Die Disruptionsenergie der AfD

Das politische Establishment schaut mit Sorge auf das kommende Jahr 2026. In fünf Bundesländern rechnet man schon heute mit AfD-Erdrutschsiegen.

Daniel Fiß

Daniel Fiß ist freier Publizist.

In zwei davon (Sach­sen-Anhalt und Meck­len­burg-Vor­pom­mern) könn­te mög­li­cher­wei­se sogar die die zuver­läs­sigs­te AfD-Blo­cka­de­for­mel nicht mehr funk­tio­nie­ren: die einer poli­ti­schen Gesamt­ko­ali­tio­nen der Mit­te gegen die ver­meint­li­chen Ränder.

Abso­lu­te Mehr­hei­ten für die AfD sind mög­lich. Sobald die­se arith­me­ti­sche Gewiß­heit einer „star­ken Mit­te“ in der BRD-Polit­me­cha­nik nicht mehr gilt, ver­schiebt sich logi­scher­wei­se auch ein sub­stan­zi­el­les poli­tisch-kul­tu­rel­les Paradigma.

Auch die Brand­mau­er steht in man­chen Uni­ons­krei­sen bereits zur Dis­po­si­ti­on, da sie ihren Zweck nur dann erfül­len kann, wenn sie den Christ­de­mo­kra­ten am Ende auch Regie­rungs­mehr­hei­ten sichert. Die demo­sko­pi­schen Rea­li­tä­ten zer­stö­ren den bis­her gül­ti­gen poli­ti­schen Kon­sens von Uni­on bis Links­par­tei, der sich ohne­hin in Ritua­len der  Selbst­ver­ge­wis­se­rung erschöpft. Die Brand­mau­er schützt die Iden­ti­tät der Mit­te­par­tei­en, kann aber die tat­säch­li­chen Reprä­sen­ta­ti­ons­lü­cken nicht schließen.

Das CDU-Prä­si­di­um kam daher vor eini­gen Tagen zu einer Klau­sur­ta­gung über die künf­ti­ge AfD-Stra­te­gie zusam­men und ließ sich von Wahl­for­schern und Sozi­al­psy­cho­lo­gen eine ana­ly­ti­sche Grund­la­ge erstel­len, auf der man die Weg­mar­ken für das gro­ße kom­men­de Wahl­jahr abste­cken wollte.

Die Ergeb­nis­kom­mu­ni­ka­ti­on die­ser Klau­sur ist Fried­rich Merz gründ­lich miß­lun­gen. Er sprach von „här­te­ren“ inhalt­li­chen Aus­ein­an­der­set­zun­gen und bestä­tig­te die Ver­mu­tung, daß die­ses Prä­si­di­ums­tref­fen letzt­lich nur selbst­re­fe­ren­ti­el­len Bestä­ti­gungs­cha­rak­ter über die eige­ne Linie hatte.

Die CDU stand bei ihrer Stra­te­gie­klau­sur in Ber­lin-Gru­ne­wald unter Druck. Einer­seits wackelt die Brand­mau­er als iden­ti­täts­si­chern­des Ritu­al, ande­rer­seits ver­langt die Par­tei­ba­sis mehr als Abwehr­for­meln. Merz ließ den Psy­cho­lo­gen Ste­phan Grü­ne­wald ein psy­cho­lo­gi­sches Lage­bild der AfD-Wäh­ler­schaf­ten zeich­nen, wonach die­se durch ein “Gefühl des Fest­ste­ckens” und “auf­ge­stau­ter Bewe­gungs­en­er­gie” cha­rak­te­ri­siert sei.

In der AfD sähen die Men­schen eine Art poli­ti­schen Befrei­ungs­knopf. Die Wahl­prä­fe­renz für die AfD sei jedoch vor allem bei neu­en Wäh­lern seit 2021 nicht so sehr durch eine enge pro­gram­ma­ti­sche Bin­dung und ideo­lo­gi­sche Iden­ti­fi­ka­ti­on geprägt, son­dern auch von zahl­rei­chen Stör­ge­füh­len in Berei­chen der Ruß­land-Poli­tik oder des Frau­en­bil­des. Für die CDU blieb daher nur die stra­te­gi­sche Ablei­tung, daß man die­se “Stör­ge­füh­le” in Zukunft inhalt­lich noch stär­ker zuspit­zen möchte.

Die Beliebt­heits­wer­te der schwarz-roten Bun­des­re­gie­rung sind schon jetzt ähn­lich schlecht wie die der Ampel in ihrem letz­ten Regie­rungs­jahr. Von einer eige­nen par­la­men­ta­ri­schen Mehr­heit wäre man laut aktu­el­ler Umfra­gen weit ent­fernt. Außer­dem glaubt rund die Hälf­te der Deut­schen, daß auch die­se Regie­rung nicht die regu­lä­re Legis­la­tur­pe­ri­ode über­ste­hen wird.

Die­se Fak­ten schei­nen in der Uni­on Rat­lo­sig­keit her­vor­zu­ru­fen. Man glaub­te, der AfD-Auf­stieg der ver­gan­ge­nen drei Jah­re sei ledig­lich Aus­druck kul­tur­kämp­fe­ri­scher Affek­te und Pola­ri­sie­run­gen, die durch die links­do­mi­nier­te Ampel-Koali­ti­on zuge­spitzt wor­den war. Merz ver­such­te zumin­dest kom­mu­ni­ka­tiv, die CDU als eine kon­ser­va­tiv reha­bi­li­tier­te „Stim­me der Ver­nunft“ zu posi­tio­nie­ren, die sich in Kon­trast zur lin­ken Ampel stel­len wollte.

Zumin­dest in der Migra­ti­ons­po­li­tik bleibt die Bevöl­ke­rung bis­her von har­ten Ein­schlä­gen wie zu Zei­ten der Ampel weit­ge­hend ver­schont. Die Asyl­zah­len sind tat­säch­lich zurück­ge­gan­gen, der Fami­li­en­nach­zug wur­de restrik­ti­ver gestal­tet und Zurück­wei­sun­gen an deut­schen Gren­zen wur­den eben­falls umfang­rei­cher orga­ni­siert. Das alles reicht noch längst nicht so weit, wie es nötig wäre, aber ein Signal war es.

Den­noch zeigt sich in der Vor­stel­lung der Uni­on ein Wider­spruch zwi­schen dem demo­sko­pi­schen Stim­mungs­trend und der kon­kre­ten Umset­zung. Man geht immer noch von einem arg ver­kürz­ten Sche­ma aus, nach dem eine poli­ti­sche Maß­nah­me stets in kau­sa­ler Bezie­hung zur Stim­mung in der Bevöl­ke­rung ste­he. Poli­tik wird bei der Uni­on als eine ober­fläch­li­che und tech­no­kra­ti­sche Bilanz­lo­gik betrach­tet, deren Erwar­tungs­ho­ri­zont sich voll und ganz tages­ak­tu­el­len Trends der Auf­merk­sam­keits­öko­no­mie unterwirft.

Ihr stra­te­gi­scher Grund­re­flex lau­tet: Ver­wal­tung statt Reprä­sen­ta­ti­on und lebens­welt­li­cher Ver­an­ke­rung. Man rech­net mit einer Rück­kehr zur „Nor­ma­li­tät“, sobald die poli­ti­schen Kos­ten der gro­ßen Streit­fra­gen sin­ken. Der AfD-Auf­stieg sei dem­nach nur ein Sys­temun­fall und der Aus­druck irra­tio­na­ler Emo­tio­na­li­tät, was sich durch „bes­se­re und ratio­na­le­re Sach­po­li­tik“ kor­ri­gie­ren ließe.

Das Ver­trau­en in die soge­nann­te poli­ti­sche Mit­te ist jedoch nicht wegen ein­zel­ner Fehl­ent­schei­dun­gen ero­diert, son­dern weil ihre Deu­tungs­macht gebro­chen wur­de. Das alte Para­dig­ma „Wir lösen Pro­ble­me, also ver­traut uns“ funk­tio­niert nicht mehr in einer Gesell­schaft, die längst durch sub­stan­ti­el­le poli­tisch-kul­tu­rel­le Kon­flikt­fel­der geprägt ist.

Die Uni­on inter­pre­tiert die AfD wei­ter­hin durch die Lin­se der Pro­test­par­tei­en­for­schung der 1990er-Jah­re, wonach sich poli­ti­sche Unzu­frie­den­heit über tem­po­rä­re Ven­ti­le kana­li­siert. Die­se Les­art funk­tio­nier­te auch noch, solan­ge die ehe­ma­li­gen gro­ßen Volks­par­tei­en die Luft­ho­heit über ihre eige­nen Milieus und die öffent­li­che The­me­nagen­da hatten.

Der gegen­wär­ti­ge poli­ti­sche Kul­tur- und Men­ta­li­täts­wan­del folgt jedoch einem ande­ren dis­rup­ti­ven Mus­ter, das sich bereits tief in die emo­tio­na­le Struk­tur der AfD-Anhän­ger ein­ge­schrie­ben hat. Die Ver­trau­ens­kri­se gegen­über dem Estab­lish­ment äußert sich nicht nur in ein­zel­nen poli­ti­schen Maß­nah­men­bün­deln, son­dern in grund­sätz­li­cher Art. Es gibt kei­ne Dif­fe­ren­zie­rungs­ebe­ne zwi­schen „guter Lösung“ und „schlech­ter Lösung“ mehr, da sich kul­tu­rel­le Iden­ti­täts­mus­ter von­ein­an­der abgren­zen und zugleich selbst bestätigen.

Ent­schei­dend für den eige­nen poli­ti­schen Bewer­tungs­ho­ri­zont ist, ob eine Stim­me als Teil des Sys­tems spricht oder als Gegen­stim­me. Das Poli­ti­sche ent­kop­pelt sich somit von sei­ner Sach- und Ver­wal­tungs­lo­gik und ver­la­gert sich in grund­sätz­li­che­re gesell­schaft­li­che Kon­flikt­struk­tu­ren (Stadt vs. Land, Jung vs. Alt, Mann vs. Frau, Arm vs. Reich, Any­whe­res vs Some­whe­res usw.).

Die poli­ti­sche Mit­te ver­steht die eigent­li­che Dis­rup­ti­ons­en­er­gie nicht, die mit dem Auf­stieg des Rechts­po­pu­lis­mus frei­ge­setzt wor­den ist. Dis­rup­ti­ons­en­er­gie ent­steht dort, wo Men­schen mit ihren Erfah­run­gen und Wert­vor­stel­lun­gen dau­er­haft nicht vor­kom­men. Sie bin­det sich nicht an ein­zel­ne Poli­tik­fel­der, son­dern an all­ge­mei­ne Mar­ker, die den kul­tu­rel­len Kon­sens völ­lig neu ver­han­deln (Ord­nung, Sicher­heit, Kul­tur etc.).

Am Ende ent­schei­det nicht die nächs­te Maß­nah­me, son­dern die nächs­te Erzäh­lung. Dis­rup­ti­ons­en­er­gie ent­steht dort, wo Poli­tik kei­ne Deu­tungs­ho­heit über All­tags­er­fah­run­gen mehr besitzt. Sie ord­net die Ver­hält­nis­se zum Poli­ti­schen, zur Dis­kurs­kul­tur und zu den sozia­len Bezie­hun­gen poli­ti­scher Trä­ger­mi­lieus völ­lig neu.

Die AfD ist längst in eine Pha­se ein­ge­tre­ten, in der sich inner­halb ihrer Anhän­ger­schaft der Pro­test­cha­rak­ter in eine sozia­le Milieu­struk­tur trans­for­miert. Aus­weis des­sen sind dabei nicht nur die gestie­ge­nen Umfra­ge­wer­te, son­dern auch die zuletzt deut­lich ver­bes­ser­ten Ver­trau­ens- und Lösungs­kom­pe­tenz­wer­te für die Par­tei. Ab die­sem Punkt beginnt, sich poli­ti­sche Bewe­gungs­en­er­gie zu ver­fes­ti­gen, zu ver­dich­ten und iden­ti­tä­re Räu­me zu schaf­fen. Die­se reagie­ren nicht auf poli­ti­sche Ver­wal­tungs­lo­gik, son­dern auf kul­tu­rel­le Reprä­sen­ta­ti­on, lebens­welt­li­che Aner­ken­nung und Wertschätzung.

Kein Fak­ten­che­cker, kein mah­nen­des Zei­tungs­co­ver, kei­ne Sach­aus­ein­an­der­set­zung, kei­ne selbst­re­fe­ren­zi­el­le Polit-Talk­show wer­den am Ende das iden­ti­tä­re und kul­tu­rel­le Zen­trum des AfD-Erfolgs rich­tig adres­sie­ren, solan­ge man die dahin­ter­lie­gen­den Struk­tu­ren und Moti­ve für die AfD-Wahl (Nati­vis­mus, Aka­de­mi­sie­rung und Eli­ten­über­pro­duk­ti­on, Urba­ni­sie­rung, Post­ma­te­ria­lis­mus, Wer­te­wan­del, sub­jek­ti­ve Abstiegs­sor­gen, Deindus­tria­li­sie­rung, Cul­tu­ral-Back­lash usw.) nicht ver­stan­den hat.

Die CDU wird somit auch im Super­wahl­jahr 2026 auf ver­meint­lich erfolg­rei­ches Regie­rungs­ma­nage­ment set­zen und treff­si­cher an den Emo­ti­ons­räu­men der AfD-Anhän­ger­schaft vorbeizielen.

Daniel Fiß

Daniel Fiß ist freier Publizist.

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Kommentare (53)

Karl Otto

3. November 2025 11:50

Ich halte das für zu hoch gegriffen. Die dänischen Sozialdemokraten fahren eine harte Linie gegen die Migration, und betreiben ansonsten relativ konventionell sozialdemokratische Politik. Und sind erfolgreich damit, dänische "Rechtspopulisten" sind praktisch weg vom Fenster.
Das könnten SPD und CDU auch so machen, aber sie wollen es offenbar nicht (warum auch immer).
Migration ist aktuell die Frahge an der sich alles entscheidet in Europa.

Gelddrucker

3. November 2025 12:30

Wie sähe das erst aus, wenn all diejenige, die seit Jahren nur am Motzen sind, konstruktiv an der patriotischen Wende gearbeitet hätten? Wie wäre die Lage, wenn sich nicht ein paar Feiglinge (bisher eine verschmerzbare Menge) schon nach Osteuropa oder anderswohin abgesetzt und stattdessen an der Wende gearbeitet hätten?
 
Wie sähe es aus, wenn die indigenen Europäer flächendeckend aufgeklärt wären, wie bei weiterem Austausch der Kontinent im Jahre 2060 aussähe? Über 70% sind der Meinung, das Stadtbild stimmt nicht. Wenn man Städte wie Duisburg oder Gelsenkirchen als Beispiele nimmt, sind das sicher noch deutlich mehr als diese 70%. Das ist das Wählerpotential der AfD.
 
Absolute Mehrheiten sind auch im Westen keine Träumerei, dazu muss allerdings BALD die demographische Aufklärung erfolgen.
 
 

Wuwwerboezer

3. November 2025 13:02

"Merz ließ den Psychologen Stephan Grünewald ein psychologisches Lagebild der AfD-Wählerschaften zeichnen ..."

Herzlich gelacht! Hatte einen Klassenkameraden, Thomas. Thomas kam aus einem MfS-Offiziers-Elternhaus und war der Klassenprimus. Er wurde vom MfS als BOB (Berufsoffiziersbewerber) geführt und zum Studium der Psychologie "delegiert". Sollte offenbar so schnell wie möglich Psychologie studieren, offenbar hatten sie es sehr eilig mit ihm, denn er wurde, höchste Ausnahme, vom Wehrdienst freigestellt. (Der Leser mag sich vorstellen, welche Affekte dies beim Neidmob auslöste.) Die Stasi brauchte dringend Pschüchelooren (kann per Tastatur nicht widergeben, wie unnachahmlich die das Wort aussprachen). Thomas sollte denen nach vier Jahren endlich die psüscheloorische Lage im Land erklären, die sie nicht mehr verstanden ...

- W.

Ernestine

3. November 2025 13:06

Die Frage ist für mich generell, wem ich in der Politik vertrauen kann. Die Kartellparteien haben mein Vertrauen unwiederbringlich zerstört. Ich sehe in ihren Aussagen nur noch Lügen und fiese Propaganda. Wenn die Union etwa von einem Rückgang der Asylzahlen spricht, glaube ich ihr das nicht mehr. Daniel Fiß - als "Unbeteiligtem" - dagegen, nehme ich dies ab. Ehrlichkeit in der Sache ist ein Pfund, mit dem wir "Rechten" wuchern müssen. Daran wird sich u. a. mit entscheiden, ob wir als AfD Erfolg haben oder in der Versenkung verschwinden werden. 

Majestyk

3. November 2025 13:18

"Die Asylzahlen sind tatsächlich zurückgegangen, der Familiennachzug wurde restriktiver gestaltet und Zurückweisungen an deutschen Grenzen wurden ebenfalls umfangreicher organisiert. Das alles reicht noch längst nicht so weit, wie es nötig wäre, aber ein Signal war es."
Kommt auf die Perspektive an. Für mich ist das kein Signal, sondern Blendwerk. Wenn ich statt 10 Prozent nur noch 5 Prozent Inflation habe, wird trotzdem alles teurer und vor allem erreicht man so nicht das alte Preisniveau.
Mir ist allgemein zu viel Ablenkung und noch zu viel Erhalt bestehender Narrative. Ja, man darf jetzt fragen, ob es so viel Zuwanderung braucht oder zugewanderte Straftäter hinterfragen. Aber von der Kernfrage, warum überhaupt Zuwanderung ist man noch sehr weit entfernt. Ehrlich gesagt habe ich sogar das Gefühl, daß sich AfD, wie auch "rechte" Influencer sogar immer mehr von dieser Frage entfernen. 
 

Artabanus

3. November 2025 14:53

Wie bereits in einem anderen Zusammenhang erwähnt, kann man die Politik der BRD-Regierungen der letzten 10 Jahre nur noch als geisteskrank charakterisieren. Es gibt doch kein einziges Politikfeld wo auch nur halbwegs in die richtige Richtung gearbeitet wurde. Von daher ist der Aufstieg der AFD nur folgerichtig. Auch die Brandmauer ist nur konsequent, da es tatsächlich keinerlei Überschneidungen inder Programmatik von AFD und Altparteien geben sollte. Auf die CDU sollte inzwischen Niemand mehr hereinfallen. Diese ist programmatisch insbesondere mit den Grünen zu 100% identisch, auch wenn das viele ihrer Wähler nicht wahrhaben wollen. Ob es tatsächlich zu einer absoluten Mehrheit für die AFD in einigen Bundesländern kommen kann ist abzuwarten. Ihre Gegner werden nämlich vor nichts zurückschrecken um diese zu verhindern.

fw87

3. November 2025 14:58

@Majestyk:
Zuwanderung "brauchen" vor allem diejenigen, die es nicht gut mit unserem Land meinen. Ich bin grundsätzlich für eine vorübergehende (!) Aufnahme von realen (!) Flüchtlingen. Aufnehmen bis die Gefahrensituation vorüber ist. Man sollte dies tun, soweit es mit dem Gemeinwohl und der inneren Sicherheit verträglich ist. Wirtschafts- und Ersetzungsmigration lehne ich dagegen völlig ab. Thilo Sarrazin hat in seinem berühmten Buch nachgewiesen, dass Migration von Anfang an für uns ein riesiges Minusgeschäft gewesen ist. Ich muss aber sagen: Selbst wenn man sich mit Migration eine goldene Nase verdienen könnte, würde ich sie noch immer ablehnen. Sozialer Friede und Heimatgefühl ist wesentlich wichtiger als der Mammon. Tatsächlich erkennen manche in der AfD das Migrationsproblem nicht in der Tiefe, wenn sie sich selbst jetzt für wirtschaftlich rentable Migration aussprechen. Benedikt Kaiser hat zu diesem Thema einen sehr beachtlichen Vortrag gehalten (seit kurzem auf dem Kanal Schnellroda verfügbar). Ich würde mir wünschen, dass sich solche Gedanken noch viel stärker in der Partei verankern würden. 

Majestyk

3. November 2025 15:50

@ Karl Otto:
"Das könnten SPD und CDU auch so machen, aber sie wollen es offenbar nicht (warum auch immer)."
Zum Glück. Ohne sichtbares "Stadtbild" liefe der Reset hier genauso reibungslos ab und man wäre mit oppositionellem Denken noch mehr allein als ohnehin schon. Das sehe ich als große Gefahr, daß hier irgendwann der Meloni-Effekt eintritt, man hier und da etwas justiert, den Kurs aber beibehält.

Daniel Fiß

3. November 2025 16:07

Der dänische Fall wird in der deutschen Wahrnehmung oft falsch interpretiert. Es gab nach 2019, wo die Dänische Volkspartei niedergerauscht ist, ja eine Reihe von Nachwahlbefragungen und auch Studien. Die Erkenntnisse:

1. Wähler die von der Dansk Folkeparti (DF) zur Socialdemokraterne (S) gewechselt sind gaben an, dass sie eine stärkere Präferenz im Bereich Wohlstands- und Ökonomiefragen hatten.
2. Jenen Wählern, denen migrations- und identitätspolitische Themen wichtig waren, blieben bei der DF oder wechselten in sich neu gebildete Konkurrenzparteien.
3. Viele vormalige DF-Wähler gaben an, dass die DF 2016 den Zugriff auf die Regierung hätte haben können, aber dennoch aus Feigheit nicht zugegriffen hat und dadurch auch ein Enttäuschungseffekt mitspielte.

Die Migrationswende der Sozialdemokraten mag sicher einen wesentlichen Anteil gehabt haben. Ist aber wie so vieles kein monokausales Kriterium für den Niedergang der DF.

Gelddrucker

3. November 2025 16:22

Migrationswende der Sozialdemokraten in Dänemark?
Das ist keine echte Wende. In Dänemark geht der "legale" Bevölkerungstausch und die Abschaffung Dänemarks weiter, nur sehr langsam. Anscheinend langsam genug, dass die einheimische Bevölkerung aktuell keine Notwendigkeit sieht, das zu ändern. Dort fehlt anscheinend auch die demographische Aufklärung.

Le Chasseur

3. November 2025 16:39

@fw87"Ich bin grundsätzlich für eine vorübergehende (!) Aufnahme von realen (!) Flüchtlingen. Aufnehmen bis die Gefahrensituation vorüber ist."
Das ist auch meine grundsätzliche Einstellung. Das Problem ist nur, dass in vielen Fällen die Gefahrensituation eben bestehen bleibt. Konflikte köcheln weiter und können jederzeit wieder aufflammen. Ich stimme z.B. Wadephul zu wenn er sagt, in Syrien ist in vielen Regionen kein menschenwürdiges Leben möglich. Darüberhinaus besteht die Gefahr, dass Rückkehrer Opfer von Pogromen werden: https://www.vaticannews.va/de/welt/news/2025-03/syrien-patriarch-johannes-x-massaker-christen-al-sharaa.html

heinrichbrueck

3. November 2025 16:44

"Aufnehmen, bis die Gefahrensituation vorüber ist."
Welches Weltbild wird zu Rate gezogen? Bei wachsender Weltbevölkerung, gleichbleibendem globalen Kredit- und Finanzsystem, wann wäre dann die Gefahrensituation vorbei? Moral und Wahrheit sollten niemals verwechselt werden, nicht in der Politik. In der Religion darf geschwafelt werden; in der Politik folgt das Blutbad, auch auf eigenem Territorium. 

Majestyk

3. November 2025 17:49

@ fw87:
"Thilo Sarrazin hat in seinem berühmten Buch nachgewiesen, dass Migration von Anfang an für uns ein riesiges Minusgeschäft gewesen ist."
Für Otto Normal sowieso. 
Thilo Sarrazin lehnt das Gegenmittel, eine Stärkung völkisch/ identitären Denkens rundweg ab und pflegt weiterhin seine Feindbilder. Dass sich Deutschland auf Raten abschafft, war lange vor 2015 für jeden offensichtlich, der sich als Deutsch identifiziert. Diesbzüglich gibt es nur eine Lösung, Stärkung des eigenen Volksbegriffs. Ohne Verständns von einem deutschen Volk gibt, gibt es auch keine Politik für ein deutsches Volk.
@ Gelddrucker:
"In Dänemark geht der "legale" Bevölkerungstausch und die Abschaffung Dänemarks weiter, nur sehr langsam. Anscheinend langsam genug, dass die einheimische Bevölkerung aktuell keine Notwendigkeit sieht, das zu ändern."
Daran sieht man, daß man Frösche langsam erhitzen muß, dann bleiben die auch im Topf hocken. 

Simplicius Teutsch

3. November 2025 20:46

Nur weiter so! - Die „Brandmauer“ kann paradoxerweise das Wachstum der AfD begünstigen und beschleunigen. Viele Bürger, die sich Tag für Tag von der etablierten, antideutschen Politik überfremdet und entfremdet fühlen, nehmen die AfD als einzige verbliebene Alternative wahr, eben als A-f-D.

Andreas J

3. November 2025 21:21

Ich sehe die etablierten bzw. Altparteien auch als Verlierer der Digitalisierung. Hat sich der Aufstieg der AfD in den letzten zwei, drei Jahren nicht relativ zeitgleich mit der Etablierung sog. alternativer Medien vollzogen, bzw. dem Kauf von X durch Musk? Ein Leserbrief, der früher bei der SZ, FAZ etc. vielleicht unveröffentlicht im Papierkorb gelandet wäre, trendet heute auf X usw. 
 

heinrichbrueck

3. November 2025 22:03

"Ich stimme z.B. Wadephul zu wenn er sagt, in Syrien ist in vielen Regionen kein menschenwürdiges Leben möglich." 
In Syrien ist syrisches Leben möglich. Sollten sich die 24 Millionen verdoppeln, würde immer noch syrisches Leben möglich sein. Wadephul entscheidet nicht, was syrisch ist. Arrogante Zuständigkeitsanmaßungen sprechen immer eine falsche Sprache. Das ist wie bei den ökogestörten Klimahilfswilligen ("Wir haben nur einen Planeten" - aber keine Eigentumswohnung).

Majestyk

4. November 2025 00:38

@ Le Chasseur:
"Darüberhinaus besteht die Gefahr, dass Rückkehrer Opfer von Pogromen werden."
Na, dann ist ja besser, daß Hunderttausende Deutsche Opfer von Pogromen werden und Schutzpoller auf Weihnachtsmärkten nun auch zu Deutschland gehören. 

Artabanus

4. November 2025 04:37

@fw87"Ich bin grundsätzlich für eine vorübergehende (!) Aufnahme von realen (!) Flüchtlingen."
Wenn Sie jemanden privat bei sich aufnehmen wollen bleibt Ihnen das unbenommen. Der Staat sollte dagegen nicht das Recht haben, Fremde einfach so ins Land zu lassen. Das gilt insbesondere für völlig verschiedene Ethnien. Wenn irgendwo Krieg oder Not herrscht so ist das halt Pech für die Betroffenen. Eine moralische Verpflichtung zur Hilfe gibt es nicht und ist reine Gefuehlsduselei. Nietzsche lässt grüßen.

Maiordomus

4. November 2025 08:08

@brück." In  der Religion darf geschwafelt werden." Dies und nichts anderes war für Kierkegaard die Katastrophe, anstatt dass man die Religion zum Beispiel auf den einzigen ganz sicheren Text von Jesus Christus zu reduzieren vermöchte, nämlich das Vaterunser, was Tolstoi anmahnte, dessen Sebastopoler Tagebuch das politische Stammtischgeschwätz zB. über den Ukrainekrieg halbwegs ersetzen könnte.
Es genügte wohl, wenn man die heiligen Texte der Religionen statt zu verschwafeln mit Bemühungen um deren Verständnis in Originalsprache zu ersetzen versuchte, finde diese Forderung nicht elitär, zumal sie sogar Muslimen selbstverständlich ist, von welchen ich die Sufis nicht unterschätzen würde. Das Einzige,, was ich über religiöse Institutionen mit Sicherheit weiss, ist, dass Jesus Christus keine kirchensteuerbegünstigten Landeskirchen begründet hat und dass die Gemeinschaft von zwei bis drei Betern untereinander, später mit Kirche verwechselt, mit dem mystischen Leib Christi nicht zu verwechseln ist. Schliesst nicht aus, dass der Papst und andere Geistliche mal was Vernünftiges absondern unter dem Allzuvielen, was sie verbreitet haben wollen. Unter den Mönchsregeln gehören Schweigegebote zum Bedeutendsten.  

Valjean72

4. November 2025 10:13

@Majestyk: "Thilo Sarrazin lehnt das Gegenmittel, eine Stärkung völkisch/ identitären Denkens rundweg ab und pflegt weiterhin seine Feindbilder."
---
Aus diesem Grund ist mir Sarrazin seit jeher suspekt. Und ebensowenig kann ich mit dem Titel "Deutschland schafft sich ab" nichts anfangen, da ich diesen für irreführend halte.
 
Nicht Deutschland schafft sich ab, sondern ihm wird gezielt und mit Absicht Schaden zugefügt. Eine Funktionselite in Politik, Medien und "Zivilgesellschafft" agiert seit Jahren (Jahrzehnten?) krass gegen die Interessen des deutschen Volkes, sowie gegen dessen Willen. 
 
Euro-Rettungspolitik, Masseneinwanderung, Engergiewende ins nichts mit Sprengung/Zerstörung leistungsfähiger Kern- und Kohlekraftwerke etc.
 
In all diesen entscheidenden Politikfeldern hätten Volksabstimmungen gegensätzliche Resultate zur etablierten Politk erzielt.
 
 
 
 

Karl Otto

4. November 2025 11:02

Gelddrucker: Nullmigration ist weder möglich noch machbar. Und auch nicht anstrebenswert.
Wenn wir in Deutschland eine Politik wie in dänemark hätten, wäre schon viel gewonnen.

Le Chasseur

4. November 2025 11:20

@Artabanus
"Eine moralische Verpflichtung zur Hilfe gibt es nicht und ist reine Gefuehlsduselei. Nietzsche lässt grüßen."
Nietzsche war doch der, der am Ende wegen seiner aufgesetzten Hartherzigkeit den Verstand verloren hat, oder?
https://www.literatpro.de/magazin/nietzsche-und-das-pferd-zusammenbruch-und-wahnsinn

Dieter Rose

4. November 2025 11:25

@Maiordomus
Ich les gerade mal wieder (Neuflage Sept 25) von >Die Häresie der Formlosigkeit< von Martin Mosebach. Und finde mich wieder in meinen frommen Zeiten.
Ist Glaube nicht Gefühl?

Maiordomus

4. November 2025 13:36

@Dieter Rose. "Ist Glaube nicht Gefühl?" Das ist leider der Irrtum, dem wohl Schleiermacher aufgesessen ist, sofern wir ihn nicht falsch verstehen, jedenfalls warf Karl Barth in seinem Buch über Schleiermacher ihm dies vor. Demgegenüber entnehme ich den unglaublichen Meditationen einer Nonne, die es bis jetzt nicht mal ins Internet geschafft hat: "Gott ist uns nahe, auch wenn wir ihn nicht spüren." Ein weites Feld. Diese hier noch nicht zu nennende Nonne, deren hinterlassene Meditationen knappe 75 Seiten füllen und die ihren Mitschwestern Vorträge über Teilhard de Chardin hielt auf der Basis von Pierre Chauchard, überdies als Lehrerin naturwissenschaftlicher Fächer in Sachen sexueller Aufklärung als Lehrerinnen-Ausbildnerin sogar, echte Ausnahme für eine Klosterfrau,  von ihren Schülerinnen ernst genommen wurde. Von Husserl und Hedwig Conrad-Martius hatte sie gelernt, die Dinge phänomenologisch zu betrachten.  Ihr Lehrer Chauchard, u.a. Gehirnforscher und Physiologe, war übrigens wie noch andere bedeutende katholische Wissenschaftler ursprünglich Mitberater der päpstlichen Enzyklika "Humanae vitae", in der freilich zwar von verantworteter Elternschaft, aber nicht von der Pille die Rede ist. Die Experten wurdern aber in jenem Rundschreiben weder zitiert noch ernst genommen. Immerhin sind Katholen vielfach doch weit weniger dumm als vermutet wird. Fragen Sie mal @Monika. 

Majestyk

4. November 2025 14:09

@ Artabanus:
"Eine moralische Verpflichtung zur Hilfe gibt es nicht und ist reine Gefuehlsduselei."
Dieses Gerede von Moral ist nichts anderes als emotionale Erpressung. Klar kann man Asyl gewähren, es kann aber kein Rechtsanspruch darauf bestehen. Eine Verfassung dient dazu, Rechte der eigenen Bürger zu definieren, nicht Rechte von außen an einen Staat.
@ Valjean72:
"In all diesen entscheidenden Politikfeldern hätten Volksabstimmungen gegensätzliche Resultate zur etablierten Politk erzielt."
Den Glauben teile ich leider nicht mehr. Als ich in Lüneburg wohnte, war beim Castor mehr los als an Rosenmontag in Köln. Mir wurde schon damals eine entstehende Freundschaft gekündigt, weil ich nicht demonstrieren wollte und pro Kernkraft war. Und das ist 15 Jahre her. Selbst jetzt rebelliert kaum jemand, gegen Überfremdung oder Industrieabbau. Wäre die Mehrheit wirklich entschieden gegen Massenzuwanderung, es hätte sich viel eher Protest geregt. Ne, bislang war es den meisten schnuppe, erst jetzt wo der Krawall fast jeden erreicht, wird es einigen zu bunt. Da kommen dann einstige Mitgestalter wie Sarrazin, Maaßen, Bolz und wollen anderen die Welt erklären.
@ Karl Otto:
"Wenn wir in Deutschland eine Politik wie in dänemark hätten, wäre schon viel gewonnen."
Aber nur für Leute, die mit dem Green Deal kein Problem haben, auf Verbotskultur stehen und bunt leben wollen.

Majestyk

4. November 2025 14:23

Apropos Widerstand von rechts. Ich will nicht stänkern und hoffentlich wird mein Kommentar auch nicht so wahrgenommen, wahrscheinlich fällt so etwas eh nur mir auf. Derzeit darf man drei Artikel kommentieren. Die Kommentarspalte bei Benedikt Kaiser ist komplett verwaist, obwohl das Thema interessant ist, hier bei Daniel Fiß geht es etwas lebhafter zu, aber Spitzenreiter ist der Artikel von Ellen Kositza. Da geht es aber um Emotionen bezüglich Vergangenem. Dagegen ist nichts einzuwenden. Solange aber Rechts sich lieber mit dem beschäftigt was war und vergossenem Wein hinterhertrauert, diktieren andere die Gestaltung der Zukunft. Man darf in den Rückspiegel schauen, muß man ja sogar im Straßenverkehr, aber gelebt wird nach vorn.

Kositza: Meine Beobachtung ist, das Blogs (wie dieser) ein eher älteres Publikum anziehen - 50 plus. Blogs sind nicht mehr a´la mode. Jüngere Leute, die "nach vorn" schauen, tauschen sich auf X oder Insta aus.

Mboko Lumumbe

4. November 2025 14:47

Die Disruptionsenergie der AfD ist minimal gegenüber der Disruptionsenergie von Staat, Medien und der sog. Zivilgesellschaft. Zumal die AfD bisher über keine nennenswerte Regierungs- und Entscheidungsmacht verfügt und allenfalls eine Meinungsmacht darstellt. Da ist sie allerdings stark und sehr im Aufwind: Weidel schlägt Merz bei Direktwahl des Bundeskanzlers.
 
Die Disruptionsenergie von Staat, Medien und der sog. Zivilgesellschaft ist vernichtend und blüht gerade vermehrt auf und hat den Zenit noch lange nicht erreicht:
So vernichtend wollen die anderen auf einen AfD-Wahlsieg reagieren
Nach AfD-Wahlerfolgen: Debanking-Serie in Nordrhein-Westfalen.
Inklusive Gewaltaufruf: Antifa bekennt sich zum Brandanschlag auf Auto von AfD-Politiker Baumann.
 
Der "Kampf gegen rechts" ist eine Form des Faschismus.

Majestyk

4. November 2025 15:05

@ Karl Otto:
Nehmen wir mal an, Sie wären Teilhaber an einer Firma. Insgesamt sind Sie zu sechst. Zwei haben Stimmrechtsanteile geerbt und dadurch jeweils 20 Prozent, Sie und die anderen drei halten die restlichen 60 Prozent, jeder also 15 Prozent. Dann entscheiden die Zwei mit den meisten Stimmanteilen noch vier weitere Teilhaber ins Boot zu holen, zwei der anderen wird dafür eine Gewinnausschüttung versprochen. Diese vier behalten ihre Stimmrechtsanteile von 70 Prozent, die restlichen 30 werden nun zwischen Ihnen und den vier neuen aufgeteilt. Wie finden Sie das?
Halten Sie den Vergleich für unpassend? Ich nicht. Beim unteren Drittel sieht es nämlich so aus, daß man sich weder Eigentum kaufen kann, aber auch keine Mieten mehr leisten, das kaum noch vorhandene Arbeitsplatzangebot soll man sich mit den Fremden teilen, die selbstverständlich gefördert und bevorzugt werden und die politische Vertretung ist längst zu einer Partei für die Interessen der Fremden geworden. Mein Problem sind nicht die Feuerroten oder Grünen, mein Problem sind Leute mit Ihrem Denken. "Lieber Gott, bewahre mich vor den Barbaren, aber erhalte mir den Gewinn durch den Handel mit Ihnen". 

Valjean72

4. November 2025 15:58

@LeChasseur @Artabanus: "Nietzsche war doch der, der ..."
---
Der entscheidende Satz von Artabanus in seiner Antwort an fw87 ist folgender: 
 
"Wenn Sie jemanden privat bei sich aufnehmen wollen bleibt, Ihnen das unbenommen. Der Staat sollte dagegen nicht das Recht haben, Fremde einfach so ins Land zu lassen."
 
Ich finde es befremdlich, dass es selbst hier Vertreter der Flüchtlings-Helfenden gibt, welche die Kosten und Folgen ihres gutes Helfergefühls so mir nichts dir nichts der Allgemeinheit aufbürden.

nagini

4. November 2025 16:42

Am lustigsten ist, dass ich mich als deutsche Frau gefragt habe, ob es mir zustünde, mit eigenem Auto, eigenem Haus, gutem Bildungsstand und gutem Elternhaus (trotzdem) die AfD zu wählen. Ob das alles in allem nicht zu dekadent wäre, fragte ich mich. Sozusagen, wenn es mir gut geht, wieso sollte ich dann etwas gegen Immigration haben? Erst in den letzten Jahren fiel mir auf, dass es normal ist, als Staatsbürger eines Landes mit Vorfahren, die im 1. und 2. WK bereits für D gekämpft haben und ihr Leben ließen, vertrieben wurden, usw. und letztendlich doch in D blieben, wodurch ich dann eben auch in D geboren bin, ein Auto, Haus und mittleren Wohlstand zu besitzen. Es ist schon irre, wie sehr man selbst schon manipuliert ist, dass man quasi denkt, es sei moralisch nicht ganz korrekt, Wohlstand im eigenen Land erleben zu wollen und gerne Land, Kultur und Leute so behalten zu wollen, wie sie sind. Nichts daran ist unnormal, irrational oder unmoralisch. Es ist einfach völlig normal, das im eigenen Land zu wollen und anzustreben. 

Diogenes

4. November 2025 20:20

@Valjean72 "Aus diesem Grund ist mir Sarrazin seit jeher suspekt. Und ebensowenig kann ich mit dem Titel "Deutschland schafft sich ab" nichts anfangen, da ich diesen für irreführend halte."
 
Nicht Deutschland schafft sich ab, sondern ihm wird gezielt und mit Absicht Schaden zugefügt. Eine Funktionselite in Politik, Medien und "Zivilgesellschafft" agiert seit Jahren (Jahrzehnten?) krass gegen die Interessen des deutschen Volkes, sowie gegen dessen Willen. In all diesen entscheidenden Politikfeldern hätten Volksabstimmungen gegensätzliche Resultate zur etablierten Politk erzielt.
 
Das Intuitive (frei von jeder auf abnahmistischen Religion) spielt in diesem Missbrauch deutschen Staatswesens keine Rolle. Einst muss alles neu geordnet werden und der Verrat und Raub an Volkes Geist und Schaffen wird natürlich jene treffen, die meinen jetzt bis zu ihrem Tod mit ihrem Dickkopf weitere Spaltkeile zu "meinen". Wir werden ja sehen, ob sich die Berufung und Verneinung einer selbsternannten "Neurechten" auszahlt. Über Opfer das eigene Fleisch und Blut betreffend spreche ich nicht  Wer diese aber nicht bereit ist zu erbringen, wenn die Vorsehung den Fingerzeig richtet, soll im Leben nur noch dem "Teufel" Diener sein! - Er hat es aus Eigennutz unterlassen 

Majestyk

5. November 2025 01:14

@ Valjean72 @ Diogenes:
"Nicht Deutschland schafft sich ab, sondern ihm wird gezielt und mit Absicht Schaden zugefügt."
Ich würde es anders formulieren, abgeschafft wird der kulturelle wie ethnische Hoheitsanspruch der Deutschen auf das Land, welches ihren Namen trägt.Es ist schon irgendwie unglaubwürdig, daß diese Migrationswellen so was wie Naturereignisse sein sollen, die wie Tsunamis den Kontinent überrollen. Die Umgestaltung unserer Völker und Kulturen geschieht mindestens durch Unterlassen. Andere Themen mögen komplizierter sein, aber Massenzuwanderung könnte man jederzeit und schnell beenden, wenn man wollen würde. 
@ Ellen Kositza:
Sie mögen schon recht haben, vermutlich gehöre ich ja zu den jüngeren Teilnehmern. Die Art der Kommunikation, die hier stattfindet, ist sicher nicht typisch für den Zeitgeist. In der Form und Qualität kenne ich kein anderes Kommentariat. An der Stelle man herzlichen Dank dafür. Ich bin übrigens selber Friedhofswandler und kann Ihre Faszination gut nachempfinden.
 

Laurenz

5. November 2025 02:36

@DF ... diesmal, das I. Mal, muß ich Ihnen fachlich falsche Recherche vorwerfen. Der Teilnehmer @Majestyk hat als einziger den Braten gerochen, ohne genau zu wissen, was ist. Tim Kellner hatte es im aktuellen Kontext, in der öffentlichen Divergenz zwischen Merz & Wadephul Syrien betreffend, sofort benannt. Es reisen immer noch mehr Syrer ein, als abwandern, aber die Zahl der Syrer im Land sinkt. Das liegt schlicht an den Rekordeinbürgerungen, die Sie, DF, nicht eingerechnet haben, an was sonst? De facto unterscheidet sich Merz' kleine Koalition 0 von der Ampel. Es hat sich nichts verändert. Die Brandmauer schließt nun ganz Deutschland ein, nicht wie das Original nur HBs DDR. Das zieht auch alle desaströsen ökonomischen Folgen einer Staatswirtschaft nach sich, wie wir sie aus der DDR kennen. Ob Energiepolitik mit Wärmepumpe, Verbrenneraus, Schuldenexzeß, Migration, Bildung, Pflege, Rußland & Ukrainekrieg, nehmen Sie, was Sie wollen, alles bleibt in der Tendenz  gesichert linksextrem. Man kann sogar festmachen, Scholz war vorsichtiger als Merz in der Rußlandpolitik. Kein einziges gehaltenes Wahlversprechen ist der Brandbeschleuniger zur Vernichtung der Union. Am Ende ist Klingbeil der aktuelle Kanzler & nicht Merz.

Laurenz

5. November 2025 02:48

@DF (2) ... Die AfD ist die politische Mitte. In der Rüstungspolitik & in der Identitätspolitik stehen die Grünen rechts der AfD. Das behauptet zumindest unser Medien-Philosoph Precht, der mehr Frauenflüsterer Robert Redford für Arme als Philosoph ist, im neuen (sehr langen) Interview.  https://youtu.be/0B40jmAn2gM Tim Kellner kommentiert dazu, daß auch heute noch bei den Wählern (an den virtuellen Stammtischen) die AfD die politische Mitte darstellt.  https://youtu.be/Af8gEBjdOtU Die Union will das aus machtpolitischen Gründen nicht wissen & macht solange weiter, bis die AfD das Original sein wird. Aber die Union ist nicht die I. einst christlich-konservative Partei in Europa, die marginalisiert wird oder gar verschwindet. Es ist auch zeitgemäß, daß Politik säkularisiert wird. Dieses Relikt aus dem III. Reich, der Kirchenstaat im Staate, hat in einerm demokratischen Rechtsstaat nichts verloren. Dann brauchen Kirchenvereine auch nicht mehr die eigenen Werte biegen.

Artabanus

5. November 2025 03:32

@Le Chasseur 
Nietzsches geistige Umnachtung in seiner letzten Lebensdekade lädt natürlich zu allerlei Spekulationen ein. Hartherzig erscheint er aber nur aus Christlicher Sicht. Andere Kulturen unterscheiden sehr genau zwischen Eigenen und Fremden. Selbst die oberflächlich so universellen Moslems zeigen sich erstaunlich gleichgültig ihren ausländischen Glaubensbrüdern gegenüber, ganz zu schweigen von dem, was sie den sog. Ungläubigen anzutun gedenken. Von daher ist Nietzsches Kritik am Christentum prinzipiell kaum widerlegbar. Als Basis für staatliches Handeln ist das Christentum schlicht völlig ungeeignet und führt zwangsläufig in den Untergang, was wir leider im Moment live miterleben dürfen.

Le Chasseur

5. November 2025 08:49

@Laurenz
"Majestyk hat als einziger den Braten gerochen, ohne genau zu wissen, was ist."
In dem von Majestyk verlinkten Artikel heißt es: "Zwischen 2015 und 2024 sind rund 426.000 Deutsche zu Opfern von Tatverdächtigen aus zehn wichtigen Herkunftsländern von Flüchtlingen geworden."
Unter den 426.000 deutschen Opfern befinden sich aber garantiert auch viele Deutsche mit Migrationshintergrund. Und in diesem Fall sieht Majestyk diese als Deutsche an, weil es ihm nutzt.
Was die Rekordeinbürgerungen angeht: Zumindest die "Turboeinbürgerung" nach drei Jahren wurde ja kürzlich wieder abgeschafft.

Mboko Lumumbe

5. November 2025 09:38

„Wer mit Ungeheuern kämpft, soll zusehen, dass er nicht selbst zum Ungeheuer wird. Und wenn du lange in den Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein.“ (Friedrich Nietzsche)
 
Darin steckt mMn auch eine christliche Sicht und eine wichtige moralische und geistige Warnung. Das „Ungeheuer“ kann man als das Böse verstehen – als Ungerechtigkeit, Hass, Gewalt und politische oder religiöse Ideologie. Nietzsche erinnert daran, dass man im Kampf gegen das Böse nicht selbst böse werden sollte.
„Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem.“ (Röm 12,21)
 
Wenn wir unseren Blick zu sehr auf Dunkelheit, Schuld oder Negatives richten, kann das unser Herz verdunkeln.
Jesus sagte: „Denn wo dein Schatz ist, da wird auch dein Herz sein.“ (Mt 6,21)
 
Nietzsche mahnt uns, im Kampf gegen das Böse nicht unsere Seele zu verlieren, sondern im Licht zu bleiben. Er erinnert uns daran, dass wir im Kampf für das Gute nicht unsere Menschlichkeit verlieren dürfen. Wer zu lange in das Dunkle blickt, läuft Gefahr, dass es ihn verändert.

heinrichbrueck

5. November 2025 11:21

Kierkegaard (Maiordomus):
Judentum:
„Gott fordert Isaak, und Abraham gehorcht. […] Es ist der unbedingte Gehorsam gegenüber dem unbedingten Gott.“ (Furcht und Zittern, Problema I)
Christentum:
„Gott ist Liebe, sagt die Schrift. […] Das ist das Erstaunlichste, das je gesagt worden ist.“ (Taten der Liebe, Einleitung)
„Das Gesetz wirkt Zorn; das Evangelium Gnade.“ (Der Begriff Angst, Kap. IV)
Gehorsam und Furcht - Nachfolge und Liebe. 
„Er, der in der Gestalt Gottes war, nahm Knechtsgestalt an.“ (Einübung im Christentum, Kap. I)
Erniedrigung Gottes. Der Christ wird aufgerufen, diesen Gott der Liebe nachzufolgen – ein völlig anderer Existenzmodus als der des Abraham. Paradox sind beide: "Ritter des Glaubens (AT), "Jünger" in der Nachfolge (NT). 

heinrichbrueck

5. November 2025 11:25

@ Maiordomus / Wie soll man mit Christen Politik machen? ("Kierkegaard")
„Das Christentum ist die Verkehrung seiner selbst geworden, sobald es sich gesellschaftlich behauptet.“ (Der Augenblick, 1855)
Das Christentum ist nicht gesellschaftlich, der Christ steht als Einzelner vor Gott. Beide (AT + NT) leben in einem Verhältnis, das die Welt nicht versteht.
„Das Christentum ist keine Doktrin, sondern eine Existenzmitteilung.“ (Nachgelassene Papiere, X2 A 423)
Christen dürfen keine christliche Politik machen. Christen dürfen als Christen Politik machen. 
„Das Christentum duldet keine Macht außer der des Beispiels.“ (Nachgelassene Papiere, X3 A 45)
„Christsein ist keine Gemeinschaftsangelegenheit; jeder steht allein vor Gott.“ (Einübung im Christentum)
Damit ist der politische Ort des Christen nicht an der Macht, sondern im Gewissen. 
Man kann mit Christen Politik machen, aber nicht christliche Politik.
Die Welt ist nichtchristlich. „Das Christentum ist immer im Unrecht in der Welt – oder es ist nicht mehr Christentum.“ (Der Augenblick, Nr. 6) 
In der praktischen Realität muß der Christ in den Selbstbehauptungskrieg (Verniedlichung) ziehen, er kann seinen Selbsterhaltungstrieb nicht verleugnen. Kann er das? 

Simplicius Teutsch

5. November 2025 11:54

@Mboko Lumumbe: „Die Disruptionsenergie der AfD ist minimal gegenüber der Disruptionsenergie von Staat, Medien und der sog. Zivilgesellschaft.“
 
Da haben Sie vollkommen recht. Leider. Mehr will ich gar nicht dazu sagen.

Simplicius Teutsch

5. November 2025 12:15

@Laurenz: „Am Ende ist Klingbeil der aktuelle Kanzler & nicht Merz.
 
Bei dieser Aussage/Prognose möchte ich Ihnen, geschätzter Laurenz, ausnahmsweise einmal widersprechen. Warum? 
 
Ich habe im Gegenteil den Verdacht, die Klingbeil-SPD, will aus der Verantwortung für die alltägliche Regierungsarbeit flüchten, so schnell wie möglich, indem man den CDU/CDU-Koalitionspartner immer mehr provoziert. Und Merz schließlich resigniert und sagt: so geht es nicht weiter.
 
Erstens weiß ein Klingbeil (Finanzminister!!!?), dieser bornierte Partei-Apparatschik, mittlerweile wenigstens so viel: nämlich, dass er es fachlich für dieses Amt im Staat nicht draufhat. Denn außer Schuldenmachen hat er doch keinerlei fachliche Kreativität, kein Wissen, wahrscheinlich auch viel weniger Kenntnisse von Finanzen, Steuern und Finanzmarkt als ein Raiffeisenbank-Filialleiter in der deutschen Provinz.
 
Zweitens kommt hinzu, das wird er zumindest jetzt kapiert haben, dass Deutschland (nicht nur) wirtschaftlich auf der schiefen, wenn nicht schon auf der abschüssigen Ebene Richtung Abgrund treibt. Die Lasten für Deutschland werden immer größer (z.B. Ukraine, Migration, Gesundheitswesen, Rente, Energieversorgung, EU-Bürokratie), die Industrie flieht oder stirbt, die gutausgebildeten sogen. Babyboomer (ich bin auch einer) mit den Sekundärtugenden Fleiß, Zuverlässigkeit verabschieden sich in die Rente. Der Zusammenbruch ist vorprogrammiert. 

Laurenz

5. November 2025 12:42

@Le Chasseur @L. ... Zumindest die "Turboeinbürgerung" nach drei Jahren wurde ja kürzlich wieder abgeschafft. ... Wollen Sie Sich über uns lustig machen? 5 Jahre statt 3? Die Dauer der Asylverfahren liegt bei über 8 Jahren. Und niemand wird abgeschoben, auch nicht Abschiebepflichtige. Also machen 3 & 5 Jahre keinen Unterschied.

Simplicius Teutsch

5. November 2025 13:11

@Mboko Lumumbe, 5. November 2025 09:38
Sie schreiben, Friedrich Nietzsche mahne uns zum „Kampf für das Gute“ und zum „Kampf gegen das Böse“.
 
Bedenken Sie aber: 
In Frank Lissons Büchlein, „Nietzsche. Ein Wagnis. 2025“, bestellt über Antaios, fand ich kürzlich vor dem Schlafengehen S. 60 den Nietzsche-Satz: „Alles ist in den Grund hinein verlogen und verbogen durch die Guten.“ Die „Guten“ lese ich dabei als „die Gutmenschen“.
 
Von so einem (Nietzsche-)Satz kann ich mir kein Stück Brot kaufen, aber ich bin erstmal vollauf gesättigt. Kein Weiterlesen. Diese Wucht, diese Stimme aus einem 150 Jahre alten Hintergrund, diese Wahrheit, wenn ich auf unsere Gegenwart in Politik, Medien und Zivilgesellschaft schaue.

Majestyk

5. November 2025 13:17

@ Le Chasseur:
Den wichtigsten Punkt lassen Sie selbstverständlich außer Acht. Mein Kommentar inklusive Verlinkung war eine Reaktion auf Ihr Betroffenheitsgedusel, was den armen Syrern wohl im Heimatland geschehen würde.
Ob es nun 400k deutsche Opfer sind oder 100k. Selbst wenn es nur ein einziger wäre. Das sind Deutsche. Die gehören zu mir. Die Syrer gehören nicht zu mir. Ich habe sie nicht eingeladen, ich wurde nicht gefragt, ob ich mich an den Bewirtungskosten beteilige oder ob ich das Zusammenleben nun täglich neu aushandeln möchte. Leute wie Sie erwarten das einfach von mir, ignorieren meine Einwände, entrechten mich, enteignen mich, nennen mich Verbrecher, wenn ich sage, daß diese Leute hier nicht hergehören, daß ich persönlich diese Leute nicht hier haben will und nicht als meinesgleichen anerkenne. Jedes einzelne erfaßte und auch die nicht erfaßten Gewaltverbrechen gehen auf das Konto der Zuwanderungsbefürworter. 
 
Zu wem gehören Sie eigentlich, daß Sie sich mehr um Gaza und Syrien scheren und vor dem Leid der Deutschen die Augen verschließen und mir dann auch noch Manipulation vorwerfen?
Und dann wagen Sie es noch eine Blendkerze zu zünden. Ob die illegalen Fremden nach drei Jahren oder nach fünf Jahren mit einer Staatsbürgerschaft beschert werden, ist sowas von belanglos. Es ist Umvolkung und ein Akt der Zerstörung meines Volkes.

Le Chasseur

5. November 2025 14:09

@Majestyk
"Zu wem gehören Sie eigentlich, daß Sie sich mehr um Gaza und Syrien scheren und vor dem Leid der Deutschen die Augen verschließen und mir dann auch noch Manipulation vorwerfen?"
Ich habe schon so oft erklärt, warum ich mich um Gaza und Syrien "schere", ich habe keine Lust mehr, es nochmal zu erklären. Dass ich vor dem Leid der Deutschen die Augen verschließe, stimmt nicht.

Majestyk

5. November 2025 14:18

@ Simplicius Teutsch:
Man sollte nicht außer Acht lassen, daß CDU/CSU eine bestimmte Historie haben, die aber kaum jemand offen aussprechen will. 
Woher kam das Startkapital, wer stellte personell die Basis, wer brachte die Union in die Pole-Position der Macht? War die CDU jemals wirklich eine rechte Partei? Und warum durfte es hinter der Union nie eine andere rechte Partei geben? War das nicht auch schon Brandmauer?
Das sind für mich Schlüsselfragen. Ja, zeitweise lief es bombig in der BRD unter Führung der CDU. Warum wohl? Für wen war jenes Westdeutschland noch essentiell, abgesehen von den Westdeutschen? Diente es nicht vielleicht sogar zwei Interessen? Diente es jemals deutschen Interessen?
Ich halte weder Merkel noch Merz für Betriebsunfälle in der CDU. 
 

Majestyk

5. November 2025 14:49

Jeder einzelne Eingebürgerte kann sich als Schläfer entpuppen und zu unserer Version von Zohran Mamdani werden.Wenn Deutschland überleben soll und zwar nicht bloß als Name, dann muß das Staatsbürgerrecht reaktionär reformiert werden. Alles andere ist im Vergleich dazu sekundär.
Mamdani betreibt übrigens eine antifaschistische Wirtschaftspolitik. Muß man sich auf der Zunge zergehen lassen, zuerst erzeugt man Inflation und dann bietet man Sozialismus als Lösung an. Der Begriff wurde übrigens von Isabella M. Weber geprägt, die von Lars Klingbeil in die Expertenkommission zur Reformierung der Schukldenbremse berufen wurde. Da weiß man woher der Wind weht, auch ohne Hinweise auf Finanzierung Mamdanis durch das Netzwerk Soros. 
Es geht um alles. Die Einbürgerung dieser Fremden ist nichts anderes als feindliche Übernahme. Die Rennaissance der NEO-SED kein Zufall, ebenso wenig die Abschaffung des Unvereinbarkeitsbeschlusses der CDU. 
 

Maiordomus

5. November 2025 17:33

@heinrich brueck. Ich gratuliere Ihnen zu Ihrer hochwertigen Ergänzung. Gegenüber Kierkegaard können und müssten unsere Landeskirchen bei ihrer politischen Pseudo-Kompetenz einpacken. Er scheint mehr recht zu bekommen als je. Übrigens würde ich ihn auch lesen, wenn ich nur noch 3 Tage zu leben hätte. 
Als Dank Ihnen gegenüber: "Christus ist nicht der Ordner der Welt. Er ist unsere tödliche Freiheit."  Reinhold Schneider: Winter in Wien. (dessen mit Abstand bedeutendstes Buch mit Ausnahme vielleicht "Der Traum des Heiligen" über Thomas Morus und Heinrich VIII.,  wo es auch um Religion und Macht geht, ferner Las Casas vor Karl V. )
Fühle mich mit Ihnen sehr verbunden und sehe abermals, dass hier auf höherem Niveau, nicht blasiert gemeint, diskutiert werden kann als auf anderen Blogs, von Focus, wo sie immerhin noch dies und jenes tolerieren, ganz zu schweigen, aber selbst auch Junge Freiheit.  
 

Karl

5. November 2025 18:44

Zum Thema Massenmigration
1.
@nagini (4. November 2025 16:42)
Ganz in Ihrem Sinne argumentiert der Philisoph Sebastian Ostritsch, PD Uni Heidelberg: Moral oder Moralisierung in der Ethik der Migration (Interview auf Kontrafunk, 5.11.2025: https://kontrafunk.radio/de/sendung-nachhoeren/politik-und-zeitgeschehen/kontrafunk-aktuell/kontrafunk-aktuell-vom-05-nobember-2025). Außerdem dazu sein Vortrag bei der Bibliothek des Konservatismus: „Der politischen Linken die moralische Trumpfkarte entreißen“ (https://www.bdk-berlin.org/veranstaltungsberichte/der-politischen-linken-die-moralische-trumpfkarte-entreissen-video-podcast/).

Karl

5. November 2025 18:45

2. 
Ein kleiner Eindruck von der Argumentation S. Ostritschs: Er unterscheidet zwischen „Moral“ und „Moralismus“, wobei er die Moral als etwas betrachtet, das auf unserer Seite stehe. Der Staat habe eine naturrechtliche Pflicht, sich um das eigene Gemeinwohl zu kümmern, was zu Konflikten zwischen Migration und Gemeinwohl führen könne. Diese Pflicht des Staates, das Gemeinwohl zu wahren, sei eine moralische Verpflichtung, sodass hier kein Egoismus oder Eigeninteresse der Moral gegenüberstehe. Es sei fahrlässig, die Massenmigration nicht nach gemeinwohlorientierten Kriterien zu gestalten. Zudem sei es fraglich, ob man dadurch eine Reparation für dem Westen angelastete Schuld leiste – etwa im Sinne des Postkolonialismus, wonach der Westen den anderen Ländern schulde, sich selbst aufzugeben –, wenn man stattdessen das eigene Gemeinwesen destabilisiere und das Herkunftsland der Migranten entleere. Einem Land helfe man am besten, indem man es beim Aufbau eigenständiger stabiler Institutionen unterstütze, damit es sich selbst gestalten könne, und nicht, indem man das Konzept der Grenzen aufgebe. Die Rechten müssten vielmehr darauf achten, für sich selbst eine „objektive Moral“ zu beanspruchen. Das Funktionieren eines Gemeinwesens stelle ein entscheidendes ethisches Kriterium dar, das man nicht einfach als Eigeninteresse abtun könne. Der Bezug auf Moral entfalte rhetorisch eine sehr starke Wirkung.

Simplicius Teutsch

5. November 2025 22:20

@Majestyk, - Sie fragen: „War die CDU jemals wirklich eine rechte Partei?
 
Naja, Ihnen brauche ich ja nicht zu sagen, dass es einigermaßen schwierig ist, zunächst zu definieren, was überhaupt „rechts“ ist.
 
Das „C“ bedeutet bekanntermaßen „christlich“, und die CDU ist von daher eher „links“ und universalistisch einzuschätzen, hat aber andererseits mit dem realexistiert habenden Kommunismus als der Extremform von „links sein“ so gut wie gar nichts zu tun, wenn wir Jesus Christus zum Vorbild nehmen.
 
Andererseits, das "christlich" könnte man auch ganz streichen, denn (gläubige) ernsthafte Christen gibt es in Deutschland ja kaum noch, schon gar nicht in der Politik und wohl auch nicht in der Führungsriege der beiden christlichen Kirchen in Deutschland.
 
Die katholische CSU unter Franz-Josef-Strauß in Bayern war eher bodenständig „rechts“, aber auch fortschrittlich und bürgerlich, gemäß dem damaligen Slogan: „Laptop und Lederhose“. - Und Strauß war innerhalb der deutschen Politik der gefürchtete Lieblingsfeind des SPIEGEL. 
 
Den CDU-Vorsitzenden und Kanzler Helmut Kohl würde ich auch noch als „rechts“ einordnen, auch wenn er die 1982 versprochene „geistig-moralische Wende“ nach rechts nicht einlösen konnte (oder nicht wollte?).

Artabanus

6. November 2025 03:27

@Majestik
"Ich halte weder Merkel noch Merz für Betriebsunfälle in der CDU"
Genau das! Die Reputation der CDU als Bürgerliche Partei mit Wirtschaftskompetenz beruht auf einer Reihe von Irrtümern. Der eigentliche Betriebsunfall der CDU war Ludwig Erhard, der immer ein Fremdkörper in der CDU war(er hat sich z.B. bei der Abstimmung über Adenauers Rentenreform, einem Gemeinschaftsprojekt von SPD und CDU, demonstrativ enthalten). Später unter Kohl war dann die FDP maßgeblich für die Wirtschaftspolitik zuständig. Die CDU war und ist im Wesentlichen eine Interessenvertretung der westlichen Alliierten plus Kirchen, mit einem starken Hang zu Korruption und Filzbildung. Nicht umsonst war die Union zunächst der Vorreiter beim Klimaschwindel(Umweltminister Töpfer, danach Merkel), lange bevor die Grünen es zu ihrem neuen Markenkern machten. Von der CDU ist grundsätzlich nichts Gutes zu erwarten.

RMH

6. November 2025 10:07

Die katholische CSU unter Franz-Josef-Strauß in Bayern war eher bodenständig „rechts“, aber auch fortschrittlich und bürgerlich, gemäß dem damaligen Slogan: „Laptop und Lederhose“.
Obacht! Zu Straußens Lebzeiten gab es noch gar keine Laptops. Der Ausdruck hat seinen Ursprung auch noch bei einem CDU-Mitglied & zwar von einem der letzten konservativen CDUler & vermutlich dem letzten brauchbaren Bundespräsidenten, nämlich Roman Herzog. Edmund Stoiber hat dessen "Meme" begierig aufgenommen & für weite Verbreitung gesorgt, eigentlich kann man sagen, dass es der Spruch der Stoiber Ära war (immerhin über 14 Jahre MP bis 2007. Da allgegenwärtige "Maggus" hat gerade mal 7 Jahre Amtszeit überschritten & hoffentlich werden es keine 14 oder mehr Jahre). Die CSU unter Strauß war konservativ, paternalistisch & klar der normalen Familienordnung (Mann, Frau, Kinder, genau in der Reihenfolge!) zugewand und sie wusste - was dann alle U-Parteien verloren haben - noch genau zwischen dem Eigenen & dem Fremden zu unterscheiden & das Fremde nur dann zuzulassen, wenn es dem Eigenen einen echten Vorteil bringt. Sie war also auch abwehrend - abwehrend sein ist eins von vielen Merkmalen rechter Politik. Dinge, welche die heutige CSU allenfalls mal im Bierzelt anklingen lässt, aber gewiss nicht politisch vertritt oder praktiziert.

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