Als Amazon vor rund einem halben Jahr den ersten Trailer zu seiner angekündigten Herr-der-Ringe-Serie Die Ringe der Macht veröffentlichte, wurde dieses Zitat massenhaft als Kommentar unter das Video gepostet.
Die Liebhaber des von J.R.R Tolkien geschaffenen Reichs Mittelerde waren erbost: Jede Befürchtung, die man seit der Ankündigung der Serie durch Amazon hinsichtlich der Umsetzung hegte, schien sich durch das einminütige Ankündigungsfilmchen zu bewahrheiten.
Diversifizierung, dicke Schichten künstlicher CGI-Plaste, deplaziertes weibliches Empowerment und eine selbstgefällige Mißachtung der Vorlage; jeder weitere veröffentlichte Filmschnipsel untermauerte, daß Amazon all diese Schändungen an Tolkiens Lebenswerk vorgenommen hatte.
Die tiefe Verankerung Tolkiens Geschichten in der europäischen Mythologie und Tradition, das Britische in seiner Welt: Abgerissen, nichts an Amazons Zuckerwatte-Bombast ist in irgendeiner Form noch britisch geschweige denn mythisch. Schlimmer noch, es ist ein ganz bewußter Angriff auf diese Tradition.
Es hagelte Kritik, was die übliche, den großen Multimedia-Häusern vorgelagerte Medienfront, mobilisierte: Ein Haufen Rassisten, frauenfeindlicher Haßverbrecher und !Russen! würde sich gegen ein wunderschönes Machwerk wenden und arbeite dabei noch mit einem falschen Zitat: »Evil cannot create anything new, they can only corrupt and ruin what good forces have invented or made«, stamme gar nicht von Tolkien.
»Some people are mad about people of colour being in the series, to which I say: fuck off you racist.[…] ›Evil cannot create anything new, they can only corrupt and ruin what good forces have invented or made.‹ The quote is attributed to JRR Tolkien. You may have also seen this written in Russian. Many, many times. […] However, this quote isn’t from the Professor at all. Dr. Sara Brown, faculty chair of the Language & Literature M.A. program at Signum University, discovered that the origin in fact seems to be from the website TVTropes. It does not appear in any of Tolkien’s works«, schrieb ein Ben Sledge für das kanadische PC-Spiele-Blog TheGamer.
Stimmt, es ist kein Originalzitat von Tolkien, aber dumm nur, daß es eine inhaltliche Zusammenfassung einer ausführlicheren Beschreibung der Wesenhaftigkeit des Bösen von Tolkien aus dem Silmarillion ist, in dem er Melkor, Herr Saurons und damit ein dem Dunklen Herrscher von Mordor übergeordnetes Übel, wie folgt beschreibt:
»Since he [Melkor] had no love even for the things that he had himself made, he came at length to reck not at all how things had come into being, considering neither their natures nor their purposes. Thus he desired only to possess things, to dominate them, denying to all minds any freedom outside his own will, and to other creatures any value save as they served his own plans. Thus it was seen in Arda that the things made or designed by Melkor were never ›new‹ (though at first he strove to make them so) but were imitations or mockeries of works of others.«
Schade TheGamer, netter Versuch…
Seitdem die Serie am Freitag, den 02. September, »erstausgestrahlt« wurde, sind die Kritiken vernichtender geworden. konflikt-Autor Bruno Wolters resümierte zur ersten Folge in einem Twitter-Faden:
Fünf Minuten geschaut. Es ist grausig. Werde es später ausführen, falls ich die Folge beenden sollte. #RingsOfPower
— Bruno Wolters (@BrunoWolters) September 2, 2022
Wolters steht mit dieser Kritik alles andere als allein da: Selbst diejenigen, die an der PoCwerdung Mittelerdes weniger Anstoß nehmen, kritisieren Amazons Milliardenprojekt für seine abgeschmackte Interpretation und künstliche visuelle Umsetzung, wodurch es leider an die zahlreichen mittelmäßigen Fantasyverfilmungen, die das Angebot der Streamingdienste bevölkern, als an die drei Jackson-Filme anknüpft.
Anders als das Feuilleton und der Gefälligkeitsjournalismus der Filmkritikpresse, die mit Lob für die Bling-Bling-Fast-Food-Grütze nicht sparten, hagelte es auf den Filmplattformen wie IMDb (lustigerweise in Besitz von Amazon) ein »Grottenschlecht« nach dem anderen. Die Rezensionsfunktion auf Prime stellte Amazon aufgrund »rassistischen Review Bombings« gleich ganz ein.
Beim Jungeuropa Verlag hat man diese Katastrophe mit Ansage von Anfang an kritisch begleitet. Verleger Philip Stein und Jungautor Volker Zierke sind selbst große Liebhaber der Geschichten des Katholiken und »Reaktionärs« Tolkien und ihnen schwante, wie so vielen Tolkien-Puristen, ob der Ringe der Macht Übles.
Sehr interessant und lesenswert ist in diesem Zusammenhang außerdem David Engels Artikel in der Sezession 94 »Heroisches Scheitern – Tolkiens Reich« (hier lesen).
Und kurz vor Veröffentlichung der ersten beiden Folgen von den Ringen der Macht stellten sich Stein und Zierke die Frage, ob ein Boykott der Serie etwas austragen könne:
Zierke sah den Erfolg eines Boykotts eher skeptisch. Sehr wahrscheinlich hat er recht damit und es wird dem Erbe Tolkiens dienlicher sein, den ideellen Kern seines Werkes durch eigene Publikation zu bewahren und gegen die Anmaßungen der Medienindustrie zu verteidigen, als auf die Macht des Nicht-Einschaltens zu hoffen.
Mit Tolkien, Europa und die Tradition. Zivilisation im Spiegel des Imaginären (hier bei Antaios bestellen) aus der Feder von Armand Berger hat man das bei Jungeuropa bereits getan – ein Buch zur rechten Zeit.
Um ein Resümee aus diesem Schlamassel zu ziehen: Während die einen unbeirrt daran arbeiten, alles Schöne und Gute in den Dreck zu ziehen, gibt es einen letzten Rest, der die »Rückkehr des Königs« noch nicht aufgegeben hat – ein kleiner, aber dennoch gewichtiger Rest.
Am 11. September wird in Cottbus ein neuer Oberbürgermeister gewählt. Die Stadt in Südbrandenburg ist von hervorgehobener Bedeutung für unser Milieu. Hier ist der mitten in der Innenstadt gelegene Bürgertreffpunkt »Mühle Cottbus« beheimatet, hier kanalisiert der Verein Zukunft Heimat seit 2015 den Widerstand gegen die katastrophale Politik der Etablierten und hier gewann die AfD bei den Landtagswahlen 2019 zwei Direktmandate – einzigartig für eine deutsche Großstadt.
Eines dieser beiden Mandate holte der Feuerwehrmann Lars Schieske. Nun tritt er für seine Heimatstadt als Oberbürgermeisterkandidat an und hat reelle Chancen, ins Rathaus einzuziehen. Cottbus wird seit geraumer Zeit von den Folgen der Flüchtlingswelle 2015 heimgesucht: steigende Gewalt und sexuelle Übergriffe im öffentlichen Raum häufen sich. Darüber hinaus sorgten die Corona-Maßnahmen für Unverständnis. Die Cottbuser Stadtgesellschaft ist in Aufruhr.
Seit Schieske seinen Hut in den Ring geworfen hat, avanciert die OB-Wahl zum politischen Großereignis in der Region. Mittlerweile konkurrieren einschließlich Schieske sieben Kandidaten um das Amt.
Die Relevanz der Wahl für die AfD zeigt sich darüber hinaus in einem der besten Wahlwerbespots, die die Partei bisher wohl zustande gebracht hat und der außerdem verdeutlicht, daß es nicht unbedingt ein Millionenbudget und eine teure PR-Agentur braucht, um zu überzeugen.
Vielmehr reichen ein paar entschlossene Leute mit Einsatzwillen, dem richtigen Auge und dem Verständnis für die eigene Wählerschaft, um erfolgreiche politische Arbeit zu leisten:
Für die Lagebesprechung hatte ich die Gelegenheit, mit Schieske kurz nach der Bekanntgabe seiner Kandidatur über seine Ziele für Cottbus zu sprechen:
Eines hat Schieske mit seiner Kandidatur mindestens erreicht: In einer Woche schauen alle Augen auf Cottbus.
RMH
Andere Zeiten, als Jackson seine Filme drehte. Alle Völker dieser Erde vereint im bundesdeutschen Kinosaal, vor einem ein MiHiGru-Pärchen, Sie mit Kopftuch, und Aragorn schmetterte am dunklen Tor sein: "Bei allem, was euch teuer ist auf dieser Erde, haltet stand, Menschen des Westens!" Die mit Sauron verbündeten Völker des Südens waren arabisch gezeichnet, Wüstenkrieg gabs in der Realität. Damals fing sich J. einige R-Vorwürfe von den üblichen Kreisen ein und man erinnere sich: Auch damals galten die Filme den Gralshütern der reinen Tolkien-Lehre schon als Schändung. Jetzt eben anders herum. Man sollte sich der neuen Serie nicht mit dem Maßstab eines vermeintlichen Tolkien-Insiders näheren, der man meiner Meinung nach fast schon ist, wenn man mehr als Herr d. Ringe und Hobbit gelesen hat. Wenn man einfach mal alles ausblendet und den Standpunkt des durchschnittlichen Popcorn-Kino Zuschauers einnimmt, dann war das, was bislang die ersten 2 Folgen gezeigt haben, durchaus gute Unterhaltung und man verkraftet es auch, dass ein Waldelb von einem p.o.c. gespielt wird. Es ist Tolkien-Ploitation. Aber im Filmbusiness ist das komplette Umstricken von literarischen Vorlagen nichts Neues. Es ist Popcorn - und nach 2 gesehenen Folgen, kein unschmackhaftes. Bleibt abzuwarten, wie es weiter geht. PS: Die neue G.O.T. Reihe muss ich erst noch beginnen zu sehen, da soll ja auch gemainstreamed worden sein - vermutlich werden die Gore-Szenen aber besser sein als bei Familiy Lord of the Rings.