Neues vom Sport

Wenn das dem Englischen entlehnte Wort Sport nicht nur Spiel bedeuten soll, läßt es sich einem sehr deutschen Begriff zuordnen: Selbstzucht.

Heino Bosselmann

Heino Bosselmann studierte in Leipzig Deutsch, Geschichte und Philosophie für das Lehramt an Gymnasien.

Das ist anti­quiert, ich weiß. Aber machen wir alt­mo­disch wei­ter: Lei­bes­übun­gen üben etwas Leib­li­ches ein, näm­lich Durch­hal­te­ver­mö­gen, Kraft, Koor­di­na­ti­on und Geschick­lich­keit. Sie ver­bes­sern die Hal­tung, im Wort­sin­ne. Nie trai­niert sich die Phy­sis allein; die See­le hält mit. Rich­ti­ges Jog­gen, frü­her der “Wald­lauf”, lie­ße sich als eine west­li­che Form der Medi­ta­ti­on ver­ste­hen und beschrei­ben. Selbst zur gedank­li­chen Wider­stän­dig­keit, zur psy­chi­schen Resi­li­enz, ein­fach zum Scharf­sinn bedarf es einer fes­ten phy­si­schen Grund­la­ge, die immer neu errun­gen wer­den muß.

Wir arbei­ten, indem wir Sport trei­ben, über­haupt dem Ver­fall, der Ent­for­mung, gewis­ser­ma­ßen der Entro­pie ent­ge­gen und gewin­nen oder behal­ten damit Kon­tur und ent­wi­ckeln dabei Ele­ganz. Sport kommt somit ethi­sche wie ästhe­ti­sche Rele­vanz zu.

Je umfas­sen­der his­to­risch die tech­nisch-zivi­li­sa­to­ri­schen Ent­las­tun­gen grif­fen, um so nöti­ger hat­ten wir Bewe­gung, Kraft­übun­gen und Aus­dau­er­pro­gram­me, um nicht an oder dank der Maschi­ne­rie zu dege­ne­rie­ren. Soge­nann­te Indus­trie­na­tio­nen kran­ken in dem Maße an Bewe­gungs­man­gel, Über­ge­wicht und damit ver­bun­de­nen Fol­ge­schä­den, in dem einst natür­li­cher­wei­se erfor­der­te kör­per­li­che Auf­wen­dun­gen tech­nisch ersetzt sind, die Ernäh­rung aber über­sät­ti­gend statt­fin­det, so daß die Bür­ger vom Super-Markt in den medi­zi­nisch-phar­ma­zeu­ti­schen Kom­plex über­ge­hen und dort medi­ka­men­tös „ein­ge­stellt“, also wie­der­um tech­nisch behan­delt wer­den. In Deutsch­land zäh­len wegen Über­ge­wicht, Herz-Kreis­lauf-Erkran­kun­gen und Dia­be­tes 30 bis vier­zig Pro­zent der Bevöl­ke­rung zur Corona-Risikogruppe.

Ins­be­son­de­re die Arbei­ter­schaft erkann­te in ihrer frü­hen, immens kul­tur­bil­den­den Geschich­te die Not­wen­dig­keit des kör­per­li­chen Aus­gleichs und woll­te fit sein für Klas­sen­kampf und Revo­lu­ti­on. Mit den Arbei­ter­bil­dungs­ver­ei­nen ent­stan­den auch pro­le­ta­ri­sche Sport­ver­ei­ne. Die bür­ger­li­che Jugend trai­nier­te in fei­ne­rem Zwirn eben­falls, und die Lebens­re­form­be­we­gung um 1900 nutz­te u. a. Gym­nas­tik als Bei­trag für ganz­heit­li­che Gesun­dung. Im Akte einer inne­ren Befrei­ung ent­wi­ckel­ten die Enthu­si­as­ten ein neu­es, für ursprüng­lich gehal­te­nes Zutrau­en gegen­über Natür­lich­keit und Kör­per­lich­keit, ver­ban­den das mit dem Eros und bedien­ten damit den Jugend­stil der Zeit. Die­se Kör­per­kul­tur folg­te Nietz­sches Impuls zur „gro­ßen Gesund­heit“. Man­ches davon über­nah­men die Ideo­lo­gien der gro­ßen Dik­ta­tu­ren und schal­te­ten es im Sin­ne ihrer Zie­le der Staats­dok­trin gleich.

In unse­rer „Gesell­schaft der Sin­gu­la­ri­tä­ten“ ist sport­li­che Betä­ti­gung hin­ge­gen weder lebens­re­for­me­risch noch ideo­lo­gisch ange­legt, son­dern eher Aus­druck des Nar­ziß­mus einer selbst­be­spie­gel­ten Sel­fie-Gene­ra­ti­on in ihrer Ästhe­tik der Glät­te. Man möch­te „selbst­op­ti­miert“ fit sein für den Job und sich über­haupt dar­wi­nis­tisch und platt sexu­ell weit vorn pla­ziert wis­sen. Dem „Frei­zeit­sport“ heu­ti­ger „Leis­tungs- und Ent­schei­dungs­trä­ger“ eig­net daher ein zwangs­neu­ro­ti­scher Zug von Ver­bis­sen­heit. Man berauscht sich an den eige­nen phy­si­schen Wer­ten, die man per­ma­nent digi­tal ein­mißt, so daß sich die Kur­ven zu Puls, Ener­gie­ver­brauch und Belas­tungs­dau­er als ver­meint­li­che Bilanz des eige­nen Leis­tungs­ver­mö­gen lesen las­sen. Um Ent­span­nung geht es nicht; Bewe­gung bleibt Hoch­span­nung: Man will sich nicht aus­glei­chen, son­dern viel­mehr „aus­po­wern“. Man qua­li­fi­ziert sich inner­lich kaum, man quan­ti­fi­ziert sei­ne Parameter.

Wäh­rend sich die Hoch­leis­ter bis ins Ren­ten­al­ter schin­den, bleibt die Jugend zurück. Min­des­tens 45 Minu­ten kör­per­li­che Akti­vi­tät emp­fiehlt die Welt­ge­sund­heits­or­ga­ni­sa­ti­on als Tages­mi­ni­mum für Kin­der und Jugend­li­che. Für bes­ser hält sie eine Stun­de mit min­des­tens mode­ra­ter Bewe­gungs­in­ten­si­tät: Her­um­to­ben, Lau­fen, Rad­fah­ren, Spie­le oder das Trai­ning einer Sport­art. Also in etwa das, was noch vor drei­ßig Jah­ren nahe­zu alle Kin­der von selbst hin­be­ka­men, indem sie einem natür­li­chen Bewe­gungs­drang folg­ten – beim Spie­len, im Schwimm­bad, auf dem Bolz­platz, in Vereinen.

In der DDR wur­de der Sport wie­der­um aus poli­ti­schen Grün­den und mit dem Ziel vor­mi­li­tä­ri­scher Aus­bil­dung extrem geför­dert, aber der Wes­ten hielt aus eige­nem Life­style-Ver­ständ­nis mit, wäh­rend Jog­ging­ho­se, Snea­k­er und Sweat­shirts heu­te längst nicht mehr ein Aus­druck von Fit­neß, son­dern eher Erfor­der­nis der neu­en jun­gen Bequem­lich­keit sind. Man bedarf die­ser Klei­dung, um mit amor­phem Kör­per noch eini­ger­ma­ßen locker durch den Tag zu kom­men. Der All­tag selbst ist anstren­gend genug, nicht nur wenn der Fahr­stuhl streikt …

Gegen­wär­tig erfül­len 80 Pro­zent der Her­an­wach­sen­den das von der WHO ver­an­schlag­te Mini­mum einer täg­li­chen Drei­vier­tel­stun­de Sport nicht mehr, und die Akti­vi­tät nimmt meß­bar sogar wei­ter ab. So kon­sta­tiert es der 4. Bericht zum Kin­der- und Jugend­sport in Deutsch­land: Die meis­ten Schü­ler bewe­gen sich nicht genug, sie hät­ten, wird beklagt, kei­nen Zugang zu Bewe­gungs- und Ver­eins­an­ge­bo­ten, der Schul­sport kom­me zu kurz, es gebe zu wenig Anrei­ze dazu.

Anrei­ze! Daß wie­der mal jeder dort abzu­ho­len wäre, wo er bewe­gungs­arm, über­ge­wich­tig und früh­brä­sig steht, daß man ihm die Ange­bo­te gefäl­ligst zu- und hin­ter­her­tra­gen müs­se, daß man kei­nes­falls Eigen­ak­ti­vi­tät im Sin­ne einer Idee von eige­nen Selbst for­dern und mit Nach­druck aner­zie­hen dür­fe, ist Aus­druck der sozi­al­de­mo­kra­ti­schen oder eher schon sozi­al­the­ra­peu­ti­schen Gesell­schaft. Es gehe dar­um, „daß die Bewe­gungs- und Sport­ge­le­gen­hei­ten zu den Kin­dern gebracht wer­den“, so Sport­so­zio­lo­ge Chris­toph Breu­er wört­lich, ohne die unfrei­wil­li­ge Komik die­ser Äuße­rung zu bemer­ken, weil sich im Sport nun mal jeder noch selbst bewe­gen muß, selbst wenn man ihm die Fit­neß­ge­rä­te schon hinterherträgt.

Wir Schü­ler der Sieb­zi­ger und Acht­zi­ger ach­te­ten bei Rad­tou­ren im Tem­po höf­lich dar­auf, daß unse­re Leh­rer bequem mit­hiel­ten; heu­te ist es häu­fig umge­kehrt: Die fit­ten älte­ren Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen neh­men sich im Tem­po zurück, damit ihre Klas­sen dran­blei­ben, wenn der schu­li­sche Aus­flug mal etwas län­ger gerät oder gar Anstie­ge zu bewäl­ti­gen sind. Vor­her pum­pen sie ihren Schü­lern die platt­ge­stan­de­nen Rei­fen auf, stel­len die Sat­tel­hö­hen rich­tig ein und erläu­tern gedul­dig die Logik und Funk­ti­on der Ket­ten­schal­tung ihrer an sich sehr spor­ti­ven High-Tech-Bikes. Über­haupt waren Fahr­rä­der frü­her Vehi­kel ers­ten Frei­heits­er­le­bens. Man kam damit schnell aus den Zwangs­ver­ein­nah­mun­gen und aus der Stadt her­aus. Jetzt sitzt die Jugend mit All­tags­mas­ke in Nah­ver­kehrs­mit­teln. Nicht weni­ge nut­zen bereits E‑Bikes, wäh­rend die Groß­el­tern-Gene­ra­ti­on es immer noch puris­tisch bevor­zugt und auf Stahl­rah­men­rä­dern wei­ßes in rotes Fleisch verwandelt.

Bil­dungs­po­li­tisch gilt all­ge­mein: Nur kei­ne Anstren­gungs­be­reit­schaft for­dern, nur ja kei­ne Selbst­über­win­dung anre­gen, son­dern die Ange­bo­te zu den Betrof­fe­nen brin­gen, freund­lich moti­vie­ren, bloß nicht über­for­dern – gemäß der poli­tisch ver­que­ren Logik: „Die Gesell­schaft“ hat die Miß­stän­de ver­ur­sacht, also steht doch der Staat in der Pflicht, mit neu­en Slo­gans eine Kam­pa­gnen­po­li­tik zum Man­gel- und Nach­teils­aus­gleich zu begin­nen, pas­send zum Inklu­si­ons­ge­dan­ken. Alles, was Mühe kos­tet, löst, heißt es, die Gefahr aus, die Kids zurück­schre­cken zu las­sen. Die Erfah­rung, daß erst die Anstren­gung und das Über­win­den eige­ner Gren­zen Erfolg und Freu­de ver­hei­ßen, sam­meln die Kin­der kaum mehr.

Die Unlust oder gar das Unver­mö­gen zur Anstren­gung kor­re­spon­diert mit einer zuneh­men­den Angst vorm Schmerz, der Aglio­pho­bie. Man will nichts mehr aus­hal­ten müs­sen. Das über­fet­te­te Ame­ri­ka han­del­te sich mit der infla­tio­nier­ten ärzt­li­chen Ver­schrei­bung von Schmerz­mit­teln, vor allem mit syn­the­ti­schen Opi­aten wie Oxy­con­tin, ein medi­zi­nisch ver­ur­sach­tes Dro­gen­pro­blem ein. Byung-Chul Han spricht auch mit Blick auf Euro­pa und die Coro­na-Hys­te­rie tref­fend von einer Pal­lia­tiv­ge­sell­schaft.

Die Alter­na­ti­ve: Här­ter wer­den, wie­der etwas aus­hal­ten ler­nen, Müh­sal ertra­gen, Leid erlei­den und dar­an nicht ver­zwei­feln. Gera­de der Sport wür­de nicht nur Mus­keln und Kon­di­ti­on trai­nie­ren, son­dern über­haupt das Ver­mö­gen, Impuls­kon­trol­le zu ent­wi­ckeln und mit Nie­der­la­gen umge­hen zu kön­nen. Er erzö­ge dazu, Augen­blicks­be­dürf­nis­se zuguns­ten eines län­ger­fris­ti­gen und umfas­sen­de­ren Erfolgs zurück­zu­stel­len, sich für fer­ne­re Zie­le gedul­dig anzu­stren­gen und Lust und Frust zu regu­lie­ren. Im kon­kre­ten wie über­tra­ge­nen Sin­ne gilt: Wer wirk­lich etwas errei­chen will, muß lan­ge Stre­cken gehen und Hin­der­nis­se über­win­den können.

Der Bericht zum Kin­der- und Jugend­sport beklagt den Bewe­gungs­man­gel in einem Land, das, als es sich noch als Nati­on ver­stand, ins­be­son­de­re im Tur­nen, in der Leicht­ath­le­tik und im Hand­ball welt­wei­te Erfol­ge fei­er­te. Damals muß­te Schul­sport nicht erst ver­ord­net wer­den und sich einem für jugend­lich gehal­te­nen Geschmack anbie­dern („Sport in school is cool!“), denn die Kin­der blie­ben von selbst gern in der Turn­hal­le und auf dem Sport­platz, wenn die frei waren. Irgend­ei­ner hat­te sowie­so immer einen Ball dabei. Auf Pau­sen­plät­zen wur­de gespielt; die Jun­gen rann­ten, die Mäd­chen pro­bier­ten sich bei „Gum­mi­twist“ aus. Nach­mit­tags wur­de gebolzt und dabei Mann­schafts­geist ent­wi­ckelt. Auf dem Platz gab es öfter Streit, klar, aber so erlern­te man das Regeln von Kon­flik­ten, ohne dazu der Mode­ra­to­ren und Streit­schlich­ter zu bedür­fen. Heu­te, ler­nen wir, bedarf es dazu der Anre­gung, der Pro­jek­te und vor allem „mehr Mit­tel“. Dabei kann man Lie­gen­stüt­ze, Knie­beu­ge, Hock-Streck-Sprün­ge über­all üben.

Vor allem bei weib­li­chen Jugend­li­chen und inner­halb die­ser Grup­pe ins­be­son­de­re bei Mäd­chen mit Migra­ti­ons­hin­ter­grund, so der Bericht, sei die Abnah­me kör­per­li­cher Akti­vi­tät signi­fi­kant. Und gera­de Kin­der aus weni­ger ver­mö­gen­den Haus­hal­ten sind sel­te­ner Mit­glie­der in einem Ver­ein; sie kämen kaum in den Genuß von Bewe­gungs­na­ge­bo­ten. – Dar­über nach­zu­den­ken, wes­halb frü­her gera­de „Kin­der aus weni­ger ver­mö­gen­den Haus­hal­ten“ die fit­te­ren waren, führ­te übri­gens zu inter­es­san­ten Ein­sich­ten. Ein Ansatz: Wenn man nicht viel mehr hat­te als sei­nen Kör­per, dann bil­de­te man die­sen aus. Er war das ein­zi­ge, wor­über man verfügte.

Wäh­rend im Ver­lauf der soge­nann­ten Coro­na-Kri­se sei­tens der Bil­dungs­po­li­tik die angeb­lich man­geln­de Com­pu­ter-Aus­stat­tung für das E‑Learning der Schü­ler beklagt wur­de, weist Sport­päd­ago­ge Wer­ner Schmidt dar­auf hin, daß Jugend­li­che der­zeit durch­schnitt­lich 42,5 Stun­den mit Medi­en­kon­sum ver­brin­gen, vor­zugs­wei­se am Han­dy und PC. Sie sind also mehr als eine erwach­se­ne Wochen­ar­beits­zeit von den Screens absor­biert! Das, so der zitier­te Bericht, sei die Haupt­ur­sa­che des Bewe­gungs­man­gels. Genau so wird es durch die WHO bestä­tigt. Sie macht die elek­tro­ni­sche Revo­lu­ti­on dafür ver­ant­wort­lich, daß Kin­der sich zu wenig bewe­gen, all­ge­mein mehr sit­zen und zu viel gefah­ren wer­den, fest ver­schnallt auf dem Rück­sitz des elter­li­chen Autos.

Die Fit­neß der nach­wach­sen­den Gene­ra­ti­on kann über­haupt als Indi­ka­tor für die ideel­le und phy­si­sche Potenz einer Gesell­schaft gel­ten. Und tat­säch­lich ist die Ber­li­ner Repu­blik trotz ihrer noch andau­ern­den öko­no­mi­schen Erfolgs­ge­schich­te über­al­tert, über­ge­wich­tig und erschöpft. Mit einer Aus­nah­me: Die migran­ti­sche männ­li­che Jugend, zahl­rei­cher wer­dend, erscheint im Durch­schnitt min­des­tens kör­per­lich bes­ser in Form als der bio­deut­sche Nachwuchs.

Als jah­re­lang „fach­fremd“ unter­rich­ten­der Sport­leh­rer erleb­te ich, dass nament­lich die ori­en­ta­li­schen und ara­bi­schen Jun­gen aus­neh­mend wil­lig und moti­viert auf Anfor­de­run­gen in der Aus­dau­er- und Kraft­aus­bil­dung anspra­chen, sich gern her­aus­for­dern, moti­vie­ren und zu hohen Belas­tun­gen füh­ren ließ, dabei eher über­rascht als hämisch regis­trie­rend, wie die meis­ten Deut­schen zurück­fie­len und kapi­tu­lier­ten. Beglei­tet wur­de das von einem Phä­no­men: Die­se Jun­gen waren – mit päd­ago­gi­schem Wohl­wol­len – auto­ri­tär anzu­spre­chen. Sie ver­tru­gen gut gemein­te Derb­hei­ten zur Anspor­nung und zogen tap­fer und begeis­tert durch.

Zwar konn­te ich noch in der Grund­schu­le und Ori­en­tie­rungs­stu­fe Kin­der moti­vie­ren und selbst Gedich­te in der Turn­hal­le schnel­ler erler­nen las­sen, indem ich das wie­der­hol­te Spre­chen im Chor mit Rhyth­mik ver­band. In der Sekun­dar­stu­fe ließ das jedoch nach. Zu Kraft­ein­hei­ten und zur Gym­nas­tik waren dann in der neun­ten und zehn­ten Klas­se und in der Abitur­stu­fe sogar eher die Mäd­chen auf­zu­ru­fen als die Jun­gen. Die woll­ten lie­ber spie­len, dies aller­dings weni­ger mann­schaft­lich zusam­men als ego­is­tisch posend. Kraft­trai­ning streng­te sie trotz lau­ter Kraft­meie­rei sehr schnell an; mit Aus­dau­er ging gar nichts, schin­den moch­ten sich nur weni­ge Indi­vi­dua­lis­ten, die erfah­ren hat­ten, wie sie an Anfor­de­run­gen wuchsen.

Heino Bosselmann

Heino Bosselmann studierte in Leipzig Deutsch, Geschichte und Philosophie für das Lehramt an Gymnasien.

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Kommentare (41)

Ein gebuertiger Hesse

9. November 2020 16:03

Schöner und "am Riemen reißender" Beitrag gerade jetzt, in diesen Tristesse-droite-Tagen, wo wir eine um die andere Hiobsnachricht auf den Hintern sitzend am PC empfangen. Los also, ertüchtigen wir uns.

Maiordomus

9. November 2020 16:15

@Bosselmann. Die untere Hälfte Ihrer Ausführungen deutet an, was z.B. bei männlichen Jugendlichen in der Schweiz am Tage liegt: dass die Bereitschaft derjenigen etwa mit "Balkan-Hintergrund", nicht selten Muslime, zu Bewegung, Sport und Vereinstätigkeit klar überdurchschnittlich ist, mit Konsequenzen für die Zusammensetzung der Spitzenvereine und der Nationalmannschaft, siehe das Interview von Granit Xhaka in der neuesten Nummer der Weltwoche: Captain der Natonalmannschaft, zwar Nationalist seiner Urheimat trotz Stolz auf die Leistungen in der Schweiz, zu denen er massgeblich beiträgt. Ja, es stimmt, die männliche Jugend mit Migrationshintergrund und sog. schlechteren Bildungschancen, zumindest "akademisch", muss sich die von Ihnen geschilderte Verwöhnung klar weniger vorwerfen lassen. Auch ist deren Weltbild als Arbeiterkinder durchschnittlich  "rechter" als das der "moderner" erzogenen Kinder. Zu denken gibt, dass Trump i Swing States möglicherweise gerade von den weissen Ober- und Bildungsschichten abgewählt worden sein dürfte; die Latinos und von den Schwarzen die fleissigen Selbsternährer ärgerten sich über ihn weniger als diejenigen, die statt mit Latein wie einst Sie an höheren Schulen mit Gender und anderen Ideologismen gefüttert wurden.

Monika

9. November 2020 17:41

Schöner Beitrag.

Gummitwist muss man erklären, d.h.ich werde ( bin) alt. Ich liebte Gummitwist. Mein bestes Geburtstagsgeschenk waren 10 Meter Hosengummi von GoldZack. Neu! Nicht ausgeleiert zusammengestückelt. Und HulaHoop nicht vergessen. Und einmal pro Woche aufgeschlagene Knie. Verkrustungen sieht man auf heutigen Kinderknien nicht mehr.😢😢

Niekisch

9. November 2020 18:07

"Wer wirklich etwas erreichen will, muß lange Strecken gehen und Hindernisse überwinden können."...Ja, genau so ist es, Herr Bosselmann und deswegen gehe ich die politisch-geschichtliche Dissidenz seit September 1965 und lege jede Woche zu Fuß im Wald mindestens einen Halbmarathon ( 21km ) zurück, oft auch mehr. Tue ich es nicht, dann fehlt mir was.

anatol broder

9. November 2020 18:21

Bewegungsdran

da hat bosselmann unfreiwillig ins schwarze getroffen. der bewegungsdran klingt wie das entspannte gegenteil des bewegungsdranges. als kulturelle epoche sogar: sturr und dran. eine andere habe ich hierzulande nicht erlebt.

1995, gymnasium, turnhalle. ich mache einen klimmzug, dann drücke ich mich hoch. der rest der 10ten klasse sieht mir von unten zu. keiner meiner gleichaltrigen, biodeutschen mitschüler ist imstande das zu wiederholen.

2020, ezb, sportpark. ich mache einen klimmzug, dann ziehe ich meine beine hoch. an den benachbarten stangen arbeiten drei weitere südländer mit ihrem körpergewicht. der jüngste trägt eine kippa, somit sind wir juden mal nicht die minderheit. einen steinwurf entfernt spingen vier biodeutsche um ein kindertrampolin. dabei schlagen sie mit der einen hand einen kleinen ball aufs trampolin, was die mitspieler erwidern. in der anderen hand hält jeder ein bier.

Heino Bosselmann

9. November 2020 19:17

@anatol broder: Haben Sie erneut Dank für Ihre wache und aufmerksame Lektüre und ebenso für die Korrektur des fehlenden Buchstaben. Vor allem für Ihren Humor. Herzlicher Gruß. -

Niekisch

9. November 2020 19:22

"schlagen sie mit der einen hand einen kleinen ball aufs trampolin, was die mitspieler erwidern. in der anderen hand hält jeder ein bier."

anatol broder: Stellen Sie sich vor, sie schlügen die Bierflaschen aufs Trampolin und hielten die Bällchen in der Hand :-)

quarz

9. November 2020 19:33

Tendenziell gab es freilich immer schon diese Zweiteilung der physischen Beanspruchung: körperliche Arbeit zum Broterwerb für die Armen, Sport zum Vergnügen für die Aristokraten. Das zieht sich von den alten Griechen bis zu den modernen Briten.

heinrichbrueck

9. November 2020 19:40

Gegen „biodeutsche“ Propaganda: https://www.youtube.com/watch?v=i0K7A_V7XHQ Meine Theorie: Deutschland hat kein Rechts-Links-Problem.

RMH

9. November 2020 20:23

@quarz hat recht. Meine Großeltern, allesamt zwischen 1885 und 1900 in einfachen Verhältnissen geboren, kannten Sport in der Kindheit/Jugend nicht. Dafür Feldarbeit und Mithilfe im elterlichen Handwerksbetrieb, Lehre ab 14, Gesangbuch und Katechismus mussten konsequent auswendig gelernt werden. Nach der Lehre gings für die Knaben direkt zum Militär und nach der dortigen Ausbildung weiter an die Fronten des WK 1. Ging damals offenbar auch ohne Sport (haben es beide zum Glück, obwohl Infanteristen, überlebt).

Sport für breitere Schichten gabs erst später. Heute ist er in der Tat bitter nötig, darf aber auch nicht überbewertet werden (sterben tut letztlich jeder).

 

Nemo Obligatur

9. November 2020 20:58

Wir sind zu reich geworden. Das Maß der Dinge ist das Smartphone. Damit einhergehend der oberflächliche Schein, die Selbstdarstellung, permanente Erreichbarkeit, totale Kommunikation. Heute wieder gesehen: Ein kleines Mädchen, kaum älter als ein Jahr, mit ihrer jungen Mutter und der Oma beim Spazierengehen, ihre ersten eigenen Schritte in die Welt. Das Mädchen an der Hand der Oma, die freie Hand nach ihrer Mutter ausstreckend. Selbige pausenlos aufs Handy starrend, geistig abwesend. Man kann solche Szenen inzwischen überall und täglich sehen. Wenn Schlaffheit, Lustlosigkeit, falsch verstandener Individualismus, fehlender Ansporn zu Tüchtigkeit uns heute schon teuer zu stehen kommen: Smartphone&Co. werden uns den Rest geben. Ich sehe keinen Unterschied zwischen Deutschen und Migranten, das dürfte inzwischen ein globales Phänomen sein. Man sagt, dass die Tech-Elite Kaliforniens ihre Kinder bevorzugt auf Schulen unterrichten lässt, in denen internetfähige Endgeräte verboten sind. Das sollte einem zu denken geben. Die Welt wird dem gehören, der sich zu beherrschen weiß.

Skeptiker

9. November 2020 21:35

@ Nemo Obligatur

Ich danke Ihnen sehr für Ihren Beitrag. Ich sehe wie Sie in der zunehmenden Digitalisierung aller Lebensbereiche den wesentlichen Grund für alle negativen Entwicklungen der letzten Jahre. Letztendlich erklärt sie auch die Flüchtlingsströme. Wir können das Internet nicht wieder ausschalten. Auch ein Rückzug im Privaten nützt wenig. Er kann allenfalls dazu führen, dass man Muße dafür findet, um an einer Antwort auf die digitale Herausforderung mitzuwirken. Momentan gestalten die Internetgiganten die Welt nach ihren eigenenen Plänen. Sie haben sich einer gesellschafts-politischen Kontrolle längst entzogen. Sie freuen sich über den Streit zwischen Demokraten-Republikanern, Rechts-Links. Er kommt ihnen sehr gelegen und sie befeuern ihn, um nicht in den Fokus zu rücken. Müßig anzuführen, dass auch der veränderte Körperkult und daraus resultierend "Sport als Narzismus" eine Folge der Digitalisierung sind.

Volksdeutscher

9. November 2020 21:37

Selbstzucht ist nicht veraltet, genauso wenig wie die mit ihr nahverwandte Selbstdisziplin. Mit ihr ist man Aristokrat - ohne sie gehört man zum Plebs (sehr vereinfacht dargestellt). Zucht kommt von ziehen, folglich bedeutet Selbstzucht, sich selbst zu etwas erziehen (aus eigener Kraft, aus eigenem Antrieb). Und um beim Fünf–Kilometer–Lauf durchzuhalten, braucht der Mensch eben Selbstdisziplin, um den inneren Schweinehund niederzuhalten, wie der weise Militärjargon besagt.

Aber das englische Wort Sport würde ich eher mit unserem deutschen Wort Spurt vergesellen, mit dem er etymologisch urverwandt ist. Wer sich spurtet, bewegt sich nicht nur, sondern beeilt sich auch. Klar, das deutsche Wort beinhaltet nicht das gewohnheitsmäßig und/oder vereinsmäßig ausgeübte Leibesertüchtigung wie das englische. Doch damals, als man im Englischen nach dem richtigen Wort für eine bestimmte Tätigkeit suchte, bedeutete es auch nicht mehr, als was das deutsche Wort bis zum heutigen Tage bedeutet: sich schnell bewegen.

Franz Bettinger

10. November 2020 00:10

@Nemo schreibt "Die Welt wird dem gehören, der sich zu beherrschen weiß.“ Sehr schön. Ich habe weder Smartphone noch Handy. Andere tragen so etwas immer am Leib, auch beim MTBiking, was ja stört. Wenn mein Server mich (wie grad wieder) beim Email-Versenden blockiert (weil ihm per Algorithmus ein Tabuwort missfällt) macht das gar nichts. Es gibt Garten, Holz, Bücher, Wandern, Sport..., und das macht alles mehr Spaß als am PC Hocken.

@Bosselmann: Noch ein Schreibfehler: Sie meinten sicher nicht Corona- sondern Koronar-Risikogruppe (wie Koronar-Sportgruppe). Koronar leitet sich von den Koronar-Gefäßen, also den Herzkranz-Gefäßen ab. 

Laurenz

10. November 2020 02:31

Weiß nicht mehr, ob das bei den Zonis anders war, aber die originalen deutschen Worte sind Leibeserziehung und Körperertüchtigung. Und hier im Artikel vergessen, der von der Linken verfemte Turnvater Jahn und das Turnen.

Klar, in der Jugend formt die Bewegung Körper und Organe. Aber mal Hand auf's Herz. Müßten Spochtler ihre Spochtverletzungen selbst bezahlen, wäre diese Bevölkerungsgruppe pleite, denn Sport ist Mord.

Rennen muß derjenige, der Hunger hat, alle Satten müssen das nicht, dick sein ist das Synonym für Wohlstand. Auch alle zurückgebliebenen Ethnien machen im Sport Karriere, da es sonst keine Karriere gibt. Von daher regelt die Natur alles. 

@anatol broder

Ihr Beitrag ist wirklich interessant, denn Juden, mit ihren vielen Religions-Erfindungen, sorgten für die Abkoppelung des Körpers aus dem Alltag. In Deutschland sorgte nach 1.300 Jahren Turnvater Jahn für eine erneute Verbindung des Menschen zu seinem Körper.

Der Joseph

10. November 2020 06:52

Die Bosselmann Beiträge gehören zu meinen Heimarbeits-Höhepunkten. Danke auch für die Lektürehinweise. 
In meinem Heimatfussballverein(DDR) ist man ab 30-35 Jahren bei den „Alten Herren“ angetreten. An dem Begriff hat sich niemand gestört. Die Herren hatten auch noch ihre respektierten Auftritte. Allein daran erkennt man den Wandel der Zeiten.

Gustav Grambauer

10. November 2020 09:04

"In der DDR wurde der Sport wiederum aus politischen Gründen und mit dem Ziel vormilitärischer Ausbildung extrem gefördert"

Der Typus DDR-"Sportlehrer" (Trillerpfeifenidiot) war der schlimmstdeformierte Psychokrüppel, siehe bei 2:42

https://www.youtube.com/watch?v=mC2zcebUB18

Mit graut bitter davor, daß solche Grottengrüesel vielleicht bald wieder qua Trillerpfeife ihren Machtrausch über Kinder ausleben dürfen.

Und die ersten "Leistungssportler" machen heute in Selbsthilfegruppe

https://www.youtube.com/watch?v=iaHZ26yxVhM

, weil ihnen dämmert, wie sie systematisch mißbraucht, um ihre Kindheit und Jugend betrogen, charakterlich verdorben und körperlich wie seelisch und geistig ruiniert wurden (wobei die meisten dieser Tatsache gegenüber ja immer noch im Widerstand sind).

Auch hier wurde der Bogen überspannt und ist - wen wundert`s - gerissen. Er ist genau in dem Moment (im Sommer 1988) gerissen, in dem sich beim Springsteen-Konzert in Weißensee der ganze angestaute Haß der 160.000 auf das Dressursystem an Katarina Witt als dessen Symbolfigur entladen hat.

"Die musikliebenden Engel der christlichen Mythologie werden im Paradies der Forschrittlichen durch Sportlehrer ersetzt" - der Andenguru

Ubi athletus ibi asinus - Plutarch

"No Sports" - Winston Churchill (bringe das, weil hier "Sport" als Basis der Aristokratie bezeichnet wurde)

Mens Sana in Campari Soda - Gustav Grambauer

- G. G.

Suedburgunder

10. November 2020 09:55

@ Gustav Grambauer

Könnte Ihr Rundumschlag gegen den Sport in toto vielleicht mit gewissen morphologischen Parallelen namentlich zu Winston Churchill in Zusammenhang stehen? Der sauertöpfisch durchs Leben gegangene Thomas Bernhard, obwohl wenigstens körperlich etwas besser drauf, hat sich ähnlich abfällig über den Sport geäußert. Oft sind es ganz banale Erlebnisse, die dem Fuchs die Trauben sauer werden lassen. Und sehr oft führt dabei eine Spur in Richtung Damenwelt.

RMH

10. November 2020 11:23

@ Suedburgunder,

Thomas Bernhard war seit Kindestagen schwer lungenkrank und wird bereits auch aus diesem Grund sich eher dem Geistig-Feinstofflichen zugewandt haben.

Ohnehin kommt großer Geist in durchtrainiertem Körper nicht so oft vor. Jeder scheint seine Neigungen zu haben und das Zusammenfallen von beiden scheint nicht immer die Regel zu sein. Den Schluss vom dicken Schweinchen auf schlau und von schlank auf blöd kann man aber daraus auch nicht herleiten. Jeder Jeck ist anders ... Und zudem auch noch in jeder individuellen Lebensphase!

Bestes Beispiel ist der erwähnte Churchill, der in jungen und mittleren Jahren durchaus sehr sportlich war. Das Zitat "no Sports" konnte übrigens nie belegt werden.

Loki

10. November 2020 11:34

Alles, was der Artikel aufzeigt, ist ein Produkt des westlichen Feminismus.

Jungen werden ab dem Kindergarten gemaßregelt und in ihrer Entwicklung verbogen. Sie sollen nicht toben, rennen oder auch einmal "kampeln" dürfen. Sie sollen mit Puppen spielen und rosa Schleifchen tragen. In der Schule geht das Konzept der Verweichlichung weiter. Das "Zappelphillippsyndrom", ADHS genannt, wird gern "diagnostiziert" bei gesunden Jungen  mit einem gesunden Bewegungsdrang. Sportunterricht einmal die Woche, der dann auch noch allzu oft ausfällt. Der alltägliche  Umgang mit dem Computer bzw. mit der Spielkonsole oder dem allgegenwärtigen Handy formen dann den Bewegungslegastheniker. Am Ende steht der blasse Fleischklops, unfähig seinen Alltag zu gestalten, ganz zu schweigen von seiner Verteidigungsfähigkeit. 

Wie wünschte sich doch einst Churchill den Deutschen?

Der linke Feminismus hat ganze Arbeit geleistet. Bundeswehr und Polizei können ein Lied davon singen. Heute hat man da große Probleme, junge Männer zu finden, welche überhaupt in der Lage sind, den Sporttest erfolgreich zu absolvieren. 

Honi soit qui mal y pense.

Gustav Grambauer

10. November 2020 11:38

Suedburgunder

"Trauben sauer werden lassen ..."

Na, dafür habe ich doch den Campari!

Spaß beiseite. Wiege bei 1,74 Körpergröße und 52 Lenze zählend unter 70 Kilo. Machen Sie mit mir spontan eine Velo-Tour von, sagen wir, 80 Kilometern ohne größere Pause mit, straffes Tempo, gern in die Mittelgebirge rein? Mache ich mit einem Freund ab und zu, ohne "Trainingsplan", einfach so, aus Freude an der Landschaft, an der frischen Luft und am Fahren, ohne uns dabei als "Sportler" zu verstehen, d. h. uns oder wem sonst damit irgendetwas beweisen zu müssen. Sammle bzw. restauriere für mich 80er- / 90er-Jahre-Tourenräder wie Don Alphonso, interessiere mich dabei aber nicht für "Parameter" und "Rahmengeometrien", dafür wäre ein ungemufftes tief unter meiner Würde. We are British in this, in der Stasi-Akte meines Vaters stand von einem Spitzel zu lesen: "trägt am Wochenende bei Fahrradtouren seine alten Maßanzüge auf", das habe ich - teilweise - übernommen, nix High-Tech-Funktionskleidung, "The Art (!) of Cycling"! Laufe auch ab und zu als Abendspaziergang den Albiskamm in toto ab (zurück dann mit dem Postauto). Mit der Damenwelt steht alles zum Besten bei mir, wozu habe ich eine BeBo-Instruktorin geheiratet.

Und wenn es anders wäre, wenn ich so fett wie Churchill wäre und Frauenprobleme hätte? Was würde das an der Wahrheit in meinen Worten ändern?

- G. G.

tearjerker

10. November 2020 12:07

GG: „Und wenn es anders wäre, wenn ich so fett wie Churchill wäre und Frauenprobleme hätte? Was würde das an der Wahrheit in meinen Worten ändern?“

Ich kenne nicht wenige Männer, deren Abneigung gegen Sportler schlicht darauf zurückzuführen war, dass sie diesen den Zugang zur Damenwelt neideten. Alternativ Selbstertüchtigung oder Selbstzucht als Teil von Bildung im klassischen Sinne? Totale Fehlanzeige. Stattdessen ist diese Ablehnung kulturell in weiten Teilen der Gesellschaft eingewachsen und tritt lebenslang als Dünkel gegenüber körperlicher Betätigung aller Art ans Licht. „Hochschulreife“ oder „akademische Bildung“ reichen aus, um Millionen aufs hohe Ross zu befördern. Innerlich frohlocken diese Leute, wenn sie jetzt täglich feststellen, dass man dieser Plage aus fitten und beweglichen Konkurrenten die Trainingsplätze geschlossen hat. Das Elend hat viele Gesichter...

Volksdeutscher

10. November 2020 13:10

@Gustav Grambauer - Jenen verfetteten, wer weiß von wem gezeugten Bastard würde ich nicht als Aushängeschild der englischen Aristokratie nehmen. Tennis, Cricket, Baseball waren übrigens schon immer aristokratische Sportarten und das sind sie bis zum heutigen Tag geblieben. Oder stört Sie nur meine Aufteilung in selbstzüchtige Aristokratie/selbstzuchtloser Plebs?

RMH

10. November 2020 13:57

Ich habe den Bosselmannschen Artikel jetzt eher als Bericht über die fortschreitende Dekadenz verstanden und nicht als Beschreibung der Vor - und Nachteile einer mehr oder weniger ausgeprägten Brustpartie balzender Federvögel bei der Partnerfindung. Aber wovon das Herz voll ist, davon redet der Mund.

limes

10. November 2020 14:27

Das Vermeiden körperlicher Anstrengung ist ein Aspekt der dekadenten Kultur umfassender Bequemlichkeit, der die Gesellschaft in höchstem Maße anfällig für Totalitarismus macht. Schon die Bereitschaft, Widersprüche im Hauptstrom zu benennen, aktiv nach alternativen Quellen zu suchen und diese für sich auszuwerten ist anstrengend, von weitergehendem Widerstand ganz zu schweigen.

Der Bequemlichkeit kommt die Digitalisierung entgegen, indem sie das Leben in den virtuellen Raum umleitet, in dem man mit einer Bewegung der Fingerspitzen alles bekommen kann, und zwar sofort. Menschliche Beziehungen werden durch asoziale Medien ersetzt, und das »Corona«-Regime forciert diese Entwicklung.

Das »Smart Home« nimmt dem Fortschrittsberauschten sogar noch die alltäglichen Besorgungen ab: Die KI des Kühlschranks ordert selbständig »Convenience Food« übers Internet. Schließlich wird die KI die überflüssig gewordene Menschheit abschaffen, wenn wir die Entwicklung nicht aufhalten.

Deshalb ist parallel zur körperlichen und geistigen »Ertüchtigung« (ein Begriff, den die technische Welt auch schon übernommen hat), der persönlichen Wiederaufrüstung also, eine umfassende technische Abrüstung notwendig.

Gustav Grambauer

10. November 2020 14:31

Volksdeutscher

Sie haben sehr recht, das Beispiel Churchhill, eingeleitet mit meinem distinktiven "bringe das (nur) ...", war schlecht gewählt, nicht nur, weil, wie sich jetzt dank (!) RMH herausstellt, das Zitat gar nicht belegt ist. Neulich in einem Zigarrengeschäft mußte ich dem Verkäufer sagen, daß ich als Deutscher aus Prinzip keine Churchhill rauche, nicht mal das Format (sowieso nicht), erst recht nicht die Marke.

Die Selbstzucht des - wahren - Aristokraten ist, abgesehen davon, daß sie frei von Selbstquälertum ist, ihrer Natur nach an ihre Selbstverständlichkeit gebunden, so daß er sie durch aüßere Bekräftigung sogleich entwerten würde. Deutlicher: der wahre Aristokrat hat für die gesamte Motivationsindustrie nur kalte Verachtung übrig. Ein Goethe ("Ich ging im Walde / so für mich hin"), um ein besseres Beispiel zu wählen, hat sich sicher nicht morgens die Frage vorgelegt, wie er heute seinen "inneren Schweinehund überwinden" könne, erst recht hat er dazu anderen keine Schweinetreiberprogramme

https://www.zvab.com/buch-suchen/titel/milit%E4rpsychologie/autor/scheljag-glototschkin-platonow/

aufgenötigt oder auch nur suggeriert.

https://www.gabal-verlag.de/buch/guenter_der_innere_schweinehund/9783869365893

- G. G.

anatol broder

10. November 2020 14:40

@ loki 11:34

Alles, was der Artikel aufzeigt, ist ein Produkt des westlichen Feminismus.

[…]

Der alltägliche Umgang mit dem Computer bzw. mit der Spielkonsole oder dem allgegenwärtigen Handy formen dann den Bewegungslegastheniker.

wer hat nun den deutschen jungen dick gemacht: das dumme weib oder das smarte eifon?

limes

10. November 2020 14:40

@ Laurenz (10. November 2020 02:31)

Wenn Sie vor der Natur, die alles regelt, Respekt haben, sollten Sie auf Bewegung und Maßhalten nicht verzichten.

Ihren Seitenhieb @ anatol broder, der unter die Gürtellinie geht, hätten Sie sich verkneifen sollen. Denn was bedeutet Wohlstandsspeck, wenn nicht Abkoppelung des Körpers von dem harten Alltag, der unsere Vorfahren geformt hat?

anatol broder

10. November 2020 14:58

@ laurenz 02:31

[…] denn Juden, mit ihren vielen Religions-Erfindungen, sorgten für die Abkoppelung des Körpers aus dem Alltag.

du meinst sicherlich die astraljuden von aleph ciontauri. ich bin aber einer von der erde, wo schwerkraft und bissige nachbarn den alltag gestalten.

Suedburgunder

10. November 2020 15:23

@ Gustav Grambauer

Danke für Ihre Antwort. Beschämt nehme ich zur Kenntnis, mit meiner Vermutung hinsichtlich Ihrer körperlichen Beschaffenheit falsch gelegen zu haben. Was nun Ihre Aufforderung zu einem Fahrradduell anbelangt, so komme ich dieser nur nach, wenn Sie mir im Gegenzug Satisfaktion beim Zürich-Marathon gewähren (Berlin 2019 - 3:38' in meiner Altersklasse M65). Sollte Ihnen die Strecke doch etwas zu lang sein, können wir gern auf den St. Galler Auffahrtslauf ausweichen. In beiden Fällen hätten Sie Heimrecht! -

Dank Ihrer sehr persönlichen Antwort bin ich mir sicher, daß wir bei vorliegendem Thema weitgehend einer Meinung sind. Auch für mich ist der Sport vor allem Freude an körperlicher Betätigung gepaart mit einem Naturerlebnis. Leider ist das, was der Franzose "le goût de l'effort" nennt, unserer Jugend in ihrer Mehrheit heute abhanden gekommen.

Abschließend sei noch erwähnt, daß ich mit Ihrem Herrn Vater die zweifelhafte Ehre teile, in den Fokus der Stasi geraten zu sein.

Sans rancune,

Suedburgunder

Suedburgunder

10. November 2020 15:47

@ RMH

"Ohnehin kommt großer Geist in durchtrainiertem Körper nicht so oft vor."

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Da wäre ich mir gar nicht so sicher. Natürlich ließen sich zuhauf Beispiele anführen, aber eben in beide Richtungen. Von Nietzsche zum Beispiel ist überliefert, daß er ein ausgezeichneter Schwimmer war. Und wer einmal den nach ihm benannten Wanderpfad ins hoch in den Seealpen gelegene Dörfchen Eze bei Nizza abgeschritten ist, der weiß, daß er ein ebenso ausdauernder Wanderer war.

Eine wissenschaftliche Erklärung Ihrer These würde mich schon interessieren (F. Bettinger bitte melden!;-). Als längst erwiesen gilt doch zum Beispiel, daß Ausdauersportler wesentlich weniger von Alzheimer betroffen sind als Sportabstinenzler.

Laurenz

10. November 2020 17:23

@limes (& anatol broder)

Der Tiefschlag, den Sie, limes, meinen, befindet sich nur in Ihrem Kopf. Jemand, der sich selbst als Jude sieht, was vollkommen normal ist, wenn man das ist (im Gegensatz zB zu Gregor Gysi oder Gilad Atzmon), dann lebt man auch mit der den Juden eigenen Geschichte. Und diese Geschichte besteht nicht nur aus einem Opfer-Dasein. Auch die Zionisten und heutigen Israelis ließen sich vom Körper-Kult der historischen Moderne anstecken. Auch die schönen Damen am Strande von Haifa sehen die eigene Geschichte oft aus einem anderen Standpunkt und sind manchmal äußerst freundlich zu Goyim. Und wenn ich den Islam, das Christentum und den Marxismus als jüdische Erfindung nenne, dann ist das historisch einfach korrekt. Daran ändert sich auch nichts, limes, wenn Sie Ihre persönliche Problematik auf mich transferieren.

AndreasausE

10. November 2020 17:36

Loki 10. November 2020 11:34
"Alles, was der Artikel aufzeigt, ist ein Produkt des westlichen Feminismus."

Viel, aber nicht alles. Da haben auch Juristerei und Versicherungswirtschaft mit zu tun.
Wenn man schon mit einem Bein im Knast steht, weil man Garten nicht wie Fort Knox gegen Kinder absichert, damit die nicht eindringen und vom Kirschbaum oder gar in den Froschteich plumpsen, womöglich noch auf Flucht vor "Bello" hinschlagen und Knie aufschürfen, und man dafür dann die Schuld bekommt und schadensersatzpflichtig wird, verrammelt man eben, gehen eben Spiel- und Erlebens- (=Selbstertüchtigungs-)räume verloren.
Gilt ähnlich auch für Abrißhäuser, stillgelegte Fabriken usw. - waren immer spannendste Abenteuerspielplätze, aber wer Scherereien vermeiden will, sperrt alles hermetisch ab.

H. M. Richter

10. November 2020 18:52

@ Gustav Grambauer

"Auch hier wurde der Bogen überspannt und ist - wen wundert`s - gerissen. Er ist genau in dem Moment (im Sommer 1988) gerissen, in dem sich beim Springsteen-Konzert in Weißensee der ganze angestaute Haß der 160.000 auf das Dressursystem an Katarina Witt als dessen Symbolfigur entladen hat."

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Springsteen in Ost-Berlin. Magischer Moment, den Sie da erwähnen. Aber Sie täuschen sich diesmal, was selten bis nie passiert. Es war nicht das Springsteen-Konzert am 24. Juli 1988, sondern dasjenige von Bryan Adams am 19. Juni 1988. Dieses wurde damals live im Ost-Fernsehen übertragen. Witt kam, sprach einige Worte auf der Bühne, - ohrenbetäubendes Pfeifkonzert, hunderte Pappbecher, teilweise noch gefüllt, flogen in ihre Richtung. Untergangsstimmung ... Und als dann einige Wochen später aus fast 200.000 jungen Kehlen "Born in the USA" erklang, war es fast schon vorbei mit dem Staate DDR ...

RMH

10. November 2020 18:53

@Suedburgunder,

Hölderlin war auch ein Extremwanderer und selbst im Turm war er nicht bewegungsfaul.

Aber gewandert ist er nicht aus Luxus, sondern weil es seine Art (und wohl auch finanzielle Not) war, kostengünstig zu reisen (schon Schiller hat sich häufiger eine Kutsche leisten können. Von Schiller und Goethe ist jedenfalls keine besondere Sportlichkeit überliefert).

Ich habe ja in meinem Beitrag nicht umsonst geschrieben, dass ich das nicht als starre Regel halten will. Extrembeispiel für einen im Körper gefangenen Geist wäre Stephen Hawkin.

Ich denke nach wie vor, dass Sport in erster Linie ein Ergebnis von freier Zeit ist (siehe auch @quarz).

Die Körperübungen im antiken Griechenland hatten auch eher militärischen Zweck, als nette Vorlagen für Statuen zu bilden. Sokrates wirkt auf der bekanntesten Büste dabei nicht unbedingt schlank (wohl auch wieder eher altersbedingt). Und so lassen sich vermutlich pro und contra Beispiele endlos aufzählen.

Suedburgunder

10. November 2020 22:09

@ RMH

Sie führen da recht interessante Beispiele an. Von Goethe ist zu unserem Thema in der Tat wenig überliefert. Erwähnenswert scheint mir in diesem Zusammenhang allerdings folgendes Zitat: " Die frische Luft des freien Feldes ist der eigentliche Ort, wo wir hingehören; es ist, als ob der Geist Gottes dort den Menschen unmittelbar anwehte und eine göttliche Kraft ihren Einfluß ausübte. - Lord Byron, der täglich mehrere Stunden im Freien lebte, bald zu Pferd am Strande des Meeres reitend, bald im Boote seglend oder rudernd, dann sich im Meere badend und seine Körperkraft im Schwimmen übend, war einer der produktivsten Menschen, die je gelebt haben." (J.P. Eckermann, Gespräche mit Goethe, 11. März 1828).

Hartwig aus LG8

11. November 2020 10:56

Ich machte vor Tagen einen Ausflug mit Fahrrad und zu Fuße entlang des südlichen Ufers der Elbe zwischen Wörlitz und Wittenberg. Traf innerhalb von drei Stunden niemanden, keinen einzigen Menschen, null. Im Nachhinein war das die eigentliche Wohltat.

@gebürtiger Hesse

Koppeln Sie sich ab vom Nachrichtenstrom. Manchmal ist es geboten, mal zwei bis drei Monate nicht mehr zuzuhören. Danach fühlt man sich zwar nicht wie neu geboren, aber wie nach einer Grundreinigung oder einem Refreshing.

Gustav Grambauer

11. November 2020 13:38

Suedburgunder

Bei mir muß es rollen, Marathon wäre mir auch schon wieder zu ambitioniert-sportlich, kann Ihnen deshalb auch keine Referenzzeit nennen.

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H. M. Richter

"Katarina Witt"

Danke, hatte nur einen Mitschnitt in einer Reportage gesehen, daher die Verwechslung.

Grüße!

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tearjerker

"Stattdessen ist diese Ablehnung kulturell in weiten Teilen der Gesellschaft eingewachsen und tritt lebenslang als Dünkel gegenüber körperlicher Betätigung aller Art ans Licht."

Selektive Wahrnehmung? Beobachten Sie mal die tyrannische, gehässige, bornierte Arroganz der - teilweise schwerst-eßgestörten - Slim-Fast-Grammzähler- und Fitnesstreber-Milieus gegenüber Dicken. Deren Ressentiments möchte ich erst gar nicht tiefer auf den Grund gehen. Sie sagen es: das Elend hat viele Gesichter.

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Knappe Antworten, muß los, ganze Liste mit Wegen abzuarbeiten. Zu Fuß wie immer ...

- G. G.

Ralf der Schwarzwaelder

11. November 2020 16:03

Eine treffende Zustandsbeschreibung und Analyse, Herr Bosselmann. Sie sprechen damit in vielem einem 57-jährigen naturverbundenen Kraftsportler aus der Seele. Es mag ja sein, dass ich in diesem Alter zu den "alten Säcken" gezählt werde, kann aber behaupten, in meinem Alter mehr Fitness zu haben als ein großer Teil der jungen Generation. Wenn ich sehe, dass der größte Teil meiner jungen Mitarbeiter außer "E-Sport" (PC-Spiele) keiner sonstigen körperlichen Betätigung nachgeht, manche nach 3 Wochen Sommerurlaub so leichenblaß zurückkommen, wie sie in den Urlaub gingen, da sie die gesamte Urlaubszeit spielend vor dem PC verbracht haben, dann sehe ich eine körperlich wie geistig degenerierte Generation und eine entsprechende durch diese gestaltete Zukunft vor mir.

Schon Friedrich Ludwig Jahn (1778 - 1852) wusste: „Ein kernfester Leib ist notwendig zum Ringen mit dem kernfaulen Zeitalter. Ein tüchtiger, eingeturnter Knabe wird Kernfleisch haben, nicht mastigen Schwamm. Ein Kernknabe wird auch ein Kernmann; aus der Zierpuppe wird ein Zieräffchen, Zierbengel und zuletzt ein entmannter Zierhammel.“

In diesem Sinne vielen Dank für diesen guten und beachtenswerten Beitrag!

Lotta Vorbeck

11. November 2020 17:02

Neues vom Sport:

Dieser Tage in Mühlhausen (Thüringen):

---> Eine bestens trainierte eritreische Fachkraft inspiziert eine Immobilie.

Pferdefuss

13. November 2020 17:43

'Sport' in den Mittelpunkt einer Gesprächsrunde zu stellen, ist mehr als nur ein netter Einfall, durchdringt er doch das öffentliche wie private Leben als eine konstante Ausübung wie Essen, Trinken, Schlafen, Atmen.In der DDR hieß es: 'K ö r p e r k u l t u r  und Sport', im Zusammenspiel beider wurde das Natürliche gesellschaftlich und umgekehrt, also steuerbar.

Zur 'alten Begriffs-Welt' der Körperkultur gehörten: Leibesübungen seit Kindheit wie Kerze, Rad, Purzelbaum, Rolle, Kopfstand, 'Ferienspiele'. Später (Volks-)Tanz, Morgen-/Heil-Gymnastik/Frühsport, Wandern/Spazieren, Kneippen/Abhärten/Wassertreten/Bürsten, Barfußgehen, Klettern. Turnen an Reck, Bock, Balken, Kasten, Matte, Stange; Standardisierte Freiübungen im Stehen, Gehen, Kriechen, Beugen, Hüpfen, Springen, Laufen, Drehen unter Benutzung von Stäben, Ringen, Seilen, Gewichten, Kugeln, Bällen, Keulen). Ball-Spielen, FKK, Schwimmunterricht, Radfahrtouren, Sauna, Luft-/Sonnenbäder, Körperpflege, Ruhen. Wichtig: an frischer Luft, wetterfeste Kleidung.  

Viele dieser elementaren Betätigungen in Gruppen, Grüppchen,Vereinen oder einzeln waren nicht auf dem Mist der DDR gewachsen, sondern organisch gewachsene deutsche Kultur- und Lebensart, s. Ludwig Jahn, Turnvereine,Tanzschule, Wandervogel-Bewegung.     

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