Daß die Geopolitik in Deutschland bis heute mit einem Tabu belegt ist, hat mit ihrer Doppelgesichtigkeit zu tun. Von der Wortbedeutung her, ist Geopolitik Bestandteil jeder politischen Analyse, weil die Beurteilung der Lage ohne die geographischen Faktoren unvollständig wäre.
Insofern hat sich das Tabu in der Wissenschaft gelockert, das in der Politik aber weiterhin Bestand hat. Denn hinter dem Wort Geopolitik verbirgt sich noch etwas anderes, eine konkrete Ideologie der Zwischenkriegszeit nämlich, deren Hauptvertreter, Karl Haushofer, lange in dem Ruf stand, Hitlers Lebensraumidee und die daraus folgenden Konsequenzen vorbereitet und begründet zu haben. (1)
Dieser Mißbrauch der Geopolitik paßte gut in das Konzept einer deutschen Kontinuität des Militarismus, dem ein Volk gehuldigt habe, das ständig danach trachtete, seine Nachbarn zu unterjochen. Es liegt aus diesem Blickwinkel nahe, unter der Geopolitik nur eine Verbrämung nackten Hegemonialstrebens zu verstehen. Der Krieg in der Ukraine hat das Wort »Geopolitik« zwar wieder hoffähig gemacht, allerdings bleibt Geopolitik hierzulande etwas Anrüchiges, weil man sich daran gewöhnt hat, die Parole vom Krieg für die Freiheit zu glauben. Nach dieser Auffassung haben nur Schurkenstaaten eine geopolitische Agenda – was es für die Deutschen zwingend macht, keine zu haben.
Wer von Geopolitik redet, kann von Karl Haushofer nicht schweigen. (2) Denn sein Name ist, obwohl er den Begriff nicht erfunden hat, mit der Geopolitik untrennbar verbunden, und er hat ihm, gerade weil er nicht aus der Wissenschaft kam, einen besonderen Inhalt gegeben.
Karl Haushofer, 1869 in München geboren, entstammte einer bildungsbürgerlichen Familie (sein Vater war Professor für Staatsökonomie und ein liberaler Politiker), schlug aber die militärische Laufbahn ein. Er diente in der Artillerietruppe des bayrischen Heeres, durchlief bis 1898 die Generalstabsausbildung und lehrte seit 1903 Kriegsgeschichte an der Bayerischen Kriegsakademie in München. Als eine Verwendung in der Provinz drohte, entschloß sich Haushofer, das Angebot anzunehmen, für einige Zeit als Militärbeobachter nach Japan zu gehen. Unterstützt wurde er dabei von seiner Frau, deren Vater für die notwendige Finanzierung sorgte.
Der Aufenthalt in Japan in den Jahren 1908 bis 1910 war für Haushofer der entscheidende Impuls, sich wissenschaftlich mit der Beziehung zwischen räumlichen Gegebenheiten und den politischen Möglichkeiten zu befassen. (3) Haushofer zeigte sich nachhaltig beeindruckt vom Aufstieg des Japanischen Reichs unter Kaiser Mutsuhito, dem es gelang, Japan wirtschaftlich und militärisch in die Moderne zu führen.
Nach seiner Rückkehr veröffentlichte er 1913 sein Buch Dai Nihon. Betrachtungen über Groß-Japans Wehrkraft, Weltstellung und Zukunft und wurde im Jahr darauf an der Universität München über den »deutschen Anteil an der geographischen Erschließung Japans und des Subjapanischen Erdraums« promoviert. Einer geplanten beruflichen Neuorientierung kam der Ausbruch des Weltkriegs zuvor, den Haushofer in verschiedenen Verwendungen mitmachte, bevor er 1919 seinen Abschied als Generalmajor erhielt. Im selben Jahr habilitierte er sich mit einer Arbeit über die geographische Entwicklung Japans in München. Hier lehrte er zunächst als Honorarprofessor und später als ordentlicher Professor Geopolitik.
Als schicksalhaft stellte sich in der Folge die Bekanntschaft mit Rudolf Heß heraus, den Haushofer über einen gemeinsamen Kameraden kennengelernt hatte. Heß spielte zwar zum Zeitpunkt des Kennenlernens in der NS-Bewegung noch keine große Rolle. Das änderte sich jedoch, als er 1924 gemeinsam mit Hitler in Landsberg in Festungshaft saß und dort die Aufgaben eines Sekretärs übernahm. Haushofer war zu diesem Zeitpunkt bereits als Geopolitik-Propagandist bekannt. Er verfügte seit 1924 mit der Zeitschrift für Geopolitik über eigenes Sprachrohr, das auch außerhalb der Hochschule zunehmend an Einfluß gewann. Über Heß bekam Haushofer in einem Moment Zugang zu Hitler, als dieser damit beschäftigt war, seine Weltanschauung festzulegen.
Seit 2016 liegt die kommentierte Ausgabe von Hitlers Mein Kampf vor, deren Abfassung in die Zeit der Festungshaft fällt. (4) Nützlich an dem Kommentar ist vor allem das Bemühen, die Aussagen Hitlers mit Quellen zu belegen, da dieser selbst nur sehr selten einen Hinweis auf seine Stichwortgeber angegeben hat. Was die Herausgeber da in bezug auf Haushofer ermittelt haben, ist nicht besonders spektakulär.
Im vierten Kapitel findet sich der Begriff »Lebensraum«, zu dem sich Hitler über Heß Aufklärung von Haushofer einholte. Allerdings war dieser Begriff spätestens seit den Kolonialdebatten des Kaiserreichs etabliert, auch wenn sich Hitlers Blick nach Osten richtete. Der Begründer der politischen Geographie, Friedrich Ratzel, hatte unter diesem Titel bereits 1901 eine Studie veröffentlicht. Weiterhin finden sich in Mein Kampf noch ein paar geopolitische Weisheiten, wie die, daß sich territorial umfangreiche Staaten schwerer besiegen lassen.
Unter dem Strich überwiegt bei Hitler die Kritik an Haushofer die wenigen positiven Bezugnahmen bei weitem. Hitler kannte Haushofers Japan-Buch von 1913, bewunderte die japanische Marine, interpretierte jedoch die Aneignung der europäischen Technik ganz anders als Haushofer. Entscheidend ist aber etwas anderes: Hitler sah für Deutschland nur eine Zukunft, wenn es Weltmacht wäre, und lehnte ein Bündnis mit der Sowjetunion ebenso ab wie eine Unterstützung der nationalen Befreiungsbewegungen etwa der Ukrainer und der Balten. (5)
Haushofer war dagegen immer ein Anhänger eines Kontinentalblocks, der von Deutschland über Eurasien bis nach Japan reichen sollte, um dem Einfluß der Seemächte etwas entgegensetzen zu können. Und er förderte die Vordenker nationaler Befreiungsbewegungen, etwa in Nordafrika. Es ist also äußerst schwierig, Haushofer als Ideengeber von Hitler zu bezeichnen. Vielmehr wird deutlich, daß es sich beim Nationalsozialismus und der Geopolitik um zwei unterschiedliche Politikansätze handelte, die beide eine umfassende Orientierung in der unübersichtlichen Nachkriegszeit bieten wollten.
Gemeinsam war beiden Weltanschauungen der Ausgangspunkt: die Niederlage im Ersten Weltkrieg und der daraus resultierende Versailler Vertrag, dessen Revision in Deutschland allerdings gesellschaftlicher Konsens war. Über die Ursache der Niederlage war man sich jedoch nicht einig. Sah hier mancher den Verrat der Heimatfront und die Überlebtheit des Kaisertums als ursächlich an (wie Hitler), suchte Haushofer die Ursachen auf einer tieferen Ebene.
Im Vergleich mit den Siegermächten fiel ihm zweierlei auf. Zunächst hatten diese klare Kriegsziele: Frankreich wollte Elsaß-Lothringen zurück, Rußland die Hegemonie am Schwarzen Meer, England sich die wirtschaftliche Konkurrenz vom Hals schaffen; in Deutschland zeigte die Kriegszieldiskussion, die nach Kriegsausbruch aufkam, daß man über die Verteidigung hinaus kaum eine Vorstellung davon hatte, was es in diesem Krieg zu erreichen galt.
Die Ursache dafür sah Haushofer im Fehlen einer Politikwissenschaft, (6) die in der Lage gewesen wäre, die Staatsbürger, aber auch das Volk, das ja über die Wahlen einigen Einfluß auf die Politik hatte, über die Notwendigkeiten des politischen Handelns aufzuklären. Denn ein Indiz für die Schwäche Deutschlands sah Haushofer in der zögerlichen Kriegspropaganda, die in Deutschland erst sehr mühsam in Fahrt kam, während die alliierte Seite schnell alle Register zog. Geopolitik wurde daher von Haushofer als praktische, geographisch ausgerichtete Politikwissenschaft konzipiert, deren Ziel die Revision des Versailler Vertrags war, was durch volkspädagogisches Wirken erreicht werden sollte.
Das Doppelgesicht der Geopolitik wird bereits hier deutlich: einerseits Wissenschaft, andererseits Ideologie. Allerdings ist der Eindruck weniger dramatisch, wenn man bedenkt, daß die Politikwissenschaft nach dem Zweiten Weltkrieg von den Siegern im Rahmen der Reeducation eingeführt wurde. Die Politikwissenschaft sollte nach dem Vorbild der amerikanischen »political science« dazu beitragen, die Deutschen in den westlichen Besatzungszonen im Sinne der liberalen Demokratie umzuerziehen. (7)
Auch hier eine wissenschaftlich verbrämte Ideologie, der es nicht um Erkenntnis der Wahrheit, sondern um Bestätigung einer Weltanschauung ging. Karl Haushofer hat diese Doppelgesichtigkeit ganz bewußt aufrechterhalten, weil er davon überzeugt war, daß eine Ideologie nur dann überzeugend ist, wenn sie sich zumindest dem Anschein nach wissenschaftlich stützen läßt. Der Erfolg des Kommunismus, der sich ebenfalls den Schein der Wissenschaftlichkeit gab, mag hier Vorbild gewesen sein. (8) Hinzu kommt, daß die Wissenschaft nach Meinung Haushofers dem bedrängten Volk gegenüber Pflichten hat und damit aufgefordert ist, ihre Erkenntnisse in der Praxis zur Entfaltung zu bringen.
Der Ansatz von Haushofer bestand ganz offensichtlich nicht darin, ein Werkzeug für die Politik zu schaffen, sondern über die Idee der Geopolitik selbst Politik zu machen. Er erhoffte sich von der Geopolitik nicht weniger als ein neues Politik- und Lebensverständnis. Mit Blick auf die Ideologiegeschichte des 20. Jahrhunderts bietet die Theorie des sozialen Mythos von Georges Sorel (9) eine Möglichkeit, den Anspruch der Geopolitik kurz zu umreißen.
Sorel war der Meinung, daß der politische Kampf Bilder benötige, die in der Lage seien, die Massen mitzureißen. Diese Bilder dürften nicht zu konkret sein, sondern sie müßten genügend Spielraum für eigene Vorstellungen geben. Gleichzeitig müßten sie eine Allgemeingültigkeit beanspruchen, um nicht beliebig zu sein. Sorel nannte als Beispiel für soziale Mythen der Vergangenheit den Ruhm bei den Griechen, die Freiheit in der Französischen Revolution und die Nation in den deutschen Befreiungskriegen.
Haushofers Geopolitik erfüllt einige der von Sorel genannten Eigenschaften. Sie ist eine Idee, der eine allgemeingültige Einsicht zugrunde liegt, sie hat einen prophetischen Anspruch, ohne die Zukunft vorherzusagen, und ist bestrebt, die Massen zu politisieren. Die Geopolitik sollte die Deutschen wieder zum Beweger der Geschichte machen und sie letztlich auch moralisch heben, indem die persönlichen Bedürfnisse hinter das gemeinsame Ziel der Wiederherstellung des Reiches zurückzutreten hatten.
Da Haushofer kaum Bemühungen unternommen hat, seine Auffassung von Geopolitik theoretisch zu begründen, muß man sich in seinen zahlreichen Buch- und Zeitschriftenveröffentlichungen nach Versatzstücken zu einer Theorie umsehen. Schwerpunkt blieb bei Haushofer die Geopolitik des pazifischen Raums, aber er verfaßte auch Bücher zur Wehrgeographie und zur Bedeutung der Grenzen sowie populärwissenschaftliche Überblickswerke, in denen er eine historisch und geographisch untermauerte Lageanalyse der gegenwärtigen Mächte lieferte. Regelmäßig veröffentlichte er in der Zeitschrift für Geopolitik, die er zunächst gemeinsam mit Fachkollegen herausgab. Aus dieser Zeit stammen auch die gemeinsam mit den Kollegen verfaßten Thesen zur Geopolitik:
Die Geopolitik ist die Lehre von der Erdgebundenheit der politischen Vorgänge.
Sie fußt auf der breiten Grundlage der Geographie, insbesondere der Politischen Geographie als der Lehre von den politischen Raumorganismen und ihrer Struktur.
Die von der Geographie erfaßte Wesenheit der Erdräume gibt für die Geopolitik den Rahmen ab, innerhalb dessen sich der Ablauf der politischen Vorgänge vollziehen muß, wenn ihnen Dauererfolg beschieden sein soll. Gewiß werden die Träger des politischen Lebens gelegentlich über diesen Rahmen hinausgreifen, früher oder später aber wird sich die Erdgebundenheit immer wieder geltend machen.
Im Sinne dieser Erkenntnis will die Geopolitik Rüstzeug zum politischen Handeln liefern und Wegweiser im politischen Leben sein.
Damit wird sie zur Kunstlehre, die die praktische Politik bis zu der notwendigen Stelle des Absprungs vom festen Boden zu leiten fähig ist. Nur so wird dieser Sprung vom Wissen zum Können und nicht vom Nichtwissen aus erfolgen, woher er sicher weiter und gefährlicher ist.
Die Geopolitik will und muß zum geographischen Gewissen des Staates werden. (10)
Diese Thesen legen zumindest eine deterministische Auffassung nahe, weil sie die Erdgebundenheit der Politik an den Anfang stellen. Allerdings lassen sich die weiteren Thesen nicht so verstehen, daß eine Politik ohne Rücksicht auf den Raum nicht möglich sei, sondern nur, daß sie scheitern müsse. Aus dieser Einsicht folgt der ideologische Ansatz der Geopolitik, der Politiker und Staatsbürger entsprechend einschwören möchte.
Haushofer selbst war zwar der Auffassung, daß die Geopolitik nur 25 Prozent der zum politischen Handeln notwendigen Erkenntnisse umfasse, daß man aber froh sein solle, wenigsten über die Wirkung dieses Anteils mit mathematischer Genauigkeit urteilen zu können. (11) Die Geopolitik sollte alles für die Macht Nötige bereitstellen und Jura als politische Leitwissenschaft ablösen, weil diese zu sehr auf das positive Recht fixiert sei, das der organischen Natur des Staates nicht gerecht werde. Richtig angewandt, war sie für Haushofer »etwas furchtbar Scharfes, eine schießbereite Mine, ein rasiermesserscharfer japanischer Zweihänder«. Sie sollte die Kunst der Politik lehren, womit Haushofer für die Geopolitik das Erziehungsrecht für Politiker reklamierte.
Der pädagogische Ansatz kommt ganz besonders im Hinblick auf den Einsatz von Karten, die ja zum geopolitischen Handwerkszeug gehören, zum Ausdruck. (12) Die deutsche Gewissenhaftigkeit habe hier, so Haushofer, verhindert, daß man schon früher dazu übergegangen sei, bei Karten das Typische herauszustellen und damit ihre suggestive Wirkung zu steigern. Die geopolitische Karte muß das Wesentliche hervorheben, sie muß wahr sein und für die Kernaussage schädliche Zufälligkeiten verschleiern, ohne Gefahr zu laufen, damit Anstoß zu erregen.
Die Ordnung des Weltbildes sei jedenfalls nur durch Karten möglich. Sie erinnern deshalb bei Haushofer manchmal schon an die heute allgegenwärtigen Infografiken. Ziel ist es, die Führer zu erziehen, indem man ihnen durch die Karten die Möglichkeit gibt, ihr zukünftiges Handeln in »Würde und Schönheit« zu planen. Ohne diese kartengestützte Vorbereitung laufe der Politiker Gefahr, Pfusch zu produzieren.
Die bereits erwähnte Bereitschaft Haushofers, nationale Befreiungsbewegungen zu unterstützen, läßt sich aus seiner geopolitischen Forderung ableiten, der Lebensraum müsse vernünftig und gerecht verteilt sein. Insofern war Haushofer ein klarer Gegner des Imperialismus, der dieser Forderung widersprach. Dieser Widerspruch mußte ab dem Moment der nationalsozialistischen Machtübernahme zum Problem werden, weil eine Konkurrenzweltanschauung jetzt die Leitlinien vorgab.
In der Weimarer Republik war die Geopolitik zwar offiziell nicht wohlgelitten, (13) aber sie war nicht zu Anpassungsleistungen gezwungen. Haushofer selbst hatte sich Anfang der 1930er Jahre, als es in der Herausgeberschaft der Zeitschrift für Geopolitik Streit über das Verhältnis zum Nationalsozialismus gab, zu dieser Bewegung bekannt, ohne allerdings seinen eigenen Ansatz aufzugeben.
Da man sich in dem politischen Ziel der Revision des Versailler Vertrags einig war, gab es für Haushofer nach 1933 politisch zunächst keinen Grund, auf Distanz zu gehen. Er versuchte vielmehr, die Geopolitik als Grundlage der NS-Politik zu betonen. (14) Haushofer war zudem, da sein Schwiegervater Jude war, auf das Wohlwollen des NS-Regimes angewiesen.
So lassen sich die Anpassungsleistungen, die sich insbesondere in der Frage des Einflusses der Rasse, die nach geopolitischer Überzeugung ein sekundäres Moment der Politik sein mußte, (15) niederschlugen, leicht erklären. Durch den Antikominternpakt mit Japan 1936 und den deutsch-sowjetischen Nichtangriffspakt von 1939 sah Haushofer noch einmal eine Chance für seine Idee des Kontinentalblocks kommen, die sich allerdings 1941 zerschlug. (16) Mit dem Englandflug von Heß und dem Beginn des Krieges gegen die Sowjetunion ging sein Einfluß auf die NS-Politik, der nie besonders groß gewesen war, gänzlich verloren.
Nach seiner zeitweisen Inhaftierung in Dachau, der Ermordung seines Sohnes Albrecht durch die SS und der Niederlage Deutschlands nahm er sich gemeinsam mit seiner Frau 1946 das Leben, nicht ohne zuvor mit einer »Apologie der deutschen Geopolitik« (17) über seine politischen Verstrickungen Rechenschaft abgelegt zu haben.
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(1) – Vgl. die ideologische Auffassung bei Dan Diner: »›Grundbuch des Planeten‹. Zur Geopolitik Karl Haushofers«, in: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte 32(1984), S. 1 – 28, und die wissenschaftliche Einordnung bei Rainer Sprengel: Kritik der Geopolitik. Ein deutscher Diskurs 1914 – 1944, Berlin 1996, u. a. S. 22 – 24.
(2) – Vgl. Adolf Jacobsen (Hrsg.): Karl Haushofer, Bd. 1. Lebensweg 1869 – 1946 und ausgewählte Texte zur Geopolitik, Boppard am Rhein 1979.
(3) – Vgl. Christian W. Spang: Karl Haushofer und die OAG. Deutsch-japanische Netzwerke in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, München 2018.
(4) – Vgl. Adolf Hitler: Mein Kampf. Eine kritische Edition, hrsg. von Christian Hartmann et al. im Auftrag des Instituts für Zeitgeschichte München – Berlin, München 2016 (online unter mein-kampf-edition.de).
(5) – Vgl. Hitler: Mein Kampf, Bd. 2, S. 303, 319 und 326.
(6) – Vgl. Karl Haushofer: »Grundlagen, Wesen und Ziele der Geopolitik«, in: ders., Erich Obst, Hermann Lautensach, Otto Maull: Bausteine zur Geopolitik, Berlin 1928.
(7) – Vgl. Caspar von Schrenck-Notzing: Charakterwäsche – Die amerikanische Besatzung in Deutschland und ihre Folgen, München 1964.
(8) – Eine Auseinandersetzung mit der kommunistischen Kritik an der Geopolitik findet sich bei: Max Baumann: »Wittfogel und Battaglia. Konservatismus, Romantik und Marxismus in ihrem Verhältnis zur Geopolitik«, in: Zeitschrift für Geopolitik 9 (1932), S. 577 – 581.
(9) – Vgl. Georges Sorel: Über die Gewalt, Frankfurt a. M. 1981.
(10) – Haushofer et al.: Bausteine, S. 27.
(11) – Vgl. Karl Haushofer: »Grundlagen, Wesen und Ziele der Geopolitik«, in: Bausteine, S. 47 f.
(12) – Vgl. Karl Haushofer: »Die suggestive Karte« (1922), in: Bausteine, S. 343 – 348; ders.: »Rückblick und Vorschau auf das geopolitische Kartenwesen«, in: Zeitschrift für Geopolitik 9 (1932), S. 735 – 745.
(13) – In »Geopolitik in Abwehr und auf Wacht«, in: Zeitschrift für Geopolitik 9 (1932), S. 591 – 594, merkt Haushofer an, daß die Geopolitik in Deutschland vom Rundfunk boykottiert werde.
(14) – Vgl. Karl Haushofer: »Pflicht und Anspruch der Geopolitik als Wissenschaft«, in: Zeitschrift für Geopolitik 12 (1935), S. 443 – 448. Hier heißt es: »Zuerst leben, dann Weisheit suchen, so ist die Grundlage politischer Wissenschaft, die Geopolitik, die notwendigste aller Wissenschaften […].« Anderes Beispiel von Haushofer: »Geopolitik als Grundlage jeder Raumordnung«, in: Zeitschrift für Geopolitik 13 (1936), S. 128 – 130, und »Stimme der Geopolitik« zum 29. März 1936, in: Zeitschrift für Geopolitik 13 (1936), S. 247.
(15) – In Ausgabe 13 (1936), S. 63 f. werden geopolitische Kollegen wegen einer falschen Auffassung zur Rassenfrage angegriffen.
(16) – 1941 erschien im Eher Verlag noch Haushofers Vortrag Kontinentalblock. Mitteleuropa, Eurasien, Japan, die vorletzte selbständige Publikation Haushofers im Dritten Reich.
(17) – Jacobsen: Haushofer, Bd. 1, S. 639 ff.