Oder so

PDF der Druckfassung aus Sezession 97/ August 2020

Götz Kubitschek

Götz Kubitschek leitet den Verlag Antaios

Im Rah­men der Vor­stel­lung des Ver­fas­sungs­schutz­be­richts für das Jahr 2019 geschah folgendes.

Der Prä­si­dent die­ser Behör­de, Tho­mas Hal­den­wang, bezeich­ne­te Anfang Juli auf einer Pres­se­kon­fe­renz unter ande­rem unser Insti­tut (und damit uns Ver­ant­wort­li­che) als “Super­sprea­der von Haß und Gewalt”. Der Begriff “Super­sprea­der” (deutsch: Super­ver­brei­ter) stammt aus der Viro­lo­gie und bezeich­net im Zusam­men­hang mit Epi­de­mien sol­che Infi­zier­te, die eine unge­wöhn­lich hohe Zahl von Orga­nis­men mit einem bak­te­ri­el­len oder vira­len Krank­heits­er­re­ger anstecken.

Im Zuge der Coro­na-Kri­se haben wir alle gelernt, wie mit sol­chen Virus­schleu­dern umzu­ge­hen sei: den Kran­ken mar­kie­ren und iso­lie­ren, die noch nicht Erkrank­ten war­nen und immu­ni­sie­ren, den Virus ausmerzen.

Das Wort “Super­sprea­der” klingt aus dem Mun­de Hal­den­wangs also wie eine kli­ni­sche Dia­gno­se, die eine Behand­lungs­me­tho­de nahe­legt, und die­ser Umstand ist das eigent­lich Besorg­nis­er­re­gen­de, bes­ser: der schril­le Warn­ton. Gegen Mei­nun­gen (nicht: Gewalt­ta­ten) so zu ver­fah­ren, kenn­zeich­net den uner­bitt­li­chen Hygiene‑, den Gesinnungsstaat.

Hal­den­wang setzt die Tra­di­ti­ons­li­nie der­je­ni­gen fort, die über Anders­den­ken­de wie über eine Krank­heit den­ken und spre­chen. Ihm schwebt ein “Gesell­schafts­kör­per” vor, des­sen Gesund­heit vor Infek­tio­nen geschützt wer­den müs­se. Indem Hal­den­wang auspricht, was er zuvor dach­te, ist er im Drei­schritt Den­ken-Sagen-Han­deln auf der zwei­ten Stu­fe angelangt.

Sei­ne Absicht ist klar: Er mar­kiert uns als Kran­ke, unse­re Arbeit als krank­haft, unse­re Bot­schaft als etwas gefähr­lich Anste­cken­des. Er warnt die Gesun­den, er schlägt unse­re Iso­lie­rung vor und hofft auf Immu­ni­sie­rung des Gesell­schafts­kör­pers durch Auf­klä­rungs­bro­schü­ren, deren Titel denen von Pres­se­or­ga­nen und Medi­en­an­stal­ten ähneln: Spie­gel, Welt, ARD undsoweiter.

Tho­mas Hal­den­wang ist von der Sor­te, die sich die Hän­de nicht schmut­zig macht. Das Han­deln, das auf sein Den­ken und Spre­chen fol­gen soll, über­läßt er ande­ren. Wobei: Viel­leicht ver­hält es sich bereits mit sei­nem Den­ken so. “Wo las­sen Sie den­ken?” – das war ein Auf­kle­ber aus der Früh­zeit der Neu­en Rech­ten nach der Wende.

Man möch­te bei Hal­den­wang nach­fra­gen: Wer in sei­nem Büro, in sei­ner Behör­de, kam auf den Begriff “Super­sprea­der”? Gab es nach dem lau­ni­gen Geläch­ter über die­se schö­ne, kras­se Voka­bel die kur­ze, stets sehr not­wen­di­ge Kater­stim­mung des Gehirns, in der die Äuße­rungs­ver­ant­wor­tung sich zu Wort mel­det und die Schnaps­idee vom Tisch wischt?

“Super­sprea­der”, Men­schen als geis­ti­ge Krank­heits­schleu­dern, medi­zi­ni­sches Voka­bu­lar, viro­lo­gi­sches Besteck, Mei­nungs­eu­ge­nik – jetzt muß doch einer abbrem­sen hel­fen, muß sei­nem Chef sagen, daß es einen fun­da­men­ta­len, viel­leicht auch irgend­wo im Grund­ge­setz nie­der­ge­schrie­be­nen Unter­schied gibt zwi­schen Mei­nung und Krank­heit, Satz und Virus.

Aber: Ein Brem­ser war nicht im Raum. Daher: Wenn Hal­den­wangs Pres­se­kon­fe­renz für irgend­et­was ein Zei­chen war, dann für behörd­li­che Ent­hem­mung, für die Ver­ant­wor­tungs­lo­sig­keit der Macht und für die Unfä­hig­keit oder Unwil­lig­keit der Pres­se, das Unge­heu­er­li­che an die­sem Vor­gang zu erken­nen und fest­zu­hal­ten – unter ande­rem auch den selt­sa­men Umstand, daß wir alle gar nicht im Ver­fas­sungs­schutz­be­richt auf­tauch­ten, den­noch aber Super­the­ma der Pres­se­kon­fe­renz waren.

Wir selbst notie­ren es ja längst nur noch des­we­gen, damit es fest­ge­hal­ten wird – ohne dar­über hin­aus­rei­chen­de Absicht also. Wir machen uns nichts mehr vor: Es han­delt sich nicht mehr um eine Ver­hand­lung mit Anspruch auf Gehör, son­dern um einen Schau­pro­zeß. Und wäh­rend da vorn einer weder die Wor­te noch die Tin­te hal­ten kann, denkt man auf der Bank sit­zend dar­über nach, ob es sich loh­nen könn­te, den Satz­spie­gel der Sezes­si­on ins­ge­samt auf zwei­spal­tig umzu­bau­en (oder so).

In Ernst v. Salo­mons Fra­ge­bo­gen (Thors­ten Hinz stellt die­sen Roman in unse­rem Buch im Haus neben­an vor) gibt es eine fei­ne Sze­ne: Bei der Ankunft im us-ame­ri­ka­ni­schen Gefan­ge­nen­la­ger müs­sen die deut­schen Sol­da­ten der Rei­he nach durch ein Spa­lier von CIs ren­nen, die auf den Wehr­lo­sen ein­dre­schen, auch dann, wenn er strau­chelt und fällt.

Salo­mon schil­dert nun, wie einer der Deut­schen antrat und die Hatz nicht mit­mach­te – die­ses Geren­ne durch die pras­seln­den Hie­be, von denen jeder so weni­ge wie mög­lich abkrie­gen woll­te. Die­ser Mann also trat in die Gas­se und durch­schlen­der­te sie gemäch­lich, wäh­rend die “Befrei­er” auf ihn ein­hie­ben. Als er einen Schuh ver­lor, blieb er ste­hen und angel­te mit dem Fuß danach. Dann schlen­der­te er weiter.

Viel­leicht dach­te er unter­wegs dar­an, daß er sich aus einem Stoff­rand einen neu­en Schnür­sen­kel dre­hen könn­te. (oder so).

Götz Kubitschek

Götz Kubitschek leitet den Verlag Antaios

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Kommentare (37)

Joseph

16. Juli 2020 14:00

Is ne gute Idee, das mit dem zweispaltig.

Ein gebuertiger Hesse

16. Juli 2020 14:05

Das aufrechte Weitergehen und den-Kopf-oben-Halten wird sogar als "bloßer" Selbstzweck immer wichtiger. Wer unter den Hieben der anderen einknickt, geht als nächstes zu Boden, mag als der, als der er angetreten war, nicht mehr hochkommen. Die souveräne Eigenbewegung jedoch hält einen im Maß. Auch mag sie, wenn die Götter uns gewogen sind, eine Dynamik bereithalten, von der wir noch gar keine fixe Einschätzung haben. Das soll von Vorteil sein.

norgallen

16. Juli 2020 14:58

Ich hänge mich fast seit 10 Jahren innerlich an die Sezession an, der ich wesentliche Impulse für mein Denken und Leben verdanke.

In letzter Zeit muß ich oft an den tapferen Publizisten Dr. Fritz Gerlich denken und seinen "Gerade(n) Weg", seiner "Zeitschrift für Wahrheit und Recht". 

Tagtäglich sage mir einen Psalmvers vor, der mich als Ostinato durch den nicht immer lieben langen Tag geleitet: "Exspecta Dominum, viriliter age, et confortetur cor tuum et sustine Dominum."

Man muß einfach stehen bleiben und Zeugnis geben, weil man es sich, seiner Familie, seinen Vorfahren und als Gottes Ebenbild und Gleichnis dem Schöpfer und Erlöser schuldig ist. Das ist in  diesen dürftigen Zeiten Lebenssinn genug.

Schnellroda ist ein Ort, an dem ich innerlich vor Anker gehen kann; er ist für den patriotischen Selbstdenker das, was der "Frauenplan" in Weimar für den Freund der Weimarer Klassik ist: ein exemplarischer Ort.

Nordlicht

16. Juli 2020 15:13

Diese Formulierungen des obersten Schlapphutes ist Anlass für eine Sonderüberweisung an das Institut.

Was kann man sonst tun? Wenn man auf den Online-Foren von ZeitSpiegelFazWelt etc schreibend versucht, den anderen Lesern etwas Nachdenklichkeit zu vermitteln, erhöht man ja noch die Werbeeinnahmen der Journaille.

 

quarz

16. Juli 2020 15:18

Eine psychopathologische Analyse von politischen Meinungsgegnern kann durchaus aufschlussreich sein, wenn sie nicht von der niederträchtigen Absicht getragen wird, dadurch der inhaltlichen Auseinandersetzung auszuweichen. Wenn Sie nicht Ersatz, sondern Ergänzung ist und sich auf seriöses wissenschaftliches Belegmaterial stützen kann. Solches existiert durchaus. Dass es von Haldenwang und Konsorten nicht ins Treffen geführt wird, mag daran liegen, dass die Ergebnisse dieser Forschung sich so gar nicht als Munition für sein Projekt eignen, sondern sich im Gegenteil als Bumerang erweisen würden.

Gustav Grambauer

16. Juli 2020 16:21

G. K.: "... den Kranken markieren und isolieren ..."

Herr Kubitschek, das Gesetz spricht hier von "absondern" (§ 30 IfSG). Was Sie "markieren" nennen, lautet beim Gesetzgeber "Untwerfung unter eine Beobachtung"; dies betrifft auch nicht erst den Kranken sondern bereits den "Krankheitsverdächtigen", den "Ansteckungsverdächtigen" und den "Ausscheider" (§ 29 I). Ich erspare uns die vielen sic!.

Wer es sich zur Lektüre antun will:

https://infektionsschutz.gesundheitsdienstportal.de/_docs/gesetze/IfSG.pdf

Wir haben bereits in diesem Gesetz den noch jeden Orwell blaß dastehenlassenden Speak des unverhohlenen meutenmobbenden Medizinalterrors. Mir ist dessen ganze durchstrukturierte Militanz erstmals klargeworden, als ich vor langer Zeit zur Kenntnis nehmen mußte, daß methodische Elemente z. B. im Psychotherapie-Jargon völlig unverblümt als "Intervention" bezeichnet werden.

Es ist niemand als die selbsternannte "mündige Zivilgesellschaft" der "sittlich-autonomen Individuen" in ihrer "aufgeklärt-humanistischen Toleranz" und mit ihrem "philanthropischen Wertefundament", die in diesem Speak ihre wahre Fratze zeigt. Somit ist es nur folgerichtig, daß sie auch die Äußerungen Haldenwangs trägt.

"War unsre nicht die größte der Epochen? /
Und wessen Tür wird heute nacht erbrochen?" - Johannes R. Becher

"Jenossen, jetz is Schluß mit dem Humanismus." - Erich Mielke nach der hektischen Abreise Gorbatschows am 7. Oktober 1989

- G. G.

H. M. Richter

16. Juli 2020 16:29

Nur einmal angenommen, im September ’89 hätte jemand wie Mielke oder Krenz nach der Gründung des Neuen Forums eine Bärbel Bohley oder Ingrid Köppe öffentlich als, sagen wir einmal „Bazillenverbreiterin von Rowdytum, Haß und Gewalt“ bezeichnet, dann wäre wohl noch am gleichen Abend in der Tagesschau, spätestens jedoch in den Tagesthemen dieser wahnwitzige Vorwurf dementiert und als das entlarvt worden, was er tatsächlich gewesen wäre.

Vielleicht hätte sogar ein FJS wissen lassen, so es jemanden gäbe, der diese Behauptung belegen könne, dann würde er Leipzig einen neuen Flughafen spendieren.

Bestimmt hätte jedenfalls der damalige EKD-Ratsvorsitzende Bischof Martin Kruse unverzüglich gefragt, wann zuletzt in Deutschland gefordert worden wäre, „den deutschen Volkskörper von zersetzenden und verunreinigenden Elementen zu reinigen, die diesen“ angeblich „krank machten und zu zerstören drohten“ ...

Fritigern

16. Juli 2020 17:00

Ich würde zu gerne lesen, was Ernst von Salomon so zu schreiben hätte über die neue BRD mit der wir es hier zu tun haben. 

Waldgaenger aus Schwaben

16. Juli 2020 17:11

Feindaufklärung lohnt sich manchmal. Das fand ich heute bei der taz als Kommentar eines Lesers:

"Ein Problem ist auch, dass wir eigentlich den Volksgedanken hinter uns gelassen haben - dass ein Volk sich eine verfassung (sic!) gibt. Wir waren eigentlich so weit, dass eine Verfassung die Bevölkerung definiert. Jeder kann zuwandern, der sich an die Verfassung hält."

https://taz.de/Gericht-kippt-Thueringer-Paritaetsgesetz/!5700928&s=th%C3%BCringen/

Selten habe ich den Gedanken so klar ausgedrückt gefunden. Hier wird die Rangordnung umgedreht: Die Verfassung steht über dem Volk. Sie wird zu  Gott, der sich ein Volk erwählt. Der christlich-jüdische (hier passt der Ausdruck mal) von Gott, an den nicht mehr geglaubt wird, wird durch die Verfassung ersetzt. 

Der Verfassungsschutz soll nach dieser Logik die Verfassung vor jenen schützen, die der alten Vorstellung einer Rangordnung anhängen, nach der das Volk über der Verfassung steht. 

starhemberg

16. Juli 2020 17:42

Haldenwang macht, wozu er auf diesen unnötigen Posten gesetzt wurde. So weit, so schlecht, so Tiefer Staat.

Nur die Justiz könnte hier noch etwas retten. Ziemlich unwahrscheinlich allerdings. 

quarz

16. Juli 2020 18:58

@starhemberg

"Nur die Justiz könnte hier noch etwas retten."

Dass die Justiz, je mehr es ans ideologisch Eingemachte geht, umso mehr dem politischen Gunstgewerbe zuzurechnen ist, diese Einsicht ist so alt wie die Gerichtsbarkeit selbst.

 

Fritz

16. Juli 2020 19:10

Es ist immer wieder köstlich, wenn sich Leute, die jedes rechte Denken als "biologistisch" bezeichnen, selber biologischer Metaphern bedienen, sowie es gegen den politischen Gegner geht.

RMH

16. Juli 2020 19:11

Die linken Hygiene-Beauftragten der Antifa dürfen sich zu Rosskuren und flächendeckenden Desinfektionsmaßnahmen aufgerufen fühlen - Putztruppen marsch ... und somit hat auch das Tradition in dieser Republik.

Leo

16. Juli 2020 19:31

Wir leben in Zeiten der Virologen.

"Superspreader" (ich mag Denglisch, wirklich, tue ich [was ist mit den "Superspreaderinnen", by the way? Sollen hier weibliche Anteile etwa unsichtbar gemacht werden?]) ist natürlich ein Begriff, der nicht so sehr nach Psychiatrisierung von Dissidenten in der UdSSR klingt, sondern nach entschlossener Corona-Eindämmungs-Politik. 

Aber wenden wir den ungemein treffenden Begriff aus dem Hause Haldenwang doch einmal ins Positive. Natürlich ist Schnellroda ein äußerst wichtiges, geistige Not wendendes Epi-Zentrum, aus dem all die Fragen (und viele Antworts-Angebote) kommen bezüglich unseres So-Seins in dieser postfaktischen Demokratie. Welche anderswo zu stellen fast umfassend unterbunden werden kann. Und das ist natürlich im besten Sinne - ansteckend. Laßt uns Superspreader sein!

Leo

16. Juli 2020 19:32

Jede Lesewarnung nämlich vor bzw. Markierung als Neue(r) Rechte(r) wirkt eher als Reklame ("Ihr macht mich - populär!" [W. Biermann].

Seit Jahren übrigens. Daß die herbeihalluzinierte "Haß und Gewalt" eben nur das ist: Hallizi-Nazi seitens des Staates nämlich, dürfte jedem Lesekundigen schnell klar sein. ("Denn merke: Wer nicht das Denken attackieren kann, attackiert den Denkenden." [A. Heller].) 

Ja, der Inlandsgeheimdienst ist das Schild und Schwert der Alt-Parteien. Der VS macht seinen Job.

Herr Haldenwang wird sich sicher nie fragen, ob es so sei, "daß morgen der 17. Juni" ausbricht. Aber daß nach der unvollendeten Wende das Ende der Geschichte begann und nun nichts mehr passiert in Sachen Elitensturz --- wer glaubt denn DAS, abseits der "Elite" außerhalb Mitteldeutschlands?!?  

Der_Juergen

16. Juli 2020 20:20

@Starhemberg

"Nur die Justiz könnte hier noch etwas retten", schreiben Sie. Die Justiz wird hier nichts retten, weil sie Teil des Systems ist und die Aufgabe hat, dieses zu stützen. Es gibt zwar ab und zu Richter, die in brisanten Fällen anders urteilen, als es von ihnen erwartet wird, aber dann wird das betreffende Urteil in aller Regel kassiert. - Dies gilt nicht nur für die BRD. Seit jeher entscheiden Richter bei politischen Verfahren so, wie die Herrschenden es von ihnen verlangen. Tun sie dies nicht mehr, so gerät das System ins Wanken. Man mag hier auf die USA verweisen, wo der Oberste Gerichtshof und lokale Richter oft Urteile fällen, die dem Präsidenten missliebig sind. Aber die US-Verfassung räumt dem Präsidenten extrem wenig Macht ein. 

Amos

16. Juli 2020 20:23

Mit der Androhung des ökologischen Apokalypse und der Ideologie des Antirassismus hat die von Merkel angeführte Elite die Mehrheitsgesellschaft sprachlos gemacht, und ihr jede Möglichkeit des gewaltfreien Widerstandes genommen. Sie hat die Menschen zutiefst erniedrigt, indem sie sie dazu zwingt, Dinge zu sagen, von denen jeder selbst weiß, dass sie unwahr sind: ...https://www.tichyseinblick.de/meinungen/es-geht-um-die-macht-die-ganze-macht/

Nemo Obligatur

16. Juli 2020 20:46

Ich habe jetzt Haldenwangs PK dreimal angehört, nur die Stelle das IfS betreffend. Der Mann behauptet, dass die Neue Rechte "Hass, Rassismus, Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit" in die Gesellschaft trage. Das IfS wird explizit in diesem Zusammenhang genannt. Nun würde ich mich selbst nicht der NR zurechnen, eher zwischen nationalliberal und konservativ. Aber ich unterstütze das IfS und die Zeitschrift Sezession, weil ich darin einen notwendigen Diskussionsbeitrag zur Zukunft Deutschlands sehe. Bin ich hier in die Gesellschaft von Hetzern und Rassisten geraten? Die Zeitschrift Sezession abonniere ich seit 2014. Ich habe dort Artikel gelesen, mit denen ich nicht viel anfangen konnte, ja denen ich widersprochen hätte. Aber mir soll mein Mausfinger abfaulen, wenn an Haldenwangs Vorwürfen etwas dran ist - es sei denn, das Beharren auf die unveräußerlichen Rechte der deutschen Nation erfüllen schon den Tatbestand von Hass und Rassismus. Wenn es sich so verhällt, dann sollte Herr Haldenwang das der Öffentlichkeit auch sagen - oder er möge Belege für seine o.g. Behauptung anfügen. Aber vielleicht kann ja auch einer der Foristen hier aushelfen. Von mir aus auch von Linksaußen oder einer der hier mitlesenden Verfassungsschützer. Ich suche nur eine Belegstelle für Hass, Antisemitismus oder Fremdenfeindlichkeit, dann kündige ich sofort mein Abo und werfe alle meine Bücher von Antaios in den Müll.

Caroline Sommerfeld

16. Juli 2020 20:50

Haldenwang hat eben eine "zeitgemäße Sicht auf Meinungsfreiheit":

https://kurier.at/meinung/youtube-sperren-und-die-meinungsfreiheit-das-grosse-missverstaendnis/400970996

 

Simplicius Teutsch

16. Juli 2020 22:20

@ Kubitschek, das haben Sie wieder treffend beschrieben und eingeordnet:

„Wir machen uns nichts mehr vor: Es handelt sich nicht mehr um eine Verhandlung mit Anspruch auf Gehör, sondern um einen Schauprozeß ...“

Aber wo führt das noch hin? - Die Vernichter und Abräumer, die mit aller Macht kreuz und quer über unser Land ziehen, definieren und treiben uns geistig Widerständige und Gesinnungsabweichler aus der gewünschten linken Realität hinaus ins abgeschottete Tal der gefährlichen Aussätzigen.

Volksdeutscher

16. Juli 2020 22:44

Biologisierung der Politik

Was Heldenwang in seiner mentalen Entgleisung offensichtlich betreibt, ist ein klarer Fall der unseglichen "Biologisierung der Politik", dessen Ziel es ist, den politischen Gegner als "Bazillus", "Erreger", "Schmarozzer" zu bezeichnen, um durch diese Stigmatisierung vorhandene Sympatien mit ihm zu zerstören und dadurch den Boden für seine bevorstehende politische (oder physische?) Eleminierung vorzubereiten.

Das hatten wir schon, auch wenn es einen Heldenwang begeistert. Das juristische Vorgehen dagegen unter Verwendung des geschichtlichen Zusammenhangs wäre vielleicht erfolgsversprechend.

Lotta Vorbeck

16. Juli 2020 22:53

Kopp Report: Verfassungsschutz ist nun Teil des CDU-Wahlkampfteams

„Im Grunde hat die CDU/CSU nun, mit der Vorstellung des Verfassungsschutzberichts durch Seehofer und Haldenwang, den Bundestagswahlkampf 2021 eröffnet. (…) Wie rücksichtslos und wie manipulativ die Bundesregierung dabei vorgeht, wird bei dem begleitenden Framing zum vorgelegten VS-Bericht deutlich. (…)

Die von den Medien herbeigeschriebene wachsende Gefahr des Rechtsextremismus konnte der Verfassungsschutz nur mit Taschenspielertricks halbwegs erfüllen. (…)

Ein Blick auf die Eckdaten des Bundesamtes für Verfassungsschutz verdeutlicht die Macht dieses politischen Instruments. Rund 467 Millionen Euro für 3900 Bedienstete umfasst der Etat für das Jahr 2020. Für die politische Instrumentalisierung durch die Bundesregierung wurde der Verfassungsschutz seit Jahren durch die Bundesregierung massiv aufgerüstet. So betrug der Personalbestand im Jahr 2016 noch 2900 Bedienstete und der Etat für 2017 erst rund 300 Millionen Euro. Seit Mainstream-Medien und Kanzleramt die berufliche Existenz des unbequemen Hans-Georg Maaßen zerstört haben, agiert der Inlandsgeheimdienst wie das Schwert und Schild der CDU.“

 

 

Frieda Helbig

17. Juli 2020 08:56

Bitte nicht zwiespältig, danke!

Ansonsten gilt wie immer: Geweint wird, wenn der Kopf ab ist!

alter ossi

17. Juli 2020 09:31

Ja "Oder so", wir bekommen ja nun einen mutmaßlichen Schauprozess in Magdeburg zum sg. Halle Anschlag. Das hat jede Menge Verstöße gegen die Naturgesetze und weitere Fehler in der Inszenierung. Da steht da dann ja jede Kritik am Establishment auf der Anklagebank, ist sezession oder andere Kritische Presse vor Ort? Oder bekommen wir nur Berichte von systemtreuen Hofschranzen?

Der_Juergen

17. Juli 2020 11:21

@alter Ossi

Dass Sie in der Mainstreampresse nur "Berichte von systemtreuen Hofschranzen" lesen werden, versteht sich von selbst. Aber es gibt ja noch "Compact", "Zuerst" und etliche alternative Portale. Vorderhand. PI wird zurzeit permanent mit Viren eingedeckt, während bedeutend radikalere Foren wie der "Michael Mannheimer Blog" oder das "National Journal" weiter ungestört berichten können - vermutlich, weil sie den besseren Virenschutz haben und ihre Betreiber vom Ausland aus operieren. 

Ich habe grosse Angst um "Sezession".

MartinHimstedt

17. Juli 2020 12:19

Zweispaltig würde ich mutmaßlich begrüßen: Wird aber nicht so einfach werden. Man müsste die Marginalspalte zusätzlich anpassen, die ist aber bereits am Limit. Außerdem ist der Satzspiegel generell, für meinen Geschmack, zu dicht am Bund, dadurch würde also noch mehr Raum flöten gehen. 

Aus der Hüfte geschossen: Fundamentale/größere Änderungen oder vergessen. 

nom de guerre

17. Juli 2020 19:09

@ nemo obligatur

„Aber mir soll mein Mausfinger abfaulen, wenn an Haldenwangs Vorwürfen etwas dran ist […] oder er möge Belege für seine o.g. Behauptung anfügen.“

Es ist doch so, dass in vielen Bereichen, in denen zwecks Überprüfbarkeit ein möglichst präziser Ausdruck notwendig wäre, inzwischen Begrifflichkeiten verwendet werden, die entweder an sich schwammig sind (immer wieder: „Hass und Hetze“ – was genau soll das sein?) oder fast bis zur Beliebigkeit aufgeweicht und erweitert wurden (bspw. Rassismus), sodass man sie weder als Betroffener widerlegen kann, noch derjenige, der sie gebraucht, einen Beleg liefern muss. Letzteres zumindest dann, wenn sie gegen die „Richtigen“ ins Feld geführt werden.

Muss den Fragebogen endlich mal lesen.

Herold

17. Juli 2020 20:11

Was kann man sonst tun? Wenn man auf den Online-Foren von ZeitSpiegelFazWelt etc schreibend versucht, den anderen Lesern etwas Nachdenklichkeit zu vermitteln, erhöht man ja noch die Werbeeinnahmen der Journaille.

Einen Adblocker nutzen, wenn man dort surft. Dann kosten man nur was (Zeit in der Moderation vorallem, Strom und Speicherplatz (wenn auch nur wenig). Alleine bringt das nichts, da muss man schon in konzertierter Aktion auftreten - dafür kann man dann aber z.B. auch mal dafür sorgen, dass komplett gar nicht mehr kommentiert werden darf, was ein Gewinn ist.

 PI wird zurzeit permanent mit Viren eingedeckt, während bedeutend radikalere Foren wie der "Michael Mannheimer Blog" oder das "National Journal" weiter ungestört berichten können - vermutlich, weil sie den besseren Virenschutz haben und ihre Betreiber vom Ausland aus operieren. 

PI wird wohl wie jede Seite die irgendwem nicht passt automatisiert verteilt angegriffen, nicht mit Viren zugedeckt. Dagegen kann man sich schützen, wie es z.B. die Sezession macht in dem man sich einem Content Delivery Network unterwirft (und das meine ich auch so). Das ist auch das Problem: Ein echter, personalisierter Angriff braucht Wissen und Können. Die automatisierten Angriffe dagegen kann man kostengünstig als Service einkaufen.

limes

17. Juli 2020 20:57

Einer martialischen Ausrüstung, wie 007 sie im Geheimdienst Ihrer Majestät zum Einsatz bringt, bedarf es nicht im Kampf gegen die rechtschaffene Opposition in Deutschland. Es genügt die Lizenz zum Tröten. Batterien medialer Megaphone sind in Stellung, es markerschütternd zu verstärken.

Solution

18. Juli 2020 00:16

Jeden Morgen, den man aufwacht, sollte man sich fragen: Was kann ich heute konkret tun?

Jeden Abend, den man schlafen geht, sollte man sich fragen: Was habe ich heute konkret getan?

Lotta Vorbeck

18. Juli 2020 00:58

@Der_Juergen - 17. Juli 2020 - 11:21 AM

@nom de guerre - 17. Juli 2020 - 07:09 PM

Unlängst erst ist der im Exil lebende Michael Mannheimer von Einbrechern heimgesucht worden.

Und diese stahlen nicht etwa Wertgegenstände, sondern hatten es auf Mannheimers Datenträger abgesehen.

Gustav Grambauer

18. Juli 2020 08:11

Je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr finde ich, daß der induzierte Irrsinn des Medizinalkrieges einmal in seiner ganzen Dimension benannt werden sollte.

Er fängt da an, wo das Herz von Vulgärmaterialisten als "Pumpe" mißverstanden wird. Wer sein Herz für eine "Pumpe" hält bzw. wer tatsächlich sein Herz zu einer "Pumpe" degradiert, wird niemals ein Bewußtsein für einen sozialen Organismus erlangen können. Dieser Irrsinn geht weiter mit Sprüchen wie "den Krebs besiegen", die aber auch nur Indikatoren für die grassierende psychische Struktur des Banausentypus sind (welcher leider die Macht innehat, insbesondere auch die völlig verschrobene institutionelle Medizin

https://antaios.de/search?sSearch=illich+nemesis

dominiert). Von hier aus ist Muttis sinngemäße Aussage "Wir treffen im Hinblick auf 'Corona' keine medizinischen Entscheidungen sondern politische Entscheidungen" nur folgerichtig.

Und vor diesem Hintergrund ist Haldenwang in seiner Aussage einfach nur konsequent.

- G. G.

zeitschnur

18. Juli 2020 11:58

"Superspreader" - ein Kampfbegriff, der immer häufiger im öffentlichen Raum geistert, ebenso wie angeblich ansteckende "Aerosole", gegen die man ratlos sei. Beides übrigens auch in der Virologie total unbewiesener Wissenschaftsunfug, schlecht erzählter SchiFi-Bullshit. Mit diesen modernen Begriffen wird das alte Wahndenken in neue Kleider gesteckt und aktiviert: die Kontamination durch geistige, mindestens unsichtbare Dämonen und Gefährder, die man als Besessene versteht, nicht als real Erkrankte, die zur Gesundung fähig wären. Wie auch der PCR Gesunde zu Kranken erklärt und die Symptomlosigkeit eines Gesunden unter den Verdacht des Verseuchten stellt.

Dass diese Begrifflichkeit, die gewissen Bewegungen um die Jahrhundertmitte des 20. Jh sehr gut gefallen hätte, nun die angeblichen Killervien aus der einen in die andere Sphäre "überspringen" lassen, wird hier rhetorisch suggeriert: Erneut, wie im NS, stempelt man bestimmte Denkweisen nicht etwa als Irrtum oder falsche Ansicht (was legitim ist), sondern als "Krankheit", "Entartung" hätte man vor Jahrzehnten dazu gesagt ... und nicht nur dies, sondern als "ansteckend", unwiderruflich, bösartig.

Dabei sind es die medialen und exekutiv-politischen Führer, auf die alleine die Vorstellung vom "Superspreader" zutrifft: sie alleine verbreiten mit rasender Wut und aufgrund ihrer obszönen Machtübernahme über Medien und Behörden ihre Propaganda ins Volk, und es ist herzlich gleich, welcher Herkunft dieses Volk ist.

Franz Bettinger

19. Juli 2020 02:55

@Zeitschnur: Welcome back und Kompliment! Sie haben’s erfasst. Man merkt, sie haben den Wahrheits-Ketzer Stefan Lanka gelesen und sich die Mühe gemacht, ins dunkle Reich der Virologie (Viren-Lüge) hinabzusteigen. Erfasst auch: die verkehrte Welt des Tiefen Staates, den der Teufel reitet und dem es zu gelingen scheint, das Oberste nach unten zu kehren und umgekehrt. Was sie den Rechten vorwerfen, verkörpern die Linksgrünen und die opportunistischen Krisen-Gewinnler in Reinkultur: Hass, Hetze, Intoleranz, Fake News, Gewalt gegen Personen und Sachen - you name it.

AndreasausE

19. Juli 2020 17:01

Die viehische politische, um mit Marx zu sprechen: verniggerte Rechte, ist ein Krebsgeschwür unserer Zeit. Es gilt, diese ekelhaften Maden, Metastasen und Fibrillen samt des gesamten eitrigen, von abscheulichen, stinkenden Bakterien befallenen fauligen Umfeldes, herauszuschneiden, aus einer ansonsten gesunden Gesellschaftskörperschaftin. 
Wir Demokratende sind aufgerufen, jedwedes Aufkommen dieser Infektion an zuständige Stellen zu melden, damit die Infektionsherde rückstandslos entsorgt werden können, mithin endgelöst!

Loxismus

19. Juli 2020 18:57

Herr Kubitschek unterstellt dem BfV-Chef die Fähigkeit zu Denken. Ich glaube das ist zuviel der Ehre. Dem Herren wurde wohl eher das Schicksal zuteil, das er mit so Vielen gemein hat: Wenn man an der Garderobe sein Rückgrat abgibt hängt meistens noch das Hirn dran.

Ratwolf

20. Juli 2020 05:05

Wörter wie Superverbreiter (engl. "Superspreader") gehören nicht in eine Vorstellung eines Verfassungsschutzberichtes. Das ist unseriös.

Bis jetzt ist auch nicht erkennbar, wo beim IfS "Haß und Gewalt" verbreitet wird. Das ist völlig aus der Luft gegriffen.

Die Analogie Superverbreiter von Herrn Haldenwange ist aucn falsch. Denn nach bisherigen Stand der Virologen zeigen die so genannten Superverbreiter selber kaum Symptome. Dass das IfS von seiner eigenen Sache nicht überzeigt sein soll, ist völliger Quatsch.

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