Während die Angst ein psychologisches, gleichsam aber das existentielle Problem überhaupt ist, sind Irrtümer kraft genauer Wahrnehmungen, mit gesundem Menschenverstand und einem darauf aufbauendem, einem kritisch genauen Denken zu klären, was wiederum Verzagtheiten überwinden hilft. Konkret im aktuellen Bezug:
Gegenüber der sogenannten Pandemie sollte bewußt werden, daß es eben keine Pandemie ist. So einfach. Jedenfalls nicht im Sinne dessen, was gemeinhin an Schrecknissen mit dieser Bezeichnung verbunden wird. Ein Vergleich mit historisch dramatischen Pandemien relativiert das gegenwärtige Krankheitsgeschehen qualitativ wie quantitativ.
Mit dieser radikalen Vereinfachung, einer glatten Verneinung der Expertokratie-Richtlinien, wiche die Angst und man käme auf handlungsfähigen Abstand zur staatlichen Hysterie.
Ebenso verhält es sich mit einem zweiten großkalibrigen Begriff:
Von einer „Naturkatastrophe“ kann im Sinne dessen, was wir bisher dafür hielten, keine Rede sein, und es erscheint völlig unangemessen, wenn Regierungen fortlaufend meinen, wir befänden uns in einer Katastrophenlage. Die maximierende Summenzählung von „mit und am Corona-Virus Verstorbenen“ und die fehlende Unterscheidung zwischen infiziert und infektiös führt zu jener statistischen Verzerrung, die fortlaufende Einschränkungserlasse rechtfertigen soll.
Mathematisch sind klare Aussagen nur in Relation möglich; erst dann verdeutlichen sie ein realistisches Bild. Erzgebirgische Kommunen positionieren sich in einem Protestbrief als erste gegen die Herrschaft des undifferenziert gebrauchten Inzidenzwertes, der eben stets in Beziehung zu setzen ist: “Wir haben im Erzgebirgskreis aktuell Kommunen, die eine Größe aufweisen, bei denen ein positiv getesteter Fall in sieben Tagen sofort zu einer Inzidenz von mehr als 100 führt.” – “Auf der einen Seite sagt man, das Testaufkommen muss erhöht werden”, bemerkt der Schneeberger Bürgermeister Ingo Seifert. Das führt zu mehr positiven Testergebnissen. “Auf der anderen Seite hält man an diesen festen Zahlen 100, 50 und 35 fest. Das passt nicht mehr aufeinander.” – Von der vor einem Jahr in Dauergebrauch stehenden Basisreproduktionszahl R, dem R‑Wert, ist hingegen kaum mehr die Rede. Offenbar erwies er sich nicht als medienwirksam genug.
Klar, weltweit verzeichnet man einen viralen Infekt, eine Erkrankung der oberen Atemwege – eine Erkältung, wie man früher gesagt hätte, die leider Komplikationen verursacht, insbesondere bei älteren und kranken Menschen. Ausgelöst von einem zwar zunächst unbekannten, aber keineswegs „neuartigen“ Virus, insofern SARS-CoV‑2 zu einer bekannten trivialen Virenfamilie gehört.
Dieses Virus löst aus, was verwandte Viren auslösen, Atemwegserkrankungen eben – mitunter komplizierter Art und dann mit tragischem Ausgang. Man stirbt an Krankheiten, unter anderem an Infekten; es wird dabei bleiben. Die Gewißheit, an einem Infekt erkranken und sterben zu können, und die Gelassenheit gegenüber diesem täglichen Risiko hat man erwachsen einzuüben.
Wir hörten von Bergamo, von gestapelten Särgen, wir sahen weiße Zelte in New York. Es wurde alarmiert, die Intensivstationen liefen voll, man müsse Triagen erwägen. Zuletzt warnte unsere Regierung, die ansonsten Nationalismen ablehnt, die „britische“ Mutante der „Wildform“ des „neuartigen Corona-Virus“ würde Tschechien und Portugal ins Chaos stürzen, es wäre katastrophal, die dritte Welle begänne. Und wieder: Die Intensivstationen liefen voll, und man müsse Triagen durchführen. Gerade macht Italien dicht, das sich stets sicher sein darf, als Pleite-Staat ohnehin von der EZB-Politik durchalimentiert zu werden. Wir hören, in Peru gäbe es Schwarzhandel mit Sauerstoffflaschen. Wir hören dies und das – und bleiben in der Regel gesund, auch wenn wir uns dort, wo sie irgend zu umgehen waren, nicht an die Lockdown-Regeln hielten.
Die Totalabschaltung von Wirtschaft und Kultur war nie gerechtfertigt. Von all den politisch inszenierten Aktionen kann nur eine als sinnvoll und nützlich gelten, aber genau sie scheitert in der EU gegenwärtig an Bürokratie und Dilettantismus – eine forcierte Impfkampagne, die das Erreichen der Immunität beschleunigen würde.
Überempfindliche Gesellschaften reagierten auf die Infektionswelle mit Überempfindlichkeit, insbesondere die Industriestaaten, deren hoher medizinsicher Standard die Illusion entstehen ließ, Menschen wären kaum mehr von Krankheiten zu treffen. Der Tod selbst wird dort ohnehin verdrängt.
Die sogenannte Corona-Pandemie und die mit ihr legitimierte Staatsübergriffigkeit offenbarte eine erschreckend umfassende Staatgläubigkeit, namentlich im linken und grünen Bereich des politischen Spektrums, also genau dort, wo vermeintlich eine „alternative Lebenskultur“ gepflegt wird, die sich endlich als das erweist, was sie ist: Anpassung an die Macht, eher noch deren willfährige Mit- und Ausgestaltung – logisch und folgerichtig, weil linksgrünes Denken die Berliner Republik dominiert und die neubürgerlich-scheinalternative Philisterkultur ein neues Biedermeier prägt.
Die Grundgestimmtheit der Angst ist das Existenzial der linksgrünen Bewegung: Angst vor der Atomkraft, Sensibilität gegenüber Ernährungsproblemen, Angst vorm Waldsterben, vor der Klimakatastrophe, Angst vor mangelnder Teilhabe, nicht zuletzt Angst vor Feinstaub, Schadstoffen, Allergien und Krankheiten, Angst vorm Passivrauchen und vorm Radfahren ohne Helm, offenbar tatsächlich Angst vor „Nazis“ und einem Sturz der Republik. – Jetzt bezieht sich die würdelose Angst auf eine Impfung mit statistisch kaum zu verzeichnenden Risiken.
Die Neulinke jammert beständig und sieht im versehentlichen Verzehr eines Plantagenapfels, der nicht von einer naturbelassenen Streuobstwiese stammt, ein echtes Risiko. Permanente Furcht, von einem Übel getroffen zu werden! Zwar propagiert die Ökolinke Moralvorstellungen, die sie als universalistisch herausstellt, und geriert sich dabei als weltoffen, aber sie lebt kleinlich individualistisch und egoistisch ihren Privathedonismus und fürchtet jeden Komfortverlust. Das „neuartige Virus“ stachelte die linke Grundangst schmerzhaft an. Also forderte sie noch mehr Schutz, noch mehr Mittel, noch mehr Gerechtigkeit.
Und die Rechte, von pessimistischem Realismus bestimmt und bereit zu Annahme von Herausforderungen und Gefahren, stand in den Augen der verängstigt „Anständigen“ noch böser und verantwortungsloser da. Ihre Skeptiker galten sogleich als zynische Corona-Leugner, Kritiker der Lockdown-Politik als perfide Verschwörungstheoretiker oder verblödete Covidioten. Während die Linke ihr Geplärr steigerte, ging die Rechte auf die Straße und forderte ein Ende der Blockaden. Die Rechte war so teils zur eigenen Verblüffung als liberale Kraft unterwegs, während die selbsterklärt Liberalen sich in die innere Emigration des Homeoffice verkrochen.
Wer erkennt, daß der Begriff der Pandemie nicht mehr ist als eine rein politisch dekretierte Feststellung, die abstrakten WHO-Klassifizierungen folgt und ein im Jahr 2000 für echte Seuchenlagen erlassenes Gesetz, das Infektionsschutzgesetz, aufruft, der gelangt mit dieser Einsicht ins Freie, vermag seine Angst zu relativieren und Kraft zu entwickeln für eine feste Position und Haltung. Verweigerung ist möglich und derzeit der einfachste, sowieso der notwendigste Widerstand. Wie genau?
Solange das herrschende System willkürliche Einschränkungen vornimmt, um sich als entschluß- und handlungsfähig im Sinne seiner Fixation auf die „Pandemie“ zu erweisen, sehe man seinen Weg darin, sich Maßregelungen zu entziehen, wo es nur geht.
Gastronomie geschlossen: Pellkartoffeln mit Quark und Leinöl, Eintöpfe, Nudelvarianten, Ofengemüse einüben.
Die Fitneßstudios, Turnhallen und Schwimmbäder bleiben geschlossen? – Übergang zu kraftvollen Yoga‑, Lu-Jong- und Gymnastikübungen in der eigenen Wohnung, und zwar forciert und bei offener Balkontür. Liegestütze im Büro, in hohen Dosen, steigerbar von Woche zu Woche. Alle Wege mit dem Fahrrad zurücklegen, zumal das vom gespenstischen Maskenzwang im Nahverkehr befreit. Waldlauf („Jogging“) ist noch nicht verboten; man laufe sich also frei. Kraft und Kondition bleiben die notwendigen Voraussetzungen für jede Art Widerständigkeit. Wer sich nicht abzuhärten versteht, kann immer noch Sozialdemokrat werden.
Die Friseure regulieren den Zugang und veranstalten nervige Hygiene-Sperenzien, weil sie das müssen? – Sehr ungünstig und diskriminierend für Damen, die nicht das Glück haben, eine couragiert schwarzarbeitende Friseurin zu kennen. Für die Männer: Schluß mit Föhnfrisuren, stattdessen eine Haarschneidemaschine besorgen, von denen der Online-Versand endlich wieder genug am Lager hat, weil er auf das gesteigerte Bedürfnis reagierte. Besser noch den ganzen Schritt: Schädelrasierer, vorzugsweise britische Modelle.
Baumärkte und andere Verkaufsstellen verlangen „Click & Meet“? Grundsätzlich dieses dirigierende Verfahren meiden und das Notwendige über den Online-Handel besorgen, vom Dübel bis zum Wasserkocher. Das Argument, man müsse doch den Handel unterstützen und dessen Arbeitsplätze bewahren, verfängt nicht: Vermögen der Handel und dessen Belegschaften keinen Widerstand zu leisten, indem sie sich der Willkür entziehen, ist es deren Problem. Die Alternative wäre vitaler Protest.
Sollte die illiberale Erlaßpolitik je enden, wird der Markt umgehend alles neu einregeln. Wer sich auf „Click & Meet“ und ähnliche Gängelungen einläßt, verstetigt die vormundschaftliche Corona-Politik. Widerstand beginnt unten, in diesem Fall beim Verbraucher. Es ist an der Zeit, prinzipienfest zu entscheiden und klarzumachen: Mit mir nicht! Nur das eröffnet Chancen zur Befreiung.
Weiteres Homeschooling, Online‑, Hybrid- und Wechselunterricht? – Wenn Kinder nicht in der Lage sind, ihre Aufgaben selbständig zu erledigen, helfe man ihnen dabei, soweit man kann, aber nicht mehr. Ansonsten raus an die Luft, dorthin, wo es noch Abenteuer gibt. Keine Angst vorm schulischen Scheitern – aus einem einfachen Grund: Die Schule selbst ist längst gescheitert. Sie konnte schon lange keine substantiellen Bildungsbestände mehr sichern und kaum mehr praxisrelevante Befähigungen ausbilden. Das, worauf sie sich eingeschränkt noch verstand, brach mit der Corona-Politik weg. Irgendwann startet sie wieder als eher sozial- und inklusionspädagogische Veranstaltung.
Weshalb die für die Erlaßpolitik stehenden Parteien noch immer Zustimmung finden, läßt sich nur mit der Angst erklären, die sie zu verbreiten verstanden. Mittlerweile geschieht das in einem eigendynamischen Verlauf, für den die Exekutiven nur noch die Stichworte geben, auf die hin die Gesellschaft sich folgsam auszurichten bereit ist.
Milliarden an staatlich verteilten Almosen- und Schweigegeldern sollen die Frustration der Bürger abfedern, bis sie sich an durchgehende Bevormundung gewöhnt haben. Man hält still, denn von irgendwoher fließt ja Geld. Die immensen Mittel gingen zu Lasten öffentlicher Haushalte und waren nur um den Preis jahrzehntelanger Verschuldung zu haben. Sie wurden mit einem Gestus verteilt, als kämen sie von der „politischen Klasse“ selbst. Aber die Regierungen finanzierten ihre Maßnahmen wie stets mit dem Geld, das sie vorher bei den Bürgern eingetrieben hatten. Mit der Folge, daß diese Bürger künftig auch die Verschuldungen tragen, sie also abzuzahlen haben, während sich der Hofstaat und seine Bürokratie weiter mit fetten Diäten einrichten werden.
Politisch wirksam gegen die bürokratischen Versteifungen und Überreglementierungen ist man nur, wenn man sich ihnen weitestgehend entzieht und im Sinne des einfachen Lebens zu autonomer Selbstbestimmung und autarker Selbstversorgung übergeht.
Nemo Obligatur
Heute wieder ein echter, ein guter "Bosselmann". Hier wird nicht gejammert, hier wird angepackt und voll dagegen gehalten. Danke. Mehr davon. Ich ergänze es mal: Es wird nie so viel gelogen wie nach der Jagd, vor der Ehe und in der Pandemie.