Jedoch gibt sich fast niemand der Illusion hin, daß die blutigen Auseinandersetzungen um die Region Bergkarabach damit auf Dauer beendet sind.
Es scheint so, daß lediglich eine Atempause im Krieg zwischen den beiden Staaten erlangt werden konnte. Indes sorgte die Konfrontation rund um die Gegend im Kleinen Kaukasus für eine ansonsten eher unübliche klare patriotische Positionierung: die US-amerikanische Rockgruppe System of a Down (SOAD) veröffentlichte Anfang November, nachdem sie jahrelang keine neue Musik aufgenommen hatten, das Lied »Protect the Land« (zu deutsch: »Verteidige das Land«).
Warum sich gerade SOAD bezüglich des Krieges in Armenien derart exponiert positionieren ist schnell erklärt: Alle Bandmitglieder haben armenische Wurzeln. Ihre Verbundenheit mit Armenien durchzieht ihr gesamtes musikalisches Schaffen – etliche Lieder beinhalten Elemente armenischer Folklore.
Der Text von »Protect the Land« ist derweil eindeutig – mobilisierend; keine Relativierungen; wer »Freund« und »Feind« ist, für SOAD offensichtlich. Das Lied gießt die Ehrfurcht der vier kalifornischen Musiker vor ihren armenischen Landsleuten, die mit der Waffe in der Hand ihr Heimatland verteidigen, in Noten.
Some were forced to foreign lands
Some would lay dead on the sand
Would you stay and take command
Would you stay with gun in hand (with gun in hand)
They protect the land
They protect the land
They protect the land
Our history and victory and legacy we send
from scavengers and invaders those who protect the land
Our history and victory and legacy we send
from scavengers and invaders those who protect
Those who protect the land
Those who protect the land
Those who protect
Für eine, speziell noch in Los Angeles ansässige Musikgruppe dieser Größenordnung ist das keinesfalls eine Selbstverständlichkeit und damit in den Fundstücken definitiv eine Erwähnung wert. Insbesondere auch deshalb, weil der Krieg in Armenien und so auch »Protect the Land« in der deutschen Öffentlichkeit kaum stattfand.
Daher wäre auch SOADs Kampfansage an mir beinahe völlig vorübergegangen. Damit es Ihnen nicht genauso geht, hier der Widerstandsaufruf des armenischen Vierers:
Die Videokampagne der Bundesregierung zur Bekämpfung des SARS-CoV‑2 Virus mutet grotesk an und oszilliert zwischen den beiden Polen »lächerlich« und »befremdlich« (Den Unfall kann man sich hier anschauen). Indes legt sie ein tragisch-komisches Zeugnis darüber ab, in welchem bemitleidenswerten Zustand sich die BRD mittlerweile befindet.
Wüßte man es nicht besser, könnte man beim ersten Sehen der Filmchen durchaus auf die Idee kommen, es mit Satire zu tun zu haben. Doch das Kanzleramt meint es vollkommen ernst: triefendes Pathos und Heldenkult um wohlstandsverwöhnte Sesselfurzer, deren Heroismus sich auf Selbstquarantäne beschränkt – neuer Tiefpunkt.
Die Persiflagen ließen naturgemäß nicht lange auf sich warten. Während Jan Böhmermann wie gewohnt als schlechtes Gewissen der Einwanderungsrepublik die Moralkeule schwingt (siehe hier), kommt ein sehr gelungenes Stück aus der »Querdenken«-Ecke:
Über das Jahr 2020 hat die Neue Rechte in Deutschland das Podcasten für sich entdeckt. Neben dem beliebten Format »Am Rande der Gesellschaft« aus Schnellroda, gibt es mittlerweile mehrere kleinere Projekte aus der jüngeren Generation, die ihre Analysen der politischen Lage in den Äther senden.
Der wohl reichweitenstärkste Kanal, der auch als Vorreiter der anderen hier vorgestellten Projekte gelten kann, ist »Die Schwarze Fahne«, die es auf nun satte 51 Folgen bringt (Kino-Spezial ausgeklammert) und für die Nische, in der sie sich bewegt, beachtliche 1360 Abonnenten bei YouTube zählt. Zur jüngsten regulären Folge, Thema US-Wahlen, mit Sezession-Autor Nils Wegner geht es hier.
Außerdem erwähnenswert ist der Neu-Schwabenfunk, der zusätzlich zu seinem Gesprächsformat sogenannte Waves mit Augenzwinkern produziert:
Ob der konflikt-Podcast (hier reinhören) oder der »Rechtsausleger« (hier reinhören), die junge Rechte setzt auf digitales Radio.
tearjerker
Das Europa-Fernsehen meldete gestern, dass nach dem Waffenstillstand in Beg-Karabach jetzt die ersten Aseris in ihre Heimat zurückgekehrt sind. Alles im Lack also.