Rußlanddeutsche
Wer sich über die Geschichte der Rußlanddeutschen kundig machen möchte, findet in den Eckartschriften der Österreichischen Landsmannschaft (ÖLM) taugliches Material (siehe Kasten).
Alfred Eisfeld skizziert die Umrisse: »Die Geschichte der Rußlanddeutschen beginnt im wesentlichen mit der planmäßigen Ansiedlung deutscher Bauern, die durch wirtschaftliche Not, politische Unterdrückung oder Beeinträchtigung der Glaubensfreiheit in ihrer Heimat, unter Zarin Katharina II., die selbst deutscher Abstammung war, als Kolonisten ins Land gerufen wurden.
Wie in den anderen europäischen Ost- und Südoststaaten bedeutete auch für die Deutschen in Rußland der Erste, besonders aber der Zweite Weltkrieg das Ende ihrer geschlossenen Volksgruppe und der eigenen Siedlungen. Insgesamt wurden 1942 800 000 Deutsche nach den asiatischen Teilen der UdSSR deportiert, über 400 000 waren bereits freiwillig oder unfreiwillig dort, wo sie, der ›aktiven Unterstützung der deutsch-faschistischen Aggression‹ beschuldigt, bis 1955 wie Strafgefangene in Sondersiedlungen leben mußten.«
Der Seetransport der von sogenannten Berufern rekrutierten deutschen Kolonisten erfolgte ab Lübeck oder Danzig und dauerte oft Wochen. »In der Hafenstadt Oranienbaum, dem heutigen Lomonossow, leisteten die Einwanderer den Untertaneneid, bevor sie weitergeleitet wurden« (Eisfeld 1986).
Später wurden besonders Menonniten und Amische angeworben, nach »Neurußland« zu übersiedeln, vor allem mit der Aussicht, nicht zur Armee einberufen zu werden, da sie aus religiöser Strenge den Dienst an der Waffe ablehnten. »14 Familien aus dieser Gruppe wurden in der stark geschwächten Kolonie Alt-Schwedendorf angesiedelt, 21 Familien gründeten die Kolonie Danzig im Bezirk Jelizawetgrad. Nach einigen Jahren wurde diese in Alt-Danzig umbenannt. […] Von den 100 angeworbenen Familien (einer weiteren Kolonistengruppe) starben unterwegs zehn restlos aus.« (ebd.)
Unter allen Katharina II. nachfolgenden Zaren gab es weitere große Einwanderungswellen, inzwischen wurden auch die asiatischen Gebiete jenseits der Wolga- und Schwarzmeergegend und die Kaukasusregion besiedelt. Die Deutschen waren überall bekannt für ihren Fleiß, ihre Sauberkeit und ihr Organisationstalent – doch rief dies auch Feindschaft hervor.
»Mit dem Regierungsantritt Alexanders III. gewannen die Slawophilen an Einfluß. Das Motto des Zaren ›Rußland muß den Russen gehören‹ erhob die Ausländerfeindlichkeit zur Staatspolitik und verstärkte den Deutschenhaß. Das Schlagwort von der ›Germanisierung‹ Wolhyniens tauchte immer wieder auf.« (ebd.)
Deutsch war die Sprache der rußlanddeutschen Schulen und der Gottesdienste, bis zum Zweiten Weltkrieg sprach ein großer Teil der Rußlanddeutschen kein Russisch, da sie meist in rein deutschen Ortschaften wohnten. Ihr Haupterwerbszweig war die Landwirtschaft, sie bewirtschafteten drei Millionen Hektar mehr als die gesamte landwirtschaftliche Nutzfläche des damaligen Deutschen Reiches.
Mit Ausbruch des Ersten Weltkriegs wurden die Deutschen zu Feinden des Russischen Reiches erklärt. Die Wolhyniendeutschen wurden nach Sibirien deportiert, es gab zahlreiche »Deutschenpogrome«, von denen auch Alexander Solschenizyn in seinem Roman Das Rote Rad. November sechzehn berichtet.
Im Sowjetkommunismus wurde formal jeder Nationalität ihre eigene Republik zugeteilt, so daß auch eine »Deutsche Wolgarepublik« bestimmt wurde und neun deutsche »Rayons« (Landkreise) unter anderem in der Ukraine, Georgien und Aserbaidschan. Die meisten Rußlanddeutschen waren aber fromme Christen und daher niemals für den Bolschewismus zu gewinnen.
»Tausende von deutschen Bauern zogen damals mit ihren Familien nach Moskau, um die Ausreise zu erzwingen. Immerhin gelang es etwa 6000 Rußlanddeutschen, nach Moskau zu kommen und dort die Ausreiseerlaubnis nach Südamerika zu erhalten. Tausende andere wurde deswegen verhaftet und in die Verbannung geschickt« (ebd.)
Die Wolhyniendeutschen, die nach dem Ersten Weltkrieg aus der Verbannung in Sibirien zurückkehren konnten, wurden unter Stalin 1937 wieder nach Sibirien deportiert, die deutschen Rayons wurden aufgelöst, genauso wie die deutschen Schulen. Viele Lehrer ersetzten die Sowjets durch emigrierte deutsche Kommunisten, aber auch diese wurden großteils später ermordet. Im Schicksalsjahr 1941 verschleppte man dann die Rußlanddeutschen geschlossen in die kasachische Steppe. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden fast alle Rußlanddeutschen, die es in der Zwischenzeit geschafft hatten, ins Deutsche Reich zu fliehen, von den Westalliierten an die Sowjetunion ausgeliefert und wegen »Verrats der sozialistischen Heimat« zu Zwangsarbeit verurteilt. (CS)
Baltendeutsche
Wenn man in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts in Deutschland von den »baltischen Provinzen« sprach, waren Estland, Kurland und Livland gemeint, das heutige Estland und Lettland. Die beiden baltischen Staaten teilen seit dem Ende 18. Jahrhundert ein gemeinsames Schicksal. Sie gehörten seit der letzten polnischen Teilung zu Rußland und erlangten erst am Ende des Ersten Weltkrieges und erneut 1990 ihre Unabhängigkeit. Estland gehörte bereits seit 1721 größtenteils zu Rußland und war vorher dänisch gewesen.
Beide, Estland und Lettland, standen seit dem Mittelalter unter deutschem Einfluß, der sich einerseits aus der Herrschaft des Deutschen Ordens und andererseits dem Erfolg der Hanse erklärt. Die deutsche Oberschicht stellte Adel und Bürgertum der Länder, was dafür sorgte, daß beide seit der Reformation evangelisch sind. Die deutsche Minderheit in Litauen wurde und wird nicht zu den Baltendeutschen gezählt, da sich ihre Geschichte stark unterscheidet.
Das Deutschtum im Baltikum existierte also bereits, bevor die Russen die Herrschaft dort übernahmen. Die ersten Deutschen kamen im Zuge der Ostsiedlung ins Land, nachdem der Schwertbrüderorden, der bereits 1237 im Deutschen Orden aufging, Anfang des 13. Jahrhunderts die Gebiete unter seine Herrschaft gebracht hatte. Es waren allerdings keine Bauern, die ins Land kamen, sondern Ritter, die sich bald als landbesitzende Oberschrift etablierten, zahlenmäßig allerdings kaum ins Gewicht fielen. Anders sah es in den Städten aus, die von Deutschen gegründet wurden und oft der Hanse angehörten. Hier stellten die Deutschen nicht nur die Oberschicht, sondern auch die Bevölkerungsmehrheit.
Mit der russischen Herrschaft konnten sich die Deutschen zunächst gut arrangieren, nicht zuletzt, weil schon lange gute Handelsbeziehungen nach Rußland existierten und der baltendeutsche Adel seit der Zeit Iwans des Schrecklichen in russischen Dienst stand. Jürgen von Fahrensbach spielte eine herausragende Rolle bei Iwans Sieg über die Tataren, Adam Johann von Krusenstern war der Kommandeur der ersten russischen Weltumsegelung, und Paul von Rennenkampff verlor 1914 die Tannenbergschlacht. Die deutsche Universität Dorpat war eine der wichtigsten Bildungsstätten des Reiches.
1887 lebten in den baltischen Provinzen 165 000 Deutsche, 1 070 300 Letten, 885 200 Esten und 128 900 Russen. Seit 1906 wurden dort zusätzlich 20 000 deutsche Kolonisten aus Rußland angesiedelt. Der ländliche Grundbesitz bestand in den Provinzen zu 40 bis 60 Prozent aus Großgrundbesitz, von dem sich 80 bis 90 Prozent in deutschem Besitz befanden.
Ende des 19. Jahrhunderts setzte eine scharfe Russifizierungkampagne ein, mit der die kulturelle Macht der Deutschen gebrochen werden sollte. Russisch wurde zur Amts- und Lehrsprache, traditionelle Formen der baltischen Gerichtsbarkeit wurden verboten. Der Druck der Russifizierung verschärfte die sozialen Konflikte, indem der Haß der Unterschichten gegen die Deutschen gelenkt wurde.
Im Ersten Weltkrieg dienten viele Baltendeutsche in der russischen Armee. Zum Ende des Krieges fielen viele Deutsche bolschewistisch und nationalistisch motivierten Mordtaten, dem »roten Terror«, zum Opfer. Der Versuch der Baltischen Landwehr, die deutschen Interessen im Baltikum zu wahren und die Baltendeutschen zu schützen, mißlang. Im Zuge der Erlangung der staatlichen Unabhängigkeit wurden die Deutschen nach und nach enteignet, viele verließen das Baltikum Richtung Westen.
Das Ende der Deutschen im Baltikum wurde mit der Unterzeichnung des deutsch-sowjetischen Nichtangriffspakts eingeläutet. In einem Zusatzprotokoll war die Umsiedlung der Baltendeutschen vereinbart worden. Diese erfolgte zwischen Oktober und Dezember 1939 in die eroberten westpolnischen Gebiete (Warthegau). Anfang 1941 gab es eine zweite Umsiedlungswelle ins Altreich. Heute leben nur noch wenige tausend deutsche Muttersprachler im Baltikum, von denen aber die wenigsten von Baltendeutschen abstammen. (EL)
Deutsche Studenten in Rußland
Das gegenseitige Interesse am Erlernen der je anderen Sprache hat sowohl in Rußland als auch in Deutschland in den vergangenen drei Jahrzehnten drastisch nachgelassen. Entschieden sich 1992 noch rund 500 000 deutsche Schüler für Russisch als Wahlpflichtfach, waren es im Schuljahr 2020/21 nur noch 94 000. Neuere Zahlen liegen nicht vor. Ein Erfahrungsbericht: Bei meinen älteren Kindern gab es im Gymnasium stets zwei Russischklassen – im Jahrgang der jüngsten Tochter, wenige Wochen nach dem Angriff Rußlands auf die Ukraine im Februar 2022, wählten sich von den rund hundert Schülern nur ein knappes Dutzend des Jahrgangs in »Russisch« ein. Von den 94 000 bundesweit dürften wir weit abgerückt sein. In Rußland gibt es umgekehrt heute rund 1,8 Millionen Deutschlerner – auch diese Zahlen sind in den vergangenen Jahren eingebrochen.
Zahlreiche, um nicht zu sagen: die meisten, deutsche Universitäten haben im Frühjahr 2022 die institutionelle Kooperation mit russischen Universitären eingestellt. Das hat die Zahl der Studenten dezimiert. In den Jahren zuvor schon lag die Zahl deutscher Studenten in Rußland über Jahre auf dem niedrigen Niveau von rund 1500. Die Zulassungshürden sind relativ hoch, es werden unter anderem bessere Sprachkenntnisse verlangt als im europäischen Ausland.
Die meisten Deutschen studieren in St. Petersburg, ein weiterer Großteil in Moskau, die anderen verteilten sich über 52 weitere Städte. Deutsche in Rußland studieren zumeist Russisch, gefolgt von Wirtschafts- und Ingenieursfächern. Studentenwohnheime (standardmäßig mit Mehrbettzimmern!) sind spottbillig, die Studiengebühren relativ niedrig. Zum Vergleich: In den USA und Großbritannien, wo die Studien- und Mietkosten bekanntlich sehr hoch sind, studieren knapp 10 000 und 14 000 Deutsche. In China sind es knapp 9000, in der Türkei gut 4000. (EK)
Aussiedler
Gegen Ende der Sowjetzeit begann die erneute Wanderung der Rußlanddeutschen, diesmal in umgekehrter Richtung – nach Deutschland.
»Rußlanddeutsche, die den Ausreisantrag stellten, verloren oft ihren Arbeitsplatz, auch die Wohnung, sie konnten deswegen bis zu 15 Tage ›in Polizeigewahrsam‹ genommen werden, andere wurden für mehrere Jahre ins Gefängnis gesteckt, weil der Ausreiseantrag eine Beleidigung der Sowjetunion sei. Wenn ein Sohn seine Militärdienstzeit erfüllt hatte, durfte er mehrere Jahre lang nicht auswandern. Oft wurden von den Aussiedlern hohe Geldbeträge (manchmal in D‑Mark oder Dollar!) gefordert ›für die Rückerstattung der Ausbildung in der Sowjetunion‹.« (Eberbach 2003, siehe Kasten)
In der Jelzin-Ära stieg zuerst die Hoffnung vieler Rußlanddeutscher, in den neuen Republiken unbehelligt leben und ihre Muttersprache sprechen zu dürfen. Eine Wiedererrichtung der Wolgarepublik stand sogar in Aussicht, scheiterte aber, was eine Massenauswanderung in die Bundesrepublik auslöste. 95 Prozent der Kaukasusschwaben beispielsweise waren 25 Jahre später in die alte Heimat übersiedelt (vgl. Paulsen 2016).
In den islamischen ehemaligen Sowjetrepubliken (Kasachstan, Usbekistan, Tadschikistan, Kirgisistan, Turkmenistan), stieg der Auswanderungsdruck. Die Ausmaße der Um- und Rücksiedlungen, Flüchtlingsströme und De-facto-Säuberungen Anfang der 1990er Jahre nahm der Westen größtenteils nicht zur Kenntnis.
In der BRD stieg nach der Wiedervereinigung die Arbeitslosigkeit, viele Mitteldeutsche zogen in die westlichen Bundesländer, die versprochenen »blühenden Landschaften« blieben eher kahl, und die meisten ehemaligen DDR-Bürger wollten nach oftmals traumatischen biographischen Brüchen keinesfalls neue »Russen« willkommen heißen. »Natürlich wollten nun auch viele, die früher ihre deutschen Vorfahren verleugnet hatten, in den ›goldenen Westen‹, natürlich gab es unter den Rußlanddeutschen Opportunisten – wo gibt es sie nicht, gerade in so schweren Verhältnisse, wie es eigentlich das ganze 20. Jahrhundert für die Rußlanddeutschen brachte?« (Eberbach 2003)
Der Großteil der Aussiedler hatte ein idealisiertes Bild der alten Heimat – eine Mixtur aus Preußen, dem »Ländle« oder Altwürttemberg, Drittem Reich, Wirtschaftswunderbundesrepublik mit Vollbeschäftigung, amerikanischem Konsum und Häuslebauen, vor allem aber mit überlieferter Volkskultur und unzerstörtem christlichen Glauben – und wurde von der real existierenden BRD tief enttäuscht.
Rußlanddeutsche waren in den 90er Jahren schlicht unbeliebte Ausländer: Das wiedervereinigte Deutschland verfügte weder auf politischer Ebene noch im Volk über irgendeine geistige Reserve, um zu begreifen, daß es sich hier um Landsleute handelte, die teilweise gegen massive Repressionen in der Sowjetunion Traditionen, Sprache und Glauben bewahrt hatten und eigentlich ein Gewinn für Deutschland wären. Schon vor der Wende bezeichnete Oskar Lafontaine die Aufnahme von Rußlanddeutschen als »Deutschtümelei«. Statt die Aussiedler also zu »integrieren« (was wesentlich leichter möglich gewesen wäre als bei allen anderen Migrantengruppen), hielt man sie für noch »abgehängter« als die »Ossis«. (CS)
Moskaudeutsche
Bereits lange bevor die Deutschen als Siedler nach Rußland kamen, gab es in den wenigen großen Städten deutsche Gemeinden. Diese werden gelegentlich als Moskaudeutsche bezeichnet, auch wenn sich ihre Anwesenheit nicht auf Moskau beschränkte. Diese Deutschen lebten auch schon lange vor Peter dem Großen in Rußland, der ihre Zahl allerdings durch seine Anwerbungen deutlich erhöhte. Um 1670 sollen 18 000 Westeuropäer in Rußland gelebt haben, im 18. Jahrhundert kamen mindestens 50 000 bis 80 000 Deutsche dazu.
Bereits seit dem 12. Jahrhundert existierte in Nowgorod der Peterhof, die Handelsniederlassung der deutschen Hanse-Kaufleute. Nachdem Nowgorod Ende des 15. Jahrhunderts in das Großfürstentum Moskau eingegliedert worden war, kamen alle deutschen Kaufleute zunächst ins Gefängnis, weil in Reval zur selben Zeit zwei Russen hingerichtet worden waren, später kamen einige von ihnen nach Moskau. Gleichzeit gab es erste Anwerbungen von Westeuropäern. Unter der Herrschaft Iwans des Schrecklichen entstand in der Nähe von Moskau eine erste Ausländersiedlung (Nemezkaja Sloboda), die während der Zeit der Wirren zerstört wurde.
Mit der Romanow-Dynastie begannen aufgrund militärischer Notwendigkeiten erneut Anwerbungsversuche westeuropäischer Fachleute. Man beschränkte sich dabei auf den protestantischen Norden Europas, da man den Katholiken wegen ihrer politischen Agenda und ihres Missionseifers mißtraute. Neben Kaufleuten kamen Handwerker, die Unternehmen gründeten und bei der Erschließung der Bodenschätze halfen, und Offiziere, die das russische Heer in Form bringen sollten. Den Ausländern war es zunächst gestattet, sich in Moskau niederzulassen, dort Grundstücke zu erwerben und Kirchen zu errichten.
Russische Geistliche und traditionell gesonnene Russen nahmen an den Fremden Anstoß. 1652 mußten alle Fremden Moskau verlassen und außerhalb der Stadtgrenzen siedeln. Dort entstand eine neue »Nemezkaja Sloboda«, in der es bald 1000 Einwohner und 1680 bereits vier Kirchen und die erste Apotheke Rußlands gab. »Die Vorstadt zeichnete sich von vornherein durch Sauberkeit, hübsche Straßen und Gassen aus; sie blühte immer weiter empor, und im Anfang des 18. Jahrhunderts machte sie nach den uns erhaltenen Abbildungen mit ihren Steinbauten, ihren Bäumen und Teichen einen geradezu eleganten Eindruck.« (Karl Stählin)
Die Deutschen erfreuten sich der besonderen Gunst der Zaren, so etablierte der Pfarrer Johann Gottfried Gregory das Theaterspiel am Zarenhof. Deutsche spielten zunächst als Erzieher und Berater, später als hohe Beamte und Militärs eine herausragende Rolle im russischen Staat. Peter der Große empfing hier viele Anregungen. Mit der Gründung von Petersburg im Jahr 1703 und der Erhebung zur Hauptstadt 1712 hatte das städtische Deutschtum in Rußland ein neues Zentrum. Heinrich Schliemann legte hier den Grundstock zu seinem Reichtum, der ihm später seine Grabungen ermöglichte. (EL)