Die kleinasiatische Katastrophe von 1922

von Stefan Scheil -- PDF der Druckfassung aus Sezession 110/ Oktober 2022

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Wenn die Land­kar­te einer belie­bi­gen Welt­re­gi­on lan­ge und kla­re Gren­zen auf­weist, dann deu­tet das immer auf frü­he­re Kämp­fe hin. Hun­der­te Kilo­me­ter Grenz­li­nie wie mit dem Line­al gezo­gen oder an soge­nann­ten natür­li­chen Hin­der­nis­sen wie Flüs­sen ver­lau­fend – sie erin­nern stets an har­te Aus­ein­an­der­set­zun­gen, an deren Ende bru­ta­le Ent­schei­dun­gen stan­den, manch­mal sogar Völ­ker­mor­de. Eine die­ser Gren­zen fin­det sich im öst­li­chen Mit­tel­meer. Es ist die zwi­schen Grie­chen­land und der Türkei.

Heut­zu­ta­ge endet die Tür­kei an der Küs­te des klein­asia­ti­schen Fest­lan­des, wäh­rend die Inseln in der Ägä­is samt und son­ders zum grie­chi­schen Staats­ge­biet gehö­ren. Das gilt, obwohl sie teil­wei­se nicht nur in Sicht‑, son­dern gleich in Schwimm­wei­te vom tür­ki­schen Ufer ent­fernt lie­gen, wie es zuletzt die immer neu­en Anlan­dun­gen von Flücht­lin­gen auf grie­chi­schen Inseln zeig­ten, die nur einen kur­zen Weg aus der Tür­kei hatten.

Es ist nun recht genau hun­dert Jah­re her, daß die­ser Zustand so besteht. In den etwa zwei­ein­halb bis drei­tau­send Jah­ren davor wohn­ten Grie­chen auf allen Inseln, son­dern auch an allen Küs­ten des ägäi­schen Mee­res, sämt­li­chen Krie­gen und sons­ti­gen Umbrü­chen zum Trotz. Die­ser Teil des öst­li­chen Mit­tel­meers kann damit als einer der ältes­ten und sicher auch der pro­duk­tivs­ten Kul­tur­räu­me des Pla­ne­ten gel­ten. Es gab Zei­ten, da wur­den der gesam­te Mit­tel­meer­raum und Vor­der­asi­en von dort aus »hel­le­nis­tisch« geprägt.

Wenn dies im Jahr 1922 zu einem Ende kam, dann als Fol­ge einer gan­zen Ket­te von Ent­schei­dun­gen der soge­nann­ten gro­ßen Welt­po­li­tik und natür­lich auch als letz­te Kon­se­quenz von Jahr­hun­der­ten des zähen tür­kisch-osma­ni­schen Erobe­rungs­wil­lens. Letz­te­rer ver­wan­del­te sich zuletzt in einen wüten­den Kampf um natio­na­le Selbst­be­haup­tung, in dem vor nichts mehr zurück­ge­schreckt wurde.

Auf einer macht­po­li­ti­schen Ebe­ne ist dies rela­tiv zügig erzählt. Das tür­kisch-osma­ni­sche Staats­ge­biet umfaß­te auch um 1900 her­um neben dem klein­asia­ti­schen Kern­ge­biet der heu­ti­gen Tür­kei und Rest­be­sit­zun­gen in Süd­ost­eu­ro­pa noch beacht­li­che Tei­le Nord­afri­kas, inklu­si­ve Liby­en und Ägyp­ten. Dazu kamen die bes­se­ren Gegen­den der ara­bi­schen Halb­in­sel, inklu­si­ve der hei­li­gen Stät­ten des Islam, sowie das, was damals der »frucht­ba­re Halb­mond« genannt wur­de, also der heu­ti­ge Irak, Syri­en, Liba­non und Jor­da­ni­en. Kurz gesagt, han­del­te es sich um Filet­stü­cke von unge­heu­rem wirt­schaft­li­chen und stra­te­gi­schen Poten­ti­al, im Besitz eines Staa­tes, dem es wie fast allen nicht­eu­ro­päi­schen Rei­chen unmög­lich sein wür­de, sich in den Zei­ten der tech­no­lo­gi­schen Über­le­gen­heit Euro­pas zu behaupten.

Neben der Zer­schla­gung der euro­päi­schen Mit­tel­mäch­te Deutsch­land und Öster­reich-Ungarn geriet denn auch die Auf­tei­lung des osma­ni­schen Gesamt­be­sit­zes zum Haupt­the­ma des Ers­ten Welt­krie­ges. In meh­re­ren Geheim­ab­kom­men teil­ten Groß­bri­tan­ni­en, Frank­reich und Ita­li­en das Osma­ni­sche Reich wäh­rend der Kampf­hand­lun­gen schon ein­mal unter sich auf und ver­ga­ßen auch nicht, Tei­le davon ande­ren zu ver­spre­chen, nament­lich Paläs­ti­na sowohl als »jüdi­sche Heim­statt« wie gleich­zei­tig ara­bi­schen Staat zu deklarieren.

Dies schuf jene »Nah­ost-Kon­flik­te«, die auch hun­dert Jah­re spä­ter noch die täg­li­chen Abend­nach­rich­ten fül­len. Unab­hän­gig davon wur­den Lizen­zen und Schürf­rech­te in der gan­zen Regi­on Rich­tung Wes­ten ver­ge­ben. Sie bil­de­ten den Grund­stock für manch gro­ße Ver­mö­gen. In die­se Geschäfts­be­rei­che stie­ßen denn auch schnell die Ver­ei­nig­ten Staa­ten nach ihrem Kriegs­ein­tritt 1917 vor.

Es gab jedoch noch zwei ganz ande­re The­men, die letzt­lich zur grie­chi­schen Kata­stro­phe des Jah­res 1922 bei­tra­gen soll­ten. Da gab es zum einen die Sehn­sucht der christ­lich-ortho­do­xen Welt nach der alten Haupt­stadt des römi­schen Rei­ches, die als Kon­stan­ti­no­pel oder, grie­chisch ver­ball­hornt, »Istan­bul« der aktu­el­le Amts­sitz des tür­ki­schen Staats­chefs war. »Über Ber­lin nach Kon­stan­ti­no­pel« lau­te­te eine der inter­nen Paro­len, unter denen der rus­si­sche Zaren­hof des­halb 1914 den Krieg gegen Deutsch­land vom Zaun gebro­chen hat­te. Aus rus­si­scher Sicht stand Ber­lin seit den Zei­ten von Bis­marcks »Ber­li­ner Kon­greß« dem gro­ßen Sie­ges­zug Rich­tung Mit­tel­meer im Weg, der in der Befrei­ung der christ­li­chen Haupt­stadt vom isla­mi­schen Joch gip­feln sollte.

Nun gab es seit 1917 kei­nen rus­si­schen Zaren­hof mehr, und die neu­en Macht­ha­ber vor Ort streb­ten zwar auch nach Ber­lin, aber aus ande­ren, näm­lich aus welt­re­vo­lu­tio­nä­ren Grün­den. An die Stel­le des rus­sisch-ortho­do­xen konn­te des­halb der grie­chisch-ortho­do­xe Wil­le zur Rück­erobe­rung Kon­stan­ti­no­pels tre­ten, jener Stadt, in der immer noch (und bis heu­te) das Ober­haupt der grie­chisch-ortho­do­xen Kir­che resi­diert. Und zu die­sem Pro­gramm, für das die grie­chi­sche Regie­rung 1918 die Zustim­mung der Sie­ger­macht Groß­bri­tan­ni­en gewin­nen konn­te, trat dann noch als Abrun­dung die Rück­ge­win­nung der sons­ti­gen grie­chi­schen Sied­lungs­ge­bie­te in Klein­asien für den grie­chi­schen Staat hinzu.

Ein sol­ches Pro­jekt klang damals weit­aus weni­ger exo­tisch als heu­te. Daß nach dem gera­de zu Ende gegan­ge­nen »Gro­ßen Krieg« die Welt neu ver­teilt wür­de, galt sowie­so als aus­ge­mach­te Sache. Die Ver­viel­fa­chung des Gebie­tes von Ser­bi­en oder die Dis­kus­si­on über die Neu­grün­dung eines Polen von fast impe­ria­lem Aus­maß gehör­ten zu den Pro­duk­ten die­ser Stim­mung. Auch die bür­ger­lich-libe­ra­le Regie­rung Ita­li­ens hat­te sich vor die­sem Hin­ter­grund ein ansehn­li­ches Stück im tür­ki­schen Klein­asi­en gesi­chert, dar­un­ter die heu­te so belieb­te Urlaubs­stadt Anta­lya. Man gedach­te den damals noch vor­han­de­nen, star­ken Bevöl­ke­rungs­über­schuß Ita­li­ens dort anzu­sie­deln und auf die damals ver­gleichs­wei­se über­schau­ba­re Zahl eth­ni­scher Tür­ken dabei kei­ne beson­de­re Rück­sicht neh­men zu müssen.

An die­ser Stel­le aller­dings trat dann das oben ange­deu­te­te wei­te­re The­ma zuta­ge, das die grie­chi­schen Revi­si­ons­träu­me in einen Alp­traum ver­wan­deln soll­te: der pure Selbst­be­haup­tungs­wil­le der tür­ki­schen Nation.

Das alte Osma­ni­sche Reich war allein schon durch sei­nen oben geschil­der­ten Umfang unver­meid­lich ein Viel­völ­ker­staat gewe­sen. Zusam­men­ge­hal­ten wur­de er durch den Macht­wil­len der Mon­ar­chie und dem Selbst­an­spruch sei­ner Herr­scher, als Kali­fen und Beschüt­zer der hei­li­gen ­Städ­ten jeweils auch welt­li­ches Ober­haupt der isla­mi­schen Welt zu sein. Mit dem Kriegs­ein­tritt auf deut­scher Sei­te im Jahr 1914 rief die­ses Ober­haupt daher den »Dji­had«, den Hei­li­gen Krieg gegen den christ­li­chen Wes­ten in Lon­don und Paris aus. Er fand aber eher wenig Reso­nanz in der isla­mi­schen Welt.

Die­ser Teil der osma­ni­schen Staats­idee konn­te als über­holt gel­ten, und bereits frü­her hat­te sich abge­zeich­net, daß auch sonst vor allem der tür­ki­sche Natio­nal­ge­dan­ke die kom­men­de Basis des tür­ki­schen Staa­tes sein wür­de – mit allen Fol­gen für die­je­ni­gen, die als »natio­nal unzu­ver­läs­si­ge« Min­der­hei­ten neu­er­dings zur Gefahr erklärt wurden.

Wäh­rend des Ers­ten Welt­krie­ges traf dies zunächst die in der Tür­kei leben­den christ­li­chen Arme­ni­er. Den Skan­dal, »Arme­ni­er schlach­ten«, hat­te es zwar bereits in den Jahr­zehn­ten vor dem Krieg in tür­ki­schen Städ­ten immer wie­der gege­ben. Kla­gen über tür­ki­sche Aus­schrei­tun­gen gegen die arme­ni­sche Min­der­heit füll­ten die Welt­pres­se. Unter dem Druck des Krie­ges mit Ruß­land wur­den die Arme­ni­er ins­ge­samt dann jedoch aller mög­li­chen wei­te­ren Din­ge wie Zer­set­zung oder Sabo­ta­ge ver­däch­tigt und zur »Fünf­ten Kolon­ne« erklärt. Dar­auf­hin der­art in Mas­sen und unter schwie­ri­gen Umstän­den aus der angeb­li­chen Gefah­ren­zo­ne depor­tiert, star­ben sie in Mil­lio­nen­zahl, auch gegen den Wil­len und gegen den Ein­spruch des deut­schen Ver­bün­de­ten bei tür­ki­schen Stellen.

An ande­rer Stel­le griff das deut­sche Kai­ser­reich erfolg­rei­cher ein. Denn auch die noch nicht sehr zahl­rei­che jüdi­sche Sied­lungs­be­we­gung in Paläs­ti­na, der soge­nann­te Jischuw, geriet im Krieg nach 1914 als poten­ti­ell unzu­ver­läs­sig ins Visier des tür­ki­schen Staa­tes. Begüns­tigt wur­de dies in die­sem Fall zudem dadurch, daß ein sehr gro­ßer Teil der jüdi­schen Sied­ler zu die­ser Zeit eben aus Ruß­land stamm­te und der Ver­dacht des rus­si­schen Agen­ten­tums somit vor­der­grün­dig noch nahe­lie­gen­der schien. Hier gelang es dem deut­schen Aus­wär­ti­gen Amt jedoch, die Exis­tenz des Juden­tums in Paläs­ti­na über die Welt­kriegs­zeit zu ret­ten, wie nicht weni­ge dank­ba­re Zio­nis­ten spä­ter in ihren Memoi­ren ein­räum­ten. 1918 trotz­te deut­scher Ein­fluß der Tür­kei sogar noch das heu­te weit­ge­hend ver­ges­se­ne Ver­spre­chen ab, in Paläs­ti­na jüdi­sche Auto­no­mie zu ermöglichen.

Blie­ben nun also die eben­falls christ­li­chen ortho­do­xen Grie­chen, die den Welt­krieg inner­halb der Tür­kei trotz gele­gent­li­cher Aus­schrei­tun­gen bis dahin eini­ger­ma­ßen unbe­scha­det über­stan­den hat­ten. Gera­de sie gerie­ten nun weit­ge­hend ohne eige­nes Zutun tat­säch­lich in die Rol­le als »Fünf­te Kolon­ne« und Spal­tungs­ur­sa­che, die bei den Arme­ni­ern so blu­tig geen­det hatte.

Das grie­chi­sche Kern­land hat­te sich 1916 ent­schlos­sen, eben­falls in den Gro­ßen Krieg ein­zu­tre­ten. Mit im Blick hat­te die Staats­füh­rung unter Minis­ter­prä­si­dent Veni­zelos damals schon die Aus­sicht auf ent­spre­chen­de ter­ri­to­ria­le Beu­te. Im Umfeld der alli­ier­ten Frie­dens­kon­fe­renz in Paris gelang es der grie­chi­schen Dele­ga­ti­on auch tat­säch­lich, für sol­che Plä­ne eine Mehr­heit an schein­bar ent­schei­den­den Stel­len zu gewinnen.

Eine ansehn­li­che Frak­ti­on im bri­ti­schen For­eign Office hat­te die grie­chi­sche Sache ohne­hin hin­ter sich gehabt. Nun tra­ten im Mai 1919 noch der Prä­si­dent der USA und der Regie­rungs­chef Frank­reichs die­ser Sache bei und erklär­ten das heu­ti­ge Izmir (Smyr­na) nebst angren­zen­dem Umland zum grie­chi­schen Man­dat. Schon weni­ge Tage spä­ter lan­de­ten dort grie­chi­sche Trup­pen. Die Stim­mung unter den ansäs­si­gen Grie­chen soll aus­ge­las­sen gewe­sen sein, so wird berichtet.

Eine tür­ki­sche Reak­ti­on bestand vor­läu­fig in laut­star­ken Pro­tes­ten und Demons­tra­tio­nen in ver­schie­de­nen Groß­städ­ten. Die Regie­rung selbst stand unter Auf­sicht der Sie­ger­mäch­te und betrieb im wesent­li­chen das, was man in Deutsch­land zur sel­ben Zeit »Erfül­lungs­po­li­tik« nann­te. Es war nur ein his­to­ri­scher Zufall, daß eben­falls im Mai 1919 in Sam­sun am Schwar­zen Meer ein Mann namens Kemal Pascha sei­nen Dienst antrat. Er soll­te als Armee-Inspek­teur im Auf­trag der Regie­rung des Sul­tans, die in Istan­bul unter der Auf­sicht der Entente stand, die osma­ni­schen Trup­pen demobilisieren.

Kemal Pascha tat in der Fol­ge­zeit ganz ande­re Din­ge und zet­tel­te in der Tür­kei schließ­lich eine kom­pro­miß­lo­se Revo­lu­ti­on natio­na­len Aus­ma­ßes an, die in den kom­men­den Jah­ren sämt­li­che Tei­lungs- und Besat­zungs­plä­ne des Wes­tens über den Hau­fen warf. Dik­ta­te des Wes­tens wur­den nicht mehr »erfüllt« und konn­ten auch nicht mehr durch­ge­setzt wer­den. Die west­li­che Öffent­lich­keit war der ewi­gen Krie­ge über­drüs­sig, der ame­ri­ka­ni­sche Prä­si­dent hat­te sei­ne Pari­ser Ent­schei­dun­gen in Washing­ton nicht durch­set­zen kön­nen, die Unter­stüt­zung brö­ckel­te aller­or­ten. So sahen sich die Grie­chen in Klein­asi­en im Jahr 1922 weit­ge­hend allein der tür­ki­schen Über­macht gegenüber.

Die Bri­ten moch­ten bis zuletzt nicht von ihren Inter­es­sen las­sen. Nur eine direk­te mili­tä­ri­sche Akti­on konn­te hel­fen, und so ver­faß­ten der bri­ti­sche Pre­mier Lloyd Geor­ge und der all­zeit kriegs­be­rei­te Minis­ter Win­s­ton Chur­chill das soge­nann­te Cha­nak-Kom­mu­ni­qué. Sie rie­fen dar­in die bri­ti­schen Domi­ni­ons, ihre Herr­schafts­ge­bie­te also, ohne vor­he­ri­ge Kon­sul­ta­ti­on zur Hil­fe­leis­tung gegen die Tür­kei auf, beschleu­nig­ten als Ergeb­nis aber nur den Sturz der eige­nen Regie­rung. Denn die Domi­ni­ons nah­men kei­ne Befeh­le mehr aus Lon­don ent­ge­gen, und im Sep­tem­ber 1922 trat Lloyd Geor­ge zurück.

Um wenigs­tens eini­ge bri­ti­sche Zie­le zu ret­ten, vor allem sol­che Din­ge wie die freie Ein­fahrt bri­ti­scher Kriegs­schif­fe ins Schwar­ze Meer, durch­schlug Lord Cur­zon unter der neu­en Regie­rung den aus der natio­na­len Selbst­be­stim­mung gewo­be­nen gor­di­schen Kno­ten und erlaub­te der Tür­kei die Ver­trei­bung aller in Klein­asi­en ansäs­si­gen Grie­chen (ca. 1,35 Mil­lio­nen), nicht nur von der Ägä­is-Küs­te, son­dern auch aus den Schwarzmeer-Regionen.

Das Schick­sal der so ver­trie­be­nen Grie­chen stell­te ein Novum der euro­päi­schen Poli­tik dar, an das noch wäh­rend der Ver­sailler Kon­fe­renz kaum gedacht wor­den war, obwohl die gro­ßen deut­schen und unga­ri­schen Min­der­hei­ten in den neu­en Nach­bar­staa­ten vie­len als Pro­blem und als künf­ti­ger Unru­he­herd gal­ten. Es soll­te aber ein Prä­ze­denz­fall wer­den, der die Phan­ta­sie bri­ti­scher Poli­tik in den nächs­ten Jahr­zehn­ten beschäf­tig­te und wäh­rend der drei­ßi­ger Jah­re auch schon als künf­ti­ge Lösung für Mit­tel­eu­ro­pa gehan­delt wurde.

Der tsche­chi­sche Exil­prä­si­dent for­der­te 1941 unter aus­drück­li­cher Beru­fung auf das Vor­bild Grie­chen­land den Bevöl­ke­rungs­exodus der Deut­schen aus Böh­men und Mäh­ren. So gibt es heu­te auch in Mit­tel­eu­ro­pa manch kla­re und gera­de Gren­ze zu begutachten.

 

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