Netzfundstücke (111) – Presseclub, Mücken, Cottbus

»Ich will einfach nur, daß alles wie früher ist«,

oder daß er ein­fach nur mit am bun­des­re­pu­bli­ka­ni­schen Tisch sit­zen darf? End­lich gela­de­ner Gast im phoe­nix-Pres­se­club? Der nost­al­gi­sche BRD-Ver­klä­rungst­weet des JF-Chef­re­dak­teurs Die­ter Stein sorg­te nicht nur bei Twit­ter, son­dern auch am Ran­de der Gesell­schaft für reich­lich Diskussion.

Wobei Belus­ti­gung es wohl eher trifft. Dr. Maxi­mi­li­an Krah, stell­ver­tre­ten­der Lan­des­vor­sit­zen­der der AfD-Sach­sen und EU-Par­la­ments­ab­ge­ord­ne­ter, der bei der 25. Fol­ge des Pod­casts live aus Schnell­ro­da als Gast mit am Tisch saß, inter­pre­tier­te die­sen Satz als eine Sehn­sucht nach der apo­li­ti­schen Sicher­heit der BRD der 1980er Jahre.

Sezes­si­on-Redak­teur Bene­dikt Kai­ser nahm dies direkt als Steil­vor­la­ge auf, um anhand Die­ter Steins Aus­sa­ge die libe­ral­kon­ser­va­ti­ve Geis­tes­hal­tung als ein zwangs­läu­fig zum Schei­tern ver­ur­teil­tes Denk­ge­bäu­de zu charakterisieren.

Von dort ist der Weg zum AfD-Bun­des­tags­wahl­slo­gan 2021 »Deutsch­land. Aber nor­mal.« nicht mehr weit. Was Sezes­si­on-Chef­re­dak­teur Götz Kubit­schek und IfS-Lei­ter Dr. Erik Leh­nert nutz­ten, um Krah in die Man­gel zu neh­men: Schon Anbie­de­rung an das Estab­lish­ment oder nur das ers­te Mini­mal­ziel vor dem gro­ßen Alter­na­tiv­ent­wurf zum Sta­tus quo?

Über­haupt war es eine der über­schwäng­li­che­ren und hit­zi­ge­ren Run­den auf dem Rit­ter­gut, in der Sezes­si­on-Lite­ra­tur­re­dak­teu­rin Ellen Kositza dar­um bemüht war, den roten Faden auf­recht­zu­er­hal­ten. Am Ende blieb anläß­lich des aller­or­ten auf­kei­men­den Coro­na-Pro­tests wie so oft die Fra­ge im Raum ste­hen: Blei­er­ner Still­stand oder doch wan­ken­des System?


Nan­cy Fae­ser, Vor­sit­zen­de der SPD Hes­sen und neue Bun­des­in­nen­mi­nis­te­rin, stellt gleich nach Amts­an­tritt klar, wo ihre inhalt­li­chen Prio­ri­tä­ten liegen:

Eine Mil­li­ar­de Euro waren anschei­nend noch nicht genug, um das bun­des­re­pu­bli­ka­ni­sche Beschäf­ti­gungs- und Pro­pa­gan­da­pro­gramm »Kampf gegen rechts« aus­rei­chend gegen den zum Goli­ath spin­ti­sier­ten Feind wider die ver­göt­ter­te Men­schen­ein­heits­fa­mi­lie auszustatten.

Auch auf die­sem Feld zeigt die Ampel-Koali­ti­on, daß sie ganz das Kind des links­li­be­ra­len Zeit­geists ist: glo­ba­lis­tisch und indi­vi­dua­lis­tisch. Man ver­tritt das neue kos­mo­po­li­ti­sche Bür­ger­tum und bringt des­sen Dog­men gegen die letz­ten ver­blie­be­nen Rest­be­stän­de ein­ge­bet­te­ter Sozi­al­struk­tu­ren, die sich nicht in die frei ver­schieb­ba­re Ver­fü­gungs­mas­se einer aus­tausch­ba­ren Bevöl­ke­rung ein­ord­nen wol­len, vehe­ment in Stellung.

Wie abso­lut der links­li­be­ra­le Anspruch gesetzt wird, zeigt sich unter ande­rem dar­in, daß es kei­nen gesell­schaft­li­chen Bereich gibt, in dem Rech­te – egal wel­cher Cou­leur –, die offen auf­tre­ten, nicht mit aller Macht ver­drängt wer­den. Ob Fuß­ball­ver­ein, Klein­tier­züch­ter­ver­samm­lung oder Eltern­bei­rat, ist jemand unver­blümt rechts, folgt die gesell­schaft­li­che Äch­tung und der Aus­schluß aus dem öffent­li­chen Leben prompt.

Spä­tes­tens wenn es nicht auf der indi­vi­du­el­len Ebe­ne bleibt und sich – Gott bewah­re! – rech­te Struk­tu­ren her­aus­bil­den, schlägt die »Zivil­ge­sell­schaft« ohne Gna­de zu. Im Kon­text »Fuß­ball« sind die Füh­ler der »Zivil­ge­sell­schaft« schon seit gerau­mer Zeit fein­ge­stellt. Die Sport­schau fühl­te sich beru­fen, die­se Fein­ein­stel­lung mit auf­ge­bläh­tem Mate­ri­al zu rechtfertigen.

»Neo­na­zis bei Tra­di­ti­ons­ver­ei­nen« heißt das Repor­ta­ge-Mach­werk und macht anhand drei­er vor­geb­lich rech­ter Fan­struk­tu­ren bei den Ver­ei­nen SSV Ulm, Rot-Weiss Essen und Hes­sen Kas­sel aus einer Mücke einen Ele­fan­ten. Wäh­rend die deut­schen Sta­di­en im gro­ßen und gan­zen von lin­ken Ultra­grup­pen domi­niert wer­den, wird hier mit Hil­fe der links­li­be­ra­len Fan­pro­jekt-Akteu­re die rech­te Gefahr herbeiphantasiert:


Für Nan­cy Fae­ser mit Sicher­heit auch ein rotes Tuch sind die rund 3500 Demons­tran­ten gegen die ver­schärf­ten Coro­na-Maß­nah­men der Bun­des­re­gie­rung, die am ver­gan­ge­nen Sams­tag in Cott­bus auf die Stra­ße gingen.

Gesell­schaft­li­cher Zusam­men­halt durch maxi­ma­le Aus­gren­zung, Demo­kra­tie durch Sub­or­di­na­ti­on; für Fae­ser sind das alles kei­ne Wider­sprü­che. Damit ist sie nicht allei­ne, wenn ihr Par­tei­kol­le­ge und Minis­ter­prä­si­dent von Bran­den­burg, Diet­mar Woid­ke, im Pots­da­mer Land­tag bekräf­tigt, daß man »sol­che Umtrie­be« nicht dul­den werde.

Dar­auf erwi­der­te der AfD-Cott­bus-Vor­sit­zen­de, Jean-Pas­cal Hohm, der alle bis­he­ri­gen Abend­spa­zier­gän­ge in Cott­bus ange­mel­det hat­te, auf Twitter:

»Wir las­sen uns von sol­chem Sta­si­sprech nicht einschüchtern.

Wir sehen uns am Sams­tag in Cottbus!«

Im Rah­men der »Lage­be­spre­chung«, dem Pod­cast des Bür­ger­netz­werks Ein Pro­zent, hat­te ich die Gele­gen­heit mit Hohm über die Zie­le und die Moti­va­ti­on hin­ter den Demons­tra­tio­nen zu sprechen:

 

Wir sehen uns heu­te Abend in Cottbus!

 

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Kommentare (60)

Phil

18. Dezember 2021 14:59

Gefahr herbeifantasiert? Ich bitte Sie, Herr Schick, schon die Namen sprechen doch Bände: SSV Ulm, Rot-Weiss Essen...

Skeptiker

18. Dezember 2021 17:39

Von mir werden nur die "Geächtet", die nachweislich Schwachsinn verbreiten und ich bin sehr dafür, dass Telegramm & Co dahingehend überprüft werden. Das hat nichts mit rechts oder links zu tun. Aber Rechte scheinen momentan sehr anfällig dafür zu sein, den größten Unsinn zu verbreiten, weil sie glauben, es nütze der Sache. Dabei führt es nur in eine Sackgasse und dazu, dass sich immer mehr gemäßigte Rechte kopfschüttelnd abwenden. Ich bin gespannt, wie die AfD nach Corona glaubt, mit kiffenden Esoterikern konservative Politik gestalten zu wollen?

deutscheridentitaerer

18. Dezember 2021 19:07

@Skeptiker

Na, tut  mir leid, aber allmählich nehme ich Ihnen Ihre Nummer nicht mehr so recht ab.

Bzgl. der Gefährlichkeit von Covid geteilter Meinung zu sein, ist das eine. Aber eine Ausweitung der bereits jetzt lähmenden Zensur im Netz zu befürworten, aus welchen vermeintlich guten Gründen auch immer - so dumm kann eigentlich keiner sein.

Niedersachse

18. Dezember 2021 20:18

1. @Skeptiker

Welche Art von "Unsinn" meinen Sie denn? Ich sage es Ihnen hiermit in aller Deutlichkeit: Wer nach mittlerweile 22 Monaten Fakepandemie immer noch nicht gerafft hat (oder dies nicht will) wohin die Reise geht, der sollte sich besser einsperren und den Schlüssel wegwerfen. Ist das eigentlich so schwer zu begreifen, dass die gesamte Coronapolitik auf Lügen, Verdrehungen und politisch motivierten Fälschungen basiert?! Jeder kann mit wenigen Klicks sofort herausfinden, das die Zahl der Intensivpatienten sich in den letzten 20 Monaten eben NICHT erhöht hat. Es sei denn, das DIVI- Intensivbettenregister verbreitet genauso Lügen wie die gesteuerten Medien. Hat sich denn nicht alles bewahrheitet, was z.B Ken Jebsen im April 2020 voraussagte? Am sozialen Leben teilnehmen nur noch mit Impfnachweis? Verschwörungstheorie! Sogar schlimmer noch, heute brauchen die Geimpften sogar noch einen Test und einige von denen merken mittlerweile, dass sie durch den Kakao gezogen worden sind. Was hier - unter anderem - errichtet werden soll ist eine Verknüpfung des sozialen Lebens mit einer Impfung und diese mit eingebauter Ablaufzeit.

Niedersachse

18. Dezember 2021 20:43

2. Jahrzehnte hat es keine Sau interessiert, ob die Intensivstationen voll oder überfüllt waren, nur heute beim hohen "C" vergiesst der Twittermob und der Antifamüll Krokodilstränen wegen (angeblich wegen Corona) überfüllter Krankenhäuser. Anstatt mal zu fordern, das der medizinische Bereich finanziell attraktiver gemacht wird und dadurch mehr Menschen in dem Beruf arbeiten, wird immer nur vom Impfen geseiert. Ist natürlich für einige wenige ungeheuer attraktiv: Man kann permanent, so wie es jetzt geschieht, immer wieder neue "Virusvarianten" mit phantasivoll klingenden Namen wie "Delta" oder "Omikron" herbeiquatschen um die Angst zu triggern. Das Geboostere  kann munter weitergehen, alle paar Monaten genügt es, ein neues Virus aus dem Hut zu zaubern. Ob es real existiert, oder ansteckender/ gefährlicher ist ist dabei nicht von Belang. Es reicht ja die alleinige Behauptung seiner Existenz, um damit ein Perpetuum mobile zu erschaffen. Und das diese billlige Nummer bei so vielen Menschen immer noch zieht, das ist eigentlich Erbärmliche. Dieser Staat ist - neben vielen anderen Staaten natürlich auch - von Politikern gekapert worden, die ich im Grunde als freie Mitarbeiter der Pharmalobby und des digitalfinanziellen Komplexes bezeichnen möchte. Scheinheilige Lügner, Verräter und Charakterkrüppel die unter dem Vorwand des Humanismus, ganz andere Ziele verfolgen.

Niedersachse

18. Dezember 2021 21:08

3. Verfolgt man die letzten 22 Monate zurück, kommt man sich vor wie in einem nicht enden wollenden Alptraum aus Schikane, Scharfmacherei, Hetze und Verleumdung. Wie war das noch? Erst hieß es "flatten the curve", danach war dann der "R- Parameter" an der Reihe, danach die Inziedenzen, die im Sommer letzten Jahres dann unwichtig wurden, jetzt aber wieder in aller Munde sind. Wenn alle ein "Impfangebot" haben, ist die Pandemie vorbei! Dann waren es 60 Prozent, danach 70 Prozent und jetzt am besten dreifach geboostert und zwei FFP2- Masken auf mit 3 Meter Abstand. Politiker ermahnen den Untertan ständig, sich an die Coronaregeln" zu halten, selber aber scheissen sie regelmäßig darauf. Videos und Bilder von diesen Fehltritten gibt es mittlerweile unzählige, alle blieben natürlich folgenlos. Jeder Politiker ab Kreisebene und jeder Journalist eines Käseblattes weiß ganz genau, dass es keine Pandemie gibt und gab. Wäre es so, würden sie sich völlig anders verhalten und Kritiker nicht mit Rufmord überziehen. Das Verhalten der politischen Polizei auf Demos ist teilweise skandalös: Eben in Hannover wurde der Bundestagsabgeordnete General Wundrak von übereifrigen Bullen am Reden gehindert, weil er keine MNB trug, ein paar Meter weiter am Opernplatz haben fünf Bullen eine junge Frau wegen Kinkerlitzchen abgeführt wie eine Verbrecherin -  alles Kleinigkeiten. Die Pharmaindustrie und ihre gesteuerten Huren sind in Goldgräberstimmung. Das zählt!

Skeptiker

18. Dezember 2021 21:11

@Niedersachse

Mit Ken Jepsen haben Sie wirklich einen Garanten für Glaubwürdigkeit angeführt. Das ist alles so unglaublich traurig ...

Ich erinnere mich an die unglaublich gute Literaturbesprechung von Hans Fallada auf diesem Kanal.

Sie kommen mit Ken Jepsen ... Wie tief will die neue Rechte noch fallen?

Niedersachse

18. Dezember 2021 21:56

@Skeptiker

Ach kommen Sie Skeptiker. Sie wissen nur zu gut, dass ich Ken Jebsen beispielhaft erwähnt habe. Er ist ein Beispiel von vielen und es geht auch gar nicht um ihn als Person, sondern um das, was er im Frühjahr 2020 voraussagte. Es hat sich komplett bewahrheitet. Das hat nichts mit "tief fallen" zu tun. Tief gefallen ist eher eine politische Kaste, die die Lügerei zur Staatsdoktrin erhoben hat und einen Typen namens Lauterbach zum Gesundheitsminister gemacht hat. Der war übrigens bei uns in Hannover (komme aus dem Umland) gestern im Zoo und hat Kinder geimpft und quatscht gerade von der 5. Welle. Und da sagen sie, die "Rechte" wäre tief gefallen?!

deutscheridentitaerer

18. Dezember 2021 22:15

@Skeptiker

Jetzt sch...  Sie doch mal auf Ken Jepsen. Das ist natürlich ein Volltrottel. Viele Leute im coronakritischen Lager sind absolute Volltrottel. Geschenkt. Ist das was neues für Sie? Waren Sie schon mal auf einer beliebigen rechten Demo? Zu mindestens 30% Spinner dort, im besten Fall. So ist das halt. Sie stehen im Lager mit den Spinnern.

nom de guerre

18. Dezember 2021 23:23

@ Skeptiker

"Von mir werden nur die "Geächtet", die nachweislich Schwachsinn verbreiten und ich bin sehr dafür, dass Telegramm & Co dahingehend überprüft werden."

Warum ist es verwerflich, "Schwachsinn" zu verbreiten? Sollte denn nicht der mündige, freie Bürger - im Gegensatz zum "mündigen, freien Bürger", der mit Geimpftenarmbändchen shoppen geht und sich totaaaaaal über die ihm geschenkten "neuen Freiheiten" freut - selbst entscheiden, welchen Informationen er nach gehöriger Prüfung Glauben schenkt und welchen nicht? Nach diesem Prinzip funktioniert doch eine Republik, zumindest in der Theorie. Woher nehmen Sie das Recht bzw. wieso scheinen Sie anzunehmen, die Regierung habe das Recht zu definieren, was "Schwachsinn" ist und daher - wie gesagt, wieso eigentlich? folgt denn aus "es ist Unsinn" zwangsläufig eine Rechtfertigung der Zensur? - aus dem (Informations)Verkehr gezogen gehört? Wird eine mit solchen Befugnissen ausgestattete Regierung nicht stets zu dem Ergebnis gelangen, Schwachsinn sei das, was der Gegner verbreitet? An sich eine Binse.

PS: Ken Jebsen, nicht Jepsen.

Laurenz

19. Dezember 2021 01:09

Von mir werden nur die "Geächtet", die nachweislich Schwachsinn verbreiten und ich bin sehr dafür, dass Facebook & Co dahingehend überprüft werden. Das hat nichts mit rechts oder links zu tun. Aber Regierende scheinen momentan sehr anfällig dafür zu sein, den größten Unsinn zu verbreiten, weil sie glauben, es nütze der Sache. Dabei führt es nur in eine Sackgasse und dazu, dass sich immer mehr gemäßigte Politiker kopfschüttelnd abwenden. Ich bin gespannt, wie die Regierung durch Corona glaubt, mit dummen Kollegen weiterhin Politik gestalten zu wollen?

Nemo Obligatur

19. Dezember 2021 08:14

@ Skeptiker

Sie haben recht. Man tut sich keinen Gefallen, wenn man aus Solidarität oder Trotz den größten Unfug unterstützt.

Beindruckt hat mich Maximilian Krah, der unbeirrt seine konstruktive Position vertritt. Es ist im rechten Lager noch viel Arbeit nötig, um das Niveau zu heben. Telegram ist dafür nicht das richtige Medium. Krah hat übrigens bei mir schon zum zweiten Mal gepunktet. Auch wie er sich den haltlosen Thesen Dr. Scheils bzgl. des Unternehmens Barbarossa entgegenstellte. Dafür wird Krah dann vermutlich mit einem Eintrag im Verfassungsschutzbericht bedacht.

Was mir bei GK nicht klar wurde: Wieso arbeitet er sich eigentlich so an der AfD ab? Er soll lieber seinen vorpolitischen Raum beackern, das ist seine Stärke. Gestern kam die neue Sezession ins Haus. Waren wieder gute Artikel dabei. Die Sezession hat ihre Stärken eindeutig im Bereich Kultur. Sehr zu empfehlen der Artikel über Franz Werfel.

Gustav

19. Dezember 2021 09:22

@ Skeptiker

HöHö, gleich wieder nur unbewiesene Anschuldigungen (wie immer, denn sie widerlegen ja nie grundsätzlich mit Fakten).

Wie tief wollen sie hier noch fallen?

KlausD.

19. Dezember 2021 09:28

@Skeptiker

Ich bedauere es zutiefst, daß ein Fontanefreund wie Sie sich in der aktuellen Lage so verrannt hat ...

Gustav

19. Dezember 2021 09:32

@ Skeptiker

Ich meine gelesen zu haben, das sie ein umstrittener Troll sind, der von der Pharmaindustrie indirekt für seine Schweinereien bezahlt wird. Was sagen ihre Freunde und Familie dazu? Wissen die das überhaupt? Man sollte sie besser überwachen und ihre Nachbarn informieren. Es wird auch gemunkelt, sie wären ein arbeitsloser Bäcker. Sollten sie dann nicht kleinere Brötchen backen?

Maiordomus

19. Dezember 2021 09:46

@Skeptiker. Dass "Schwachsinn" geächtet wird, auch rechter Schwachsinn, dagegen wäre und ist nichts einzuwenden. Die Bezeichnung "Schwachsinn" ist im offenen Diskurs je nachdem höchst legitim und wurde nach meiner persönlichen Erfahrung von Karl Popper ausgiebig benutzt, erfreulicherweise gegen Freund und Feind. Das Problem liegt bei der Ächtungshoheit. In Amerika war es möglich, Schwachsinn oder auch nicht Schwachsinn von Trump aus dem Verkehr zu nehmen, was aber z.B. bei uns gegen Herrn Lauterbach ein Ding der Unmöglichkeit wäre, zu schweigen davon, dass bei der Entscheidung, ob Herr Massen oder Frau Merkel lüge, die Machtfrage vor der Wahrheitsfrage kommt. Selber bemühe ich mich, ein wahrer Skeptiker zu sein, wobei das Wissen, dass man nichts wisse, gemäss einem befreundeten, leider kürzlich verstorbenen absoluten Spitzenmediziner zunächst mal das Niveau von Spitzenwissen voraussetzt. Auch ist klar, dass bei Pandemiegefahr Regierungen auch irrtumsanfällige Entscheidungen zuzubilligen sind. Nur neigt der Faktor "Masse und Macht" (Canetti) dazu, sich selbständig zu machen.

Gustav

19. Dezember 2021 10:29

https://www.klonovsky.de/wp-content/uploads/2021/12/emppdbhigbcfkmpj-768x885.png

 

Laurenz

19. Dezember 2021 10:51

"Am Rande der Gesellschaft" (1)

Die Nummer war diesmal echt schwierig zu verfolgen, etwas zu viel Kneipengedöns, wogegen ich als solches erstmal grundsätzlich nichts habe. Bei den hochgekochten Emotionen, mußte man dauernd "zurückspulen", weil das akustische Verständnis litt.

Was den Mittelstand betrifft, muß man Krah & BK gegenüber GK Recht geben. Schon vor 40 Jahren erwirtschafteten 8% mittlere & obere Mittelschicht 40% des Steueraufkommens, also mehr, als die Reichen jemals bezahlt haben. Daß das heute mehr sein kann, im Sinne der Einzahler & des Aufkommens, liegt schlicht an der Inflation & der selten angepaßten Progression. Aber gerade die Einkommen der Mittelschicht haben unter der Abwertung (& Inflation) in den Euro gelitten. Desweiteren sind durch die Lockerungen des Kündigungsschutzes vor 20 Jahren viele aus der Mittelschicht herausgefallen. Das Beispiel des Facharbeiters & dem Einfamilien(reihen)haus stimmt zwar, aber viel frappanter ist, daß der Facharbeiter dies damals alleine schaffte, ohne, daß seine Frau arbeiten gehen mußte. Heutzutage reichen selbst 2 Einkommen nicht mehr zur Finanzierung aus. In meinen Augen wurde exakt deswegen die ganze Feminismus-Nummer gestartet, die Frauen von vorne bis hinten verarscht. Man wollte, wie in der DDR, für dasselbe oder weniger Familien-Einkommen 2 statt einen arbeiten lassen. Man erkennt das auch daran, daß fast alle Autos, die größer als ein Golf auf unseren Straßen herumfahren, meist Firmenwagen sind.

Laurenz

19. Dezember 2021 11:05

"Am Rande der Gesellschaft" (2)

"Dieter Stein"

Als Heide sehe ich das Nacktbaden mit EK (Heidenspaß) nicht so eng. Dafür gäbe auch auch heute wohl noch genug Freiwillige, wenn das auch eher Töchtern von EK in den Sinn kommen wird. Der Vorwurf, daß eine Debatte über DS durch persönliche Bekanntschaft schwierig sein könnte, stimmt. Es waren mehr Emotionen in den Stimmen der DS-Bekannten als sonst.

"Sehnsucht nach früher"

passiert auch intelligenteren Menschen als DS, wie zB Roland Tichy & Co., die vollkommen davon eingefangen sind.

Hier liegt GK wiederum vollkommen richtig. Diese Zeiten kommen nie mehr wieder, es ist tatsächlich eine Falle. Selbst durch Kompromißbildung wird nicht mal ein Hauch aus dem alten Jahrtausend zurückgeholt werden können. 87% der von CDU-Mitgliedern gewählten Landes- & Bundesdelegierten sind Mandatsträger. Die haben ihr Lebensmodell 20 Jahre mit Merkel gedealt. Selbst, wenn Merz zur Abschreckung den ungelernten Polen kickt, kann er nicht auf die Schnelle neue Delegierte aus dem Hut zaubern. Es wird sich also bei der CDU nichts ändern, da alle Delegierten vordergründig auf Besitzstandswahrung aus sind.

Laurenz

19. Dezember 2021 11:30

"Am Rande der Gesellschaft" (3)

So wie die SPD 2013 auf eine rot-rot-grüne Kanzlerschaft verzichtete, verzichtet die CDU jetzt auf eine blau-schwarz-gelbe Kanzlerschaft. Das ist in beiden Fällen doch deswegen so, weil SPD & Union am aktuellen Duktus oder Zeitgeist gar nichts ändern wollen oder können. https://www.tichyseinblick.de/kolumnen/goergens-feder/wie-soll-die-cdu-opposition-sein-wo-die-ampel-weitermacht-wie-sie/

"Normal"

als AfD Bundestagswahl-Slogan war einfach zu harmlos, zu defensiv. Die Stammwählerschaft braucht man nicht überzeugen. Und selbst Dr. Krah mußte eingestehen, daß das Ergebnis der AfD (außer in Thüringen) nicht prickelnd war.

Die Partei konnte sich nicht, wie die FPÖ, auf Corona als Thema einigen. Das tut sie erst jetzt, zu spät, wie DS übrigens auch https://jungefreiheit.de/politik/deutschland/2021/corona-protest-das-mass-ist-voll-2/. Und hätte man, wie Kickl, auf GK gehört, welcher explizit ausführte, daß eigene politische Positionen zu minimieren sind & Positionen des politischen Gegners radikal & sachlich anzugreifen sind, wäre es besser ausgegangen. Der Bürger ist am empfindlichsten beim eigenen Geldbeutel. Hier hätte es genug Ansatzpunkte gegeben. Man muß den Blick nach vorne richten, nicht zurück. Auch für die AFD ist dies ein existenzielles Muß.

Maiordomus

19. Dezember 2021 12:10

@Skeptiker. Das mit dem "Troll" braucht Sie aus meiner Sicht nicht zu kümmern, gilt nur für Debatten in geschlossenen Gesellschaften und Sekten. Das oben genannte Dilemma Massen - Merkel hingegen bleibt ernst zu nehmen, gilt und galt seit je auch für gesundheitspolitische Diskurse. Der wahre Skeptiker läuft Gefahr, flächendeckend und in jedem Lager als unzuverlässig zu gelten. Dabei muss man zugeben, dass Entscheidungsträger nie absolute Skeptiker sein können; sie sind zu dem verknurrt, was Goethe die "Gewissenlosigkeit des Handelnden" genannt hat. Im Zusammenhang mit seinem Kurzdrama zum Dilemma Prometheus - Epimetheus formulierte Goethe sinngemäss. "Der Handelnde hat kein Gewissen. Nur der Betrachtende hat Gewissen." Der Satz ist jedoch eine Verkürzung eines tatsächlich bestehenden Dilemmas. Selber las ich den mich sehr beeindruckenden Goethe-Text 1964 als Gymnasiast. Später fiel mir bei ihm noch auf, "dass man vom moralischen Standpunkt aus keine Weltgeschichte schreiben kann". 

Maiordomus

19. Dezember 2021 12:32

@Nemo obligatur. Sie scheinen auf dem Weg zum wahren Skeptiker schon weit gekommen zu sein. Freue mich auf den Hinweis auf den Artikel über Franz Werfel, zumal das Heft bei mir noch nicht auf dieses Wochenende hin eingetroffen ist. Der Autor hat u.a. mit dem Roman über Musa Dagh oder wie er heisst ein sehr einprägsames Werk über das Armenienmassaker geschrieben, als darüber bei uns noch niemand sprach. Oben oder jedenfalls bei einer neueren Diskussion wurde ebenfalls verdienstvoll auf das Literaturgespräch über Hans Fallada verwiesen. Auch wenn damit vordergründig "Deutschland nicht gerettet" wird, retten solche Gespräche mithin das Niveau des Diskurses über das Geistesleben im deutschen Sprachraum, was vielleicht langfristig  nicht ganz ohne zustimmungsfähige Auswirkungen bleiben könnte. 

Lotta Vorbeck

19. Dezember 2021 12:52

@nom de guerre an @ Skeptiker

- ergänzend -

PS: Telegram, nicht Telegramm.

Aber sowas passiert eben, wenn Blinde meinen über die Farben herumsalbadern zu müssen.

Allnichts

19. Dezember 2021 12:56

1/2

Auch diese Folge von "Am Rande der Gesellschaft" ist wieder sehr empfehlenswert, da einfach interessant. Es war dem Gespräch sicherlich auch zuträglich, dass Corona nicht so sehr im Mittelpunkt stand.

Maximilian Krah konnte auch bei mir punkten. Ich kenne seine politische Positionierung nicht im Detail, vermute stark, dass sie mir zu gemässigt-neurechts-konservativ ist, aber ganz unabhängig davon ist diese positive Grundeinstellung, der Wille, die Zukunft in dieser nun einmal so beschaffenen und weiterhin fortschreitenden und sich verändernden Welt aktiv und lebenswert gestalten und den Menschen eine realistische und optimistische Perspektive anzubieten, eine, die ich gar nicht genug begrüssen kann und die in rechten Kreisen viel zu selten anzutreffen ist. Die Identitären haben da teilweise eine Ausnahme gebildet, aber auch dort ging diese Stimmung immer mehr verloren.

Skeptiker

19. Dezember 2021 12:59

@Maiordomus

Ich lese und schätze Ihre Beiträge hier sehr. Sie sind sehr belesen und ich mag es, wie Sie literarische Bezüge herstellen. Das ist von einer Tiefe, die ich als Bereicherung empfinde. Mir ist mitunter die Klammer nicht mehr klar, die hier das Gemeinsame zusammenhält. Der besserwisserische Ton, die Bestimmtheit einiger Aussagen und auch die Aggressivität mancher Foristen (vor allem einiger Vielschreiber) sind mir fremd. Vor allem Arroganz gepaart mit Ignoranz einiger hier ist schwer zu ertragen!

Allnichts

19. Dezember 2021 13:17

2/2

Positiver finde ich die Entwicklung im nationalen Lager, obwohl das zahlenmässig natürlich noch unbedeutender ist. Auch dort macht man meiner Ansicht nach hinsichtlich Corona sehr viel falsch, aber die grundlegende Tendenz weist erfreulicherweise dahin, nicht mehr so extrem ideologisch, dogmatisch und rückwärtsgewandt und dafür vernünftig und zugänglich, sympathisch, menschlich, also im besten Sinne normal zu sein, was eigentlich ja auch den eigenen lebensbejahenden Werten und Zielen entspricht. Ich denke bspw. an Frank Franz, aber auch an - relativ - viele Einzelakteure und Projekte, und es wird insbesondere auch bei der immer noch wichtigen Musik deutlich, die heutzutage positiver, freundlicher, konstruktiver, in gewisser Weise auch erwachsener ist als vor allen Dingen in den Neunzigern, als vieles tatsächlich provokant, hasserfüllt und zerstörerisch klang und war.

Wir als Rechte und Nationale müssen die Menschen doch mitreissen können, ihnen vermitteln können, weshalb unsere Weltanschauung etwas Gutes und Schönes, etwas Wertvolles und auch Wohltuendes ist. Weshalb man sich zu uns gesellen sollte, mit uns schreiten sollte. Man muss sich mit uns und bei uns auch wohlfühlen können. Es wirkt insgesamt aber negativ, destruktiv, dauerfrustriert, ungesund, aggressiv.

Maiordomus

19. Dezember 2021 13:28

PS. Der Roman von Werfel trägt den Titel "Die 40 Tage von Musa Dagh" und ist schon zu Beginn der Dreissiger Jahre erschienen, dann 1939 in Stockholm bei Bermann Fischer, 1959 aber im Anschluss an die deutsche Buchgemeinde im Schweizer katholischen Buchclub SVB und auf diesem Weg in die Hausbibliothek meiner Eltern. Zur Werbung für dieses Buch wurde immer ein angebliches oder wirkliches Hitler-Zitat verwendet, eine Aussage gegenüber Offizieren der Wehrmacht: "Wer erinnert sich schon noch an die Türken-Massaker an den Armeniern?" Meines Erachtens sind solche Zitate, siehe auch solche via den Danziger Senatspräsidenten wie "Mein Gewissen heisst Adolf Hitler" (Göring) mit Vorsicht zu geniessen. Falls jemand indes einen seriösen Beleg betr. A.H. und das Vergessen des Armenien-Massakers vorweisen kann, wäre dies zeitgeschichtlich für einschlägige Debatten möglicherweise hilfreich.  

Simplicius Teutsch

19. Dezember 2021 13:35

Dieter Stein: „Ich will einfach nur, daß alles wie früher ist.“

(Illustriert mit einem Plakat aus den 1980iger Jahren.)

Ich werte den Ausspruch als Selbstverharmlosung, als Schutzbehauptung, um unterhalb des Radars der linken Abräumer zu bleiben.

Ich bin Dieter Stein gegenüber versöhnlicher als Götz Kubitschek; ich kann nachempfinden, dass Dieter Stein vor seinen Kindern und Bekannten und Verwandten nicht als gescheiterte Existenz enden will. Denn wenn man ihm seine Junge Freiheit kriminalisieren und zerschlagen würde, dann stünde auch er persönlich als geschlagene und gescheiterte Existenz da.

Aber Götz Kubitschek hat schon recht: Dieter Stein „sehnt sich nach etwas zurück, was auch schon scheiße war.“ – Die Entwicklung zu den jetzigen Zuständen war schon damals spürbar im Gange für Wahrnehmungsfähige; aber es gab noch viel mehr Hoffnung und deutsche Substanz. Die JF ist auch heute noch eine sprudelnde Quelle der Informationen außerhalb der linken Medien-Matrix.

Heinrich Loewe

19. Dezember 2021 14:14

Netzfundstück: Es findet gerade wieder das Jahresfest der konservativen Jugendorganisation "TurningPoint USA" statt, mit vielen großartigen, inspirierenden Rednern: Charlie Kirk, Tucker Carlson, Sarah Palin, Jim Jordan, James O'Keefe...

https://www.youtube.com/watch?v=80Oyhh-f668

Wir sind viele. Weltweit. Lassen wir uns ermutigen und anstecken!

Laurenz

19. Dezember 2021 15:19

@Simplicius Teutsch

"Dieter Stein"

Auch ich habe die Heimseite der JF meistens offen. Meine Mutter hat sogar das Abo meines verstorbenen Vaters übernommen & liest ab und an Artikel daraus, weil mein Vater Ihr früher immer aus den Artikeln erzählte, was Er nun nicht mehr kann.

Ich kann diese konservative Weichspüler-Zeitung, wie auch manches mal Tichys, nicht wirklich leiden. Das Problem dieser permanenten Konsensversuche ist, daß sie permanent vom Zeitgeist eingeholt & überholt werden. Den Unterschied erkennt man vordergründig an den Kommentaren der Leserschaft, die schon immer 5 Jahre weiter als das Blatt selbst ist.

Das heißt natürlich nicht, daß in diesen Zeitungen nicht gute Artikel stehen, die man auch leichtens zitieren kann. Im Vergleich dazu las ich den letzten guten Relotius-Artikel in 2014, quasi eine nationale Schande. 

Aber Ihre private Prognose des optionalen Scheiterns von DS ist bald marginalisiert, in Anbetracht dessen, daß dies keine Rolle mehr spielt, wenn man zukünftig in einem gescheiterten Staat lebt.

Reisen Sie einfach mal 1 oder 2 Wochen nach Kiew. Dann wissen Sie, wie unsere Zukunft aussieht. Ich war bereits 2003 & 2005 auf der Krim, 2004 in Kiew, und aus 1. Hand weiß ich, es hat sich seit damals nichts geändert.

Maiordomus

19. Dezember 2021 15:36

@Skeptiker. Was heisst schon Zusammenhalt? Ich hoffe, dass Sie betr. "Zusammenhalt" nicht einfach auf die Mitdebattierenden angewiesen sind. Wobei hier Trouvaillen immer wieder mal nicht ausgeschlossen waren, oft bei solchen, die sich leider schon länger nicht mehr melden. War vor 50 Jahren Abonnent von Criticon, jetzt von Sezession, wo mir Auseinandersetzung mit Analysen von Rolf Peter Sieferle aufgefallen ist; ferner frage ich mich, wo sonst z.B. man Namen sowie Vermächtnisse von Jochen Klepper bis Gerd-Klaus Kaltenbrunner noch als bekannt voraussetzen kann; bin indes bei Sensibilität für die "soziale Frage" weniger auf der Linie von "Marx von rechts" (Buchtitel), Und durchaus auf der Linie des Schweizer Minarett-Verbotes fürchte ich den Islam ansonsten nicht allzu sehr; sah noch vor 30 Jahren kulturpolitische Schnittmengen. Warne indes vor Totalitarismus im Geistesleben incl. Sprachverderbnis bei immer konsequenterer Verfolgung und Ausgrenzung von Abweichlern, wovon kritische nichtlinke u. rechte Intellektuelle stärker betroffen zu sein pflegen als hier ebenfalls präsente z.B. gegen Sie polemisierende Scharfmacher bloss mit Wirkung auf eine ziemlich enge "Blase". Dass bei SiN ein Buch eines langjährigen Kollegen kürzlich zwar sehr kritisch besprochen, aber doch zur Kenntnis genommen wurde, fällt m.E. als Debattenhorizont ins Gewicht.

Mitleser2

19. Dezember 2021 16:11

@Laurenz:  "...verzichtet die CDU jetzt auf eine blau-schwarz-gelbe Kanzlerschaft."

Man kann das aber auch entspannt sehen: Deutschland wird in den nächsten Jahren in massive Probleme geraten. Das würde auch eine Regierungsbeteiligung der AfD nicht ändern können, 16 Merkel-Jahre haben zu viel beschädigt. Insofern soll doch die Ampel die Suppe auslöffeln, und daran hoffentlich scheitern. Dann kann man weitersehen.

Nemo Obligatur

19. Dezember 2021 18:18

@Maiordomus

19. Dezember 2021 12:32

@Nemo obligatur. Sie scheinen auf dem Weg zum wahren Skeptiker schon weit gekommen zu sein.

Danke. Ich nehme das mal als Ermutigung zu weiterer Lektüre und weiterem Nachdenken. Anregung bekomme ich hier ja genug.

Skeptiker

19. Dezember 2021 18:50

Man kann durchaus befürworten, dass es zu Regulierungen im Internet kommt, ohne gleich von Zensur zu reden. Warum sollte sich die organisierte Kriminalität auf Telegramm organisieren können, ohne dass der Staat Zugriff darauf hat. Genau lehne ich es ab, wenn wissentlich Falschmeldungen verbreitet werden. Bei den erfundenen toten Maskenkindern des mit veruntreuten Spendengeldern verschwundenen B. Schiffmann war das so. Welchem Diskurs soll das dienen?

Maiordomus

19. Dezember 2021 19:00

@Simplicius. Die Frage ist natürlich, was 1980 und früher "auch schon Scheisse war", wie sich Kubitschek meines Erachtens salopp ausgedrückt hat. Zum Beispiel war die über 40bändige Buchreihe "Initiative" bei Herder, damals eine echte Alternative zu Suhrkamp, alles andere als Scheisse. Der Herausgeber ist indes in den Neunzigerjahren dann politisch verstummt, wohl weil er mit der Entwicklung nicht mehr einverstanden sein konnte. Nebst dem Mainstream war da auch die Weiterentwicklung der Rechten wohl als Grund nicht ausgeschlossen.  

Bei meiner Durchsicht des Spiegel-Jahrgangs 1947 vorige Woche fand ich selbst bei Augstein, der sich nicht ungeschickt und im Einzelfall sogar mit einem gewissen Risiko mit der Besatzungssituation arrangierte, weit mehr, was für damalige Verhältnisse alles andere als "Scheisse" war, überm Strich klar besser als Presse und Fernsehen heute in der BRD, als anderes, was der Durchschnittsleser damals deutlicher und leichter als heute in Richtung Tendenzjournalismus und im Einzelfall als "fake news" einschätzen konnte.  

 

Skeptiker

19. Dezember 2021 22:55

@Maiordomus

Mit der von G.K. Kaltenbrunner herausgegebenen Schriftenreihe "Iniative" verweisen Sie erneut auf ein höchst interessantes Projekt. Die Reihe der Autoren erstreckte sich bis hin zu konservativen SPD-Politikern. Dieses erscheint mir auch heute möglich. Man denke nur an die Aussagen von W. Thierse zur Gendersprache. Mir eeschiene dieses lohnenswerter als sich mit Verschörungstheoretikern, Esoterikern, Spinnern wie K. Jebsen oder gar frustrierten ehemaligen Fernsehmideratorinnen wie E. Hermann gemein zu machen. Auf Sezession geht es aber leider seit Wochen/Monaten in eine ganz andere Richtung. Die Literaturbesprechungen sind eine rühmliche Ausnahme!

Laurenz

20. Dezember 2021 09:47

@Skeptiker

"Organisierte Kriminalität"

Sie wollen etwas behaupten, das Politbüro in Berlin agiere legal? Hier geht es nicht um Kriminalität, sondern um die Installation einer neuen, virtuellen Staatssicherheit 2.0. 

Übrigens, Skeptiker, es gibt einige, wesentlich mehr sichere Nachrichten-Dienste (Messenger) als Telegram. Kriminelle benutzen natürlich diese.

Söder hält wieder mal alle für blöd, eine reine Projektion. Der freiheitliche politische Widerstand gegen den neuen Unrechtsstaat wird bei einer Überwachung von Telegram natürlich auch auf mehr sichere Nachrichten-Dienste ausweichen. Und die dämliche Forderung von Söder, Gugel solle die App aus dem Angebot nehmen, wird nur dafür sorgen, daß die Kundschaft sich Apps auf russischen Anbietern herunterlädt.

RMH

20. Dezember 2021 12:31

"Mir erschiene dieses lohnenswerter als sich mit Verschwörungstheoretikern, Esoterikern, Spinnern wie K. Jebsen oder gar frustrierten ehemaligen Fernsehmoderatorinnen wie E. Hermann gemein zu machen."

@Skeptiker,

hier macht sich niemand mit irgendwem gemein. Ihr Vorwurf setzt voraus, dass es noch die schöne alte Freiheit gibt, wo man sich entscheiden kann, ob man man beim Teetrinken das Fingerchen artig wegspreizt oder ob man sich Kaffee im Pappbecher aus dem Automaten zieht. Diese Zeiten sind vorbei. Sobald man sich als Kritiker der Zwangsimpfung  oder gar als ungeimpft outet, ist man im basket of deplorabels und jetzt auch noch Faxen machen zu wollen von wegen "Ui, die gehören nicht zu uns, von denen grenzt man sich ab", hat kafkaeske Züge. Im KL konnte man auch nicht sagen, mit den Kommunisten will ich aber jetzt nicht zusammen sein, ich bin ja konservativer Widerstand.

Oder wird in der Berichterstattung über die stattfindenden Demonstrationen bspw. noch feinsinnig zwischen Corona-Leugnern und reinen Gegnern der Zwangsimpfung unterschieden? Das sind alles Schwurbler - basta!

Die Zeiten des Floretts sind lange vorbei, es herrscht Knüppel aus dem Sack.

Niekisch

20. Dezember 2021 13:29

Ehre seinem Andenken!

AfD-Politiker Bernd Grimmer an Covid-19 gestorben (t-online.de)

Simplicius Teutsch

20. Dezember 2021 14:46

@ Maiordomus,

Sie haben vollkommen Recht, dass „früher“, z. B. in den 80igern und 90igern, nicht alles schlecht war. Wie ich schon oben schrieb, war noch viel deutsche Substanz vorhanden, die trotz Gegenwind zur Hoffnung berechtigte. Aber davon ist das meiste bereits vom linken Winde verweht worden.

Um den Hinweis auf Gerd-Klaus Kaltenbrunner aufzunehmen; selber habe ich als Student das Heftchen „Mut“ und über diese Lektüre oder über die Junge Freiheit auch Kaltenbrunner kennen und schätzen gelernt.

Als die Suche nach dem Heiligen Gral, es war wohl in den 80iger und anfänglichen 90iger Jahren, literarische Blüten hervorbrachte, habe ich auch Kaltenbrunners Buch über den Heiligen Gral („Priester König Johannes“) gerne gelesen. Besonders beindruckt und eingenommen hatte und hat mich Kaltenbrunners Abhandlung „Elite – Erziehung für den Ernstfall“. Das ist mein intellektuelles Niveau, auf dem ich mit Genuss lesen und verstehen kann. Gibt es ja schon länger auch als „kaplaken“-Bändchen (10).

Ich schaue darin gerade nach und blättere ganz vor auf: „Ohne Elite geht es nicht. Kampfansage an die Übermacht der Unfähigen“. So habe ich auch immer den Anspruch von Sezession verstanden.

Skeptiker

20. Dezember 2021 14:59

@Niekisch

Es ist traurig, aber die Reaktion wird sein. Das sind doch nur Fake-News der Lügenpresse und mit 71 wäre er vielleicht auch einer herkömmlichen Grippe verstorben.

Aber er hätte eben auch 85 werden können!

Skeptiker

20. Dezember 2021 15:10

@RMH

Ich weiß nicht, welche Zeitungen Sie lesen, aber in denen die ich lese wie der FAZ und NZZ wird sehr wohl zwischen den Teilnehmern der Demonstration und ihren Anliegen unterschieden. Im Übrigen bin ich auch gegen eine Impfpflicht, wenn auch vernünftigerweise selbst geimpft. Und ich lebe noch und werde es auch noch viele Jahre tun ...

Laurenz

20. Dezember 2021 16:08

@Imagine & Franz Bettinger

Frage:

Haben Sie diese Blut-Untersuchung von 4 Geimpften im Vergleich zu 4 Impffreien in einer mitteldeutschen Arztpraxis per Elektronen-Mikroskop schon mal gesehen?

Und wenn ja, was halten Sie bitte davon? (Ist leider etwas langatmig)

https://www.bitchute.com/video/YdZtn6up26Lx/

t.gygax

20. Dezember 2021 18:22

@skeptiker

Langsam wird das unheimlich..Grimmer ist gestorben. Das ist  eine Tatsache. Woran er gestorben ist, das wird bei t-online ( ein reines Propagandamedium) sofort zu " an Covid verstorben". Belegt wird das nicht.

 

Abgesehen davon: warum soll man mit 71 Jahren nicht einfach "so" sterben?

 

Unser Leben währet 70 Jahre, wenn es hochkommt 80 Jahre...hieß es einmal in einem Buch, das bei manchen blog- Schreibern hier unterschiedlichste Reaktionen hervorruft. Ist vielleicht auch gut so.

Skeptiker

20. Dezember 2021 19:17

@t.gygax

40 % der an Covid Erkrankten haben sechs Monate nach der Infektion noch erhebliche gesundheitliche Beeinträchtigungen. Ja, ich weiß hier kann man niemanden mehr überzeugen.

Es ist eben schwierig zuzugeben: Ich habe mich total verrannt. Ob Sie sich impfen lassen oder nicht, ist mir persönlich völlig egal! Ich kann nur keine Partei mehr ernst nehmen, die ein Problem löst, indem sie es leugnet.

Es hätte in der Corona-Krise einer politischen Kraft bedarft, die die Maßnahmen kritisch begleitet (so wie die AfD zu Beginn der Pandemie). Dann ist sie falsch abgebogen und kann nun nicht mehr zurück. Das wird langsam immer mehr ehemaligen Wählern/Mitgliedern/Mandatsträgern klar. Nur wird auf Abweichler massiver Druck ausgeübt! Es weitere Tote folgen ...

Simplicius Teutsch

20. Dezember 2021 19:22

@ Skeptiker, tun Sie doch nicht so naiv. 

Am 18.12.21 ballert die NZZ am Sontag publizistisches Sperrfeuer auf den teilweise recht corona-kritischen Sender Servus-TV, um ihn moralisch hinauszuschießen aus dem hellen, öffentlichen Meinungsraum, der durch die herrschenden Leitmedien rigoros von Abweichlern gesäubert und gleichgeschaltet wird.

NZZ-Überschrift: Servus-TV ist die neue Einstiegsdroge für Corona-Leugner“

Unterüberschrift: „Er ist Österreichs reichster Mann, und jetzt lässt Red-Bull-Gründer Dietrich Mateschitz auf seinem Fernsehsender Fake News und Verschwörungstheorien über die Corona-Pandemie verbreiten.“

Die NZZ als journalistisches Medium bietet sicherlich hilfreiche Informationen und hat substantiell gerechtfertigte Meinungsmacht in politischen, wirtschaftlichen oder kulturellen Fragen. Aber bei den entscheidenden Machtfragen, wo die Weichen gestellt werden, weiß sie, wo sie eindeutig(!) stehen muss, wenn zur großen Treibjagd geblasen wird.

Und wenn die unerwünschten, kritischen Stimmen, wie Servus-TV, dann in den darkroom der sozialen Medien vertrieben sind, muss man sich nicht mehr mit ihren Aussagen auseinandersetzen; man kann sie gefahrlos und bequem von oben herab lächerlich machen, totschweigen oder kriminalisieren.

Mitleser2

20. Dezember 2021 19:51

@t.gygax: "warum soll man mit 71 Jahren nicht einfach "so" sterben?"

Mein Vater starb 1983 mit 72, weil es damals kaum Bypass-Operationen gab. Das bedaure ich bis heute, weil ich ihn mit 30 nicht verlieren wollte.

Aber im Prinzip stimmt es schon, der Fetisch, jeder muss 90 werden ist falsch. Von den sozialen und psychologischen Folgekosten mal ganz abgesehen.

Laurenz

20. Dezember 2021 19:55

@T.Gygax @Skeptiker

Yul Brynner (*1920) starb 1985 an Lungenkrebs, setzte sich in seinen späteren Jahren gegen das Rauchen ein. Man muß nicht am Rauchen sterben, aber man kann.

Hier setzt sich Sven Tritschler verbal gegen die Abtreibungsfraktion (my body-my choice) im Düsseldorfer Landtag durch.

https://youtu.be/JQR1_RNkiv0

Niekisch

20. Dezember 2021 19:57

"das Heftchen „Mut“"

@ Simplicius Teutsch 14:46: ein paar Jahrgänge dieser Anfangs nonkonformistischen Zeitschrift habe ich im Keller gelagert. Leider ist der Herausgeber Bernhard C. Wintzek später "umgedreht" worden. 

"...die Reaktion wird sein. Das sind doch nur Fake-News der Lügenpresse und mit 71 wäre er vielleicht auch einer herkömmlichen Grippe verstorben."

@ Skeptiker 14:59: Sie kam prompt durch t.gygax 18:22. Leider ist der sonst durch Selbstzensur verkürzte Dialog mittlerweile auch hier auf SiN durch unbegreiflichen Ausschluss von Argumenten kastriert. Die durchschnittliche männliche Lebenserwartung von 79,8 Jahren hatte der verstorbene Abgeordnete immerhin bei weitem noch nicht erreicht. Ja, er ist trotzdem zweifellos unbetreitbar ohne jeden Pandemie-Einfluss ganz schlicht an Altersschwäche und wegen übersteigerter politischer Aktivität verstorben. Die Tätigkeit für die AfD ist halt extrem Mortalitätssteigernd.

Niekisch

20. Dezember 2021 20:09

"sechs Monate nach der Infektion noch erhebliche gesundheitliche Beeinträchtigungen."

@ Skeptiker 19:22: Das kann ich hinsichtlich meiner letztes Jahr infizierten Enkelin nur voll und ganz bestätigen. Geruchs- und Geschmackssinn sind zurückgekehrt, Eine fatigeartige Abgeschlagenheit besteht in leichterer Form nach wie vor. 

Skeptiker

20. Dezember 2021 20:12

@Simplicius Teutsch

Deutlich wird daraus nur, dass es Mateschitz völlig egal ist, womit er sein Geld verdient: Völlig überteuerter Zuckerbrause oder Fake-News, wenn der Markt diese nachfragt. Ich bin immer wieder erstaunt, welche Quellen hier angeführt werden. Wo sind eigentlich einige der Corona-Leugner der ersten Stunden geblieben, die sich ihre Taschen mit fragwürdigen Aktionen gefüllt haben?

Niekisch

20. Dezember 2021 20:26

"Woran er gestorben ist, das wird bei t-online ( ein reines Propagandamedium) sofort zu " an Covid verstorben". Belegt wird das nicht."

@ t.gygax 18:22: Lt. Propagandaorgan RTL Pforzheim: AfD-Politiker Bernd Grimmer stirbt an Corona - Pandemie-Politik nannte er "krankes Regime" (rtl.de) bestätigte seine Ehefrau den Corona-Tod. Ich schlage vor, dass Sie sich mit Frau Grimmer in Verbindung setzen und nachfragen.

Skeptiker

20. Dezember 2021 21:24

@Niekisch

Selbst dann wird es heißen: Woher wollen die Ärzte es wissen? Es gebe keine klare Diagnose ... blablabla.

Es ist schon merkwürdig, dass was an den "Mainstream-Medien" kritisiert wird, wird in Perfektion aus anderen Quellen zusammengesucht. Wahr ist nur, was die eigene Meinung stützt. So traurig es ist: Auch ich erlebe gerade in meinem privaten Umfeld, wie die Wirklichkeit einige einholt. Zum Glück milde Verläufe, aber die Spätfolgen sind abzuwarten. Ich habe im privaten Umfeld in diesen Kreisen jegliche Diskussion abgebrochen!

Simplicius Teutsch

20. Dezember 2021 21:27

@ Skeptiker,

steckt hinter Ihren Äußerungen als Alter Ego ein kecker Schalk des dialektischen Diskurses, der die echten Corona-Skeptiker zunächst ganz platt ärgern und sie so aber zur Vergewisserung ihrer kritischen Position gegenüber dem Corona-Zwangsregime reizen will? 

Was unterstellen und reden Sie denn da von „falsch abgebogen und kann nicht mehr zurück“? Es sind doch nicht die Gegner des Impfzwanges, die sich verrannt haben, sondern die Impf- und Lockdown-Fanatiker mit ihren freiheitseinschränkenden, despotischen Maßnahmen.

Die allermeisten der Corona-Skeptischen sind wahrscheinlich gar keine grundsätzlichen Impfgegner. Aber sie vertrauen erstmal auf ihr eigenes Immunsystem und wollen sich nicht von machtgeilen, hasssprühenden oder auch total corona-verängstigten Impffanatikern befehlen und mit gentherapeutischen Versuchspräparaten zwingen lassen.

Ich hoffe ja inständig, dass die Impfung zumindest keine großen Schäden anrichtet. Ich will jetzt nicht allzu sehr ins Private gehen, aber all zu viele, die mir lieb und teuer sind, sind geimpft. – Und zwar weil sie dem politischen Druck und gesellschaftlichen Zwang nachgegeben haben.

AmazonBesteller

20. Dezember 2021 22:01

@ Niekisch

Als mich vor etwa sieben Jahren eine ausgewachsene Grippe voll erwischte, dacht ich das Ende sei nah. Morgens noch gesund, holte mich ein Fieberschub am Nachmittag von den Beinen. Abends, also ein paar Stunden später hatte ich 41°C Fieber. Damit ich schlafen konnte, nahm ich Paracetamol. Am nächsten morgen immer noch Fieber. So 39°C. Abends stieg es wieder. Das Bett was nass geschwitzt. Wenn das noch ein paar Tage anhält, dann werde ich sterben, das war mein Glaube. Nach vier Tagen ging das Fieber langsam zurück und am fünften Tag hatte ich Normaltemperatur.

Mir ging es Monate danach noch schlecht. Ich fühlte mich schwach und kränkelte oft. Meine Sportleistungen waren unmöglich. Das Deutsche Sportabzeichen bestand ich nicht. Das Laufen musste ich abbrechen. Daraufhin forderte(!) ich eine Blutuntersuchung beim Arzt ein. Alles, wirklich alles sollte untersucht werden.

Ergebnis: Alles in Ordnung, soll mich nicht so anstellen.

Schade dass man damals keinen PCR Test auf Corona gemacht hat. Dann könnte ich mich jetzt auch in Long-Covid Behandlung geben. Bisschen Kur und so. Ich wäre niemals auf die Idee gekommen dem einen Namen zu geben. Long-Flu. Man muss sich halt auskurieren. Aber wenn es einen Namen hat, kann man es abrechnen. Rekonvaleszenz heißt jetzt Long-Covid.

 

 

Allnichts

20. Dezember 2021 22:11

Ich möchte dazu anregen, den Tod nicht zu sehr für solche Spekulationen zu nutzen. So oder so steht eine Familie dahinter, Freunde, Bekannte, die sicherlich trauern.

Bei der Gelegenheit soll noch kurz erwähnt werden, dass mein letzter Beitrag unter dem Lichtmesz-Artikel nicht aussagen sollte, dass Alte und Kranke nicht schützenswert seien, selbst bei nur noch kurzer Lebenserwartung. Es kann nur einfach der Punkt kommen, an dem mehreres geschützt werden müsste, aber nicht alles geschützt werden kann.

Neue Sezession, Seite 13. Ein Foto, wohl vom Reichsparteitag 1933, manipuliert, Spritzen statt Hakenkreuze, Aufdruck "boost" in Fraktur. Keine weiteren Fragen. Trotzdem danke für die Zusendung, es sind noch immer lesenswerte Artikel dabei.

deutscheridentitaerer

20. Dezember 2021 22:39

Herr Grimmer wird schon an Covid gestorben sein. Warum auch nicht? Und jetzt? Für was soll das ein Argument sein? Sollen wir deswegen weiterhin das Sozialleben von Kindern und Jugendlichen in ihren entscheidenden Entwicklungsjahren auf irreparable Weise einschränken? In unseren Wohnungen hocken und aufs Ende warten? Uns chippen, damit wir in Geschäfte gehen können?

Wie kann man so denken? Und Herr Grimmer hat im Übrigen auch nicht so gedacht, obgleich er sicher wusste, dass für ihn die Krankheit altersbedingt ein reales Risiko barg.

@Skeptiker, ich kenne mittlerweile eine zweistellige Zahl an Covid-Überlebenden; niemand hat nennenswerte Einschränkungen. Ich dagegen, noch covid-unberührt, bin eigentlich ständig müde und würde gerne schlafen (schon immer).

Aber ja, Long-Covid ist das Ausweichargument. Denn die Todesrate alleine gibt die Panikmache nicht her (sollte man meinen). Aber mit 40% Lungenvolumen will natürlich auch niemand seine restlichen Jahrzehnte verbringen. Aber so ist das Leben halt. Ich will auch nicht vom Auto überfahren werden. Trotzdem geh ich jeden morgen aus dem Haus.

Gotlandfahrer

20. Dezember 2021 22:49

Krah, in etwa: Die sagen eben jenes, und andere sagen halt dieses.  "Normal" ist ein Köder, der dem Fisch schmecken muss.

Pragmatismus ist ja immer gut.  Aber auf Basis dessen, was Not tut. Not tut das Gegenmodell, ja, das Anti, nicht das "mach mal Halblang".  Das schließt kleine Schritte nicht aus und auch nicht, das taktische gegen den Wind Kreuzen.  Aber wer wacht mit "normal" auf? Wer kommt hinterm Ofen hervor?  Wollen Nichtwähler "normal"? Ist es "normal" und damit Ziel, dass die anderen das alles sagen und tun was sie sagen und tun? Ist deren Bewusstsein "normal"? "Normal" - das ist nicht gegen den Wind kreuzen, wie es Not täte, sondern am Wind segeln, nur nicht mit voller Takelage.

Gracchus

20. Dezember 2021 23:13

@Skeptiker

Was sind das für Beeinträchtigungen? Und woher haben Sie die Zahl 40%?

Die Sendungen von Servus "Talk im Hangar", die ich kenne, fand ich sehr gut, es war auch immer kontrovers, weil Gäste von jeder "Fraktion" da waren. Etwas, was man im ÖR nicht findet, und wenn Sahra W. mal gegen die Impfpflicht spricht, hagelt es anderntags 25 Beiträge, warum sie falsch liegt. 

Es ist auch nervig, SiN und dem SiN-Forum eine einheitliche Linie oder einen Hang zu VT zu unterstellen. Es gibt hier ganz unterschiedliche Stimmen. Natürlich überwiegen die massnahmekritischen Stimmen, aber aus unterschiedlichen Gründen. 

RMH

21. Dezember 2021 07:16

Das, was man an Positiven aus dem Zinnober namens Pandemie ziehen kann ist, dass sich gewisse Charaktere recht offen zeigen. "Wir werden in ein paar Monaten einander wahrscheinlich viel verzeihen müssen.", so der vormalige Gesundheitsminister Jens Spahn. Beim allgemeinen, corona-induzierten Charakter- Exhibitionismus zeigte sich aber, dass diese Fähigkeit vermutlich nicht vorhanden ist (und womöglich nie vorhanden war). Zumindest bei den Mitgliedern der Kirche von C und ihrem notwendig falschen Bewusstsein - evtl. liegt es auch am x-ten "Booster".

Der Debattenstrang kann eigentlich zugemacht werden - es wird nicht besser, so viel Schäbigkeit ...

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