Im neuen Interview-Format des Bürgernetzwerks Ein Prozent e.V. »Wendezeiten« gab man ihm nun den Raum, sich ausgiebig selbst zu erklären und seine politischen Ziele, ohne Verkürzungen und des ständigen Versuchs, ihn zu »stellen« und zu »enttarnen«, darzulegen.
»Wendezeiten« will die Unsitte des linksliberalen »Journalismus«, fortwährend ins Wort zu fallen und den Gast auf die Anklagebank vor den eigenen, als hehr verstandenen Prinzipen zu zerren, beheben und damit dem Zuschauer Informationen bieten, die er im abgenutzten Talkshow- und Interview-Zirkus der Bundesrepublik nicht bekommt.
In der Auftaktfolge ist das bereits geglückt: Höcke gibt im Gespräch mit dem »Ein Prozent«-Vorsitzenden , Philip Stein, tiefe Einblicke in den Maschinenraum der Thüringer AfD-Fraktion und erklärt, was ihre Herangehensweise an die Politik im Vergleich zu anderen AfD-Fraktionen so besonders macht. Darüber hinaus erfährt man Details zu seinem Elternhaus, dessen Vertriebenenhistorie auch noch bei ihm Spuren hinterlassen hat.
Wer hören will, was Björn Höcke zu sagen hat, wenn man ihn ausreden läßt, der sollte hier unbedingt reinschauen:
Während das eine »Ein Prozent«-Format kommt, werden zwei andere verbannt. Am Donnerstag den 25. März löschte YouTube bzw. Google zuerst die neue Erklärsendung »Wir klären das!« mit AfD-Jungpolitikerin Marie-Thérèse Kaiser, bereits einen Tag darauf sperrte der Großkonzern dann das altgediente Sendungsflaggschiff »Laut Gedacht«.
Ironischerweise vollzog Google just dann die Löschung, als die neuste Folge »Wir klären das!« zum Phänomen der Cancel Culture erschien. Der Konzern demonstrierte damit die problematischen Auswüchse der um sich greifenden Zensur-Mentalität nachdrücklich selbst.
In Zeiten der Digitalisierung stellt das insofern einen erheblichen Eingriff in die Meinungsfreiheit dar, als die Sozialen Medien wie auch das Videoportal YouTube zu essentiellen Plattformen der Meinungsäußerung geworden sind. Facebook, Google und Twitter genießen auf diesem Feld eine unangefochtene Monopolstellung.
Dadurch sind ihre Angebote quasi digitale Marktplätze – wer von ihnen verbannt wird und in den Mainstream-Medien zusätzlich konsequent ausgeblendet wird, der findet quasi in der Öffentlichkeit nicht mehr statt. Man hat ihn in eine Echokammer verbannt.
Gegen Kritik an diesem Vorgehen führt das polit-mediale Establishment gerne das »Argument« ins Feld, daß man seine Meinung ja frei äußern könne, man müsse dann eben nur mit den Konsequenzen leben – diesen Einwand »zynisch« zu nennen, ist fast noch untertrieben.
Ferner wird in diesem Kontext auf die unternehmerische Freiheit der Konzerne abgestellt: Das greift viel zu kurz und offenbart vielmehr eine kindlich-naive Vorstellung bezüglich der realen Machtverhältnisse auf dem Markt und wie diese Macht für die eigenen politischen Interessen schamlos eingesetzt wird.
Die Probleme, mit denen alternative Plattformen wie Parler oder Gab.ai zu kämpfen haben, stellen dies nachdrücklich unter Beweis. Wie dem auch sei, Ein Prozent hat vorgesorgt und auf den paar existierenden Echokammer-»Alternativen« bereits die »Wir klären das!«-Folgen als auch die »Laut Gedacht«-Sendungen hochgeladen.
Hier geht es zum Frei3-Kanal von »Wir Klären Das!«:
Hier zum Odysee- und Frei3-Kanal von »Laut Gedacht«:
Beispiele, die veranschaulichen, wie die politischen Machtverhältnisse in der BRD real ausgestaltet sind und was sich Personen erlauben können, die auf der »richtigen« Seite stehen, gibt es zuhauf. Am Freitag kam nun ein weiteres dazu: Das neue Musikvideo des Rappers Danger Dan (bürgerlich Daniel Pongratz), Teil der linken Rapgruppe Antilopen Gang, die ähnlich wie die Berliner KIZ aus ihrer antifaschistischen Gesinnung keinen Hehl machen und mit ihr – im BRD-Kulturbetrieb gibt es für solche Positionierungen neben leicht verdientem Applaus gerne auch die ein oder andere kulturpolitische Zuwendung – munter hausieren gehen.
»Das ist alles von der Kunstfreiheit gedeckt« so der Titel des Liedes, das die zweite Single-Auskopplung aus seinem gleichnamigen Solo-Album darstellt. Darin propagiert er ganz unverblümt Gewalt gegen »Faschisten« und würde auf Sezession-Chefredakteur Götz Kubitschek nur zu gerne mit einem Bogen schießen. Natürlich süffisant im Konjunktiv und alles im Stile des Zentrums für politische Schönheit als »Kunst« deklariert, was er auch pseudowitzig mit dem Titel herauskehrt.
Überhaupt gefällt sich Daniel Pongratz selbst sehr gut, speziell dann, wenn er sich für besonders mutig und politisch »edgy« hält:
Nein, ich wär nicht wirklich Danger Dan
Wenn ich nicht Lust hätte auf ein Experiment
Mal die Grenzen auszuloten, was erlaubt und was verboten ist
Und will euch meine Meinung hier erzähl’n
Jürgen Elsässer ist Antisemit
Kubitschek hat Glück, daß ich nicht Bogen schieß’
An Reptilienmenschen glaubt nur der, der wahnsinnig ist
Gauland wirkt auch eher wie ein Nationalsozialist
Faschisten hören niemals auf, Faschisten zu sein
Man diskutiert mit ihnen nicht, hat die Geschichte gezeigt
Und man vertraut auch nicht auf Staat und Polizeiapparat
Weil der Verfassungsschutz den NSU mitaufgebaut hat
Weil die Polizei doch selbst immer durchsetzt von Nazis war
Weil sie Oury Jalloh gefesselt und angezündet hab’n
Und wenn du friedlich gegen die Gewalt nicht ankommen kannst
Ist das letzte Mittel, das uns allen bleibt, Militanz.
Der Konjunktiv ist zum Ende des Liedes verschwunden und gipfelt in einem Aufruf zur Militanz. Im Gegensatz zu den harmlosen »Laut Gedacht«-Folgen und dem vollkommen unverdächtigen »Wir klären das!« wird dieses Video mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht gelöscht und das Lied auch nicht wie das patriotische Computerspiel, dessen Namen nicht genannt werden darf, indiziert werden.
Weil »Das ist alles von der Kunstfreiheit gedeckt« zeitgeistig ist; weil es lediglich den politischen Buhmann der Republik attackiert, den das Establishment unisono im Visier hat; weil Danger Dan von NEUSTART KULTUR aus staatlichen Fördertöpfen bealmost wird.
Mutig ist das fürwahr alles nicht, gerade einmal für das Prädikat »billig« reicht es noch.
Der »Genuß« des Videos warf bei mir Fragen auf: Was, wenn genau das eintritt, was sich der aus einem Akademikerhaushalt stammende Daniel Pongratz in seiner warmen Stube imaginiert, die vollständige Eskalation? Würde er da ordentlich mitmischen, an vorderster Front oder redet er nur heiße Luft?
Und was wäre, wenn der vor lauter Gratismut platzende Daniel Pongratz für sein »engagiertes« Lied nachhaltige Konsequenzen und zwar richtige – Auftrittsverbot, Vertriebsverbot seiner Musik, Deplatforming, gekündigte Konten etc. – befürchten müßte? Würde er dann auch noch mit der AK-47 in Videos auf dicke Hose machen?
Laurenz
"Weil der Verfassungsschutz den NSU mitaufgebaut hat"
Interessant.
Der Hanswurst liest wohl zu oft SiN.