Die letzten drei Wochen – Werkstattbericht

Ich weiß nicht, wie viele Verlage Leser haben, die besorgt nachfragen, wenn drei Wochen lang kein Rundbrief verschickt worden ist.

Götz Kubitschek

Götz Kubitschek leitet den Verlag Antaios

Wir haben sol­che Leser, und nun wer­de ich einen Werk­statt­be­richt ablie­fern, zur all­ge­mei­nen Beru­hi­gung und gleich ver­bun­den mit Dank für die Mails, Kar­ten und Tele­fo­na­te. Also: In den ver­gan­ge­nen drei Wochen war immer min­des­tens die Hälf­te der Mann­schaft krank – grip­pig, kein C, aber so rich­tig schön ohne Kraft und Schwung, und selbst die berühm­te Arbeits­dis­zi­plin konn­te nicht grei­fen, wo gele­gen und aus­ku­riert wer­den mußte.

Wir haben also das täg­li­che bewäl­tigt, aber tun­lichst ver­mie­den, noch etwas drauf­zu­pa­cken und einen Laden anzu­kur­beln, der gera­de so noch rund­lief, weil eben immer irgend­ei­ner noch konn­te und nicht auf die Uhr schau­te. Die­ses Drauf­pa­cken: Das wären Rund­brie­fe gewe­sen, Hin­wei­se auf mög­li­che Weih­nachts­ge­schen­ke und­so­wei­ter. Das hät­ten wir in den ver­gan­ge­nen drei Wochen nicht mehr bewäl­ti­gen können.

Heu­te aller­dings ist es wie­der fast nor­mal: Eine Stamm­kraft fehlt noch, aber zwei Hel­fer rücken an, damit der die­ses­mal sehr auf­wen­di­ge Ver­sand der Dezem­ber-Sezes­si­on bewäl­tigt wer­den kann. Sie ist erst heu­te aus dem Druck gekom­men, weil ich selbst auch auf der Nase lag und den letz­ten Schliff nicht so recht­zei­tig schaff­te, wie es geplant war.

War­um ist der Ver­sand der 105. Sezes­si­on auf­wen­di­ger als sonst? Erin­nern Sie sich noch an die Auf­ru­fe hier in unse­rem Netz-Tage­buch, man möge kür­ze­re Pro­sa ein­rei­chen? Unser Autor (und nun auch Redak­teur) Dirk Alt hat die Ein­sen­dun­gen gesich­tet und zusam­men­ge­stellt – der 105. Sezes­si­on, unse­ren 4000 Abon­nen­ten, liegt also die ers­te Aus­ga­be der Lite­ra­tur­zeit­schrift Pho­no­phor bei – 48 zusätz­li­che Sei­ten, die neben Dirk Alts Vor­wort vier Pro­sa­stü­cke enthalten.

Das Pho­no­phor wird bis auf wei­te­res nun jeweils im Dezem­ber und im Juni bei­lie­gen, nicht jedem Ein­zel­heft, son­dern unse­ren Abon­nen­ten. Was der Titel bedeu­tet? Lesen Sie mal Helio­po­lis von Ernst Jün­ger, und Eumes­wil: In bei­den Roma­nen kommt die­ses Gerät vor, im Grun­de das Smart­phone der sech­zi­ger Jah­re, bedrü­ckend umfas­send vorgeahnt.

Sezes­si­on und Pho­no­phor – wir soll­ten alles am Mitt­woch zur Post geben kön­nen. Aber nicht nur die­se bei­den Hef­te wer­den drü­ben in den Pack­räu­men ver­sand­fer­tig gemacht. Wir ver­sen­den seit Sams­tag auch hun­der­te Teil­lie­fe­run­gen – Bücher, die wir bis­her zurück­hiel­ten, weil wir sie eigent­lich dem Antai­os-Wand­ka­len­der bei­le­gen wollten.

Bloß: Die Anlie­fe­rung die­ses Kalen­ders ver­zö­gert sich immer wie­der, und der Grund dafür sind Mate­ri­al­eng­päs­se, von denen man bis­her in Deutsch­land nicht betrof­fen war. Nun aber schon: Mal feh­len Papie­re, mal die Spi­ral­bin­dun­gen für die Kalender.

Wir war­ten seit drei Wochen auf unse­re 2000 Exem­pla­re, und weil etli­che Leser Bücher dazu­be­stellt haben, lie­fern wir nun zunächst ohne den Kalen­der aus. Er soll am Mitt­woch bei uns ein­tref­fen, aber dar­auf kön­nen wir uns nicht mehr ver­las­sen. Bloß, daß er noch vor Weih­nach­ten in den Ver­sand kann: Das scheint sicher zu sein. Haben Sie übri­gens vor­be­stellt? “Trotz alle­dem” ist trotz alle­dem fast ver­grif­fen: Hier gibt es noch Exemplare.

Bis auf den Kalen­der ist alles, was wir vor Weih­nach­ten gedruckt haben woll­ten, recht­zei­tig fer­tig gewor­den. Kur­zer Werkstattbericht:

Zwei Nach­dru­cke aus der Früh­pha­se des Ver­lags: Wer­ner Masers Nürn­berg. Tri­bu­nal der Sie­ger und der Sam­mel­band Die Besieg­ten. Die Deut­schen in der Stun­de des Zusam­men­bruchs 1945, her­aus­ge­ge­ben und mit einem Vor­wort ver­se­hen von Karl­heinz Weiß­mann. Bei­de Bän­de sind Teil unse­rer geschichts­po­li­ti­schen Erin­ne­rungs­ar­beit, bei­de Bän­de sind rich­ti­ge Lese­bü­cher, und sie sind im Dop­pel­pack güns­tig zu haben. Für eine pünkt­li­che Lie­fe­rung noch vor Weih­nach­ten bestel­len Sie bit­te hier.

Man­fred Klei­ne-Hart­la­ges neu­es Buch ist jetzt schon ein Ren­ner: Sys­tem­fra­ge. Vom Schei­tern der Repu­blik und dem Tag danach ist scho­nungs­lo­se, har­te Kri­tik an der poli­tisch-media­len Klas­se, die unser Land irrepa­ra­bel an die Wand gefah­ren hat. Im Grun­de ist die Fra­ge nur, an wel­cher Stel­le der letz­te Stütz­pfei­ler so weg­po­li­ti­siert wird, daß das Gebäu­de in sich zusam­men­fällt. Klei­ne-Hart­la­ge: Von zwei­tau­send Exem­pla­ren ist die Hälf­te bereits ver­kauft – hier bestel­len, Lie­fe­rung vor Weih­nach­ten ist garantiert.

Die 26. Kapla­ken-Staf­fel mit Bänd­chen von Kon­stan­tin Fech­ter (Feind­schaft. Eine Klä­rung), Sophie Lieb­nitz: (Anti­weiß. Ein Kul­tur­kampf) und Caro­li­ne Som­mer­feld (Ver­such über den Riß). In der Drei­er­staf­fel ver­güns­tigt zu haben, aber natür­lich auch ein­zeln Band für Band.

Zuletzt noch ein­mal Som­mer­feld: Volks­tod und Volks­auf­er­ste­hung ist ihr Brief­wech­sel mit Mar­tin Bark­hoff- eine radi­ka­le und muti­ge Aus­ein­an­der­set­zung von einem Punkt aus, an dem man nicht mehr auf tech­no­kra­ti­sche Lösun­gen und Refor­men für das zer­rüt­te­te deut­sche Volk glaubt. Die Rück­mel­dun­gen bis­her: hef­tig. Hier bestel­len, so beson­ders vie­le Exem­pla­re sind nicht mehr vorhanden.

Soweit zu dem, was fer­tig wur­de. Die Arbeit an den ers­ten Büchern für das kom­men­de Jahr ruh­te erwar­tungs­ge­mäß, wir sind froh, wenn wir bis Anfang kom­men­der Woche alles ver­schickt haben, was noch pünkt­lich zu Weih­nach­ten gelie­fert sein soll. Mein Rat: Bestel­len Sie bis Mit­te der Woche sol­che Titel, die wir besor­gen müs­sen, bis Anfang kom­men­der Woche aber ruhig unse­re eige­nen Sachen und die befreun­de­ter Ver­la­ge, die wir sowie­so am Lager haben. Dann lie­fern wir pünkt­lich. Und: por­to­frei bis Ende des Jahres!

Dank für Geduld und Leser­treue. Und noch­mals Dank für Nach­fra­gen, Kärt­chen, Sor­ge. Wir sind auf den Bei­nen und blei­ben es nun auch!

Götz Kubitschek

Götz Kubitschek leitet den Verlag Antaios

Nichts schreibt sich
von allein!

Das Blog der Zeitschrift Sezession ist die wichtigste rechtsintellektuelle Stimme im Netz. Es lebt vom Fleiß, von der Lesewut und von der Sprachkraft seiner Autoren. Wenn Sie diesen Federn Zeit und Ruhe verschaffen möchten, können Sie das mit einem Betrag Ihrer Wahl tun.

Sezession
DE58 8005 3762 1894 1405 98
NOLADE21HAL

Kommentare (6)

Der Gehenkte

13. Dezember 2021 15:44

zu Barkhoff/Sommerfeld: "Die Rückmeldungen bisher: heftig"

Heftig - das ist vermutlich treffend. Über diesen BW ist eine Auseinandersetzung dringend geboten, denn er sprengt in mehrfacher Hinsicht bisherige Ausgaben des Verlages. Hier ist Klärungsbedarf dringend vonnöten, es würde schon genügen, ein paar divergente Meinungen dazu zu hören - zur Selbstverortung. Ich gestehe meine Verunsicherung ...

Vielleicht wäre eine Artikelfolge pro/contra/divers angebracht, aber zu jetzigen Zeitpunkt hilft mir auch schon eine kleine Diskussion.

micfra

13. Dezember 2021 16:51

Auch von mir vielen Dank für Ihre Arbeit und Ihr Stehvermögen, auch an alle Mitarbeiter!

Sie sind ein wesentlicher Teil meiner geistigen Überlebensstrategie.

Ich wünsche Ihnen weiter Gottes Segen!

Gracchus

13. Dezember 2021 17:07

Dann allen Genesungsbedürftigen eine gute Genesung. 

@Der Gehenkte

Gute Idee, wobei nur mitdiskutieren sollte, wer das wirklich gelesen hat. Sie klingen nur ein bisschen so, als sollte Antaios einen "Parental Advisory"-Sticker draufkleben wie früher bei HipHop-CDs oder sonst eine Warnung voranstellen.

starhemberg

14. Dezember 2021 10:50

Vielen Dank für eure tägliche Arbeit - trotz alledem! 

Flaneur

14. Dezember 2021 20:33

Interessant, dass selbst Antaios von Lieferkettenproblemen betroffen ist. In meiner Branche Textil ist das mittlerweile ein massives Problem. Selbst jemand, der wie ich vollstufig in der EU fertigt, steht vor dem Problem, dass er bei beipielsweise in Italien gefertigten Garnen vorerst bestimmte Farben nicht bekommen kann, weil zwar textile Fasern und daraus gefertigte Garne vorrätig sind, jedoch die speziell benötigten Farbpigmente zur Einfärbung fehlen, welche aus China kommen, aber nicht in time gekommen sind und von denen niemand genau weiß, wann sie denn kommen werden...

Eo

14. Dezember 2021 23:42

Kann ich nur bestätigen,
Lieferschwierigkeiten wegen Materialmangel im Druckgewerbe. Das geht mir genauso, meine KALENDERSPRÜCHE 2022 stehen fast 3 Wochen aus und werden frühestens  Ende der Woche ausgeliefert ...

Tja, es läuft alles
nicht mehr so richtig rund. Sollte ma wohl zu den Auslösungserscheinungen zählen.

 

Für diesen Beitrag ist die Diskussion geschlossen.