Lagebild (3): Sternstunde der BRD

Stefan Zweig beschreibt in seiner berühmten Erzählsammlung Sternstunden der Menschheit Momente, in denen der Verlauf der Geschichte von der Handlung und Entscheidung einzelner Menschen abhing:

Götz Kubitschek leitet den Verlag Antaios

Sol­che dra­ma­tisch geball­ten, sol­che schick­sals­träch­ti­gen Stun­den, in denen eine zeit­über­dau­ern­de Ent­schei­dung auf ein ein­zi­ges Datum, eine ein­zi­ge Stun­de und oft nur eine Minu­te zusam­men­ge­drängt ist, sind sel­ten im Leben eines Ein­zel­nen und sel­ten im Lau­fe der Geschich­te. Ich habe sie so genannt, weil sie leuch­tend und unwan­del­bar wie Ster­ne die Nacht der Ver­gäng­lich­keit überglänzen.

So beschreibt Zweig sei­ne Absicht im Vor­wort zu den vier­zehn Stern­stun­den, die er schil­der­te und versammelte.

Der Gedan­ke, daß der Ver­lauf der Geschich­te tat­säch­lich an man­chen Stel­len für einen Moment in der Waa­ge sei und sich nei­ge, weil die­ser oder jener zu früh, zu spät oder gar nicht kommt, han­delt, zur Stel­le ist, stand­hält oder ver­zagt, hat etwas Magne­ti­sches an sich. Er ver­setzt uns Hand­lungs­fä­hi­ge in die Rol­le von Wirk­mäch­ti­gen, die dem rol­len­den Rad in die Spei­chen grei­fen könnten.

Ganz nach die­ser Vor­la­ge hat­te der Publi­zist Robin Alex­an­der in sei­nem Buch Die Getrie­be­nen (2017) den Vor­gang der Grenz­öff­nung im Früh­herbst 2015 beschrie­ben. Er ver­dich­te­te die­se dra­ma­ti­sche Ent­schei­dung auf die Schil­de­rung weni­ger Stun­den, in denen am Vor­mit­tag des 12. Sep­tem­bers zwei Poli­ti­ker über das wei­te­re Schick­sal der BRD ent­schie­den hätten.

Der Bun­des­kanz­le­rin Ange­la Mer­kel und dem Innen­mi­nis­ter Lothar de Mai­zie­re lag an die­sem Vor­mit­tag tat­säch­lich die Mel­dung des Prä­si­den­ten der Bun­des­po­li­zei, Die­ter Romann vor, man habe Kräf­te und Mate­ri­al zusam­men­ge­zo­gen und sei in der Lage, die Gren­ze nach Öster­reich sofort und lücken­los zu schlie­ßen und die anmar­schie­ren­den Kolon­nen von “Flücht­lin­gen” auf­zu­hal­ten, rück­zu­stau­en, jeden­falls nicht ins Land zu las­sen. Blau­pau­se dafür war die Grenz­schlie­ßung, die zu den Sicher­heits­vor­keh­run­gen rund um das G7-Tref­fen auf Schloß Elmau weni­ge Wochen zuvor voll­zo­gen wor­den war.

Für die nun ange­sichts der Kolon­nen mehr als drin­gend not­wen­di­ge Schlie­ßung war nur noch eine ein­zi­ge Unter­schrift not­wen­dig, die Anord­nung lag aus­for­mu­liert vor und beinhal­te­te – auch das eine dra­ma­ti­sche Ver­dich­tung – fünf ent­schei­den­de Wör­ter: Es sei auch dann erlaubt, den Ankömm­lin­gen “auch im Fal­le eines Asyl­ge­suchs” die Ein­rei­se zu ver­weh­ren. Recht­lich war und ist das alles mög­lich und gedeckt, denn alle, die kamen, durch­quer­ten Dritt­län­der, in denen sie längst in Sicher­heit vor unmit­tel­ba­rer Bedro­hung waren.

Mer­kel und de Mai­zie­re zöger­ten, berie­ten, war­te­ten ab, ver­schlepp­ten, drück­ten sich vor der Ver­ant­wor­tung und vor “schlech­ten Bil­dern” und unter­schrie­ben nicht. Stern­stun­de abge­lau­fen, his­to­ri­sches Blatt aufgedeckt:

Die Bun­des­po­li­zei trat zur Sei­te und ließ in den fol­gen­den Wochen und Mona­ten Hun­dert­tau­sen­de pas­sie­ren – zu Fuß, in Bus­sen und Zügen und Autos, und das alles hält bis heu­te an und hat uns in den ver­gan­ge­nen zehn Jah­ren 6,5 Mil­lio­nen vor­wie­gend männ­li­che “Flücht­lin­ge” unter 40 Jah­ren beschert, die auch dann nicht zurück in ihre Hei­mat geschickt wur­den, als dort der Bür­ger­krieg vor­bei und “Urlaubs­rei­sen” längst wie­der mög­lich und gän­gi­ge Pra­xis waren.

Das alles, die Zah­len, die Kos­ten, die Ver­hee­run­gen, die jour­na­lis­ti­sche Peit­sche gegen uns, der Auf­stieg der AfD auf­grund die­ser Kata­stro­phe und die völ­li­ge Rat­lo­sig­keit unse­rer Nati­on im Umgang mit die­ser zwei­ten, drit­ten gro­ßen Über­frem­dungs­wel­le – das alles spielt für die Ant­wort auf die Fra­ge, ob es die­se “Stern­stun­de der BRD” tat­säch­lich so gege­ben habe, kei­ne Rolle.

Denn die Fra­ge ist, ob die­se Vor­mit­tags­stun­den des 12. Sep­tem­bers 2015 tat­säch­lich das waren, was Ste­fan Zweig und Robin Alex­an­der beschrie­ben: Momen­te auf der Kip­pe, bis der eine Mensch, die paar Men­schen etwas in eine der Waag­scha­len legen, und die Stun­de kippt…

Glau­ben wir, daß es manch­mal so ist? Glau­ben wir an sol­che Berich­te, hal­ten wir sol­che Schlüs­sel­mo­men­te für plau­si­bel, für wahr­schein­lich, für ent­schei­dend? Hängt also der Zustand unse­rer Nati­on von einer sol­chen Situa­ti­on ab, in der tat­säch­lich jemand frei ist, so oder anders zu ent­schei­den? Und was, wenn Romann die unter­schrie­be­ne Anord­nung erhal­ten und die Gren­zen abge­rie­gelt hät­te: In wel­chem “Zustand” wäre unse­re Nati­on, wäre unser Volk dann?

Es hat mich als Kind fas­zi­niert, und es fas­zi­niert mich immer noch, im schwä­bi­schen All­gäu an der “Euro­päi­schen Was­ser­schei­de” halt­zu­ma­chen und den Regen­trop­fen und das Rinn­sal zu betrach­ten, deren Fall­stel­le und Fließ­rich­tung dar­über ent­schei­den, ob es mit der Donau ins Schwar­ze Meer oder mit dem Rhein in die Nord­see gehe.

Was gibt je den Aus­schlag? Ein Wind­stoß, ein Dämm­chen aus Blät­tern und Zwei­gen, der all­ge­mei­ne Sog mal nach West, mal nach Ost? Jeden­falls: weit­rei­chen­de Kon­se­quenz für das Tröpf­chen, belang­los aber für die bei­den mäch­ti­gen Strö­me, die sich ihr Bett längst gebahnt haben und von der Quel­le her auf ihrem Weg ein­sam­meln, was sich einfindet.

Kurz­um: Ich hal­te die Schil­de­rung sol­cher Schlüs­sel­mo­men­te für Lite­ra­tur, für Stoff, dra­ma­ti­schen Stoff, aber nicht für mehr. Der 12. Sep­tem­ber war kei­ne Stern­stun­de der BRD, auch wenn man so dar­über erzäh­len kann, als sei es eine gewe­sen. Denn das, was vor zehn Jah­ren in Gang kam, ist nicht das Ergeb­nis einer fata­len Ent­schei­dung oder der Unfä­hig­keit, für das natio­na­le Wohl kalt zu handeln.

Es ist viel­mehr die Kon­se­quenz aus einer Ent­wick­lung, die den gan­zen Wes­ten und – nur um eine weni­ges ver­zö­gert – den gan­zen Osten, also letzt­lich ganz Euro­pa erfaßt hat und der Deutsch­land auf­grund sei­nes his­to­ri­schen Genick­bruchs wie ein vom Hals abwärts Gelähm­ter hilf­los aus­ge­setzt ist.

Gegen das über Jahr­zehn­te pro­pa­gan­dis­tisch und geschichts­po­li­tisch zurecht­ge­form­te Volk hät­ten kein Poli­ti­ker und kei­ne Poli­zei eine geschlos­se­ne Gren­ze Ver­tei­di­gen kön­nen. Die Fließ­rich­tung unse­rer Geschich­te, der gro­ße Strom hat sich sein Bett längst gegra­ben, der gro­ße Aus­tausch war in Köln und Nürn­berg, Wien und Stutt­gart längst abge­schlos­sen, bevor der Ein­fall nun auch die mit­tel­deut­schen Städ­te erreicht hat.

Die Ten­denz ist selbst­mör­de­risch, und die Auf­ga­be der AfD (um die­je­ni­ge Kraft zu nen­nen, die viel­leicht ein­mal in einem Ver­dich­tungs­mo­ment den Innen­mi­nis­ter stel­lend in einem Lage­zen­trum sit­zen wird) ist nicht die­je­ni­ge, in der lee­ren Luft zu agie­ren und zu den­ken, man kön­ne ein­fach auf Waag­scha­len tip­pen. Ihre Auf­ga­be ist die Umer­zie­hung der Nati­on zur Selbstbehauptung.

Wie lan­ge das dau­er­te, wenn man könn­te, wie es not­wen­dig wäre? Ver­mut­lich sogar dann zu lan­ge. Es ist jeden­falls das “lang­sa­me Boh­ren har­ter Bret­ter”, von dem Max Weber sprach, und daß es durch sehr, ich wie­der­ho­le: sehr star­ke sym­bol­po­li­ti­sche Ges­ten beglei­tet sein müß­te, ver­steht sich hof­fent­lich von selbst.

Götz Kubitschek leitet den Verlag Antaios

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Kommentare (33)

Mboko Lumumbe

13. September 2025 13:22

Wie wahr!
Danke & schönes WE

Majestyk

13. September 2025 14:39

Ich glaube nicht an Zufälle. Wenn es aussieht wie eine Ente, schwimmt wie eine Ente und quakt wie eine Ente, wird es wohl eine Ente sein. Im Übrigen glaube ich nicht, daß 2015 ein Wendepunkt war, sondern bloß eine weitere, etwas stärkere Drehung an der Schraube, der seitdem, siehe Rekordzuwanderung von 2022 mitten in Coronazeit, weitere eskalierende Drehungen folgten. Muß man sich auf der Zunge zergehen lassen, mitten während des Pandamiealarms, wo man als Deutscher teilweise nicht mal nachts auf die Straße durfte, geschweige denn so ohne weiteres ins Ausland, spielt man nach außen "Macht hoch die Tür, die Tor macht weit." 

Maiordomus

13. September 2025 15:22

Trotz realer Veränderungen, die niemand bestreiten kann, siehe auch die Grenzöffnung 1989, handelt es sich bei den sog. Sternstunden in der Tat rezeptionsgeschichtlich um Literatur. So wie gemäss der Predigt von Zwingli in Einsiedeln am 14. September 1522,  bei der Engelweihe, findet als kirchliches  Fest gerade wieder statt, und zwar alle ca. 6 Jahre, das Ja der Muttergottes  zur Verkündigung des Engels die entscheidende Stunde der christlichen Religionsgeschichte gewesen sein soll. Das merkte im damaligen Nazareth niemand, ging aber in die später Bibel genannten Texte ein, und über diese und wie sie rezipiert werden, war es eine Sternstunde.  Ich glaube nicht, dass Frau Weidel sich morgen an ihrem Wohnort aufhalten wird, wiewohl sie sehr wohl realisieren wird, dass die Wahlen in NRW selbst bei günstigstem Ausgang für ihre Partei ihrerseits keine Sternstunde der Geschichte darstellen werden. 

Ernestine

13. September 2025 15:38

Wie immer auf den Punkt! Wie immer ein wahres Lesevergnügen! Danke für Ihren Einsatz! 

Kurativ

13. September 2025 15:49

Zustimmung! Die Gefahr von solchen Gedanken (Träumen von "hätte, hätte, Fahrradkette") ist das Abdriften aus der aktuellen Realität und einer realistischen Einschätzung der Lage, in welcher man sich befindet. Es ist eine Flucht aus der Wirklichkeit.
Ähnlich ist das Träumen von Superfähigkeiten, wie ein unsichtbarer Schirm oder von Armeen, welche man nicht hat.
Auch das einsame Ärgern und den Hass, welchen man in seinem einsamen Kämmerlein gegen Personen wie Merkel oder Konsorten in sich hineinfrist, schaden einen selber in diesen Moment. Anders, wenn sich diese Leute in die Öffentlichkeit wagen. Oder bei Demos zusammen. Dann kann der ganze Hass lautsark raus!

Jan

13. September 2025 16:45

Der 4. September 2015 war sicherlich kein Wendepunkt, eher der offene Dammbruch einer jahrzehntelangen Entwicklung. Mittlerweile befinden wir uns im Zeitalter der Normalisierung und Legalisierung extrem hoher Migrantenzahlen. Das Thema Asyl ist spätestens seit den 70ern ein bundesdeutsches Dauerthema, damals galten schon niedrige fünfstellige Zahlen als besorgniserregend. Nur mal so als Vergleich, an was man sich mittlerweile gewöhnt hat.
 
Aus dem Fernsehprogramm vom 12. Mai 1977:
 
"21.15 Uhr. ZDF. Gnade oder Recht? Die Bundesrepublik ist zum Mekka von Asyl-Suchenden geworden; 1976 waren es 14 000; erst letzte Woche meldeten sich 24 polnische Schlachtenbummler nach einem Länderspiel bei der deutschen Botschaft in Kopenhagen. Heinz Hemming berichtet."
 
Mekka der Asyl-Suchenden. Seit mindestens 50 Jahren hat sich das in der ganzen Welt herumgesprochen. Da sind felsenfeste Strukturen herangewachsen. Ohne Schock-Therapie wird man die nicht aufbrechen können.

Friedrich Lagerfeld

13. September 2025 16:45

Wo schon viele sind, dorthin werden weiter viele kommen:
"Naivität des Bösen. Weder ... noch ... werden die Flüchtlinge aufhalten.Kommentar von Bernd Ulrich Aus der ZEIT Nr. 41/2015 8. Oktober 2015 
"Realismus: Man kann 1 Mio Flüchtlinge, die schon hier sind, nicht abschreckend behandeln, um weiteren Zuzug zu entmutigen, und sie zugleich integrieren. Wer abschreckt, schafft unversöhnliche Parallelgesellschaften. Es gibt auch eine Naivität des Bösen... es (geht) ... um einen epochalen Einschnitt, der sich seit zwei Jahrzehnten anbahnt."
archive Punkt ph/ 5Culv
Obamas Stückwerk ausputzten; die Chance, um im Normandie-Format zu glänzen.
"Obamas ergreifender Kairoer Rede an die Muslime im Jahr 2009 folgten keine nachhaltigen Taten."
 

Laurenz

13. September 2025 16:54

@GK ... kann Ihnen in Ihrer Einschätzung (nichts geschieht zufällig) bedingungslos folgen. Das wird aber auch in den Augenblicken offensichtlich, wenn man zB Willy-Wimmer-Interviews mit Wimmers militärischer Betrachtung zu 2015 schaut. Besser erklären, als militärisch, kann man solche Ereignisse nicht

Längst hat die Brandmauer das materielle Original um ein x-faches an Opfern überholt. Der offensichtliche Krieg gegen die Europäer wird absehbar zu einem Scheitelpunkt kommen, der sich ökonomisch materiell auf Mehrheiten manifestiert.

Linke Dystopien, wie unsere aktuelle, scheitern unweigerlich ökonomisch. Der zukünftige Unterhaltsausfall zu Lasten unserer menschlichen Importe, wird zwangsläufig die Kriminalität, den Krieg gegen die Besitzenden vervielfachen, was die entscheidende Eskalation, auch gegen besitzende Linke, zur Folge haben wird.

Klaus Kunde

13. September 2025 17:37

Entsinne mich gut jener Tage im Herbst 2015, nächtens hochgeschreckt, Albtraum oder Realität? In anderen Ländern wäre eine derartige Regierung vom Volk hinweggefegt worden, nicht erst bei der nächsten Wahl, sondern vorzeitig durch den Druck der Straße. Brennende Autoreifen vor dem Kanzleramt, während CNN rund um die Uhr berichtet hätte, daß den Deutschen Unrecht geschieht. Der deutsche Untertanengeist, das chronische Leiden, nicht kurierbar. Corona, wer entsinnt sich nicht an die Maßnahmen der Regierung. Die unterschieden sich nur marginal von denen in anderen europäischen Ländern und den USA. Der gravierende Unterschied lag in der Folgsamkeit der Völker. Hier wurde selbst hanebüchener Unfug nicht nur mitgemacht sondern gutgeheißen, während anderswo sich kaum jemand den Regelungen unterwarf und die Staatlichkeit es dabei bewenden lassen mußte.

SMHJanssen

13. September 2025 18:22

Nur einige wenige Anmerkungen zu obigen Beitrag:
Die Nichtschließung (sic!) der Grenze 2015 durch Kanzlerin Merkel war aus humanitären Gründen geboten und richtig. Merkels Schritt war daher tatsächlich eine Sternstunde des Humanismus und christlicher Nächstenliebe - an die sich die heutige CDU unter Merz/Spahn offensichtlich nur noch ungern zurückerinnert.
Eine konkrete Frage an GK: was wollen Sie denn bitte mit denjenigen machen die Ihre Umerziehungsphantasien ablehnen? Was wollen Sie mit denjenigen machen, die weder Schnellroda noch die sogenannte AfD als Zukunft für Deutschland ansehen? Die ihre intellektuellen und politischen Überzeugungen aus Verfassungstreue im Sinne eines Verfassungspatriotismus und nicht aus Remigrationsphantasien ziehen? Umerziehung lässt da Wenig Gutes erwarten, aber ich bin gespannt auf Ihre Antwort.
Mit besten Grüßen aus Den Haag,
Siebo M. H. Janssen
Liberalsocialist

Franz Bettinger

13. September 2025 18:27

Man kann doch nicht wirklich annehmen, dass sieben Länder eine Million Migranten hätten durchlaufen lassen, wenn die Länderchefs all dieser Staaten sich nicht vorher bei Merkel abgesichert hätten, dass am Ende Deutschland die Suppe serviert bekommt. Da war kein Nachdenken, kein Zaudern. Da war von Anfang an nur Wille und Berechnung. Ein lange und gut vorbereiteter Plan. Einer von vielen Schachzügen im Krieg der Globalisten gegen die Völker. Ja, es mag Sternstunden der Menschheit gegeben haben (Dünkirchen war vllt. auch eine), aber der 12.9.15 war keine. Das sehe ich wie GK. Und doch gab es die Französische Revolution, völlig unvorhergesehen und völlig aus dem Ruder gelaufen. Mit Napoleon an der Spitze hätte diese Sternstunde von 1789 fürwahr ein neues blühendes Europa der Freiheit, der Aufklärung & der Rechtsstaatlichkeit (code civil) einleiten können. Es kam anders. 

Eo

13. September 2025 18:29

.
Najanu, ich halte das Ganze für ein abgekartetes Spiel, bei dem die führenden Systempolitiker nur Befehlsempfänger sind, die eben ergeben die Anweisungen der Hintergrundmächte, also der nach Weltherrschaft gierenden Globalisten-Clique älterer und jüngerer Machart ausführen, die damit quasi als Antwort auf Sarrazin den Umvolkungsturbo zur forcierten Destabilisierung und Abschaffung Deutschlands gezündet haben.
Also keine Sternstunde, sondern allerhöchstens eine Unsternstunde und somit ein wohlkalkuliertes Desaster.
.

Der Gehenkte

13. September 2025 18:42

Alles großartig dargestellt: Dennoch:
"Die Fließrichtung der Geschichte, der große Strom" - will man den als unerklärliches Fatum, als Mysterium so einfach fließen lassen und akzeptieren? Ihn propagandistisch und geschichtspolitisch zu verstehen, geht nicht an seine Quelle, sondern beschreibt "nur" seine Wellen, Windungen und Strömungen.
Wir kommen in der Rechten offenbar nur schwer über diesen Punkt hinaus: sehen - was schon viel ist -, beschreiben und dann "politisch" reagieren. Die Reaktionen werden immer zu kurz greifen, wenn man nicht an die Quelle rangeht. Die Rechte tut sich auch - ich sage nicht, daß dies der einzige Grund ist - deswegen schwer damit, weil man sich apriori verschlossenen Theorieräumen öffnen müßte. Es fehlt ihr fast komplett etwa das Ökonomische und auch das Ökologische. 
Mir scheint, der meta-politische Urimpuls wurde mehr und mehr verloren, auch durch den oben beschriebenen Schock und die Involvierung und Verzettelung ins konkret Politische - die freilich auch wichtig ist. Ich fürchte, wir müssen größer denken, auch wenn es fast schon zu spät ist.

antwort kubitschek:
halte ich für völlig falsch, Ihre beschreibung. es liegt alles vor, auf jedem politischen feld. was fehlt, ist die revolutionäre dynamik, das revolutionäre subjekt. ich schrieb nicht ohne grund von der notwendigkeit einer umerziehung.

Majestyk

13. September 2025 19:05

@ Klaus Kunde:
Druck von der Straße gibt es aber normalerweise von Leuten meiner Schicht oder durch linke Studenten, nicht durch die sogenannte bürgerliche Mitte. Und jene Bürgerlichen haben sich in den 90ern eindeutig auf Seite der Politik positioniert und gegen das eigene real arbeitende Volk, welches Lebensraum und Arbeitsplätze teilen sollte. Damals hätten die Bürgerlichen sagen müssen, die Botschaft ist richtig, nur der Adressat ist falsch. Aber man bildete ja lieber Lichterketten mit Nideggen und Co. 
Tommy Robinson hat es in Großbritannien auf den Punkt gebracht. Fremdenimport ist Verrat am eigenen Volk durch die jeweilige Oberschicht. 
Welches Potential an Aufmüpfigkeit in den Deutschen steckt konnte man während Corona beobachten. War kein Ruhmesblatt.

RMH

13. September 2025 19:45

"Und doch gab es die Französische Revolution, völlig unvorhergesehen und völlig aus dem Ruder gelaufen."
Dazu dann bitte einmal Tocquevilles zweites Hauptwerk, "L’Ancien Régime et la Révolution", lesen.
G.K.`s Beschreibung ist richtig gesehen. Wenn man sich einmal zurückerinnert, an all die großen "historischen" Ereignisse, die man selber bereits mit erlebt hat, dann war das viel mehr fließend, alles hatte erkennbare Vorgeschichten. Für mich ist das einzige, was man ansatzweise als Sternstunde bezeichnen kann, der Fall der Mauer. Auch hier hat man als Beobachter aus dem anderen Teil des Landes gesehen, es bahnt sich etwas an, der Tag selber, als dann gefühlt "urplötzlich" die berühmten Worte von Schabowski übertragen wurden, dass war schon eine Sache. Aber im Grunde wird fast alles geschichtlich "Bedeutende" erst im Nachhinein zum "Mythos" - meistens eben gemacht, aus bestimmten Interessen heraus (was ich neutral meine).

Isarpreiss

13. September 2025 21:21

Man sollte auch mal wieder daran erinnern, dass schon in den Monaten zuvor von der Regierung Schätzungen zur erwarteten Flüchtlingszahl 2015 abgegeben wurden. Diese Schätzungen wurden immer wieder weiter nach oben korrigiert, waren aber sicherlich absichtlich immer viel zu niedrig angesetzt - der Grund war wohl Pegida, vor allem in Dresden.
Wäre früher zugegeben worden, dass es am Ende wahrscheinlich eine Million Flüchtlinge sein würden, hätte man wahrscheinlich mit der gleichen Zahl an Pegida-Demonstranten (in den verschiedenen Städten zusammengezählt) zurechtkommen müssen...

dojon86

13. September 2025 21:31

@SMHJanssen Ihre Frage kann beantwortet werden. Dasselbe was eben die Leute die sie meinen seit Jahrzehnten mit rechten und konservativen Kritikern machen. Von wichtigen Posten entfernen, ihnen die Plattformen nehmen und sie ansonsten ignorieren. Im Falle dass sie zur Gewalt aufrufen, mit dem Gesetz gegen sie vorgehen. Nur als Beispiel, ich studierte eine Zeit mehr hobbymäßig an der Uni Wien Geschichte. Von den zahlreichen Professoren war eine winzige Minderheit nicht mehr oder minder links und ein einziger Dozent rechts. Und vor dessen Vorlesung randalierten linke Studentenvertreter. ich wäre für den Fall dass eine konservative Wende gelänge, einfach für reziprokes Vorgehen. Mit Ausnahme natürlich der randalierenden Studenten. Das ist eines Konservativen unwürdig. Im übrigen blicken sie auf die Kinderwägen in den Großstädten. Da werden die echten Konservativen der Zukunft gerade geboren.

Artabanus

13. September 2025 21:59

Die große Flüchtlingswanderung von 2015 war generalstabsmäßig geplant und durchgeführt. Die Flüchtlinge wurden angeleitet, nach Deutschland zu wandern und gleichzeitig wurden die Regierungen und die Presse instruiert, wie sie sich zu verhalten hatten. Frau Merkel hat damals keine eigene Entscheidung getroffen, sondern hat sich gemäß der Anweisungen verhalten. Von daher dient das Buch von Robin Alexander der Legendenbildung. Selbst der zunächst etwas aufmüpfige Horst Seehofer hat am Ende alles mitgetragen. Jeder mit nur ein bisschen gesundem Menschenverstand wusste damals sofort, daß das kompletter Wahnsinn war und in eine Katastrophe münden würde. Trotzdem wurde jeder Widerstand aggressiv abgeblockt und die Brandmauer gegen die AFD dient bis heute in erster Linie der Verhinderung einer Rückgängigmachung.

Laurenz

13. September 2025 23:10

@SMHJanssen ... Sie gehen von einer falschen Prämisse aus. Diese 1 Mio. Flüchtlinge wurden ja auch ohne Probleme auf tausenden Kilometern Fußmarsch ohne Probleme versorgt. Also war deren Versorgung generalstabsmäßig geplant. Und Ihr Humanismus, wie christliche Nächstenliebe, sind doch nur geheuchelt. Wie viele "Flüchtlinge" leben denn in Ihrem Heim? Sich auf Kosten anderer human zu zeigen, ist kein Humanismus. Man hätte Sich mit allen Rechten/Konservativen & Gegnern der Grenzöffnung darauf einigen können, daß alle Befürworter der Grenzöffnung Ihr Heim & Ihre Finanzen mit Bürgschaft auch für die Entschädigung von Straftaten zur Verfügung stellen. Wenn Sie das persönlich durchgezogen hätten, würde ich meinen Hut ziehen. Aber so handelt es sich nur über das übliche linke Gefasel, welches niemand mit Verstand ernst nimmt.

Diogenes

14. September 2025 10:21

"Der Gedanke, das der Verlauf der Geschichte tatsächlich an manchen Stellen für einen Moment in der Waage sei und sich neige, ..." - GK
 
Da kommt mir sofort "Fichte an jeden Deutschen" in den Sinn: "… Und handeln sollst du so, als hinge von dir und deinem Tun allein das Schicksal ab der deutschen Dinge und die Verantwortung wär’ dein." Tatsächlich macht das revolutionäre Momentum über Ich/Ego hinauszuwachsen aus, was größer ist als Ich/Ego anzunehmen (das, von dem man intuitiv weiß oder ahnt, daß dessen Überleben wichtig ist - das was auch befähigt in Volksgeschlechtern/Generationen des Volkes zu denken! Der Dreiklang des weltanschaulichen Baumes "Wurzel-Stamm-Krone", der Schutzmacht seiner Sämlinge/Sprößlinge ergibt), doch dazu ist freilich zunächst mal die Erkenntnis zur Einsicht nötig - das Fortziehen des Schleiers durch den Willen. ...

Maiordomus

14. September 2025 10:34

@RMH. Ihre Beiträge erscheinen mir regelmässig als echt durchdacht, auch was den Sinn für Geschichtsbewusstsein betrifft, allzu oft und voreilig wird von historischen Zäsuren gesprochen, die, wenn schon, alles andere als punktuelle Ereignisse waren. Aber ihr Zitat "die Franz. Revolution, völlig unvorhergesehen und völlig aus dem Ruder gelaufen". wohl nicht Ihre Sicht, verdient Zurückweisung. 1760 hat der Schweizer Johann Georg Zimmermann, später auch Burke-Anhänger, diese Revolution exakter als je Rousseau fast detailgenau vorausgesagt, und genauer analysieren als Burkes "Reflections on the Revolution inn France" (1790) war gar nicht möglich, was schon den Romantikern Gentz und Novalis aufgefallen ist, Burke bedurfte nicht mal der Erfahrung der Massenmorde durch die Guillotine. Es war leider nicht aus dem Ruder gelaufen, und auch Schiller hat die Sache nicht völlig verstanden, als er von einem Geschlecht schrieb, welches dem fruchtbaren historischen Augenblick nicht gewachsen gewesen sein soll. Die Revolution hatte, wie de Maistre durchaus richtig sah, ihre satanische Seite mit dem Anspruch auf innerweltliche Erlösung in der Art auch der späteren totalitären Bewegungen. Vergleiche noch Freiheit oder Gleichheit, das Hauptwerk von Erik von Kuehnelt-Leddihn. Kant sah indes richtig, dass damals ein paar unumkehrbare Entwicklungen zwar nicht angestossen, aber in ihren historischen Lauf geraten seien. Auch Fichte war vom Wahn angesteckt. 

Olmo

14. September 2025 10:39

Ich halte nach wie vor die Verschwörungstheorie für bedenkenswert, daß die orientalische Einwanderungswelle ins Rollen gebracht wurde, um überall in Europa rechte Kräfte an die Macht zu spülen, die dann als Sündenböcke für den kommenden Zusammenbruch, den Krieg und das Chaos dienen sollen,  aus dem dann die neue Weltordnung hervorgehen wird. Vielleicht ist es Stuss, doch daß eine Masseneinwanderung aus dem islamischen Orient politische Konsequenzen haben würde, war absehbar— für so ziemlich jeden. 

Valjean72

14. September 2025 11:02

@Artabanus: "Die große Flüchtlingswanderung von 2015 war generalstabsmäßig geplant und durchgeführt."
---
 
Zustimmung und für mich war das relativ früh klar (schon im Spätsommer 2015). Die Erzählung, dass Merkel einfach keine unschönen Bilder an den Grenzen haben wollte, ist nichts weiter als ein genehmes Erklärungsmodell für die Mehrheit der politisch unbedarften hierzulande.
 
Sie (die "Mutti") und sie (die anderen "Spitzenpolitiker" in Regierungsverantwortung) meinten es doch nur gut aber leider, leider wurden Fehler gemacht ... Nein, diese Massenmigration wurde orchestriert und Politik und Medien spielten, die ihnen zugedachte Rolle, um dies so geschehen lassen zu können.
 
Julian Reichelt schrieb am 24.12.2025 folgendes in der BILD:
 
"Deutsche Effizienz steht nicht mehr für das Grauen unserer Geschichte. Unsere Bahnhöfe sind nicht mehr bloß Orte, von denen aus unzählige Menschen in den Tod geschickt wurden, sondern sie stehen nun auch für Barmherzigkeit, für Mitgefühl, Willkommenskultur und ein neues Leben in Sicherheit."
 
(Quelle: BILD.de)
 
Natürlich wurde auch die Karte des Schuldkultes gespielt, um die Deutschen bei der Welcome-Refugees-Welle bei der Stange zu halten.
 
 

Majestyk

14. September 2025 12:37

In London haben gestern Hunderttausende gegen Masseneinwanderung protestiert. Dort wird der Protest wenigstens sichtbar. In meinem Bundesland ist heute Kommunalwahl und nirgendwo dürften der wirtschaftliche Niedergang und die kulturelle Zersetzung sichtbarer sein. Heute Abend wird sich ja zeigen, ob es in Deutschlands industriellem Herzen Widerstandspotential gibt oder ob sich die hiesigen Deutschen fürs leise und angepaßte Dahinscheiden entscheiden. Wenn der Westen heute kein Aufbegehren zeigt, dann nie. 

Karl

14. September 2025 13:36

@RMH:
Auch der Fall der Mauer ist keine Sternstunde. Wie von GK veranschaulicht: das Strombett war schon davor bereitet. Michael Wolskis Bücher mit dem Titel: “1989“ geben dazu beredte Auskunft. Eine Zusammenfassung dazu in seinem Video: https://youtu.be/TnVaIXS9HzU?si=4yzsqcpsxJbpsWN-

Rheinlaender

14. September 2025 13:39

Kann eine Partei die notwendige Erziehung zur Selbstbehauptung leisten? Die Bücher des Alten Testaments setzen sich vielfach mit dem Problem auseinander, dass Völker in der Regel nicht auf ihre Propheten hören und deshalb mit Katastrophen zu ihrem Heil erzogen werden müssen. Ein Nehemia oder ein Makkabäus konnten die Ordnung und ihre Selbstbehauptung immer erst dann wiederherstellen, wenn alles am Boden lag.

SMHJanssen

14. September 2025 16:46

@dojon86: Danke für Ihre Antwort. Konservatismus ist für mich, im Sinne Burkes, eine politische Idee, die bewährtes bewahren will, aber sich Veränderungen nicht grundsätzlich verweigert. Ich sehe wieder die sogenannte AfD noch Kubitchek und Co für Konservative, da sie Bewährtes, die verfassungsmäßige Ordnung der Bundesrepublik, zugunsten einer anderen Ordnung  überwinden wollen.
Bezüglich der Umerziehung bin ich doch überrascht: sie gehen pauschal davon aus das alle irgendwie links und linksliberal denkenden Menschen permanent demonstrieren, randalieren und Andersdenkende schikanieren. Klar, diese Schwachmaten gibt es - und sie sind keine Zier für die linke Sache! Es muss um eine knallharte inhaltliche Auseinandersetzung gehen, nicht das verhindern der Debatte. Auf Demonstrationen gegen AfD und Co bin ich natürlich auch regelmäßig, aber in meinen Seminaren haben alle Studierenden das Recht ihre Position ohne Zensur zu vertreten und das funktioniert erschreckend gut: Linke, Liberale, Libertäre und Konservative diskutieren gemeinsam über die Seminarthemen. Und ja: es ist erlaubt auch, für mich, befremdliche Thesen zu vertreten solange sie sich im Verfassungsbogen befinden. Nur muss Er oder Sie eben damit rechnen erheblichen Widerspruch zu ernten. Ich denke vor einem offenen Diskurs sollte niemand zurückschrecken! Ich denke die offene Gesellschaft und ihre Freunde haben die besseren Argumente als AfD und Co und dies gilt es zu zeigen.
Herzliche Grüße,
Siebo M. H. Janssen
Liberalsocialist

Rheinlaender

14. September 2025 17:56

@SMHJanssen
Die Aussage, dass die Aussetzung des Dublin-Verfahrens 2015 "aus humanitären Gründen geboten" gewesen sei, müsste von Ihnen bitte begründet werden.
Mit "christlicher Nächstenliebe" lässt sich hier bzgl. des Regierungshandelns nicht argumentieren, da Staaten nach christlicher Soziallehre zur Gerechtigkeit verpflichtet sind. Ein Staat handelt demnach gerecht, wenn er die Forderungen Außenstehender an das eigene Gemeinwesen nach dem Kriterium des Nutzens bzw. des Schadens für dieses bewertet. Aus Gründen der Gerechtigkeit bzw. des offensichtlichen Schadens, der mit unkontrollierter Migration verbunden ist, wäre es die Pflicht des Staates, diese zu unterbinden.
Individuelle Nächstenliebe hätte sich in dieser Lage z.B. in Spenden für die temporäre heimatnahe Unterbringung und Versorgung etwa syrischer Flüchtlinge sinnvoll äußern können. Nächstenliebe jedoch besteht nicht darin, einem Gemeinwesen auf Generationen hinweg Lasten aufzubürden, diesem Schaden zuzufügen und diejenigen zu bekämpfen, die für eine gemeinwohlorientierte Politik eintreten.
Zudem hätte den Migranten bei Zurückweisung keine humanitäre Notlage gedroht. Sie hätten mit wesentlich geringerem Aufwand in den vielen sicheren Drittstaaten versorgt werden können, durch die sie nach Deutschland reisten. Die humanitäre Situation von Migranten z.B. aus Syrien in der Türkei war zu jedem Zeitpunkt unproblematisch.

Mitleser2

14. September 2025 18:36

@Majestyk: Es ist noch sehr früh, aber wenn diese ersten Prognosen stimmen sollten, dann ist es wie Sie schreiben: "... sich die hiesigen Deutschen fürs leise und angepaßte Dahinscheiden entscheiden." Warten wir's ab.

Karl

14. September 2025 18:40

@SMHJanssen
Die AfD will die verfassungsmäßige Ordnung keineswegs zugunsten einer anderen überwinden.
Da Sie „regelmäßig“ an Demonstrationen gegen „AfD und Co“ teilnehmen, ist ihnen das von diesen Gegendemonstranten ausgehende hasserfüllte Szenario sicher geläufig. Und diese „Schwachmaten“ sind regelmäßig dort zu bestaunen, sind also keinesfalls die Ausnahme. Sehr generös auch, dass sie in „Ihren“ Seminaren sogar Libertären und Konservativen „erlauben“, sich zu äußern. (Dürfen „Rrrrächte“ eigentlich auch was sagen?) Und sie provozieren schließlich noch mit der Binse: Man dürfe alles sagen, müsse jedoch mit den Konsequenzen rechnen. Diese Konsequenzen können heutzutage schwerste körperliche Verletzungen oder Freiheitsentzug bedeuten. Wer vor einem „offenen Diskurs“ zurückschreckt ist in aller Regel die pöbelnde Linke, deren „Argumente“ regelmäßig in Hasstiraden oder tätlichen Angriffen bestehen.

tearjerker

14. September 2025 20:16

@Isarpreiss: Die Zuwanderung bewegte sich bereits 2011/12 um eine Million pro Jahr um danach weiter anzusteigen. In dieser Zeit wurden auch bereits Stimmen innerhalb des Apparates laut, diese weiter zu forcieren, da statistische Bereinigungen und Bevölkerungszählungen in Folge bundesweiter Erhebungen auf kommunaler Ebene teils starke Korrekturen der Bevölkerungszahlen nach unten auswiesen: Hamburg, Berlin zB jeweils über 3% Bevölkerungsverlust, Aachen bundesweiter Spitzenreiter mit über -8%. Die Städtetage forderten damals lautstark mehr Zuwanderung, denn die Gehälter für Verwaltungspositionen hängen auch von der Zahl der Verwalteten ab. Merkel, ihre lapidare Einschätzung der Lage und 15/16 setzten den Endpunkt dieser Entwicklung, weil Öffentlichkeit zum Thema hergestellt wurde und die Profiteure des Treibens und der riesige Apparat dahinter nach Jahrzehnten ins Licht trat. Der besteht aus aus Abermillionen Einheimischen und NGOs, die wesentlich professioneller als die hiesigen Parteien aller Farben ihre Ziele verfolgen. Hätte Isis in 2014 nicht den Bogen überspannt, wären vermutlich noch Millionen mehr hier eingetrudelt, ohne dass das Alles ein Thema wäre.

Der mit dem Wolf tanzt

14. September 2025 20:37

Ich muß an dieser Stelle Herrn Kubitschek wiedersprechen: Der Vormittag des 12. September 2015 war KEINE Sternstunde. Warum? Weil hier keine freie Entscheidung zur Option stand! 
Durch die Agenda 2030, den Migrations-Pakt der UN (die beide aus dem Sumpf des Kalergi-Planes stammen), war die Marschrichtung seit Jahrzehnten ebenso klar, wie die Personalfragen der benötigten Polit-Marionetten. Die Entscheidhung zu diesem letzten Zerstörungsakt gegen Deutschland, lag bei den Eliten der "transatlantischen Brücke"!
"Honeckers letzte Rache" gegen jede Vernunft  in die CDU aufzunehmen, um sie dort zerstörend gewähren zu lassen, war ebenfalls Teil des Planes des WEF zum Great Reset.

RMH

14. September 2025 20:58

@Karl, deshalb habe ich ja nur von "ansatzweise" geschrieben. Ist aber nach wie vor das Ereignis für mich, was sich am meisten bei mir eingeprägt hat, auch, weil im Westen die meisten das Thema schon abgehakt hatten, so wie heute die meisten Deutschland als Land mit ethnisch deutscher Mehrheit auch abgehakt haben.
@SMHJanssen, "solange sie sich im Verfassungsbogen befinden." Da fängt es doch schon an - wer bestimmt den Verfassungsbogen & wer versucht ihn permanent nach seinem polit. Willen zu verschieben? Bei der AfD erlebe ich das bei weitem allenfalls in einem Rahmen, dass man den Bogen dahin wieder rücken will, wo er noch in den 90er Jahren vom BVerfG selbst gelegt war. Beispiel: Nach der geltenden Verfassungsrechtslage ist Abtreibung nicht etwas, was man per Parlamentsgesetz einfach straffrei innerhalb von "Fristen" stellen kann. Eine SPD, die eine Verfassungsrechtlerin zur BVerfG-Richterin machen will, die die verfassungsrechtlich herausgearbeitete Abtreibungsregelung aushebeln will, befindet sich lupenrein außerhalb des Verfassungsbogens (Ende Off-Topic). Die Linke verschiebt permanent den "Verfassungsbogen". Die Rechte will nicht mehr, als es schon mal ganz legal innerhalb der Verfassung namens GG gab.

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