Der Philosoph Max Scheler stellte die Trauerrede auf seinen Freund Walther Rathenau an der Universität Köln unter das Motto: »Nicht immer erleuchtet ein gewaltsamer Tod […] Wesen und Schicksal eines Menschen.« (1)
Wenngleich dieser Satz ziemlich trivial ist, da er auf die Mehrheit der gewaltsamen Tode zutrifft, so scheint er doch gerade auf Walther Rathenau nicht zuzutreffen. Zumindest legt das die gegenwärtige Interpretation seines Todes nahe, die von den Motiven seiner Mörder auf die Gesinnung des Opfers schließt. Weil diese zweifellos aus dem rechten Milieu kamen, muß Rathenau, so die oberflächliche Schlußfolgerung, ein Linker gewesen sein.
Offensichtlich bezieht sich Scheler, einen Monat nach dem Tod Rathenaus, auf die bereits bei der offiziellen Trauerfeier im Reichstag beginnende Vereinnahmung Rathenaus für die Weimarer Republik, wenn er weiter sagt: »Rathenaus Gestalt wird vielmehr durch dieses Ende verdeckt als erleuchtet. Darum möchte ich das Bild des Freundes vor falschen Schlaglichtern bewahren.« Eines dieser Schlaglichter sieht Scheler vor allem darin, daß Rathenau der »großen Masse des deutschen Volkes, die ihn nicht kennt, z. Z. fast ausschließlich als ›Märtyrer der jungen deutschen parlamentarischen Republik und Demokratie‹« erscheine.
Scheler fragt schließlich, in welchem Sinne Rathenau als ein solcher gelten könne, denn die Bedeutung des Wortes Demokratie sei vieldeutig: »War Rathenau Demokrat seinem Lebensgefühle nach? War er Demokrat im Sinne einer etwa in ethischen und naturrechtlichen rationalen Überzeugungen über die ›Gleichheit der vernünftigen Menschennatur‹ gegründeten allgemeinen verfassungspolitischen Grundanschauung von ›formaler Demokratie‹, so etwa wie Wilson oder sonst ein guter Amerikaner? War er Demokrat im Sinne einer positivistischen Philosophie, die der Weltgeschichte eine allgemeine Tendenz zum Wachsen der Demokratie unterlegt und deren Verwirklichung dann ›Fortschritt‹ nennt, so etwa wie Spencer? War er Demokrat im Sinne einer organischen Verwurzeltheit in den natürlichen Gliederungen seines Volkes?«
Schelers Antwort fällt eindeutig aus, wenn er feststellt, daß Rathenau in keiner dieser Bedeutungen Demokrat genannt werden könne. Im Gegenteil, er sei durch und durch Aristokrat gewesen, habe in die Massen und die öffentliche Meinung wenig Vertrauen gehabt, dem Bild eines starken monarchistischen Zentralstaats angehangen, sei intellektueller Einzelgänger und überhaupt der Überzeugung gewesen, daß nur kleine Eliten die Menschheitsgeschichte vorantreiben würden. Einzig die »parlamentarische Erziehungsdemokratie für neue Führereliten«, für die er mangels Alternativen eingetreten sei, bringe ihn mit dem Begriff Demokratie zusammen. Wenn wir also Scheler folgen, der jeglicher Rechtslastigkeit unverdächtig ist, bleibt nicht viel übrig von der demokratischen Identifikationsfigur Rathenau.
Betrachtet man Leben und Werk Walther Rathenaus, (2) wird schnell deutlich, daß er selbst seinen Tod nicht als Opfer für die parlamentarische Demokratie gesehen hätte, sondern als Opfer der »Furiengeißeln der Vorzeit«, der niederen Instinkte wie Neid und Feindschaft, und damit derjenigen, die nicht in der Lage gewesen sind, die gemeinsame Aufgabe zu sehen. »In die Galeere geschmiedet, sollen wir uns in Ketten zerfleischen, obwohl es unser Schiff ist, das wir rudern, und unser Kampf, zu dem es auslief«, heißt es geradezu prophetisch in seinem Buch Von kommenden Dingen. (3)
Um diese Gemeinsamkeit des nationalen Wollens hat Rathenau sein Leben lang gerungen: einerseits privilegiert durch seine Stellung als Sohn des Gründers der AEG, dem der wirtschaftliche Erfolg in die Wiege gelegt war, andererseits durch seine jüdische Abstammung zunächst ausgeschlossen von dem, was er als Preuße am meisten begehrte, dem Wirken im höheren Staatsdienst.
Gegen diese Neigung, zu der noch die des freien Künstlertums kommt, schlägt er die vom Vater vorgesehene Laufbahn als Industrieller ein, die ihn über Stationen in Neuhausen (Schweiz) und Bitterfeld schließlich in den Vorstand (1899) und den Aufsichtsrat (1904) der AEG führt. Rathenau hat in seinem Leben die sagenhafte Zahl von über 80 Aufsichtsratsmandaten wahrgenommen. (4)
Neben seiner Tätigkeit in der Industrie beginnt Rathenau eine Karriere als Publizist. Sie nimmt ihren Anlauf mit anonymen Aufsätzen in Maximilian Hardens Zeitschrift Zukunft, geht dann in die regelmäßige Publikation von politisch-weltanschaulichen Aufsätzen über, erreicht ihren Höhepunkt in drei weltanschaulichen Hauptwerken vor und während des Krieges und besteht in der Nachkriegszeit vor allem aus tagespolitischen Stellungnahmen. Das Werk ist umfangreich, insbesondere, wenn man die zahlreichen Briefeditionen dazuzählt. (5)
Auch wenn das Thema »Judentum« immer mal wieder in den Schriften auftaucht, spielt der jüdische Glauben für ihn kaum eine Rolle. Institutionalisierter Religion stand Rathenau als intellektueller Feingeist immer ablehnend gegenüber. Andererseits sah er in der Taufe, der sich Juden unterzogen, um in eine staatliche Stellung zu gelangen, eine Form der Negativauslese, da sie nur im Schielen auf das Fortkommen begründet war. Seinen Wunsch, Reserveoffizier zu werden, konnte er sich daher nicht erfüllen.
Mit seinem ausdrücklichen Rassestolz, der in seinem ersten, zunächst pseudonym erschienenen Aufsatz »Höre, Israel!«, (6) trotz der abwertenden, immer wieder zitierten Feststellung, daß die Juden »auf märkischem Sand eine asiatische Horde« darstellten, deutlich zum Ausdruck kommt, war das unvereinbar. In diesem Stolz, der nicht der jüdische sein mußte, sah er so etwas wie die Grundbedingung höheren Menschentums. Wer nicht stolz und mutig ist, kann keinem höheren Ziel zustreben.
Vor dem Ersten Weltkrieg legte Rathenau diese Weltanschauung in zwei Büchern nieder. Sein Buch Zur Kritik der Zeit (1912) ist ein Essay über die Sinnsuche im Industriezeitalter. Rathenau stellt sich damit in eine Reihe von Denkern, die, ohne parteipolitisch wirken zu wollen, dem Zeitalter eine düstere Prognose ausstellten. Sie hat, auch nach Rathenaus Auffassung, ihren Grund zum einem im Erlahmen der schöpferischen Kräfte, zum anderen in der Macht, die Technik und Organisation über den Menschen gewinnen, der damit wiederum zu einem Rädchen im Getriebe degradiert wird. Das Buch ist ein Manifest des Kulturpessimismus, das die herrschende Einförmigkeit und den Stillstand beklagt und diesen Zustand auf eine ungesunde Rassemischung zurückführt.
Denn nach Rathenau gibt es zwei verschiedene Rassen in Deutschland, eine furchtsame und eine mutige: »Wer ein preußisches Regiment defilieren sah und die Gestalten der Truppe mit denen der Führer verglich, der hat, wenn anders sein Auge für Betrachtung organischer Wesen geschärft ist, den Gegensatz zweier Rassen erkannt: gleichzeitig aber hat er ein sichtbares Symbol und Abbild der Gliederung unseres Volkes erblickt.« (7) Die einen sind Nachfahren der germanischen Eroberer, die anderen der unterworfenen Urbevölkerung.
Rathenau sieht in der Geschichte das Gesetz walten, daß die Unterschicht am Ende immer von der Unterwerfung durch eine Oberschicht profitiert und sich entsprechend vermehrt, wohingegen die Oberschicht ausgezehrt wird. Rathenau nennt diesen Vorgang »Verdichtung und Umlagerung«. Aus der Verdichtung, der Bevölkerungszunahme erfolgt der Zwang zur Mechanisierung, und gleichzeitig spricht sich die Umlagerung »in der geistigen Verfassung unserer Völker als Entgermanisierung aus, die ein neues, für die Aufgaben der Mechanisierung seltsam geeignetes Menschenmaterial geschaffen hat«. (8)
Daß es die Mechanisierung noch nirgends und zu keiner Zeit so stark gegeben hat wie im gegenwärtigen Europa, führt Rathenau auf das Zusammentreffen der klimatischen Voraussetzungen, aus denen der Zwang zur Vorsorge folgt, mit den intellektuell-ethischen Fähigkeiten, die es braucht, um die technisch-methodischen Hilfsmittel zu schaffen, zurück. Es liegt nahe, hier Max Webers These von der protestantischen Arbeitsethik im Hintergrund wirken zu sehen, wenngleich bei diesem die Rassenfrage keine Rolle spielt. Die Konsequenzen und die Unentrinnbarkeit dieser Konstellation sehen beide allerdings ähnlich. Die Mechanisierung der Gütererzeugung macht die Organisation von Gesellschaft notwendig. Es entsteht ein Zwang, dem sich auch scheinbar entgegengesetzte Bewegungen, zu denen Rathenau den dogmatischen Sozialismus zählt, nicht entziehen können.
Rathenau bleibt fixiert auf die Rasse, wenn er die Mechanisierung auf die Ablösung der Herrschaft der Herrenrasse zurückführt. Diese war furchtlos und zur Mechanisierung nicht veranlagt, weil ihr zweckhaftes Denken fremd war. Aber es braucht andere Tugenden: »Die Furcht erspäht hinter den Dingen Gefahren und Hoffnungen, sie flüchtet in die Zukunft, indem sie die Gegenwart vernichtet. Der Mutige läßt sich die sinnliche und übersinnliche Gegenwart genügen, er respektiert die Dinge, liebt sie um ihrer selbst willen und benutzt keine Kreatur als Mittel.« (9) Diese etwas willkürliche Gegenüberstellung orientiert sich am landbesitzenden, dem Fortschritt ablehnend gegenüberstehenden Adel, der in dieser Stellung nur verharren kann, solange diese nicht in Frage gestellt wird.
Auch wenn den Juden seinerzeit eine besondere Affinität zum Kapitalismus, und damit ja zur Mechanisierung, dem Resultat der Herrschaft der Mutlosen, zugeschrieben wurde, sieht Rathenau im Antisemitismus die falsche Schlußfolgerung aus der richtigen Prämisse, der Feststellung einer Entgermanisierung. Solange der Antisemitismus auf die Regermanisierung abzielt, respektiert Rathenau ihn, sieht allerdings die von ihm geforderte Volksentmischung als praktisch unmöglich an. Daß die Juden an der Entwicklung zur Mechanisierung schuld seien, hält er für eine Übersteigerung, weil der jüdische Einfluß kaum erklären dürfte, wie aus Rittern Kaufleute wurden. Hier sieht er eher den Ehrgeiz und den Warenhunger der Unterschicht als ursächlich an, die irgendwann übermächtig wurden und alles in ihren Dienst nahmen.
Obwohl die Mechanisierung gerade dabei ist, die Welt zu vereinheitlichen, unsere Ideale zu formen und bis in den letzten Winkel vorzudringen, sieht Rathenau in ihr den Keim ihres eigenen Untergangs: »Denn im Urgrund ihres Bewußtseins graut dieser Welt vor sich selbst; ihre innersten Regungen klagen sie an und ringen nach Befreiung aus den Ketten unablässiger Zweckgedanken.« (10) Auch in dieser mechanisierten und durchgetakteten Welt beginnt erneut die Sinnsuche, weil der Mensch glauben möchte oder wenigstens Werte braucht, die über den Zweck hinausgehen. Auch wenn Rathenau diesen Sinn in der Seele, dem höheren Menschentum erblickt, verharrt er in diesem Buch bei der Kritik, die ihre Glaubwürdigkeit vor allem aus der Tatsache bezieht, daß hier ein Vollender der Mechanisierung von dem Ende der von ihm selbst mitgeschaffenen Welt spricht.
Das Buch war ein großer Erfolg und wurde lebhaft diskutiert. Rathenau war aber offensichtlich mit dem erreichten Punkt nicht zufrieden und veröffentliche ein Jahr später ein wesentlich umfangreicheres Buch, Zur Mechanik des Geistes, das einerseits einen unklaren Begriff, die Seele, erläutern wollte, zum anderen aber die Schroffheiten des Vorgängers vermied, um niemanden vom Erkenntnisprozeß auszuschließen. Der Inhalt des Buches läßt sich schwer auf wenige Thesen reduzieren, weil Rathenau hier der damals üblichen Weitschweifigkeit frönt und bemüht ist, unter einer großen Zahl von Allgemeingültigkeit beanspruchenden Aussagen seine eigene Lebensphilosophie mehr zu verbergen als zu offenbaren.
Die Selbstzeugnisse Rathenaus, in denen er immer wieder betont, daß die Mechanik sein wichtigstes Buch sei, bestätigen die Interpretation, daß es ihm bei diesem Buch darum geht, den eigenen Entwicklungsweg nachzuzeichnen. Die Seele bedeutet die höchste Errungenschaft des einzelnen, die sich in der Außenwelt gespiegelt findet: »an unsrer Seele haben wir die Welt zu messen«. (11) In der »Evolution des praktischen Geistes«, wie der letzte Teil des Buches überschrieben ist, geht es um Ethik, Ästhetik und Pragmatik der Seele.
Der Weg der Menschheit zur Seele führt, was ja bereits die Kritik herausgearbeitet hatte, über die Mechanisierung. Die Mechanisierung läßt sich nur über Gesinnung überwinden, denn jede Verbesserung im Sinne einer Überwindung wäre nur im Rahmen der Mechanisierung denkbar. Er spricht daher von einer »inneren Wiedergeburt«, die notwendig sei, um den Zauberkreis der Mechanisierung, die Kräfte von Furcht und Begierde zu lockern: »Nicht Einrichtungen, Gesetze und Menschen schaffen das neue Leben, sondern Gesinnungen; den Gesinnungen des neuen Lebens aber folgen widerstandslos Einrichtungen, Gesetze und Menschen.« (12) Die Gesinnungen können von Rathenau nicht entwickelt werden, weil jeder seinen eigenen Weg zur Seele finden muß und weil das höhere Menschentum ja gerade darin besteht, sich den Konventionen der Zeit nicht zu unterwerfen. Kein Wunder, daß dieses Buch im Vergleich zu seinem Vorgänger kaum gelesen wurde.
Rathenau war sich des Problems bewußt, das im mangelnden Wirklichkeitsbezug des Buches lag. Er begann daher parallel mit der Niederschrift eines weiteren Buches, das die Konsequenzen aus Kritik und Sinnsuche ziehen sollte. Unterbrochen wurde er dabei durch den Ausbruch des Ersten Weltkrieges. Er stellte seine Fähigkeiten für einige Monate in den Dienst der allgemeinen Mobilmachung und baute eine eigene Abteilung im Kriegsministerium auf, die sich um die Rohstoffversorgung Deutschlands, die durch die englische Seeblockade unterbrochen wurde, kümmern sollte. Nach seinem Ausscheiden aus dem Amt im März 1915 setzte er die Arbeit an dem Buch fort, das 1917 unter dem Titel Von kommenden Dingen erschien und ein großer Erfolg wurde.
Auch hier ging es ihm um die »Entfaltung der Seele und ihres Reiches« (13) und um das »Wachstum der Seele«, (14) und er bietet als Institution, die diesen Weg gleichzeitig befördern und krönen soll, ausgerechnet den Staat an. »Der Staat soll sein das zweite, erweiterte und irdisch unsterbliche Ich des Menschen, die Verkörperung des sittlichen und tätigen Gemeinschaftswillens.« Was der Krieg durch die gelebte Gemeinschaft des Leidens, durch die Zurückdrängung des Luxus und die Vorbereitung einer künftigen Gemeinwirtschaft befördert, kann der Sieg wieder zunichte machen. Denn der Sieg rechtfertigt das Bestehende. »Niemals wieder darf Interesse und Erwerb uns das Erste, Nation und Staat uns das Zweite und Gott das sonntäglich Dritte sein«, das Schicksal dürfe nie wieder in die Hände von Erbverwaltern und Bierbankphilistern fallen.
Das bedeutete allerdings nicht, daß Rathenau die Niederlage wünschte, im Gegenteil: Noch im Oktober 1918 drängte er auf eine Fortsetzung des Krieges und sah in der Bitte um Waffenstillstand eine verhängnisvolle Entscheidung. Als es galt, die Konsequenzen dieser Entscheidung zu tragen, zögerte er nicht, seine Ämter in der Wirtschaft, die seine Unabhängigkeit garantierten, niederzulegen und als Minister politische Verantwortung zu übernehmen.
Er war in diesem Moment ein Beispiel preußischer Pflichterfüllung. Den Hinweisen auf die möglichen Gefahren seiner exponierten Stellung entgegnete er: »Wir müssen überall den Weg bis zum Ende gehen, den uns die Pflicht und die Verantwortung vor dem eigenen Gewissen vorschreibt.« (15) Daß er den Freiwilligen, die aus ähnlichem Geist heraus die Grenzen im Osten geschützt hatten, zum Opfer fiel, ist einer der tragischen Momente der deutschen Geschichte.
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(1) – Max Scheler: »Walther Rathenau. Eine Würdigung zu seinem Gedächtnis«, in: ders.: Schriften zur Soziologie und Weltanschauungslehre, Bern 1963 (= Gesammelte Werke 6), S. 361 – 376. Die folgenden Zitate Schelers sind dem Text entnommen.
(2) – Hierzu bietet neben dem Klassiker von Harry Graf Kessler (1928) immer noch das Buch von Peter Berglar, Walther Rathenau. Seine Zeit, sein Werk, seine Persönlichkeit (1970), die beste Einführung.
(3) – Walther Rathenau: Von kommenden Dingen (1917), in: ders.: Hauptwerke und Gespräche, hrsg. von Ernst Schulin, München 1977 (= Rathenau-Gesamtausgabe 2), 301 – 497, hier S. 496.
(4) – Vgl. Peter Strunk: »Die Karriere Walther Rathenaus in der AEG«, in: Die Extreme berühren sich. Walther Rathenau 1867 – 1922, hrsg. von Hans Wilderotter, Berlin o. J. [1993], S. 45 – 54, hier S. 49.
(5) – Die Gesammelte Schriften Rathenaus erschienen bereits zu Lebzeiten in fünf Bänden. Die wissenschaftliche Rathenau-Gesamtausgabe, die 1977 von Ernst Schulin mit den Hauptwerken und den Gesprächen begonnen wurde, ist 2015 und 2017 endlich durch die Bände mit den kleineren Schriften fortgesetzt worden. Die Briefe sind bereits in den 1920er Jahren in mehreren Auswahlbänden ediert worden; mittlerweile liegen ausgewählte Briefwechsel komplett ediert vor (mit Maximilian Harden und Wilhelm Schwaner).
(6) – Der Text erschien zuerst 1897 in der Zeitschrift Die Zukunft, 1902 nahm ihn Rathenau in seine Essay-Sammlung Impressionen auf. Erst als der Verfasser feststand, gab es einen Sturm der Entrüstung. Vgl. Helmuth Braun: »›Höre, Israel!‹. Antisemitismus und Assimilation«, in: Die Extreme berühren sich. Walther Rathenau 1867 – 1922, hrsg. von Hans Wilderotter, Berlin o. J. [1993],
S. 320 – 341, hier S. 320.
(7) – Walther Rathenau: »Zur Kritik der Zeit« (1912), in: ders.: Hauptwerke und Gespräche, hrsg. von Ernst Schulin, München 1977 (= Rathenau-Gesamtausgabe 2), S. 17 – 104, hier S. 33.
(8) – Ebd., S. 37.
(9) – Ebd., S. 70.
(10) – Ebd., S. 91.
(11) – Walther Rathenau: »Zur Mechanik des Geistes oder Vom Reich der Seele« (1913), in: ders.: Hauptwerke und Gespräche, hrsg. von Ernst Schulin, München 1977 (= Rathenau-Gesamtausgabe 2), S. 105 – 296, hier S. 207.
(12) – Rathenau: Mechanik, S. 280.
(13) – Rathenau: Dingen, S. 302.
(14) – Ebd., S. 327.
(15) – Walther Rathenau: Briefe. Zweiter Band, Dresden 1926, S. 347.