Sammelstelle für Gedrucktes (58): Katarstrophe

Mit Wortspielen ist das so eine Sache. Kaum ist die »Cotarstrophe« (Partei-)Geschichte, folgt für die BRD die »Katarstrophe«.

Benedikt Kaiser

Benedikt Kaiser ist Politikwissenschaftler und arbeitet als Verlagslektor.

Kon­kret gemeint ist damit die BRD-Aus­wahl, die seit Jah­ren als »Die Mann­schaft« firmiert.

Man muß weder Fuß­ball­ken­ner noch Alt-Bun­des­re­pu­blik-Nost­al­gi­ker sein, um die kras­sen Unter­schie­de zwi­schen der Natio­nal­mann­schaft von 1990 und der unsym­pa­thi­schen Trüm­mer­trup­pe von 2022 wahrzunehmen.

Aber dar­um soll es pri­mär nicht gehen. Auch nicht um die Nar­re­tei­en von Bun­des­in­nen­mi­nis­te­rin­nen, die sich mit einer »One Love«-Armbinde dem Gespött der Welt­öf­fent­lich­keit aussetzen.

Und eben­so­we­nig um die Fra­ge, wer nun woker ist: Kon­zer­ne wie Rewe, die dem DFB man­geln­de Stand­fes­tig­keit im Kampf für noch mehr Regen­bo­gen­kult vor­wer­fen und die Zusam­men­ar­beit auf­kün­di­gen; oder der DFB selbst, der kei­ne Gele­gen­heit ver­paßt, für eben­je­nen Kult zu wer­ben und dabei ver­gißt, daß man auf dem grü­nen Rasen auch ertrag­rei­chen Fuß­ball zu spie­len hat, wor­an dan­kens­wer­ter­wei­se die japa­ni­sche Elf erin­nert hat.

Schau­en wir uns lie­ber den Gast­ge­ber Katar und die FIFA-Pro­ble­ma­tik als sol­che an, zu der drei Bei­trä­ge vor­lie­gen, die aus­rei­chen soll­ten, um sich – Fuß­ball­ken­ner hin oder her – ein Lage­bild zu verschaffen.

Zunächst muß ein Auf­satz aus der Monats­zeit­schrift Blät­ter für deut­sche und inter­na­tio­na­le Poli­tik (11/2022) ange­führt wer­den. Sport­jour­na­list Ron­ny Blasch­ke wid­met sich in sei­nem Auf­satz »Das unan­tast­ba­re Katar: Die Fuß­ball-WM als Macht­res­sour­ce« grund­sätz­li­chen Fra­gen rund um das Gast­ge­ber­land der 22. Weltmeisterschaft.

Er erin­nert zunächst dar­an, daß das klei­ne Land »ein­ge­pfercht« sei zwi­schen den Regio­nal­mäch­ten Sau­di-Ara­bi­en und Iran:

Im geo­po­li­ti­schen Wett­streit im Nahen und Mitt­le­ren Osten ist die WM für Katar von zen­tra­ler Bedeu­tung. Das fos­si­le Zeit­al­ter mit hohen Gas- und Ölex­por­ten geht mit­tel­fris­tig zu Ende, und so will das Emi­rat neue Wirt­schafts­zwei­ge eta­blie­ren. Katar kon­kur­riert um Inves­ti­tio­nen, Fach­kräf­te und Tou­ris­ten vor allem mit sei­nen grö­ße­ren Nach­barn Sau­di-Ara­bi­en und den Ver­ei­nig­ten Ara­bi­schen Emiraten,

und die BRD, darf man in Erin­ne­rung rufen, kon­kur­rier­te mit Chi­na um loh­nens­wer­te Gas­ver­trä­ge in Katar; sie ver­lor gegen die Volks­re­pu­blik eben­so elend wie im gest­ri­gen Spiel gegen Japan. Robert Habecks devo­ter Katar-Besuch – die ers­te Katarstrophe.

Bun­des­deut­sche Inter­es­sen konn­ten also nicht durch­ge­setzt wer­den, obwohl Katar ansons­ten immer wie­der ver­sucht, sich um stra­te­gi­sche West­bin­dung zu bemü­hen. Die größ­te US-Basis im Nahen und Mitt­le­ren Osten liegt tat­säch­lich just dort, wo west­li­che Medi­en im WM-Zeit­fens­ter empört das isla­mi­sche Mit­tel­al­ter vermuten. 

Katar ver­folgt mit der­ar­ti­gen Gast­freund­schaf­ten eige­ne Interessen:

Mili­tä­risch ist Doha sei­nen Riva­len am Golf klar unter­le­gen. Doch je enger die Bezie­hun­gen in den Wes­ten sind, (…) des­to unwahr­schein­li­cher erscheint der kata­ri­schen Regie­rung ein Angriff der Über­macht Saudi-Arabien.

Was Ron­ny Blasch­ke beim Leser als Wis­sen vor­aus­setzt, sei in einem Satz ergänzt: Katar ori­en­tiert sich, wie ins­be­son­de­re Kri­ti­ker pos­tu­lie­ren, poli­tisch-isla­misch an der Mus­lim­bru­der­schaft, die etwa auch in der Tür­kei Ein­fluß aus­übt und in Ägyp­ten unter Mur­si schei­ter­te, wohin­ge­gen Sau­di-Ara­bi­en die wah­ha­bi­ti­sche Leh­re für sakro­sankt hält und damit einer sala­fis­ti­schen Islam-Les­art folgt.

Wie so oft ver­schlei­ern reli­gi­ös-ideo­lo­gi­sche Kon­flik­te, daß es pri­mär um hand­fes­te mate­ri­el­le Inter­es­sen geht. So war das Ver­hält­nis der Kata­ris zu den Sau­dis trotz alt­be­währ­ter reli­giö­ser Ant­ago­nis­men vor eini­gen Jahr­zehn­ten noch har­mo­nisch, weil polit­öko­no­misch interessengeleitet.

In den 1970er und 1980er Jah­ren lei­te­te Katar, skiz­ziert Blaschke,

eine Moder­ni­sie­rung ein, damals unter dem Schutz Sau­di-Ara­bi­ens. Doha wünsch­te sich einen flo­rie­ren­den Staat mit glaubwürdigen Insti­tu­tio­nen und einer glit­zern­den Infra­struk­tur. Inzwi­schen sind die moder­nen Metro­li­ni­en in der Haupt­stadt seit Jah­ren in Betrieb.

Aber die Erfolgs­ge­schich­te ist kei­ne, die sich auf das Erd­gas allei­ne beschrän­ken ließe:

Die­ses rasan­te Wachs­tum wäre ohne die Ver­ga­be der WM im Dezem­ber 2010 wohl undenk­bar gewesen,

der bis heu­te der Ruch der Kor­rup­ti­on begleitet.

Katars Regie­rung, die heu­te 300.000 eige­ne Volks­an­ge­hö­ri­ge vertritt,

fürch­te­te Oppo­si­ti­on und „Über­frem­dung“ und bemühte sich daher spätestens ab den 1990er Jah­ren um Arbei­ter aus Süd­asi­en, die sie sprach­lich und kul­tu­rell leich­ter von der eige­nen Gesell­schaft abschot­ten konn­te. Seit­her erhiel­ten Mil­lio­nen Migran­ten aus Indi­en, Ban­gla­desch oder Paki­stan einen Kafa­la, einen Bür­gen, der ihre Päs­se ein­be­hal­ten, ihre Aus­rei­se erschwe­ren, ihren Job­wech­sel ver­hin­dern konnte.

Katar ver­folgt damit einen ent­ge­gen­ge­setz­ten Migra­ti­ons­kurs im Ver­gleich mit dem, was vie­le deut­sche Patrio­ten befür­wor­ten. Wäh­rend hier­zu­lan­de die Ein­wan­de­rung vor allem kul­tu­rell ver­wand­ter Per­so­nen­krei­se gou­tiert wird, weil sich – wahl­wei­se – Inte­gra­ti­on bzw. Assi­mi­la­ti­on bes­ser ver­wirk­li­chen las­sen, will Doha gera­de dies nicht zulas­sen: Die Eigen­hei­ten der Ara­ber Katars wür­den sich bei­spiels­wei­se bei Mas­sen­zu­wan­de­rung von Ara­bern aus ande­ren Natio­nen zu stark bedroht sehen.

Das wird sei­tens west­li­cher Medi­en eben­so kri­ti­siert wie die Hal­tung Katars zu öffent­lich pro­pa­gier­ter Homo­se­xua­li­tät, den Arbeits­ver­hält­nis­sen von Gast­ar­bei­tern oder auch der Ener­gie­in­ten­si­tät der kata­ri­schen WM-Sta­di­en. Ein wei­te­ren Grund für eine pro­non­ciert Katar-kri­ti­sche Hal­tung nennt Blasch­ke eben­so: man­geln­de Meinungsfreiheit.

Das Gesetz gegen Cyber­kri­mi­na­li­tät von 2014 stellt die Ver­brei­tung von angeb­li­chen Fake News unter Stra­fe. „Die Geset­ze sind oft so vage for­mu­liert, dass die Regie­rung sie zu ihren Guns­ten aus­le­gen kann“, sagt Jus­tin Shil­ad vom Com­mit­tee to Pro­tect Jour­na­lists (CPJ),

was natür­lich in der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land des Jah­res 2022 auf alle Zei­ten schier unvor­stell­bar scheint.

Eben­so unvor­stell­bar scheint, daß sich in Deutsch­land ein Über­wa­chungs­staat aus­bil­det, der, wie die Kataris,

die neu­es­te Aus­späh­soft­ware gegen Kri­ti­ker zu verankern

ver­sucht ist. Blasch­ke wit­tert in Katar gar ein

Kli­ma der Angst (und) Selbst­zen­sur unter hei­mi­schen Journalisten.

Für­wahr: Was für ein Allein­stel­lungs­merk­mal Katars!

Und trotz all die­ser Vor­be­hal­te gegen­über der Rea­li­tät Katars muß Ron­ny Blasch­ke einräumen:

Die Fach­leu­te im Aus­wär­ti­gen Amt oder im Sta­te Depart­ment betrach­ten Katar in der Regel als ver­läss­li­chen Ver­mitt­ler, der von eige­nen Inter­es­sen gelei­tet wird, aber weni­ger von Ideo­lo­gie, erläu­tert Eck­art Woertz, Direk­tor des GIGA-Insti­tuts für Nah­ost-Stu­di­en in Ham­burg. Auch auf Drän­gen Washing­tons wur­de der Rück­zug der US-Trup­pen aus Afgha­ni­stan bis Febru­ar 2020 vor allem in Doha ver­han­delt. Später half Katar bei der Eva­ku­ie­rung aus Kabul. Doha wird als Media­tor in Kri­sen­re­gio­nen wei­ter­hin gefragt sein, im Irak, im Liba­non oder in Syrien.

Am Ende schlägt dann wohl ein­mal mehr eine inter­es­sen­ge­lei­te­te rea­lis­ti­sche Außen­po­li­tik eine ideo­lo­gie­ge­trie­be­ne »femi­nis­ti­sche«.

Gewiß: Katar ist aus »rech­ter« Per­spek­ti­ve kei­nes­wegs als Gar­ten Eden zu ver­herr­li­chen, nur weil die woke Schi­cke­ria der BRD einen neu­en Teu­fel aus­ge­macht hat.

Es gäbe genug Kri­tik an kata­ri­scher Poli­tik zu äußern, etwa Dohas Rol­le im inter­na­tio­na­len Krieg isla­mis­ti­scher Alli­an­zen und der USA gegen Syri­en unter Prä­si­dent Bas­har al-Assad. Aber das tritt der­zeit ange­sichts des poli­tisch kor­rek­ten Medi­en­zir­kus hier­zu­lan­de eben­so ins Hin­ter­tref­fen wie die mög­li­che Kri­tik einer feu­dal­ka­pi­ta­lis­ti­schen Fami­li­en­herr­schaft. Nur: In Syri­en hat Katar immer­hin den inter­ven­tio­nis­ti­schen Kurs kor­ri­giert, und die inter­nen Herr­schafts­ver­hält­nis­se sind ein­zig und allein Ange­le­gen­hei­ten eines sou­ve­rä­nen Katars.

Eine auch deut­sche Ange­le­gen­heit ist frei­lich die WM-Ver­ga­be an Katar. Kein hie­si­ger Fuß­ball­freund hat sich dar­über gefreut; Unver­ständ­nis und Wut reich­ten sich die Hand. Aber ist hier Katar der »Schul­di­ge«? Oder viel­mehr die Welt­fuß­ball­or­ga­ni­sa­ti­on FIFA?

Im zwei­ten Bei­trag von drei­en, die ich skiz­zie­ren möch­te, wird just dies unter­stri­chen. Gabri­el Kuhn schreibt in der Tages­zei­tung jun­ge Welt (v. 18.11.2022):

Es gibt vie­le gute Grün­de, die WM in Katar abzu­leh­nen. Eini­ge der wich­tigs­ten haben jedoch weni­ger mit Katar als mit dem inter­na­tio­na­len Fuß­ball­ver­band FIFA zu tun. Die­ser rui­niert den Sport für das Geschäft. Schon 32 Teams sind für eine End­run­de zu viel, ab 2026 sol­len es 48 sein. Die Auf­la­gen der FIFA erfor­dern Neu­bau­ten von Sta­di­en, die nur für eine Hand­voll Spie­le gebraucht wer­den. Wer­be­part­ner des Ver­ban­des kön­nen natio­na­le Geset­ze aus­he­beln und loka­le Gewer­be­trei­ben­de ver­drän­gen. Am Fuß­ball unin­ter­es­sier­te VIP-Bon­zen beset­zen die bes­ten Plät­ze in den Sta­di­en. All das gilt nicht nur in Katar, son­dern bei jeder WM,

wes­we­gen ich beto­nen wür­de, daß die WM »uns« als Sport­be­geis­ter­ten schon lan­ge »genom­men« wur­de, eben nicht erst 2022.

Kuhn ätzt gegen die Dop­pel­mo­ral der Herr­schen­den, gegen die Heu­che­lei der moral­po­li­ti­schen Akteu­re des Westens:

Aber war die Ver­ga­be an Katar nicht das Resul­tat von Kor­rup­ti­on? Rich­tig. Genau­so wie die Ver­ga­be des »Som­mer­mär­chens« an Deutsch­land 2006. Dient das Tur­nier in Katar nicht der Legi­ti­ma­ti­on eines auto­ri­tä­ren Regimes? Ja. So wie die WM 1934 dem faschis­ti­schen Ita­li­en dien­te und die WM 1978 der Mili­tär­dik­ta­tur in Argen­ti­ni­en. Und die Men­schen­rechts­ver­let­zun­gen? Sind die kein Pro­blem, wenn das WM-Tur­nier 2026 in den USA, Kana­da und Mexi­ko aus­ge­tra­gen wird? Indi­ge­ne, Ange­hö­ri­ge eth­ni­scher Min­der­hei­ten, Opfer von Poli­zei­ge­walt und inhaf­tier­te Oppo­si­tio­nel­le dürf­ten ande­rer Mei­nung sein.

Ande­rer Mei­nung ist auch die »umstrit­te­ne« Fuß­balli­ko­ne Zla­tan Ibra­hi­mo­vic. In bezug auf das poli­ti­sche Enga­ge­ment des Bas­ket­ball­stars LeBron James äußer­te der Schwede:

Ich mag es nicht, wenn Leu­te, nur weil sie bekannt sind, über Poli­tik reden. Sie sol­len das machen, was sie kön­nen. Ich spie­le Fuß­ball, weil ich das am bes­ten kann,

um zum Fazit zu kommen:

Aus der Poli­tik hal­te ich mich raus.

Ein Satz, auf den man aus den Mün­dern deut­scher Natio­nal­spie­ler ver­geb­lich war­tet. Dabei hät­te es ihnen gut getan, sich auf das Fuß­bal­le­ri­sche, nicht auf das Sym­bol­po­li­ti­sche zu kon­zen­trie­ren; aber für der­lei Erkennt­nis­se ist es einer­seits zu spät und ande­rer­seits ist die deut­sche Öffent­lich­keit für der­ar­ti­ge Bot­schaf­ten nicht empfänglich.

In einem Punkt ist Gabri­el Kuhn indes zu wider­spre­chen. Der lin­ke Jour­na­list meint, das »Argu­ment der feh­len­den Fuß­ball­tra­di­ti­on« sei »hei­kel«. Für die­sen The­men­ab­schnitt zieht man lie­ber den drit­ten Bei­trag der heu­ti­gen »Sam­mel­stel­le« zu Rate: eine Kolum­ne Tomasz M. Froelichs bei den Kol­le­gen der Tages­stim­me.

Froelich hat einen kla­ren Standpunkt:

Welt­meis­ter­schaf­ten soll­ten von Län­dern aus­ge­tra­gen wer­den, die eine gewis­se Fuß­ball­tra­di­ti­on haben. Katar hat die­se nicht – und sich des­halb ver­mut­lich auch die WM-Aus­tra­gung gekauft (wie ande­re Gast­ge­ber­län­der zuvor schon auch).

Aus die­sem Grund wer­de er die­se Welt­meis­ter­schaft weni­ger eupho­risch ver­fol­gen als die letz­ten WMs. Vor allem aber wer­de er

den­je­ni­gen Natio­nal­mann­schaf­ten die Dau­men drü­cken, die sich der Dres­sur die­ses ver­lo­ge­nen Men­schen­rechts­im­pe­ria­lis­mus wider­set­zen, etwa indem sie nicht eth­no­ma­so­chis­tisch für einen Kri­mi­nel­len nie­der­knien oder mit Regen­bo­gen­bin­den auflaufen,

wes­halb, so möch­te ich ein­wer­fen, für jene, die sich die WM trotz aller Ein­wän­de zu Gemü­te füh­ren, die Aus­wah­len von Polen und ins­be­son­de­re Ser­bi­en hoch im Kurs ste­hen sollten.

Froelichs Text hat nichts von der Empö­rung Blasch­kes und Kuhns Tra­di­ti­ons­skep­sis teilt er nicht.

Nüch­tern, wie es sein soll, führt er aus:

Gegen Katar an sich habe ich nichts. Und auch nicht gegen das dor­ti­ge Gesell­schafts­mo­dell, sofern es uns hier­zu­lan­de nicht auf­ge­zwun­gen wird. In unse­ren Medi­en hin­ge­gen wird Katar vor­ge­führt, weil es nicht so ist, wie Anna­le­na Baer­bock es ger­ne hät­te: Dort gibt es tat­säch­lich nur zwei statt 60+ Geschlech­ter. Dort wird nicht über Puber­täts­blo­cker und Hor­mon­the­ra­pien für Min­der­jäh­ri­ge sin­niert. Es gibt dort kei­nen Chris­to­pher Street Day. Und auch kei­ne schwan­ge­ren Män­ner. Ist das schlimm?

Nein, Herr Froelich, aber was ist mit den ein­gangs erwähn­ten Bedin­gun­gen für asia­ti­sche Gast­ar­bei­ter, auf die Ron­ny Blasch­ke abzielt? Was ist mit den 15.000 »WM-Toten«?

Froelich ent­geg­net sei­nem lin­ken Antipoden:

Woher kommt die­se Zahl? Laut kata­ri­schen Sta­tis­ti­ken sind etwa 15.000 Men­schen nicht-kata­ri­scher Staats­an­ge­hö­rig­keit seit der WM-Ver­ga­be 2010 bis zum Jahr 2020 gestor­ben. Damit sind aber alle in die­ser Zeit in Katar ver­stor­be­nen Aus­län­der gemeint. Sie zu „WM-Toten“ zu erklä­ren ist in etwa so, als ob man vor der Euro­pa­meis­ter­schaft 2024 in Deutsch­land jeden in die­sem Land in einem Zeit­raum von zehn Jah­ren ver­stor­be­nen Aus­län­der zum „EM-Toten“ erklä­ren wür­de. Absurd. Tat­säch­lich gestor­ben sind in Katar offi­zi­el­len Anga­ben zufol­ge drei Gast­ar­bei­ter bei und 37 wei­te­re wäh­rend oder nach der Arbeit. Auch das ist tra­gisch und die Dun­kel­zif­fer mag sogar höher lie­gen. Aber höher als wäh­rend der Bau­ar­bei­ten zur WM in Bra­si­li­en 2014 oder zur WM in Süd­afri­ka 2010? Das darf bezwei­felt werden,

obschon nicht bezwei­felt wer­den kann, daß die WM in Katar das vor­läu­fi­ge i‑Tüpfelchen in einer jah­re­lan­gen Ket­te von FIFA-Absur­di­tä­ten darstellt.

WM boy­kot­tie­ren wegen feh­len­der LGBTQ-Sen­si­bi­li­tät oder man­geln­dem Diver­si­ty-Bewußt­sein, so wie es Mil­lio­nen Bun­des­deut­sche tun? Nein, sagt Froelich, und führt alter­na­ti­ve Moti­ve an:

Kei­ne Fuß­ball­kul­tur, kei­ne Fan­kul­tur – wenn, dann sind das geeig­ne­te Grün­de für einen Boy­kott der WM. Denn Fuß­ball-WM in Katar ist so wie Ski­sprin­gen in den Ber­gen von Ruan­da: Sport am fal­schen Ort,

den der eine nun den­noch ver­fol­gen mag und der ande­re eben nicht. Da gilt es tat­säch­lich, tole­rant zu sein; weder die WM zu ver­fol­gen noch sie zu boy­kot­tie­ren ändert etwas an der vie­ler­orts dia­gnos­ti­zier­ten »Katar­stro­phe«.

Doch schon allei­ne aus blo­ßem Unter­hal­tungs­wert gilt Froelichs Fazit:

Dass sich Katar trotz gro­ßen Drucks der west­lich-bun­ten Regel­ba­siert­heit wider­setzt, ist begrüßenswert.

Benedikt Kaiser

Benedikt Kaiser ist Politikwissenschaftler und arbeitet als Verlagslektor.

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Kommentare (37)

Rheinlaender

24. November 2022 11:50

Man sollte in diesem Zusammenhang noch erwähnen, dass Katar mittlerweile andere Golfstaaten als wichtigster Finanzier islamistischer Subversion in Europa abgelöst hat, Stichwort "Qatar Charity". Es ist bezeichnend für den Zustand des deutschen Staates, dass dessen Innenministerin darüber kein Wort verliert und sich statt dessen am LGBT-Theater beteiligt.

Allnichts

24. November 2022 12:47

1/2

Fröhlichs Aussage, er werde "den­je­ni­gen Natio­nal­mann­schaf­ten die Dau­men drü­cken, die sich der Dres­sur die­ses ver­lo­ge­nen Men­schen­rechts­im­pe­ria­lis­mus wider­set­zen, etwa indem... usw.", macht leider ein grosses Problem deutlich. Es ist nachvollziehbar, wenn bestimmte Länder negativ gesehen u. behandelt werden, weil man deren Schweinereien ablehnt, es ist allerdings aberwitzig, zur selben Zeit andere Länder zu unterstützen, welche ebenfalls Schweinereien begehen, nur weil diese die genannte Ablehnung teilen. Bei Fröhlich äussert sich das so, dass er in einem Tweet vom 20.11. dem Iran gegen England Erfolg wünscht. Am Iran hat er offensichtlich nichts zu kritisieren.

Im Übrigen bin ich nicht der Ansicht, dass ein absolutes Interventionsverbot herrschen sollte, es kann Situationen geben, in denen eine Intervention angebracht ist. Es ist allerdings eine heikle Sache, da letztlich reine Auslegung. Jemand, der allgemein gegen Interventionen ist, müsste erklären, weshalb bei umfassenden u. offensichtlichen "Gräueltaten" nicht eingriffen werden sollte bzw. warum auf Ebene der Völker u. Nationen und darüber nicht, darunter, innerstaatlich, aber schon.

Allnichts

24. November 2022 12:48

2/2

Der deutschen "Nationalmannschaft" wünsche ich Misserfolg und 0 Punkte, über den Sieg Japans habe ich mich angesichts der Umstände gefreut. Andere westeuropäische Nationalmannschaften, die den Namen auch wirklich noch verdienen, zeigen, dass es nicht nur in Osteuropa auch anders geht.

Laurenz

24. November 2022 13:31

(1)

Blaschke liegt falsch mit

Das fossile Zeitalter mit hohen Gas- und Ölexporten geht mittelfristig zu Ende, & so will das Emirat neue Wirtschaftszweige etablieren.

Das weiß keiner & ist auch nicht plausibel. Vor allem nicht in Anbetracht dessen, daß das mit am größten bekannte Gas-Feld im Persischen Golf liegt, Katar & dem Iran gehört. Wegen dieses Gas-Feldes wurde vom Westen der Syrien-Krieg 2011 entfesselt.

Neben den USA, haben auch Briten & Türken Militär vor Ort.  https://www.spiegel.de/politik/ausland/katar-wie-die-usa-tuerkei-und-grossbritannien-das-emirat-militaerisch-nutzen-a-1225292.html

Der Vergleich des Relotius mit Casablanca ist schlecht gelungen, die Schweiz ist adäquater.

Daß der Rewe-Vorstand der Mehrheit seiner Kunden in den Allerwertesten tritt, sei's drum. Wenn die Rewe-Kunden das brauchen...

Schaue seit vielen Jahren kein Männerfußball mehr, zu viel Popanz. Frauenfußball ist ehrlicher & ästhetischer. Logischerweise gibt es im Frauenfußball viele hübsche Lesben. Diese armen Schweine werden vom politisch abhängigen DFB für QT+ instrumentalisiert, ja mißbraucht, alles bigotte Heuchelei.

Laurenz

24. November 2022 13:32

(2)

Denn niemand, der auch nur ein bißchen denkt, will im Frauenfußball Transen oder Queere. Diese Lesben & auch alle Hetero-Spielerinnen, wie Frau Popp, setzen sich mit denen (Männern & Frauen) in ein Boot, welches Bill Burr trefflich beschreibt & reiten sich damit selbst in die Scheiße.  https://youtu.be/I745Ajeq_B8

Weibliche Fußballspieler, wie auch alle anderen weiblichen Mannschaftssportler sind bemerkenswerte Menschen. Sie haben den Frauen natürlich angeborenen Haß untereinander überwunden, zumindest dann, wenn Sie erfolgreich sind. Auf dem Platz mutieren immer wieder verblüffenderweise liebe & freundliche Frauen zu schönen & erbarmungslosen Kampfmaschinen, eine Erkenntnis zu der auch Thomas Gottschalk gelangt, auch wenn er sich im Alter keine Namen mehr merken kann, wenn er die schönste & die beste Fußballerin des Planeten eingeladen hat.  https://youtu.be/_aP4ImsHodI

Phil

24. November 2022 14:25

Keine Sympathie für ein Team durchgeimpfter Diversität, dessen Hauptpriorität "Queer"-Freundlichkeit zu sein scheint.

Dennoch kein Grund für eine Katar-Apologetik. Warum soll man Katars Zahlen glauben? Es ist zu vermuten, dass an den Vorwürfen von Ausbeutung und miserablen Arbeits- und Lebensbedingungen der Gastarbeiter etwas dran ist, selbst, wenn die Zahlen in den Medien übertrieben sind.

Außerdem geht Katar mit seinem Verbot von Homosexualität einen gehörigen Schritt weiter als bloß einer Ablehnung öffentlich propagierter Homosexualität (und natürlich jeglicher "Queer"-Ideologie). Letzterem kann, wenn nicht muss man zustimmen, aber ersterem?

Randbemerkung: Russland '18 fand ich die Marokkaner sympathisch. Wenn einer hinfiel, stand er sofort wieder auf. Keine Schwalben. Keine versteckten Fouls. Keine Diskussionen mit dem Schiedsrichter. Keine "Popstars" mit bunten Haaren. Nur ehrlicher, mancher würde sagen naiver Fußball. Echter Sport.

Phil

24. November 2022 14:40

@Laurenz Dito. Schaue wenn überhaupt auch nur noch Frauenfußball.

Niekisch

24. November 2022 15:21

"Weibliche Fußballspieler, wie auch alle anderen weiblichen Mannschaftssportler sind bemerkenswerte Menschen. Sie haben den Frauen natürlich angeborenen Haß untereinander überwunden, zumindest dann, wenn Sie erfolgreich sind. Auf dem Platz mutieren immer wieder verblüffenderweise liebe & freundliche Frauen zu schönen & erbarmungslosen Kampfmaschinen,.."

@ Laurenz ( 2 ): "Laurenz, mir graut vor Dir" Daß Sie hier offensichtlich "Narrenfreiheit" genießen, sollte Sie um so mehr dazu veranlassen, erst zu denken und dann zu schreiben sowie besser zu schweigen als z.B. von "natürlich angeborenem Haß" unter Frauen zu fabulieren. Vielleicht haben die Linken doch irgendwie Recht mit ihren Vorbehalten gegenüber Rechten. 

Hajo Blaschke

24. November 2022 16:19

@ Laurenz, hallo! Wo haben Sie denn Ihr Zitat auf eine Äußerung von mir her, die ich nie getan habe?

Kann schon mal passieren. Was ich allerdings nicht von Ihnen erwartet hahe, ist, dass Sie sich dem grassierenden Trand anpassen und den Akkusativ nicht mehr verwenden.

Zitat: Schaue seit vielen Jahren kein.. Männerfußball mehr. 

Laurenz

24. November 2022 16:55

@Phil

Katar

ist ein ehemalige Perlentaucher & Pirateninsel. Da wächst so gut, wie nix. Die Einheimischen zählen ca. 300k mit einer 9x so großen Zahl an Gastarbeitern. Die Insel liegt inmitten des Hexenkessels am Persischen Golf, quasi bis auf weitere Emirate allen größeren Nachbarn unterlegen. Um das als Staat zu überleben, muß die Diplomatie exquisit sein. Historisch unterlagen alle heutigen arabischen Staaten der islamischen Eroberung, wobei diese ganzen Golf-Staaten stammesgeschichtlich unterschiedlichen Strömungen folgen. Es gibt noch zB noch Ibaditen (Oman) oder Charidschiten, etc.pp.  Geopolitisch ins Rampenlicht geriet diese Golfregion mit dem steigenden Bedarf an Erdöl, ab ca. 1906. Das kann man alles nicht so einfach wegbügeln. Es handelt sich hier um eine andere Kultur, die es dort, wo sie herkommt, zu respektieren gilt. Daß natürlich die Umweltbedingungen, die der Bibel und dem Quran zugrunde liegen, heute längst überholt sind, steht auf einem anderen Blatt. In den ersten hundert Jahren des Islam hielt man diesen für eine christliche Sekte, da Jesus im Quran ca. 30x benannt ist, Mohammed nur 5x. Und wenn einer was an den gesellschaftlichen Umständen Katars ändern will, so sind es erstmal die Kataris selbst, die das wollen müssen & nicht irgendwelche woken Imperialisten & Halbalphabeten ohne Berufsabschluß, wie Bärbock.

Benedikt Kaiser

24. November 2022 18:40

Ein Kommentator, der ernstlich suggeriert, hier werde Katar zum neuen Sehnsuchtsland stilisiert, wird seitens des Autors ab sofort ansatzlos wegzensiert; nicht, weil ich ein leidenschaftlicher Katar-Apologet wäre, dem nichts Negatives einfiele, sondern weil schlicht u.a. folgende Passage »überlesen« wird:

Gewiß: Katar ist aus »rechter« Perspektive keineswegs als Garten Eden zu verherrlichen, nur weil die woke Schickeria der BRD einen neuen Teufel ausgemacht hat.

Es gäbe genug Kritik an katarischer Politik zu äußern [...]

Sandstein

24. November 2022 19:20

@BL „den Gnandenlosen“ 

also erstmal: getroffene Hunde bellen.

und dann wurde die Passage nicht überlesen. Der Witz ist vielmehr, dass trotz aller „abgebrachten“ Kritik darüber hinweg gesehen wird, weil Katar hinreichend positiv gegenüber der BRD empfunden wird. Das ist an Naivität nicht mehr zu übertreffen! 
Gruß ins Träumeland 

Phil

24. November 2022 19:24

@Laurenz Dass es eine andere Kultur ist, ist genau mein Argument zur Verteidigung Katars. Ich zeige ja nicht mit dem Finger auf Katar (falls es so rüberkam: Missverständnis).

Sandstein

24. November 2022 19:29

@BK

und noch was: diese zwanghafte Suche nach Verbündeten ist genau die Ursache für sowas unausgegorenes wie den „Ethnopluralismus“ 

Deutschland hatte nie Freunde in der Welt und wir sie auch nicht finden. Solange das nicht ankommt sind die Bemühungen witzlos. Aber gut, jeder nach seiner Fasson! 
 

Hartwig aus LG8

24. November 2022 19:33

""Denn Fußball-WM in Katar ist so wie Skispringen in den Bergen von Ruanda: Sport am falschen Ort,""

Die asiatische Winterspiele 2029 finden im sibierischen .... ähh, nein ... in Saudi Arabien statt.  Kein Scherz.

Zum Fußball: Einer wie ich, der im DDR-Kinderferienlager den Sieg der 1974er Mannschaft über die Niederlande gesehen hat, und das letzte mal 2014 über einen deutschen Sieg jubelte, der kommt vom Fußball nicht weg. Ich schaue viele Spiele der 22er WM...

@Laurenz: Als Gündogan gestern seine helle Rotze zweimal über die Zunge rotieren ließ, bevor er sie aufs Feld spuckte (der Fluch der Großaufnahme), da sehnte ich mich auch ein bisschen nach Frauenfußball; ansonsten aber nicht.

@BK: Und wie ich mich als Deutscher über polnische Siege freuen soll, bleibt Ihr ureigenstes Geheimnis. 

Seit ich nicht mehr "Der Mannschaft" zujubeln kann, halte ich es, wie so oft auch in anderen Breichen des Lebens, mit dem Underdog. Also gestern Japan, und nachher Serbien ... Und von mir aus soll Tunesien Weltmeister werden ... im tunesischen Block standen beim Spiel gegen Dänemark die wunderschönsten Frauen ... entgegen aller Klischees ...

Nath

24. November 2022 20:02

@Laurenz

"den Frauen natürlich angeborenen Haß untereinander..."

Diese These ist tausendmal steiler als die Eiger Nordwand. Entsprechend groß ist die Absturzgefahr. Demnach müsste es also heißen: "Das Ewig-Weibliche zieht uns hinab."

Selbst wenn Sie geschrieben hätten: "...den v i e l e n Frauen natürlich angeborenen Hass....", wäre eine Begründung schwer genug. In jedem Fall müssen Sie nun Beweise oder zumindest Wahrscheinlichkeitsargumente liefern, um einen harten Aufprall zu vermeiden.

Laurenz

24. November 2022 21:10

@Hartwig aus LG8

Auf den Platz rotzen.

Das machen die Frauen genauso. Hierbei handelt es sich beim Leistungssport mit 12 KM & mehr unregelmäßiger Laufleistung um einen natürlichen Vorgang. in ca. 90 Minuten mit Körpereinsatz im Zweikampf. Bei der intensiven Atmung müssen Dreck & Staub irgendwie weg. Ich habe noch keinen Spieler gesehen, der dazu eine Packung Taschentücher einstecken hatte & die benutzten Tücher dann einsteckte. Was bei den Frauen bis jetzt wesentlich angenehmer ist, sind die Zuschauer. Keine Pyros, keine verbalen Längenvergleiche, keine blindmachenden Choreos. Als vor 4 Tagen der Club (2. Ligamannschaft) gegen die Nummer 1 der 1. Liga, VFL Wolfsburg, 0:6 verlor, waren über 17k Anhänger & die Nürnberger Ultras im Stadion. Alle benahmen sich ordentlich & feiern einfach ihre Mannschaft, gute Stimmung. das ist in diesen Zeiten doch was wert. Die Karten kosten auch nicht viel.

Laurenz

24. November 2022 22:23

@Nath & Niekisch @L.

Nochmals lege ich Ihnen Bill Burr ans Herz. Den Link finden Sie weiter oben. Burr beschreibt explizit das Konsumverhalten der Frauen, natürlich auf Seine Art proletarisch & in den USA. Wer auch nur am Rande mit den TV-Konsumgewohnheiten der Masse deutscher Frauen vertraut ist, weiß, daß sich diese von den US Amerikanern kaum unterscheiden. Dort können Sie meine unmöglichen & unverschämten Behauptungen leibhaftig bestätigt finden. Denn es geht Burr genau um dieses Thema in Wechselwirkung mit Seinem weiblichen Publikum.

Ich kann Ihnen hierzu auch nur die hunderte von Videos des konservativen kanadischen Star-Psychologen und emeritierten Profs Jordan Peterson ans Herz legen, von denen ich ca. 60-70 konsumiert habe.  https://de.wikipedia.org/wiki/Jordan_Peterson

Die einzigen wirklichen Differenzen mit Peterson habe ich, (wird hier niemanden wundern,) in Glaubensfragen. Sonst bin ich von diesem Denker & Wissenschaftler tief beeindruckt.

RMH

25. November 2022 06:23

Fußball ist nach wie vor Breitensport und sehr, sehr viele Kinder und Jugendliche betreiben ihn, allen Unkenrufen von wegen Handy-Generation zum Trotz. Die schauen natürlich nach wie vor gerne Fußball und sind enttäuscht, wenn die deutsche Mannschaft verliert. Mit Sprüchen wie "ich bin für den Underdog, also Japan" oder "Frauenfußball ist besser", braucht man denen nicht zu kommen und so ist dann der Rechte am Ende wieder der Dauernörgler, der alles besser weiß und mit seinem demonstrativ-provokant-trotzigen Abseitsstellungen derjenige, den man im Zweifel nicht zu einer Party einlädt. Damit wiederum fühlt sich der Nörgler bestätigt und nörgelt weiter.

Wie auch immer: Frauenfußball ist objektiv langsamer und weniger körperlich als Männerfußball und wer diese Entdeckung der Langsamkeit goutiert, braucht erst gar nicht zum Eishockey als Zuschauer zu gehen, denn da ist alles gleich nochmal schneller und die kleine Scheibe für solche Trägheitsexperten schon gleich gar nicht mehr erfassbar.

Gustav

25. November 2022 09:23

Ein Nutzer der sozialen Netzwerke brachte es auf den Elfmeterpunkt:

Seien wir doch dankbar, dass die WM 2022 in Katar stattfindet. Stellt Euch das Spektakel in Deutschland vor: überall Regenbögen, kotzende Einhörner und am Ende ist die Ukraine Weltmeister…„.

Herzlichen Dank für diesen positiven Beitrag zum gesellschaftlichen Diskurs der „die Menschen“ in Deutschland.

Franz Bettinger

25. November 2022 09:55

@Niekisch und @andere: Um auf SiN das Privileg der Narrenfreiheit zugestanden zu bekommen, wie angeblich  unserem @Laurenz (was K+K zurecht bestreiten werden), muss man (trotz der Rosinen im Kopf) verdammt oft die Rosinen im Kuchen erkennen können. Mensch, seien Sie doch nicht so verbiestert! 

Niekisch

25. November 2022 10:07

" Burr beschreibt explizit das Konsumverhalten der Frauen"

@ Laurenz & Nath: Laurenz, anstatt auf Konsumverhalten und TV-Konsum oder Burrs Publikum auszuweichen, sollten Sie angesichts Ihres reichen Wissens um Evolution und Psychologie doch einmal ganz konkret erläutern, woher der "natürlich angeborene Haß der ! ( ergo aller ) Frauen untereinander  rührt und wie das wissenschaftlich zu belegen ist. Zumindest ich lasse Ihnen ihre Behauptungsorgien nicht durchgehen. Es dürfte im Interesse aller Nutzer liegen, daß ein gewisses Niveau eingehalten wird. 

Im übrigen steht immer noch Ihre unbelegte Behauptung im Raum, in der Weimarer Republik hätten Kommunisten Tausende Nationalsozialisten ermordet. 

Niekisch

25. November 2022 11:03

"Mensch, seien Sie doch nicht so verbiestert!"

@ Franz Bettinger 9:55: Wurden und werden Sie, insbesondere beim Thema Corona,  nicht selber unwirsch, ja verbiestert, wenn die Gegenseite Behauptungen wie einen Fußball statt Richtung Tor unkontrolliert in die Luft schießt? Für eine Plattform wie SiN ist es unabdingbar - schon wegen der Feindbeobachtung -, daß Kommenarinhalte korrekt und sinnentsprechend wiedergegeben sowie bei der Replik substantiiert und mit Nachweisen versehen agiert wird. Wir sind doch hier kein "troetcafe" wie bei mastodon....

Ralph

25. November 2022 11:24

Niekisch

Die genaue Anzahl ist mir nicht bekannt. Aber es waren viele! Lesen Sie das verdienstvolle Buch von A. K. Busch: „Blutzeugen - Beiträge zur Praxis des politischen Kampfes in der Weimarer Republik“. Die Lektüre wird sicherlich helfen, die Vorgänge ein Stück weit besser beurteilen zu können.

Allnichts

25. November 2022 11:54

RMH:

Ganz witzig, ein Bild wie jenes mit der Party und dem Nörgler kommt mir beim Verfolgen vieler Diskussionen in rechten Kreisen auch immer wieder in den Sinn. In meiner Vorstellung ist es allerdings eher der griesgrämige Onkel und die Familienfeier und er wird weiterhin dazu eingeladen.

Im Grunde ist es richtig, mit der Ablehnung der Schlandschaft ist meist kein Blumentopf zu gewinnen, ausser bei jenen, welche diese ebenfalls ablehnen. Dieses Prinzip lässt sich allerdings auf vieles übertragen, am Ende will "der Rechte" nun einmal vieles, was die Allgemeinheit nicht will, und umgekehrt, und das lässt sich nicht immer wegmoderieren. Sicherlich ist es geschickter, die eigenen Bedenken konstruktiver, anschlussfähiger rüberzubringen.

In meinem Fall konnte ich mich mit Japan irgendwie freuen, weil ich mich mit diesem Land halbwegs verbunden fühle, gerade für ein nichteuropäisches Land. Überhaupt zeigt das dortige Gesellschaftssystem, dass ein dekadenter, quasi-nationalistischer, liberal-konservativer Kapitalismus zwischen Tradition und High-Tech durchaus funktionieren und lebenswert sein kann.

Der Frauenfussball hat sich verbessert und ist doch immer noch unschön anzusehen, das Aussehen vieler Spielerinnen mal aussen vor. Vieles mag da noch authentischer wirken und auch sein, aber der Weg, der gegangen werden soll, ist klar. Ich hoffe, Laurenz meinte mit der schönsten Spielerin nicht die herbe Alexandra, sondern die fesche Giulia.

Laurenz

25. November 2022 12:02

@Niekisch

Ich habe Sie nicht vergessen und lese nur wegen Ihnen Band 8 Mommsens nochmal. Nähere mich an, bin auf Seite 356.

Was die Frauen angeht, so soll ich Ihnen hier im Forum meine seitenlange Erkenntnis über Frauen näherbringen? Früher dachte ich immer, Männer seien hormongesteuerter als Frauen. Weit gefehlt. Wir können froh sein, daß es überhaupt ein paar Frauen gibt, die ab & an zwischen ihren Hormonorgien das Denken außerhalb ihrer selbst betreiben. Wenn Sie mehr über meine Haltung wissen wollen, die ja nicht auf meinem Mist gewachsen ist, kann ich Ihnen schreiben oder mit Ihnen telefonieren, wenn Sie der Redaktion erlauben, diesbezügliche Daten weiterzugeben. Ich gebe Ihnen einen Anhaltspunkt. Jahrtausende alte Erfahrung sorgte dafür, daß Männer in den Krieg müssen. Armeen mit Frauen funktionieren nicht. Deswegen schickt Israel auch keine Frauen mehr in Kampfhandlungen. Unter Frauen gibt es keine Kameradschaft & keine Einordnung, wenn, nur dann, wenn der Chef ein Mann ist. Natürlich können Frauen ihre natürliche Programmierung überwinden, zB durch den Sport. Aber jede Frau sieht eine andere Frau als Gefahr an, je nach äußerlicher Einordnung. 80% der Männer bis 30 gelten für Frauen bis 30 als unattraktiv. Das heißt, Frauen bis 30 teilen sich 20% (oder weniger) der Männer. Das ändert sich ab 30, aber mit unglücklichen Konsequenzen. Ohne das weiter auszuführen, können Sie darüber mal in Ruhe nachdenken.

Halenberg

25. November 2022 16:23

@ Laur. „Was die Frauen angeht, so soll ich Ihnen hier im Forum meine seitenlange Erkenntnis über Frauen näherbringen?“

Bitte nicht.

Laurenz

25. November 2022 23:52

@Halenberg @L.

Bitte nicht...

Ja eben, dazu habe ich auch nicht wirklich Lust. Die Herren Niekisch & Nath kritisierten meine Sicht auf Frauen, welche ich durch einen Komödianten mit der spirituellen Wahrheitsfindung durch das Lachen Seines Publikums unterlegte. Man lacht nie über Lügen, immer nur über die überzogene Wahrheit. Deswegen war das Leben des Brian der erfolgreichste Film Monty Pythons. Hätte zumindest mal erwartet, daß die Herren eine Gegenthese aufstellen. Aber das taten Sie nicht.

Mitleser2

26. November 2022 09:48

@Allnichts: "Im Grunde ist es richtig, mit der Ablehnung der Schlandschaft ist meist kein Blumentopf zu gewinnen, ..."

Das mag so sein. Aber das Weltbild der SZ/ZEIT-Leser (gerade wenn sie akademisch gebildet sind) ist nun mal so gefestigt, dass es absolut unmöglich ist eigene Bedenken "anschlußfähig" rüberzubringen, da liegen Sie falsch. Der Graben zwischen Rechts und Linksgrün ist einfach unüberbrückbar. Eine Diskussion - sofern sie überhaupt stattfindet - führt zu nichts. Kenne ich sehr gut aus eigener Erfahrung. Hatte das gerade bei der Klimaschuld und den zu zahlenden Reparationen.

Laurenz

26. November 2022 11:59

@Mitleser2 @Allnichts

Der Graben zwischen Rechts und Linksgrün ist einfach unüberbrückbar.

Da muß man Ihnen widersprechen. Natürlich gibt es, da haben Sie Recht, keine Debatte. Aber die Debatte, wie der Graben, haben sich auch bald erübrigt. Damit die woken Linksgrünen überleben, braucht man die DDR 2.0, ein Neu-Wandlitz. Die DDR war aber ein Industriestaat, der all die Möglichkeiten einer Machtausübung gewährte. Das ist aber in der jetzigen Situation bald nicht mehr der Fall. Die Grundlage einer jetzt noch notwendig erscheinenden, aber nicht stattfindenden Debatte fällt einfach weg.

https://jungefreiheit.de/debatte/kommentar/2022/twitter-entlassungen/

Flaneur

26. November 2022 12:48

In arabischen Medien wurde Nancy Fasers Auftritt mit der Regenbogenbinde - so er denn überhaupt kommentiert wurde - als autosuggestiver Akt einer im Abstieg befindlichen, durch Hybris gekennzeichneten Zivilisation gedeutet, welche sich durch symbolhafte Handlungen ihrer vermeintlichen Überlegenheit zu vergewissern sucht.

Volksdeutscher

26. November 2022 15:53

Zlatan Ibrahimovic - ein schwedischer Fußballspieler? Oder gar ein Schwede? Ich zweifle daran, daß man ihn in Bosnien-Herzegowina für einen Schweden hält oder ihn gar als einen solchen ansieht. Warum wollen wir es hier in solchen Fragen immer "besser wissen", als die Menschen dort? Dort betrachten sie die Dinge noch realistisch, d.h. nicht politisch korrekt und unterwerfen sich nicht dem Ungeist des Liberalismus und seiner verdrehten Sprachregelung. Dort in Mittel-, Ost- und Südosteuropa weiß man, was man weiß: Staatsangehörigkeit ist keine Volkszugehörigkeit. Der Mensch kommt nicht vom Staate, sondern vom Volke her, das ist sein unverwechselbarer Ursprung. Wir wußten das einmal auch. Wenn Martin Sellner die ethnische Frage als die allerwichtigste unserer Zeit bezeichnet (womit er recht hat), dann ist eine derartig laxe Handhabung der Begriffe Staatsangehörigkeit und Volkszugehörigkeit, ja ihre offensichtliche Vertauschbarkeit, vollkommen kontraproduktiv für die rechte Sache. Dann haben wir Nietzsches Warnung vor der kalten Lüge des Staates zum wiederholten Male ignoriert: "Ich, der Staat, bin das Volk!"

Niekisch

26. November 2022 18:03

"@Niekisch

Ich habe Sie nicht vergessen und lese nur wegen Ihnen Band 8 Mommsens nochmal. Nähere mich an, bin auf Seite 356."

@ Laurenz 25.11. 12:02: Dann wollen wir mal hoffen, daß Sie auf S. 357 fündig werden. Selbst Mommsen wird nicht auf Tausende kommen.

Zum angeblich natürlich bedingten Haß der Frauen untereinander und aufeinander, also  a l l e r  Frauen können Sie auch jetzt keinen naturwissenschaftlich untermauerten Beweis liefern. Da sicher einige Nutzer interessiert sind, schlage ich vor, daß Sie hier in aller Kürze substantiiert vortragen.  

Laurenz

26. November 2022 18:04

@Volksdeutscher

Ob

Zlatan Ibrahimovic

sich als Schwede fühlt oder nicht, kann man Ihn nur selbst fragen. Zumindest spielt er freiwillig für die schwedische Nationalmannschaft. Seine Eltern stammen aus Bosnien-Herzegowina. Sein Vater ist Muslim, also mutmaßlich Bosnier oder historischer Osmane, & seine Mutter ist katholisch, was die Vermutung einer kroatischen Herkunft nahelegt.

Claudia Christiane Endler Mutinelli, kurz Christiane Endler, ist mutmaßlich der beste weibliche Torwart des Planeten. Diese hübsche Sportlerin hat einen deutschen Vater & eine italienische Mutter, tritt freiwillig & überzeugt für Chile an. Sie ist der Kapitän der chilenischen Nationalmannschaft. Frau Endler spielt, zusammen mit Nationalspieler  Sara Däbritz, im Verein für Olympic Lyonnais.

Es ist immer lustig, wenn Sie (1,83) über die Köpfe Ihrer durchweg einen Kopf kleineren chilenischen Mannschaftskameraden hinwegbrüllt. Sie können Sie hier 2021 beim Länderspiel gegen Deutschland in Offenbach sehen, ab 02:33 in der Aufstellung vor dem Spiel. https://youtu.be/nCMXs4B41xI

Sie sehen, ethnische Identifikation ist hier schwierig, nicht?

 

Laurenz

27. November 2022 09:02

@Niekisch @L.

Haß unter Frauen

Ich habe bereits meine Haltung geschildert & unterlegt. Daß ein Kommödiant & kein Psychologe den Nachweis führt, macht die Sache nicht schlechter. Der bekannteste (jüdische) Psychologe, der sich mit diesem Thema auseinandergesetzt hat, scheint Noam Shpancer zu sein. Wenn Sie meine Überschrift, auch gerne anders formuliert, in die Suchmaschine eingeben, finden Sie relativ viele Artikel zu diesem Thema, meist von Frauen geschrieben. Ich habe 3 gelesen & fand deren Interpretation meiner in diesen Artikeln anerkannten These nicht wirklich gut, weil sie oft versuchen, Frauen zu entschuldigen. Manche Studien/Interpretationen behaupten, daß Männer auf auffällige Frauen reagieren. Im Falle des SiN-Chefs stimmt das sogar. Aber normalerweise wollen gutaussehende Männer auffällige Frauen nur flach legen, sich aber nicht mit diesen binden. Denn, es ist im Alltag, nach 12 Stunden Arbeit & sonstiger Verpflichtungen, viel zu anstrengend. sich noch mit 5 anderen Männern um die eigene Frau zu kloppen. Wenn Sie das Thema interessiert, recherchieren Sie Selbst. Sie waren derjenige, der mir widersprach, aber dazu nichts auf den Tisch legte.

tearjerker

27. November 2022 11:48

Die FIFA steht wie andere global agierende NGOs unter Druck von US-Polit- und Wirtschaftsinteressen, die sich darauf richten Einfluss auf die Vermarktung und die Ressourcen der weltweiten Sportart Nr. 1 zu nehmen. Die erste Runde wurde auf rechtlicher Ebene geführt, setzte die ehemalige Spitze des Verbandes auf die Anklagebank und erzwang über die Grosssponsoren Regeländerungen nach US-Vorbild (Videoschiri). Runde 2 besteht in der massiven Ausweitung der Aktivitäten durch Aufblasen des Turniers und Vergabe des Turniers in die USA 2026, in deren Folge voraussichtlich Runde 3 eingeläutet werden wird, die in zweijährigem Modus, dem Wechsel zwischen Winter- und Sommerturnieren sowie weitergehenden Regeländerungen nach US-Vorbild bestehen werden. Letztere kündigen sich bereits in diesem Turnier mit dem Ziel der Erzielung einer bestimmten Nettospielzeit an.

Phil

27. November 2022 17:25

@RMH Ist es Nörgeln, wenn man sich nicht (mehr) identifizieren kann?

Die Entfremdung von der Nationalmannschaft passiert nicht von heut auf morgen, sie ist ein Prozess. Am Ende ist man – wie früher nur die Antideutschen – gar für Deutschlands Gegner.