. Wenn die AfD das zu Thema macht,hat sie fast keine Gegner mehr.

Laurenz

20. März 2020 11:49

@JensWoitas ..... ich lese jeden Tag meine politische Feindaufklärung, Relotius und ausgeFAZt. Daß, was Sie als Radikalisierung & Verhärtung wahrnehmen, findet nur dort statt. Die AM ist wesentlich radikaler als der Flügel. Liberalismus ist der radikalste Teil der Politik und privilegiert, ganz feudal, nur ca. 13% der Bevölkerung eines jeden Staates, die Anywheres nach Goodhart. Wenn Sie das Video "Laut gedacht mit dem -Linken- Tom Radtke" im letzten Artikel anschauen, werden Sie feststellen, daß genau hier der Hund begraben liegt, zwischen zB Ernst Thälmann und Björn Höcke. Herr Höcke ist ein linker Patriot und demnach Frau Wagenknecht und Oskar Lafontaine näher als Markus Söder. Sie können das in einem Frage-Satz formulieren.

Zeigt sich ein deutscher Politiker für Deutschland verantwortlich oder für die ganze Welt?

Die eigentliche politische Auseinandersetzung findet nicht zwischen links und rechts statt, sondern zwischen oben und unten. Am besten erkennen Sie diesen Konflikt (neben der AfD) in der Partei Die Linke, zwischen Katja Kipping, welche den ehemaligen feudalen Wandlitz-Staat DDR und dessen Verbreitung durch die Welt-Revolution vertritt und dem Ehepaar Lafontaine/Wagenknecht, welchem sehr genau bewußt ist, daß es keinen multi-kulturellen Sozial-Staat gibt. Weder Nord-Korea (der Kipping-Staat) noch Brasilien (der Habeck/Göring-Eckardt-Staat) sind Sozial-Staaten.
Der wesentliche Grund, warum Björn Höcke innerhalb und außerhalb der AfD so massiv bekämpft wird, liegt in dem Fakt begründet, daß Er der deutsche Politiker ist, welcher die mehrheitsfähigste Politik zugunsten der Somewheres am eklatantesten vertritt. Daß Höckes PR, als Geschichtslehrer, nicht unbedingt besser ist, als die von Pack-Siggi, einem Hauptschullehrer, liegt am Deutsch-sein. Deutsche waren, bis auf die Kommunisten & Nationalsozialisten, schon immer miese Propagandisten, die Briten uns in diesem Genre haushoch überlegen.
Der am meisten eminente Mangel der AfD findet sich in der Führung der Partei. Er liegt in der neo-bürgerlichen Lebens- und Denkart begründet, die sich auch von Höcke fast nicht unterscheidet. Gegen ein bürgerliches Leben ist nichts zu sagen, aber gegen bürgerliches Denken. Oskar Lafontaine lebt mit einem monatlichen Einkommen von über 30.000 Euro aus Pensionen auch ziemlich bürgerlich, aber er denkt sozial-politisch zugunsten der Somewheres, auf deutsch ... zugunsten "des Volkes". Zwischen Katja Kipping und Angela Merkels Einheits-Front paßt kein Blatt Papier, alles dieselbe feudal-totalitäre Mischpoke. Die globale Anywhere-Denkart ist schon sehr alt und basiert mehr oder weniger auf dem britischen Kolonial-Reich, ist also imperialistisch, was Sie gut an der Lebens-Art der diplomatischen Korps (eine Art globale Sekte) aller Staaten beobachten können. Staaten wie Deutschland, die es sich leisten konnten, haben überall ihre Schulen (in unserem Falle Goethe-Schulen) etabliert, um die Welt am eigenen Wesen genesen zu lassen. Im Grunde ist das ekliger Kultur-Imperialismus. Nicht umsonst hat das Teheraner Mullah-Regime alle ausländischen Schulen nach der Machtergreifung 1979 dicht gemacht.
Goodharts Anywhere/Somewhere - Konflikt finden Sie sogar hier auf SiN. Die mehrheitlich katholischen Intellektuellen unter den Kommentatoren hatten es sich hier, ähnlich einem Lesezirkel, dem legitimen Grund-Geschäft
des Antaios-Verlags, gemütlich eingerichtet, und lehnten es, geführt von Maiordomus grundsätzlich ab, daß denkende Polit-Proleten, wie Laurenz, hier Kommentare schreiben dürfen und wollten andere und mich vertreiben. Mittlerweile hat man sich an uns gewöhnt. Wir haben es nur der freiheitlichen Gesinnung von Kubitschek/Kositza zu verdanken, daß hier heftige Diskurse stattfinden.
Deswegen kann ich Sie nur davor warnen, Sich auf SiN ins Bockshorn jagen zu lassen, nur weil dieser oder jener meint, daß Ihre Haltung falsch sei. Nur der gelebte Disput unterscheidet uns tatsächlich von den anderen und ich sah mich deswegen bemüßigt, diesen Beitrag zu schreiben, um "meine" Sicht der Dinge Ihnen,
JensWoitas, zu erklären, Protagonisten und Argumente ins (Debatten-)Feld zu führen.
Wenn Sie Lust und Zeit haben, schreiben Sie uns hier Ihre Gedanken, seien Sie deutsch und kümmern sich dementsprechend einen feuchten Kehricht um die Befindlichkeiten anderer. Denn nur die wesentliche Essenz aus dem, was wir hier schreiben, kann in der Redaktion für die Zukunft, nach uns, formuliert, artikuliert werden.
Glück auf!

JensWoitas

20. März 2020 12:31

@Laurez, Sie müssen mich nicht von Ihrer Meinung überzeugen, denn ich stimme (fast) allem, was Sie schreiben, uneingeschränkt zu. Es ist gerade diese "als unmöglich erscheinende Synthese" (Alain de Benoist) zwischen Linksnationalen (Wagenknecht, Lafontaine, Radtke) und der Neuen Rechten, die ich hier, auf anderen Foren und in meine Buchprojekt vertrete, und dabei fast immer Prügel beziehe, weil kaum jemand bereit ist, seine ideologischen Scheuklappen abzulegen und zu bemerken, welche Schnittmengen zwischen ganz unterschiedlichen systemkritischen Denkweisen bestehen. Es geht mir ganz und gar nicht darum, bei Relotius, FAZ, GEZ, etc. ein positives Bild abzugeben, dies ist weder möglich noch sinnvoll. Ich kenne nur aus eigener Erfahrung das Problem vieler sogenannter revolutionärer Linker: Sie phantasieren sich revolutionäre Volksmassen herbei, die in der Realität nicht existieren, und die sie mit ihrer ideologischen Schwurbelei auch dann nicht ansprechen könnten, wenn es sie wirklich gäbe. Ich warne hier vor nichts anderem als einem Abdriften in solche Formen von Sektierertum. Es ist durchaus wichtig, dass wir uns hier gegenseitig darin bestärken, "deutsch" statt "globalistisch" sein zu wollen. Wirkliche Veränderungen entstehen aber nicht allein daraus, sondern nur durch eine überzeugende Wirkung nach außen, die Bündnispartner gewinnt und nicht von vornherein abstößt. Wohlgemerkt: Nicht auf die Relotius-Medien und die Parteien einer selbsternannten "Mitte", sondern auf die große Mehrheit der Bevölkerung, die wir durchaus mit rationalen Argumenten gewinnen können, wenn wir unser Außenbild nicht selbst nach dem Zerrbild formen, das unsere Gegner von uns malen.

Lotta Vorbeck

20. März 2020 13:00

@non de guerre

Ihre Vorbehalte gegenüber der selbsterklärten Mut-zur-Wahrheit-Partei sind mir noch erinnerlich. Damals sagten Sie sinngemäß, Sie seien nicht überzeugt von der Alternative, würden es daher eher mit der Lindner-Partei halten.

"Wir werden sie jagen" - postulierte Gauland am Abend nach der letzten BTW.

Über zwei Jahre gingen sind seitdem ins Merkel-Land.

Nun, noch bevor das erste Quartal des Jahres 2020 im Präteritum versinkt, steht der Kaiser mit runtergelassenen Hosen im Wind.

Ein wohlgezielter Hieb mit der Fliegenklatsche würde das Merkelsche Lügengebäude zu Staub zerfallen lassen.

"Wir werden sie jagen?" - Pustekuchen!

Die scheinoppositionelle AfD reitet mit auf dem getürkten Virus-Pferd und bringt gleichzeitig noch genug Energie dafür auf, sich an Höcke und Kalbitz abzuarbeiten.

Die scheinoppositionelle AfD ist offenbar entschlossen, das BRD-Spiel bis zur letzten Patrone mitzuspielen.

"Wir werden sie jagen?"

Die Zirkusvorstellung die diese, fortwährend nur mit sich selbst kreisende, blau etikettierte Opportunisten-Farm bietet, ist einfach nur erbärmlich.

Um es in einem @zeitschnur-Zitat zusammenzufassen: LmA²

Laurenz

20. März 2020 14:25

@JensWoitas ... Das haben Sie schön beschrieben. Ich will Ihnen sagen, wann es die revolutionären Massen gibt, und zwar dann, wenn diese Massen durch Hunger, Armut nichts mehr zu verlieren haben. Und wenn es keine natürliche Armut und Hunger gibt, erschafft man sie künstlich, wie zB in der Weimarer Zeit oder durch "Krieg". Der Holodomor, erzeugt durch die Kriegs-verbrecherische Royal Navy, war in 300 Jahren britischer Weltherrschaft das wichtigste politische Mittel in der Außenpolitik des Imperiums, mit einem Wort: faschistisch.

Sie sehen doch exemplarisch, daß auf SiN zwar nicht alles durchgeht, aber mehr als auf jedem anderen Medium, selbst das freiheitlich gesinnte Tichys ist restriktiver.

@Lotta Vorbeck .... top beschrieben. Ich kann berichten, daß innerhalb der AfD mehr politisch passiert als außerhalb. In meinem Kreisverband versuchen wir uns gerade von den Schmarotzern, Gleichschaltern & lokalen Fürsten, wie Glaser, zu emanzipieren. Und wir sind guter Dinge, etwas Geduld braucht man. Die nächste KV-Vorstands-Wahl wurde Dank dem C-Virus verschoben. Das gibt uns die Gelegenheit, diejenigen, die stets eine "Obrigkeit" suchen, für unsere Sache zu gewinnen. Und ich kann mir nur schlecht vorstellen, daß dieser innere Konflikt der AfD, nur in meinem Landkreis stattfindet. Das beste Argument gegen die Schmarotzer sind die Schmarotzer-Jobs in den Parlamenten. Denn wir könnten mit einem höheren Stimm-Anteil des Wahlvolks noch mehr Schmarotzer-Jobs erhalten.

nom de guerre

20. März 2020 16:12

@ Lotta Vorbeck

„Damals sagten Sie sinngemäß, Sie seien nicht überzeugt von der Alternative, würden es daher eher mit der Lindner-Partei halten.“ – Stimmt. Ich kann zwar nicht sagen, dass mir das inzwischen peinlich ist, aber was im Laufe der Jahre aus den „Freien Demokraten“ (ganz dicke Anführungszeichen!) geworden ist, ist mir erst in dieser Legislaturperiode wirklich klargeworden, wobei der Höhe- bzw. eher der Tiefpunkt für mich die Angelegenheit in Thüringen ist.

Mit der AfD hatte ich mich in den vergangenen zweieinhalb Jahren mehr oder weniger angefreundet, sie sogar gewählt (Landtag und EU), nehme aber auch nicht mehr an, dass von dort noch etwas entscheidendes kommen wird. So weit wie Sie („Scheinopposition“) würde ich trotzdem nicht gehen, ich habe eher den Eindruck, die haben in Bezug auf Corona, salopp formuliert, einfach keinen Plan, wie sie damit anders umgehen könnten. Hilfreich ist das bei einer Opposition, die Alternative sein will, allerdings nicht.

Zu Ihrem Kommentar weiter oben (Bonzenmentalität, Karrieristen, Schielen auf Systemmedien): Möglich, sogar wahrscheinlich, dass Sie Recht haben. Es wäre vielleicht auch zu viel verlangt, von AfD-Politikern zu erwarten, dass sie sich wesentlich von der Gesellschaft unterscheiden, die sie hervorgebracht hat…

PS: Was ist LmA²? Ich habe den Strang zu Corona (falls das zeitschnur-Zitat von da stammt) nicht mehr mitverfolgt, weil ich aus psychohygienischen Gründen dazu übergegangen bin, mich mit dem Thema nur noch so weit wie unvermeidlich zu beschäftigen.

Lotta Vorbeck

20. März 2020 17:05

@nom de guerre - 20. März 2020 - 04:12 PM

„Damals sagten Sie sinngemäß, Sie seien nicht überzeugt von der Alternative, würden es daher eher mit der Lindner-Partei halten.“ – Stimmt. Ich kann zwar nicht sagen, dass mir das inzwischen peinlich ist, aber was im Laufe der Jahre aus den „Freien Demokraten“ (ganz dicke Anführungszeichen!) geworden ist, ist mir erst in dieser Legislaturperiode wirklich klargeworden, ..."

+++ Wir lieferten uns damals, wenn ich mich richtig entsinne, einen kleinen Schlagabtausch. Gram bin ich Ihnen deswegen nicht. Und peinlich braucht Ihnen Ihre damalige Position auch nicht zu sein. Wer Augen hat der sehe! Der Unterschied zwischen der FDP und der tonangebenden AfDler entspricht momentan in etwa dem Unterschied zwischen dem Teufel und dem Scheitan.

"... ich habe eher den Eindruck, die haben in Bezug auf Corona, salopp formuliert, einfach keinen Plan, wie sie damit anders umgehen könnten. Hilfreich ist das bei einer Opposition, die Alternative sein will, allerdings nicht. ..."

+++ Dezidiert zurückhaltend gefragt: Wo erkennen Sie auf seiten der AfD überhaupt einen Plan?

Mboko Lumumbe

20. März 2020 17:29

@ JensWoitas
20. März 2020 um 11:24
Antwort: Ich komme hier nochmals auf den Text von Götz Kubitschek zurück. Sein Aufruf zu unbedingter Solidarität in der Auseinandersetzung mit dem politischen Gegner ist aus meiner Sicht völlig berechtigt. Ich lehne nur die praktische Schlussfolgerung ab, die GK und Björn Höcke daraus ziehen: Mit dem "Ausschwitzen" (s.u.) eines zumindest großen Teils der Parteimitglieder der AfD gehen unvermeidlich auch politische Kompetenzen, vor allem im Bereich Wirtschaft und Finanzen, verloren. Solidarität heisst für mich auch nicht, dass offene inhaltliche Diskussionen innerhalb der AfD und der Neuen Rechten für falsch erklärt werden. Wir sind m.E. gerade dadurch anziehend für andere, dass wir unideologisch und lernfähig sind und bleiben.

------------------

GK ist m.W. nicht Mitglied der AfD, sein Aufnahmeantrag wurde wohl abgelehnt.

Und inwiefern Sie eine "absehbare Verhärtung und Radikalisierung der AfD" sehen, haben Sie für mich leider nicht nachvollziehbar erläutert?!

Es ging Björn Höcke mMn nicht darum einen "großen Teil der Parteimitglieder der AfD" auszuschwitzen, sondern nur den sehr kleinen Teil der aktiven Spalter, mMn sind damit z.B. Junge, Pazderski, Hansel, Wolf, Seifen gemeint (und alle zu Recht). Eben die Halben und politischen Bettnässer, die sollen doch zurück zu Ihrer geliebten C*DU und FDP, dort passen die hin, nur wollte sie dort keiner in der Vergangenheit und heute erst recht nicht.

Wer in der AfD tatsächlich "unideologisch und lernfähig" ist und bleiben will, der ist beim Flügel sehr gut aufgehoben und eben nicht bei der selbsternannten "Alternativen Mitte" (AM), die vorgibt sich aufgelöst zu haben, doch es in Wahrheit nie getan hat. All die oben genannten Spalter sind Teil der AM.

Nun hat heute der BuVo der AfD entschieden, dass der Flügel sich bis Ende April auflösen soll. Nun gut, das kann man ja auch einfach als Formalie betrachten und vollziehen, so wie es die nun "geheime" AM freiwillig getan hat. Thema wäre erledigt.

Doch was soll denn passieren, wenn der Flügel der Aufforderung zur Auflösung nicht nachkommt?!

Sollte es nun zu einer Abspaltung des Flügels aus der AfD heraus kommen, so werden sich die Halben und politischen Bettnässer der AM in den westlichen Bundesländern traurig umschauen. Sie werden nach wie vor politische Paria sein und bleiben, doch sie werden einen guten Teil ihrer Wählerschaft und Unterstützer verlieren, sie werden nichts hinzugewinnen. In manchen Bundesländern wird die AfD an der 5% Hürde scheitern. Bundesweit wird die AfD in den einstelligen Bereich fallen und nicht mehr hochkommen. Meine Meinung.

Warum sollte jemand AMfD [sic] wählen um dann C*DU/FDP-light zu bekommen?!
Das gibt es doch schon mit der Werteunion. Und man schaue was mit der gemacht wurde in letzter Zeit.

Ich würde eine Abspaltung des Flügels aus der AfD begrüssen, evtl. als bundesweite Partei. Doch zumindest in den erfolgreichen östlichen Bundesländern.
Mittel- bis langfristiges Ziel: Sezession der östlichen Bundesländer.

Laurenz

20. März 2020 17:29

@nom de guerre @ Lotta Vorbeck

Begriffserklärung LmA = Leck mich am Allerwertesten

Was Ihre historische Sicht auf die FDP oder Lindner-Partei angeht, so unterliegen Sie mutmaßlich, wie die Mehrheit unserer Bürger einer falschen Annahme. Brandt, Schmidt, Kohl, Strauß, Wehner, Genscher usw. unterschieden sich in keiner Weise von den heutigen Protagonisten. Früher wurden wir genauso hinters Licht geführt, wie heute auch.

Einerseits macht das Netz den Unterschied in der Wahrnehmung und andererseits die geschulte Sensorik unserer Brüder und Schwestern aus den Neuen Ländern. Siehe hier den/das Artikel/Video GKs über das "gärige Lachen".

Fritigern

20. März 2020 20:54

Ohne Flügel ist die AfD für mich persönlich unwählbar und so um die 30 Leute in meinem Bekanntenkreis werden sie garantiert auch nicht mehr wählen.

Anscheinend wollen sie Kalbitz demnächst absägen quasi als Opfergabe um dem Mainstream zu gefallen. Kalbitz ist für mich einer der eloquentesten Männer in der AfD überhaupt. Ich empfehle jedem sich einmal das Interview von Kalbitz auf dem YouTube Kanal "Tilo Jung" anzusehen. Ich habe selten einen solch souveränen Auftritt eines Afd Mann gesehen.

Zu beobachten wie sich weite Teile der AfD dem Mainstream anbiedern ist meiner Meinung nach widerlich.
Diese Laien haben nichts verstanden, sie wollen dem Mainstream gefallen statt selbst zum Mainstream zu werden.
Gibt man dem "liberalen" bzw linken Flügel in der AfD Macht dann ändert sich überhaupt gar nichts in der Republik. Die AfD verkommt durch Leute wie Junge, Meuthen, Pazdersky, Beckkamp und weiteren zur Werteunion 2.0.
Unwählbar, weil gesellschaftspolitisch höchstens konservativ und wirtschaftspolitisch neoliberal.

Aber eine Sache muntert auf: Für die Linken sind wir eh alles eine "braune Suppe" und deswegen wird der sogenannte Lucke Effekt , auch Cuck Effekt genannt, eintreten.

Phil

20. März 2020 20:59

JensWoitas, dass Otto Normalbürger noch nicht so weit ist, als dass ihn rechtes Selbstbewusstsein nicht erschrecken würde, das ist ja allen klar. Aber SiN ist nicht für Otto Normalbürger gedacht, sondern für die rebellische und intellektuelle Rechte, ihre moralische Stärkung und taktische Eichung.

links ist wo der daumen rechts ist

21. März 2020 01:41

Face/Off

@ nom de guerre

Zitat:
"Da man sich hier inzwischen an Höckes Äußerem abarbeitet, was bei einem Politiker in der ersten Reihe ja nicht ganz unberechtigt ist, möchte ich kurz etwas einwerfen: Ich finde Björn Höcke weder mephistophelisch noch, ähm, hexisch (beides dürfte übrigens mit entsprechender Beleuchtung usw. bei fast jedem zu erreichen sein), allerdings ist die Art, wie er optisch wirkt, sicherlich ausbaufähig.
Nur kann man sich die Frage stellen, wie z.B. der telegene Robert Habeck (dessen Vielseitigkeit sich in diesem Video sehr gut studieren lässt, sofern man es sich bis zum Ende anschaut: http://www.pi-news.net/2020/03/robert-habeck-deutschlands-groesster-heuchler/) „rüberkommen“ würde, wenn sein öffentliches Bild nicht hauptsächlich von Aufnahmen ihm gewogener, weil von ihm mit dem Gewünschten belieferter Journalisten stammte."

Schwatzkopf Habeck kann man sogar im ÖRR sehr schnell entzaubern, siehe hier:

https://www.youtube.com/watch?v=YC2ZhnMWZJQ

(Okay, ist Mainstream-Satire, aber für einen Ösi klingt schon NDR sehr exotisch…)

Aber Sie zäumen das Pferd von der falschen Seite auf.
Habecks Äußeres soll fehlende Inhalte kaschieren, ein verwuschelter Robert Redford oder was auch immer; Pate steht bei all dem natürlich die Marke Kennedy. In Ö standen und stehen dafür Typen wie Karl Heinz Grasser

https://www.youtube.com/watch?v=pNFrDNQ4uEk

oder eben der derzeitige Kinderkanzler.
Daß das allein bei den Leuten ankommt, ist eben das große Rätsel.
Haider z.B. (den ich nie gewählt habe) war da ein ganz anderes Kaliber: intelligent, beredt, angriffig und gut aussehend. Und so nebenbei der fähigste Politiker der Zweiten Republik neben Kreisky.
Man kann es auch verkürzen: er hatte Charisma.
Und genau das hat eben ein Höcke (wie auch bei uns ein Strache mit seinem Strizzi-Grinser) nicht.
Er mag belesen und ein „National-Romantiker“ sein, der Idealismus eines Lehrers ist kein Ersatz für die fehlende Ausstrahlung.
Und was genau wollen Sie da jetzt „mit entsprechender Beleuchtung“ erreichen?

Es geht eben, wie Sie später geschrieben haben, um Stimmigkeit.
Dazu muß man gar nicht im landläufigen Sinne gut aussehen (wie etwa ein Lafontaine), aber dann sollte man den Gegner zumindest an die Wand reden können.
Ein Lucke, der so hilflos aussah wie „Alan“ in „Two and a Half Men“, konnte das, sorry.
Oder sie strahlen eine zerknitterte Gemütlichkeit wie der väterliche Meuthen aus oder eine unerschütterliche Brummigkeit wie Gauland.
Es gäbe noch einige Beispiele quer durch die Länder.
Aber warum jemanden pushen, der keine natürliche Autorität hat?

Kleine Denksportaufgabe:
Wer in dieser illustren Runde ist auch an seinem Gesicht gescheitert (gleich vorweg: Hoeneß ist es für mich nicht)?

https://www.youtube.com/watch?v=aO27lkFlhBE

Alexis

21. März 2020 03:08

Zu beobachten wie sich weite Teile der AfD dem Mainstream anbiedern ist meiner Meinung nach widerlich.

Weite Teile der AfD haben sich immer dem Mainstream angebiedert. Aber generell haben Sie recht.

Gestern hat sich gezeigt, was ich schon in früheren Post angedeutet habe, nämlich dass die bisherige Strategie des Flügels gescheitert ist.

Diese Strategie bestand darin, immer Einigkeit und Solidarität betonen, die "andere Wange hinhalten" und auf Anfeindungen aus den eigenen Reihen nicht zu reagieren, und darauf zu vertrauen, dass die guten Wahlergebnisse am Ende überzeugen und sich Qualität am Ende durchsetzt.

Der Flügel hat doch überhaupt nie aktiv um die Meinungshoheit innerhalb der AfD gekämpft hat. Er hat nie um die Stimmen der unentschlossenen Mitglieder gekämpft. Ja, vor Parteitagen wurden die Truppen gebündelt und Deals ausgehandelt, aber nicht.

Es gibt keinen Diskurs, keine Debatte in der AfD über die richtige Ausrichtung und Kurs der Partei - jedenfalls keine öffentliche.

Wenn man überhaupt von einem innerparteilichen Diskurs sprechen kann, so ist dieser klar von den bestens bekannten Flügel-feindlichen linken Flügel geprägt. Diese Leute hetzen und wettern in einem zu gegen den Flügel und Björn Höcke im besonderen, ohne nennenswerte Widerworte oder Gegenwehr zu erfahren und werden dabei von der gewohnten Hetze der Mainstream-Medien verstärkt.

Dem Flügel fehlen sogar die Strukturen um irgendwelche "Kampagnen" zu betreiben, mit denen er für sich werben oder über seine Gegner aufklären könnte. Der Flügel hat selbstredend keine Massenmedien auf seiner Seite. Er hat noch nicht mal Schlagkraft auf Social Media. Die "Flügel"-Facebook-Seite hat gerade Mal 15 000 Likes (zum Vergleich Jörg Meuthens Seite hat 130 000 Likes).

Es bleibt zu Stunde nicht mehr zu sagen. Es muss abgewartet werden, wie die Flügel-Führung auf die Entscheidung des Bundesvorstandes reagieren wird.

Alexis

21. März 2020 03:20

Ich würde eine Abspaltung des Flügels aus der AfD begrüssen, evtl. als bundesweite Partei. Doch zumindest in den erfolgreichen östlichen Bundesländern.
Mittel- bis langfristiges Ziel: Sezession der östlichen Bundesländer.

Das halte ich für extrem gefährlich. Die Medien würden dieser Partei keine Berichterstattung zugestehen. Die neugegründete Flügel-Partei würde einfach totgeschwiegen werden. Auch würde dieser Partei die Finanzquellen fehlen. Da sie nie zu Wahlen angetreten wäre, bekäme sie keine Parteienfinanzierung. Die fälligen Gelder für die Wahlerfolge von Sachsen, Thüringen, Brandenburg bei Landtags- und Bundestagswahlen würden weiter an die AfD fließen - auch wenn die Personen, die für diese Wahlerfolge verantwortlich sind, diese Partei verlassen haben.

Die Menschen wählen vor allem die "Marke" AfD und weniger die Personen. So zumindest mein Eindruck.

Aus purer Verzweiflung und Mangel an Alternativen werden die wenigen, die nicht in der linksgrünen Parallelwelt gefanfen, dann weiterhin die Rest-AfD wählen - ganz egal wie inaktiv und ununterscheidbar zu den Altparteien diese dann sein mag.

Wenn so eine patriotische "Flügel"-Neugründung auch nur eine Chance haben soll, müssen zwei Vorraussetungen erfüllt sein:

1. Ein rechtes Massenmedium, am besten ein rechter Fernsehsender, der für die notwendige Öffentlichkeit sorgt und die Partei wohlwollend begleitet.
2. Ein Finanzier, der das notwendige Geld - sehr viel Geld - bereitstellt für die Zeit ohne Parteienfinanzierung. Wir sprechen hier von sehr viel Geld. Mehrere Millionen, um überhaupt irgendwie konkurrenzfähig zu sein.

Alexis

21. März 2020 03:26

Noch mal zum Thema innerparteilicher Diskurs:

Man muss sich mal in die Lage eines neutralen, weder dem Anti-Flügel noch dem Flügel zurechenbares AfD-Mitglieds versetzen.

Warum sollte dieses Mitglied denn bei Parteitagen für Flügel-Leute stimmen?

Woher sollte dieses Mitglied wissen, dass der Kurs von Höcke und Kalbitz der Richtige ist?!

Woher sollte dieses Mitglied wissen, dass der Kurs von Patderski, Junge, Wolf, Hansel usw der Falsche ist?!

Das einzige, was dieses Mitglied von den Mainstream-Medien, von den Fernsehschirmen und Radiolautsprechern zu hören bekommt: "Höcke ist böse, Höcke ist voll Nazi".

Und das einzige, was innerhalb der Partei von Leuten wie Pazdersk, Junge, Wolf usw zu hören bekommt ist auch: "Höcke schadet der AfD, Höcke ist zu rechts"

nom de guerre

21. März 2020 11:05

@ Laurenz

„Begriffserklärung LmA = Leck mich am Allerwertesten“ – Danke ;-) Daran hatte ich tatsächlich nicht gedacht…

Aber zu meiner historischen Sicht auf die FDP: Die Vorstellung, die Lindner in Bezug auf Thüringen abgegeben hat, kann ich nur mit Attributen beschreiben, die hier nicht freigeschaltet würden. Einem Genscher wäre so etwas (das Ministerpräsidentenamt fällt ihnen in den Schoß und dann wollen sie es nicht) meiner Meinung nach nicht passiert; solche Erbärmlichkeiten wie die Twitter-Nachrichten des Inhalts, die Antifa möge doch bitte weiter die „richtigen“ Rechten attackieren und nicht die liebe FDP, oder sich dafür zu entschuldigen, dass die FDP-Fraktion in Hamburg für einen AfD-Antrag zur Reduzierung der Zigarettenkippen im öffentlichen Raum gestimmt hat, hätte es, glaube ich, noch nicht mal unter Westerwelle gegeben. Aber was soll’s, das ist ohnehin alles, wie der Brite sagt, water under the bridge.

@ Lotta Vorbeck

„+++ Dezidiert zurückhaltend gefragt: Wo erkennen Sie auf seiten der AfD überhaupt einen Plan?“ – Gute Frage. Allerdings sollte man – neben den Punkten, die Sie oben aufzählen; ich denke, die kann man nicht bestreiten – m.E. beachten, dass sich in der AfD kein einziger Profi-Politiker mit Erfahrung aus der ersten Reihe befindet. Hinzu kommt das Dauerfeuer aus der sogenannten Öffentlichkeit. Konnte aus diesem Projekt wirklich etwas werden? In so kurzer Zeit?

Cugel

21. März 2020 11:27

sok
"Außer dem Wort verkommen halte ich die Aussage für völlig richtig."

Beim Schreiben habe ich überlegt, ob dieses Adjektiv paßt. Mir ist klar, daß Politik wesensgemäß nie ein Tugendhort war, auch nicht in vordemokratischen Zeiten. Ich habe allerdings den Eindruck, daß die Massendemokratie die Negativauslese perfektioniert hat. Der Niveauverlust scheint mir hier doch ganz außerordentlich zu sein. Nicht zufällig ist das Volk auch nicht mehr auf früherer Höhe.

Was Sie über die Begriffe und die Bedeutung des Nationalbewußtseins schreiben, trifft mit Sicherheit zu. Die Nomenklatura sieht das ebenso; Aufmerksamkeit und Aufwand, mit dem sie dieses Thema beackert, sprechen für sich.

"Die antinationale Erziehng ist deshalb gesundheitschädlich. Wenn die AfD das zu Thema macht,hat sie fast keine Gegner mehr."

Aus diesem Grund sehe ich im Flügel die eigentliche AfD. Wenn die AfD sich als bessere CDU/FDP versteht, betrügt sie bereits im Namen. Die Protagonisten der AM sind mir ausgesprochen suspekt, einige geradezu widerwärtig. Welche Motive haben diese Leute?

Laurenz

21. März 2020 11:27

@Fritigern ... ich denke Meuthen hat permanent volle Hosen an. Von daher ist er sich dessen nicht bewußt, daß er damit seine halbe Partei los wird und mehr als die Hälfte der Wählerstimmen. Vielleicht sollte sich Meuthen überlegen, selbst die AfD zu verlassen, und alle die mitzunehmen, die auch schon bei der FDP nichts wurden. Wäre nicht die Lucke- oder Petry-Partei das ideale Pflaster für unsere Freunde von der AM? Am Ende müssen die Partei-Mitglieder selbst entscheiden, wo sie politisch hinwollen. Ich, zumindest, werde keine Delegierten unterstützen, die Meuthen oder Chrupalla beim nächsten mal wählen werden. Der uns Normal-Sterblichen etwas enthobene Curio, Physiker & Kirchen-Organist, ist der beste Kompromiß für eine Partei mit leidenschaftlichen Patrioten und exkremental-liberalen Schmarotzern en masse.

Cugel

21. März 2020 11:28

@Fritigern
"Zu beobachten wie sich weite Teile der AfD dem Mainstream anbiedern ist meiner Meinung nach widerlich.
Diese Laien haben nichts verstanden, sie wollen dem Mainstream gefallen statt selbst zum Mainstream zu werden."

Widerlich ist das in der Tat. Fragt sich, inwieweit Laientum oder kühle Kalkulation bei wem die Grundlage bildet, und wessen Interessen da vorrangig verfolgt werden. Meuthen & Co., darunter vor allem Weidel, sind sicher keine Dummköpfe.

Cugel

21. März 2020 12:23

@Ratwolf 19. März 2020 21:14

"Selbst wenn man kein Instrument perfect beherrscht, der kann bewegende Musik vermitteln.
Beispiel auf yt:
Von "Stimme der Heimat" Drachenritt
https://www.youtube.com/watch?v=LQEsmSHmg78
oder
Wohlan! Voran!
https://www.youtube.com/watch?v=DqeBvM0RPJg"

Drachenritts Übersetzung ist ein löbliches Unterfangen, aber das Original von Les Brigandes gefällt mir dann doch besser. Die Musik der okzitanischen Truppe ist genau das, was wir brauchen; vielseitig und mitreißend. Bewundernswert, was die auf die Beine stellen. Wer nicht Französisch kann, findet hier einen Ansporn, es zu lernen.

Inwieweit Lieder wie "Wohlan!" bei der Jugend einschlagen, vermag ich nicht zu beurteilen. Gute Musik ist das jedenfalls. Axel Schlimper sollte sich auch einmal anhören, wer ihn noch nicht kennt. Seine spirituellen Ansichten muß man dabei nicht teilen.

"Zu den Stolpersteinen:
Wie bei der Musik stellt sich die Frage nach dem Geschmack. Was soll es denn, wenn Menschen mit ihren Einkaufstüten auf die Namen der Ermordeten treten oder die Hunde "drauf scheißen"?"

Wahre Worte. Moslems begreifen das, der Westen tickt anders. Mir ist eine Szene aus einem Regierungsgebäude der USA in Erinnerung, anläßlich irgendeines Staatsempfangs, die ein amtliches Emblem als Einlegearbeit im Fußboden zeigt. Die Leute latschen drüber, treten es also mit Füßen. Mir fiel sofort der Iran ein, wo man US-amerikanische Flaggen zu genau diesem Zweck im Boden findet. Die Stolpersteine sind ein Witz und für ihren Verleger ein glänzendes Geschäft. Interessant, daß die Juden in Deutschland diese Praxis tolerieren oder gar goutieren.

Cugel

21. März 2020 12:29

@Gelddrucker, Ratwolf
"Musik wie die von Chris Ares bringt die Sache meiner Meinung nach deutlich mehr voran als verkopftes Geschreibsel wie von manchen hier praktiziert. Das ist genau die Metapolitik die wir brauchen. Kunst- und Kulturangebot für Junge."

Sehe ich ebenso, obwohl Rap nicht unbedingt meine Sache ist und ich eher zu Ratwolfs Geschmack tendiere (Macht kaputtt... von Kontrakultur finde ich allerdings gar nicht schlecht). Ich glaube nicht, daß wir in der Position sind, wählerisch zu sein. Was die Leute, vor allem die jungen, bewegt und mitreißt, vor allem auch auf der kulturellen und emotionalen Ebene, ist i. O. Wer die Jugend gewinnt, gewinnt die Zukunft. Die Rechte hat das viele Jahre lang sträflich vernachlässigt. Überhaupt haben die Nachkriegsjahrgänge sich diesbezüglich nicht eben mit Ruhm bekleckert.

Cugel

21. März 2020 12:37

@Laurenz
"Exkremental-liberale Schmarotzer" gefällt mir noch besser als "arrogant-breitbeinig-bräsige Gossensprache". Lehrreich, bildend und unterhaltsam ist hier die Lektüre.

brueckenbauer

21. März 2020 13:41

Ich habe schon den Eindruck, dass Höcke unfair behandelt wird.
Trotzdem: Strategisch gesehen könnte es ganz sinnvoll sein, wenn sich der "Flügel" jetzt einmal auflöst und Höcke in den Hintergrund tritt. Denn dann muss sich die Kampfpresse an anderen abarbeiten und Meuthen, Junge, Pazderski werden sehen, dass sie nicht ungeschoren wegkommen.
Höcke bindet eine Menge antifaschistische Energie und bietet damit den anderen AfD-Größen einen Schutzschirm, hinter dem sie sich verstecken können. Wozu soll er das tun?
Jeder, der schon länger lebt, hat gewusst, dass eine alternative rechte Partei nicht in einem Zug durchgehend an die Macht kommt. Sie ist ein Langfristprojekt und braucht mindestens so lange wie die SPD (1863-1918), in der Zwischenzeit sind allerlei Kurven zu durchfahren. Von den jetzt aktiven Politikern wird keiner "das gelobte Land sehen" - also sollten sich auch deren Anhänger nicht zerstreiten.

Alexis

21. März 2020 16:12

@Brückenbauer

Trotzdem: Strategisch gesehen könnte es ganz sinnvoll sein, wenn sich der "Flügel" jetzt einmal auflöst und Höcke in den Hintergrund tritt. Denn dann muss sich die Kampfpresse an anderen abarbeiten und Meuthen, Junge, Pazderski werden sehen, dass sie nicht ungeschoren wegkommen.

Glauben Sie, diese Leute wüssten nicht ganz genau, wie der Hase hier läuft. Die hassen Höcke doch nicht deshalb, weil er negative Presse produziert, sondern aus machtpolitischen und z. T. auch ideologischen-weltanschaulichen Gründen. Vielleicht steckt sogar noch mehr hinter ihrer Abneigung. Wir können nicht in ihre Köpfe hineinschauen.

Davon abgesehen: Glauben Sie nicht, dass sich Höcke schon die ganzen Jahre über zurückhält`?!

Jeder, der schon länger lebt, hat gewusst, dass eine alternative rechte Partei nicht in einem Zug durchgehend an die Macht kommt. Sie ist ein Langfristprojekt und braucht mindestens so lange wie die SPD (1863-1918), in der Zwischenzeit sind allerlei Kurven zu durchfahren.

Da mögen Sie recht haben. Da gibt es nur zwei Probleme:

1. Die gegenwärtige AfD-Führung verfolgt keine Langzeitstrategie. Sie verfolgt überhaupt keine Strategie, die den Namen verdient. Ich habe darüber schon in meinen früheren Beiträgen geschrieben.

2. Wir haben nicht mehr die Zeit, die die SPD hatte, aus Gründen, die wir alle wissen oder wissen sollten.

Alexis

21. März 2020 16:25

Noch etwas:
Viele haben es vielleicht mitbekommen: Die Umfragewerte der AfD befinden sich in freien Falle.

Normalerweise wäre dieser Trend bedauerlich, unter den jetzigen Umständen ist er vielleicht von Vorteil:

Es bleibt abzuwarten, ob sich dieser Trend verfestigt, aber dann könnte er für den Flügel und die patriotischen Kräfte als Druckmittel von Nutzen sein.

Aber dafür muss es eine Art "Kampagne" geben, die das Narrativ in der AfD-Basis festsetzt, dass der Niedergang etwas mit dem Verhalten des Bundesvorstand zu tun hat. Dafür muss dem Bundesvorstand noch nicht mal die Schuld zugeschrieben werden - obwohl das natürlich auch ginge. Vielleicht würde die Einsicht genügen, dass der aktuelle Bundesvorstand keinen Rat weiß, wie er den Umfrage-Einfall aufhalten kann, und dass daher ein Kurswechsel und Führungswechsel nötig ist.

nom de guerre

21. März 2020 16:55

@ links ist wo der daumen rechts ist

Darin, dass sich fehlendes Charisma nicht ersetzen lässt, gehe ich mit Ihnen konform, das hat man oder man hat es nicht; Strauß hatte es im Übrigen auch, ohne im mindesten mit einem gefälligen Äußeren ausgestattet zu sein. Dennoch ist es ein Unterschied, ob man lieblos wirkende Aufnahmen in die Welt schickt (bzw. diese, von den Mainstreammedien kommend, so stehen lässt), auf denen Leute aus unvorteilhaften Perspektiven, mit zu grellem Licht etc. gezeigt werden, oder ob man Mühe darauf verwendet, jemanden, der von sich aus keine Idealvoraussetzungen mitbringt, möglichst gelungen in Szene zu setzen. Darüber hinaus kann man öffentliches Auftreten oder, wenn Sie wollen, öffentliche Inszenierungen, die die Bürger (ich schreibe jetzt bewusst nicht: das Wahlvieh) für einen Politiker einnehmen, m.E. bis zu einem gewissen Grad erlernen und sich dafür entsprechend beraten lassen.

Um noch einmal auf Habeck zurückzukommen: Man kann das seltsam finden, aber dieser Mann kommt bei vielen Leuten an, insbesondere bei meinen Geschlechtsgenossinnen. Und mir kann niemand erzählen, dass er mit all seinen Fertigkeiten – dieses unerträgliche Geschwurbel, das der NDR parodiert hat und ihm offensichtlich nicht schadet, die den Tränen nahe Anteilnahme zu Hanau, von der er am Ende des PI-News-Videos, das ich verlinkt hatte, unmittelbar in einen ziemlich unangenehmen Feldwebel-Ton überging – voll ausgestattet zur Welt gekommen ist.

Niedersachse

21. März 2020 17:08

@Laurenz

Werter Laurenz, ich denke uns beiden - und hoffentlich allen Kommentatoren hier auch - ist bewusst, dass die AfD in jedweder Form das Feindbild der Merkelfront ist. Da gehe ich mit Ihnen d'accord, das es besser wäre wenn Lucassen, Nobis, Hansel und all die anderen Tröglinge die Partei verlassen und den anderen schon Ausgestiegen in die politische Bedutungslosigkeit folgen würden. Ich habe vor kurzer Zeit meine Mitgliedschaft in der AfD beantragt und möchte später nicht der Helfershelfer einer Führungsriege sein, die regelmäßig einen Kotau vor den Volksabschaffern macht. Es war doch jedem halbwegs intelligenten Menschen von vornherein klar, das der VS die AfD oder zumindest Teile davon beobachten wird. Wäre der VS wirklich daran interessiert, die "Verfassung" zu schützen, er müsste schon lange die Altparteien beobachten. Von daher kommt nichts von dem was jetzt geschieht, überraschend. Der ehemalige Republikaner- Vorsitzende Franz Schönhuber sagte mal:

"Wir könnten auf dem Münchner Marienplatz das "Ave Maria" singen, der Verfassungschutz würde ein Horst Wessel- Lied heraushören".

Dieses Land ist durchsetzt von einer politischen und menschlichen Negativauslese, heute mehr noch, als vor 25 Jahren. Die AfD hat nachwievor die Chance, gestärkt aus der jetzigen Misere hervorzugehen, nur sollten die Fehler, die die Reps derzeit machten, heute nicht wiederholt werden. Drollig in dem Zusammenhang ist, das genau die Partei die sich von allen vermeintlich "extremistischen Kräften" trennte, später in der Bedeutungslosigkeit versank und heute dennoch von den Berufslügnern als "rechtsextrem" bezeichnet wird.

sok

21. März 2020 18:32

@brueckenbauer: ..also sollten sich deren Anhänger (Anhänger der AfD) nicht zerstreiten.

Dieser Meinung sind sicher viele AfD Mitglieder und sehr viele Wähler. Die Frage ist, wie man die Streithähne in den Griff bekommen kann.

Meiner Meinung nach hilft dabei die Idenditätsforschung. Die führt die Unterschide zwischen Ossis und Wessis auf die unterschiedliche Erziehung zurück. Wenn die Erziehung der Ossis zu einem größeren Nationalbewusstsein geführt hat, dann muss es das Ziel der AfD sein, die Erzihung der Wessis an die der Ossis anzupassen.

Viel sinnvoller als der Streit wäre die Anerkennung der Ossis als besser erzogen. Sie könnten dafür gewonnen werden, die "Holocaust-Erziehung" in Frage zu stellen, die zu einem Totalverlust des Ntionalbewusstseins der Wessis geführt hat.

Natürlich ist der Vorschlag einer konstrultiven Zusammenarbeit von Ossis und Wessis nicht sofort mehrheitsfähig. Die Alternative könnte aber dazu führen, dass die Streithähne verunsichert werden und nicht mehr sicher sind, dass ihre Anhängerzahl steigt, wenn sie Öl ins Feuer gießen.

Laurenz

21. März 2020 20:46

@Cugel

Zitat-@Laurenz
"Exkremental-liberale Schmarotzer" gefällt mir noch besser als "arrogant-breitbeinig-bräsige Gossensprache". Lehrreich, bildend und unterhaltsam ist hier die Lektüre.-Zitatende

Meine nicht ganz freiwillige historische und politische Fokussierung ist gut in der schriftlichen Debatte. Ich teste natürlich auch mit Humor die Grenzen aus, und bin in der Grenzfindung auf Gegenleser/Zensoren angewiesen. Das gilt auch für den Humor. Da habe ich gute und schlechte Tage, wie bei jedem. Geniestreiche gelingen arg selten. Und wenn, wiederhole ich gute Wortfindungen häufig. Auf Anraten eines bekannten Demagogen ist dies hilfreich. Sie, Cugel, haben zB schon meine Namensgebung des Spiegels, Der Relotius, übernommen. Lindner übernimmt öffentlich sprachliche Konstrukte von GK. Wenn das mal nichts ist? Das ist der Weg zur Deutungshoheit.

Was mir grundsätzlich innewohnt, ist der verbal-politische Vernichtungswillen, der den meisten Linken zu eigen ist. Und da die Linke meist nichts Belastbares an Debatten-Inhalten hat, weicht sie dementsprechend auf persönliche Angriffe aus.
Das erkennen Sie daran, daß die Kommentariat-Gruppe "Imagine", jetzt nicht unbedingt die dümmsten Linken, selten darauf eingehen, wenn sich Sie zerlege. Denn ein "ad personam" geht nur selten durch.
Gegenfragen hebeln die meisten politischen Debatten-Gegner aus. Leider wird dieses Stilmittel unsererseits selten benutzt. Bis auf Curio sind diesbezüglich alle AfD-Spitzen reine Amateure. Sie können meist gut Reden schwingen, aber Debatten/Diskussionen führen sie schlecht.

Laurenz

21. März 2020 21:14

@nom de guerre ...

wie die "Liberalen" der Lindner-Partei, Ex-FDP, oder die der AfD, blenden auch Sie 30 Jahre Geschichte der Berliner Republik komplett aus Ihrer Wahrnehmung aus.
Ich empfinde das als schlimm.
Oder besser, es ist mir unbegreiflich.

Genscher trat als Bundesvorsitzender der FDP 1985 ab, als Außenminister 1992.
Unangenehm fiel er politisch noch mal 2013 auf, als er den größten Kriminellen Europas, Chodorkowski, persönlich abholte. Pack schlägt sich, Pack verträgt sich.
https://www.fr.de/politik/genscher-holt-chodorkowski-11385629.html

Am Ende von Genschers aktiver Karriere kamen die Be-Grünten als 4te politische Kraft gerade erst auf. Zeit seines aktiven politischen Lebens war Genscher das Zünglein an der Wage in der Bonner Republik.
Lindner hingegen geht es ganz anders. Er ist nicht gerade so Teil eines 3-Parteien-Systems, sondern seit 2017 eines 6-Parteien-Systems. Das verändert die Position der Ex-FDP völlig. Lindners Partei sitzt in 3 Landesregierungen. Es ist also ein Leichtes für den Senior-Koalitions-Partner CDU die FDP dort auszutauschen. Das war die Drohung der Staatsratsvorsitzenden gegenüber Lindner bezüglich Thüringens. Da hätte heute auch ein Genscher nicht viel anderes unternehmen können.
Ich wiederhole es nochmals wegen der Eminenz. Hier liegt eine eklatante Wahrnehmungs-Störung der Liberalen in Deutschland zugrunde.

links ist wo der daumen rechts ist

21. März 2020 22:46

Die FPÖ als Blaupause für die AfD?

Jenseits von der Frage nach Köpfen und Programmen wäre es im neurechten Lager vielleicht einmal sinnvoll, sich über die Geschichte der FPÖ so seine Gedanken zu machen.

Die FPÖ, vormals VdU (Verband der Unabhängigen), war in ihrem Beginn eine Partei der sog. „Ehemaligen“, wobei kurz nach Parteigründung 1949 gestandene Konservative und KZ-Überlebende wie Alfred Maleta in einem „Geheimtreffen“ mit früheren NS-Funktionären versuchten diese Spaltung des bürgerlichen Lagers zu verhindern.

In der Folge war die FPÖ eine Kleinpartei um die 5%, im Wesentlichen Heimat des (deutsch-)nationalem Lagers. Darüber hinaus gab es immer wieder Proponenten des nationalen und liberalen Flügels, die über die Parteigrenzen hinaus Anerkennung und ebenso viele Feinde fanden (Friedrich Peter, Alexander Götz).

Interessant ist nur, daß diese kleine Partei zweimal Mehrheitsbeschaffer für die SPÖ war; 1970 durch Duldung einer Minderheitsregierung, 1983 – 1986 als kleiner Koalitionspartner der SPÖ.

Erst nach Haiders „Putsch“ im Herbst 1986 wurde sie zu einer Volkspartei mit großem Protestwählerpotential. Auf dem Höhepunkt des „Ausländer-Volksbegehrens“ spaltete sich eine liberale Partei (LIF – Liberales Forum) unter Heide Schmidt ab; nach kleinen Achtungswahlerfolgen und zunehmender Bedeutungslosigkeit ging das LIF schließlich 2014 in der Partei der NEOS auf.

Nach der Nationalratswahl 1999 gab es drei fast gleich große Volksparteien – und ab 2000 dann die erste schwarz-blaue Koalition.
2002 zerbrach die FPÖ in einen „linken“ und einen rechten Flügel, was 2005 zur Partei-Neugründung des BZÖ (Bündnis Zukunft Österreich) innerhalb der Koalition führte. Die eigentliche FPÖ – auf historischem Tiefststand - bestand weiter und wurde von H.C. Strache reorganisiert; beide Flügel und jetzt Parteien waren sich spinnefeind.
Durch diese Turbulenzen hatten die Konservativen (ÖVP) einen fulminanten Wahlsieg eingefahren und das nationale Lager in seinen beiden Flügeln deutlich auf Abstand gehalten.

Erst bei der Wahl 2008 konnten beide Flügel zusammen wieder eine ähnliche Stimmenanzahl erreichen wie zu den besten Zeiten der FPÖ, eine Kooperation wurde aber vehement ausgeschlossen.

https://www.youtube.com/watch?v=Tpb_99rT6cA

Nach Haiders Ableben wurde das BZÖ sukzessive marginalisiert und die FPÖ konnte bis zur Wahl 2017 fast wieder an ihre alten Erfolge anknüpfen.
Die zweite Auflage einer kurzen schwarz (jetzt türkis)-blauen Koalition war die Folge.

Nun könnte man sich halt so seine Gedanken machen zu Begriffen wie „deutschnational“ (oder einfach nur „national“), "bürgerliches Lager", „Mehrheitsbeschaffer“ oder „Steigbügelhalter“, „linker“ und „rechter Flügel“, „Parteiabspaltung“, „Protestwählerpotential“ usw.
Eine Blaupause wäre vorhanden, gewissen Sachzwängen oder einer Handlungslogik scheint man aber nicht entrinnen zu können oder zu wollen.

Im Übrigen könnte das alles ein gewisser Lothar Höbelt viel eindringlicher auf deutsche Hörer gemünzt vortragen (wenn er es nicht eh schon getan hat).
Höbelt ist auch ein Beispiel für meine These, daß man bei eher unvorteilhaftem Äußeren (er sieht fast ein bißchen dandyhaft-dekadent aus, deshalb vielleicht auch seine jugendliche Vorliebe für Maggie Thatcher), aber enormer Intelligenz und Sprachbegabung (vermutlich einer der besten Stegreif-Redner seiner Zunft) über so etwas wie Charisma verfügen kann.

https://www.youtube.com/watch?v=lsDCO7nEXnQ

https://www.youtube.com/watch?v=loyIM5Qp_cg

Genau aus diesem Grund mußte man ja den linken Pöbel losschicken, um seine Vorlesung zu stören.

Unabhängig davon nun, ob sich die politische Lage jemals wieder normalisieren und beruhigen wird, bleibt die Personalsuche das Hauptproblem.

nom de guerre

22. März 2020 10:27

@ Laurenz

Kurz vor Badeschluss und ohne das Thema totreiten zu wollen, möchte ich noch kurz hierauf eingehen:

„Lindners Partei sitzt in 3 Landesregierungen. Es ist also ein Leichtes für den Senior-Koalitions-Partner CDU die FDP dort auszutauschen. Das war die Drohung der Staatsratsvorsitzenden gegenüber Lindner bezüglich Thüringens. Da hätte heute auch ein Genscher nicht viel anderes unternehmen können.“ – Sich von solchen Drohungen einschüchtern zu lassen, bewirkt, dass der Gegner, denn das ist Merkel in diesem Fall auch in Bezug auf die FDP, immer unverschämtere Forderungen aufstellen wird, denen man, einmal erpressbar gewesen, nichts mehr entgegenzusetzen hat, schon gar kein eigenständiges politisches Profil. Anders formuliert: Die FDP hat fertig. Kann sein, dass sie bei Standhaftbleiben in der causa Kemmerich ebenfalls fertig gewesen wäre, aber dann hätten die Liberalen es immerhin versucht. Aber so?

Phil

22. März 2020 12:03

Der eine findet Höcke "mephistophelisch", der andere moniert, er habe kein Charisma. Letzteres stimmt vielleicht, hat die Kanzlerin aber auch nicht.

Aus der Ferne erscheint mir Höcke menschlich sympathisch, und wenn ich Zitate oder Interviews lese, meine ich, einen Geistesverwandten gefunden zu haben.

Nicht ohne Grund sehen ihn manche als Hoffnungsträger.

Ich bin kein AfDler, aber "Höckianer" aus dem Westen.

Laurenz

22. März 2020 21:14

@nom de guerre .... was ist los mit Ihnen? Genschman hätte früher gesagt, dann bringe ich Scholz an die Macht. Heute mach keiner irgendwas hier. Als Lindner meinte, es ist besser nicht zu regieren als schlecht zu regieren, hat ihm jeder in den Allerwertesten getreten. Heutzutage sind für Genosse Generalissimus Merkel zumindest theoretisch 5 "Alternativen" wahlweise im Rennen. Begreifen Sie das nicht?
nom de guerre, Sie phantasieren.

Cugel

22. März 2020 21:56

@Phil
"Mephistophelisch" ist zugespitzt, zugegeben, und paßt vielleicht auch eher zu Curio. Subjektiv und irrational ist das ohnehin. Mein erster Eindruck von Höcke, rein dem Äußeren nach, war nun einmal nicht von spontaner Sympathie geprägt. Geht mir zwar beispielsweise bei Habeck nicht anders, aber der kommt eben bei Vielen, vor allem wohl Frauen, besser an. Leider. Umgekehrt das Gleiche mit Schwesig oder Klöckner, die Weinkönigin aus der Pfalz, beide verrottete Charaktere. Traurig, ist aber nun mal so. Mir ist das Äußere relativ egal, solange der Inhalt stimmt, was bei Höcke der Fall ist. Wenn aber politischer Inhalt, fachliche Fähigkeit und Charakter besch..... sind, wie bei vielen Figuren des Blocks, kommt ein unangenehmes Äußeres erschwerend hinzu, wie etwa bei einer aufgeplatzten Fleischwurst im Ministerrang, oder einem Ministerpräsidenten, dem nur der Goldbehang zum Zuhälter fehlt. Von deren Chefin ganz zu schweigen. Diese Typen kann ich nicht mehr sehen, sie widern mich an.

Phil

23. März 2020 10:52

Ich könnte mir vorstellen, dass sich Höcke als eher introvertierte Natur in der Öffentlichkeit nicht wohl- bzw. fremd fühlt, und dadurch bei manchen einen eher negativen Eindruck hinterlässt.
Dass er vielleicht der meistgehasste und -verspottete Mann in Deutschland ist, trägt auch nicht dazu bei, dass er seinen "Panzer" ablegt.
Also, ich werde ihn immer verteidigen.
Und ich finde Gaulands "Fliegenschiss" viel mehr daneben, als alles, was Höcke je gesagt hat.

Laurenz

23. März 2020 18:56

@Phil ...aufgrund des medialen Drucks hat sich Gauland gefühlt schon tausendmal entschuldigt. Dabei gibt er Journalisten auch gerne die falsche Antworten.
Das ist in ungefähr so, wie ich täglich abwechselnd gen Mekka oder Rom pinkele, was sich von der Richtung her in etwa gleich bleibt.

Die mediale Handhabung dieses Vogelschiß-Themas entspricht eher einer Inquisition, in der man die unbefleckte Empfängnis leugnete. Es existiert hier keine sachliche Debatte. Wäre eine sachliche, historische Debatte möglich, kämen wir eher von einer Vogelschiß- in eine Fliegenschiß-Debatte hinein. Es ist einfacher diese Debatte in ein Schlachtschiff- oder World-of-Warship-Forum zu tragen, und die Briten dort als die wahren Faschisten/Nazis zu bezeichnen, als auf der wesentlich mehr exponierten Ebene Gaulands dies möglich ist.
Wenn man also eine historische Debatte führt, muß man sie so schlagend führen, daß man den Debatten-Gegner vorführt. Sonst läßt man es lieber. Weder Höcke noch Gauland, beide historisch gut bewandert, haben jemals tatsächlich überlegt, wie man das macht. Wie die meisten, wollten Beide Recht haben/behalten. Das ist ein falscher Ansatz.

links ist wo der daumen rechts ist

25. März 2020 10:39

@ Maiordomus

Zitat aus dem Höcke-Nachbarstrang:
"Wenn ich mir die obigen Zeilen noch einmal überlege, fällt mir auf, wie besonnen etwa Kubitschek wirkt, wenn er auf dieser Seite via Video in fast meditativer Ruhe eine Reflexion vorträgt, kein Vergleich dazu, wenn er auf einem Platz in Dresden eine Pegida-Rede hält. Letzteres wirkte meines Erachtens weniger authentisch. Vielleicht müsste man sich noch stärker auf die Grundlagenarbeit beschränken, das Megaphon in diesem Sinn irgend wann mal weglegen."

Genau darum ging es aus meiner Sicht, um relative Authentizität am richtigen Ort zur richtigen Zeit.
Aber wenn ich als selbsternannter Volkstribun wie BH bei meinen Reden schnell eine keuchende (und leicht zu persiflierende) falsche Pathos-Stimme bekomme, weil ich schlicht und einfach die entsprechende Atemtechnik nicht beherrsche - ja dann soll man's halt bleiben lassen.
Idealismus kaschiert nicht alles.

Und noch abschließend zu meiner losgetretenen „mephistophelischen“ Physiognomie-Debatte:
Ich wollte niemanden auf sein Gesicht reduzieren, aber man sollte doch ’n büßchen um die optische Wirkung im massenmedialen Zeitalter wissen.
Als Blaupause für diese Überlegungen sehe ich die Zeitspanne zwischen einer Gesichtsreduktion a’la Lombrosos „Verbrecher-Visagen“ und der ungeheuren, "freispielenden" Wirkung von Gesichtern in Großaufnahmen (inkl. der Frage nach Verstellung/Maskierung) in der Übergangsphase vom Stumm- zum Tonfilm.
Zwischen diesen beiden Polen schwanken wir bis heute, so fehlbar sind wir.

Götz Kubitschek

25. März 2020 10:55

endlich badeschluß. war anderweitig beschäftigt!

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