Stammwähler und Kompetenzführerschaft

Anfang Juli titelte der Spiegel-Kolumnist Nikolaus Blome „Sinkende Asylzahlen – Der AfD geht der Sprit aus“. In dem Beitrag weckte er die Hoffnung auf eine baldige Umfragewende, durch die von Innenminister Alexander Dobrindt eingeleiteten Grenzkontrollen und Zurückweisungen. Die AfD würde durch die zurückgehenden Grenzübertritte und Asylbewerberzahlen ihr verlässlichstes Mobilisierungsmittel verlieren.

Daniel Fiß ist freier Publizist.

Seit Anfang Juli zei­gen sich in den Umfra­gen jedoch kei­ne signi­fi­kan­ten Ver­schie­bun­gen mehr. Die AfD sta­bi­li­siert sich bei 25% und hat ein erwei­ter­tes Wäh­ler­po­ten­ti­al von mehr als einem Drit­tel der Wäh­ler­schaft (34%). Bei man­chen Insti­tu­ten liegt man sogar als stärks­te Kraft leicht vor der Union.

Es war Fried­rich Merz gro­ßes Hoff­nungs­ver­spre­chen an die deut­sche Christ­de­mo­kra­tie, daß mit einer ech­ten Migra­ti­ons­wen­de der AfD ihre The­men­do­mi­nanz und damit auch ihre elek­to­ra­le Zustim­mungs­ba­sis ent­zo­gen wer­den kön­ne. Man glaub­te an eine par­al­lel ver­lau­fen­de Kur­ve zwi­schen AfD-Umfra­ge­ver­lauf und ankom­men­den Migrantenzahlen.

Auch inner­halb der AfD beschäf­tigt man sich schon län­ger mit der Fra­ge was pas­sie­ren wür­de, wenn die CDU am Ende AfD-For­de­run­gen in prak­tisch-admi­nis­tra­ti­ve Regie­rungs­po­li­tik umsetzt. Natür­lich mögen vie­le der Maß­nah­men rei­ne poli­ti­sche Show­ein­la­gen und Pla­ce­bos gewe­sen sein.

Ins­be­son­de­re die Judi­ka­tur hat bereits eini­ge Brems­klöt­ze ein­ge­baut, die den tat­säch­li­chen Umset­zungs­spiel­raum einer ande­ren Migra­ti­ons­po­li­tik ein­schrän­ken. Doch wer glaubt mit­tels eini­ger migra­ti­ons­po­li­ti­scher „Erfolgs­mel­dun­gen“ den AfD-Trend auf­zu­hal­ten, ver­kennt das struk­tu­rel­le Fun­da­ment auf dem der Erfolg die­ser Par­tei inzwi­schen aufbaut.

Ein zen­tra­ler Indi­ka­tor in der Poli­tik­wis­sen­schaft, um die Stamm­wäh­ler­bin­dung einer Par­tei ein­zu­schät­zen, ist die Kom­pe­tenz­wahr­neh­mung in bestimm­ten Poli­tik­fel­dern. Kürz­lich ver­öf­fent­lich­te Infra­test DIMAP hier­zu eini­ge Zah­len, die deut­lich machen, dass die AfD im Ver­gleich zur letz­ten Bun­des­tags­wahl im Febru­ar 2025 (graue Bal­ken) in allen The­men­be­rei­chen zule­gen konn­te. Im Bereich Migra­ti­ons­po­li­tik hat sie sogar die Uni­on in ihrer Kom­pe­tenz­füh­rer­schaft überholt.

Hier gilt die bekann­te Regel, dass wenn zwei Par­tei­en sich in ihrer pro­gram­ma­ti­schen Posi­tio­nie­rung annä­hern oder gar als iden­tisch wahr­ge­nom­men wer­den, ent­schei­det sich der Wäh­ler zumeist für die kom­pe­ten­te­re Par­tei, also jener Par­tei die in einem bestimm­ten The­ma am klars­ten pro­fi­liert ist und einen exklu­si­ven und kon­flikt­fä­hi­gen Mar­ken­kern für sich bean­spru­chen kann. Die Migra­ti­ons­kri­tik ver­la­gert sich für die Par­tei von einer pro­test­kon­junk­tu­rel­len Grö­ße, hin zu einem the­ma­ti­schen Kom­pe­tenz- und Vertrauenszentrum.

Die­ser Effekt wird zusätz­lich ver­stärkt, wenn ein poli­ti­sches The­ma im poli­ti­schen Agen­da-Set­ting als beson­ders wich­tig wahr­ge­nom­men wird. Nach wie vor ist die Asyl- und Migra­ti­ons­po­li­tik für die Mehr­heit der deut­schen Wäh­ler­schaft das wich­tigs­te The­ma, wel­ches ihre Wahl­ent­schei­dung am stärks­ten beeinflusst.

Die Stra­te­gen in den Par­tei­zen­tra­len der Uni­on schei­nen vor allem die tie­fen­struk­tu­rel­le und nach­hal­ti­ge Dimen­si­on der Migra­ti­ons­kri­tik unter­schätzt zu haben.

Der durch­schnitt­li­che AfD-Wäh­ler hat nicht nur dar­auf gewar­tet bis ein CSU-Innen­mi­nis­ter end­lich die Gren­zen kon­trol­liert. Die demo­sko­pi­sche Lage ist das Ergeb­nis eines poli­ti­schen Ver­trau­ens­ab­baus, der sich seit min­des­tens zwei bis drei Jahr­zehn­ten voll­zieht und mit der Grenz­öff­nung 2015 ledig­lich einen rasan­ten Beschleu­ni­ger fand, weil sich auch die Ein­stel­lungs­prio­ri­tä­ten von öko­no­mi­schen- auf kul­tu­rel­le und iden­ti­tä­re Fra­ge­stel­lun­gen ver­scho­ben haben.

Der Par­tei­en- und Wäh­ler­wett­be­werb reagiert nicht nur auf kurz­fris­ti­ge Ereig­nis­se, son­dern ist von lang­fris­tig ver­scho­be­nen Kon­flikt­li­ni­en geprägt. Für einen gro­ßen Teil der Wäh­ler ist eine Migra­ti­ons­wen­de nicht bloß ein Kata­log ein­zel­ner Maß­nah­men, son­dern Aus­druck eines umfas­sen­den kul­tu­rel­len Deu­tungs­rah­mens. Wer die­sen Rah­men glaub­wür­dig ver­kör­pert, erhält eine „Glaub­wür­dig­keits­prä­mie“. Wer ihn nur situa­tiv über­nimmt, zahlt einen „Oppor­tu­nis­mus­ab­schlag“.

Es zeigt sich somit, daß das poli­ti­sche Miss­trau­en von einer sich gegen­sei­tig ver­stär­ken­den Effekt­lo­gik aus dem popu­lis­ti­schen Erfolgs­kri­te­ri­um des „Volk vs. Eli­te“ Ant­ago­nis­mus und nati­vis­ti­schen Ein­stel­lungs­mus­tern geprägt ist.

Anders gespro­chen: Die Uni­on kann für den mehr­heit­lich an die AfD gebun­de­nen, migra­ti­ons­kri­ti­schen Teil der Wäh­ler­schaft gar kei­ne Erwar­tun­gen mehr erfül­len, da an Merz und Co gar kei­ne Erwar­tun­gen mehr for­mu­liert werden.

Die poten­ti­el­len Mobi­li­sie­rungs­brü­cken der Uni­on in die AfD-Kern­wäh­ler­schaft hin­ein schei­nen vor­erst abge­rie­gelt. Auch jüngs­te Daten der GLES zu Nach­wahl­be­fra­gun­gen der Bun­des­tags­wahl 2025 zei­gen auf, dass jene Wäh­ler, die von der CDU zur AfD gewan­dert sind vor allem die Migra­ti­ons­fra­ge als wahl­ent­schei­den­des The­ma benann­ten. Für die Bestands­wäh­ler der Uni­on war es das The­ma „wirt­schaft­li­che Lage“.

Das Umfra­ge­insti­tut Ipsos hat in einer kürz­lich ver­öf­fent­lich­ten Stu­die die par­tei­po­li­ti­schen Ent­wick­lungs­trends zwi­schen Mai-August 2025 unter­sucht. 92% der AfD-Wäh­ler aus dem Febru­ar blei­ben auch nach wie vor bei der AfD. 8% der Zuwäch­se kom­men von der CDU und 13% aus dem Nicht­wäh­ler­la­ger. Die Uni­on weist hin­ge­gen ein Nega­tiv-Sal­do auf und ver­liert unter ande­rem wei­te­re 7% ans Nicht­wäh­ler-Lager. Dies zeigt einer­seits die wei­te­re Sta­bi­li­sie­rung des AfD-Wäh­ler­spek­trums und zugleich den erhöh­ten Zugriff auf wei­te­re Potentiale.

Die­ser Befund wur­de auch schon in frü­he­ren Stu­di­en bestä­tigt in denen über expe­ri­men­tel­le Model­le die durch­schnitt­li­che Ver­füg­bar­keit eines Wäh­lers einer Par­tei, für den rest­li­chen Par­tei­en­markt gemes­sen wurde.

Hier zeig­te sich trotz der mehr­heit­li­chen Pro­test­mo­ti­va­ti­on für die AfD-Wäh­ler­schaft eine beson­de­re Robust­heit in ihrer Wahl­loya­li­tät zur AfD. Auf einer Ska­la von 0 bis 1 (0=geringe Ver­füg­bar­keit für ande­re Par­tei­en, 1= hohe Ver­füg­bar­keit für ande­re Par­tei­en) ein Durch­schnitt von 0,25. Bei ande­ren Main­stream-Par­tei­en liegt die­ser Wert meist dop­pelt so hoch.

Ten­den­zi­ell lin­ke Poli­tik­wis­sen­schaft­ler wer­den daher nicht müde, die Uni­on vor einem „Rechts­ruck“ zu war­nen. Einer­seits aus der Inten­ti­on eines dis­zi­pli­nie­ren­den Warn­si­gnals her­aus und ande­rer­seits eben durch die empi­ri­sche Erkennt­nis­la­ge, die in ganz Euro­pa mehr­heit­lich gezeigt hat, dass christ­de­mo­kra­ti­sche Par­tei­en kei­ne Feld­ge­win­ne ein­fah­ren, wenn sie ihr migra­ti­ons­po­li­ti­sches Pro­fil nach rechts ver­schie­ben – ins­be­son­de­re dann nicht, wenn wir eine mehr­di­men­sio­na­le Kon­flikt­struk­tur vor­fin­den, die sich über meh­re­re Ebe­nen zwi­schen Zentrum–Peripherie (Stadt–Land), Geschlecht (männlich–weiblich), Gene­ra­ti­on (jung–alt), mate­ri­el­le Lage (wohlstandssaturiert–ökonomisch depri­viert) sowie kul­tu­rel­le Ori­en­tie­run­gen (kosmopolitisch–kommunitaristisch zieht.

Das ist die neue Kar­to­gra­phie, die neue Iden­ti­tä­ten kon­sti­tu­iert, von­ein­an­der abgrenzt und sich immer tie­fer in das poli­tisch-kol­lek­ti­ve Gedächt­nis einschreibt.

Die poli­ti­sche Lin­ke und die Sozi­al­de­mo­kra­tie igno­rie­ren den kul­tu­rel­len Prio­ri­tä­ten­wan­del und setz­ten wei­ter auf den öko­no­mi­schen Ein­stel­lungs­pri­mat. Die Christ­de­mo­kra­tie unter­schätzt die tat­säch­li­che dis­rup­ti­ve Kraft für den moder­nen Wäh­ler­mark­tes und glaubt durch eine kom­mu­ni­ka­ti­ve Neu­po­si­tio­nie­rung, kön­ne man die Wäh­ler­nach­fra­ge für den poli­ti­schen Main­stream wie­der stimulieren.

Merz’ poli­ti­sche Hoff­nung auf eine Mar­gi­na­li­sie­rung der AfD, ver­kennt die neu­en Bedin­gun­gen und Cha­rak­te­ris­ti­ka des Elek­to­rats. Man wird die AfD nicht mehr klei­ner bekom­men, indem man jetzt ver­sucht ver­ein­zel­te Grün­de abzu­stel­len, die ihren Auf­stieg begüns­tigt haben. Die blo­ße „Zufrie­den­heits­pro­duk­ti­on“ und Leis­tungs­kom­mu­ni­ka­ti­on, mag den christ­de­mo­kra­ti­schen Wäh­ler­kern an sich bin­den, aber wird kein effek­ti­ves Rück­hol­ma­nö­ver des rech­ten Wäh­ler­rau­mes sein.

Die­se Stra­te­gie hat viel­leicht noch 1993 mit dem Asyl­kom­pro­miss funk­tio­niert, der den Repu­bli­ka­nern damals die the­ma­ti­sche Domi­nanz ent­zo­gen hat und sie anschlie­ßend mar­gi­na­li­sier­te. Doch heu­te kämpft die Christ­de­mo­kra­tie nicht nur um ihr Glaub­wür­dig­keits­pro­fil, son­dern auch mit schrump­fen­den Kern­mi­lieus, frag­men­tier­ten Wäh­ler­ko­ali­tio­nen und einer ver­än­der­ten Medienöffentlichkeit.

Das alles bedeu­tet für die AfD gewiß kein ent­spann­tes Zurück­leh­nen. Wir sehen, daß der Auf­stieg in der Wäh­ler­gunst schein­bar nicht durch eine ver­än­der­te Maß­nah­men­ma­trix in der Migra­ti­ons­po­li­tik auf­ge­hal­ten wird, sehr wohl aber durch mög­li­che Ver­schie­bun­gen in der Themenkonjunktur.

Ins­be­son­de­re die demo­sko­pi­sche Durst­stre­cke zwi­schen 2019 – 2022, als Kli­ma und Coro­na wahl­ent­schei­dend domi­nier­ten, hat die the­ma­ti­sche Fra­gi­li­tät der Par­tei auf­ge­zeigt. Die aktu­el­len Umfra­gen um die 25% dürf­ten zwar auch das Stamm­wäh­ler­po­ten­ti­al wei­ter­hin um die 18–20% ver­dich­ten. Doch der dau­er­haf­te Volks­par­tei­ans­pruch rea­li­siert sich am Ende dann doch stär­ker in einer pro­gram­ma­ti­schen Kohä­renz und the­ma­ti­schen Breite.

Daniel Fiß ist freier Publizist.

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Kommentare (20)

Artabanus

15. September 2025 12:36

Die AFD sollte ihr Profil in der Wirtschafts- und Energiepolitik schärfen. Der Wirtschaftliche Niedergang der kommenden Jahre und die weiter steigenden Energiepreise aufgrund der sogenannten "Klimapolitik" werden das Thema stärker in den Vordergrund rücken und gleichzeitig die Kompetenzwahrnehmung insbesondere der Union in diesen Bereichen stark nach unten ziehen. 

Majestyk

15. September 2025 14:14

Zur Migrationswende hat Der mit dem Wolf tanzt im letzten Faden alles geschrieben, was mir relevant erscheint. Merz, wie Merkel sind Agenda Kontributoren. Ein Dienst an Deutschland, dessen Volk oder seiner Bevölkerung ist von der Seite nicht zu erwarten. Ebenfalls werden sich Altparteien nicht von innen heraus erneuern. Kein Abweichler wird in relevante Positionen vordringen. Der Green Deal aka Great Reset ist auch nicht tot. Man hat nicht umsonst eine Grüne zur Präsidentin der UNO-Vollversammlung gemacht.
Was das Wählerpotential der AfD angeht, findet es seine Grenzen wo Leute vom politischen Zeitgeist profitieren. Beschäftigte der öffentlichen Hand, Verbandsmitglieder, Finanzinstitute, Sportmassenverdummungstindustrie, Empfänger von Sozialleistungen, politisch Privilegierte wie Feministen, Islamversteher, Klimadeuter uvm. Da kommt was zusammen. Ich wüßte nicht wie man sich unter den Umständen relevante neue Wählergruppen erschließen soll, ohne programmatisch komplett zu verwässern.
Etwas fand ich gestern bemerkenswert. Bei der BT Wahl im Februar holte die AfD in meinem Wohnort sensationelle 22 Prozent. So viel schaffte nun eine junge Bürgergruppierung, zum ersten Mal mit eigenem Bürgermeisterkandidaten. Jener wurde Zweiter hinter dem Kandidaten von CDU und SPD (auch ein Unding). Der AfD Mann landete abgeschlagen auf den Plätzen. Jene Bürger wollen selbstverständlich auch Klima schützen und Ausländer integrieren, aber wer liest schon politische Programme. 

Majestyk

15. September 2025 14:42

@ Artabanus:
Im Prinzip zwar richtig. Diesbezüglich könnte die AfD eine Justierung vertragen. Aber im Grunde kann die AfD ihr Profil schärfen soviel sie will, sie unterliegt ja nicht besseren Argumenten, sondern einem politischen, wie auch medialem Apparat, der echte Opposition nur so lange duldet wie diese sich unter der Wahrnehmungsschwelle befindet. In Globalistan kommen Ausreißer nur an die Macht durch einen politischen Unfall wie Trump 2017 oder wenn Eliten merken, daß global der zweite Platz droht und damit massiv Einfluß- wie auch Vermögensverluste und daher Kurskorrekturen notwendig sind. Die "Migrationswende" in den USA oder anderswo hat ja wenig damit zu tun, daß man auf einmal die Liebe zum jeweiligen Volk entdeckt hat, sondern weil KI und Robotik Einwanderung aus Drittweltländern überflüssig machen und die Kostennutzenrechnung bei der Masseneinwanderung nicht mehr stimmt, man daher verstärkt auf Automatisierung setzen will, ergo menschliche Arbeitskraft überflüssig machen und homogenere Gesellschaften wie in Japan oder Südkorea als politisch stabiler betrachtet werden. Womöglich testet man unterschiedliche Konzepte auch einfach aus und braucht dazu quasi abweichende Kontrollgruppen.

RMH

15. September 2025 15:11

"Bei der BT Wahl im Februar holte die AfD in meinem Wohnort sensationelle 22 Prozent." (Majestyk)
Bei uns in Bayern sind im ächsten Jahr Kommunalwahlen. Von einem flächendeckenden Antreten ist die AfD in diesem Bundesland nach wie vor meilenweit entfernt. In meiner Wohnsitzgemeinde, mit immerhin fast 10tsd Einwohnern, wird es vermutlich nicht einmal eine Liste für den Gemeinderat geben, trotz teilweise über 30% bei der letzten BT Wahl. In der angrenzenden kreisfreien Stadt (auch >20% bei der letzten BT Wahl) wird kein OB-Kandidat aufgestellt, obwohl wegen Nichtantritts des bisherigen Amtsinhabers alle Parteien jemanden zur Wahl stellen. Es fehlen nachwievor Indianer & Kandidaten bei derAfD. Dass man seine Listen auch für Nichtparteimitglieder öffnet, wäre eine Lösung auf kommunaler Ebene. Nichts davon gehört. Auch sonst: Internetauftritt: Mies, keine echten Ansprechpartner werden genannt. Man setzt alles auf Facebook, aber auch da sind die Beiträge alt und nicht um neue Mitstreiter werbend. Bitte jetzt nicht den Einwand bringen, dann mach doch selber was. Gibt bei mir gute Gründe für ein nein, die aber nicht hierher gehören.

Ein gebuertiger Hesse

15. September 2025 15:47

Wie gerne möchte man sagen: Das sind doch alles nur Zahlen!

Laurenz

15. September 2025 15:58

@Majestyk (@Artabanus) ... in den USA ist die Schmerzgrenze einer Mehrheit über Ethnien hinweg erreicht gewesen bei ganz unterschiedlichen Themenkomplexen. Bei uns ist diese Schmerzgrenze noch nicht erreicht. Auch Ihre Zeitgeist-Profiteure sind auf Dauer nicht finanzierbar, wenn die Produktivkräfte, durch Rente oder Abwanderung in weniger dysfunktionale Staaten, immer weniger werden. Der Verteilungskampf der Schmarotzer findet dann untereinander statt, wie man jetzt schon bei den Konflikten zwischen Union & einstiger Sozialdemokratie festmachen kann. Und logischerweise nimmt das politische Degenerationstempo immer mehr Fahrt auf.
@DF ... wieder mal herzlichen Dank für Ihr exzellente Wahlanalyse.

ofeliaa

15. September 2025 16:24

Ich werde die AfD schon wählen, aber nur weil ich D liebe und nicht möchte dass es kulturell stirbt. Es fällt mir allerdings nicht leicht, da ich einige Punkte irritierend bis besorgniserregend finde. Behindertenpolitik, Klimapolitik, Euro/Währungspolitik, diese komische Nähe zu Russland und frauenfeindliche Aussagen einiger Protagonisten hier und andernorts. 

Mitleser2

15. September 2025 16:43

@Laurenz: "Bei uns ist diese Schmerzgrenze noch nicht erreicht". Richtig, der Masse der Wähler geht es "gefühlt" noch zu gut. Es gibt ja solche Umfragen. Wahrnehmung einer schlechten Wirtschaftlage, aber die eigene Situation wird nicht so eingeschätzt. Warum auch immer. Was aber schon frappierend ist, sind Ergebnisse wie in Köln oder Münster. Auch mit Studenten ist das nicht mehr erklärbar. Scheinbar eine völlig andere Welt. Ernüchternd und faszinierend/beängstigend zugleich. 

Le Chasseur

15. September 2025 16:55

@Majestyk
"Der Green Deal aka Great Reset ist auch nicht tot. Man hat nicht umsonst eine Grüne zur Präsidentin der UNO-Vollversammlung gemacht."
Ein Posten, mit dem keine echte politische Macht verbunden ist. Da würde ich jetzt nicht zuviel hineininterpretieren.
"Bei der BT Wahl (...) holte die AfD in meinem Wohnort sensationelle 22 Prozent. So viel schaffte nun eine junge Bürgergruppierung, zum ersten Mal mit eigenem Bürgermeisterkandidaten. Jener wurde Zweiter hinter dem Kandidaten von CDU und SPD (...). Der AfD Mann landete abgeschlagen auf den Plätzen."
Bei der BTW holte die AfD in NRW 16,8%. Insofern hätte ich mit einem besseren Ergebnis bei der Kommunalwahl gerechnet.
 
 

Diogenes

15. September 2025 18:31

„Anfang Juli titelte der …“ -DF
 
Taugt doch nur als Aufhänger Ihres Artikels, der, dessen Namen keine Wiederholung verdient. Dieses Drehkreiselspielchen der Antideutschen Politik- u. Schmierfinken in ihren Gemächern (den Großmedien) lockt doch nur noch die "Dümmsten der Dummen hinter dem Ofen hervor" (diese Leute erhalten keinen Namen von mir, aber jeder weiß, was beim Kochen von einem Stück Fleisch entsteht und wofür es den Abschöpflöffel gibt) - das ist mein Gedanke! Der, diesen überlagernde Gedanke, ist staats- u. nationalpolitisch und nimmt an: "Asyl", die aus "Ihr Deutschen seid die Bösen"-Fremdinjektion inzwischen selbstauferlegte dt. Politikerpflicht Fremdvölker in Räume voll Überfremdung/Umvolkung und allg. Verfalls von "Wurzel-Stamm-Krone" des Deutschtums aufzunehmen ist dermaßen wirklichkeitsfremd, wie die hist. Annahme die dt. Wehrmacht hätte Verbrecherkönig und Völkermörder Stalins Russland "überfallen", statt deren auf Angriff gestaffelte Armeen präventiv als Gefahr aus dem Raume zu werfen. Nein. Die ohne "Aber" als >antideutsche< Masseneinwanderung von unkontrollierten Kontingenten aus Fremdvölkern erfahrene Erkenntnis ist unter staatlicher Zulassung/Aufsicht und sie wird sich nur mit jenen stolzen Deutschen ändern, die jene kriminellen Antideutschen aus der Staatsfunktion hinauswerfen und diese wieder zum Deutschen Staate fügen; den Wind des Zeitgeistes Segel gebend - Niemand will mehr diese Kosmopoliten sehen, die alles außer Deutschland im (Un)Sinn schaffen. 

Majestyk

15. September 2025 18:57

@ RMH:
Persönlich habe ich mehrfach die Erfahrung gemacht, daß Zuarbeit oder konstruktive Kritik von außen nicht sonderlich erwünscht sind. Mag in anderen Regionen anders sein. Der Internetauftritt der erwähnten Bürgergruppe ist übrigens sehr gut, inklusive Vorstellung der Vorsitzenden etc. Auf der Homepage des hiesigen AfD Kreisverbandes datiert der letzte Eintrag von der Europawahl. Bezüglich des Vorstands gibt es eine Namensliste, was die so machen erfährt man als Besucher nicht. Gibt ein Gruppenbild, wo man aber nicht die Namen zuordnen kann. Lasse ich mal so stehen. In der Sache recht zu haben reicht für den Auftritt einer Partei nicht, gilt auch fürs Auftreten und Erscheinungsbild von Bewerbern. Ob man das nun fair findet oder nicht.
@ Laurenz:
Ich bin nicht davon überzeugt, daß Niedergang und Verteilungskämpfe zwangsläufig eine Wende zum Besseren bringen und es automatisch so sein wird, daß die Opposition vom Stimmungsumschwung profitiert. Wenn ich ein sanierungsbedürftiges Haus kaufe, lasse ich das ja auch nicht noch ein paar Jahre weiter verfallen. Dadurch wird die Sanierung ja nicht günstiger. Gut man kann abreißen und neu bauen. Ob bei derzeitiger Demografie aber ein besseres oder deutscheres Land herauskommt, ich habe da gewisse Zweifel.
Und bei allem Respekt für typische deutsche Eigenschaften, wenn es darum geht auf einen bestimmten Lebensstil zu pochen oder gegen Bevormundung aufzubegehren, sind Deutsche keine Amerikaner, gleich was man vom American Way of Life halten mag.
 

Mitleser2

16. September 2025 15:24

@Majestyk: Niedergang und Verteilungskämpfe werden natürlich keine Wende zum Besseren bringen. Und eine AfD kann sich da überhaupt keine bundespolitische Verantwortung wünschen. Wie das ausgehen würde ist klar. Trotzdem wird dieser Niedergang kommen, auch in FRA und UK. Man muss auf einzelne AfD-Landesregierungen hoffen, die dann hoffentlich zeigen können, was lokal möglich ist. Mehr ist nicht drin. 

MarkusMagnus

16. September 2025 15:27

"sind Deutsche keine Amerikaner, gleich was man vom American Way of Life halten mag"
@Majestyk
Na Gott sei dank. Zu diesem Way of Life gehört nämlich ebenfalls auch Epstein und co.. Danke, nein Danke.
Die Amis sind durch diese Erpressungen nicht mehr Herr im eigenen Land. 

Gelddrucker

16. September 2025 19:47

Das Wählerpotential der AfD liegt bei 80 bis 90%. Dieser Anteil der Deutschen/Europäer will nicht in einem islamischen Land leben.
Es müsste ihnen nur ENDLICH mal jemand sagen, wann es soweit ist, wenn sie so weiterwählen.
 
Wann wird das endlich gemacht? Der patriotische Widerstand befindet sich weiterhin im Tiefschlaf und schlurft um das eigentliche Thema herum.

Mitleser2

17. September 2025 09:00

@Gelddrucker: Träumen Sie weiter. So wird es nicht gehen. Ich bin da voll bei Laurenz. Erst kommt das Fressen, dann die Moral. Der Masse der deutschen Wähler geht es (noch) zu gut, egal was hier manche über Verarmung etc. schreiben. Und natürlich gibt es genug Profiteure. Die Migration bleibt offensichtlich ein Randthema, siehe NRW mit 14% AfD. Obwohl man das als Rechter nicht glauben mag. Der Niedergang wird und muss weitergehen, dann sehen wir weiter. 

Laurenz

17. September 2025 09:12

@Gelddrucker ... "Wann wird das endlich gemacht? Der patriotische Widerstand befindet sich weiterhin im Tiefschlaf und schlurft um das eigentliche Thema herum." ... Sie sind der patriotische Widerstand.

Le Chasseur

17. September 2025 09:19

@Gelddrucker
"Das Wählerpotential der AfD liegt bei 80 bis 90%. Dieser Anteil der Deutschen/Europäer will nicht in einem islamischen Land leben."
Das ist natürlich viel zu hoch gegriffen.
Und viele Wähler glauben eben, dass man sie auf der Straße verhungern lässt, oder sie deportiert (falls sie Migrationshintergrund haben*) wenn die AfD an die Macht kommt. Und deshalb steht die AfD da, wo sie steht.

Der mit dem Wolf tanzt

17. September 2025 12:39

@ofellaa: ... Klimapolitik und frauenfeindliche Aussagen der AfD...
Ich bin guter Hoffnung, daß sich Ihr Blick - im Zuge der immer deutlich werdenderen Existenzkampfes - mehr und mehr auf das Wesentliche konzentrieren wird. 

MarkusMagnus

17. September 2025 13:29

@ Le Chasseur
Dann hilft nur weiter Aufklärungsarbeit zu leisten. Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen.
Dennoch: Hätte mir vor 15 Jahren gesagt, daß es ausgerechnet in Deutschland heute eine Rechtspartei mit über 25% gibt, hätte ich ihn ausgelacht und als Träumer hingestellt. Die AFD ist im Moment der Stachel im Arsch der BRD.
 

Valjean72

17. September 2025 14:57

@MarkusMagnus @Majestyk: "Danke, nein Danke.Die Amis sind durch diese Erpressungen nicht mehr Herr im eigenen Land."
---
 
Aber Sie glauben doch bestimmt nicht, dass wir Deutsche Herr im eigenen Haus sind?
 
Ich verfolge die Diskussionen, um das Charlie-Kirk-Attentat auf alternativen US-Medienkanälen. Meinem Eindruck nach werden sich mehr und mehr rechte/rechts-konservative US-Amerikaner über oben genannten Sachverhalt bewusst.