Darunter wurde eine bestimmte Art der Sinnstiftung durch Geschichte verstanden; eine, die ihren Lebensmut nicht aus den erhebenden Momenten der eigenen Geschichte bezog, sondern aus denen, über die man lieber schweigt. Diese Momente werden hierzulande mit einer religiösen Inbrunst präsentiert, die welthistorisch einmalig ist und mittlerweile nur dadurch etwas abgemildert wird, daß die “neuen Deutschen” damit nicht viel anfangen können.
Historische Schuld ist aber, auch wenn das die deutsche Moralpolitik anders sieht, kein deutsches Phänomen. Wer handelt, wird schuldig. Was im Kleinen gilt, gilt auch im Großen. Und so haben alle europäischen Nationen irgendwie mit dem zu kämpfen, was man als Instrumentalisierung der Vergangenheit zu politischen Zwecken bezeichnen könnte.
Doch nicht nur innerhalb Europas läuft dieses Aufrechnungskarussell munter weiter, mittlerweile steht ganz Europa im Zentrum postkolonialer Vergangenheitsbewältigung.
Am 2. März 2024 veranstaltet das Büro Maximilian Krah zusammen mit der ID-Fraktion im Europäischen Parlament in Brüssel deshalb eine Tagung zum Thema:
𝐇𝐢𝐬𝐭𝐨𝐫𝐢𝐬𝐜𝐡𝐞 𝐒𝐜𝐡𝐮𝐥𝐝 𝐮𝐧𝐝 𝐄𝐮𝐫𝐨𝐩𝐚
𝐏𝐨𝐬𝐭𝐤𝐨𝐥𝐨𝐧𝐢𝐚𝐥𝐞 𝐓𝐡𝐞𝐨𝐫𝐢𝐞 𝐮𝐧𝐝 𝐩𝐨𝐥𝐢𝐭𝐢𝐬𝐜𝐡𝐞 𝐑𝐞𝐚𝐥𝐢𝐭𝐚̈𝐭 𝐢𝐦 𝐖𝐢𝐝𝐞𝐫𝐬𝐭𝐫𝐞𝐢𝐭
Sechs Redner werden sich mit verschiedenen Aspekten dieses Themas auseinanderzusetzen:
Prof. Dr. Hans Neuhoff „Realismus und Moralismus in der Außenpolitik“
Prof. Dr. Heinz Theisen „Die postkoloniale Delegitimierung Israels und der Antisemitismus der Linken“
Martin Lichtmesz „Der Film als geschichtspolitisches Medium“
Felix Krautkrämer „Die Entwicklung der AfD im Kontext der Schulddebatten“
Nils Wegner „Die Neue Rechte und die Vergangenheitsbewältigung in Europa“
Dr. Erik Lehnert „Schuldstolz – zur Verfasstheit postheroischer Gesellschaften“
Die Veranstaltung beginnt am Freitag, den 1. März mit einem Wein- und Käseabend sowie einem Einführungsvortrag von Maximilian Krah. Die Tagung startet am Samstag, den 2. März um 9:30 Uhr und endet gegen etwa 17:00 Uhr.
Alle Teilnehmer sind im Anschluss zu einem gemeinsamen Essen mit den Referenten und dem Büro Maximilian Krah in einem belgischen Restaurant eingeladen. Dort hat jeder Teilnehmer die Möglichkeit, die Themen des Tages mit unseren Referenten zu vertiefen.
Für diese Veranstaltung ist eine Anmeldung unter 𝐦𝐚𝐱𝐢𝐦𝐢𝐥𝐢𝐚𝐧.𝐤𝐫𝐚𝐡@𝐞𝐩.𝐞𝐮𝐫𝐨𝐩𝐚.𝐞𝐮 erforderlich.
Ich würde mich sehr freuen, in Brüssel einige bekannte Gesichter begrüßen zu können!
RMH
Achtung! Geheimtreffen!
(Ironie)