Wachsende Ringe – Tagebuch (5)

Es ist wieder Zeit, "100 Stühle für Schnellroda" in den Vortragssaal stellen zu helfen. Genauer: diesen Vorgang symbolisch nachzuholen. Denn:

Götz Kubitschek

Götz Kubitschek leitet den Verlag Antaios

Die Som­mer­aka­de­mie des Insti­tuts für Staats­po­li­tik (IfS) fand bereits am ver­gan­ge­nen Wochen­en­de statt. Sie ver­lief so ruhig und rou­ti­niert in Orga­ni­sa­ti­on und Zusam­men­spiel der Kräf­te wie kaum eine zuvor, sie war inhalt­lich stark und kon­zen­triert, umkreis­te in acht Vor­trä­gen und drei Arbeits­grup­pen das The­ma “Staat und Ord­nung” und ver­sam­mel­te das äußers­te des­sen, was die Hygie­ne­vor­schrif­ten zulie­ßen: 100 Leute.

Die Vor­trä­ge von Leh­nert, Kai­ser, mir und fünf exter­nen Refe­ren­ten wird man in der 98. Sezes­si­on nach­le­sen kön­nen, in gekürz­ter Form natür­lich, und ankün­di­gen kann ich außer­dem unge­kürz­te Mit­schnit­te von min­des­tens vier der acht Bei­trä­ge. Wir wer­den sie auf dem “kanal schnell­ro­da” ver­öf­fent­li­chen, auf dem übri­gens jüngst Fol­ge 6 unse­res Pod­casts “Am Ran­de der Gesell­schaft” erschie­nen ist (hier ent­lang!).

Ein paar Gedan­ken noch zu drei Aspek­ten rund um die Akademie:

1. Als Leh­nert und ich am Frei­tag mit einem Gläs­chen in der Hand am Ran­de der Abend­ge­sell­schaft stan­den, blick­ten wir auf eine im Ver­gleich zu vor fünf oder drei Jah­ren deut­lich ande­re Teil­neh­mer­schaft. Die Leu­te sind sehr jung, sind ganz und gar im Digi­ta­len Zeit­al­ter auf­ge­wach­sen, bewe­gen sich mit einer unge­heu­ren Selbst­si­cher­heit, Selbst­iro­nie und Fle­xi­bi­li­tät im Netz und haben tat­säch­lich vir­tu­el­le Exis­ten­zen, aus denen sie einen nicht gerin­gen Teil ihrer Bedeu­tung und ihres Selbst­werts ablei­ten. Dem kann zumin­dest ich nur zuse­hen, ohne daß ich noch Zugang fände.

2. Jah­re­lang haben wir trans­pa­rent gear­bei­tet, haben das getan, was man “Gesicht zei­gen” nennt – eine kom­plett aus­ge­lutsch­te Sache. Die­se Trans­pa­renz, die jeder­mann (auch Hal­den­wang) zeig­te, daß mit uns auf eine anstän­di­ge Wei­se zu rech­nen sei, hat unse­re behörd­li­che Kri­mi­na­li­sie­rung nicht ver­hin­dert. Das ein­zi­ge, was dadurch (erneut) bewie­sen wur­de, ist, daß der Ver­fas­sungs­schutz kei­ner ist, son­dern daß er von den Alt­par­tei­en für die Kon­kur­ren­ten­ab­wehr miß­braucht wird. Daher ist nun Schluß mit der Trans­pa­renz. Sol­len die sich halt Mühe geben.

3. Ein klei­nes biß­chen Anti­fa war auch im Ort, wäh­rend wir tag­ten. Unse­re Aka­de­mie, die jah­re­lang ohne jede poli­zei­li­che Absi­che­rung tagen konn­te, wur­de von min­des­tens vier­zig Ord­nungs­hü­tern gegen höchs­tens zwan­zig Gegen­de­mons­tran­ten abge­schirmt. Das hat­te fol­gen­de Grün­de: Das als links­extre­mis­tisch ein­ge­stuf­te “Kol­lek­tiv IfS-dicht­ma­chen” spielt der­zeit unter dem Mot­to “Zuerst der Leucht­turm, dann das Rit­ter­gut” auf das Haus­pro­jekt in Halle/Saale an, in dem wir den Betrieb ein­stel­len nach über vier­zig zum Teil schwer gewalt­tä­ti­gen Angrif­fen von links ein­stel­len mußten.

Das bedeu­tet: “IfS-dicht­ma­chen” weiß genau, daß auch in Hal­le ein “brei­tes Bünd­nis” hät­te Tag für Tag her­um­ste­hen kön­nen – es hät­te uns an unse­ren Ver­an­stal­tun­gen im Haus am Cam­pus nicht gehin­dert. Was nicht mehr trag­bar war: Pflas­ter­stei­ne gegen und in die Schei­ben, Van­da­lis­mus, durch­bohr­te Türen, Angrif­fe auf die Bewoh­ner und Mit­ar­bei­ter und zuletzt an einem ein­zi­gen Tag drei demo­lier­te und abge­fa­ckel­te Autos und zwei Ein­brü­che in die Pri­vat­woh­nun­gen von Akti­vis­ten samt voll­stän­di­ger Zer­stö­rung von Mobi­li­ar und Infrastruktur.

Nun hat­te es andert­halb Wochen vor der Aka­de­mie erst­mals auch unse­ren VW-Bus erwischt, den guten alten T4-Trak­tor, mit dem wir alles in der Gegend her­um­fah­ren. Alle vier Rei­fen, die Front­schei­be, die Bei­fah­rer­schei­be: nur Blech und Glas, natür­lich, zum Glück. Man nimmt so etwas hin wie einen blau­en Fleck, und das ist schon sehr merk­wür­dig, bei Lich­te betrach­tet. In Kom­bi­na­ti­on mit der gewalt­a­ffi­nen Ankün­di­gung des extre­mis­ti­schen Grüpp­chens aus Hal­le wirk­te das jeden­falls wie eine Ankün­di­gung, und des­we­gen war am Aka­de­mie­wo­chen­en­de ein biß­chen mehr Sicher­heits­ar­beit angesagt.

Das Gesocks lun­ger­te dann an zwei Tagen mit bemüh­ten zwei Dut­zend Leu­ten für jeweils ein paar Stun­den im Rinn­stein und fei­er­te jede, wirk­lich jede unse­rer von der Poli­zei umge­lots­ten Bewe­gun­gen wie einen gran­dio­sen Sieg. Es gibt eben Leu­te, denen ist nichts pein­lich. Von ihrer eige­nen Lücken­an­samm­lung ver­öf­fent­lich­ten sie dies­mal kein ein­zi­ges Bild – es wäre dann doch zu pein­lich gewesen.

+++

Aber nun noch zu zwei ganz eige­nen Bei­f­än­gen aus der Aka­de­mie: Ich konn­te zum einen zusam­men mit Jonas Schick eine der Arbeits­grup­pen am Sams­tag­abend lei­ten, unse­re trug den Titel “Öko­lo­gie und Neue Rech­te”. Wir ver­sam­mel­ten ein Dut­zend Leu­te in unse­rer Biblio­thek und spra­chen unter ande­rem über die von Schick ver­ant­wor­te­te Zeit­schrift “Die Keh­re”, deren zwei­te Aus­ga­be vor eini­gen Wochen erschie­nen ist und deren Ton und Stoß­rich­tung man nun able­sen kann.

Schick gehört zu den weni­gen jün­ge­ren Autoren, deren Enga­ge­ment sich nicht auf ein paar Geh­ver­su­che und Ein­rei­chun­gen beschränkt, bevor sie irgend­wo gut­do­tiert und anstren­gungs­los unter­krie­chen. Er hat ein abge­schlos­se­nes Stu­di­um, ist ein ech­ter Leser, hat sein The­ma gefun­den und nimmt Anmer­kun­gen und Hin­wei­se aus dem Lek­to­rat und aus unse­rer nun zwan­zig­jäh­ri­gen Ver­le­ger­er­fah­rung an, ohne etwas nachzuahmen.

Das andert­halb­stün­di­ge Gespräch über Natur, Kul­tur­land­schaft, End­lich­keit, öko­lo­gi­sche Tugend, pseu­do­öko­lo­gi­schen Kon­sum, lin­ke Ent­gren­zung und kon­ser­va­ti­ve Bor­niert­heit war gut und klug, und ich will jedem Leser hier, dem die Natur und der acht­sa­me Mensch am Her­zen lie­gen, die Keh­re unbe­dingt ans Herz legen: Ein­zel­hef­te kann man hier erwer­ben, ein Abon­ne­ment hier zeichnen.

Zwei­tens: Vol­ker Zier­ke, der mit Phil­ip Stein von Ein­Pro­zent zusam­men­ar­bei­tet, über­rasch­te mich mit sei­nem lite­ra­ri­schen Erst­ling. Enkla­ve heißt sei­ne Novel­le, ich las die ers­ten fünf­zig Sei­ten am Sonn­tag (nach­dem end­lich Ruhe ein­ge­kehrt war), den zwei­ten Teil dann ges­tern am spä­ten Abend. (Ich stell­te dabei wie­der ein­mal fest, daß mich Lite­ra­tur stär­ker inter­es­siert als Theorie.)

Ich bin beein­druckt: End­lich wie­der mal einer, der schrei­ben kann und der dar­über hin­aus eine luzi­de Idee für eine Ver­knüp­fung von Spiel­idee und Sci­ence-Fic­tion hat­te. Im Mit­tel­punkt ein jun­ger Offi­zier der Mari­ne­infan­te­rie, der an Bord eines Schlacht­schiffs an der Jagd auf einen ver­steck­ten Feind betei­ligt ist. Gefech­te, Aus­bil­dung, Auf­trag, Koor­di­na­ten – viel­leicht sind Batt­le­ship-Spie­le so auf­ge­baut, viel­leicht bewegt man sich da so durch die Spiel­si­tua­ti­on, ich weiß es auf­grund von Alters­un­kennt­nis nicht.

Jeden­falls: Wür­de ich in die Ver­le­gen­heit kom­men, einen Auf­trag zu simu­lie­ren, käme ich recht bald auf die Suche nach Oberst Kurtz, die von Joseph Con­rad im Herz der Fins­ter­nis beschrie­ben und von Fran­cis Copol­la in Apo­ca­lyp­se Now kon­ge­ni­al vom Kon­go nach Viet­nam, aus der Elfen­bein­jä­ge­rei in den Krieg ver­legt wor­den ist. Ich habe mit Zier­ke noch nicht spre­chen kön­nen, aber der Khy­ber sei­ner Novel­le ist zwei­fels­oh­ne Kurtz, Leo­nar­dy ist der ver­rück­te Foto­graph und die Ago­ge das gro­ße Spiel…

Lie­be Leser (eher: lie­be Män­ner): Lesen Sie Enkla­ve (hier bestel­len).

+++

Nun aber: Wer einen der 100 Stüh­le zu je 50 € im Nach­hin­ein in unse­ren Vor­trags­saal stel­len will, kann das über die Bank­ver­bin­dung “Insti­tut für Staats­po­li­tik, IBAN: DE86 5185 0079 0027 1669 62” und mit dem Betreff “100 Stüh­le” tun (hier noch der link zur För­de­rer­sei­te).

Herz­li­chen Dank dafür im vor­aus! Und: Wie immer wer­den wir oben einen Zäh­ler aktu­ell halten!

 

Götz Kubitschek

Götz Kubitschek leitet den Verlag Antaios

Nichts schreibt sich
von allein!

Das Blog der Zeitschrift Sezession ist die wichtigste rechtsintellektuelle Stimme im Netz. Es lebt vom Fleiß, von der Lesewut und von der Sprachkraft seiner Autoren. Wenn Sie diesen Federn Zeit und Ruhe verschaffen möchten, können Sie das mit einem Betrag Ihrer Wahl tun.

Sezession
DE58 8005 3762 1894 1405 98
NOLADE21HAL

Kommentare (15)

Nemo Obligatur

22. September 2020 12:46

Spende ist raus. Soviel Mut muss sein, dass man eine Sache unterstützt, der man vielleicht nicht in allen Dingen zustimmt, aber die man doch insgesamt für richtig hält. Auch wenn hier der VS und alle Antifas den ganzen Tag mitlesen, in der Hoffnung, die Sezessionisten in die Pfanne hauen zu können. Die Vorträge schaue ich mir dann gerne auf YT an.

Thorsten B

22. September 2020 21:39

Das Thema „Transparenz“ und „Gesicht zeigen“ hat mich auch in letzer Zeit beschäftigt.

Wenn man Gesicht gezeigt hat und dadurch eigentlich nichts bewegt hat, ausser, daß man in seinem Beruf von den Kunden die Aufträge mit den abenteuerlichsten Absagen entzogen bekommt, so steht für einen alleinverdienenden Familienvater der Waldgang an.

Rang haben die zeitlosen Spiele; zeitliche Spiele spielt man mit, wenn es der Verteidigung dient; und hier hilft nur die Übung in Desinvolture beim Arbeitgeber Lehrgänge in „Diversity“ (mit Abschlußtest!) ohne psychische Schäden zu überstehen.

Was einmal in der großen Suchmaschine gespeichert ist, lässt sich nicht mehr unsichtbar machen – insbesondere wenn die Herausgeber der Netznachrichten stramm links stehen und man den Ausdruck der Schadensfreude auf ihrem Gesicht, wenn sie die Frage, ob sie den Artikel nicht herausnehmen könnten, förmlich durch das Telefon sehen kann.

Versuche, dem Netz alternatives Futter zu liefern, wenn jemand den Namen sucht, indem man sich auf allen möglichen Foren anmeldet und dort unter vollem Namen über unpolitische Sachthemen schreibt, klingen zwar erfolgversprechend, funktionieren in der Praxis aber nicht.

Hier bleibt letzlich nur im Beruf – die Aufträge kamen dann doch noch – mehr zu leisten, um sich keine Blösse zu geben. Die politischen Aktivitäten finden dann auch bei mir gedeckt statt – was nicht automatisch weniger wirkmächtig heißen muss.

Der mit dem Wolf tanzt

22. September 2020 23:59

Es ermutigt sehr, zu sehen, wie unbeirrt und selbstverständlich sich der intellektuelle Widerstand gegen den systemischen Alltagsterror formiert.

Hier eine Kontinuität aufrecht zu erhalten, aus einer Form geistiger Authentizität handlungsfähig zu bleiben, bedeutet in Zeiten der Massen-Invantilisierung alles, gerade dann, wenn es darum geht, Diskursfähigkeit auch jenseits der eigenen Überzeugung zu zeigen.

https://www.youtube.com/watch?v=I6SIGUxmSTM

Franz Bettinger

23. September 2020 04:22

@Rote Linien und Zoff mit anders Denkenden. 

Neulich waren zwei gute alte Freunde zu Besuch, Jo und Inga. Wir kletterten in 2 1/2 Stunden um die steile Halbinsel, während Jo's Collie (Hund) geschickt mit-kletterte, und wo nötig schwamm. Das Meer klatschte uns nass. Inga fiel aus dem Fels ins Wasser. Sie lachte. Am nächsten Tag radelten von P’s Rock nach A,15 km übern Strand,mit Durchquerung einiger Bäche und Priele. Es war herrlich. Die Abende waren es weniger. Die Wogen schlugen höher als am Meer. 

Jo+Inga halten mich für einen V-Theoretiker und contrarian (Nonkonformist). Ich kenne sie schon lang, fast 40 Jahre. Es sind intelligente Leute. Doch haben sie noch nie vom WTC7 gehört, dem dritten Turm in Manhattan, der an 9/11 (2001) wie ein Kartenhaus in sich zusammensackte, ohne von einem Flugzeug getroffen worden zu sein, und seidem als smocking gun eines Menschheits-Verbrechens, einer Verschwörung gilt. Dieser Turm beweist, dass alle drei Türme des World Trade Centers von innen kontrolliert gesprengt worden waren.  

Jo und Inga sind Gläubige. Gut-Gläubige! Sie glauben, dass alles mit rechten Dingen zugeht und Regierungen ihr Bestes versuchen. So glauben sie auch an das Normale der „Neuen Normalität“, an die wir uns zu gewöhnen haben.  ff

Franz Bettinger

23. September 2020 04:38

ff Am Ende fragte ich erschöpft:

„Könnt ihr euch irgendein Ereignis der Zukunft vorstellen, welches euch überzeugen könnte, dass dieser Schwarzseher Franz doch recht gehabt haben könnte? Dass Vieles,wie die Klimahysterie und die Pandemie,groß inszenierte Schwindel- Stücke waren? Dass große Verschwörungen existieren gegen den kleinen Mann, das Volk und die Völkerfamilie? Könnte euch ein Ereignis wie Folgendes überzeugen: 

- das Verschwinden kleiner Länder wie NZ zugunsten größerer Aggregate? 

- der Verlust der Meinungs- und Versammlung-Freiheit?

- und des Rechtes, sich frei zu bewegen und zu reisen, oder auch nur selbständig Auto zu fahren? 

- Was, wenn du nicht mehr essen darfst, was du willst, z.B. Fleisch?

- Toleriert ihr die Abschaffung des Bargeldes? Das Sperren, oder Einziehen deines Bankkontos?

- Neue Gesetze, die uns ein genehmes Verhalten vorschreiben und abweichendes bestrafen? Masken, Impfungen, Zwangs-Behandlungen. Quarantäne. Wäre das eine rote Linie? Oder 
- Zwangs-Isolierung von Alten oder Missliebigen? Oder von Test-Verweigerern und Verschwörung-Theoretikern? Oder die Verpflichtung, sich einen E-Chip implantieren zu lassen und stets mit Smartphone rumzulaufen? Gibt es Zumutungen, die ihr nicht mitmachen würdet? Vielleicht: ff

Franz Bettinger

23. September 2020 04:58

ff  Wäre folgendes eine rote Linie?

- dauerhaftes Abstandhalten-Müssen?

- die Einführung einer Denunziations-Pflicht? Damit ihr die Eltern und Nachbarn ans Messer liefert, wenn sie vom Kurs abweichen oder sich regierungsfeindlich äußern? Würdet ihr das mitmachen, wenn der Befehl kommt? 

- Was wenn immer mehr Leute einfach abgeholt werden und verschwinden? Oder in Schauprozessen drakonisch bestraft werden? Wenn Gefängnisse und Psychiatrien überquellen? Na, immer noch dabei?  

- Wenn dauernd das Sozialverhalten registriert und bewertet wird mit Pluspunkten für Denunziationen und Abzügen für einen falschen Witz? Wären das nicht totalitäre Zeiten? 

- Wenn überall in den Wohnungen Kameras und Abhörgeräte installiert wären, wie es der Patriot Act von 2001 ja erlaubt? Wenn jeder jedem misstraut und jede Loyalität verschwunden ist, auch innerhalb der Familie? Immer noch kein Argwohn?

- Ist alles immer noch normal und okay, wenn neue große Sprachregelungen und Tabus (zu Rassen, Immigranten, 9/11) verfügt und neue Dogmen installiert werden wie Gender, die Gender-Sprache und Global Warming? Und wenn Skeptiker zu Leugnern abgestempelt werden (Viren, Klima, Rassismus-Leugner) nach den bewährten Vorbildern der Vergangenheit. Was tut ihr, wenn ein ewiges kollektives Schuldgefühl in die örper und Hirne eurer Kinder geprügelt wird (ebenfalls gut bekannt aus der Vergangenheit: Erbsünde, Rassen-Schuld, Kolonialismus-Schuld, die Schuld, ein Weißer zu sein).   ff

Franz Bettinger

23. September 2020 05:03

- Was wenn ein Krieg den Iran auslöscht? Wenn Staaten vom Handel isoliert und mit Sanktionen stranguliert werden? Was wenn gar ein 3. Weltkrieg angezettelt wird? Würdet ihr euch dann immer noch wohlfühlen in den Armen einer One World Regierung, eines Big Brother?

Jo antwortete: 

„Aber wo gibt es denn Freiheit? Das ist doch eine Illusion. Die Welt steckt doch schon lang in der Kacke. Viele Sachen sind verpflichtend. Schau dir einfach die Verkehrsregeln an, die Steuer- und Abgaben-Gesetze. Franz, mein Problem ist dies:  Ich glaube nicht an das Böse, ich glaube nicht an böse Menschen oder an den bösen Staat und schon gar nicht an etwas Böses wie Deep State, der hinter allem Bösen stecken soll. Warum sollten die Bilderberger und Davoser, die Wall Streeter und Beherrscher der FED, die Royals und der Papst inmitten einer Herde dummer degenerierter, Schaf-artiger Menschen leben wollen? Ich glaube an den Irrtum, ja, und an den Zufall. Aber auch an den guten Willen aller.“ 

Amen, dachte ich.  Und doch verstand ich meinen Freund gut. Denn ich glaubte lange Zeit dasselbe. Bis ich aufwachte.  

Leo

23. September 2020 09:08

Wer Gorki und Brecht gelesen hat, weiß, daß es (mindestens!) sieben Schwierigkeiten beim Verbreiten der Wahrheit gibt.

Gesicht zeigen nützt nur etwas, wenn das etwas nützt.

Hat es - allein zur "Mobilisierung" wahrscheinlich unzähliger in den letzten Jahren heimatlos gewordener Linker, die dieses "Komm ins Offene, Freund" von Kubitschek & Co. --- Aber alles hat seine Zeit, steht schon im Buch Kohelet. Steine sammeln, Steine zerstreun. Gesicht zeigen und es lassen. Oder etwas neuer: "Seid klug wie die Schlangen und ohne Falsch wie die Tauben." Schließlich: Gesicht zeigen? In diesen Vor-Mund-schaftlichen Staats-Zeiten? Wo doch allerorten das Vermummungs-Gebot gilt? Keep the change!

Solution

23. September 2020 10:22

1 Stuhl ist selbstverständlich bezahlt. Bei der lächerlichen "Moria"-Aktion vor dem Reichstag standen 13 000 leere Stühle. Wäre schön, wenn wir hier wenigstens 1 000 volle schaffen könnten, damit schon die nächsten Veranstaltungen auf einem sicheren Fundament stehen (Aufruf auch an die 4 000 Abonnenten in der Sezession?).

RMH

23. September 2020 10:32

Vollkommen richtig. Das berühmte Bohren harter Bretter (M. Weber) muss nicht immer zwangsläufig als Live-Event in Echtzeit in alle Ecken der Welt gestreamt werden. Überhaupt ist es aufbauend, wenn nicht gejammert wird und einfach jeder das tut, was er kann ... wenn geboten, dann eben auch in aller Stille oder an geschlossenen Orten. Das wir die unmöglichsten Rahmenbedingungen und steigende Repression haben, wissen wir alle - auch ohne dies ständig aussprechen zu müssen.

Weiter so.

limes

23. September 2020 18:13

@ solution erwähnt die Aktion mit 13.000 leeren Stühlen vor dem Reichstag.

Immer wieder deprimierend ist, dass es keinen großen, allgemeinen Aufschrei gibt: Das Juncker-Prinzip wirkt … Wer hat diesen Stuhl-Overkill, diesen demokratieverhöhnenden Scheckbuch-Aktivismus bezahlt? Sprudeln hier dieselben Geldquellen, mit denen Extinction-»Rebellen« für ihr Umsturztheater prächtig und professionell ausgestattet werden? Nebenbei zeigt die Protzaktion der zigtausend Stühle auch, dass menschliche Protestdarsteller für das Vorantreiben der NWO mittlerweile überflüssig werden. Platzhalter tun’s auch, wenn die Replacement-Lobby der Politik zeigt, wo es lang geht. Und es funktioniert ja alles vorhersehbar und wie geschmiert.

»Aus, vorbei, verloren, Kapitulation vor der allgemeinen Verblödung der Deutschlandhasser«, so sah es Alexander Wallasch bei Tichys Einblick schon vor zehn Tagen voraus.

Den von mir gesponserten Sitzplatz in Schnellroda widme ich Artikel 20 GG.

Lotta Vorbeck

24. September 2020 00:06

@limes - 23. September 2020 - 06:13 PM

"Wer hat diesen Stuhl-Overkill, diesen demokratieverhöhnenden Scheckbuch-Aktivismus bezahlt? Sprudeln hier dieselben Geldquellen, mit denen Extinction-»Rebellen« für ihr Umsturztheater prächtig und professionell ausgestattet werden?"

---

Was kostet Betrieb und Unterhalt eines dieser Schlepperschiffe pro Tag?

Wie viele dieser Schiffe fahren seit Monaten im Mittelmeer umher?

Claro, ist das alles spenden- und kirchensteuerfinanziert. - Im Himmel ist Jahrmarkt. Wo stehen die Leitern?

links ist wo der daumen rechts ist

24. September 2020 07:57

@FB

Jede Verschwörung ist so phantasmatisch wie real – und je mehr (v.a. Gegner) diese Ideen transportieren (abschreckendstes Beispiel: diese ganze Q-Scheußlichkeit), desto realer wird es.

In einem Nachbarstrang habe ich das Verschwörungs-Kräfteparallelogramm nach E.R. Carmin skizziert.

Beispiel: Wer hat denn in den 70ern die Machenschaften der - in der Lesart Carmins – Rockefeller-nahen Bilderberger angesprochen? Richtig, die – in der Lesart Carmins – Rothschild-nahen Blätter NYT und WP. Usw.

Die Kriegsgewinnler bleiben, Pack schlägt sich, Pack verträgt sich.

Natürlich gibt es die unleugbare Tendenz einer Weltvereinheitlichung, aber wer ist denn die Triebfeder? Richtig, der (Neo-)Liberalismus, und nicht irgendein „Sozialismus“ aus der Mottenkiste.

Interessant nur, daß gerade diejenigen, die bei jeder Gelegenheit betonen, daß die Russ. Revolution eh nur ein Produkt bestimmter Finanziers sei, an ihrem Lieblingsfeind „Sozialismus“ umso verbissener festhalten.

Nein, der Liberalismus hat den Sozialismus gefressen (Schrenck-Notzing).

Und zu den vermeintlichen Freiheiten in totalitären Systemen: auch wieder interessant, daß die, die einem nicht-monolithischen NS mit gewissen Freiheitsräumen das Wort reden, gerade jetzt alles schwarz in schwarz malen.

Auswege? Die gab es, bei Spengler oder Sombart nachzulesen.

Aber manche (Besitzstandswahrer) wollen scheinbar unbedingt zu den nützlichen Idioten eines totalitären Neoliberalismus zählen, weil es sich mit den Wölfen doch so gut heult.

tearjerker

24. September 2020 09:03

„Aber auch an den guten Willen aller.“ Hier hat Ihnen Ihr Gegenüber beim Versuch sich bequem auf beiden Seiten der Diskussion einzurichten schlicht ins Gesicht gelogen. 

Lumi

24. September 2020 12:19

@Franz Bettinger

"smocking gun eines Menschheits-Verbrechens"

Smoking gun? Oder eher ... smoke machine?

https://latimesphoto.files.wordpress.com/2010/09/911-05_l8jz78nc.jpg

Verrohrung deutlich zu sehen, über die ganze Breite der Fassade installiert, speit dicken schwarzen Kunstrauch aus.

Für diesen Beitrag ist die Diskussion geschlossen.