Wehrpflicht ohne Staatsidee

von Bruno Wolters - Die Wehrpflicht ist Teil der aktuellen politische Debatte. Kaum ein anderes Thema eignet sich so gut, staatsmännischen Ernst zu demonstrieren, ohne das Risiko echter politischer Entscheidungen einzugehen.

Wie­der ein­mal wird über ihre Wie­der­ein­füh­rung dis­ku­tiert, und erneut sind es vor allem Stim­men aus den Rei­hen der AfD, die sie for­dern. Rüdi­ger Lucas­sen, ehe­ma­li­ger Offi­zier und Ver­tei­di­gungs­po­li­ti­ker der Par­tei, sieht in ihr ein not­wen­di­ges Signal an Wäh­ler und Gesell­schaft – ein Zei­chen der Ent­schlos­sen­heit, das jedoch letzt­lich hohl bleibt. Denn bei den AfD-Ver­tei­di­gungs­po­li­ti­kern wird die Wehr­pflicht nicht als Teil einer poli­ti­schen Idee ver­stan­den, son­dern als Selbst­zweck, als Sym­bol ver­wal­tungs­tech­ni­scher Betrieb­sam­keit, das den Man­gel an kon­zep­tio­nel­ler Tie­fe nur not­dürf­tig überdeckt.

Das eigent­li­che Pro­blem liegt jedoch tie­fer. Die Fra­ge nach der Wehr­pflicht berührt das Ver­hält­nis von Staat, Armee und poli­ti­schem Wil­len in sei­nem Kern. Sie ent­springt weni­ger einem sicher­heits­po­li­ti­schen Kal­kül als viel­mehr einem psy­cho­lo­gi­schen Bedürf­nis nach Ord­nung in einem Staat, der sei­ne Wehr­haf­tig­keit längst poli­tisch ent­kernt hat.

Wehr­pflicht als Ersatz­hand­lung – Wer die Wie­der­ein­füh­rung der Wehr­pflicht for­dert, ohne zuvor über Sinn, Zweck und Vor­aus­set­zun­gen einer Armee nach­zu­den­ken, ver­wech­selt Mit­tel und Ziel. Eine funk­tio­nie­ren­de Wehr­pflicht setzt einen Staat vor­aus, der weiß, wofür er sei­ne Bür­ger in Uni­form ruft – einen Staat also, der sich sei­ner selbst gewiß ist und mili­tä­ri­sche Stär­ke als Aus­druck sei­ner poli­ti­schen Iden­ti­tät begreift. In der Gegen­wart dient der Appell an Pflicht und Dienst jedoch eher dazu, die eige­ne Ori­en­tie­rungs­lo­sig­keit zu übertönen.

In kon­ser­va­ti­ven und rech­ten Krei­sen gilt die Wehr­pflicht inzwi­schen als Sym­bol natio­na­ler Geschlos­sen­heit, wäh­rend sie auf der lin­ken Sei­te als Mit­tel gesell­schaft­li­cher Inte­gra­ti­on ange­prie­sen wird. Bei­den Sei­ten ist gemein­sam, daß sie den insti­tu­tio­nel­len Nie­der­gang der Streit­kräf­te mit einem mora­li­schen Ritu­al zu kom­pen­sie­ren suchen. So wird die Wehr­pflicht zum Pla­ce­bo einer Gesell­schaft, die die Sym­pto­me ihrer Kri­se lin­dern will, ohne ihre Ursa­chen – den Ver­lust des natio­na­len Selbst­ver­ständ­nis­ses, die Poli­ti­sie­rung der Streit­kräf­te und die Ver­wand­lung des Mili­tärs in eine büro­kra­ti­sche Ver­wal­tungs­ein­heit – anzutasten.

Eine Armee, deren Füh­rung ver­greist und ideo­lo­gisch durch­drun­gen ist, die ihren eige­nen Offi­zie­ren miß­traut und deren insti­tu­tio­nel­le Struk­tur mehr an ein Minis­te­ri­um als an eine Trup­pe erin­nert, läßt sich durch Zwangs­diens­te nicht sanie­ren. Der Gedan­ke, die blo­ße Mas­se von Rekru­ten kön­ne Ver­tei­di­gungs­fä­hig­keit her­stel­len, ist Aus­druck admi­nis­tra­ti­ven Den­kens, nicht poli­ti­scher Ein­sicht. Bevor also über die Wehr­pflicht gespro­chen wer­den kann, muß die Armee wie­der zu einer Armee werden.

Die struk­tu­rel­le Krank­heit der Bun­des­wehr – Die Kri­se der Bun­des­wehr ist nicht tech­ni­scher, son­dern geis­ti­ger Natur. Seit Jah­ren wird sie von innen her­aus geschwächt – durch ein Kli­ma der poli­ti­schen Kon­trol­le, durch ideo­lo­gi­sche Schu­lun­gen und die schlei­chen­de Trans­for­ma­ti­on der Offi­ziers­lauf­bahn in eine Ver­wal­tungs­rou­ti­ne. Der Sol­dat ist zum Funk­tio­när gewor­den, die mili­tä­ri­sche Füh­rung zum ver­län­ger­ten Arm der Büro­kra­tie und der Dienst­be­griff hat sei­ne sitt­li­che Dimen­si­on verloren.

Die­se Ent­wick­lung begann jedoch nicht mit der Aus­set­zung der Wehr­pflicht, son­dern bereits frü­her, näm­lich mit der Poli­ti­sie­rung der mili­tä­ri­schen Füh­rung. Wenn Loya­li­tät zur Kar­tell­par­tei­en-Regie­rung über die Pflicht gegen­über der Nati­on gestellt wird, ver­liert die Armee ihre inne­re Auto­ri­tät. Wenn der Mili­tä­ri­sche Abschirm­dienst nicht mehr nach äuße­ren Bedro­hun­gen sucht, son­dern die Gesin­nung der eige­nen Sol­da­ten über­wacht, ist das Ergeb­nis kei­ne Insti­tu­ti­on zur natio­na­len Selbst­be­haup­tung mehr, son­dern eine durch­po­li­ti­sier­te Behörde.

In einem sol­chen Zustand wäre die Wie­der­ein­füh­rung der Wehr­pflicht kei­ne Lösung, son­dern eine Ver­schleie­rung des Pro­blems. Man wür­de jun­ge Men­schen in eine Insti­tu­ti­on schi­cken, die weder Ziel noch Rich­tung kennt, aber prä­zi­se defi­nier­te Diver­si­ty-Leit­li­ni­en verwaltet.

Eine Armee, die ihre eige­ne Tra­di­ti­on nur noch nega­tiv defi­niert, kann kei­ne Iden­ti­fi­ka­ti­on stif­ten oder Wehr­haf­tig­keit ent­wi­ckeln. Dies hat bereits der His­to­ri­ker Mar­tin van Cre­veld fest­ge­stellt. Die Schlag­fä­hig­keit einer Armee hängt von der Belast­bar­keit der zugrun­de­lie­gen­den Idee ab.

Des­halb flo­hen die zah­len­mä­ßig über­le­ge­nen und topaus­ge­rüs­te­ten afgha­ni­schen Regie­rungs­trup­pen vor den weni­gen Tali­ban. Der Grund: Die Idee der “afgha­ni­schen Nati­on” war wenig ver­an­kert und unor­ga­nisch. Es woll­te ein­fach kaum noch ein Sol­dat für die­se Idee ins Feu­er sprin­gen. Unter die­sen Umstän­den wäre die Wehr­pflicht nicht Aus­druck natio­na­ler Wehr­haf­tig­keit, son­dern die Fort­set­zung der Ver­ant­wor­tungs­lo­sig­keit mit ande­ren Mitteln.

Poli­ti­sche Lee­re statt stra­te­gi­scher Visi­on – Gera­de die AfD, die sich selbst als Gegen­ent­wurf zur sys­te­mi­schen Erstar­rung ver­steht, ver­liert in die­ser Fra­ge den Blick für das Wesent­li­che. Anstatt eige­ne inhalt­li­che Stra­te­gien zu ent­wi­ckeln, reagiert sie auf Signa­le, Umfra­gen und das Ver­hal­ten der eta­blier­ten Par­tei­en. Ihre Ver­tei­di­gungs­po­li­tik bleibt reak­tiv statt schöp­fe­risch. Wer jedoch ernst­haft den Anspruch erhebt, poli­ti­sche Ver­ant­wor­tung zu über­neh­men, muß über Paro­len und büro­kra­ti­schen Den­ken hin­aus­ge­hen­de Kon­zep­te vorlegen.

Es bedarf von Denk­schrif­ten und Weiß­bü­chern bis hin zu stra­te­gi­schen Pla­nun­gen – also Doku­men­ten, in denen kon­kre­te Schrit­te beschrie­ben wer­den. Wie soll die Bun­des­wehr im Jahr 2030 aus­se­hen? Wel­che insti­tu­tio­nel­len und geis­ti­gen Refor­men sind not­wen­dig, um sie aus der büro­kra­ti­schen Erstar­rung zu befrei­en? Wie läßt sich ein patrio­ti­sches Wehr­ver­ständ­nis for­mu­lie­ren, das Dienst und Nati­on wie­der mit­ein­an­der ver­knüpft? Auf all die­se Fra­gen bleibt die AfD bis heu­te eine Ant­wort schuldig.

Poli­tik beginnt nicht mit der Reak­ti­on auf Ereig­nis­se, son­dern mit der gedank­li­chen Anti­zi­pa­ti­on künf­ti­ger Mög­lich­kei­ten. Die Wehr­pflicht kann nur dann eine Rol­le spie­len, wenn sie in ein umfas­sen­des poli­ti­sches Kon­zept ein­ge­bet­tet ist, das Sicher­heit, natio­na­le Iden­ti­tät und insti­tu­tio­nel­le Ver­ant­wor­tung mit­ein­an­der ver­bin­det. Alles ande­re ist Symbolpolitik.

Der Ver­gleich mit Öster­reich – In die­sem Zusam­men­hang ist das öster­rei­chi­sche Bei­spiel auf­schluß­reich. Zwar exis­tiert dort die all­ge­mei­ne Wehr­pflicht fort, doch ist das Bun­des­heer fak­tisch kaum ein­satz­fä­hig. Finan­zi­el­le Kür­zun­gen, feh­len­de poli­ti­sche Wert­schät­zung und orga­ni­sa­to­ri­sche Träg­heit haben sei­ne Struk­tur aus­ge­höhlt. Die Pflicht besteht zwar wei­ter­hin, doch der Geist, der sie tra­gen soll­te, ist verschwunden.

Für Deutsch­land bedeu­tet das: Eine Wehr­pflicht in einem poli­ti­sier­ten, anti­na­tio­na­len Sys­tem ist hohl. Sie ver­deckt den Nie­der­gang, anstatt ihn zu über­win­den. Wer die Wehr­pflicht for­dert, muss zunächst defi­nie­ren, in wel­chem poli­ti­schen Rah­men sie wir­ken soll. Ohne eine geis­ti­ge und insti­tu­tio­nel­le Reform des Mili­tärs wäre sie nichts wei­ter als ein nost­al­gi­sches Ritual.

Gera­de Lucas­sen und sei­ne Mit­strei­ter ste­hen exem­pla­risch für die­ses Miß­ver­ständ­nis: Sie argu­men­tie­ren, als kön­ne ein admi­nis­tra­ti­ver Akt poli­ti­sche Sub­stanz erset­zen. Doch kein ein­zi­ger Wehr­pflich­ti­ger wür­de die Bun­des­wehr in ihrem gegen­wär­ti­gen Zustand auch nur einen Deut ver­tei­di­gungs­fä­hi­ger machen. Wer die Wehr­pflicht for­dert, bevor die Armee erneu­ert ist, ver­sucht, das Pferd von hin­ten aufzuzäumen.

Büro­kra­ti­sches Den­ken als Ersatz für Poli­tik – Damit ver­kör­pert Lucas­sen ein all­ge­mei­nes Phä­no­men der Gegen­wart: das Ein­drin­gen büro­kra­ti­schen Den­kens in die poli­ti­sche Sphä­re. Poli­tik wird zuneh­mend als Ver­wal­tung des Bestehen­den und nicht mehr als Gestal­tung des Kom­men­den ver­stan­den. Der poli­ti­sche Wil­le wird durch Zustän­dig­kei­ten ersetzt und Ent­schei­dun­gen wer­den nicht mehr aus Über­zeu­gung, son­dern pro­ze­du­ral getrof­fen. Wich­ti­ge Fra­gen ver­sump­fen im Arbeitskreis.

Die For­de­rung nach Wehr­pflicht offen­bart daher weni­ger Tat­kraft als geis­ti­ge Müdig­keit. Sie illus­triert den Zustand eines poli­ti­schen Sys­tems, das den Mut zur Ent­schei­dung ver­lo­ren hat und statt­des­sen den Anschein von Hand­lung erzeugt. Eine Wehr­pflicht, die nicht das Ergeb­nis einer poli­ti­schen Neu­aus­rich­tung ist, bleibt eine admi­nis­tra­ti­ve Maß­nah­me – und ist somit ein wei­te­res Sym­ptom der Kri­se, die sie vor­gibt zu bekämpfen.

Die not­wen­di­ge Umkehr der Rei­hen­fol­ge – Wer über Pflicht reden will, muss zuvor über Sinn spre­chen. Eine erneu­er­te, poli­tisch unab­hän­gi­ge und geis­tig in natio­na­len Kate­go­rien gefes­tig­te Bun­des­wehr wäre die Vor­aus­set­zung für jede Form des Wehr­diens­tes. Die­se Erneue­rung ver­langt drei Schritte:

  1. muß die mili­tä­ri­sche Füh­rung ent­po­li­ti­siert wer­den – Offi­zie­re müs­sen wie­der Die­ner der Nati­on sein, nicht Funk­tio­nä­re wech­seln­der Regierungen.
  2. muß das mili­tä­ri­sche Ethos wie­der­her­ge­stellt wer­den. Begrif­fe wie Ehre, Ver­ant­wor­tung und Opfer­be­reit­schaft dür­fen kei­ne musea­len Relik­te sein, son­dern müs­sen geleb­te Rea­li­tät werden.
  3. muß eine stra­te­gi­sche Neu­ord­nung der Streit­kräf­te erfol­gen, denn ihre Struk­tur, Aus­rüs­tung und Aus­bil­dung müs­sen von einer kohä­ren­ten sicher­heits­po­li­ti­schen Visi­on aus­ge­hen und dür­fen nicht von Par­tei­pro­gram­men, NATO-Wün­schen und Haus­halts­lo­gi­ken bestimmt werden.

Erst wenn die­se Grund­la­gen geschaf­fen sind, kann die Wehr­pflicht ihren Zweck erfül­len. Alles ande­re wäre Beschäf­ti­gungs­po­li­tik im Tarnanzug.

Der Ernst­fall des Poli­ti­schen – Der eigent­li­che Ernst­fall unse­rer Zeit ist nicht der Angriff von außen, son­dern der Ver­lust inne­rer Klar­heit. Wehr­pflicht, Sicher­heit und Ver­tei­di­gung sind kei­ne tech­ni­schen Fra­gen, son­dern Aus­druck poli­ti­schen Selbst­be­wusst­seins. Sie set­zen einen Staat vor­aus, der sich als han­deln­des Sub­jekt ver­steht – und nicht als Objekt exter­ner Inter­es­sen oder inne­rer Selbstzweifel.

Lucas­sen und ande­re Ver­tre­ter der AfD erken­nen zwar die Sym­pto­me des Nie­der­gangs, zie­hen jedoch fal­sche Schlüs­se. Sie wol­len die äuße­re Form restau­rie­ren, ohne den inne­ren Grund zu erneu­ern. Damit stär­ken sie nicht den Staat, son­dern ver­län­gern sei­ne Schwä­che. Eine refor­mier­te Wehr­pflicht kann nur dann wir­ken, wenn sie auf einem erneu­er­ten Ver­ständ­nis von Staat­lich­keit beruht, näm­lich auf der Über­zeu­gung, dass Wehr­haf­tig­keit ein Aus­druck poli­ti­scher Selbst­be­stim­mung ist und nicht deren Ersatz.

Poli­tik vor Pflicht – Die Wehr­pflicht ist also nicht der Aus­gangs­punkt, son­dern das Resul­tat einer poli­ti­schen Ord­nung. Wer sie for­dert, ohne zuvor die geis­ti­gen und insti­tu­tio­nel­len Grund­la­gen des Staa­tes zu erneu­ern, ver­wech­selt Ursa­che und Wir­kung. Eine Erneue­rung muss beim Den­ken begin­nen: bei der Wie­der­her­stel­lung des Poli­ti­schen als gestal­ten­der Kraft und beim Ver­ständ­nis des Staa­tes als Trä­ger sei­ner eige­nen Wür­de. Mehr ech­te Poli­tik, weni­ger Ver­wal­tung. Mehr Inhalt, weni­ger Form.

Erst wenn die­ser Geist wie­der leben­dig ist, wenn Poli­tik mehr bedeu­tet als Ver­wal­tung und Pflicht wie­der aus Über­zeu­gung erwächst, kann die Wehr­pflicht mehr sein als ein Sym­bol. Bis dahin bleibt sie das, was sie der­zeit ist: ein beque­mes Gesprächs­the­ma für Büro­kra­ten, ein Aus­druck poli­ti­scher Mut­lo­sig­keit und ein stil­les Mahn­mal für den Ver­lust jenes Erns­tes, mit dem einst über Staat und Nati­on gespro­chen wurde.

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Kommentare (41)

Maiordomus

27. Oktober 2025 11:55

Es bleibt unbestreitbar, dass eine vernünftige Wehrpflicht einen tiefen begründenden Zusammenhang mit der Staatsidee haben muss, zum Beispiel ist es in der Schweiz "die bewaffnete Neutralität",eine Verpflichtung aus dem Wiener Kongress von 1815, wobei nicht zuletzt Russland diese Neutralität wünschte. Auch England wünschte sich eine neutrale Schweiz, in Frankreich Talleyrand. Das gute an diesem Befund ist die aktenmässig verbürgte völkerrechtliche Anerkennung, nicht nur der Schweiz, auch ihrer Staatsidee. Eine deutschnationale oder auch nur AfD-affine Staatsidee werden jedoch auswärtige Mächte nie anerkennen, zumal nichr ehemalige Siegermächte. Insofern haben Sie es in der BRD schwerer als wir Schweizer, wo freilich unter den Regierungsmitgliedern niemand Spitzenwissen über die Neutralitätsgeschichte hat, desgleichen sind ihre noch nicht pensionierten Berater oftmals auf dem Niveau ausländischer Europarechtsprofessorinnen. Übrigens mussten Väter des Grundgesetzes, die oftmals noch von Carl Schmitt beeinflusst warên, diese ihre Haltung tarnen, heute ist und wird das noch schwieriger. Dabei hat die AfD recht, insofern sie nicht ausschliessen darf, dass Deutschland eines Tages wieder eine Regierung hat, die sich an Kants praktische Vernunft  hält. Einige Grundsätze von CS entsprechen derselben. Die Haltung der Partei ist insofern nicht falsch. 

RMH

27. Oktober 2025 12:06

In der Ausgabe von Jüngers "Politische Publizistik" findet sich ganz am Anfang der Text "Skizze Moderner Gefechtsführung" aus 11/1920 (!). Dort finden sich Sätze wie:
"Trotzdem pflegen Kriegserfahrungen zu verschwimmen, sobald die Wirkung des scharfen Schusses die Truppe nicht mehr in ihrem Bann hält." und "Mehr denn je muss daher der Soldatenstand eine Auslese der tüchtigsten Jugend seines Landes sein. Das Schlachtfeld von heute fordert Männer, die Friderizianischen Angriffsschneid, altpreußischen Geist verbinden mit selbständiger, sportsmäßiger Ausnutzung des Geländes und wissenschaftlicher Schulung im Gebrauch der technischen Mittel. Eine neue Zeit des Soldatentums ist angebrochen".
Tja, 105 Jahre später denkt die Politik immer noch in der Kategorie der Abschreckung durch nackte Zahlen des Bestandes einer Armee & durch das Angeben gegenüber dem potentiellen Feind mit dem Vorhandensein von Kanonenfutter & dem Durchführen von Manöver-Operetten, statt eine echte, furchteinflößende Armee zu schaffen. Nein, dafür „gebe ich meine Söhne nicht.“ Zwar hat die BW den scharfen Schuss mittlerweile oft erlebt, aber durchgesetzt haben sich nicht die Erfahrenen, die dann doch eher mit PTBS ausscheiden, als etwas zu melden zu bekommen, sondern die Apparatschiks, die smarten Karrieristen, gerne mit Parteibuch. Wehrdienst fordern, nur weil es zum kleinen 1x1 des vermeintlichen Konservatismus gehört, ist reine Oberflächlichkeit. Darauf weist der Beitrag zu Recht hin.

Majestyk

27. Oktober 2025 12:08

Mal abgesehen von meiner grundsätzlichen Abneigung bezüglich staatlichem Eigentumsrecht gegenüber Individuen, frage ich mich, wem soll Kriegsdienstpflicht jetzt nützen? Ganz sicher nicht der Wehrfähigkeit. Um dafür die Voraussetzungen zu schaffen, muß man doch viel eher ansetzen und Kinder mit entsprechender Mentalität erziehen und den Grundstein einer entsprechenden Physis legen. Dehnt man Wehrpflicht auf Frauen aus, kann man die Wehrfähigkeit gleich vergessen, nimmt man nur die Männer gibt es einen Grund mehr sich von diesem Staat zu distanzieren. Ich gebe zudem zu bedenken, daß jene Wehrpflicht ganz schnell zum Einbürgerungsturbo werden kann und dann die Frage wessen Land, das eigentlich ist, nochmal zu Ungunsten der Autochthonen verschoben würde. Was man in einem Land mit offenen Grenzen, in dem der Staatsschutz sogar gegen die eigenen Landesfarben ermittelt verteidigen will, ist zudem noch eine ganz andere Frage.

Martin Barkhoff

27. Oktober 2025 13:27

Der Staat ist nur Gefäß. Er braucht eine Aufgabe, eine Mission. Wer wagt, ernsthaft über die Aufgabe, über die Mission Deutschlands zu denken?
So eine Mission kann man sich nicht ausdenken. Die erhält man. Wer, welche Instanz vergibt realiter solche Aufgaben? Das betrachtende, suchende Gespräch darüber wollte ich mit meinem Buch Volkstod - Volksauferstehung anstossen. 
Denken wird hier zur Mutfrage. 

brueckenbauer

27. Oktober 2025 13:51

Es ist ja richtig darauf hinzuweisen, dass Wehrhaftigkeit einen Sinn und einen Inhalt voraussetzen würde. Aber wenn sich so ein Sinn oder Inhalt nicht von selbst zeigt, dann kann er auch nicht irgendwie "hergestellt" werden. Die natürlichste Antwort auf die Sinnfrage findet sich immer noch bei der SPD: Wir sind für Wehrhaftigkeit, weil wir uns dadurch die Chance auf eine zukünftige SPD-Regierung erhalten. Mit diesem einfachen Grundgefühl kann keine andere Partei oder Gruppierung konkurrieren.

Laurenz

27. Oktober 2025 14:34

@BW ... Sie haben die Sachlage der BuntenWehr & die dazugehörige Identitätsfrage in Buntland gut analysiert, sich aber auf die AfD eingeschossen, die doch gar nicht an der Regierung ist. Das Hauptproblem der BuntenRegierung ist, daß auch die eigene Bunte Klientel keine Lust hat, für Buntland & DEI in irgendeinen Kack-Krieg zu ziehen, sonst wäre die Grüne Jugend, die Junge Union, die Julis, die Jusos (ex Linksjugend) doch schon längst an der Ukrainischen Front. Das ist mittlerweile auch einigen linken Köpfen aufgefallen, daß diese Scheißhausnummer in einem entvolkten Staat mit CSD- & Rainbow-Identität nicht funktioniert & mancher fordert einen linken Patriotismus, mutmaßlich historisch orientiert an Stalins aus dem Boden gestampfter Vaterlandsnummer. Bin zwar öfters mit Herrn Oberst a.D. Lucassen (*1951) bezüglich Seiner transatlantischen Haltungen nicht einer Meinung, aber verraten Sie uns, warum Sich Lucassen politisch aus dem Fenster lehnen sollte? Das hat die AfD doch gar nicht nötig. Welche Wähler soll sie damit gewinnen? Lucassen flog zwar Hubschrauber, hatte aber in den 70ern ganz gewiß noch mit Offizieren zu tun, die den Krieg erlebt hatten & ein sehr genaues Bild davon, wie eine Armee nur funktionieren kann. Die Wehrpflicht-Struktur wurde vor über einem Jahrzehnt vom Generalsekretär Merkel vernichtet. Es dauert locker 20 Jahre diese wieder aufzubauen & es schadet nichts, wenn junge Deutsche Männer lernen, mit einem Gewehr umzugehen.

Laurenz

27. Oktober 2025 14:36

@BW (2) ... Deswegen liegt der Konflikt der Wehrpflicht auch nicht so sehr bei der AfD, sondern bei der Nationalen Einheitsfront 2.0, die sich bei ihrer eigenen Übergriffigkeit gegen Bürgerrechte vor der Wehrpflicht & der soldatischen Kompetenz von Rekruten/Reservisten fürchtet. Selbst der Herr Offizier a.D. GK riet schon vor Jahren, nur so viel Haltung zu veröffentlichen, wie unbedingt nötig ist. Das ist ein sehr kluger Rat. Die BT-Wahl hat quasi gar nicht stattgefunden, das politische Staatsversagen nimmt immer weiter Tempo auf, als ob es kein Morgen gäbe. Die einzigen Themen der Einheitsfront sind daher nur noch Trump, Putin & Wahlwerbung für die AfD. Daher ist Ihre Analyse richtig, aber, mit Verlaub, sind Ihre Schlußfolgerungen völlig falsch. Sie können das alles fordern, wenn die AfD an der Macht ist. Jetzt macht das überhaupt keinen politisch ertragreichen Sinn.

Le Chasseur

27. Oktober 2025 15:21

Deutschland soll kriegstüchtig werden, Andreas Rebers fragt: "Mit wem?"
https://www.youtube.com/watch?v=4i32q8I4L6s

Maiordomus

27. Oktober 2025 15:36

@RMH. Im Guten gesagt, von einem Jünger-Leser seit 1965: mit diesen Ihren Zitaten oben von 1920, die auch dem Jüngerduktus von 1944 ("Der Friede") nicht mehr entsprechen und erst recht nicht dem später zum Katholizismus Konvertierten, werden Sie bei einer deutschgebliebenen Jugend des 21. Jahrhunderts und wohl auch bei Mitbürgern mit DDR-Erfahrung keinen Hund mehr hinter dem Ofen hervorlocken. Da kann man mit Stefan George nur sagen:
"Tretet weg vom Herde. Es ist worden spät."
Dabei hatten die Stauffenbergs, die ich zwar in ihrem überglorifizieten Heldentum nicht überschätze, noch etwas von dem soldatischen Geist und echtem Patriotismus, was man gewiss heute noch gebrauchen könnte. Und natürlich würde auch Friedrich der Grosse, käme er aus dem Grabe, heute in kein Stadtbild mehr passen. Es ist in der Tat nicht leicht, wieder ein hoffentlich vertretbares soldatisches Denken einzuüben, eines, das tatsächlich einer Erziehung zur Wehrfähigkeit bedarf. Reinhold Schneider 1958: "Eine noch nicht eingebürgerlichte, noch nicht einmilitarisierte Jugend wagt vielleicht ein neues Denken." Von "die Jugend" kann man indes längst nicht mehr sprechen, wenn überhaupt je.  
  

RMH

27. Oktober 2025 15:43

@Laurenz hat Recht, wenn man das Thema nicht auf die AfD und deren übliche, innerparteiliche West/Ost-Debatte stülpt, sondern auf die, welche die Wehrpflicht mit ihren Mehrheiten auch aktuell einführen können und dann auch dafür gerade zu stehen haben.
Die Frage, die sich für die AfD dann stellt ist, gibt man sich "staatsräsonierend" und stimmt einer Wehrpflichtvorlage der "anderen", trotz vorhandener Mehrheit der anderen, zu oder sagt man als Opposition einfach Nein. Ich wäre für die Formulierung, macht Ihr "eure" Wehrpflicht mit euren Stimmen. Wir wollen eine echte Armee mit Zähnen und kein potemkinsches Dorf - wir stimmen nicht zu.

Hesperiolus

27. Oktober 2025 16:02

Was, welche Interessen, sollten die ausgehobenen Robotenden, infra classem z.B, dann mannschaftend verteidigen und für wen und welches post-demokratische, neo-feudale und post-identitäre Bündnissystem etwa? Für de energy-ge-scape-ten Landschaften unserer Nach-Heimat mit Toskana-Ställen? Ihre dann vaterlosen Familien? Eine ohnehin nur noch für die Elite lebenswerte Welt? Überhaupt Landes- oder Bündnisverteidigung? Geschlechterselektives Rekrutierungssystem - stellte immerhin den Hyper“feminismus“ in Frage, für welches Ideologem sie ja dann doch eben auch fallen sollen. Gender-death-gap. Und das neoliberale Projekt eines nordstreamkappenden und hoch-belechzt billiglohnenden globalistischen Anti-Russlands vor Augen (studiert Melnyks wehrfähiger Luxus-Sohn immer noch in Berlin? Et al.) - Welcher Idiot zieht für die Kriegsgewinnler und das planetare Oligarchengezücht je noch einen Stiefel an? Borusso-nostalgsche Stefellecker? - Sieferleesk: Finis Milita!
 

Le Chasseur

27. Oktober 2025 16:24

@Laurenz
"Die Wehrpflicht-Struktur wurde vor über einem Jahrzehnt vom Generalsekretär Merkel vernichtet."
Meines Wissens wurde die Wehrpflicht auf Initiative von Karl-Theodor Maria Nikolaus Johann Jacob Philipp Franz Joseph Sylvester Buhl-Freiherr von und zu Guttenberg (CSU) ausgesetzt. Sowohl von CDU als auch von CSU gab es dafür jeweils bei Parteitags-Abstimmungen grünes Licht.

heinrichbrueck

27. Oktober 2025 16:30

Staatsverteidigung - Landesverteidigung. 
Wer möchte in einen Krieg ziehen, den er nicht gewinnen darf? Wie man immer auf die Idee kommen kann, der Führung wären "Ziel und Richtung" nicht bekannt, ist der Wahrnehmung geschuldet. Alles ist bekannt, wird die Nachkriegszeit richtig eingeordnet, man will es nur nicht wahrhaben. 
Macht - Feind.
Feinde verschonen einander nicht. Gefangene werden nicht gemacht. Die BRD in die Zukunft projizieren, dann wird es klarer. Die BRD wird eine Alternative mißbrauchen, wie sie jeden Idealismus verbluten lassen kann. Teilung und Eroberung, teile und herrsche. Eine willensstarke Wehrkraft setzt Blut vor Geld, und keinen Multikultistaat. Dieser Staat hat genug Wehrpflichtige, und er kann in dem Tempo neue Soldaten ausbilden, wie er sie verheizen muß. Das Verheizen muß schmackhaft gemacht werden. Langwieriges Quatschen und falsches Ergebnis - alles wie gehabt. 
Wehrpflicht nach der Selbstabschaffung der BRD? 

Mitleser2

27. Oktober 2025 16:45

Die Problematik richtig erkannt. Ich war in den 1970ern bei der Bundeswehr. Zur Zeit von Helmut Schmidt. Damals war auch nicht alles richtig. Aber für das heutige System würde ich meinen Kopf nicht hinhalten. Mit Merz/Klingbeil identifizieren? Niemals.

Gracchus

27. Oktober 2025 17:12

Die Überlegungen gehen in die richtige Richtung. Ich würde noch eine Stufe früher ansetzen und fordern, dem Erziehungsideal Memme abzuschwören und Männlichkeit + soldatische Tugenden - auch fürs Zivilleben - positiv in Erziehung und Gesellschaft zu verankern. 
@Laurenz: Im Gegenteil, das Thema eignet sich für die AfD exzellent zur Schärfung des Profils. Sie kann sagen: Wehrpflicht: ja, aber nur zu den und den Bedingungen. 

Franz Bettinger

27. Oktober 2025 18:03

Eine funktionierende Wehrpflicht setzt einen Staat voraus, dem die Jugend freudig dienen will. Diesen Staat und diese Jugend gibt es nicht mehr. Fazit: keine Kriegsdienst-Pflicht! 

Franz Bettinger

27. Oktober 2025 18:32

In Austria werden rund 1/3 der jungen Männer als untauglich ausgemustert. Von den restlichen 2/3 optiert rund die Hälfte für Zivildienst (9 Monate), die andere Hälfte leistet Grundwehrdienst (6 Monate) an der Waffe. Mit welchem Recht ein für Kriegsdienst untauglich Gemusterter auch für den Zivildienst untauglich sein soll, erschließt sich mir nicht. Damit sind wir beim Problem der Wehrgerechtigkeit das schon immer und heute in verstärktem Maß existiert und das den Dienst der Frauen mit zu berücksichtigen hätte. Nein. Wenn überhaupt einmal in der Zukunft, dann müsste eine Berufsarmee her. Nichts anderes. 

Kurativ

27. Oktober 2025 20:09

Danke für die Klarstellung hier bei Sezession. Das sehen ich auch so. Ich schätze, die andere Seite sucht schon nach dem nächsten Schritt. Die AfD sollte dabei nicht den nützlichen Trottel spielen.

Laurenz

27. Oktober 2025 20:44

@Maiordomus ... Neutralität ist heute leichter denn je. Weil der Krieg teuer ist & die westlichen Siegermächte selten so pleite waren wie jetzt. Man muß da noch nicht einmal einen Krieg führen. Verraten Sie uns wer im II. Nachkriegsdeutschland einmarschieren will, außer ein paar Araber, Afrikaner & Türken? Und die auch nur solange, wie es hier noch etwas Beute gibt. Die historisch jüngere Neutralität Österreichs existiert ja auch noch, zumindest formal. Im globalen Maßstab überbewerten Sie Deutschland, ähnlich unserer aktuellen Junta, die niemand im Ausland mehr ernst nimmt & mit der auch niemand reden will, über was auch? Über Klima-Neutralität, unsere Demokratie, feministische Lächerlichkeit, Kampf gegen rechte Windmühlen, DEI? Niemand will das wissen. Was soll man von uns halten, wenn wir statt einem Diplomaten einen vollkommen nutzlosen Grünen Apparatschik zur UN schicken, außer uns den Status einer Bananenrepublik zuzuweisen? BW hatte die militärische Situation Österreichs geschildert. Sie können jede aktuelle Sendung Oberst Reisners anschauen, oder noch besser bei der Bundeswehr vor einem Jahr. https://youtu.be/xnQIYdBkoV0 Sie sehen, wie Sich Reisner permanent durch politische Vorgaben & eigener Bedeutungslosigkeit hindurch navigieren muß. Das Bundesheer, wie auch die Bundeswehr im aktuellen Zustand könnte man eigentlich zu machen. Wir schauen hier einem teuren Theaterstück zu, Eulen nach Athen 2.0.

Laurenz

28. Oktober 2025 06:26

@Gracchus @L. ... Wehrpflicht: ja, aber nur zu den und den Bedingungen. ... Nein, Gracchus. Der BW-Artikel stimmt, ist schlüssig, nur nicht im planerischen Aspekt. Eine Armee ist ohne familiäres, kommunales & zuletzt völkisch identitäres Bewußtsein völlig sinnentleert. Nageln Sie mich nicht fest, aber vor 90 Jahren wurde die Wehrmacht von 247 Mann organsiert, ohne Rechner. Heute sind dazu ein paar tausend Bürokräfte nicht in der Lage, aus Mangel an Bewußtsein. Natürlich kann die AfD antworten, wenn sie gefragt wird. "Wir wollen eine rein defensive Armee, keine Einmischung in innere Angelegenheiten anderer Staaten & wenn doch, rein in Deutschem existenziellen Interesse. Dazu brauchen wir eine Wehrpflicht & Reservisten. Das macht aber keinen Sinn, ohne die Wiederherstellung einer Deutschen Identität." Das sind 3 Sätze, Gracchus & im Grunde schon 2 zu viel. Hier gibt es aktuell nichts zu gewinnen. Von den Alten, die dafür sind, stirbt jedes Jahr eine Mio. weg. Solange die AfD nicht gefragt wird, einfach mal die Fresse halten. @Le Chasseur @L. ... Ja, natürlich war zu Guttenberg in der schwarz-gelben Koalition für die "Aussetzung der Wehrpflicht" zuständig. Aber in 2010/11 waren die SPD & die Grünen von Merkel bereits gleichgeschaltet, nur die Linke machte Opposition. Diese Koalition vernichtete die FDP bereits das I. Mal. Ohne Merkel wäre nichts gegangen, Richtlinienkompetenz.

Raffael

28. Oktober 2025 06:43

Fast noch wichtiger als eine Staatsidee wäre ein davor geschaltetes Gemeinschaftsideal, für das es sich zu leben und zu sterben lohnte: "Selbstaufopferung als Ausdruck eines maßlosen Willens zur Macht ist eine häufige Erscheinung in solchen festgezimmerten Gemeinwesen wie etwa die römische Republik war, wo jede Gegenwart ihrer Zukunft und zwar einer langen Zukunft sicher ist, wo eine Erinnerung festgehalten, eine Sitte durchgesetzt, einem Imperativ Gehorsam erzwungen wird über ganze Geschlechterketten hin, wo das Individuum ... für alle Zeiten gelebt hat, wenn es in und mit dem Ganzen gelebt hat. Der einzelne, der sich inmitten einer solchen Organisation und für sie opfert, übt mit dieser Opfertat einen ungeheuren moralischen Druck aus auf alles, was nach ihm kommt. Er stirbt nicht einsam und unbeachtet, wie die Raupe, die hinter dem Wanderer zertreten im Staube zurückbleibt, seine Tat geht nicht spurlos verloren, denn sie geschah im Tageslicht des gemeinschaftlichen Bewusstseins und wird, dessen ist er gewiss, dauern solange dieses Bewusstsein dauert." (Paul Mongré alias Felix Hausdorff, "Gedanken aus der Landschaft Zarathustras", Aphorismus No. 19)

Laurenz

28. Oktober 2025 06:53

@Franz Bettinger ... werter Franz, Du liegst hier völlig falsch, ich unterstelle, der übliche Deutsche Größenwahn. Mit einer Berufsarmee braucht man erst gar nicht anfangen. Wir sind nicht die USA mit über 300 Mio. Einwohnern. Wir sind immer mehr in der Situation Israels, wo nach Dienstplan auch Frauen im Kleid & dicker Knarre durch Jerusalem latschen, um jeden Messerstecher sofort umzunieten. https://www.youtube.com/shorts/eLwaY7txUSo?feature=share https://www.youtube.com/shorts/4BNPGx5tUVE?feature=share Es geht auch nicht darum, irgendwelche Afrikanischen Machthaber zu stützen. Dazu reichen ein paar Söldner. Unsere eigentlichen Feinde, sind immer noch Frankreich, Polen, die Tschechei & Britannien, nachwievor & natürlich die zig Mio. Migrantenblase Deutschlands. Um denen im Notfall auf die Fresse zu hauen, bedeutet das einen Krieg, wie in der Ukraine, wo man mit über 1 Mio. Mann antritt. Wie willst Du Paris mit 50 oder 100k Mann besetzen? Das ist doch lächerlich. Vielleicht liest Du mal Ernst Jünger. Das hier ist Krieg, Franz https://youtu.be/VYucnYaZiCQ ... Den führt man nicht mit ein paar Söldnern.

RMH

28. Oktober 2025 07:58

@L hat Recht, wenn er beanstandet, warum der Autor sich deutlich an die AfD wendet & hier speziell an einen Politiker, der, weil selber Ex-Koffer, gedanklich auf die Bedürfnisse einer notw. Rekrutierungsbasis für den Laden, bei dem er einst geklempnert hatte, eingestellt ist & Wehrpflicht mit "konservativ" verwechselt. Aktuell doktern andere an dem Thema herum & auch aus ganz anderem Anlass. Es ist also deren job, sie wollen die AfD draußen lassen, also laßt sie in ihrem Scheitern allein. Der Autor des Artikels geht darüber hinaus in die typ. rechte Falle, technokr.-handwerk. Angel.  mit irgendeiner Sinnfrage zu überhöhen, ja sogar dem Staat einen höheren Sinn als conditio sine qua non für ein gutes Staatswesen verschreibt. Dem ist zu widersprechen. Das heilige D war noch nie sein Staat mit seinen "bleichen, übelriechenden Beamten" (Sarrazin). Ein Staat ist ein menschengem. Konstrukt, welches von Menschen ideol. aufgeladen wird. Soldatentum ist in erster Linie ein Ganzkörperhandwerk, welches sich effektiver ausüben lässt, wenn man über einen Ethos verfügt (Söldner haben auch ihren eigenen Ethos, das ist aber nicht der, der Rechten vorschwebt). Also tappen wir nicht in die Falle, etwas auf einen Sockel zu stellen, was am Ende auch wieder nur menschengem. Tand, Trug & Lug ist. Liedersingend in den Tod ziehen, das war einmal, aber 1914 auch nur einmal & schon kurz danach kam der neue Typus, das Frontschwein, zu Tage, welches Jünger etwas heroischer beschrieben hat, als es ist.

KlausD.

28. Oktober 2025 10:55

@Le Chasseur  27. Oktober 2025 15:21"Deutschland soll kriegstüchtig werden ... Mit wem?"
Naja, es klang ja in dem Beitrag von Andreas Rebers schon an, eben mit den Einwanderern, viele junge Männer im kriegstüchtigen Alter. Hier sind es nur keine Illegalen mehr, haben ja alle einen Pass bekommen. Und die Familie ist auch nachgereist, somit ist die Motivation gegeben. Habe mich schon immer gefragt, wozu das alles?  Das System hat sich schon was dabei gedacht, umsonst wirft man doch nicht soviel Geld aus dem Fenster? Damit würde das ganze Gehampel einen Sinn ergeben.
 
 
 

Karl

28. Oktober 2025 11:16

Solange wir nicht wissen, ob wir ein Volk sind, bzw. eine Nation, welche Werte wir vertreten und welches Ziel wir haben, solange ist die Frage nach einer Wehrpflicht obsolet. Dazu wären zuvorderst einige Fragen zu beantworten:
Wer waren wir? Wer sind „wir“?
Wie können wir selbständig werden? Ist Selbstbehauptung realistisch?
Was ist uns gewiss wichtig? Was wollen wir? Welche Ziele haben wir? Warum ist was wichtig? Was ist am wichtigsten und was folgt dann (Wertehierarchie)?
Solche Themen gilt es m.E. prioritär zu behandeln. Sekundärthemen, die uns allgegenwärtig in die Arena geschmissen werden, um die es dann – trotz ihrer Irrelevanz oder geringeren Relevanz - heftige Auseinandersetzungen gibt, werden fleißig bedient. Im Vorgarten verbeißen sich die Hunde in den hingeworfenen Knochen, während das Haus durch die Hintertür ausgeräumt wird (vgl. Interview Elsa Mitmannsgruber mit Dr. Roman Braun: https://auf1.tv/elsa-auf1). Gegen diese Ausbeutung erhebt sich kaum Protest. Sie ist historischen/geopolitischen Ursprungs: Im Niedergang beuten Imperien ihre Vasallenstaaten aus. D ist ein besetzter Vasallenstaat und wird gegenwärtig ausgenommen. Welche Möglichkeiten gibt es, um unseren Status als Vasallenstaat zu ändern? Ist Aufrüstung, Wehrpflicht eigentlich eine Option? Ob allerdings die Waffen, die wir nur kaufen dürfen oder müssen, uns wirklich konkurrenzfähig machen, ist sehr fraglich. Können wir uns also überhaupt wehren?

Blue Angel

28. Oktober 2025 11:59

Mir ist völlig unverständlich warum es Kreise in der AfD gibt, die überhaupt darüber nachdenken, in der aktuellen Situation einem Wehrdienst zuzustimmen. 
Einem von Fremdinteressen okkupierten Staatsapparat, der sich insbesondere gegenüber den patriotischen seiner Untertanen offen *feindlich* verhält, dabei zu helfen, immer rarer werdende Deutsche für globalistische Interessen zu verheizen, wäre kompletter Irrsinn. 
- Worum geht´s denn in der Ukraine? Um globalistische Geopolitik und darum, den Möchtegern-Weltherrschern Rohstoffe zu sichern. Das erkennen auch immer mehr der zwangseingezogenen Soldaten: Die tägliche Desertationsrate ist auf über 500 angestiegen. Leider wird ein Großteil der zu Verheizenden dann aber von "Barrierekräften" inform von Ukro-Faschos bei dem Versuch erschossen. Trotzdem versuchen es immer mehr und auch darum fehlt überall "Menschenmaterial", das u. a. durch Deutsche ersetzt werden soll. 
Die Idee, dergleichen zu unterstützen, ist einfach nur selbstzerstörerisch und absurd. 
 
 

Artabanus

28. Oktober 2025 12:36

Der von Bismarck geschaffene Staat hatte sowohl 1914 als auch 1939 jeweils eine sehr starke und schlagfertige Armee. Genützt haben diese Armeen überhaupt nichts, im Gegenteil, da beide Weltkriege katastrophal verloren gingen vor Allem aufgrund von schlechten Strategischen Entscheidungen der jeweiligen Regierungen. Die jetzige BRD hat seit bereits über 20 Jahren reine Clownsregierungen deren Politik nur noch mit dem Wort geisteskrank beschrieben werden kann. Kompetenz in irgendeinem Bereich komplette Fehlanzeige. Von daher konstatiere ich daß je schwächer die Armee der real existierenden BRD ist, desto besser für uns alle. Jeder Cent der in diese Truppe gesteckt wird ist verschwendet. 

Majestyk

28. Oktober 2025 12:46

@ Laurenz:
"Wie willst Du Paris mit 50 oder 100k Mann besetzen?"
Außer Ihnen will keiner der anderen Teilnehmer Paris besetzen. Hoffe ich zumindest.
Deutschland hat keine 300 Mio. Einwohner, das ist richtig. Deutschland ist aber auch kleiner als Kalifornien, Montana oder Texas.
Ich würde nicht wollen, daß Uwe sich mit Hassan die Stube teilt. Das wäre aber die derzeitige Situation und damit Basis für jenes "neue Volk". Je nach Rechnung sind jetzt schon ein Fünftel bis ein Viertel der Soldaten nicht deutsch. Die meisten sind "Rußlanddeutsche". Glaubt irgendwer ernsthaft, jene würden im Falle eines Falles gegen Rußland kämpfen?
Die AfD regiert nicht. Von einer Opposition kann man erwarten, daß sie hält, was der Name verspricht, Entgegensetzung. Ich möchte nicht, daß dieses Regierungskartell über deutschen Nachwuchs verfügen kann, genau darum geht es derzeit. Eine aufgerüstete BW dient nicht deutschen Interessen, solange sie von Brüssel oder anderswo mitgesteuert wird. Alles andere sind Zukunftsvisionen.
Und warum eine Berufsarmee nicht deutschen Bedürfnissen genügen soll, konnte mir noch niemand bislang erklären. Kann man zur Landesverteidigung ja mit einer Art Nationalgarde kombinieren. Wenn es eine Jugend mit dem richtigen Geist gibt, finden sich auch genug Frewillige. Hier reden immer viele von einem neutralen Deutschland, was auch immer das sein soll. Die neutrale Schweiz besitzt auch keine Expeditionskorps. Hier beißt sich einiges.

paterfamilias

28. Oktober 2025 12:56

Ich werde keine Partei mehr wählen, die eine Wehrpflicht fordert, ohne zunächst in Regierungsbeteiligung für einen Staat gesorgt zu haben, der eine Wehrpflicht verdient. Nur über meine kalte Leiche wird dieser Staat - auch mit AfD-Regierung – meinen Sohn für die Ressourcenkriege des Imperiums bekommen. Das fehlte gerade noch, nach all den Demütigungen, Gängelungen und Beileidigungen meiner und seiner Intelligenz, die unsere "Eliten" und ihre Büttel an uns verübt haben.
Generell habe ich den Eindruck, dass die Wehrpflicht für die AfD (ebenso wie die neue "transatlantische Orientierung") nur ein weiteres Vehikel sein soll, um endlich beim Establishment mitmauscheln zu dürfen: Seht her, wir sind doch zu allem bereit, was dem Erhalt des Status Quo dient! Wehrpflicht, Neoliberalismus, "Westbindung", multikulturelle Gesellschaft mit leicht verbessertem Stadtbild ... Hallo, Mr. Trump, können Sie uns hören? Wir sind doch zu allem bereit! Können Sie uns bitte auch an die Regierung bringen? Wir lieben doch, wir lieben doch alle Menschen!     

Laurenz

28. Oktober 2025 15:49

@Majestyk (@L.), Paterfamilias, Blue Angel & Artabanus ... Sie lassen Sich alle von Gefühlen leiten, die zwar nachvollziehbar sind, aber im politischen Denken nicht weiter als bis zum nächsten Abort reichen. Was glauben Sie denn, wie sich eine Einsetzung der Wehrpflicht umsetzen läßt. Jede Gartenhütte ist vom Staat für viel Geld zugunsten von Migranten angemietet. Wo sollen denn die Kasernen, das Gerät, Ausrüstung, Kasinos, Schiffe, Kreiswehrersatzämter mit Ärzten, Personal etc. herkommen? Der Bau des BER dauerte 14 Jahre, Stuttgart 21 wird über 16 Jahre brauchen. Bis jetzige junge Männer ausgebildet sind, ist der Krieg in der Ukraine 3x vorbei. Wir debattieren wenn, dann über Enkel. Und es wird auch nicht darum gehen, sich in der Ukraine totschießen zu lassen, sondern bei uns. Dann ist es durchaus zweckmäßig in der Lage zu sein, noch ein paar Invasoren mitzunehmen. Lesen Sie keine Nachrichten, Majestyk? Die Polacken würden uns am liebsten schon morgen den Krieg erklären. Was glauben Sie, was passiert, wenn Deutschland seine Tributleistungen (seit 73 Jahren) an unsere (EU) Freunde einstellt, beendet? Für diesen Tag braucht Deutschland militärische Abschreckung, woher auch immer. Meine Herren, Ihre Naivität macht mir mehr Angst, als der Polacke oder Franzmann.

Majestyk

28. Oktober 2025 16:15

@ paterfamilias:
"Ich werde keine Partei mehr wählen, die eine Wehrpflicht fordert, ohne zunächst in Regierungsbeteiligung für einen Staat gesorgt zu haben, der eine Wehrpflicht verdient."
Ein phantastischer Satz zum Einrahmen als wehrpolitisches Motto. Aber mal ehrlich, wann war dem hierzulande so?

Jupp Koschinsky

28. Oktober 2025 16:28

Ne, Karl, nicht Deutschland "ist ein besetzter Vasallenstaat und wird gegenwärtig ausgenommen", sondern die BRDDR und die dient einzig und allein der Abwicklung Deutschlands und des Deutschen Volkes. Viel zu viele von uns wollen das immer noch nicht wahrhaben, obwohl - in der Beziehung! - Maximlian Krah hier recht hatte: "Die BRD ist nicht der Staat der Deutschen" (sinngemäß zitiert).  Genauso ist die EU nicht Europa, sondern das ganze Gegentum. Erst wird etwas sprachlich gleichgesetzt, dann auch in der Bedeutung. Hüten wir uns davor! Aber nein, das ist kein Aufruf zum Kampf gegen die BRDDR. Systeme leben mit ihrer Wahrhaftigkeit oder ersticken - ganz von selbst! - früher oder später an ihrer Unwahrhaftigkeit. Also:

Schließ Auge und Ohr für eine Weile
Vor dem Getöse der Zeit
Du heiltest nicht und du findest auch kein Heil
Als wo dein Herz sich weitet

Dein Amt ist Hüten, Harren und Sehen
Bis in die Ewigkeit
So bist du schon im Weltgeschehen
Befangen und befreit

Die Stunde kommt, da man dich braucht
Da sei du ganz bereit
Und in das Feuer, das verraucht
Wirf dich als letztes Scheit.

Friedrich Gundolf

Gracchus

28. Oktober 2025 17:21

@Laurenz: weiß nicht was Sie wollen. Derzeit bin ich natürlich gegen eine Wehrpflicht. Bei dem Thema kann die AfD durchaus punkten. Sie wird auch gefragt werden. Spätestens in einer Plenardebatte wird sie Farbe bekennen müssen. 

Gracchus

28. Oktober 2025 21:01

@Laurenz 15:49: ich fasse zusammen: wir brauchen ein Heer aber wir sind unfähig eins aufzubauen. Oder was wollen Sie sagen? Die Ansicht würde ich sagen teilen. Dann kann man sich doch Gedanken machen, wie man ein Heer aufbaut. (Um den "Franzmann" würde ich mir wenig Sorgen machen, um den "Polacken" etwas mehr, aber auch nicht sonderlich viel.) 

deutscheridentitaerer

28. Oktober 2025 21:04

Soweit ich die Kommentare überflogen habe, ist kein einziger pro Wehrpflicht. Das ist bedauerlich.
Das Argument lautet: unsere Regierung ist fremdbestimmt, daher würde eine Wehrpflichtigenarmee für fremde Interessen verheizt werden. 
Aber die Fremdbestimmtheit ist doch in den fehlenden Mitteln zur Selbstbehauptung begründet. Und das ist materiell eben eine ausgebildete, zahlenstarke Armee. Nun auf die Schaffung der materiellen Mittel zu verzichten, weil das geistige Bewusstsein zur Selbstbehauptung noch nicht da ist, ist falsch. 
Denn erstens braucht ein Aufbau materieller Wehrkraft Jahre. Die AfD sollte damit nicht erst anfangen müssen. Zweitens kann materielle Kraft auch den Anstoß dafür geben, sich ihrer bewusst zu werden und sich geistig neu auszurichten. Zuletzt: Staaten haben keine Freunde, sondern Interessen, so sagt man hier doch gerne. Die außenpolitischen Interessen der BRD sind nicht grundsätzlich andere als die eines AfD-geführten Landes. Deutschland befindet sich seit dreihundert Jahren in einer Konkurrenz zur Russland. Dessen sollten sich Teile der AfD dringend bewusst werden.

RMH

28. Oktober 2025 22:15

@deutscheridentitärer, ihre Überlegungen sind auf den ersten Blick nachvollziehbar. Ich selber gehöre noch zu den Jahrgängen, wo jeder gemustert wurde &, wenn tauglich auch eingezogen wurde. @F.Bettinger schreibt etwas wichtiges im Hinblick auf die Wehrgerechtigtkeit. Damals wurden wir für die große Panzerschlacht am "Fulda Gap", in der norddeutschen Tiefebene etc. gemustert & wer nicht im Rollstuhl ankam oder Leistungssportler war, der war auch tauglich. Sprich, wirklich die Masse hat gedient, sei es als Soldat oder dann eben als Zivi. Da war eine gewisse "Gerechtigkeit" da. Wenn ich meinen Rentversicherungsverlauf ansehe, ist die Zeit beim Barras erstaunlich wenig wert. So ging & geht man also mit Dienstleistenden um. Wenn ich mich des weiteren zurück erinnere, dann könnte ich mich jetzt boomeresk zurücklehnen & behaupten, "es hat mir ja nicht geschadet" (finanziell schon, siehe Rente) etc. Dennoch finde ich es schäbig, wenn die, die es nicht treffen wird, über die Köpfer der Generationen jetzt eine Wehrpflicht entscheiden, die sie dann leisten werden & bei der es nicht gerecht zugehen wird. Zudem ist doch klar erkennbar, dass es nur eine potemkinsches-Dorf Armee wird, aber keine, die wirklich Zähne hat. Go woke, go broke. Ihr Ziel in Ehren, aber ich sehe das nicht. Zu kalten Kriegs-Zeiten war auch der Miliz-Gedanke da. Reservisten als Mitglieder von Kameradschaften bekamen WBKs, übten etc. - heute: Bewaffnung des Volkes? OMG ... lässt sich fortsetzen.

Laurenz

28. Oktober 2025 22:25

@Deutscheridentitärer ... tja, kann an mir liegen, aber ich teile Ihre Sicht der Dinge bezüglich der Wehrpflicht. Allerdings teile ich nicht Ihre unbegründete Russophobie. Wir haben die letzten Kriege wegen der Amis verloren & den nächsten vermutlich ebenso. Die Amis haben uns über 75 Jahre (re-education) mental ruiniert. @Gracchus ... nochmal, beantworten Sie bitte meine Frage, welche Wähler wollen Sie für die AfD gewinnen? In einer Plenardebatte kann die AfD sich natürlich zur Wehrpflicht äußern, aber in diesem Fall keinen Antrag einbringen. Lesen Sie einfach nochmals die Kommentare Ihres Kollegen, @RMH. Meiner Meinung nach dauert eine Einsetzung der Wehrpflicht ohne AfD-Maßstab 20 Jahre +. Dann sind bereits mehr als die Hälfte der Kommentatoren hier tot (was ich keinem wünsche). Ich kann also die Kommentatoren nur bitten über die eigene Perspektive, zugunsten unseres Volkes, hinauszudenken. Auch Frankreich betreffend könnten Sie, Gracchus, weiterdenken. LePen oder jemand vergleichbares wird in Frankreich absehbar drankommen. Was denken Sie, was ökonomisch dort passiert, wenn wir in absehbarer Zeit unsere Währungsunion mit Frankreich kündigen?

Le Chasseur

29. Oktober 2025 08:03

@deutscheridentitaerer
"Deutschland befindet sich seit dreihundert Jahren in einer Konkurrenz zur Russland. Dessen sollten sich Teile der AfD dringend bewusst werden."
Könnten Sie das bitte etwas näher erläutern?

Wuwwerboezer

29. Oktober 2025 08:32

ZwoDreiFFier

Solange der deutsche Wehrgerechtigkeitsmob noch "Es gibt kein Bier auf Hawaii ..." ("Kameraden, singt!" - BRD) oder "Hammer und Zirkel im Ährenkranz ... künden vom Ruhm unsrer Siege" (DDR 1949!!!!!!!) krakeelen konnte, lief es auch mit der "Wehrgerechtigkeit" gut. Inzwischen ist der Kippunkt erreicht. Die Niederlage in zwei Weltkriegen darf auch von diesem Mob einmal demütig tiefendurchfühlt werden, endlich!

- W.

Sandstein

29. Oktober 2025 08:48

Ich habe 2019 als vorletztes eingezogenes Quartal unter der damals noch gültigen Wehrpflicht meinem Grundwehrdienst geleistet. Hatte mir sogar vorstellen können, eine Offizierslaufbahn einzuschlagen. Wurde schnell eines besseren belehrt. Trotz guter Ausbilder und einer ansich tüchtigen Stammeinheit (damals SEK M, heute Seebattalion, also Marine Infanterie) war die BW damals schon eine Papierkriegerbude wie so ziemlich jede BRD Institution. Bürokratie und Sesselfurzer. Glaube auf einen kämpfenden Soldaten kamen damals schon knapp 11 "unterstützende" Kräfte. Eine grauenhafte Quote die jeder Armee spottet. Wie der Artikel darlegt liegen die Probleme in Struktur und Führung. Solange da kein radikaler Rückbau erfolgt bringen auch Millionen an wehrpflichtigen Rekruten keine Kampfkraftsteigerung. Ansich halte ich den Dienst für sinnvoll, aber unter den Umständen ist er eine (teure) Nebelkerze.

RMH

29. Oktober 2025 09:05

@Laurenz, warum ist die simple Feststellung
"Deutschland befindet sich seit dreihundert Jahren in einer Konkurrenz zur Russland."
gleich "Russophobie"? Wenn man schon immer predigt, dass Außenpolitik recht emotionslos sei, aber eben interessengeleitet, dann braucht man auf einen Beitrag, der genau darauf hinweist, nicht mit dem Emotionsschläger "Phobie" antworten. Geht auch einige Stufen niedriger. In der Sache sind D & RUS Konkurrenten, sonst wären sie in Weltkriegen nicht Gegner gewesen. Rühmliche Ausnahme: Völkerschlacht bei Leipzig & die darauffolgende "heilige Allianz", aber auch da war man weiterhin wirtschaftlich Konkurrent & die Spannungen zwischen K.u.K. AT & RUS waren damit auch nicht beseitigt, laber Rhabarber -> Ergebnis: WK1.
@LeChasseur, obige Antwort gilt auch für Ihren Reflex-Einwurf. D & RUS sind objektiv Konkurrenten, aber auch unter Konkurrenten wird /kann normal zusammengebarbeitet werden, ist dann halt kein Bruderkuss, sondern schnöder Leistungsaustausch. Man muss nicht alles emotional aufladen & nur weil man die DAF nicht mag, muss man auch nicht gleich Druschba kreischen oder eine Heilserwartung daran knüpfen. Als woke Lusche mit Russen Geschäfte machen? Wer jemals mit Russen geschäftlich zu tun hatte, der weiß, was dann kommt. @deutscheridentitaerer hat also an dem Punkt schon den Punkt gemacht.

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