Orale Demokratie

Zur Selbstlegitimation der Demokratie gehört die meist unwidersprochene Grundannahme, sie lebe und funktioniere aus der Gesellschaft mündiger Bürger heraus.

Heino Bosselmann

Heino Bosselmann studierte in Leipzig Deutsch, Geschichte und Philosophie für das Lehramt an Gymnasien.

Mün­dig­keit geht auf das alt­hoch­deut­sche „Munt“ zurück, das für Herr­schaft, Für­sor­ge, äuße­re Haf­tung und Schutz steht und so dem ger­ma­ni­schen Haus­herrn gegen­über Fami­lie und Gesin­de zukam; phi­lo­so­phisch jedoch ist der Begriff längst vom eman­zi­pa­to­ri­schen Den­ken überzeichnet.

Kant wird zwar kaum gele­sen, aber jeder kennt des­sen ver­lo­cken­de Defi­ni­ti­on: „Auf­klä­rung ist der Aus­gang des Men­schen aus sei­ner selbst­ver­schul­de­ten Unmün­dig­keit.“ Man hört solch Kom­pli­ment gern. Der Mensch sei also end­lich zum bewuß­ten Sein befreit, mehr noch, es lie­ge in jedem Indi­vi­du­um die Befä­hi­gung, die­sen Schritt immer wie­der auto­nom zu vollziehen.

Mehr denn ja dürf­te heu­te Urteils­ver­mö­gen von­nö­ten sein, um gän­gi­ge Zuschrei­bun­gen und per­for­ma­ti­ve Sprech­ak­te von Mar­ke­ting bis Poli­tik kri­tisch prü­fen. Bevor das aber mög­lich ist, soll­te man sich in sei­ner eige­nen Posi­ti­on orten kön­nen, um von dort aus bewußt und aktiv zu han­deln. Ein hoher Anspruch – glei­cher­ma­ßen an den Ver­stand wie an die Cou­ra­ge. – „Sape­re aude.“

Mün­dig ist, wer für sich selbst spricht, weil er für sich selbst gedacht hat und nicht bloß nach­re­det […]. Das erweist sich aber in der Kraft zum Wider­stand gegen vor­ge­ge­be­ne Mei­nun­gen und, in eins damit, auch gegen nun mal vor­han­de­ne Insti­tu­tio­nen, gegen alles bloß Gesetz­te, das mit sei­nem Dasein sich recht­fer­tigt. Sol­cher Wider­stand als Ver­mö­gen der Unter­schei­dung des Erkann­ten und des bloß kon­ven­tio­nell oder unter Auto­ri­täts­zwang Hin­ge­nom­me­nen, ist eins mit Kri­tik, deren Begriff ja vom grie­chi­schen ‚kri­no’, Ent­schei­den, herrührt.

So erklär­te es Ador­no. Auf­klä­rung folg­lich als Fähig­keit zum nach­denk­li­chen Wider­ste­hen. Aber für sich selbst ver­mag nun mal nicht jeder zu spre­chen, eben­so­we­nig wie jeder aus sich selbst denkt. Die hier auf­ge­ru­fe­ne Urteils­kraft ent­wi­ckelt sich nicht von selbst und ist nicht ein­fach wie ein Betriebs­sys­tem zu starten.

Daher woll­te die Auf­klä­rung zur Rei­fe erzie­hen, die Per­sön­lich­keit also bil­den. Aber genau die­ser Bil­dungs­an­spruch ist eben­so ver­lo­ren gegan­gen wie das einst apar­te „Rei­fe-Zeug­nis“ vom gän­gi­gen „Abi“ abge­löst wur­de. Man darf anneh­men, daß den hohen auf­klä­re­ri­schen Ansprü­chen weder die Mehr­heit einer Gesell­schaft genü­gen will noch über­haupt genü­gen kann. Oder auch nur genü­gen soll. Blo­ßes Mei­nen reicht längst aus, Wis­sen ist nicht erfordert.

In den Schu­len, ins­be­son­de­re in der poli­ti­schen Bil­dung oder eher schon ideo­lo­gi­schen Aus­bil­dung, geht es längst wie­der eher um das artig nach­zu­spre­chen­de Bekennt­nis als um selb­stän­dig errun­ge­ne Erkennt­nis. Über­haupt füh­ren grün­lin­ke Bil­dungs­re­for­men, wie sie hier vor­ge­stellt wer­den, eben nicht zu soli­den Kennt­nis­sen und Fähig­kei­ten der Her­an­wach­sen­den, son­dern las­sen sie noch beschleu­nig­ter dege­ne­rie­ren. Nach jedem desas­trö­sen Test, nach jeder depri­mie­ren­den Bil­dungs­stu­die for­ciert lin­ke Schul­po­li­tik genau jene Maß­nah­men, die ins Desas­ter führten.

Die Schul­po­li­tik selbst bedingt der­zeit den wach­sen­den kogni­ti­ven und sprach­li­chen Kretinismus.

Wer heu­te intel­lek­tu­ell wider­stän­dig im Sin­ne Ador­nos auf­tritt, gilt dem herr­schen­den Bünd­nis aus Poli­tik und Medi­en schnell als Popu­list. Und ein Popu­list ist nach aktu­el­ler Sprach­re­ge­lung grund­sätz­lich ja Rechts­po­pu­list. Was für eine Ver­keh­rung von Grund­be­grif­fen einer ehe­mals eher links inspi­rier­ten Philosophie!

Wenn es aber an qua­li­fi­zier­ter Mün­dig­keit zum einen aus Grün­den neu­er staat­li­cher Vor­mund­schaft­lich­keit, zum ande­ren infol­ge eines dys­funk­tio­na­len Bil­dungs­sys­tems fehlt, wie ist es dann um die Demo­kra­tie als poli­ti­scher Aus­drucks­form der Auf­klä­rung bestellt?

Zunächst ein­fach geant­wor­tet: Die Demo­kra­tie funk­tio­niert ja. Unter bestimm­ten Umstän­den und Gewähr­leis­tun­gen. Bre­chen die weg, droht revo­lu­tio­nä­re Gefahr. Die Geschichts‑, Staats- und poli­ti­sche Phi­lo­so­phie hel­fen hier weni­ger wei­ter als die prak­ti­sche Ethik. Indem Demo­kra­tien in Ent­schei­dungs­pro­zes­sen ein­fach der Mehr­hei­ten bedür­fen, sind sie Poli­tik gewor­de­ner Uti­li­ta­ris­mus, ori­en­tie­ren sich also dar­an, was eine abso­lu­te oder rela­ti­ve Mehr­heit gege­be­nen­falls unter­stützt, weil sie davon aus­geht, daß es ihr nützt.

Mehr­heits­ent­schei­dun­gen gal­ten nach dem Ende des Got­tes­gna­den­tums kurz­schlüs­sig als ver­nünf­tig klu­ge, als gute, min­des­tens als gerech­te Ent­schei­dun­gen. Moder­ne Demo­kra­tien fol­gen dem „hedo­nis­ti­schen Kal­kül“ Jere­my Bent­hams, schrän­ken dies allen­falls durch Grund­ge­setz­lich­kei­ten im Sin­ne eines qua­li­ta­ti­ver argu­men­tie­ren­den Regel­uti­li­ta­ris­mus, also nach prin­zi­pi­el­len, ver­meint­lich uni­ver­sell gel­ten­den Wer­te­ska­len ein, damit Grund­la­gen von Recht und Moral gewahrt bleiben.

Fol­ge­rich­tig schrei­ben sich die anglo­ame­ri­ka­ni­schen Ansät­ze des Uti­li­ta­ris­mus bis zu John Rawls’ ega­li­tä­rem Libe­ra­lis­mus fort, erwei­tert um kan­ti­a­ni­sche Bestand­tei­le deon­to­lo­gi­scher Ethik, die unter ande­rem den schwie­rig pro­ble­ma­ti­schen Begriff der Wür­de und der „unver­äu­ßer­li­chen Men­schen­rech­te“ betreffen.

Unse­re staat­li­chen Deu­tungs­be­hör­den ver­mit­teln, Demo­kra­tie ent­sprin­ge als Ergeb­nis einer geschicht­li­chen oder bio­gra­phi­schen Welt­bür­ger-Rei­fung qua­si evo­lu­tio­när-welt­geist­lich einer „Idee des Demo­kra­ti­schen“, ähn­lich der pla­to­ni­schen Idee des Guten. Hier erweist sich die Ver­bun­den­heit der Auf­klä­rung mit dem deut­schen Idea­lis­mus von Kant bis Hegel als Problem.

Die­se Namen auf­zu­ru­fen – bei­de übri­gens alles ande­re als „lupen­rei­ne“ Demo­kra­ten – gilt als aus­rei­chen­der Auto­ri­täts­be­weis für die Gut­hei­ßung des Demo­kra­ti­schen in gegen­wär­ti­ger Gestalt. In ähn­li­cher Wei­se muß Kants Alters­schrift „Zum ewi­gen Frie­den“ als Legi­ti­mie­rung für die EU oder gar eine „Welt­re­gie­rung“ herhalten.

Die immer mal beschwo­re­nen Gefah­ren für die Demo­kra­tie gehen weni­ger von nach­denk­li­chen Oppo­nen­ten aus, die ja für einen kri­ti­sche Fal­si­fi­ka­ti­on sor­gen, son­dern viel eher von der beque­mer Pau­scha­li­tät, mit der sie zur bes­ten aller mög­li­chen Wel­ten erho­ben wird, und zwar meis­tens vor­aus­set­zungs­los, also per se. Gern ver­bun­den mit der auto­ri­tä­ren Abkan­zelei: Wer nicht abso­lut dafür ist, hät­te min­des­tens nichts aus der Geschich­te gelernt. Da ist er wie­der, der Erziehungsgedanke.

Da aus der Geschich­te aber alles Mög­li­che zu ler­nen wäre, bleibt zu fra­gen, wes­halb die Demo­kra­tie beein­dru­cken­de Erfol­ge vor­weist, die meist an der Dau­er ihres Funk­tio­nie­rens gemes­sen wer­den. Seit Goe­thes „Ame­ri­ka, du hast es bes­ser“ und Alexis de Toc­que­vil­les‘ „De la démo­cra­tie en Amé­ri­que“ hal­ten vor allem die USA als das schla­gen­der Bei­spiel dafür her, unge­ach­tet ihrer Ver­bre­chen nach innen und außen.

Der­glei­chen Irr­läu­fer, heißt es, wür­den schon ver­läß­lich durch Gewal­ten­tei­lung und poli­ti­schen Wech­sel gere­gelt. Frü­her oder spä­ter. Das wäre ja gera­de der Beweis für den fas­zi­nie­ren­den Vor­zug der Demo­kra­tie. So ruft die Bun­des­zen­tra­le für poli­ti­sche Bil­dung auf ihrer Web­site Chur­chills Apho­ris­mus auf, die Demo­kra­tie wäre die schlech­tes­te aller Regie­rungs­for­men, abge­se­hen von all den ande­ren, die von Zeit zu Zeit aus­pro­biert wor­den seien.

Lie­ße sich eine tref­fen­de­re Bezeich­nung für demo­kra­ti­sche Gesell­schaf­ten fin­den, eine, die den prag­ma­ti­schen Hin­ter­grund genau­er auf­zeig­te? Vor­ge­schla­gen sei der Begriff der ora­len Gesell­schaft. Er ver­mag ein Gemein­we­sen zu bezeich­nen, dem es gelingt, die über­wie­gen­de Mehr­heit sei­ner Mit­glie­der ver­sor­gend zufrie­den­zu­stel­len, und zwar deren phy­sisch-phy­sio­lo­gi­sche wie ideel­le Bedürfnisse.

Seit­dem der Citoy­en erst durch den Bour­geois und dann durch den Ver­brau­cher abge­löst wur­de, kenn­zeich­net die Poli­tik mehr als akti­ve Äuße­rung die pas­si­ve Auf­nah­me, mit­hin der gesi­cher­te Kon­sum. Eigent­lich eine Plat­ti­tü­de, kommt doch, mit Brechts „Drei­gro­schen­oper“, das Fres­sen nun mal vor der Moral.

Mit DDR-Wen­de und der deut­schen Grenz­öff­nung etwa such­ten die in den Wes­ten drän­gen­den und den Wes­ten her­bei­ru­fen­den DDR-Bür­ger zwar in Min­der­hei­ten – wie Joa­chim Gauck und Gefähr­ten – wohl schon die „Frei­heit“ im Sin­ne ver­brief­ter Grund­rech­te, in der Mehr­heit aber – ent­ge­gen gän­gi­ger Legen­den­bil­dung – die D‑Mark, die über­bor­den­den Super­märk­te, die Viel­falt des Medi­en- und Entertainmentangebots.

Wohl­stand statt Sozia­lis­mus! DDR-Bür­ger als Boat-Peo­p­le ohne Boot, erst die West-Bot­schaf­ten in Prag und War­schau als eine Art Flücht­lings-Lam­pe­du­sa nut­zend, dann risi­ko­frei per Bei­tritts­klau­sel auf dem Weg aus der Ideo­lo­gie ins ver­hei­ße­ne Schla­raf­fen­land der Marktwirtschaft.

Abseits aller Heroi­sie­run­gen besteht der demo­kra­ti­sche Kon­sens in der Sicher­stel­lung von Lebens- und Luxus­be­dürf­nis­sen – um den Preis pro­ble­ma­ti­schen Res­sour­cen­ver­schlei­ßes und zuneh­men­der Sinn­ent­lee­rung. Die Ablö­sung der Dik­ta­tur des ideo­lo­gisch auf­ge­rüs­te­ten Man­gels durch den Plu­ra­lis­mus des tota­len Konsums.

Die Frei­heit des ego­is­ti­schen Men­schen und die Aner­ken­nung die­ser Frei­heit ist aber viel­mehr die Aner­ken­nung der zügel­lo­sen Bewe­gung der geis­ti­gen und mate­ri­el­len Ele­men­te, wel­che sei­nen Lebens­in­halt bilden.

Mein­te Marx. In der Zusi­che­rung die­ser Frei­heit erkennt er das Anlie­gen der Men­schen­rech­te, die Ver­fü­gungs­ge­walt des Ego­is­ten zu garantieren.

Solan­ge demo­kra­ti­sche Gesell­schaf­ten durch den libe­ra­li­sier­ten Markt regu­la­tiv in der Lage sind, Bedürf­nis­se immer neu zu wecken und zu bedie­nen, exis­tie­ren sie wei­ter, wenn es gelingt, die „Ver­lie­rer“ und „Abge­häng­ten“ eines sozi­al selek­ti­ven Pro­zes­ses aus­rei­chend zu alimentieren.

Selbst dem Ärms­ten fällt ins Auge, was er kau­fen könn­te, wenn er die dazu nöti­gen Erwerbs­mit­tel hät­te oder doch noch irgend­wie, bei­spiels­wei­se kri­mi­nell, dazu käme. Man tanzt wei­ter­hin moti­viert um das gol­de­ne Kalb, nur eben wei­ter hin­ten, auf den bil­li­gen Plät­zen, von wo aus kaum noch ein gol­de­ner Schim­mer wahr­nehm­bar ist. Aber die ande­ren mel­den von vorn durch, der Fetisch wäre schon noch da, alles gin­ge glück­li­cher­wei­se weiter.

Die uns inva­siv heim­su­chen­den Flücht­lin­ge han­deln nicht anders: Sie wol­len gleich­falls den gro­ßen Pro­fi­shop­per-Ein­kaufs­wa­gen durch den Super-Markt schie­ben. Fol­ge­rich­tig, daß das uti­li­ta­ris­ti­sche Prin­zip der Demo­kra­tie nun dar­auf zu reagie­ren beginnt: Immer mehr wen­den sich gegen die Ein­wan­de­rung in die Sozi­al- bzw. Versorgungssysteme.

Eine Gesell­schaft funk­tio­niert, solan­ge es ihr gelingt, Super­markt­re­ga­le und Auto­häu­ser zu fül­len. Wenn eine Unzahl an Unter­hal­tungs­mög­lich­kei­ten jeden Geschmack, selbst den absei­tigs­ten und abar­tigs­ten, zu bedie­nen ver­mag, hat jedes indi­vi­du­el­le Bewußt­sein noch etwas abzu­bil­den und zu verarbeiten.

Über allem erhebt sich der­zeit ein Über­bau, der mit woken Dis­kri­mi­nie­rungs­ver­bo­ten, Gleich­stel­lungs­phra­sen und aller­lei Trost- und Hoff­nungs­ge­döns genau die Eman­zi­pa­ti­on von all und jedem sug­ge­riert, die es sozi­al nicht gibt und hof­fent­lich nie geben wird.

Die ora­le Gesell­schaft ist eine der Auf­nah­me, der Ver­dau­ung, der Rezep­ti­on, mit­hin der Genuß- und Ruhe­be­dürf­nis­se. Sie ruft immer­fort nach mehr „Teil­ha­be“! Die gera­de noch leis­tungs­fä­hi­ge Wirt­schaft, deren schwin­den­de Zahl ech­ter Leis­tungs­trä­ger unter immer mehr Abga­ben­las­ten ächzt, finan­ziert über ein staat­li­ches Regu­lie­rungs­sys­tem auf der Basis von Höchst­be­steue­rung die explo­die­ren­de Zahl der Trans­fer­emp­fän­ger, Bür­ger- und Wohn­geld­ler sowie Mil­lio­nen kom­for­ta­bel geatz­ter „Zuwan­de­rer“.

So ent­wi­ckelt sich eine Art Bin­nen-Sozia­lis­mus inner­halb eines markt­wirt­schaft­li­chen Sys­tems und wird dar­in die Soll­bruch­stel­le, über die es, so scheint’s, irgend­wann zum Crash kom­men wird.

Der selt­sa­me poli­ti­sche Kom­pro­miß zwi­schen den links­grün-woken Gut- und den libe­ra­len Tat­sa­chen­menschen macht alter­na­ti­ve Sinn­ge­bun­gen schwer, begon­nen bei ein­fa­cher Selbst­re­fle­xi­on und damit der Idee vom eige­nen Selbst und vom genau­en Standort.

Der poli­tisch folg­sa­men Gesell­schaft der Ver­sorg­ten und der Über­sät­tig­ten ist Bewe­gung, gar Ver­än­de­rung phy­sisch wie intel­lek­tu­ell ein Graus. Es soll bit­te zuge­reicht und ser­viert wer­den. Anstren­gungs­frei, ohne die Last der Eigen­ver­ant­wor­tung. Ver­ant­wor­tung abzu­neh­men, dazu sind lin­ke Pro­pa­gan­dis­ten nur all­zu gern bereit. Ihre Bot­schaft: „Wir neh­men für euch Geld in die Hand. Ihr habt Bedar­fe, also stel­len wir euch zufrie­den; ihr ver­spürt Nach­tei­le, wir sind eure Nachteilsausgleicher.“

Das bedingt den auf­fal­len­den Kre­t­i­nis­mus, sicht­bar u. a. über Adi­po­si­tas, erleb­bar am signi­fi­kan­ten Unver­mö­gen zur Eigen­ver­ant­wor­tung und fit­ten Leis­tungs­be­reit­schaft. Weil immer mehr immer weni­ger aus­hal­ten, wer­den Schu­le, Aus­bil­dung, Leh­re und Stu­di­um viel­fach abge­bro­chen. Mag sein, des­halb holen deut­sche Leicht­ath­le­ten auch kei­ne Medail­len mehr. Anfor­de­run­gen, die Här­ten erfor­dern, gel­ten aktu­ell durch­weg als unzu­mut­bar und diskriminierend.

Laut Mikro­zen­sus befin­den sich in Deutsch­land über 600.000 der 18- bis 24-Jäh­ri­gen weder in der Schu­le oder in einem Arbeits­ver­hält­nis noch in der Berufs­aus­bil­dung. Wo sie nun sind und was sie tun, weiß nie­mand so genau, aber ver­sorgt wer­den sie.

Man kann die latent pas­si­ve Ora­li­tät der Demo­kra­tie gut­hei­ßen, aber man soll­te sie dar­um nicht als höchs­ten Rei­fe­grad alles Mensch­li­chen und Geschicht­li­chen ver­klä­ren. Die Demo­kra­tie wird nicht das letz­te Wort der Welt- oder auch nur der euro­päi­schen Geschich­te sein.

Der klas­si­sche Faschis­mus soll­te auch in die­sem Zusam­men­hang nicht nur inter­pre­tiert wer­den als das, was er wur­de, son­dern von sei­nen Ursa­chen her erkannt wer­den als ein Kor­rek­tiv, an dem ins­be­son­de­re inter­es­sant ist, was es kor­ri­gie­ren wollte.

Wovor wir offi­zi­ell gewarnt wer­den, das erscheint gegen­wär­tig drin­gend nötig, näm­lich: ein­fa­che Ant­wor­ten auf kom­ple­xe Pro­blem­fra­gen zu fin­den. Vor­zugs­wei­se in der Migrations‑, also Über­frem­dungs­po­li­tik, die als Ant­wort auf den Fach­kräf­te­man­gel ange­se­hen wird, der wie­der­um mehr als von der Demo­gra­fie vom ver­sa­gen­den Bil­dungs­sys­tem ver­ur­sacht wird, das sei­ner­seits einer links­grün ver­zerr­ten Anthro­po­lo­gie folgt.

Heino Bosselmann

Heino Bosselmann studierte in Leipzig Deutsch, Geschichte und Philosophie für das Lehramt an Gymnasien.

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Kommentare (59)

Zauberer von Oz

22. September 2023 18:02

Der Michel war in der Geschichte, von einzelnen Ausnahmen abgesehen, noch nie mündig. Woher soll der Widerstand für die Demokratie kommen? Es ist kein Widerstand gegen die Demokratie (wie uns manche Medien glaubhaft machen wollen).

Mitleser2

22. September 2023 19:55

Der letzte Absatz sagt alles, was gesagt werden muss.

Umlautkombinat

22. September 2023 20:31

> Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit.“ Man hört solch Kompliment gern. Der Mensch sei also ...
 
Das klingt so, als waere das irgendeine signifikante oder auch nur sichtbare Position des Zeitgeistes. Wer soll das denn sein, der Kant derart verkuendet um 'man' einzupampern?
 
Und ein Kompliment?? Fuer mich persoenlich - moeglicherweise fehlt mir da mangels Interesse der Querblick - ist das immer noch die Art Forderung und nicht Zuschreibung an den Einzelnen, die so schwer und selten zu erfuellen ist wie zu Kants Zeiten und die damit auch entsprechend unpopulaer ist. Das schliesst ja etwas lebensweisheitige Verwendung in Schulen und meinetwegen nachfolgendes Einlagern in den niederen Merkkaesten des Gehirns nicht aus, das ist aber irrelevant. Die meisten dieser Sprueche werden spaeter vergessen, ein paar gewinnen erst dann ueberhaupt Bedeutung. Der von Kant hat immer das Zeug dazu. Unlernen von Eingepraegtem ist in jedem Lebensalter hart.
 
In Erweiterung: Ich sehe auch keine orale Gesellschaft. Das ist der Schaum oben, in dem endlos gequatscht wird. Darunter ist es differenzierter und entschieden interessanter. Da schwimmen die grossen dunklen und hellen Teile der Volksseele, man muss allerdings immer einmal bohren.
 

Maiordomus

22. September 2023 20:32

Was soll das heissen mit dem sog. klassischen Faschismus? Was wollte dieser korrigieren? Irgendwie scheinen weder Nolte noch William Schlamm "Die Diktatur der Lüge" genau gelesen worden zu sein. 

RMH

22. September 2023 22:08

"vom gängigen „Abi“ abgelöst wurde."
welches man dann ja nach der gängigen Redewendung "in der Tasche hat".
"Die uns invasiv heimsuchenden Flüchtlinge handeln nicht anders: Sie wollen gleichfalls den großen Profishopper-Einkaufswagen durch den Super-Markt schieben."
Damit liegt m.M.n. eine unzureichende Einschätzung vor. Gegen materielle Güter haben die Allerwenigstens etwas, so auch Migranten. Deren Bereitschaft, sich dafür so krumm zu machen, wie das unsere Vorfahren (und vermutlich viele von uns selber) gemacht haben, ist nur nicht so ausgeprägt und der berühmte "Wertekompass" (das bedeutet natürlich nicht, dass sie die gleichen Werte haben müssen, wie Europäer) ist bei vielen Migranten noch deutlich ausgepägter als bei uns (die wir vielfach einen Werterelativismus pflegen bzw. viele sind schlicht haltlos), ihre Bereitschaft, auch leidenschaftlich/emotional (thymotisch?) für oder gegen etwas zu sein, ist größer (habe beruflich regelmäßig mit diesen Kreisen zu tun, denke also, dass ich das halbwegs eigenempirisch beurteilen kann).

RMH

22. September 2023 22:14

"Die Demokratie wird nicht das letzte Wort der Welt- oder auch nur der europäischen Geschichte sein."
Da wir m.M.n. bereits in einer postdemokratischen Gesellschaft leben, die periodisch noch Abstimmungsrituale, genannt Wahlen, durchführt, hatte sie wohl irgendwann schon ein letztes Wort, nur hat es offenbar keiner gehört. Das wir in einer Postdemokratie leben, wird durch diese Einschätzung des Autors gestützt:
"aber man sollte sie darum nicht als höchsten Reifegrad alles Menschlichen und Geschichtlichen verklären."
Eine echte Demokratie weiß um ihre Stärken und Schwächen und sieht sich als rationaler Kompromis (in diese Richtung geht m.M.n. sgar das Churchill Aperçu). Solchen Kompromisse haben dann meistens keine Verklärungstendenzen inhärent. Das Demokratie heute "verklärt" wird, zeigt deutlich, dass es sich um Nostalgie handeln dürfte.
 

Laurenz

23. September 2023 02:00

Die Konsumismus-Nummer der Ex-DDR-Bürger ist mir zu philosophisch. Werden Sie doch mal konkret, HB. Was leistete sich denn der Ex-DDR-Bürger Hedonistisches Dank der Deutschmark? War vorher das Schlange stehen spartanisch? Die I. Generation der Ausländer in Deutschland, Türken, Italiener, ein paar Spanier, später Polen waren hier, um zu arbeiten, entwickelten auch einen gewissen Ethos, auch beispielhaft für Kinder. Auch Ex-DDR-Bürger konnten problemlos im Arbeitsprozeß leben. Die Kinder der Mio., die heute hierherkommen sehen ihre Eltern nie arbeiten. Hier liegt das Problem. Als Analphabeten-Paar mit 5 Kindern bekommt man etwa 3.600 Euro netto vom Sozialamt. Wo soll denn ein syrischer Schafhirte arbeiten, um einen Netto-Lohn von 3.600 Euro zu verdienen? In der FAZ konnte man nachlesen, wie die Kanadier das gemacht hatten. Die schickten Leute in die Flüchtlings-Camps der Levante, welche die Insassen fragten "Do You speak English". Bei einem Ja wurden diese Leute nach ihrer weiteren Ausbildung gefragt & je nachdem gezielt nach Kanada geschickt.

Laurenz

23. September 2023 02:16

(2) Wir erhöhen immer weiter die Zahl derer, die einen Bedarf anmelden & reduzieren die Zahl derjenigen, die das alles finanzieren müssen. Warum gibt es keine Handwerker mehr? Weil es für Polen nicht mehr lohnt, in Deutschland zu arbeiten. In Polen ist das Bauen billiger & netto kommt dasselbe raus, wie in Deutschland. Wenn man Corinne Henker glauben mag, folgen wir Argentinien ins (linke) Desaster. https://www.alexander-wallasch.de/gastbeitraege/argentinien-deutschland-und-die-libertaere-gefahr Ich denke nicht, daß dieser libertäre Ansatz Erlösung bringt. Aber die linke Abkehr vom Leistungsprinzip ist quasi das programmierte Scheitern per se. Deutschland gibt im Vergleich eine Schweine-Kohle für das Bildungswesen aus, aber ohne einen Leistungsansatz ist auch dieses gescheitert. Was Sie kritisieren, HB, hat mit mangelnder Führung zu tun, in der Schule, wie beim Militär. Faeser bewirbt Chancengleichheit für alle Schüler im Wahlkampf, eine glatte Lüge. Sozialdemokratische Schulpolitik bedeutet den Wiedereintritt in den Feudalismus. 

Laurenz

23. September 2023 02:27

(3) Wer im Rhein-Main-Gebiet einen guten Job hat, Kinder zeugt, zieht in den Hochtaunuskreis, weil dort Kinder noch auf öffentliche Schulen können & etwas lernen. Alle dieser Klasse, die in Frankfurt bleiben, schicken ihre Kinder auf Privatschulen. Nur die Kinder der deutschen Unter- & unteren Mittelschicht verblöden, zusammen mit den Migranten-Kindern aus bildungsfernen Elternhäusern, in den Schulen Frankfurts. Damit erhöhen die SPD-Granden, wie ursprünglich im Deutschen Beamtenrecht angedacht, die Chancen ihrer eigenen Bälger, die dann, wie die Kinder Frau Schwesigs teure Internate besuchen. Wie auch schon der letzte EK-Artikel aufzeigte, die Schulbildung oder Ausbildung von Kindern hat vor allem mit dem Willen der Eltern zu tun. Das ist dann auch eine kulturelle Frage. Es kann sich auch um arme Eltern handeln, wie zB die I. Generation Vietnamesen, die sogenannten Boat-People, von denen die meisten in die USA gingen & ein paar zu uns kamen. Die Kinder dieser echten Flüchtlinge sind selbst erfolgreicher als die Juden der USA.

Karl Otto

23. September 2023 08:40

@Laurenz: Was glauben Sie, was passiert, wenn man in den Flüchtlingslagern die Leute fragt, ob sie Deutsch können?
Ich bin selber immer wieder erstaunt, wieviele von denen Englisch sprechen bei Fersehinterviews usw. Was zeigt, dass es keine Armen sind, denn Englisch lernt man in diesen Ländern nur auf teuren Privatschulen.

Carsten Lucke

23. September 2023 10:43

@ Karl Otto
Sehr richtig und genau beobachtet - wenn ich das so sagen darf !
Diese ... wollen Europa einnehmen, und da macht es sich gut, die Kapitulationsangebote der Besiegten zu verstehen.
Hernach wird dann eine andere Sprache gesprochen.

RMH

23. September 2023 10:49

Schauen wir morgen mal nach Nordhausen und beobachten, ob eine der schlimmsten aller möglichen Gefahren auf der Welt, noch schlimmer als der Klimawandel, nämlich ein AfD-Oberbürgermeister, durch die beim Erscheinen eines Springteufel-Nazi-AfD-Kandidaten auftauchenden und durchorchestrierten breiten Bündnisse verhindert werden kann. 
Das Erscheinen der AfD auf der Bildfläche könnte man dann evtl. als das vorerst letzte Wort der Demokratie bewerten. Aber ich glaube, ich habe das jetzt zu verklärend geschrieben.

Mitleser2

23. September 2023 11:14

@Karl Otto: Ich weiß nicht, wie es im Maghreb und im frankophonen Afrika ist. Aber in Ostafrika und im südlichen Afrika spricht nahezu jeder Englisch, da kann man nicht auf Privatschulen und Oberschicht schließen. 
Ändert natürlich nichts am Problem der Migration.
 

Laurenz

23. September 2023 11:48

@Karl Otto & Carsten Lucke ... es geht nicht darum, was Sie oder ich glauben. Es geht darum, wie andere Staaten mit ihrer Einwanderungspolitik umgehen. Kanada, Australien, Neuseeland, alles britische Ex-Kolonien suchen nur Fremde, die im Arbeitsprozeß zu integrieren sind & gebraucht werden. Schauen Sie Sich die Zahlen an Zuwanderern dieser Staaten an, sehr begrenzt. Informieren Sie Sich, wie viele Deutsche Ärzte nach Skandinavien oder in die Schweiz gehen. Für solch gut ausgebildeten Leute sind besagte Staaten viel attraktiver als Deutschland. Ein Ergebnis linken völlig verblödeten Schwachsinns. Auch wenn die Levante vor 100 Jahren zwischen Frankreich & Britannien aufgeteilt wurde, so ist die Anglisierungsquote sehr gering. Die nimmt schon in Spanien, Italien & Frankreich rapide ab. Nur wir waren diejenigen, die nicht nur Kriege verloren, sondern die meinten, sich an die globale Handelssprache anpassen zu müssen. Die Englische Sprache litt unter Militär & Ökonomie. Beide Segmente brauchen kurze Redewendungen, die den kulturellen Sprachansatz zerstören. Ein kleiner Wortschatz bedeutet am Ende kleines Denken.

Carsten Lucke

23. September 2023 12:49

@ Laurenz
Mit "eine andere Sprache sprechen" wußten Sie aber schon, was ich meine?!

Gotlandfahrer

23. September 2023 14:14

Eine linksgrün verzerrte Anthropologie entwickelt sich nicht von selbst heraus im freien Ringen um das bessere Argument, selbst wenn man allen Argumentierenden Irrtum und unvollständige Informiertheit zugesteht. Es braucht dafür das Können, strafbewehrte Tabus zu setzen, also damit unerwünschte Argumentationswege zu verstellen, also damit das Aneignen eines nachvollzogenen Gedankens zu verhindern. Ist das Denken derlei verstellt, dann kann der Tabusetzer das Denken hin zu einer linksgrün verzerrten Anthropologie modulieren. Die linksgrün verzerrte Anthropologie hat keinen anderen Zwecks, als den weißen Völkern zu schaden, indem sie sich selbst schädigen.
Die einfachen Antworten auf die „komplexen“ Probleme liegen auf der Hand. Dass sie nicht durchgesetzt werden können, liegt an einem Problem, das uns die komplexen Probleme beschert. Man braucht, so behaupte ich, sich weder über Schul-, noch Energie- oder Migrationspolitik aufregen, solange dieses Problem nicht erkannt und gelöst ist.

Karl Otto

23. September 2023 14:33

Mitleser2: Meine Frau ist aus Kolumbien, hat dort an der Uni Psychologie studiert, aber Englisch kann sie nicht (ebenso wie Schwimmen und Radfahren). Sie war auf einer öffentlichen Schule und hatte nur eine Stunde Englisch pro Woche, dabei lernt man natürlich nichts. 
 
Sollte mich wundern wenn das in Ostafrika anders ist. Aber man lernt ja nie aus.

Artabanus

23. September 2023 15:16

Die Demokratie in ihrem Lauf hält weder Ochs noch Esel auf. Das Volk herrscht angeblich über sich selbst, was natürlich nur ein Trick ist. Das Volk wird beherrscht und die Herrscher bleiben anonym. Daher ist logisch wenn die Beherrschten Untertanen für ihren Gehorsam wenigstens gut gefüttert werden möchten. Sobald dem Staat dann das umzuverteilende Futter ausgeht kommt es zur Krise.
Das Schlimmste an der Demokratie ist die ihr innewohnende Tendenz zum Totalitarismus. Die Gegenwart bestätigt eindeutig die Thesen Hans Hermann Hoppes hierzu. Demnach war die Entwicklung von der Monarchie hin zur Demokratie ein Abstieg.
 

Laurenz

23. September 2023 15:26

@Karl Otto ... Ostafrika ... Da spricht man, wenn, Portugiesisch, Englisch, Arabisch (10% Moslems) & schreibt quasi schwarzes Deutsch (Kishuaheli/Kiswahili). Der Teilnehmer @Mitleser2 nimmt schlicht zu egozentrisch wahr. Als Weißer überlebt man die Region im Grunde nur 4Sterne aufwärts. Die Hotel-Kultur enstpricht der jeweiligen früheren Kolonialmacht. In den Hotels, im Hadrock-Cafe Mombasa, Ali-Babour's & the 40 Thiefes, sprechen die Mitarbeiter natürlich alle einfaches Englisch, sonst würden sie da nicht arbeiten. Auch außerhalb der Hotels noch in Bars & Shops, wo Weiße hinkommen. Die durchweg Indischen Ärzte sprechen sehr gutes Englisch. Die intelligentesten Schwarzafrikaner arbeiten als Beach-Boys, sprechen bei von Deutschen frequentierten Hotels perfektes Deutsch, welches sie am Strand lernten oder organsisieren Safaris. 33,7% der Kenianischen Bevölkerung sprechen keine Zweitsprache. 65,3% sprechen Kiswahili (Suaheli) als Zweitsprache, 16,1% Englisch & 13,7% eine weitere regionale Sprache. Hier ein Beispiel eines Safari-Führers, den man gut versteht, mit Klischee-Touris aus Österreich, wenn ich mich nicht verhört habe. https://youtu.be/mB2eF3_I0Vo

Mitleser2

23. September 2023 15:30

@Karl Otto: Ist zwar etwas off-topic, aber es ist schon klar, warum in den ehemaligen englischen Kolonien die Amtssprache Englisch ist. Das wurde einfach erzwungen, und nach der Unabhängigkeit aus praktischen Gründen beibehalten. Natürlich sprechen alle auch ihre Stammessprache, aber da es zu viele Volksstämme gibt, braucht es einfach eine gemeinsame Verständigung. Deswegen gehört es zur normalen Schuldbildung. Selbst in einem Binnenland wie Zambia, das keine Kontakte über Küsten und Häfen hat, ist das so. Deutsch-Südwest (Namibia) hat neben Englisch 9 offizielle Sprachen, einschließlich Deutsch.

dojon86

23. September 2023 15:34

@Karl Otto Was Schwimmen und Radfahren betrifft, so ist das in Ostafrika wahrscheinlich genau so wie in Kolumbien. Bei Englisch sieht's anders aus. Erstens sind die Afrikaner meist recht sprachbegabt, (die meisten afrikanischen Staaten beherbergen außerdem mehrere durch ihre Sprachen unterschiedene Ethnien) zweitens war ganz Ostafrika ab 1918 britisch. Die Kenntnis des Englischen ist darum in der Gesellschaft bis weit in die unteren Schichten zumindest rudimentär verbreitet 

Laurenz

23. September 2023 17:44

@Mitleser2 & Karl Otto ... Sambia ... Zitat- Es werden hauptsächlich Bantusprachen gesprochen; einzige Amtssprache ist allerdings Englisch, obwohl sie nur von 1,7 % der Bevölkerung als Muttersprache gesprochen wird. Als Verkehrssprachen sind Bemba (wird von ca. 35 % der Bevölkerung gesprochen) und Nyanja (21 %) verbreitet -Zitatende
Entnommen aus https://de.wikipedia.org/wiki/Sambia

brueckenbauer

23. September 2023 18:01

Wenn ich ihn richtig verstehe, will er uns sagen, dass die Demokratie die Menschen verwöhnt, so dass sie fett und faul werden, wohingegen der Faschismus diese Verwöhnung wieder korrigiert.
Gehört das wirklich zum Wesen der Demokratie? Mises und Popper definierten die Demokratie als ein System, bei dem die Bevölkerung eine ihr unerträglich gewordene Regierung abwählen kann (was die Deutschen nach Stalingrad nicht tun konnten). Wenn  man glaubt, die Demokratie führe notwendig zu einem Massenwohlstand, dann traut man ihr schon zuviel zu.

brueckenbauer

23. September 2023 18:06

Was den "mündigen Bürger" betrifft: Nicht jeder weiß immer am besten, was für ihn gut ist. In der Demokratie wird aber niemand anderem eo ipso zugetraut, dass er besser weiß, was für mich gut, als ich selber.

Mitleser2

23. September 2023 18:37

@Laurenz: Sambia - wiki schreibt viel, wissen Sie doch selbst. Als ich in Zambia war, war es nirgendwo ein Problem, mich englisch zu verständigen. Selbst beim Benzinzapfen aus dem Fass im Hinterhof. Und in Kenia ist es genauso.
 

Mitleser2

23. September 2023 20:24

@Laurenz: Sie unterschätzen massiv die Intelligenz vieler Afrikaner. Die Migration ist ein ganz anderes Thema. Die hier landen sind oft der Abschaum. Viele Länder dort wollen gerade die loswerden. Dummerweise lassen wir es zu.

Laurenz

24. September 2023 11:46

@Mitleser2 @L. ... Sie unterschätzen massiv die Intelligenz vieler Afrikaner. ... Sie verwechseln hier etwas. Intelligenz in Ihrem Sinne ist nicht die Stärke des Schwarzafikaners, wobei es hier auch Stammesunterschiede gibt. Schauen Sie Sich die Kritiken an Albert Schweitzer an. Hier finden Sie den Konflikt in Ihrer & meiner Aussage. In Afrika gab es weder eine Eiszeit, noch Neanderthaler, die uns als Weiße mehr oder weniger definieren & uns unterscheiden. Ich möchte darüber jetzt keine Debatte aufmachen. Aber nennen Sie uns einfach alle Afrikanischen Nobelpreisträger in Physik. Bert Hellinger brachte aus Afrika mit, was die Afrikaner in meinen Augen ausmacht. Jetzt könnten wir darüber debattieren, ob es richtig ist, was die Chinesen in Afrika unternehmen oder nicht? Hätte man Afrika nicht für 1.000 Jahre in Ruhe lassen müssen & wollten die Afrikaner das? Hier erkennt man auch die Problematik des Kolonialismus & Neo-Kolonialismus. Und warum schickt man uns Ihren Abschaum aus Afrika? Wobei Sie Sich hier widersprechen. Diejenigen, die hierherkommen, sind nicht die Ärmsten Afrikas. Nochmal, Ihre Wahrnehmung ist egozentrisch, wie die der meisten Touristen.

Waldgaenger aus Schwaben

24. September 2023 12:17

Dieses Argument ist m.E. hier noch nicht behandelt werden: "Demokratie ist die einzige Regierungsform, die es erlaubt, schlechte Regierungen unblutig loszuwerden." 
Wenn allerdings das "Loswerden" nur noch darin besteht, die eine schlechte Regierung durch eine andere genauso schlechte zu ersetzten, dann verliert das Argument an Zugkraft. Bei der BTW 2021 hatten wir faktisch die Wahl zwischen dem Merkel-Klon Laschet und Scholz als Regierungschef.
Was auch oft übersehen wird, Hitler, der Deutschland und den Rest der Welt ins Unglück stürzte, ist in einer Demokratie an die Macht gekommen. Das sollte schon Anlass sein, rein theoretisch (um den Blog-Betreibern keinen Ärger zu machen) über Alternativen zur heutigen Demokratie nachzudenken. Ich denke da eine Erbmonarchie nach dem Vorbild Liechtensteins. Wobei das Fürstentum die unterste Ebene bilden sollte, gewisse Rechte geben die Fürsten an den König (von Bayern etc.) ab, der wiederum einen Teil davon an den Deutschen Kaiser, der bloß nicht Wilhelm heißen sollte, abgibt. Nur so eine Idee.
1/2

Waldgaenger aus Schwaben

24. September 2023 12:18

2/2
 
Wikipedia weiß:
Liechtenstein definiert sich nach seiner Verfassung als «konstitutionelle Erbmonarchie auf demokratisch-parlamentarischer Grundlage». Die demokratisch-parlamentarische Grundlage ergibt sich aus der vom Volk gewählten und abwählbaren Legislative und den direktdemokratischen Möglichkeiten des Volkes, sich unmittelbar im Politalltag einzubinden. Das letzte Wort räumt die Verfassung im Zweifelsfall jedoch dem Monarchen ein. 
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Dazu müsste IMHO noch die Möglichkeit kommen, den Monarchen auf allen Ebenen per Volksabstimmung mit 2/3 Mehrheit abzusetzen. Dann wird sein Nachfolger der Monarch oder das Volk kann eine neue Dynastie begründen oder den Staat zur Republik verwandeln.
Für den Regierungsschutz: Wie gesagt, alles nur Gedankenspiele!

Volksdeutscher

24. September 2023 12:42

1. Wir sind Deutsche, wir brauchen weder Araber noch Neger, ob sie nun lesen können oder nicht, ob sie deutsch sprechen können oder nicht. Ginge es nach den international agierenden Konzernen, gäbe es uns und unsere Kultur längst nicht mehr, das haben ihre Verbände bei der Debatte um das deutsche Abitur bewiesen. Nichts an diesen für deutsch gehaltenen Konzernen ist noch deutsch, außer ihrem Standort. Aber selbst der Standort ist inzwischen nichts Statisches mehr, auf dem etwas steht, der Standort kann inzwischen überall sein und überallhin verlegt werden. Und da schießt mir durch den Kopf: Zwischen Nomadentum und Internationalismus gibt es eine Affinität: Beide sind des Statischen, des Staatlichen abhold: Während das Erste noch nicht die Lebensform der Bürgerlichkeit erreicht hat, hat das Zweite sie bereits abgestreift. Und so kennen sie beide als formauflösende Prinzipien auch den Begriff Heimat nicht, die für ihre Existenz sowohl wesensfremd als auch lebensfeindlich ist, weshalb sie beide auf Gesellschaft und Staat destabilisierend wirken. 

Volksdeutscher

24. September 2023 12:54

2. Damit haben jedoch deutsche Konzerne die letzten Formalien abgestreift, die sie als deutsch anzusprechen noch verblieben ist. Die deutsche Industrie ist schon lange nicht mehr deutsch und die Politik ist auch nicht willens, sie an dieses Land zu binden. Sie ist über das Volk, das sie einst hervorbrachte, hinausgewachsen und wird nunmehr zu dessen Bedrohung, sei es indem Sinne, daß sie die deutschen Arbeiter durch billige Arbeitskräfte fremder Ethnien und Kulturen ersetzen, oder in dem Sinne, daß sie ihre plump individuell-materialistischen Interessen gegen die des nationalen Kollektivs durchsetzen will. Die deutsche Industrie: Ein Etikettenschwindel. Daß sie geht, ist in der Tat ein schmerzhafter Verlust. Aber nicht ihretwegen, sondern wegen der Leere, die ihr Abgang hinterläßt - wenn man in ihr eine Jahrhunderte lang gereifte geistige und physische Leistung des deutschen Volkes sehen will, die ihm nun im Handumdrehen entrissen wird. Wäre es nicht besser, sie ohne Wehmut endgültig loszulassen und ohne sie ein neues Deutschland aufzubauen, solange noch deutscher Geist und Fleiß in diesem Lande vorhanden sind?

Maiordomus

24. September 2023 12:59

@L. Was Sie über Kenia schreiben, ist konkrete Beobachtung, von da aus eine realistische Perspektive. Missionare, aus meinen Recherchen leider aus früheren Generationen, die noch Grammatiken einheimischer Sprachen publizierten, hätten vielleicht einiges hinzuzufügen gehabt. Das mit den früheren Kolonialmächten betr. Hotelkultur und den Indern tönt ebenfalls sehr realistisch, Anschauung ist immer ein Stück Erfahrung, vielleicht wäre es noch gut, Sie würden afrikanische Literatur lesen, die mein verstorbener Bekannter, der kritische Exmissionar Al Imfeld, publiziert hat. Die Literatur ist nicht dokumentarisch, bringt aber immer Aspekte einer bleibenden inneren Geschichte, wenn sie nicht einfach Ideologeme nachplappern, z.B. wenn sie den Kolonialismus nicht beschreiben, sondern denselben in einer herkömmlichen vorgeformten Sprache klischieren, wie auch zum Teil ein gängiger Analphabetismus an Hochschulen. 
@Volksdeutscher. Ich bedaure, dass Sie sich an "Negern" und "Arabern" abreagieren, die vielfach, wiewohl natürlich freiwillig auf dem Weg zu uns, gar nichts dafür können, dass Sie zu uns organisiert werden. Indirekt deuten Sie diesen Befund ja an. 

RMH

24. September 2023 13:04

Die Debatte um Afrikaner führt meiner Meinung nach am Thema vorbei, außer im Hinblick darauf, dass "natürliche" Verhältnisse beim Menschen eher zu Regierungs- und Staatsformen führen, die nur schwer als demokratisch zu bezeichnen sind (das Abhalten von irgendwelchen Wahlen oder Abstimmungen alleine ist noch keine Demokratie). Die Demokratie ist eine spezifisch weiße, europäische Form (Ausnahmen von irgendwelchen kleinen Inseln widerlegen nicht diese These) und auch hier hat man über viele Jahrhunderte nach den ersten griechischen Versuchen etwas anderes gelebt. Demokratie lebt davon, dass sie ein Srück weit "verkopft" ist, in dem sie einen rationalen Ausgleich zwischen den in einem Land vorkommenden Interessen versucht und eigentlich nie perfekte Zustände schaffen kann. Pragmatismus ist an dieser Stelle nicht verwerflich sondern Anerkenntis dessen, dass der Menschen eben ein Mensch ist. Auch der hier genannte Kant, der als eine Art Guru des Rationalismus gelten kann, kannte keinen perfekten Ausgangszustand sondern den des andauerden gesellschftlichen Antagonismus, der am Ende zu "vernünftigen" Ergebnissen führen wird (aus Sicht Kants zum Weltbürgertum - wann auch immer). Die Realität wiederlegt dies immer wieder, woraus wir entnehmen können, dass auch Rationalisten in der Regel Idealisten sind.

Maiordomus

24. September 2023 13:57

@Mitleser 2. Sie scheinen auf einer bedenkenswerten Spur zu sein. Noch bedeutsam scheint mir überdies, da hat vielleicht @L teilweise nicht unrecht, dass ohne die Kolonialisieerung ähnlich, das ist meine These, wie ohne die Graeco-Romanisierung Europas einschliesslich des jüdisch-christlichen Einflusses ein Zivilisationssprung nicht möglich gewesen wäre, nur würde ich die sog. Eingeborenenvölker, auch unseree Vor-Vorfahren nicht als "unzivilisiert" bezeichnen. 

Mitleser2

24. September 2023 15:11

@Volksdeutscher: "Zwischen Nomadentum und Internationalismus gibt es eine Affinität: Beide sind des Statischen, des Staatlichen abhold ..."
Deswegen gibt es ja inzwischen die "Digitalen Nomaden", die sich überall auf der Welt mit Software verdingen können. Der Vergleich hinkt aber trotzdem: Die Anzahl der Nomaden weltweit ist nicht mehr relevant für die meisten Gesellschaften und für die Frage der Migration. Migranten sind m.E. keine Nomanden.
 

Mitleser2

24. September 2023 20:13

@Laurenz: Ernstgemeinte Frage: Wo waren Sie bisher in Afrika, und wenn ja, wann?

RMH

24. September 2023 20:38

Jetzt sind alle erleichtert. In Nordhausen hat die Demokratie wieder dafür gesorgt, dass ein AfD Kandidat Zweiter wurde, die 45% AfD Wähler bekommen dann bei der Landtagswahl wieder ihre Chance.
https://jungefreiheit.de/politik/deutschland/2023/afd-kandidat-unterliegt/
@Volksdeutscher,
gleichen Sie einmal ihre Inhalte mit der Rede von A.H. vor Siemens Arbeitern in Berlin vom 10.11.33 ab. Gauland wurde das auch schon vorgehalten.
PS: Ich habe damit übrigens keine Probleme.

Gracchus

24. September 2023 21:18

Wie auch die letzten Texte Bosselmanns liest sich dieser wie eine Abrechnung mit der gegenwärtigen Gesellschaft (und ihrer Semantik). Ziel und Intention werden nicht so deutlich. Wie @Maiordomus bin ich über den vorletzten Absatz "gestolpert".
Kant war kein lupenreiner Demokrat. Ein allgemeines Wahlrecht lehnte er ab; er wollte es auf vermögende (männliche) Bürger mit Zeit und Muße beschränken. Gegen den Strich gelesen bedeutet dies: Mündig ist derjenige, dem es gelingt, sein Eigentum so zu kapitalisieren, dass er davon arbeitslos leben kanm. Die patriarchale Grundherrschaft setzt sich in der Umwandlung von Eigentum in Kapital fort (gerade bin ich auf ein Buch gestoßen, welches diese These zu belegen intendiert, Katharina Pistor: "Der Code des Kapitals"). 
 

Laurenz

24. September 2023 21:30

@Mitleser2 @L. Ägypten, Senegal, Kenia, Tansania, Marokko

Gracchus

24. September 2023 21:43

Adipositas ist ein Problem, aber nicht allein auf individueller Ebene zu lösen. Angesichts des Überangebots zucker- und fetthaltiger Lebensmittel. Offenbar dienen diese nicht nur oder in erster Linie der Stillung der Primärbedürfnisse, sondern haben auch kompensatorische psychische Funktion. Eine befreundete Psychologin erklärte mir mal, dass orale Fixierungen auf Störungen in der oralen Phase beruhen, wo ein Kleinkind lernt, die eigenen Bedürfnisse zu erkennen und zu artikulieren. Wird diese Phase "gemeistert", entwickelt sich daraus Urvertrauen. Was Bosselmann sonst noch bemängelt, deutet auf ein Mangel an Urvertrauen hin - auch GKs neulich geforderte Robustheit. Robust, so verstehe ich das, ist jemand, der darauf vertraut, auf nicht-vorsehbare Situationen bestehen zu können. 
Überhaupt, scheint mir, ist die kapitalistische Wirtschaft sehr gut darin, Surrogate für grundlegende Bedürfnisse hervorzubringen. 

RMH

24. September 2023 21:44

"Mündig ist derjenige, dem es gelingt, sein Eigentum so zu kapitalisieren, dass er davon arbeitslos leben kanm."
@Gracchus
Diese Auffassung teile ich in Bezug auf Freiheit (nachdem "Mündigkeit" heutzutage nicht mehr so gebräuchlich ist) - diese scheint es nur in 2 Ebenen zu geben, der Ebene des Wohlstands ("müheloses Einkommen") und der Ebene der Armut, Besitzlosigkeit ("Freedom´s just another word for nothing left to lose"). Ich persönlich ergänze das aber für die Ebene der Wohlhabenden mit der Einschränkung, dass der, der ohne Arbeit leben kann, dann auch nicht arbeiten darf, sprich, den Platz an den Futtertrögen des Erwerbs anderen frei machen muss. Das wäre eine Art von "Sozialismus", die ich gerne einmal näher durchdenken würde.

Volksdeutscher

24. September 2023 22:15

@Mitleser 2 - "Der Vergleich hinkt aber trotzdem: Die Anzahl der Nomaden weltweit ist nicht mehr relevant für die meisten Gesellschaften und für die Frage der Migration."
Wenn ich von Nomaden sprach, hatte ich zunächst die echten Nomaden, die man fälschlicherweise auch als Naturvölker bezeichnet, im Sinn, und dann auch die sogenannten Stadtnomaden unserer europäischen Zivilisation. Nomaden im Sinne von Ausländern/Migranten meinte ich nicht. Diese Stadtnomaden sind Hervorbringungen des westlichen kapitalistischen Systems, die ohne dessen Druck und Prägung auf die Gesellschaft gar nicht existieren würden. Das ist ein Phänomen, das sowohl den Bestand des restlichen Bürgertums gefährdet, als auch dessen Neuerstehung behindert. Dies wird nicht zuletzt auch der Architekt Hans Kollhoff in seinem Buch Architekten/ein Metier baut ab im Lichte der Veränderung des Wohnbaus beklagt, das ich Ihnen, sollten Sie es nicht bereits kennen, zum Lesen empfehlen möchte. Diese unintellektuelle, volk- und heimatlose kapitalistische Klasse sollte man deshalb besser ziehen lassen.

Volksdeutscher

24. September 2023 23:11

@RMH - Während Hitler in seiner Rede eine Absage an das Bürgertum erteilte, enthält mein Kommentar ganz im Gegenteil das Bedauern über das Verschwinden des deutschen Bürgertums, bzw. mein Bedauern über dessen Verkommen zum Handlanger des Globalismus. Ich sprach mich sogar dafür aus, diese ehemals bürgerliche, nunmehr jedoch verkommene Klasse gehen zu lassen und eine nationalgesinnte, zu Volk und Heimat verpflichtete neue bürgerliche Klasse aufzubauen. 
Vielleicht projizieren Sie in Zukunft nicht Ihre Aversionen gegen AH in meine Kommentare hinein. Sie könnten natürlich auch geduldig und aufmerksam dem Video zuhören, das Sie mir zum Anhören empfehlen - bevor Sie es mir empfehlen.

Maiordomus

25. September 2023 06:03

@Laurenz./Mitleser. Die Kenia-Reise von @ Laurenz ist exemplarisch für die Reise von Millionen aus nördlicheren Ländern nach Afrika, die über dem Strich als sinnvoll und exemplarisch einzuschätzen ist, es war für vermutlich mehr als Bade- und Safariferien. Ausgangspunkt war, wie bei den meisten, das Hotel als Basis des Aufenthalts in einer Art Insel der exkolonialistischen Zivilisation. Kenntnis der einheimischen Sprachen wurde nicht mitgebracht. Noch relativ wichtig waren die Hotelangestellten usw. Ausserdem hat man sich in diesem Rahmen über das Land kundig gemacht. U.a. hat auch Arnold Stadler einen Roman über eine Reise zum Kilimandscharo gemacht. Ist mit Bestimmtheit besser als nichts, aber wohl nicht schon mit Afrikakenntnis gleichzusetzen. Selbst der vielfache Afrikareisende mit breiten Sprachkenntnissen incl. das Portugiesische und z.T. einheimischer Sprachgen E.v. Kuehnelt-Leddhin war primär Hoteltourist, freilich noch mit reichhaltigem Umgang mit der dortigen damaligen kirchlich-religiösen Szene.
Noch wichtig wäre eine Analyse des einst weiss dominierten Südafrika, was diese zum Teil richtig gemacht haben, vorurteilslos analysiert, und was sie eindeutig und ein für allemal falsch gemacht haben, wobei zwischen Buren und Engländern zu unterscheiden wäre, die Deutschen in Afrika nicht zu vergessen, auch das Scheitern und Gelingen in der Missionsgeschichte usw. 
 

Maiordomus

25. September 2023 06:21

@Bosselmann. Lieber Kollege, Sie kennen meine Wertschätzung. Sie ist so hoch, dass ich Sie am liebsten an markanter Stelle an einem Gymnasium sehen würde, wo Sie sowohl Ihre Bildung wie auch Ihre Lebenserfahrung entfalten sollten, eine Position, die wichtiger wäre als ein durchschnittlicher Bundestagsabgeordneter. Ihre Vorbildung in der DDR hat im Vergleich zu den Gebildeten in der BRD ihre Vorzüge. Dabei schliesse ich aber aus, dass Sie zum Thema "Faschismus", selbst wenn Sie den Unterricht gegen den Strich zur Kenntnis genommen haben könnten, qualifiziert unterrichtet wurden. Die einschlägige Faschismustheorie, es gibt sie heute noch, ist eine kommunistisch-marxistische Feindbildprojektion, an der zwar einiges lehrreich ist, aber keine Totalitarismus-Analyse, gerade weil "Antifaschismus+ im Gegensatz zum aus dem westlichen älteren Liberalismus hervorgangenen Antitotalitarismus selber eine totalitäre Theorie ist mit der Projektion eines Menschheitsfeindes, je nachdem Kapitalismus oder "Faschismus", wobei letzterer als eine Entwicklung des ersteren analysiert wurde. Selber konnte ich 1968/69 u. später die Faschismustheorie von Nolte, zwar etwas misstrauisch, seminarmässig zur Kenntnis nehmen, an der Hochschule, in Zürich, das war im Vergleich zu Möglichkeiten in der DDR fortgeschritten. Ausserdem waren damals antitotalitäre Analysen des Nationalsozialismus von Walther Hofer, um 1950 Lehrer in Berlin, noch wichtig und trotz einigen Irrtümern  lehrreich. 
 

RMH

25. September 2023 07:20

@Volksdeutscher,
ich projiziere hier gar nichts und Sie haben, angetriggert, weder meinen Kommentar verstanden noch schlicht mein PS unter dem Kommentar zur Kenntnis genommen. Fakt ist, dass manches schon gesagt und gedacht wurde und man selber seine Hausaufgaben machen muss, wenn eben so ein Trigger kommt. Da hilft keine echte Distanzierung oder relativierendes Abstellen auf ein "Bürgertum", sondern ein ehrliches, "nur weil er es mal ähnlich anno 33 gesagt hat, wird es nicht schlechter" (und wenn man will: "rechtfertigt keine seiner Vebrechen"). So ist es jedesmal das Gleiche mit den nationalen Rechten, rüttelt man mal ein bisschen am Bienenkorb, wird rausgeflogen und sinnlos auf den Falschen gestochen. Ziemlich einfaches Spiel für all die kommerziellen "Faktenchecker" - und als adovatus diaboli hat man es hier oftmals sehr leicht.

Mitleser2

25. September 2023 08:23

@RMH: Nordhausen, das Ergebnis ist sehr interessant. Die % spielen keine Rolle. Man muss 1. und 2. Durchgang mit den absoluten Zahlen vergleichen, hab ich noch nicht gemacht. Was erstaunt, ist der Umschwung während der letzten Wahlkreise. Waren das Briefwahlkreise? Dann wäre es analog Klonovsky in Chemnitz bei der BTW, wo er nur wegen der Briefwahl verloren hat. Was mag das bedeuten, wenn es so wäre ...

Volksdeutscher

25. September 2023 10:55

@RMH - "Ziemlich einfaches Spiel für all die kommerziellen "Faktenchecker" - und als adovatus diaboli hat man es hier oftmals sehr leicht."
Nichts haben Sie verstanden. Diejenigen jedoch, die lesen können, haben meinen Kommentar in meinem Sinne verstanden und sind nicht auf Ihre falschen Interpretation angewiesen. Irgendetwas scheinen Sie in den falschen Hals bekommen zu haben, wenn Sie gut argumentierende Kommentatoren hier triggern. Denn "man" ist immer man selbst, richtig? Sind Sie hier unterwegs als "Faktenchecker" mit den unwiderlegbaren "Argumenten", die jeder glauben und sich aneignen muß, als wären sie von Gott höchst persönlich verlesen? Dabei sind sie, wie wir alle wissen, nur von Ihnen. @RMH, der "große" Demaskierer, der vom Kommentator zu Kommentator hüpfend auf die Büsche klopft in der Hoffnung, den nächsten AH auffliegen zu lassen. Und das füllt bei Ihnen die Abende? Sonderbar, ja absonderlich!

Laurenz

25. September 2023 10:58

@Maiordomus @L. ... Ich war mehrmals in Kenia, inklusive Hotel am Meer & Safaris, ähnlich wie im Video. Wenn man unternehmungslustig ist, unternimmt man auch Fahrten mit den Matatus (Kleinbusse), welche die Einheimischen nutzen, die bei Winken oder Zuruf im Fahrzeug anhalten, oft alle 100 Meter. Die Matatus werden vor allem von kräftig runden Frauen genutzt, die auch Ziegen oder Hühner im Käfig mitführen. Der Schweißgeruch dieser Matronen bringt einen fast ins Koma & wenn der Matatu überfüllt wird, gerät man zwangsläufig zwischen die riesigen Brüste (Titten) der heimischen Damenwelt. Man wird quasi am hellichten Tag umnachtet & kurzfristig mit Blindheit geschlagen. Ich kam da auch mal auf die Idee mittags (bei 40 Grad Celsius) 10 KM zum nächsten Einkaufszentrum zu laufen, um den heimischen Taxifahrern zu zeigen, was eine Harke ist. Mir sind die Sohlen meiner Tennisschuhe weggeschmolzen. Ich kann nicht empfehlen, alleine durch die Altstadt von Mombasa zu latschen. Man sollte mindestens zu dritt oder viert sein (ohne Frauen gerechnet). Man kann überall & jederzeit Touren zum Kilimandscharo oder Mount Kenya buchen.

Gotlandfahrer

25. September 2023 11:04

@Mitleser2:
Man korrigiere mich, aber es hat noch nie der Falsche im letzten Moment der Auszählung plötzlich gewonnen. Umgekehrt ist es häufig schon passiert. Ja, was bedeutet wohl Briefwahl? Und was müsste man tun, wenn man zum Beispiel im wichtigsten Land der Welt mehr Briefwahl möchte? Also die Leute lieber von zuhause aus ihre Stimme abgeben sollen?

RMH

25. September 2023 11:42

@Volksdeutscher,
hier, noch einmal ganz deutlich für Sie, was ich ausgangs dazu geschrieben habe:
"PS: Ich habe damit übrigens keine Probleme."
Und jetzt regen Sie sich bitte nicht weiter auf. Sie sind nicht der erste, dem man eine Hitlerrede unterjubeln kann (vermutlich könnte man bei dem Output, den A.H. und seine Genossen produziert haben, jedem etwas vergleichend gegenüberstellen, vermutlich auch irgendeinem früheren Beitrag von mir), wenn man es will, aber die meisten nehmen so etwas mit der gebotenen Lockerheit und historischen Distanz.  Gerade das Ding mit den Somewheres und Anywheres hat aber nunmal A.H. durchaus auf seine eigene Art schon vorher erkannt (und vermutlich hat er das auch nur bei einem anderen gelesen, wie so vieles, denn er war ja bekanntermaßen Autodidakt und hat sich aus vielen Quellen bedient). Wo ist das Problem? 

Artabanus

25. September 2023 12:02

@Gotlandfahrer
Wahlfälschung ist so alt wie die Demokratie. Wobei es immer wieder lustig ist zu sehen, wie gerade in Deutschland ganz offensichtliche Betrugsmöglichkeiten aufrechterhalten werden mit der Begründung, dass die zuständigen Leute doch "niemals so etwas machen würden"
Der Anreiz für Wahlfälschung ist riesig, das Risiko dabei erwischt zu werden winzig und die maximalen Strafen lächerlich gering.
Wahlfälschung sollte wie ein Putschversuch bestraft werden.

Maiordomus

25. September 2023 13:18

Die Streitigkeiten im unteren Teil, auch die Unterstellung von Wahlfälschung, wofür Beweise oder wenigstens klagbare Indizien nun mal notwendig sind, entsprechen nicht der von Herrn Bosselmann angesprochenen Thematik. Dabei hat Herr Prophet ein hervorragendes Resultat geschafft bei nationaler Aufmerksamkeit, welche am Ende gerade bei Wählern, welche die Unauffälligkeit vorgezogen hätten, am Ende zu jenem Resultat führten. Von mir aus könnte aber der "Badeschluss" erklärt werden, es sei denn, Herr Bosselmann wolle noch etwas präzisieren. 

Volksdeutscher

25. September 2023 13:19

@RMH - Ich möchte Ihnen empfehlen, daß wir uns - und Sie sich an allererster Stelle - lieber auf den hervorragenden Beitrag von Herrn Bosselmann konzentrieren. 

Gimli

25. September 2023 14:05

Vieldeutiger Text, gut geschrieben, nicht frei von eingeübten Kampfformulierungen (zB immer wieder "links-grün" ... Grüne sind nicht links, sondern eher bürgerlich mittlerweile und links ist eh alles von dieser Warte hier aus, wie es scheint), aber mit Gewinn zu lesen. Gewinn heißt nicht nur Zustimmung. Aber worauf zielt der Text? Ist er Kritik an einer Demokratie, die zu sehr die Eigenverantwortung nimmt, indem sie's mit der Fürsorge übertreibt? Macht sie zu satt oder ist sie gar satt oder sind es deren politische Akteure? Wir sehen immer wieder ärgerliche Klientelpolitik (zB der Autopartei FDP), sehen Wahlerfolge durch unbezahlbare Geschenke, sehen dass das Politische ähnlichen Mechanismen folgt wie die Wirtschaft: Die Werbung triggert niedere Affekte, denn das Gros des Wahlvolks ist unmündig in dem Sinn, dass die Probleme, die Politik lösen muss (und teils selber schafft, zB kaum zu bewältigende Regulatorik), bzw deren LÖsungen von Wählenden nicht verstanden werden können. Es ist uns biologisch inwändig, dass wir satt und faul sein wollen, und wenn äußere Bedrohungslagen fern sind, schlägt Saturiertheit in maßloses Anspruchsdenken um (das neuste iPhone, den neuen Audi, Ferienhaus etc). Nun kommen Seuchen und Klimawandel und das Wahlvolk ist überfordert. Keine Ahnung, ob der Mensch für Demokratie gemacht ist oder ob wir noch ein paar Jahrzehnte lernen müssen, was sie an Selbstdisziplin und Teilnahme (nicht Habe) verlangt.

Heino Bosselmann

25. September 2023 14:52

@Gimli: Haben Sie Dank für Ihren anregenden Kommentar.
Zu einem isolierten Aspekt: Tatsächlich habe ich Schwierigkeiten damit, mit welchem Attribut das linksdrehende Establishment zu bezeichnen wäre, dieses tendenziell grüne „intellektuelle und soziale Milieu, das sich in bestimmten gesellschaftlichen Bereichen eine hegemoniale Stellung aufgebaut hat“, wie Kielmansegg heute in seinem FAZ-Essay schrieb. Ja, offenbar handelt es sich dabei um eine Art Neu-Bürgertum auf den Freisitzen des Prenzlauer Berges. Es meint mit „Demokratie“ jedenfalls nicht mehr das, was damit mal – liberal – gemeint gewesen sein mag, so wie es mit „Toleranz“ sogar das Gegenteil dessen intendiert, was den Begriff einst ausmachte. – Zur Demokratie: Mich stört die gegenwärtige Herabwürdigung des Begriffs zum phrasenhaften Bekenntnis, und ich bin skeptisch gegenüber den eher quantifizierenden Verfahren der Entscheidungsweise des Demokratischen.

Maiordomus

25. September 2023 16:46

@Gimli/Bosselmann. Natürlich werden in der Demokratie, gleich welche Variante, irgendwann am Ende "die Nasen gezählt", womit die Demokratie auch im Carl Schmittschen Sinn ähnlich wie die Diktatur einen dezisionistischen Charakter behält, was hochideologische "Radikaldemokraten" im Geist von Robespierre und denjenigen, die z.b. in Tübingen einen Wahlentscheid rückgängig machten, nie tolerieren  konnten. Abgesehen davon, dass es nach Stalin auf die Zähler, nicht die Wähler ankommt.
Natürlich ist das Bekenntnis "wir, die demokratischen Parteien" phrasenhaft. Die Grünen sind insofern links, als für sie nicht Natur/Naturkenntnis entscheidet, sondern diesbezügliche Gesinnung, wobei am Ende, z.B. beim Klima, Symbolhandlungen wichtiger sind, jeder muss sein Öpferchen dafür bringen, primär sind aber Feindgruppen zu schikanieren. Auch bedeutet ihnen Embryo bzw. Fötus in Sachen rechtlichen Schutz weniger als eine Weinbergschnecke, womit sie nach Art der Totalitären die Ideologie über das Menschenleben stellen. Selber halte ich, weil der Begriff Mord juristisch festgestellte Person voraussetzt, dies übrigens nicht für Mord, bloss für Tötung eines menschlichen Lebewesens, Hoffe, da niemandem, der sich darüber nie ein Gewissen machte, zu nahe getreten zu sein. 

Volksdeutscher

25. September 2023 21:57

@Maiordomus - "Ich bedaure, dass Sie sich an "Negern" und "Arabern" abreagieren...."
Werter Herr, die erste Zeile meines Kommentars war eine Reaktion auf Kommentare anderer Kommentatoren, die sich vor mir zu Wort gemeldet hatten. Dabei schuldete die Härte des Tones der Tatsache, daß das Thema schon wieder auf Nebengleise geführt wurde, anstatt direkten Bezug auf Herrn Bosselmanns Beitrag zu liefern. 
Was Ihre Hervorhebung betrifft: Wir, die wir in den ehemaligen Ostblockstaaten sozialisiert wurden, benutzen immer und nach wie vor respektvoll die Wörter/Worte Neger für "Schwarze", Juden für "Israelis" und Zigeuner für "Sinti und Roma", weil wir denken, daß nur die von uns benutzen Versionen richtig sind (was sie auch sind) und weil wir uns dem despotischen Sprachdiktat der Linken nicht beugen wollen und werden.
Ich hoffe, ich konnte Sie über die Gründe, warum ich meine Gedanken so und nicht anders formulierte, lückenlos aufklären.

Gimli

25. September 2023 21:59

@maiordomus: Alles Quark. Seit wann ist "Gesinnung" links? Sind konservative Positionen etwa keine? Ich finde, Konservative und auch manche Humanisten überhöhen das Menschliche mit der Annahme eines göttlichen Ebenbilds und einer "Seele". Grüne kommen vom Umweltschutz, der in den Anfängen logisch eine Konfrontation mit der Wirtschaftsgläubigkeit (!) unseres marktwirtschaftlichen Systems sein musste. Heutige Wirtschaftsführer sind in dieser Frage, aber auch in anderen (Einwanderung, Nation, Hierarchie, Gender, ...) oft sehr emanzipiert und gedankenfrei. Wollte man Kretschmann einen Linken nennen? Habeck? Wir haben zB einen behinderten Sohn, dachten niemals an Abtreibung, aber ich halte es für das natürliche Recht einer Frau. Quasi Naturrecht. Will also sagen - ich spare mir weitere Abgrenzungen zu typisch rechten Positionen - es ist alles nur Standpunkt, an irgendeinem Punkt begründungsfrei, so wie auch keine philosophische Schule am Nullpunkt der Erkenntnis startet, sondern immer mit einer Annahme. Insofern geht mir auch tlw diese angeberische Belesenheit hier echt auch den Senkel, weil sie keinen Deut nach vorn führt und die Fakten, die es zu besorgen und zu sortieren gilt, nur vernebelt. Die Probleme, die wir heute zu diskutieren haben mit der TEchnik von heute und der zu erwartenden von morgen, löse ich nicht mit Zitaten irgendwelcher Denker aus der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts.

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