AfD, eingekesselt, geschlossen – ein Tag in Riesa

Manches stellt man sich so vor, wie es dann kommt. In Riesa schlich ich drei Stunden lang Polizei-Konvois hinterher und stieß auf eigene Faust und mit einem EU-Abgeordneten auf der Rückbank in blockierte Zufahrtsstraßen vor.

Götz Kubitschek

Götz Kubitschek leitet den Verlag Antaios

Am Ende wie­der Kon­voi. Man lots­te uns zunächst bis Döbeln (Plan: Shut­tle­bus), dann nach Lommatzsch (Plan: ande­re Zufahrts­stra­ße), irgend­wann durch Wohn­ge­bie­te und hal­be Feld­we­ge in einen Ver­fü­gungs­raum, an dem har­te Anti­fa vor­bei­zog: laut, para­mi­li­tä­risch, ver­mummt. Von dort aus dau­er­te es noch ein­mal eine Stun­de, bis es end­lich gelang, die Hal­le zu errei­chen, in der die AfD ihren Bun­des­par­tei­tag abhielt.

Dort hat­te Ali­ce Wei­del ihre pro­gram­ma­ti­sche Rede längst gehal­ten, dort war sie längst ohne Gegen­kan­di­dat und per Akkla­ma­ti­on zur Kanz­ler­kan­di­da­tin ihrer Par­tei ernannt wor­den. Dort nahm ich eine pro­fes­sio­nel­le Orga­ni­sa­ti­on und Prä­sen­ta­ti­on wahr, eine gereif­te, geschlos­se­ne Par­tei, die ent­spann­ter wirk­te als in den Jah­ren zuvor.

Es tut nichts zur Sache, ob ich das gut oder weni­ger gut fin­de, die­ses Gereif­te, das weni­ger Rei­bungs­flä­chen bie­tet, weni­ger Span­nung birgt; es ist nun eben so, die Par­tei ist so gewor­den, sie geht zum Glück nicht den Weg eines berufs­ju­gend­li­chen Pfad­fin­ders, der, erwach­sen gewor­den, noch immer in kur­zen Hosen am Feu­er steht und in sich das Welt­ge­fühl der Puber­tät hütet.

Ich war zum ers­ten Mal in mei­nem Leben über­haupt auf einem Par­tei­tag. Die Ein­la­dun­gen zu Lan­des- und Bun­des­par­tei­ta­gen hat­te ich in der Ver­gan­gen­heit stets aus­ge­schla­gen: Es muß einen Unter­schied zwi­schen Par­tei und Vor­feld geben, und er kann sich unter ande­rem dar­in aus­drü­cken, daß man dann, wenn Ent­schei­dun­gen getrof­fen wer­den, nicht in der­sel­ben Hal­le sitzt.

In Rie­sa, das war nicht schwer vor­her­zu­se­hen, wür­de es nicht um Kampf­ab­stim­mun­gen und um Rich­tungs­strei­tig­kei­ten gehen. Hier wür­den kei­ne Netz­wer­ke gegen­ein­an­der antre­ten und ihren Kuh­han­del ver­an­stal­ten. Nur in einem Punkt wür­de hart und emo­tio­nal gefoch­ten wer­den: dort, wo es um die Zukunft der Jugend­or­ga­ni­sa­ti­on ging.

Ich erwar­te­te eine selbst­si­che­re und von sich selbst über­zeug­te AfD, und ich traf sie an: Denn die AfD ist die ein­zi­ge Par­tei, die sich dar­über freut, daß aus der geschlos­se­nen Eis­de­cke Pack­eis gewor­den ist, das in der Dünung schau­kelt – sanft, aber spürbar.

Das ist das, was über Jah­re vor­be­rei­tet wor­den ist: mit Begrif­fen und Argu­men­ta­ti­ons­ket­ten, mit Rich­tungs­kämp­fen, Häu­tun­gen und Wahl­er­fol­gen, mit einer Pro­fes­sio­na­li­sie­rung in allen Berei­chen. Das hat zu einer inter­nen Bere­chen­bar­keit geführt, die natür­lich den Bewe­gungs­ge­set­zen von Par­tei­en inner­halb der par­la­men­ta­ri­schen Demo­kra­tie folgt – wie auch sonst? Denn die­se Geset­ze sind ehern, wir haben alle unse­ren Max Weber und unse­ren Robert Michels gele­sen und sind nicht naiv.

Inter­ne Bere­chen­bar­keit ist eines der Ergeb­nis­se aus­här­ten­der Struk­tu­ren. Sie ist außer­dem eine der Vor­aus­set­zun­gen für Regie­rungs­fä­hig­keit, für die Betei­li­gung an der poli­ti­schen Macht. Das sagt noch gar nichts dar­über aus, ob man nicht doch die poli­ti­schen Geg­ner mit sym­bol­po­li­ti­schen Hand­lun­gen und Per­so­nal­ent­schei­dun­gen und unbe­re­chen­ba­ren Dre­hun­gen an ent­schei­den­den Stell­schrau­ben über­ra­schen und scho­ckie­ren kann. Aber so etwas wird nur mit einer Mann­schaft mög­lich sein, die in sich geschlos­sen agiert und sich nicht selbst über­rascht, son­dern alles Unbe­re­chen­ba­re gegen die Geg­ner wendet.

Das haben in der AfD die wesent­li­chen Leu­te begrif­fen. Der Par­tei­tag hat für die­sen Vor­gang ein Sym­bol­bild erzeugt. Es zeigt Björn Höcke am Fuß der Red­ner­büh­ne und eine Ali­ce Wei­del, die sich zu ihm beugt, um Gra­tu­la­ti­on und Blu­men ent­ge­gen­zu­neh­men. Höckes Ges­te und Wei­dels Dank haben nichts Auf­ge­setz­tes und Gezwun­ge­nes. Denn Wei­del hat­te sich zuvor mit ihrer har­ten, kämp­fe­ri­schen Rede und den in ihr ent­hal­te­nen Signal­wör­tern expli­zit zum Höcke-Teil der Par­tei herübergeneigt.

Über­haupt, Ali­ce Wei­del: Ihre Plau­de­rei mit Elon Musk hat sie (obwohl inhalts­schwach, gera­de­zu schief) zu einem Wahl­kampf­mo­tor gemacht, und es wäre fahr­läs­sig, ihr in die Para­de zu fah­ren und den Motor ins Stot­tern zu brin­gen. In allen Gesprä­chen, die ich auf dem Par­tei­tag führ­te (mit Lan­des- und Frak­ti­ons­chefs, mit Kreis­vor­sit­zen­den und Direkt­kan­di­da­ten, ein­fa­chen Mit­glie­dern und Leu­ten der aller­ers­ten Stun­de), kam dies zum Aus­druck: Die Ent­dä­mo­ni­sie­rung und die Ent­las­tung, die durch Musks läs­si­ge Vor­stö­ße ein­ge­setzt haben, sind das, was nur von außen hat bewirkt wer­den kön­nen. Daß es nun bewirkt wur­de, ist in sei­ner Bedeu­tung und Dimen­si­on noch nicht begrif­fen worden.

Auch die hin­ter dem schma­len Gäs­te­kor­ri­dor plat­zier­ten Medi­en­ver­tre­ter kön­nen die­se Dimen­si­on nicht ermes­sen. Im Gro­ßen und Gan­zen rück­ten sie dem Par­tei­tag mit den­sel­ben Metho­den zu Lei­be, die sie seit Jahr­zehn­ten anwen­den, ein­falls­los, rou­ti­niert, dadurch irgend­wie nicht an Ent­wick­lun­gen inter­es­siert und rat­los. Man möch­te Nico­le Diek­mann, Ann-Kat­rin Mül­ler, Paul Mid­del­hoff und vie­le ande­re fra­gen, ob sie sich schon als Volon­tä­re vor­ge­nom­men hat­ten, so fest­ge­legt und ein­ge­ras­tet zu arbei­ten und Pro­pa­gan­da für die­je­ni­gen zu betrei­ben, die sowie­so an der Macht sind.

Dabei gäbe es inhalt­lich und atmo­sphä­risch vie­les zu berich­ten – bloß braucht man dazu einen brei­te­ren Blick­win­kel und ande­res Voka­bu­lar. Es ist von gro­ßer Bedeu­tung, daß sich die weit­aus stärks­te Oppo­si­ti­ons­kraft Deutsch­lands den Begriff “Remi­gra­ti­on” end­lich ganz zu eigen gemacht und in ihrem Wahl­pro­gramm fest­ge­schrie­ben hat. Die AfD hat außer­dem (und trotz Musk) eine Äqui­di­stanz zu den USA und Ruß­land betont und sich eine deut­sche Euro­pa-Kon­zep­ti­on zur Auf­ga­be gemacht, die unse­ren Kon­ti­nent als unab­hän­gi­ge Grö­ße zwi­schen den bei­den Welt­mäch­ten verortet.

Par­tei­in­tern hat Wei­del das, was man ein “Momen­tum” nennt: Ihrem Kurs, ihren Vor­schlä­gen folg­te in Rie­sa eine star­ke Mehr­heit. Im Zusam­men­spiel mit ande­ren setz­te sie sogar mit einer Zwei­drit­tel­mehr­heit die Ein­glie­de­rung der Jun­gen Alter­na­ti­ve in die Mut­ter­par­tei durch.

Die­je­ni­gen, die sich dage­gen gewehrt haben, waren gegen die struk­tu­rel­le Macht und die kon­trol­lie­ren­de Man­dats­ver­nunft chan­cen­los. Das ist kein gutes Zei­chen. Was nie­mand braucht: eine wei­te­re Alt­par­tei. Ich bin schon etwas älter und darf das sagen, und ich weiß, daß Leu­te, auf die ich gro­ße Stü­cke hal­te, die Sache anders sehen.

Aber: Eine Par­tei, die nicht nur funk­tio­nie­ren, son­dern auf allen wesent­li­chen Fel­dern ein­falls­reich und mit unkor­rum­pier­ba­rem Steh­ver­mö­gen eine ande­re, alter­na­ti­ve Poli­tik durch­set­zen möch­te, braucht Idea­lis­ten und Rauh­bei­ne, Wider­bors­te und impul­si­ve Cha­rak­te­re, Leu­te, die nicht an Kar­rie­ren inter­es­siert sind, nicht geschickt, nicht smart und geschmei­dig, son­dern emo­tio­nal bei der Sache und hellhörig.

Sehr vie­len jun­gen Leu­ten hat die Par­tei nicht gut­ge­tan. Ich ken­ne etli­che, die sich bes­ser spä­ter oder gar nicht in die­se Struk­tu­ren bege­ben hät­ten – sei es als Mit­ar­bei­ter, sei es als Man­dats­trä­ger. Ihnen ist sozia­le Intel­li­genz zuge­wach­sen, mehr aber oft nicht, und im Gegen­teil: Sie haben neben­bei das ver­lo­ren, was sie unter Span­nung hielt – “Gezei­ten des Blu­tes, Träu­me von Taten, Ver­lo­cken des Mutes”. Sie wis­sen sich zu bewe­gen, und eini­ge wer­den es zur Meis­ter­schaft dar­in brin­gen. In einer Frak­ti­ons­struk­tur, die nach der Wahl im Febru­ar min­des­tens dop­pelt so groß sein wird wie bis­her, wird es für jeden von ihnen mehr als genug Platz geben. Sie wer­den ein mühe­lo­ses Erwerbs­le­ben füh­ren können.

Zumin­dest Zeit hät­te man dem Pro­zeß las­sen müs­sen. Er war kon­fron­ta­tiv, war nun sogar eine Macht­de­mons­tra­ti­on, und so wirkt alles wie eine feind­li­che Über­nah­me. Das wird – mei­ne Pro­gno­se – dazu füh­ren, daß sich die JA auf ihrem anste­hen­den Bun­des­kon­greß nicht selbst auf­lö­sen wird.

Ver­mut­lich wäre das ein Feh­ler: Alles, was Par­tei sein will und nicht inner­halb der Par­tei Macht­struk­tu­ren auf­bau­en konn­te, wird über kurz oder lang kei­ne Rol­le mehr spie­len. Eine Par­tei wird kei­nen Bereich unkon­trol­liert las­sen, für den sie ver­ant­wort­lich gemacht wer­den kann, und sie kann “Druck von außen” ein­fach aussitzen.

Des­halb zieht das Bei­spiel “Jusos” nicht recht: Hier kann sich eine Par­tei, die SPD, eine links­ra­di­ka­le Jugend­or­ga­ni­sa­ti­on leis­ten, weil sie weiß, daß deren Pro­vo­ka­tio­nen ihr nicht stän­dig aufs Brot geschmiert wer­den. Bei der JA war das schon immer anders. Man braucht als AfD inne­ren Spiel­raum, um das hin­zu­neh­men. Den hat sie nicht, dazu ist sie men­tal zu sehr verbeamtet.

Ich habe natür­lich dar­über nach­ge­dacht, wel­chen Vor­teil es haben könn­te, daß die JA nun dis­zi­pli­niert und unter Auf­sicht gestellt wor­den ist (um die zufrie­de­nen Wor­te eines Lan­des­chefs auf­zu­grei­fen). Tei­le könn­ten der Par­tei den Rücken keh­ren und ihr eige­nes Ding machen. Wenn, dann müß­te es aus Kraft gesche­hen. Trotz soll­te kei­ne Rol­le spie­len, nüch­tern müß­te eine sol­che Ent­schei­dung getrof­fen werden.

Könn­te das dem gut­tun, was außer­halb der Par­tei liegt – dem Vor­feld, der Sze­ne, dem Rück­raum, der Land­schaft aus Ver­la­gen, akti­vis­ti­schen Pro­jek­ten, Influen­cern und sub­ver­si­ven Sze­ne­treffs? Ich hof­fe stets, aber ich glau­be nicht. Die Sog­kraft der Par­tei ist zu stark, die jun­gen Jahr­gän­ge sind zu schwach, die ord­nungs- und staats­fi­xier­te Rech­te hat nie ein auch nur annä­hernd so anar­chi­sches Milieu aus­ge­bil­det wie die von allem und jedem eman­zi­pier­te Linke.

Das ist einer der roten Fäden, der sich durch alle Gesprä­che zog: die Nach­wuchs­fra­ge, die Per­so­nal­fra­ge, also das Dilem­ma zwi­schen raschem gro­ßem Erfolg bei Wah­len und der hauch­dün­nen Schicht derer, die über­haupt für kom­ple­xe Auf­ga­ben her­an­ge­zo­gen wer­den kön­nen. Gesin­nung hat noch nie Wis­sen und Exper­ti­se ersetzt. Die­ser Man­gel könn­te Dimen­sio­nen anneh­men, die jeden Sieg ver­san­den lassen.

Jeder Blin­de sieht, wie sehr die AfD Hoff­nung zu bün­deln ver­mag. Sie braucht eine Staats­idee. Unser Land ist so fer­tig und auf den Knien, daß es in Tei­len rekon­stru­iert wer­den muß. Die AfD braucht hun­der­te gut aus­ge­bil­de­te Exper­ten, die heu­te noch gar nicht wis­sen, daß sie bald für die­se Par­tei arbei­ten wer­den. Wo sie her­kom­men sol­len, weiß kein Mensch.

Dem wider­sprach Chris­toph Berndt. Wir saßen zusam­men und dis­ku­tier­ten, unter ande­rem dar­über. Er hat­te erst spät die Hal­le erreicht, war von der Anti­fa ein­ge­kes­selt wor­den und hat­te eine hal­be Stun­de lang in sei­nem Auto aus­ge­harrt. Die Poli­zei war nicht in der Lage, ihn her­aus­zu­ho­len. Die Ran­da­lie­rer demo­lier­ten sein Auto, ris­sen das Num­mern­schild ab, und als Berndt aus­stieg, um zu foto­gra­fie­ren und zu doku­men­tie­ren, häm­mer­te ihm einer die Auto­tür ins Gesicht.

Er saß also mit einem anschwel­len­den Veil­chen in unse­rer Run­de und teil­te sein Bier mit mir. Auf mei­nen Bericht über die demo­gra­fi­sche und per­so­nel­le Not­la­ge hin lächel­te er auf die ihm eige­ne Art und wink­te in mei­ne Rich­tung ab: “Dar­um”, sag­te er, “küm­mern wir uns, wenn es soweit ist. Jetzt wird erst ein­mal gewon­nen.” Und: “Wirst sehen, Du Pes­si­mist.” Ich bin mal gespannt.

Götz Kubitschek

Götz Kubitschek leitet den Verlag Antaios

Nichts schreibt sich
von allein!

Das Blog der Zeitschrift Sezession ist die wichtigste rechtsintellektuelle Stimme im Netz. Es lebt vom Fleiß, von der Lesewut und von der Sprachkraft seiner Autoren. Wenn Sie diesen Federn Zeit und Ruhe verschaffen möchten, können Sie das mit einem Betrag Ihrer Wahl tun.

Sezession
DE58 8005 3762 1894 1405 98
NOLADE21HAL

Kommentare (30)

Ernestine

13. Januar 2025 13:06

Heute nur ein kurzer Kommentar: Das Foto, das Alice Weidel mit Björn Höcke zeigt, gehört zu den anrührendsten und schönsten, die ich im Zusammenhang mit der AfD je gesehen habe. Es spricht Bände. Ich sehe darin u. a. einen Ausdruck tiefer Demut von Seiten Björn Höckes gegenüber Alice Weidel und ihrer Berufung als Kanzlerkandidatin. So schön! 

RMH

13. Januar 2025 13:58

Der Skandal, dass ein Parteitag nicht ungestört stattfinden kann, dass er massivste Polizeieinsätze benötigt, um durchgführt werden zu können, ist für das Establishment (und auch für die UNION! Kein Wunder, dass A. Weidel diese Partei immer mehr in den Fokus nimmt) kein Skandal, kein "unfairer" Wahlkampf etc. Das lernen leider auch noch zu wenige daraus, die der AfD ihre Stimme nicht geben wollen. Das der Parteitag in der durch die vorgezogenen BT-Wahlen gebotenen Eile dann doch professionell durchgeführt werden konnte, zeigt, dass die AfD gut aufgestellt ist. Jetzt müssen eigentlich nur noch möglichst viele ihre Kreuzchen bei der AfD machen.
 
 

Ekstroem

13. Januar 2025 14:02

Danke für die Beschreibung und Einordnung, werter GK. Vermutlich wird die AfD über kurz (Synchronizität!) oder lang in Deutschland den Kanzler stellen. Wenn sie ihre Wahlverprechen hält: Grenzen dicht, Re-Migration, dann ist schon einiges gewonnen. Die AfD ist und bleibt aber eine Partei mit allen Konsequenzen, die das hat. "Der deutsche Standpunkt" ist der Titel ihres Leitartikels in der Sezession 123. Daraus der Kernsatz, Deutschland, das deutsche Volk, seine Souveränität und Freiheit betreffend: "Wir werden keinen deutschen Standpunkt einnehmen, werden unsere Stellung nicht ausbauen, solange wir nicht wissen, wer wir sein könnten, wären wir endlich wir." Wenn wir dies realisieren und umsetzen, wird etwas Neues, Gutes entstehen für Deutschland und das deutsche Volk.

RMH

13. Januar 2025 14:05

"Das ist einer der roten Fäden, der sich durch alle Gespräche zog: die Nachwuchsfrage, die Personalfrage, also das Dilemma zwischen raschem großem Erfolg bei Wahlen und der hauchdünnen Schicht derer, die überhaupt für komplexe Aufgaben herangezogen werden können. Gesinnung hat noch nie Wissen und Expertise ersetzt. Dieser Mangel könnte Dimensionen annehmen, die jeden Sieg versanden lassen."
Um so mehr sind jetzt eben die aktuell älteren ab Mitte 50 bis Anfang 60 gefragt, ein etwaiges Karriereende im Dienste einer anderen Aufgabe zu machen und ihre Expertise einzubringen. Derzeit werden viele aus diesem Altersbereich vorzeitig in den Ruhestand verfrachtet (das nennt man "sozialverträglichen Abbau von Arbeitsplätzen"). Viele könnten sich engangieren, haben zudem den Rücken eher frei im Hinblick auf Repressionen, als Jüngere, da die meisten Projekte des Lebens bereits abgeschlossen oder in trockenen Tüchern sind, die Kinder groß etc. Alleine unter den Sezessions-Abonennten dürfte es sehr viele geben, die aber von selber sicher nicht auf die Idee kommen, sich zu engangieren. Da bedarf es etwas Zuspruch und Ansprache.

Andreas J

13. Januar 2025 14:20

Profunde Analyse, starker, authentischer Text und ein wohltuender Kontrast zu den narzisstischen Ballettnummern und ungelenken Turnübungen am germanophoben Hochreck irgendwelcher Leitartikel schreibender Chefredakteure.
 
 

Heinrich Loewe

13. Januar 2025 15:01

Das ist vielleicht der wichtigste Punkt, daß man pronto Hunderte ausgewiesener Experten in allen Politikfeldern braucht, um das liefern zu können, was ein Drittel des Landes nahe der Verzweiflung auf die Partei projiziert!
Und das kling ja hier nach Trump '16 - keine Bank. Das war dann auch entsprechend holprig- Christoph Berndt sollte bitte daraus lernen.
Vielleicht eine Taskforce, die gezielt Leute anspricht. Wie Vahrenholt im Energie-Bereich zum Beispiel. Oder HW Sinn für die Wirtschaft. Aber wer bin ich, sowas vorzuschlagen.

Laurenz

13. Januar 2025 16:05

Ich mag dem Artikel widersprechen. GK hat höchst persönlich darüber geschrieben & gesprochen, was es heißt, auch privat, über 10 Jahre dem medialen Dauerfeuer & physischer Gewalt als Parteigänger ausgesetzt zu sein. Selbst die Volldeppen vom Relotius verstehen kein Nein eines Philosophen, Verlegers & Landmanns. Insofern schreibt GK aus persönlicher Erfahrung, siehe Wien. Wenn die AfD heuzutage provoziert, wird dies wohlkalkuliert sein. Man wird sich Strategien nicht verhageln lassen wollen. & mal Hand auf's Herz, die integrierten Vollspakken-Jugendorganisationen der Einheitsfront sorgen eher für Stimmverluste der Mutterparteien. Die Einheitsfront & die Gewerkschaften haben keine Hemmung formal parteifremde Schlägertrupps zu bezahlen, zu finanzieren. Daher ist eine formale Trennung zu einem Verein JA durchaus sinnvoll, in meinen Augen, man kann da ja trotzdem Geld rein pumpen. Ganz so homogen, wie GK die AfD beschrieb, ist sie wiederrum auch nicht. Chrupalla konnte die Entfernung der Wiedereinführung der Wehrpflicht aus dem Wahlprogramm nicht durchsetzen.

fw87

13. Januar 2025 17:02

Das positive überwiegt hier eindeutig das negative, wie der Artikel deutlich gemacht hat. Wehmutstropfen ist natürlich die Auflösung der JA. Es entspricht natürlich ganz der heutigen Tendenz zu zentralisieren, zu vereinheitlichen, zu kontrollieren. Der positive Effekt am Zentralismus ist natürlich die Machtbündelung, Steigerung der Schlagkraft. Man wird sehen sehen müssen, wohin es in diesem Fall führt. Wenn ich recht sehe, haben wir es diesmal mit einem Wahlkampf der Gesten und Bilder zu tun. In diesem Zusammenhang hoffe ich, dass Alice Weidel bei Trumps Amtseinführung anwesend sein wird. Ein Foto eines Handschlags mit Donald Trump hätte hohe Symbolkraft und würde sich sicher positiv auf die Bundestagswahl auswirken. Mehr als Fahren auf Sicht können wir momentan nicht, da sich die Lage ständig ändern kann. Wichtigstes Ziel muss jetzt also erst einmal die Wahlen sein, die vor der Tür stehen. 

Laurenz

13. Januar 2025 17:16

@Ernestine ... Alice & Björn ... Höcke kam mit Blumen für Weidel an den Bühnenrand & Weidel verbeugte sich im Dank. Weidel agiert neben Chrupalla mit viel mehr Bodenhaftung als all Ihre Vorgänger im Rampenlicht. Weidel ist im Grunde das Werk von Gauland, dem alten Fuchs. Sie weiß sehr genau, daß Ihre Unterstützung & Stärke der AfD aus den ehemals Neuen Ländern um Höcke kommt. Höcke & Weidel sind Sich auch oft näher, als viele glauben mögen. In der Zurückdrängung des Parteienstaats sind sich Weidel & Höcke, wohl auch mit den Hayekisten Boehringer & von Storch weitestgehend einig. Die AfD hat einfach begriffen, daß Deutschland (& Europa), um es profan auszudrücken, eine harte Gouvernante braucht. Man kann auch auf die Äußerlichkeit schauen. Weidel ist immer gut, schlicht, korrekt, aber doch weiblich angezogen & braucht noch weniger Schminke als Wagenknecht. Empfinde das als sehr staatsmännisch.

Karl Otto

13. Januar 2025 17:25

Das Medienecho war zu erwarten. Gestern abend im heute-Jornal: "Remigration ist ein Begriff, der von Neonazis benutzt wird".
Interessant fand ich den Ton der Berichterstattung. Die Verwendung des Begriffes Remigration triggert unübersehbar, offenbar empfinden die Journalisten das schon an sich als einen Skandal, der die Menschen vom Wählen dieser Paetei abhalten müsste. Ebenso die die Definition von Familie als Vater, Mutter und Kinder. Im Ton der Empörung wird darauf hingewiesen. 
Auf den Gedanken, dass viele Menschen das genauso empfinden und grade deshalb AfD wählen werden, kommen sie nicht.

Mboko Lumumbe

13. Januar 2025 17:58

Vielen Dank für den Artikel mit Einblicken ins Geschehen.
 
Bei allen positiven Aussichten und dem Momentun, darf auch bedacht werden, wie noch sehr viel unzivilisierter sich diese selbsternannte "Zivilgesellschaft" verhalten wird, sollte es zu einer Regierung mit AfD kommen. Niemand muss darüber nachdenken, doch man kann es tun. Eine Regierung mit AfD wird massivst behindert werden und leider eher wenig Erfolg haben und wir werden Zustände erleben, die alles bisherige, also wirklich alles, weit in einen sehr dunklen Schatten stellen wird. Es ist mit schlimmsten Vorkommnissen zu rechnen und auch manches unter False-Flag, das dem konservativ-rechten Spektrum untergeschoben wird. Es ist müßig, das hier im Detail darzulegen, dazu genügt die Betrachtung des bisherigen Kampfes gegen rechts und dessen Boshaftigkeit und das zutiefst bösartige grünlinkische Fehlverhalten. Es waren damals Sozialisten und heute sind es wieder Sozialisten. Mit denen ging es noch nie und nirgends gut für die Menschen.Eine Lösung dafür ist leider nicht in Sicht.
Auch ich bin mal gespannt.

Majestyk

13. Januar 2025 18:02

“Darum”, sagte er, “kümmern wir uns, wenn es soweit ist. Jetzt wird erst einmal gewonnen.”
Gefällt mir der Mann. Um das Fell zu verteilen muß man den Bär erst einmal erlegen. Schwarzseherei darf ich mir leisten, ein Politker der führen und gestalten möchte braucht Zuversicht und muß diese auch vermitteln können. 
"Ganz so homogen, wie GK die AfD beschrieb, ist sie wiederrum auch nicht"
schreibt Laurenz. Und das ist auch gut so. Die AfD soll ja nicht Kaderpartei sein, sondern Volkspartei werden und muß als solche unterschiedliche Strömungen und Sichtweisen zulassen können. Dazu gehören auch Kompromisse, so lange diese nicht faul sind. Wichtig ist dabei die schmutzige Wäsche nicht draußen zu waschen und nicht das Ziel aus dem Auge zu verlieren - ein starkes Deutschland welches den Deutschen gut tut.
 

HagenAlternat

13. Januar 2025 18:51

"Die AfD braucht hunderte gut ausgebildete Experten, die heute noch gar nicht wissen, daß sie bald für diese Partei arbeiten werden. Wo sie herkommen sollen, weiß kein Mensch."
Diese Einschätzung ist -wie alles von GK- nicht pessimistisch, sondern REALISTISCH! Das kann ich als Praktiker sehr exakt einschätzen, wie uns kompetentes Personal fehlt.
Den Kommentar von GK möchte ich aber ergänzen: Anerkennung für Chrupalla, dass er sich hinter Weidel stellt und besonders für Höcke, der beide hinsichtlich Kompetenz auf Wissens- und Führungsebene überragt. Welch ein Segen, dass er (jetzt noch) nicht nach Berlin gegangen ist! 

MarkusMagnus

13. Januar 2025 18:58

Die Einigkeit in der Partei ist wichtig. Und auch das es verschiedene Flügel in der Partei gibt die alle ihre Berechtigung haben, auch einen "Linken".
@ Laurenz
"Chrupalla konnte die Entfernung der Wiedereinführung der Wehrpflicht aus dem Wahlprogramm nicht durchsetzen."
Das sehe ich nicht allzu tragisch. Wir haben in Deutschland den Luxus den sonst nur wenige (oder gar keine?) Menschen haben in denen die Wehrpflicht existiert. Wir können hier den Kriegsdienst verweigern und Zivildienst machen.
Es hat sich komplett gedreht. Ich war beim Bund und bin dran einen KDVA zu schreiben. Und da bin ich nicht der Einzige. Ein Habeck und ein Hofreiter und ein Campino haben damals verweigert und heute würden Sie zu der Bundeswehr gehen.. Warum? Weil sie genau wissen das ihr System gerade den Bach runtergeht. Und ich werde dieses System nicht verteidigen ;)
Was will ein Habeck also schützen wenn er mit Deutschland nichts anfangen kann? Sein kaputtes System? Kann er selbst tun. 
"Die neue Welt ist schon da, die Alte macht nur noch Krach beim Sterben"
Eckhart Tolle
 

Majestyk

13. Januar 2025 19:08

@ RMH:
Die Union ist der Hauptfeind, sage ich seit Jahren. Trotz mancher Gründungsmängel mag es ja vor meiner Zeit und in meiner Jugend noch anders gewesen sein, aber Adenauer, Erhard, oder Dregger sind längst tot. Schon unter Kohl, später unter Merkel wurde die CDU zu einer Partei die Deutschland benutzt um im transatlantischen-globalen Geflecht mitreden und in der EU mit den Ton angeben zu können, erkauft durch deutsches Geld und gerne auch auf Kosten der Deutschen.  Merkel war kein Betriebsunfall. Das Establishment hinter der CDU betrachtet Deutschland nur als Standort oder Wirtskörper und hat jede Anbindung ans eigene Volk längst verloren. Und einer der wesentlichen Architekten dieser Entwicklung war Wolfgang Schäuble.

Diogenes

13. Januar 2025 19:15

@Mboko Lumumbe
 
"Niemand muss darüber nachdenken, doch man kann es tun. Eine Regierung mit AfD wird massivst behindert werden und leider eher wenig Erfolg haben und wir werden Zustände erleben, die alles bisherige, also wirklich alles, weit in einen sehr dunklen Schatten stellen wird."
 
Wer nicht an den Sieg glaubt hat bereits verloren oder anderes gesagt: Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren. Es war über die Jahrtausende der Glaube & Wille der das Schwert führte und die Feinde zerschlug. Man muss eine Vision vom Sieg haben, ein bereits fertig skizziertes Bildnis das der Gegner bereits besiegt ist, denn ohne die Vorstellung daran ist Fleisch und Blut schwach und die Bewegung träge, missmutig, uneins.
 
Natürlich gehört zur Machtübernahme der Staatspolitik im Rahmen der angewandten Wahlverfahren eine Strategie und Planspiele, um ganz bestimmt sich querstellende antideutsche Uboote (Spionage & Sabotage) aus der Ministerialbürokratie zu entfernen. Schauen wir mal wie sich AfD-Dienstherren dabei schlagen werden.
 
Zuerst Weltanschauung (Wohl & Heil deutscher Menschen im Blick), Glaube und Wille. Der Rest kommt dann von ganz alleine, nach dem Gesetz der Resonanz (was du suchst findet dich, wie in einer Spirale bei der man letztlich unausweichlich aufeinander treffen muss). 

Liselotte

13. Januar 2025 19:17

Danke für den Bericht. Es ist erfreulich zu hören, daß die AfD sich trotz der äußerst widrigen Umstände professionalisiert. Zur Frage der JA kann ich nichts sagen, weil ich mich noch nie mit Nachwuchsorganisationen von Parteien beschäftigt habe, mein allgemeiner Eindruck ist nur der: der Unterbau muß unbedingt wachsen, ob das nun Gastronomen oder Vereine oder Hausprojekte oder sonstwas sind. Und gleichzeitig müßte man am anderen Ende der Fahnenstange regierungsfähige Leute sondieren, vielleicht steht das in einem halben Jahr ja doch an (oder schon früher??). Herr Berndts Zuversicht hat jedenfalls den richtigen Schwung.

Ptolemaios

13. Januar 2025 20:16

Ich kann die Szene nicht vergessen, wie Leisten vom Mikrophon weggedrängt wurde mit den Worten: "Ich habe mich aber gemeldet." Ich hoffe sie zerreißen Gnauck in der Stadthalle in Apolda in der Luft. Das war klarer Verrat. Man kann verstehen, daß die Partei die Jugend näher an sich binden will. Aber nicht so! Als ich das Interview von Leisten mit Compact gesehen hatte, hätte ich ihr dringend geraten entweder mit Höcke oder Kubitschek über ihre Möglichkeiten zu sprechen. Ein Delegierter hatte auf den Druck hingewiesen, der hinter verschlossenen Türen auf die Delegierten ausgeübt worden war und hatte deshalb eine geheime Abstimmung verlangt. 
Weidel kann ich ohnehin nicht trauen. Weder Musk noch Trump können Bündnispartner Deutschlands sein. Höcke hatte solches sogar während des Parteitags im Interview mit Compact gesagt. Mehr Kritik an Weidel hatte er nicht gewagt. Wir müssen sehen, welche Freiräume sich für Deutschland durch eine Präsidentschaft Trumps ergibt, aber auch nicht mehr. Wer kann denn so dumm sein, zu glauben, Trump würde Deutschland erlauben, Nord-Stream wieder zu öffnen?

das kapital

13. Januar 2025 20:55

@ Ptolemaios Weder Trump noch Musk können hinter das zurück, was Biden Harris und Nuland in Sachen Nord Stream zerstört haben. Die Zerstörung bleibt und macht Deutschland zum Klops. Im Oktober 24 haben Steinmeier und Co Biden für die Zerstörung von Nordstream einen der höchsten Orden verliehen. Würdeloser ist Deutschland nie vertreten worden. Diese Ordensverleihung ist für mich der Tag, an dem ich mich von diesem System ganz und gar abgewendet habe. Möge dem die Hand abfaulen, der dem Sprengmeister Biden den Orden verliehen hat. /// Musk hat doch erstmal einiges getan, um Weidel und der AfD international mehr Anerkennung zu verschaffen. Da gibt es doch keinen Grund rumzumäkeln, sondern das ist schon eine Art ausgleichende Gerechtigkeit. Läuft.

ede

13. Januar 2025 21:19

Das der Parteitag leicht verzögert beginnt ist die AfD ja gewöhnt. Was aber in Riesa an Blockaden von der Polizeiführung zugelassen wurde ist eine neue politische Dimension. Verantwortlich dafür ist CDU Innenminister Schubert, er hat unsere Demokratie beschädigt.
Das gleiche gilt selbstverständlich auch für die Organisationen, die, offen erklärt, mit ihren Protesten einen Parteitag der Opposition verhindern wollten. 
Das sollte und muss, durchaus auch mal hier, festgestellt werden.
Was die sonstige aktuelle Lage angeht, gibt es reichlich Gründe für Optimismus. Da bin ich ganz bei Christoph Bernd. Das "Gespräch" war sozusagen Gold und eine Einladung zur Trumpfeier bringt die Wokschüssel zum Überkochen. 

ofeliaa

13. Januar 2025 21:20

Ich möchte zum Thema kognitive Intelligenz nur anmerken, dass auch ein Mensch, der ein oder zwei Standardabweichungen über dem Mittelwert des IQ (100) liegt, nicht zwangsläufig in jeder Lebenssituation auch so wirkt oder immer nur sinnvolle Aussagen und Handlungen tätigt. Wichtig ist, dass man sich bei jeder Entscheidung und Äusserung fragt, ob es dem eignen Land etwas nutzen wird. Die Rechten waren ja anfangs eher meine "Feinde", weil ich sie aufgrund ihrer Aussagen eher als diejenigen sah, die konservatives Denken und Politik immer korrumpieren und somit Deutschland immer schaden werden. Ich hatte es nicht ganz verstanden, oder nie erlebt, dass Rechte strategisch denken und höhere Ziele haben, die über eigene Geschichte und Gedankengut hinausgehen. Dass der Raum des Sagbaren und Machbaren schrittweise so klug verändert und ausgeweitet wurde, war für mich früher nie absehbar. Ich finde es erstaunlich, wie verzweifelt ich vor 3 Wochen noch war, und "final" entschieden hatte, Deutschland zu verlassen. Nur 3 Wochen später scheint sich etwas gravierend verändert zu haben. Ich habe das Gefühl, man muss nur noch wählen gehen und kann ansonsten fast aufhören, sich ständig zu informieren und sich ständig Sorgen zu machen. Ich empfinde derzeit eine grosse Erleichterung und drücke weiterhin die Daumen. 

RMH

13. Januar 2025 21:33

"Wer kann denn so dumm sein, zu glauben, Trump würde Deutschland erlauben, Nord-Stream wieder zu öffnen?"
Ist mittlerweile auch völlig egal, denn wir brauchen diese Leitung nicht (mehr) und es ist prinzipiell richtig, dass wir nie mehr einen Hauptlieferanten haben sollten, von dem wir systemisch abhängig werden (das schließt es nicht aus, dass wieder Gas oder andere Sachen von Russland bezogen werden, kein Thema, aber nicht in dem vorherigen Umfang). Schlimmer als die Nord-Stream Sprengung ist mittlerweile die bereits begonnene und täglich wie Termitenfrass voranschreitende Zerstörung des Gasnetzes in Deutschland. Initiiert durch die Grünen unter Habeck. Wenn die AfD in 4 Jahren an die Regierung kommt, wird das Gasnetz in Deutschland schon ziemlich zerfressen sein. Fakten schaffen können sie, die Grünlinge - und Voksvermögen, welches über Jahrzehnte erschaffen wurde, wird zerstört. Sieht man halt nicht so deutlich & spektakulär, wie in die Luft gesprengte Kühltürme von stillgelegten AKWs.

Simplicius Teutsch

13. Januar 2025 21:35

@G.Kubitschek: „Die Entdämonisierung und die Entlastung, die durch Musks lässige Vorstöße eingesetzt haben, sind das, was nur von außen hat bewirkt werden können. Daß es nun bewirkt wurde, ist in seiner Bedeutung und Dimension noch nicht begriffen worden.“
 
Absolut richtig. Elon Musk mit seinem überragenden, globalen unternehmerischen Renommee („Genie und Wahnsinn“) halte ich für den (möglichen) Eisbrecher, der in den (westdeutschen!) Konzernzentralen und Wirtschaftskreisen Bejahungen zur AfD erstmals sagbar werden lässt, ohne dass derjenige gleich als Demokratiefeind diffamiert werden kann und im Betrieb unten durch ist. – Das ist sowas von wichtig!
Die Führungskreise der großen Firmen, aber gerade die geschwätzigen Marketingabteilungen, die Gewerkschaften sind durchsetzt und dominiert von den humanitätsduseligen Wokisten und Genderspinner_Innen.

deutscheridentitaerer

13. Januar 2025 22:32

 Ob Amerika- oder Russenhass, beides ist der strategischen Lage Deutschlands nicht angemessen. Es sind beides große Nationen, wie wir mit hohenTugenden und schweren Mängeln versehen. Man kann da seine Sympathien haben, aber muss erkennen, dass wir uns strategisch auf einen einlassen müssen, ohne es uns mit dem anderen zu verderben.
 
Die russische Bündnisoption scheint auf der Hand zu liegen: Der Russe umwirbt uns, um die westliche Front zu sprengen und freie Hand in Osteuropa zu kriegen. Wir kriegen die Rohstoffe. Aber wenn der Russe seine imperialen Ziele erreicht hat, braucht er uns nicht mehr, wir brauchen aber immer noch sein Gas.
Die USA dagegen bringt uns mit ihrer antweißen Ideologie als Volk um, aber hätte keinen existenziellen Interessenkonflikt mit einem mächtigen Deutschland, anders als alle anderen europäischen Völker einschließlich Russlands. Insofern könnte die amerikanische Bündnisoption ein Ausweg aus der deutschen Mittellage sein. Aber ein Transatlantiker kann das nicht umsetzen, weil ihm selbst die innere Souveränität schon abgeht.

Laurenz

13. Januar 2025 23:00

@Karl Otto ... Das ZDF hat im MoMa Interview mit von Storch nichts besseres zu tun, als Musk-Beiträge auf X zu manipulieren. https://youtu.be/JxpkL3iirl0 Es hat nie einen lächerlicheren Schundfunk gegeben, als jetzt.@Mboko Lumumbe ... Ihre Bedenken mögen zwar eine gewisse Berechtigung besitzen. Aber Lanz & Co. hängen ihre Fahnen schon längst in den Wind. Weil sie so oder so wissen, daß ihre Zukunft absehbar neu verhandelt werden wird. Dabei wird es untereinander ein schweres Stechen & Hauen geben, wenn auch nicht ganz so brutal, wie im Hotel Lux ab 1936 zu Moskau.@Majestyk ... Berndt besitzt in der AfD meine größte Zuneigung überhaupt. Es hat nie einen mehr integren Menschen gegeben. Er ist ein seltener Deutscher, der unglaubliche Geborgenheit ausstrahlt.@HagenAlternat ... in der heutigen Zeit gibt es kaum Generalisten, schon gar nicht unter Akademikern, es wäre ein innerer Widerspruch. Höcke hätte, als Historiker, nie so ein flapsige Hitler-Debatte, wie Weidel & Musk geführt. Dafür besitzt Weidel 2 Abschlüsse in Wirtschaftswissenschaften & einer Promotion summa cum laude. Da wird Ihr kaum einer (in der AfD) was vormachen können.@MarkusMagnus ... Sie werten, ich nicht. Wenn Sie mich fragen, bin ich für die Einführung der Wehrpflicht.

Laurenz

13. Januar 2025 23:00

@Ptolemaios ... Wir sind hier nicht im Garten Gethsemane. Ich kann keinen Verrat erkennen. Es wurde abgestimmt. Compact hat hier gute Interviews geführt, auch mit Höcke. https://youtu.be/jyWYlnanKw0 Eine Mehrheit wird, wie Höcke, keine Annäherung an die Trump-Admin durch Weidel sehen, sondern eine nötige Neutralisation Deutschlands mit mehr Bezug auf Deutsche Interessen.@Ofeliaa ... Veränderungen passieren schicksalhaft. Es steht nur die Frage im Raum, wie man damit persönlich umgeht. Lesen Sie einfach alle GK-Artikel der letzten Jahre auf der SiN. Dann bekommen Sie einen guten Überblick über Rechtes Denken.

Auxilium exterior

13. Januar 2025 23:01

Die Kräfte des Hergebrachten neigen bekanntlich nicht besonders dem Optimismus (erst recht nicht dem Zweckoptimismus) zu. Das ist auch alles gut und letztendlich genuiner Bestandteil dieser geistigen Ordnung. Nichtsdestotrotz wird Christoph Berndt am Ende wohl recht behalten. Warum?
Die "gut ausgebildete Experten, die heute noch gar nicht wissen, daß sie bald für diese Partei arbeiten werden" gibt es in großer Zahl. Jeder der ernstlich will, dass dieses Land und seine Glieder wieder vom Kopf auf die Füße gestellt werden, gehört unweigerlich zu diesem großen, intrinsisch motivierten Reservoir. Man muss heute nicht wissen, wo die Experten herkommen. Man muss nur wissen, dass es sie gibt. Sie alle warten auf den greifbaren Erfolg einer freiheitlich-orientierten Partei, die sich eben nicht in alleiniger Funamentalopposition und der Funktion als parlamentarischer Sperrblock erschöpft. Denn aus dieser Position heraus lässt sich schlichtweg nichts Relevantes verändern und zum positiven Gestalten.
Erst wenn es der AfD also gelingt, sich im Bund oder auch "nur" in einzelnen Ländern als Regierungspartei zu etablieren (egal, ob als Senior- oder Juniorpartner), dann ist der gordische Knoten durchschlagen. 
Den Beweis, dass die AfD es wert ist, sich ihr als Experte in den Dienst zu stellen, muss sie erst noch antreten. Ich sagen das wissend, auf wen ich vor Ort zugehen kann, wenn es soweit ist.
Ein stiller Gelegenheitsleser

Der Balte

14. Januar 2025 07:10

Musk als reichsten Mann der Welt zu bezeichnen ist mehrfach falsch.
Erstens gibt es Familien, die vielfach reicher sind; und das schon seit Generationen. Sie sind so aufgestellt, dass ihre Imperien nicht durch irgendwelche genetische Seitensprünge gefährdet werden.
Aus Gründen der Unverfänglichkeit sollen hier die Wallenbergs genannt werden.
Zweitens hat Musk nie wirklich Geld verdient. Seine Firmenbilanzen weisen nur ganz gelegentlich, aus kosmetischen Gründen für ein Quartal schwarze Zahlen aus. Im besten Fall ist er ein Profiteur des Cantilloneffektes, im Schlechtesten eine Marionette des Deep States, der allein aus dem Verteidigungshaushalt Billionen gestohlen/verschoben hat. 
Drittens sind die Börsenwerte seiner Unternehmen blasenförmig aufgepumpt und es bedarf einer Nadel und es bleibt nichts davon übrig.
 

ratatoskr

14. Januar 2025 07:25

Ich lese hier seit ca. 2012 mit. Wie "Metapolitik" in diesen Jahren vor meinen Augen allerhand Wirkungen entfaltet hat, ist faszinierend. Ich konnte hier "das langsame Bohren dicker Bretter" live und in Zeitlupe mitverfolgen. Grossen Dank dafür an Schnellroda und seine Mitstreiter - war und ist sehr lehrreich.

Beta Jas

14. Januar 2025 08:28

"Dort nahm ich eine professionelle Organisation und Präsentation wahr, eine gereifte, geschlossene Partei, die entspannter wirkte als in den Jahren zuvor. Es tut nichts zur Sache, ob ich das gut oder weniger gut finde, dieses Gereifte, das weniger Reibungsflächen bietet, weniger Spannung birgt; es ist nun eben so, die Partei ist so geworden, sie geht..."
Seien Sie froh das sich die Partei im Laufe einer "Evolution" dorthin entwickelt hat, was aber nicht dazu führen darf das es zu einer Bequemlichkeit mit Zeit kommt, die als perfides Gift alles konterkarieren kann. Die Gärung alter Zeit war aber immer auf ihre Art die größere Gefahr.

Für diesen Beitrag ist die Diskussion geschlossen.