Ich sag nicht Vater. Ich sag Erzeuger.

Leonie Plaar (33) möchte nichts mehr mit ihrer Familie zu tun haben. Daß Kinder oder Eltern den Kontakt zueinander abbrechen – jeder kennt wohl solche Fälle.

Ellen Kositza

Ellen Kositza ist Literatur-Redakteurin und Mutter von sieben Kindern.

Ver­mut­lich ist es auch kein „Trend“, son­dern ein bestän­di­ges Phä­no­men. Die Stu­di­en­la­ge ist beschei­den – es soll in der west­li­chen Welt 10–20% der Fami­li­en betref­fen, und zu über 80% soll der Bruch von den (erwach­se­nen) Kin­dern aus­ge­hen. Pro­mi­nen­te Bei­spie­le sind Ange­li­na Jolie, Macau­lay Cul­kin, Drew Bar­ry­mo­re, Rihan­na, JK Row­ling, eine Toch­ter von Elon Musk. In Deutsch­land haben Judith Holo­fer­nes, Sarah Con­nor und Hei­no Ferch öffent­lich über den Bruch mit einem Eltern­teil oder einem Kind gesprochen.

Per­sön­lich kann ich mir kaum etwas Trau­ri­ge­res vor­stel­len – wäre ein Set­ting denk­bar, in dem ich mich von einem mei­ner Kin­der „los­sa­gen“ wür­de? Ich kann es mir nicht ausdenken.

Und umge­kehrt: Kürz­lich hat­te unse­re Jüngs­te eine Freun­din mit­ge­bracht, ein sym­pa­thi­sches, offen­kun­dig sehr intel­li­gen­tes Mäd­chen. Sie hat­te unse­re Toch­ter nach dem Besuch gefragt, ob eigent­lich kei­nes ihrer älte­ren Geschwis­ter „ordent­lich Dis­sens, ich mein, wegen Poli­tik“ mit mir habe? (Ich rede natür­lich mit Gast­kin­dern nicht über Poli­tik, aber die Sach­la­ge ist ja bekannt.) „Und kei­ne von dei­nen erwach­se­nen Geschwis­tern hat sich je losgesagt?“

Nein. Haben sie nicht. Und das ist nicht nur “Glück“, son­dern auch (darf ich so sagen?) Ver­dienst. Ich bin im Mikro­be­reich ziem­lich libe­ral. „Gib Dei­nen Kin­dern, wenn sie klein sind, Wur­zeln, und wenn sie groß sind, Flü­gel“, die­se Bin­sen­weis­heit trifft es. Ich hal­te es für ein Erfolgs­ge­heim­nis – den Groß­ge­wor­de­nen nicht in ihre Ange­le­gen­hei­ten reinzuregieren.

Zurück zu Leo­nie Pla­ar. Ihr druck­fri­sches Buch Mei­ne Fami­lie, die AfD und ich liest sich als Zeug­nis einer fast töd­lich ver­wun­de­ten Kin­der­see­le. Lei­der kön­nen wir nicht wis­sen, ob die Autorin in höchs­tem Maße von außen mani­pu­liert wur­de oder ob hier mehr (aus ihrer Sicht) schief­ge­lau­fen ist als nur genau das:

Ihre Fami­lie wählt die AfD.

Der Ver­lag (Wil­helm Gold­mann, Teil der Pen­gu­in Ran­dom House Ver­lags­grup­pe) hat jeden­falls offen­kun­dig nichts unter­nom­men, um die explo­si­ve Emo­tio­na­li­tät der Autorin auch nur ein wenig runterzukochen.

Es ist ein Buch in „ein­fa­cher Spra­che“. Alles hier ist sim­pel, Wie­der­käu­en, bere­chen­ba­res Dra­ma. Wer Frau Pla­ar goo­gelt, erfährt sofort, daß sie ein „Zer­ti­fi­kat in Geschlech­ter­for­schung“ erwor­ben hat. Ob sie einen ech­ten Stu­di­en­ab­schluß hat, bleibt offen. Sie ist, liest man, als “Spea­k­er” und “Con­tent Crea­tor” bekannt unter dem Namen „Frau Löwen­herz“. Was sie hier auf 184 Sei­ten run­ter­schreibt an Haß und Häme, klingt hin­ge­gen sehr eng­her­zig. Und das, obgleich sie „ver­dammt vie­le Stun­den The­ra­pie“ hin­ter sich hat. Dau­ernd „langt es“ ihr, hat ihre Geduld „ein Ende“, ist „die rote Linie über­schrit­ten“, “platzt es aus mir her­aus”. Per­ma­nent ist sie „ver­letzt“, fällt in „Schock­star­re“, hat mit einem „Arsch­loch“ zu tun.

Fas­sen wir es kurz zusam­men: Frl. Pla­ar ist 19jährig (aber eher gezwun­gen, Gün­ter-Grass-Vibes) der AfD bei­getre­ten. Bald tritt sie (heim­lich) wie­der aus. Daß die AfD bei der Bun­des­tags­wahl 2013 knapp unter 5% lan­de­te – Leo­nies ers­tes Trau­ma: „Ich fühl­te mich schul­dig.“ Sie hat­te ihr Kreuz näm­lich doch “lie­ber bei einer ande­ren Par­tei” gemacht.

Ich trug mein klei­nes Geheim­nis mit mir rum wie eine ton­nen­schwe­re Last.

Neun Jah­re spä­ter rast sie im Auto zu ihrer Fami­lie und dreht „die Musik lauter“.

„Schrei nach Lie­be“ dröhnt aus den schrab­be­li­gen [ein Wort, das es nicht gibt; Gruß, EK] Boxen und über­tönt den Lärm in mei­nem Kopf. Ich drü­cke das Gas­pe­dal nach unten und zwin­ge mich zu Ent­schlos­sen­heit, mache mich inner­lich hart für die kom­mend Zeit. Auch wenn es nicht die letz­te Begeg­nung mit mei­nem Erzeu­ger wer­den soll­te, so habe ich doch an die­sem Tag die Ent­schei­dung gefällt, end­gül­tig den Kon­takt abzubrechen.“

Man sieht, liest: Hier fährt der Wahn­sinn. Frl. Pla­ar nennt sich „que­er“ (ich schla­fe mit Frau­en, seit ich 15 bin, schmet­tert sie ihrer Mut­ter ent­ge­gen, einer offen­kun­dig ganz lie­be­vol­len Frau, die bloß einen gro­ßen Feh­ler hat: mit Leo­nies „Erzeu­ger“ zusam­men­zu­blei­ben), dabei ist sie ein­fach eine Les­be – eine Tat­sa­che, die ihre Eltern übri­gens gar nicht wei­ter erschüttert.

Über­haupt scheint die­se Fami­lie rela­tiv sto­isch zu sein. Frl. Pla­ar han­tiert geschäf­tig mit ihren Expert*innen, Journalist*innen und ande­ren Vertreter*innen und drückt ihren Leu­ten Dis­kus­si­on um Dis­kus­si­on auf – nicht umge­kehrt. Nicht sie wird indok­tri­niert – ihr geht der Puls, weil ihre Ver­wandt­schaft sich nicht indok­tri­nie­ren läßt.

Der jün­ge­re Bru­der war immer das Lieb­lings­kind! Offen­kun­dig auch dies eine Wun­de. Auf den klei­nen Bru­der läßt Frl. Pla­ar nichts kom­men. Er ist mit 19 Jah­ren gestor­ben. Wie­so, wes­halb, war­um wird bei aller emo­tio­na­len Offen­heit nicht gesagt – aber daß die Eltern alles falsch gemacht haben bei sei­ner Trau­er­fei­er, das wird ausgebreitet.

Es gibt eine Men­ge Red­un­dan­zen (Gauland/Vogelschiß) in die­sem Buch, und Björn Höcke wird x‑fach als „der Faschist Björn Höcke“ (darf man ja sagen!!) ins Feld geführt. Frl. Pla­ar geht fest davon aus, daß von der AfD eine Gefahr “nicht nur für Min­der­hei­ten all­ge­mein”, son­dern für ihr per­sön­li­ches Leben droht.

Der Vater ist vor allem aus öko­no­mi­schen Über­zeu­gun­gen Mit­glied der Par­tei. Ein Fremd­wort, das Frl. Pla­ar gelernt hat und gern im Mund führt, lau­tet “kogni­ti­ve Dis­so­nanz”. Die sieht sie vor allem bei ihrer Oma und ihrem Vater gege­ben, denn die glau­ben tat­säch­lich, “dass eine Frau rein bio­lo­gisch einen Mann brau­che, um sich fort­pflan­zen zu kön­nen.” Frl. Pla­ar fin­det, ihre Fami­lie kön­ne nicht ver­lan­gen, daß sie bei sol­chen “von mir als dis­kri­mi­nie­rend emp­fun­de­nen Aus­sa­gen und frag­wür­di­gen Behaup­tun­gen den Mund” halte.

Den letz­ten Satz, den ich sage, bevor ich das Haus ver­las­se, habe ich mir nicht zurecht­ge­legt. Ich spre­che laut aus, was ich schon eine gan­ze Wei­le ver­mu­tet, aber bis­her mit aller Kraft zur Sei­te gescho­ben habe: “Das heißt, du wür­dest für dei­ne finan­zi­el­len Inter­es­sen über Lei­chen gehen und im Zwei­fel sogar über meine.”

Umge­kehrt kann die Autorin nicht begrei­fen, daß “ihr Erzeu­ger” “genervt” reagiert, wenn sie von ver­ächt­lich “alten wei­ßen Män­nern” spricht. “Bis heu­te kann ich beim bes­ten Wil­len [!] nicht nach­voll­zie­hen, dass jemand so gereizt auf eine so simp­le Bezeich­nung reagiert.” Genau DAS ist kogni­ti­ve Dis­so­nanz – auch nur ein Ansatz von “gutem Wil­len” wird in den “Fak­ten­checks”, die Frl. Pla­ar ihren Ver­wand­ten dau­ernd unter­brei­tet, an kei­ner Stel­le sicht­bar. Letztlich:

Streit mit mei­nen Eltern hat­te ich immer sel­te­ner. Mir war es ein­fach egal gewor­den. Nach Hass kommt Gleichgültigkeit.

Auch die einst so gelieb­te Oma (die sich auch nicht von der AfD los­sa­gen will und noch besorg­te Text­nach­rich­ten an die Enke­lin sen­det) ver­fällt dann die­ser Fatwa.

Es geht hier nicht um poli­ti­sche Dif­fe­ren­zen, son­dern um mora­li­sche Unvereinbarkeit.

Frl. Pla­ar, sehr fair, hat ihrem “Erzeu­ger die Wahl gelassen”:

Wenn er noch wei­ter Kon­takt zu mir haben wol­le, wäre ein Aus­tritt aus der AfD grund­le­gen­de Bedin­gung. In jedem Fall wäre ein Aus­tritt aus der AfD aber nur ein sym­bo­li­scher ers­ter Schritt. Die abso­lu­te Grund­vor­aus­set­zung für eine erneu­te Annä­he­rung wäre eine spür­ba­re kri­ti­sche Selbst­re­fle­xi­on mei­nes Erzeu­gers und die dar­aus fol­gen­de Arbeit an sich selbst.

NICHTS IST SO PERSÖNLICH WIE POLITIK steht in fet­ten pin­ken Buch­sta­ben auf der Rück­sei­te des Buches – auf die­ses schma­le Brett muß man erst­mal kommen.

Ich habe der Lek­tü­re die­ses Buches etwa eine Stun­de gewid­met. Die gan­ze Sto­ry ist so vor­der­grün­dig und hohl, so vol­ler aus­wen­dig­ge­lern­ter Maxi­men, daß ich erst zurück­schäum­te. Dann aber hat mich die­se furcht­ba­re Fami­li­en­ge­schich­te sehr trau­rig gemacht. Was sind das für Zei­ten, wo Ideo­lo­gien Kin­der von ihren Eltern ent­frem­den! So ein trau­ri­ges, so ein dum­mes, furcht­ba­res Buch.

– –

Wer’s den­noch kau­fen und lesen möch­te: Buch­han­del. Für dies­mal nicht bei uns.

Ellen Kositza

Ellen Kositza ist Literatur-Redakteurin und Mutter von sieben Kindern.

Nichts schreibt sich
von allein!

Das Blog der Zeitschrift Sezession ist die wichtigste rechtsintellektuelle Stimme im Netz. Es lebt vom Fleiß, von der Lesewut und von der Sprachkraft seiner Autoren. Wenn Sie diesen Federn Zeit und Ruhe verschaffen möchten, können Sie das mit einem Betrag Ihrer Wahl tun.

Sezession
DE58 8005 3762 1894 1405 98
NOLADE21HAL

Kommentare (59)

Rheinlaender

25. September 2025 12:56

Dass Kinder ihre Eltern zum Wohlgefallen der Macht aus ideologischen Gründen öffentlich denunzieren, kannte man bislang eher aus George Orwells "1984" oder aus der Zeit der chinesischen Kulturrevolution.

Rheinlaender

25. September 2025 12:56

Ähnliches Verhalten habe ich bereits vor einigen Jahren auch im persönlichen Umfeld erlebt, wobei es hier um einen ehemaligen langjährigen, homosexuellen Freund ging, den ich über viele Jahre hinweg als betont sachlichen und vernünftigen Menschen kennengelernt hatte, der aber plötzlich sehr aggressiv auftrat und jedem in seinem Umfeld mit bitteren Worten die Freundschaft aufkündigte, der bei bei Theme wie Migration auch nur leicht vom eingeforderten Konsens abwich. Für rationale Argumente war er nicht mehr empfänglich.
In den letzten Gesprächen mit ihm gewann ich den Eindruck, dass seine Radikalisierung damit zu tun hatte, dass er sich zunehmend unter anderen Homosexuellen bewegte. Es scheint zumindest in Teilen dieses Milieus einen sehr starken Druck zur Konformität zu geben, der auch bestimmte politische Ansichten mit einschließt. Außerdem scheint es dort einen gewissen Narzissmus zu geben, der sich u.a. in einem besonders starken Wunsch äußert, in seiner Identität bestätigt zu werden. Die kollektive Identität dieses Milieus scheint dabei nicht zuletzt auch auf der Erzeugung von Feindbildern zu beruhen, mit denen innere Geschlossenheit hergestellt wird. Vielleicht sind Zeitdokumente wie das in der Rezension besprochene ja durch eine ähnliche Verbindung aus Gruppendruck, Wunsch nach Zugehörigkeit zu einem schützenden Kollektiv und Narzissmus erklärbar. 

Ernestine

25. September 2025 13:09

Da ich keine lebenden Eltern mehr habe, übertrage ich den Fall auf meine einzige Schwester. Grund für den Kontaktabbruch waren von meiner Seite aus nicht ihre links-grün-woken Ansichten, sondern ihre Haltung mir gegenüber. Sie schreckte vor meinen Erlebnisberichten in der neurechten Szene zurück, als wäre ich der Teufel persönlich. Ablehnung meiner ganzen Person, nicht nur meiner Ansichten. Auf so einer Grundlage ist für mich eine Beziehung in Wahrhaftigkeit nicht möglich. 

Wuwwerboezer

25. September 2025 13:15

Wo ist die Kampagnenraute bei der offenbar spinndoktor*Innenierten Kampagne?! Denn die junge Dame ist ja damit nicht allein auf weiter Flur:

https://www.n-tv.de/leute/Nina-Chuba-bricht-mit-Teil-ihrer-ostdeutschen-Familie-article26045752.html

- W.

Le Chasseur

25. September 2025 14:24

@Ellen Kositza
"Was sind das für Zeiten, wo Ideologien Kinder von ihren Eltern entfremden!"
Das fragen Sie als Christin?
"Denkt nicht, ich sei gekommen, um Frieden auf die Erde zu bringen. Ich bin nicht gekommen, um Frieden zu bringen, sondern das Schwert. Denn ich bin gekommen, um den Sohn mit seinem Vater zu entzweien und die Tochter mit ihrer Mutter und die Schwiegertochter mit ihrer Schwiegermutter; und die Hausgenossen eines Menschen werden seine Feinde sein. Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich, ist meiner nicht würdig, und wer Sohn oder Tochter mehr liebt als mich, ist meiner nicht würdig." --Jesus von Nazareth
"Wenn jemand zu mir kommt und hasst nicht seinen Vater, Mutter, Frau, Kinder, Brüder, Schwestern, dazu auch sein eigenes Leben, der kann nicht mein Jünger sein." --Jesus von Nazareth
Kositza: Immer dran denken, daß nicht alles, was hinkt, ein Vergleich ist.

Der Gehenkte

25. September 2025 14:33

Kriegt aber ne halbe Stunde beim Deutschlandfunk. Dort nach dem Motto: Alle sind doof - außer ich. Nicht die Spur eines Hinterfragens, noch nicht mal beim professionellen Hinterfrager. Man agiert aus weltanschaulich gefestigten und unerschütterlichen, apriorischen Prämissen heraus. Kann ich die eine noch ignorieren, gilt beim zweiten zwangsläufig: kann weg oder muß geändert werden. Tja, und da beißt sich die Katze in den Schwanz, denn unter den Parteien kommt für diese Arbeit nur eine in Frage. Der Papa und die Oma, die habens schon verstanden. 

Maxx

25. September 2025 15:08

Ich bedauere jeden, der solche Ergüsse von Berufs wegen (Rezension) lesen muss. Schade auch um das Papier und die Druckerfarbe. Meine Geduld und Toleranz würden für solchen Stuss nicht mehr ausreichen.

Freier

25. September 2025 15:23

Mir selbst sind eher übergriffige Eltern bekannt, eine Bekannte konnte zum Beispiel keine eigene Familie gründen bevor die Mutter nicht an Krebs gestorben war.
Gerade bei der Forderung nach Parteiaustritt, Buße und Selbstkritik klingt es hier jedoch, als sei es die Tochter, die übergriffig wird und Machtspiele spielt.
 
Bei Ihrem Artikel musste ich aber auch direkt an Folgendes denken:
Denn ich bin gekommen, den Menschen zu entzweien mit seinem Vater und die Tochter mit ihrer Mutter und die Schwiegertochter mit ihrer Schwiegermutter. Und des Menschen Feinde werden seine eigenen Hausgenossen sein.
Patlabor 2 erwähnt dieses Zitat übrigens auch, im Kontext von Sabotage und "Revolution". Sowas gab es also schon, und es gibt es wieder.

Umlautkombinat

25. September 2025 15:45

Was sind das für Zeiten, wo Ideologien Kinder von ihren Eltern entfremden!

Gar nicht neu, und gerade am Beispiel schlagend. "Erzeuger", das war einer der feministischen Kampfbegriffe der Neunziger und gefuehlt die begriffliche Warnung, dass es beginnt voellig in die Hose zu gehen in einer Trennungsauseinandersetzung. 
 
Unterschied, das war kein Bruch Gesamtfamile, sondern i.Allg. der Schnitt am vaeterlichen Teil. Erst von der Mutter gebraucht und wenn es sich durchsetzen konnte, auch vom Kind. Ergebnis dann wie oben, wie gesagt mit dem Vater (und dem Kind) als dem mit dem kurzen Stoeckchen.
 
Ideologie hier Feminismus, nicht direkte politische Auffassungen. Was aber politisch war und die extreme Ungleichheit in der Verteilung der Geschlechter der Ausloesers beeinflusste, war allerdings eine ebenfalls adaequate Imbalance des Zeitgeists. Unter anderen Voraussetzungen koennen Maenner dasselbe (die Liste im Artikel zeigt aber auch einen Frauenueberhang unter den Kindern, andere Gruende also auch denkbar) 
 
Das ist aber letztlich irrelevant, die treibenden Faktoren und Charakterzustaende sind der wesentliche Punkt. Hier kaemen dann die genannten Wurzeln ins Spiel. Starke Kinder gehen dann auch bei derartigem Gegenwind in die richtige Richtung.

Laurenz

25. September 2025 15:54

@EK ... auch ich hatte irgendwann mal den Kontakt zu meinen Eltern für ein halbes Jahr abgebrochen. Um zu reflektieren, hatte ich recherchiert, was da mental vor sich geht. Herausgefunden hatte (weiß die Quelle nicht mehr) ich, daß in der Regel der schwächere Teil des Verhältnisses, der Beziehung, den Kontakt abbricht. Was hier in Ihrer Rezension passiert, ist der Kontaktabbruch aufgrund politischer Meinungsverschiedenheiten, es werden ja auch politische Termini, wie Erzeuger benutzt. Gemäß Bert Hellinger ist das aber fast tödlich, weil man selbst seine Eltern zu 99,8% ist. Frau Plaar degradiert sich selbst vom Kind zu Erzeugtem. Deswegen unterschieden sich auch Trennungen zur Familie von Trennungen zu sonstigen Individuen. Der Teilnehmer @Franz Bettinger berichtete häufig & offen, auch auf der SiN, von Trennungen (ist natürlich auch schon mir passiert) zu einstigen Freunden wegen des Corona-Faschismus oder anderen politischen Gründen, was aber auch zum Gewinn neuer Freunde führte. Ich habe @Franz Bettinger auf der SiN kennengelernt. Die Proklamation von Kontaktschuld ist eindeutig links. Die Linke verweigert die Debatte. Deswegen ist die Linke auch der schwache Teil in der gesellschaftlichen Spaltung/Trennung, was zu linken Gewaltausbrüchen als einzig übriggebliebener Kontaktform führt.

anatol broder

25. September 2025 20:56

wer das verhältnis zwischen nehmen (recht) und geben (pflicht) nicht versteht, ist beziehungsunfähig. plaar erklärt ihr unvermögen hinreichend durch den logischen widerspruch: «nichts ist so persönlich wie politik.»

Sandstein

25. September 2025 22:00

Lustig, heute wurde mir durch den Algorithmus auf Instagram ein Bericht über sie und ihr Buch präsentiert. Kurz: ich glaube den Kram nicht. Das ist so konstruiert, so blaupausen-mäßig und durchschaubar, dass klar ist: hier will jemand die Welle surfen, solange es noch geht. Falls die Story doch stimmen sollte ist es eben die billige Eintrittskarte in die illustren Kreise der öffentlich-rechtlich unterstützen "Künstlerkreise". Traue der Trulla auch zu, dass die Entfremdung von der Familie Kalkül ist, um dann dieses Pseudodrama aufzublasen. Insgesamt natürlich dennoch traurig. Die eigene Familie öffentlich in die Pfanne zu hauen ist wie Selbstverstümmelung. Kognitive Dissonanz. 

Adler und Drache

25. September 2025 23:54

Joah, hat meine Tochter mit mir auch schon mal für'n Jahr durchgezogen, nicht politischer Gründe wegen, sondern ... ich weiß auch nicht, ich hab's nicht kapiert. Jede Menge Vorwürfe. Da sind mir dann wohl all die grauen und weißen Haare gewachsen, die ich jetzt habe. Aber im Endeffekt hab ich gelernt: cool bleiben.  Das Jungvolk, besonders das weibliche, steigert sich anscheinend manchmal ganz gern in innere Zustände hinein, die großer Zeichen bedürfen. Meinetwegen. Für meine Tochter war ein Jahr viel länger als für mich, und am Ende - das sollten grad wir Boomer wissen - dreht sich der Wind noch fünfmal, und verlorene Töchter kehren ebenso zurück wie verlorene Söhne.  

Wahrheitssucher

25. September 2025 23:58

Le Chasseur hat ein Jesus Zitat angeführt:
"Denkt nicht, ich sei gekommen, um Frieden auf die Erde zu bringen..."
Empfinde Frau Kositzas Antwort als unbefriedigend. 
Wie sollen wir diese Jesus Worte einordnen?

ede

26. September 2025 01:55

Ich glaube solches Verhalten (wenn nicht KI Schrieb) ist spätpubertär und fraglos ein Zeichen von Lebensschwäche.
Schlimm, wenn völlig grundlegende Instinkte invertieren. 

RMH

26. September 2025 08:30

Das sich die Wege zwischen Eltern und Kindern bis zum totalen Kontaktende trennen können, liegt auch in der längeren Lebensspanne begründet, welche sie heutzutage verbindet. In früheren Jahrzehnten starben die Eltern sehr oft bereits, deutlich bevor die Kinder Mitte 30 bis 40 waren. Heutzutage ist es eher so, dass man bis ins eigene, hohe Alter Eltern hat. Die Dauer verursacht dann auch Trennungen, selbiges ist bekanntermaßen auch bei Ehen zu beobachten, die rein biologisch nun, auf Lebenszeit geschlossen, länger dauern. Ich kenne diese Trennungen auch aus dem Bekannten/-Freundeskreis, aber da war es meist ohne großen Knall, sondern es war eine Art "Ghosting", man lebte entfernt und irgendwann war das Ende der Kommunikation da. In einem Fall hörte der Sohn erst wieder vom Vater, als er von der Stadt, die den Vater auf Sozialhilfekosten beerdigt hatte, die Rechnung zugesendet bekam (davor hat man sich nicht bei ihm gemeldet), im anderen Fall war einfach räumliche Distanz und beruflich, wirtschaftliche Freiheit ein Hauptauslöser, warum der Kontakt eingeschlafen ist (man hatte es "nicht mehr nötig"). Auch hier war es wieder eine behördliche Mitteilung via Amtsgericht, Testamentseröffnung, dass da wer gestorben ist. Die anderen Angehörigen, einschl. Geschwister, haben nicht informiert. Als Außenstehender in "normalen" Verhältnissen ist das schwer zu verstehen, aber es kommt in der Tat häufiger vor, als man denkt.

RMH

26. September 2025 08:42

Es gibt Bücher, die werfen mehr ein Schlaglicht auf den Autor, als auf die, über die der Autor schreibt. So auch hier. Ist aber schön, dass man für alles jemanden hat, den man dafür verantwortlich machen kann, dass man selber so oder so ist, Therapiestunden braucht & irgendwie nichts auf die Kette bekommt. Im Normalfall interessiert sich kein Mensch für diese narzistisch-reflektiven Milieutheorie-Abhandlungen. Wenn man damit aber jemanden anpinkeln kann, der gerade ganz allgemein angepinkelt werden soll, dann findet sich ausnahmsweise dann sogar ein Verlag, der 15 Minuten Aufmerksamkeit & eine kleine Gewinnspanne zwischen Kosten & Ertrag wittert, die man mal eben mitnehmen kann. Man muss ja schauen, wo man bleibt. In irgendeiner der Mockumentary Filme des not. W. Allen kommt bei einer Personenbeschreibung zur Verdeutlichung des Lächerlichen der Satz "Autor des Buches, "Mutter war eine Rote" " vor. Und so ähnlich ist das auch hier. Der x-te Aufguss von "Vater war ein Nazi", nur eben jetzt nicht mit einem Altnazi als Blame-Objekt, sondern ein KEIN-Nazi von der AfD. Ein bisschen Exploitation, ein bisschen Buhu ... Heul weiter, will man der Dame sagen, aber das wäre schon wieder zu viel der Aufmerksamkeit.

Liselotte

26. September 2025 08:57

Erinnerte mich an das Familiendrama von Hans Frank (osä), das vor Jahrzehnten im Stern ausgebreitet wurde. Das ist nicht unbedingt neu, daß ein Kind meint, sich durch öffentliche Distanzierung von der Familie "reinwaschen" zu können. Zum Erwachsenwerden gehört eine gewisses Abstandnehmen von den Eltern, zu meinen, Kindheit und Eltern ließen sich rückgängig machen durch Kontaktabbruch, ist allerdings Wolkenkuckucksheim.

RobertDD

26. September 2025 09:29

@Le Chasseur
Ich habe Ihren Kommentar so verstanden, dass Jesus bereits die Trennung von der Familie fordere. Ich lasse mir immer gerne Bibelverse von ChatGPT erklären.
Im ersten Zitat bezieht sich Jesus darauf, dass es auch in der eigenen Familie zu Ablehnung führen kann, sich zu Jesus - zur Wahrheit - zu bekennen. Das Schwert steht hier für Trennung, Entscheidung, Konflikt. Es geht nicht darum, bewusst Unfrieden zu stiften, sondern darum, dass das Bekenntnis zu ihm manchmal unvermeidlich zu Spaltung führt. Der Vers ist also kein Aufruf, sondern eine Ankündigung.
Im zweiten Zitat fordert Jesus nicht echten Hass, sondern ungeteilte Loyalität zu ihm. Die Worte sind im Kontext der "Reisekapitel" (Lukas 9–19) zu verstehen. Jesus ist mit seinen Jüngern auf dem Weg nach Jerusalem. Er spricht zu einer großen Menge an Menschen, die ihnen folgen. Viele dieser Menschen sind oberflächlich interessiert oder folgen ihm aus Neugier, Sensationslust oder politischer Hoffnung. Jesus will aber keine Fans oder Mitläufer. Er sagt ganz klar: Wer ihm nachfolgen will, muss alles andere hinten anstellen. Kein Kompromiss. Setzt Jesus über alles – auch über Familie und euch selbst.
Ich hoffe, der Kontext hilft, die Bibelverse nicht vorschnell zu verurteilen.

Sandstein

26. September 2025 09:46

"Le Chasseur hat ein Jesus Zitat angeführt:"Denkt nicht, ich sei gekommen, um Frieden auf die Erde zu bringen..."Empfinde Frau Kositzas Antwort als unbefriedigend. Wie sollen wir diese Jesus Worte einordnen?"
Ich versteh nicht, wieso sich einige so an Bibelzitaten aufhängen. Die Bibel kann man doch immer nur im Kontext der Zeit lesen und verstehen. Ich sehe es so: Jesus war sich bewusst, dass seine Lehre zu Ablehnung führen wird. Jeder, der sich ihm anschloss, musste damit rechnen, zu den Ausgestoßenen zu gehören. Immerhin war das frühe Christentum im Prinzip eine sektiererische Abspaltung vom Judentum - auch wenn Jesus wohl eher eine Reformation des Glaubens im Judentums vorschwebte. Es gibt ja gute Gründe für den Hass der Hohepriester gegen Jesus. Von daher empfinde ich die angeführten Zitate eher als weise Vorwegnahme der späteren Ereignisse. "Wisset auf welchen Pfad ihr euch begebt". Sela, Psalm Ende.

Laurenz

26. September 2025 09:56

Der Teinehmer @Freier hat die Übergriffigkeit, die einen Kontaktabbruch verursachen, gut beschrieben. Übergriffigkeit kann einem echt auf den Sack gehen. Da helfen Kontaktabbrüche auch mal zwischen sonstigen Partnern, wenngleich "nicht reden" oft keine Lösung darstellt. Aber irgendwann reicht es eben auch mal. EK hat doch auch beschrieben, wie Sie das Selbst gut geregelt hatte, in jungen Jahren Grenzen gesetzt, um Sich irgendwann, ab einem bestimmten Punkt entstpannt zurückzulehnen, wobei bei 7 Zwergen sich Aufmerksamkeit der Königin auch zwangsläufig verteilt, ein Unterschied, wenn nur ein oder 2 Gören elterliche Liebe aushalten dürfen/müssen. @Wahrheitssucher ... für mich, als Heiden, war die ernüchternde Antwort EKs zu Matthäus 10:34 ff. äußerst befriedigend. Man muß halt wissen, an welchen Unsinn & welche linken Verbrecher man glaubt. Warum lesen Sie nicht Selbst nach & bilden Sich eine Meinung? Das geht ja auch noch über Matthäus 10:34 heinaus. Wenn Sie im Leben auf die Meinungen anderer angewiesen sind, gehen Sie auf katholisch.de. Da wird man Ihnen schon eine hanebüchene Interpretation liefern.

Mboko Lumumbe

26. September 2025 10:39

@Liselotte. Ergänzend, dieses Abstandnehmen kann nicht nur zu Eltern stattfinden, sondern innerfamiliär, also auch zu Geschwistern oder Onkel, Tante, usw.
Es ist zunächst pupertäres Verhalten, aber das hier Entscheidende ist die gesuchte Öffentlichkeit und das Verteufeln. Für mich auch eine Form von Faschismus, und ja das ist mir wichtig hervorzuheben, um zu benennen was solches Fehlverhalten nunmal ist. Die Autorin/Verlag macht selbst genau das, was sie anderen hysterisch vorwirft, typisch rotgrünbraun eben. Das ist mit pupertär nicht zu entschuldigen, da es in Öffentlichkeit und Buchform stattfindet mit vielen Beteiligten und Profiteuren.
 
@RobertDD. Danke für Ihre Erläuterungen. Ich finde die Frage und Ihre Antwort interessant. Vielleicht wollen andere ja auch noch ausführen oder ergänzen?
 
Interessant auch im Hinblick auf diverse Koransuren, wenn auch anderes Thema, aber vielleicht ähnlich beantwortbar und man liest dort ja oft, es wäre gar nicht so gemeint und aus dem Kontext gerissen. Also ähnliche Argumentation.
Auch wenn ich christliche Kultur sehr schätze und unterstütze und lebe, so sehe ich doch Religionen und deren Machtwirkungen über die Menschen als immerwährenden Konflikt, bis hin zu Kriegen. Blinde Religiösität kann Vernunft verdrängen, hier wie dort. Glaube und Religion sind nicht dasselbe.

Maiordomus

26. September 2025 11:15

@EK. In diesen Fragen fühle ich mich mit Ihnen verbunden. @Liselotte. Obwohl ich der letzte bin, der etwa GUlAG-Verbrechen und auch nur einen einzigen Mord zur Zeit des 3. Reiches relativiert, was gewiss nicht nur den 30. Juni oder die zum Teil selber recherchierten Verhältnisse in den  Lagern betrifft, so sehe ich die Art der angeblichen Reinwaschung von Nachkommen als wohl "Integrationsleistung" und Karriereermöglichung ähnlich wie Sie. Sie müssen gewiss nichts billigen, was geschehen ist, aber die Art und Weise, zumindest wie ihre Distanzierung in den Medien durchkommt, macht den Eindruck von "billig". Gerade auf diese Weise laden sie bewusst-unbewusst den alten Dreck auf sich. Vgl. auch noch die Hinrichtung von Ribbentrop, den ich bestimmt nicht für ein Unschuldslamm halte. Wir wissen unterdessen, dass Molotov mindestens einige zehntausend Todesurteile mitunterzeichnet bzw. sogar allein unterzeichnet hat, was in Nürnberg ihn vielleicht sogar zu den überdurchschnittlich ruchlosen Tätern gemacht hätte. Sein Enkel liess sich unlängst von Köppel recht stolz und kenntnisreich, auf jeden Fall entschuldigungsfrei vorstellen, natürlich steht er zu seiner Familie. Das nehme ich ihm nicht übel, würde aber trotzdem eher Distanz zu einem solchen Typen halten.   

fw87

26. September 2025 11:23

Tatsächlich geht es in dieser Frage um Wahrhaftigkeit. Ein Familienfrieden, der auf Verstellung aufbaut, ist eben kein kein Frieden und auch nicht fruchtbar. Ich habe es selber so erlebt: Um meinen Eltern zu gefallen, hätte ich ein linker Musterschüler werden müssen. Das habe ich aber nie geschafft und wollte es auch nicht, da es mir zuinnerst zuwider war. Tatsächlich habe ich es geschafft, die Erwartungen, die meine Eltern hatten, auf ganzer Linie zu frustrieren. Nicht aus Rebellion, sondern weil ich einfach nicht so bin wie sie. Wegen Religion und Politik stehe ich nun ohne Familie da. Der Kontaktabbruch ging dabei nicht von mir aus. Rückblickend würde ich es jedoch nicht ändern, nur deutlicher sprechen. Denn ich habe mir über viele Jahre linke Parolen angehört und mir auf die Zunge gebissen. Ich dachte, das sei notwendig für den Familienfrieden. Irgendwann hielt ich es aber nicht mehr aus und sagte ungefiltert meine Meinung. Das dauerte allerdings nicht lange, der sofortige Kontaktabbruch war die Folge. Meine Eltern "Erzeuger" zu nennen, käme mir jedoch niemals über die Lippen. Sie sind Vater und Mutter, auch wenn es sich nicht so anfühlt.

RWDS

26. September 2025 11:40

Ich habe keine Kinder, kann also nicht nachempfinden, wie es sich für Eltern anfühlen muss, den Kontakt zum Kind zu verlieren, aber aus meiner Sicht können diese froh sein. Frau Plaar erscheint mir wie ein schwarzes Loch für die Familie zu sein, dass alle Freude einsaugt. Wie, wenn man einen Süchtigen oder ein Sektenmitglied in der Familie hat und hilflos mit anschauen muss, wie derjenige alle Verwandten negativ beeinflusst.
Das Gegenteil ist übrigens auch möglich. Nachdem ich die Jugend hinter mir gelassen hatte und die aufoktroyierten Sprüchlein aus dem nichtfamiliären Umfeld immer weniger wurden, verstehe ich mich wieder richtig gut mit meinen Eltern.

Le Chasseur

26. September 2025 11:57

@RobertDD
"Ich hoffe, der Kontext hilft, die Bibelverse nicht vorschnell zu verurteilen."
Ich verurteile die Verse nicht, und mir war schon klar, wie sie gemeint sind.
War nur etwas verwundert über EKs Frage, "Was sind das für Zeiten, wo Ideologien Kinder von ihren Eltern entfremden!". Nun, es sind ganz normale Zeiten. Wieviele Fälle mag es in den 1920er Jahren gegeben haben, wo sich junge Menschen der NS-Ideologie verschrieben haben und es dadurch zu Entfremdung von den Eltern kam?

RMH

26. September 2025 12:13

Kontaktabbruch, neudeutsch auch ghosting genannt, kann auch erst einmal der schlicht einfachste Weg sein, etwas aus dem Weg zu gehen, was unangenehm ist. Unangenehm kann es auch sein, dass man eigene Fehler gemacht hat, aber trotzig unreif eben kein Interesse daran hat, diese womöglich vorgehalten zu bekommen. Wenn dann nichts mehr kommt, wird aus dem erst einmal einfachen Kontaktabbruch eben eine dauerhafte Sache, da man sich damit eingelebt & abgefunden hat & es bequemer ist, als womöglich alte Wunden wieder aufzureißen. Dieser easy way out ist eine klassische passiv- aggresive Übergriffgkeit, eine Art Zementierung des pubertären Triumphes bei frühen Beziehungen wie "aber ich habe wenigstens Schluss gemacht". Im Schlicht freundschaftlich- zwischenmenschlichen Bereich ist das schlicht zu akzeptieren, bei engeren Verwandten schon teilweise seltsam bis hart. Viel häufiger als bei Madam "ich pack jetzt mal aus" sind ja die Kontaktabbrüche nach Scheidungen, wenn auf einmal ein Elternteil ein Kind gar nicht mehr sieht. Insgesamt wird von Autorin & Verlag etwas Persönliches ausgeschlachtet & ausgebeutet.  Das ist das, wo der Daumen runter geht. Der Kontaktabbruch an & für sich, ist eigentlich eine Sache zwischen den Parteien & nicht der Öffentlichkeit.

Gracchus

26. September 2025 12:56

Leider war mir Leonie Plaar = Fr. Löwenherz nicht klar, sonst hätte ich vermutlich nicht weitergelesen. Vielleicht trifft sie sich demnächst im Podcast mit Erik Ahrens. 
Was die Evangeliums-Zitate in dem Zusammenhang sollen, ist mir ebenfalls nicht klar. Frau Plaar ist doch nicht Jesus erschienen, der ihr gesagt hat, sie soll den Kontakt abbrechen. Verständlich, dass EK darauf nicht eingeht. 
Wenn man in Jesus nicht den Christus sieht, der er ist, kann man ihn natürlich für einen psychopathologischen Egozentriker halten, der sich aufgrund seiner unklaren Zeugung einen himmlischen Über-Vater imaginiert und die irdische Familie mit Hass übersät. Ich lese dies aber so, dass mit dem Kommen Jesu' das (jüdische) Stammesdenken aufgehoben werden soll ("es kommt der Heiden Heiland"). Offenbar reflektiert das Zitat auch Erfahrungen, die Jesus und die Apostel bei ihrer Verkündigung gemacht haben. 
 
 

Majestyk

26. September 2025 13:36

"Wenn Kinder von großen demokratischen und antiautoritären Institutionen aufgezogen werden, Essen nicht mehr in Kleinküchen, sondern öffentlichen Kantinen zubereitet wird, Alte und Kranke nicht länger von sogenannten Angehörigen gepflegt werden und die Reinigung der Wohnungen nicht mehr privat organisiert wird, dann ist die Familie gänzlich überflüssig."  aus Beziehungsweise Revolution: 1917, 1968 und kommende von Bini Adamczak
Schon Karl Marx forderte die „Aufhebung der Familie“ um Erziehung der Kinder zu einer gesellschaftlichen Angelegenheit zu machen.
„An die Stelle der Familie als geschlossener Kleinbetrieb sollte, so war es gedacht, ein vollendetes System öffentlicher Pflege und Dienste treten: Geburtshäuser, Krippen, Kindergärten, Schulen, öffentliche Kantinen, öffentliche Waschanstalten, Kliniken, Krankenhäuser, Sanatorien, Sportvereine, Kinos, Theater und so weiter.“ aus Verratene Revolution von Leo Trotzki.
Auflösung der Kernfamilie ist doch erklärtes Ziel von Sozialismus/ Feminismus, genau deswegen plädieren Unicef und Bundestag für Einführung gesonderter Kinderrechte, deswegen möchten Gesclhechtsbolschewiken Mutter und Vater durch Elter 1 und 2 ersetzen. Die Vorstufe war doch, Eltern mit Vornamen anzureden um Gleichheit zu erzeugen..
Jordan Petersen setzt dem entgegen: „Lass nicht zu, dass deine Kinder etwas tun, das sie dir unsympathisch macht“. Dazu muß aber der ganze antiautoritäre Schmodder der 68 komplett revidiert werden.

Majestyk

26. September 2025 13:54

@ RobertDD:
"Er sagt ganz klar: Wer ihm nachfolgen will, muss alles andere hinten anstellen. Kein Kompromiss. Setzt Jesus über alles – auch über Familie und euch selbst."
Auch wenn es problematisch ist Bibelzitate vom Kontext zu trennen, da sind Parallelen zum Sozialismus unübersehbar. Hier wie da, der Glaube über alles, ob an Religion bzw. Religionsstifter oder politische Ideologie. Die Grenzen zwischen Religion und Ideologie verwischen zuweilen. Religionen sind meist nicht von Politik zu trennen und Ideologien funktionieren nicht ohne religiöses Element. Für mich steht das Zitat aus Lukas 14,26 auch in einem gewissen Widerspruch zum vierten Gebot, aber diese Form von Widersprüchlichkeit findet sich in der Bibel ja oft, gerade im Verhältnis Altem zu Neuem Testament.

Bernd

26. September 2025 13:56

Ich bilde mir gerne ein, dass meine Kinder, wenn ich ihnen grundlegende Werte vermittle und sie zu mündigen Menschen erziehe, zu ähnlichen weltanschaulichen Schlüssen kommen werden wie ich. Ist da bei den Eltern der Autorin etwas schiefgelaufen? Hatten sie überhaupt eine Chance? Was ist, wenn einem Kind von Natur das geistige oder charakterlich Rüstzeug zur Mündigkeit fehlt? Gefahr läuft, zu einem Medienopfer zu werden, oder dem erstbesten Schönredner auf den Leim zu gehen und dann mit mir brechen? Muss ich es dann selbst beizeiten indoktrinieren, seinen Geist zu einer uneinnehmbaren Festung machen, um es später nicht zu verlieren? Möge dieser Kelch...

Majestyk

26. September 2025 15:16

Wenn Familie der Nukleus der Zivilisation ist, wie Will Durant es formulierte (übrigens ein überzeugter Sozialist, so viel Fairneß muß sein), dann ist jeder Angriff auf die Familie ein Angriff auf die Zivilisation an sich.

heinrichbrueck

26. September 2025 16:05

Leonie Plaar (33) denkt, ihre Eltern hätten den Krieg angefangen. Also denkt sie nicht. 
Jesus ist eine andere Nummer. Er sah das Gift, widersprach, und wurde getötet. Er sagte nicht, Selbstmord sei eine gute Idee. Die Kreuzigung ist unbefriedigend.
Eine wahrheitsgemäße Lernmethode muß nicht zwangsläufig hart sein. Aber die Durchsetzungskraft schon. Der Überlebenswille muß antrainiert werden, er ist kein Ergebnis des Feindes. 
Niedergang der materialistischen Gesellschaft, die Spiritualität gewinnt. Die Leute geraten an einen Nullpunkt. Ethnische Identität und spirituelle Werte lassen sich nicht trennen. 

Old Linkerhand

26. September 2025 16:24

Wieder eine Eintagsfliege, die im Kampf für unsere Demokratie gegen die Windschutzscheibe knallt.

Sandstein

26. September 2025 19:19

@RMH
Ich bin Fan von Trennschärfte bei der Nutzung von Begriffen. Ghosting beschreibt etwas anderes, als den von Ihnen beschriebenen (einfachen) Kontaktabbruch. Ghosting ist das unangekündigte, plötzliche Auflösen ins Nichts (daher die Bezeichnung). Die ehemalige Kontaktperson bleibt unwissend und ratlos zurück. Das geht also eher in Richtung Psychospielchen als der grundsätzlich legitime Kontaktabbruch. Ansonsten kann ich Ihrem Kommentar zustimmen.
@Old Linkerhand bringts auf den Punkt 

Pferdefuss

26. September 2025 19:28

Bis zum 'Urschleim' zurück? Nicht ganz bis zu Instinkt/Natur, sondern zu unserem - mehr oder weniger - akzeptiertem Kultur-/ Religions-/ Zivilisations-/ Rechtsfundament - die Zehn Gebote, hier zum 4. Gebot, frei nach Luther, 'Du sollst Vater und Mutter ehren, auf dass es ihnen wohlergehe.' (nebenbei: Kein Gebot, die Kinder zu ehren. Warum? Das war selbstverständlich.) Gut vorstellbar für mich ist, dass diese 10/11 Gebote klugerweise 'gesetzt' (Moses' Gesetzestafel) sind, da die Schwächen/Fehler, in der Bibel Sünden, schon offensichtlich gesellschaftlich stark schädigend vorhanden waren. Dies wiederhol sich in allen Generation mit anderen Phänomenen, Vorzeichen.  Ob Königsmord, Shakespeare, RAF, 68er Abrechnung mit der Vätergeneration . Gut selbst erinnerlich mit dem Wechsel: Auszug von Zuhause, neuer Lebens- Wohnstil, Musikstil (wer mochte schon Operetten!) zunächst unverfänglich, aber dann doch Abgrenzung, zeitlich, räumlich, innerlich. Also alles nicht ganz so neu. Auffällig das Dafürreden, Empfehlen durch Therapeuten, Psychologen bei Problemen, nicht Verzeihen, versöhnen, das Zauberwort  - Ächtung, Trennung, Bruch. Und das als Programm! Und das wider das eherne 4. Gebot: 'Du sollst Vater und Mutter ehren, auf dass es ihnen wohl ergehe.'  

Beta Jas

26. September 2025 22:05

Bei derartigen Agitbüchern von Personen die dann noch "Leonie" heißen, kann ich nur noch zynisch werden und erklären; das es gut ist, das wir seit Jahren eine Einwanderung von Frauen und Männern haben, Heterosexuelle mit Kindern, vielen Kindern, denen man in Fußgängerzonen und allen Supermarkten jeden Tag begegnet. Die müssten auch eigentlich Wählerinnen und Wähler einer Partei sein, die eine politische Gesellschaftsordnung und somit andere Soziologie vertritt, als die von Leonie Plaar. 
Stimmt überhaupt die Geschichte? Sie klingt wie "Scripted Reality" um ein Buch zu konstruieren.

ofeliaa

27. September 2025 13:58

Erstens, es ist echt stark, solche Bücher überhaupt zu lesen. Hierfür Respekt. Zweitens, wenn man solche Menschen frei walten ließe, würde dies dazu führen, dass die Beschaffenheit und das Regelwerk der Zukunft von Menschen mit psychischen Erkrankungen bestimmt werden würde. In der Geschichte der Menschheit dienten Stigmata immer der gesellschaftlichen Ordnung - sie ermöglichen einer Gesellschaft unter anderem Produktivität und somit Überleben. Die psychisch und auch körperlich Gesunden, bildeten die Mehrheit, und bestimmen die Regeln. Wir sollten nicht in eine Zeit zu schlittern, in der Minderheiten die Normen für alle bestimmen. Diese Autorin wirkt einfach krank, nicht nur wegen des Kontaktabbruchs zu ihren Eltern. Auch dass psychische Erkrankungen so normalisiert wurden, (wie man auch an den Buchauszügen hier erkennen kann) ist unter gewissen Gesichtspunkten betrachtet, wirklich keine gute Entwicklung.

Ein Fremder aus Elea

28. September 2025 17:05

Verzeihung, ich kann's mir nicht verkneifen:
Unser Erzeuger im Himmel,
geheiligt werde dein Name,
dein Reich komme,
dein Wille geschehe,
wie im Himmel so auf Erden.
Erzeuger ist ein bißchen bombastisch, finde ich.

Gracchus

28. September 2025 17:41

Ich fürchte, jeder Kommentar ist Wasser auf Frau Plaars Mühle (ähnlich wie bei @Laurenz, wenn's um Christliches geht). Ich fürchte, es wäre besser, der Vater träte aus der AfD aus, wenn seine Tochter im Gegenzug ihre social media-Aktivitäten einstellte. Ich verstehe schon nicht, wieso sie annimmt, eine Partei mit einer offen lesbischen Vorsitzenden würde sie, weil sie lesbisch ist, ins Gefängnis stecken wollen. Dieser offene "Bruch in der Logik" verlangt nach einer Erklärung. Vermutlich ist es eher so, dass Frau Plaar diese drastische Massnahme des Kontaktabbruchs wählt, weil ihr die innere Abgrenzung zu ihrem Vater(-Introjekt), für das sie sogar ihr heterosexuelles Begehren opfert, nicht gelingt. Eine übermäßige aber verdrängte Vaterbindung könnten generell die paradoxen linken Verhaltensmuster erklären. 

Waldgaenger aus Schwaben

28. September 2025 19:28

So ein Werk kann heute eine KI verfassen. Hier eine Kostprobe, ohne nachträglichen Eingriffe von mir:
Schreibe einen kurzen Dialog zwischen Tochter und Vater. Die Tochter ist Anhängerin der Grünen, der Vater AfD Mitglied. Am Ende bricht die Tochter den Kontakt zum Vater ab.
ChatGPT:
Hier ein Vorschlag für einen kurzen Dialog, der die Spannung spürbar macht, ohne zu überzeichnen:
 Tochter: Papa, ich verstehe einfach nicht, wie du die AfD unterstützen kannst. Sie stellen alles infrage, wofür ich kämpfe – Klimaschutz, Vielfalt, Menschlichkeit.
Vater: Und ich verstehe nicht, wie du dein Vertrauen in die Grünen setzen kannst. Die ruinieren doch das Land mit ihrer Ideologie und ihren Verboten.
Tochter: Für mich geht es um Verantwortung für die Zukunft. Für deine Enkel, für die Umwelt.
Vater: Zukunft? Was bringt uns eine Zukunft, wenn unsere Identität und unsere Sicherheit auf dem Spiel stehen?
Tochter: Das sind doch nur Ängste, die geschürt werden. Wir könnten miteinander reden, aber du hörst gar nicht zu.
Vater: Ich sehe einfach klarer als du.
Tochter (nach kurzem Schweigen): Vielleicht ist genau das das Problem. Wenn wir nicht einmal mehr dieselbe Sprache sprechen, dann bleibt nur Abstand. Es tut mir leid, Papa – aber so kann ich keinen Kontakt mehr halten.
Vater: …
 

Laurenz

28. September 2025 21:51

@Gracchus ... Nee, Gracchus, bisher ließen Sich CS & Ihr Mann ja auch nicht scheiden, obwohl Sich Beide jeden Tag prügeln könnten, wenn Sie politische Meinungsverschiedenheiten über die eigenen Zuneigung stellen würden. Die eigene politische Meinung stellt das reine eigene Ego dar, in diesem Fall ist es Egoismus. Eine Ehe kann man scheiden. Vater, Mutter & Geschwister nicht, weil die alle naturgesetzlich sind. Auch, wenn man den Kontakt abbricht, bleiben Vater & Mutter Vater & Mutter. Man kann sich auch nicht wirklich trennen, weil, wie ich bereits schrieb, man selbst Vater & Mutter ist. Nur ein klitzekleiner Teil gehört jedem selbst. Meist nimmt man aber immer nur diesen kleinen Unterschied wahr. Das wird dann immer deutlich, wenn EK über die Unterschiede Ihrer Kinder berichtet. Die überwältigende Masse an familiärer Gemeinsamkeit können nur wenige "sehen". Der politische Konflikt hier ist nur ein Ausweichen, ein Platzhalter, für etwas anderes, einen grundsätzlichen Konflikt, der auch da wäre, wenn der Vater zu den Grünen ginge. Was mich angeht, brauchen Sie nur über Ihrem Kommentar das Vaterunser lesen. Wann kommt denn das Reich? Und was ist denn das für ein exkrementaler Wille, wenn ich mich so umschaue?

MarkusMagnus

29. September 2025 07:53

@ Gracchus
"Ich verstehe schon nicht, wieso sie annimmt, eine Partei mit einer offen lesbischen Vorsitzenden würde sie, weil sie lesbisch ist, ins Gefängnis stecken wollen."
Ich auch nicht. Aber auf den Punkt angesprochen, kommen die Buchstabenmenschen dann mit der Geschichte von Röhm und der Nacht der langen Messer an, was zugegebenermaßen ein Punkt ist bei dem mir nichts einfällt was ich da entgegen kann. Die glauben tatsächlich die AFD ist eine neue NSDAP. Was soll man dann dazu sagen?
Bis dahin dürfte man es gar nicht kommen lassen. Ein typisches Umerziehungsopfer. 
 

RMH

29. September 2025 08:22

Ob ChatGPT auch solche Fehler macht?
https://jungefreiheit.de/kultur/medien/2025/anti-afd-autorin-verstrickt-sich-in-widersprueche/

RMH

29. September 2025 09:58

"Die glauben tatsächlich die AFD ist eine neue NSDAP. Was soll man dann dazu sagen?"
Die Geschichtsbildung ist in der Tat minimal bei einen Punkt (= sog. "3. Reich") der aber jedesmal zentral in den Mittelpunkt aktueller politischer Debatten gestellt wird. Dabei herrscht natürlich keine "Waffengleichheit", da man bei Geschichtsdebatten Gefahr laufen kann, strafrechtliche relevant zu "verharmlosen" etc. Der AfD - NSDAP Vergleich ist dermaßen absurd, dass er eigentlich als "Verharmlosung" gelten sollte.
Jeder, der auch nur ein bisschen Interesse an den Themen hatte weiß, dass die Hinterladerei vom Röhm & Co bestimmt nicht der Grund für die langen Messer war (bei der bekanntermaßen auch noch gleich ganz andere, rechte & konservative Oppositionelle mit abgeräumt wurden) sondern allenfalls als Garnitur serviert wurde, welche die wesentlicheren Gründe gut verdecken konnte.

Laurenz

29. September 2025 10:51

@MarkusMagnus @Gracchus ... wenn man den Historikern glauben will, war Röhm frühes Mitglied der NSDAP & vorher Teil der Freikorps-Szene, aber 1923 bereits 36 Jahre alt & einer der wenigen Duz-Freunde Adolf Hitlers. Hitler war demnach die Homosexualität eines seiner besten Kumpels völlig egal. Erst mit dem Aufstieg der SS (die aber insgesamt nie über 1 Mio. Mann kam,) verlor die NSDAP ihre liberale Einstellung zur geschlechtlichen Fokussierung. Da war Röhm aber schon tot. Die Homosexualität Röhms zu brandmarken bot sich nur opportun an. Wäre Röhm Hetero gewesen, hätte man igendwas anderes als Verrat konstruiert, um die Veröffentlichung des harten internen Konflikts der NSDAP zwischen links & rechts zu vermeiden. Homosexualität interessiert heute auch keine Sau mehr. Schauen Sie, wie viel Homos in der Trump-Admin (Grenell, Bessent) oder in der AfD aktiv sind. Wenn früher Vereine & Gruppierungen halfen, die Homosexuellen zu emanzipieren, so schaden heute Pride-Veranstaltungen etc., weil diese mit einem Status per se nichts mehr zu tun haben, sondern ambitioniert sind, Privilegien auf Steuerzahlers Kosten zu erzwingen. Innerhalb der LGBQTIA+-Szene ist schwul sein ja fast schon konservativ.

Gracchus

29. September 2025 11:39

@Laurenz: Da hakt ihr Speed-Reading: auch nach meiner "Erklärung" hat Frau Plaar, das "einstige Papakind" (so ihre Selbstbezeichnung) auch nach meiner "Erklärung" die politischen Gründe nur vorgeschoben und inszeniert, wobei meine "Erklärung" mit Ironie zu lesen ist, weil solche psychologischen Erklärungen billig zu haben sind, und ich Frau Plaar nur aus zwei Minutenvideomaterial kenne, länger als zwei Minuten ertrage ich ihre Performance, ihre Selbstinszenierung nicht. In einem Vortrag hat sie kundgetan, einst Papakind gewesen zu sein, ich habe das "einst" gestrichen, sie ist es noch immer, mag sie den Kontakt abbrechen wie sie will. 

Laurenz

29. September 2025 14:52

@Gracchus @L. ... wer ohne Sünde ist, werfe den I. Stein. Kann gut Ihrem Beitrag folgen & ihn teilen. Hellinger postulierte, es sei günstig für Partnerschaften, wenn sie sich aus Papas Sohn & Mamas Tochter bilden. Mamas Sohn & Papas Tochter sind für Partnerschaften eher ungünstig. Ich kann das nur aus meiner persönlichen Erfahrung bestätigen. Ich bin Mamas Sohn, oder vielmehr Großmutters (mütterlicherseits) Enkel. Gegen diesen Maßstab anzustinken, war für Frauen immer schwierig. Und zu Recht, warum sollten sie überhaupt den Versuch machen? Ich sehe heute keinen Grund dafür.

Caroline Sommerfeld

30. September 2025 09:33

@Wahrheitssucher:

Ich versuch's mal, mal sehen, ob meine Antwort Sie eher befriedigt. Die Aussage Jesu Christi bedeutet nicht, daß es unter uns Menschen immer wieder Familienstreit, Aufkündigung der Beziehung, Enterbung usw. gibt und daß es Zeiten gibt oder am Ende geben wird, in denen diese Pathologien zunehmen. 

Er sagt, ER sei es, der Entzweiung bringt. Denn es trennen sich die "Reiche", seitdem es die Option gibt, Christus nachzufolgen oder es eben nicht zu tun. Der hl. Augustinus hat von der "civitas Dei" und der "civitas terrena" geschrieben, der Stadt Gottes und der irdischen Stadt, womit er nicht Himmel und Erde gemeint hat, sondern daß bereits auf Erden die Menschen teilhaben können am Himmelreich, nämlich dann und nur dann, WENN sie ihm nachfolgen. Dann zerreißen sie das Band zur irdischen Welt.

In die Familien tritt dieser Riß, wenn sich einer bekennt, wenn einer sich zur Nachfolge Christi entschließt und die übrigen Familienmitglieder "da nicht mitgehen können", wie man auf Psychodeutsch zu sagen pflegt. 

 

 

 

Monika

30. September 2025 13:16

@Wahrheitssucher und @ Caroline Sommerfeld , Die sog. familienkritischen Stellen Im NT haben mich schon immer beeindruckt. Sie beschreiben die christliche Freiheit, sich ( innerlich und manchmal auch äußerlich)  von biologischen familiären Verstrickungen zu lösen ( psychologisch = dysfunktionale Beziehungen) . Allerdings um eines höheren Zieles willen. Der 12jährige Jesus bleibt im Tempel u. diskutiert mit den Schriftgelehrten. Seine Eltern suchen ihn verzweifelt. Jesus: "Warum habt ihr mich gesucht? Ich muss dort sein, .im Haus, das meinem Vater gehört." Um dieses höheren Zieles willen kann man seine Familie verlassen. Dabei natürlich auch grandios scheitern. Weil man auch den falschen Brüdern u. Schwestern folgen kann. Aber selbst dann kann man zurückkehren. Siehe : Gleichnis vom Verlorenen Sohn/ bzw. Tochter. Das ist einfach großartig, (wenn auch anstrengend.) Mein Sohn hat einen verdammt eigenen Weg eingeschlagen, mit dem ich zu kämpfen hatte. Einmal sagte er: " Wenn das alles schief laufen sollte, dann sage bitte nicht:"Das habe ich schon immer gewusst." Das ist's.

Petroschka

30. September 2025 14:17

Es drängt sich mir der Verdacht auf, dass dieses Machwerk aus Steuergeldern finanziert wurde.
Als wenig brillantes Erstlingswerk einen Vertrag bei Goldmann abzustauben finde ist erstaunlich.
Leonie tritt seit Jahren in Dokus (NOZ.de), Talk Shows (Illner) und ÖRR auf, ihr Lebenslauf ist lückenhaft, man weiß nicht was sie für ihren Lebensunterhalt ausser Social Media gearbeitet hätte. Ihre Themen sind kaum kommerziel verwertbar, da bleibt fast nur, öffentliche Gelder zu beziehen.
Wie Frau Kositza annahm, ist nichtmal ein Studienabschluß dokumentiert. Auf ihrem X account prangt "soon to be M.A." Ansonsten im Netz keinerlei akad. Titel in Verbindung auffindbar, wobei "Historikerin" kein geschützter Titel ist.
Ihre Daten stimmen nicht. Sie gab an, mit 18 J. kurz nach der AfD Gründung beigetreten zu sein. 1992 geboren, wäre das dann 2010 gewesen, also lange vor der Gründung 2013.  2013 war der Hauptgrund der Parteigründung der Euro, das Thema Migration kam erst nach 2015 auf. Es bleiben also viele Fragen bezüglich dieser "Erzeugten" offen.
https://www.podcast.de/episode/629878312/leonie-loewenherz-wenn-verschwoerungsglaube-die-familie-spaltet
Das Projekt #TellMeMore wird vom Bundesministerium für Familie,Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms„Demokratie leben!“ und von der Senatsverwaltung für ...

Laurenz

30. September 2025 16:12

@Caroline Sommerfeld @Wahrheitssucher ... Erklären Sie bitte den Unterschied, zwischen Jesus Christus einerseits & Mao, Stalin oder dem Führer andererseits, wenn die familiären Forderungen bei allen dieselben sind? Nämlich Gefolgschaft vor Familie.

Majestyk

1. Oktober 2025 17:00

@ Caroline Sommerfeld:
"der das Paradies auf Erden freventlich verspricht wie der Teufel in der Wüste"
Dafür haben gerade die christlichen Kirchen ihre Gläubigen jahrhundertelang aufs Jenseits vertröstet, damit bloß niemand auf die Idee kam, die Rechtmäßigkeit von Ämtern, Besitz und Standeszugehörigkeit als Geburtsrecht in Frage zu stellen. Falls das Ertragen von Unrecht, nur weil man in die falsche Familie geboren wurde doch nicht als Eintrittskarte ins Himmelreich taugte, konnte ja bislang niemand Klage wegen arglistiger Täuschung einreichen. 
Der soziale Nährboden auf dem irdische Heilsversprecher gedeihen konnten, wurde, zumindest in Europa eben durch jene institutionalisierten christlichen Kirchen gedüngt. "Halt du sie dumm, ich halt' sie arm". In letzter Konsequenz ist es egal von wem man veräppelt wird und wem man angeblich hinterherlaufen soll, für welchen "guten" Zweck auch immer. Von oben betrachtet, sind einfache Menschen immer nur Untertanen, wird in Fassadendemokratien nur in schöneren Worten verpackt und heute wird nicht mehr von der Kanzel gepredigt, sondern per Medien. 

Laurenz

1. Oktober 2025 18:36

@Caroline Sommerfeld ... Können Sie das anhand der Schrift belegen? Immerhin droht Jesus Christus den Ketzern in demselben Absatz mit dem Tod, ob spirituell oder faktisch, lasse ich jetzt mal dahingestellt sein. Es wäre auch hilfreich, wenn Sie freundlicherweise philosopisch neutral antworten könnten, damit alle Erdenbürger Ihre Aussage nachvollziehen können. Der innerfamiliäre Konflikt, den Jesus Christus als von ihm selbst verursachten Krieg beschreibt, wurde auch nicht aus christlicher Sicht von Jesus Christus abgegeben, sondern aus Jüdisch reformistischer Sicht. Das ist aus Jüdischer Sicht durchaus auch politisch zu sehen, da bei den Juden (& Zeugen Jehovas) Himmel & Erde eins ist. Die Heidenmission fand ja erst nach dem Tode Jesu Christi statt & besitzt keine Legitimation durch Jesus Christus selbst. Die ausnahmslos Hebräischen Follower des Jesus Christus verließen allesamt ihre Familien & lebten nach dem Tod Jesu Christi unter der Führung des Simon Petrus & des Herrenbruders Jakobus kollektiv in Jerusalem. Sie interpretieren also nur eine Paulinisch christliche Sicht von außen hinein. Von daher kann ich nur um eine neutralere Antwort bitten.

Caroline Sommerfeld

2. Oktober 2025 13:22

Es gibt aus christlicher Sicht keine "neutralere" Antwort. Jesus Christus hat keinen Krieg "verursacht", sondern er ist Mensch geworden, um den gefallenen Menschen (auch und konkret den Juden des Alten Bundes) die Möglichkeit der Erlösung und damit des Friedens zu bringen – die wir Menschen bis heute jederzeit auch ablehnen können. Die ersten Jünger weihte er selbst zu Priestern und gab ihnen den Missionsauftrag. Was soll ich sagen? Kehren Sie um. Dann reden wir weiter.

Caroline Sommerfeld

2. Oktober 2025 13:28

Sind Sie eigentlich ein Linker? Das meine ich nicht höhnisch, sondern ernst: Diese Kirchenkritik ist Gemeingut der freimaurerischen Aufklärer, vieler bei diesen in die Schule gegangenen Protestanten des 19. Jahrhunderts und schließlich der Marxisten und Leninisten. Ich empfehle Ihnen dazu den Artikel von Bettina Gruber aus der TUMULUT (Herbst 2025) in der Kontroverse um Frank Lissons aggressiven Nietzscheanismus.

Majestyk

2. Oktober 2025 20:30

Derweil mischt sich Papst Leo XIV. in amerikanische Politik ein und kritisiert Trump wegen Abschiebung illegaler Einwanderer und segnet einen Eisbrocken, während einer vom Vatikan unterstützten Klimaveranstaltung. Wer ist hier links? 

Caroline Sommerfeld

3. Oktober 2025 20:30

Kommentar Sommerfeld: Die Konzilskirche!

Maiordomus

4. Oktober 2025 10:27

@Caroline Sommerfeld. Finde die Aussage gewagt, Jesus habe seine ersten Anhänger zu Priestern geweiht, eben das vermissten die reformationsnahen Humanisten im ersten einigermassen kritischen Text des neuen Testamentes, seinerzeit von Erasmus herausgegeben. Ihre Ausführungen hingegen zu Lisson, dessen erste drei Bücher ich anschaffte und unausgereift fand, kann ich wohl unterschreiben, um philosophisch zu schreiben, bedarf es in der Tat eines langährigen Reifungsprozesses, Augustinus gehört gewiss dazu, aber auch zum Beispiel nicht nur aus deutscher Sicht der unterschätzte Albertus Magnus und das unvergleichliche Buch der göttlichen Tröstung von Meister Eckhart. Letzteres übrigens das Corpus delicti zu dessen Verurteilung. Empfehle Ihnen übrigens die Bücher von Alois M. Haas, nicht zuletzt sein Vermächtniswerk Mystische Denkbilder, 2. Auflage 2017.  Fühle mich Ihnen und @Monika zumal verbunden, noch interessant der Hinweis auf TUMULT, vermutlich würde ich dort besser reinpassen als in den gutgemeinten österreichischen Eckhart, der mich leider eher etwas enttäuschte.  Übrigens war Nietzsche ein ganz hervorragender Gymnasiallehrer, habe in Basel Handschriften von ihm eingesehen. Die Grossmutter eines meiner gelehrtesten Freunde hat übrigens einen Heiratsantrag von ihm abgelehnt!