Gießen. Generation Deutschland. Fünf Punkte

1. Keine Partei mag unkontrollierbare Nischen, keine mag Lücken, durch die schlüpfen könnte, was weiter oben zu verantworten ist. Es war deshalb aus Sicht der Mutterpartei konsequent, die alte JA aufzulösen und in Gießen die "Generation Deutschland" neu zu gründen. Sie wird nicht wie eine eigenständige Jugendbewegung agieren können, sondern sich an den Bewegungsgesetzen einer Partei orientieren müssen: Parteidisziplin, geistige Parteidisziplin, Kaderung. Der Typus wird herausgeschält, folgt der Vernunft und dem Ausgleich und weiß: Die Realos werden auch in dieser Partei gegen die Fundis siegen, aber es wird darauf ankommen, daß dies so geräuschlos wie möglich geschehe. Die Bewegung stockt, das Wasser wird gefrieren, so ist es.

Götz Kubitschek

Götz Kubitschek leitet den Verlag Antaios

2. Die Anti­fa, die sich im Rück­zugs­raum der Bewe­gung “Wider-Set­zen” ver­ste­cken und aus ihr her­aus gewalt­tä­tig und kri­mi­nell agie­ren konn­te, hat sich in Gie­ßen also gegen einen Nor­ma­li­sie­rungs­pro­zeß gewor­fen, gegen einen Ein­he­gungs­tag, gegen eine Grün­dung, die den Wild­wuchs des unkon­trol­lier­ba­ren Fin­dungs­pro­zeß rech­ter Jugend­pro­jek­te nach außer­halb ver­bannt hat und inner­halb der Par­tei­struk­tur Hegung durch­setz­te. Dies spie­gelt das Gro­ße im Klei­nen: Die AfD ist über­haupt die Nor­ma­li­sie­rung patrio­ti­scher, rechts­kon­ser­va­ti­ver Poten­tia­le in Deutsch­land. Alles, was rechts von ihr wuchern und laut sein konn­te, spielt kei­ne Rol­le mehr. Sie hat den Maß­stab ange­legt und hat abge­schnit­ten, was sich nicht anpas­sen woll­te. Die­se Auf­ga­be hat zuvor das neu­rech­te Vor­feld in sei­nem Bereich erfüllt. Es hat die radi­ka­len, alt­rech­ten Kräf­te aus­ge­trock­net und vor eine Wahl gestellt: mit uns, aber mit geläu­ter­ter Welt­an­schau­ung und der Beach­tung roter Lini­en – oder wei­ter ohne uns mit unpo­li­ti­schem, fal­schem Pathos. Die Paro­le lau­te­te: Her­über zu uns – unter Bedingungen.

3. Jean-Pas­cal Hohm, der ers­te Vor­sit­zen­de der neu­en Jugend­or­ga­ni­sa­ti­on der AfD, weiß, was Par­tei­dis­zi­plin bedeu­tet. Aber er weiß auch, daß eine Par­tei zum dür­ren Ast wird, wenn sie das Poten­ti­al ver­kennt und igno­riert, das im jun­gen Expe­ri­ment, in unge­zü­gel­ter Krea­ti­vi­tät, in Wild­wuchs und Grenz­über­schrei­tung steckt. Die Rede, die er nach sei­ner Wahl hielt, war viel­ver­spre­chend: Sie war nicht im Ton eines dank­ba­ren Funk­tio­närs gehal­ten, son­dern sprach von einer Her­kunft aus grund­sätz­li­chen Zusam­men­hän­gen und von Erleb­nis­sen, die man auch dann nicht ver­gißt, wenn man Kom­pro­mis­se schlie­ßen und Zuge­ständ­nis­se machen muß. Er gehört also zu jenen Poli­ti­kern, die nicht nur Poli­ti­ker sind, son­dern mit einem Fuß im vor­po­li­ti­schen Raum ste­hen und Rück­bin­dung suchen. Par­tei (das ist dort die Über­zeu­gung) ist nie Zweck, son­dern immer nur Mittel.

4. War­um war Antai­os in Gie­ßen? Natür­lich auf Ein­la­dung, und mein Ver­lag nahm die Ein­la­dung aus zwei Grün­den an: Ers­tens ist es eine vor­neh­me Auf­ga­be, aus tau­send jun­gen Leu­ten jene 100 her­aus­zu­fil­tern, die lesen möch­ten, und zwar jen­seits von Bild­chen und Schnip­seln. Sie fan­den sich tat­säch­lich ein und frag­ten und lie­ßen sich bera­ten. Zwei­tens: Ein­zel­ge­sprä­che waren geplant, ver­ab­re­det, mög­lich – das wich­tigs­te wie fast immer mit Höcke. Ich war ja gera­de erst aus Mos­kau zurück­ge­kehrt und konn­te berichten.

5. War um sechs Uhr mor­gens in der Hal­le, die vor­abend­li­che Ansa­ge der Poli­zei bewahr­hei­te­te sich: um fünf am Sam­mel­punkt, dann wird der letz­te, zuver­läs­si­ge Kon­voi star­ten. So war es, und das waren dann sechs lan­ge Stun­den bis zum Beginn des Kon­gres­ses. Kaf­fee, müde Augen, vie­le Jour­na­lis­ten, end­lich ein­mal Zeit für aus­führ­li­ches Hin und Her. Sät­ze direkt in die Kame­ra ver­wei­ger­te ich – es war ja eine Par­tei­ver­an­stal­tung. Aber Hin­ter­grund­ge­sprä­che: immer und gründ­lich. Mei­ne The­se: Wir alle erle­ben, daß sich in Deutsch­land ein neu­es Milieu bil­det und Räu­me besetzt. Die­ser Vor­gang ist von sol­cher Nor­ma­li­tät, daß er eigent­lich nicht der Rede wert wäre. Aber in Deutsch­land ist er es, und er wird bespro­chen, ver­zerrt, bekämpft, begrüßt und fas­zi­niert beob­ach­tet zugleich. Das merk­te ich den Jour­na­lis­ten an, die oft zu dritt, viert am Stand waren und das Gespräch führ­ten. Klu­ge Köp­fe dar­un­ter, auch sol­che, die längst begrif­fen haben, daß das, was geschieht, in der Luft liegt, nahe lag – und den­noch muti­ger Leu­te bedarf, die es erkämp­fen. Man ver­nimmt den Respekt, denn die Zeit ist da.

Aber dies zuletzt: Mit Ann-Kat­rin Mül­ler vom SPIEGEL und ihrer Kol­le­gin von T‑Online, Anni­ka Leis­ter, woll­te ich nicht spre­chen. Bei­de hat­ten sich zu trol­len, und inter­es­sant war, daß kei­ner der Kol­le­gen, die das mit­be­ka­men, sich soli­da­ri­sier­te und eben­falls ging. Viel­leicht hat man mitt­ler­wei­le begrif­fen, daß ideo­lo­gi­sches Bas­hing ein Schrei­ben unter Niveau ist. Gut wär’s.

Götz Kubitschek

Götz Kubitschek leitet den Verlag Antaios

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Kommentare (25)

Ernestine

1. Dezember 2025 07:50

Ein großes Dankeschön für Ihre Ausführungen! Mehr ist dazu von meiner Seite nicht sagen... Eine gesegnete Adventszeit wünsche ich Ihnen und Ihrem ganzen Team! 

RMH

1. Dezember 2025 09:36

Überall Jahresend-Rallye. Auch im Team von Schnellroda. Erst Moskau, dann Gießen etc. Ich selber haber der notwendigen Gründung der Generation Deutschland keine Beachtung schenken können, die unvermeidlichen Krawalle gehören mittlerweile dazu. Die Linken Zombies (Untoten) beißen noch um sich (allen voran in Gestalt der SPD, die zwar auf den Straßen nicht so sehr erkennbar ist, dafür aber in den Institutionen), nur, dass keine Infektionswirkung für breitere Kreise mehr von ihnen ausgeht. Dennoch bleiben sie eine tödliche Gefahr (im Sinne von: Falsche Politik für D, Parteiverbot etc.).
Trotz allem: Hoffentlich findet sich Zeit, damit die "stille Zeit" auch einmal wirklich still werden kann.
Allen eine gesegnete Adventszeit!

Karl Otto

1. Dezember 2025 10:26

Ich habe am Sonnabend den Grünen-Parteitag auf Phoenix life verfolgt. Es ging bis 15h, dann wurde umgeschaltet zum Treffen der AfD-Jugend in Gießen.
Und ich fand es wirklich verblüffend, wie sich plötzlich dern Tom der Berichterstattung änderte, von unverholener Sympathie zu bissigster Feindschaft.
Mit solchen Leuten zu reden macht wirklich keinen Sinn.

MarkusMagnus

1. Dezember 2025 10:42

"Keine Partei mag unkontrollierbare Nischen, keine mag Lücken, durch die schlüpfen könnte, was weiter oben zu verantworten ist."
Und dann kam der Auftritt von "Alexander Eichwald" :) Aber die AFD hat diesen Unterwanderungsversuch gut gekontert. Einige in der Halle schauten etwas bedröppelt, aber andere haben ihn ausgelacht. Ich hab mich auch fast weggeschmissen. Den Schaden hat jedenfalls der Gegner, nicht die AFD. Die Krawalle der sog. Antifa in Gießen waren auch eine gute Werbung für die Generation Deutschland und Wahlwerbung für die Partei insgesamt.

Maiordomus

1. Dezember 2025 11:56

@GK. Die ersten beiden Abschnitte waren ein Plädoyer für Realo. Was  Sie weiter unten schreiben, gilt sinngemäss wohl grundsatzpolitisch, man sollte aber zwischen Grundsatzpolitik und der Gefahr des naiven oder auch nicht naiven Fanatismus unterscheiden. Habe dies alles in der vorigen Forum-Kolumne von EK deutlich genug ausgedrückt, dass nämlich eine als Beisitzerin gewählte politische Analphabetin genau den Satz geliefert hat, der bei der Pressekonferenz von "Widersetzen" von einem schwarzen Immigranten, der als fast einziger dort nicht als dümmlich wirkte, als Motivation für den Gegenkrawall genannt wurde, ferner von der FAZ, dem Spiegel und dem Fernsehen, wobei Sie nicht glauben sollen, dass ich diesen Mainstream-Medien irgendwas aus der Hand fresse, beobachte sie nur und erwarte von politischen Profis auch der deutschen Rechten, dass sie dieselben ausrechnen können. Den Gegner ausrechnen: das scheint eine Hauptiegenschaft der Frau Weidel zu sein, falls es wahr ist, dass sie dem Bundespräsidenten nach Vorwürfe über ihr angeblich inkonsequentes Privatleben mit seinem Trennungsvertrag konterte, mit dem er nach aussen den Eindruck eines Bundespräsidenten-Ehepaars aufrecht zu erhalten erwecken möchte. Ja, den Gegner ausrechnen und notfalls kein Wort zu viel! Ja, interessant, wenn es unter 1000 wohl 100 Leser gibt! Jugend-Organisationen sind bei keiner Partei ganz für voll zu nehmen, zumal Konservative sind darauf angewiesen, als Erwachsene aufzutreten.   

Maiordomus

1. Dezember 2025 12:33

@Korr. Der Satz ist zu bedeutsam, um nich korrekt formuliert zu sein: "Den Gegner ausrechnen. Genau das scheint eine H a u p t e i g e n s c h a ft  der Frau Weidel zu sein, falls es wahr ist, wie sie dem Bundespräsidenten auf Vorwürfe betr. ihr Privatleben Paroli geboten hat. -  Ja, den Gegner ausrechnen, und notfalls kein Wort zu viel!"
@GK. Sie kennen die Spiegel-Reporterin, der Sie sich nicht stellen wollten. Die Frage bleibt trotzdem im Raum, wie weit eine solche Gegnerschaft ausrechenbar bleibt, die Dame mit richtigen, nicht unbedingt plump provozierenden Antworten in die Schranken zu weisen und zumal so zu formulieren, nicht wie Krah u. Co., dass selbst Satzfetzen nicht allzu schädlich verdreht werden können. Vor 50 Jahren schadete ich mir selber vor Journalisten mit Bekenntnis "so rechts zu sein, dass im Vergleich zu mir AH ein Linksextremist war", dies betraf Anti-Etatismus, Föderalismus, konservative Kritik am Nationalismus. Aber es gab deswegen für mich eine existengefährdende Staatsschutz-Fiche als "Rechtsextremisten" mit mind. in einem nachweisbaren Fall v. Nichtbestätigung einer Wahl als Lehrer.       

Laurenz

1. Dezember 2025 12:44

Das ist jetzt endlich wieder mal ein echter GK-Artikel, kurz & bündig, für meinen persönlichen Geschmack fast zu diplomatisch. Alles befindet sich im Wandel, nichts bleibt, wie es ist, auch nicht Schnellroda. Die AfD ist tatsächlich gut beraten, egal auf welcher Ebene, den Plan für eine gewählte Machtübernahme in der Schublade zu haben. Trump ist mit beiden Seiner Legislaturen ein gutes Beispiel, wie man es nicht oder schlecht macht & wie man es, beim 2. x, besser als schlecht macht. Es ist gar nicht so sehr eine Frage von Programmatik per se, sondern der Zustand unseres Landes, welches aussieht, wie nach einem verlorenen Krieg, das Land liegt am Boden. Die Sachzwänge bestimmen dann die Politik, wenn man als konservative Partei überleben will. Das gilt genauso für eine Partei-Jugendorganisation. Die AfD braucht im Falle der Regierungsverantwortung schnelle Erfolge. Die gibt es nur, wenn man zügig handelt. Herr Winnemöller lieferte auf Achgut die militärischste Beschreibung von Gießen & damit auch, für mich zumindest, die beste. https://www.achgut.com/artikel/die_schatten_armee_von_giessen

Majestyk

1. Dezember 2025 12:59

@ Karl Otto:
"Mit solchen Leuten zu reden macht wirklich keinen Sinn."
Genau das sage ich seit Jahren. Es ist naiv zu glauben der ÖRR sei reformfähig, gilt im Prinzip für den kompletten subventionierten Kulturbetrieb. Aus meiner Perspektive hatte der ÖRR bereits in meiner Jugend schon gewaltig Schlagseite nach Backbord. Gleichfalls gibt Gießen einen Vorgeschmack darauf, was los wäre, falls die AfD wirklich irgendwann regiert. Von wegen friedlicher Machtwechsel. Was sich der Staat mithilfe diverser NGOs herangezüchtet hat, ob nun Klimaretter oder Demokratieverteidiger läßt sich längst nicht mehr kontrollieren und führt bereits ein Eigenleben. 

Majestyk

1. Dezember 2025 13:48

Ich gebe gern zu, mein Glas ist immer eher halbleer als halbvoll, was für mich auch logischer ist, wenn das Glas vorher voll war. Halbvoll gibt es eigentlich nur, wenn man nachschenken kann. Entscheidend ist ja die Richtung.
Es ist zwar richtig, daß die AfD Pläne vorbereiten muß, falls sie irgendwann regiert. Andererseits sollte sich ein jeder auch darauf einstellen, daß es in naher Zukunft womöglich keine politische Wende gibt und es eher noch schlimmer wird, die Talfahrt also weiter geht. Optimismus ist schön und gut, realistisch betrachtet schließen im nächsten Jahr viele Betriebe, wird weiter an der Enteignungsspirale gedreht, verschärft sich die Überwachung kritischer Bürger und bröckelt die Infrastruktur zunehmend. Insofern ist ein jeder gut beraten, nicht alles auf die Karte AfD-Regierungsbeteiligung zu setzen, sondern einen Plan B zu entwerfen.

FraAimerich

1. Dezember 2025 13:59

@Maiordomus  -  Wie Sie vielleicht bei der ein oder anderen Gelegenheit zur Kenntnis genommen haben, teile ich Ihr Ablehnung der leidigen Remigrations-Propaganda. Es gefällt mir auch, wie "leidenschaftlich" Sie auf das Thema reagieren. Aber warum wiederholt auf einer "Anfängerin" - sei sie auch rothaarig - herumhacken? Der Begriff "Remigration" wurde einst immerhin von keiner Geringeren als der von Ihnen aufgrund ihrer "Rechenkünste" gelobten Frau Weidel aufgegriffen - und deren Co-Vorsitzender Chrupalla hat ihn im Phoenix-Interview zu Gießen gerade erst wieder erklärt und bestätigt mit der Aussage, es sei "ja nun unumstritten", daß es "millionenfache Abschiebungen" brauche.

Kurativ

1. Dezember 2025 15:08

Ein erstaunliches Theater. Eine Verhinderung der Gründung war unrealistisch. Und die Protagonisten der Proteste waren nicht besonders sympathisch. Was passierte sonst so an dem Wochenende? Da war der Parteitag der Grünen. Das Ergebnis dort: Unbegrenzte Militärhilfe für die Ukraine. Geld für das ukrainische Regime ("vergoldete Toiletten") und Lieferung von Taurus (mit der Möglichkeit, so ein Ding in den Kreml zu donnern). Was sagen die links-grünen Wähler dazu? Man weiß es nicht. Sie waren mit ihrer Aufmerksamkeit in Gießen. Es ist wie vor der Wahl von Scholz/Habeck/Bearbock. Bearbock sagte "Die Grünen waren nie eine pazifistische Partei" und keiner hatte davon berichtet. Die von der NATO beherrschte Presse wollte ihre parlamentarischen Hilfstruppen nicht schaden wollen. Nach erfolgreicher Zündung des Dritten Weltkriegs haben sich die Spitzen in NY und Berkeley in Sicherheit gebracht. Ein Schicksal, welches den Hilfstruppen in Gießen nicht zuteilwerden wird.

Laurenz

1. Dezember 2025 15:48

(2) In Gießen bei den Antifanten, bei den Jusos, bei der Habeck-Jugend, im Bunten Kabinett wird nur zu deutlich, in einer linken Welt muß nichts erwirtschaftet oder finanziert werden, eine Utopie, die für den gewaltsam selbstmörderischen Untergang sorgt, egal in welches politische Themenfeld man schaut. Die letzten beiden Wochen waren vom Widerstand von Teilen der JU gegen die aktuellen Rentenvorhaben geprägt, die wahrscheinlich jetzt weg gekauft oder weg bedroht werden. Die ca. 20 Artikel der konservativ alternativen Medien auf Tichys & Achgut dazu waren unter aller Sau, weil diese sich schlicht nur an der Scheindebatte zwischen Alt & Jung beteiligten & nicht nach Lösungs- & Reformansätzen suchten. Anscheinend will niemand der Schreiberlinge, am wenigsten zB Wolfgang Herles, der von seiner GEZ-Pension, wie die Made im Speck schmarotzt, daß sich irgendwas verändert. Der einzige, der sich extrem mutig mit der wirklichen Debatte dazu äußerte, war Alice Weidel in der Haushaltsdebatte, mutmaßlich mit der mehrheitlichen Rückendeckung Ihrer Fraktion. https://youtu.be/YqWouCHIyMI

Majestyk

1. Dezember 2025 16:02

"es sei "ja nun unumstritten", daß es "millionenfache Abschiebungen" brauche." schreibt FraAimerich.
Komisch, da zeigen Chrupalla und Weidel mal klare Kante und demonstrieren Einigkeit, da paßt es marxistisch angehauchten Bourgeoisrechten auch wieder nicht, aus Angst womöglich monokulturell leben zu müssen. 

Laurenz

1. Dezember 2025 16:05

@FraAimerich @Maiordomus ... Brasilien nimmt ohne Begrenzung Flüchtlinge auf. Es gibt aber keinen einzigen Centavo staatlicher Unterstützung. Zwar besitzt Brasilien eine Art Sozialhilfe (für Brasilianer), die bezieht sich aber auch nur auf arme Familien, nennt sich Bolsa Família. Es gibt Geld-Transfers (mindestens ca. knapp 100 Euro pro Monat, wobei die Kaufkraft in Brasilien höher liegt), wenn die Kinder zur Schule & regelmäßig zum Arzt gehen. Wenn aus Sozialkassen nur jene begünstigt werden, die auch eingezahlt haben, der Rest aber nur Sachleistungen erhält, werden Mio. freiwillig gehen. Nicht alle, aber einige Vermieter werden solch eine Politik natürlich nicht wählen. Man muß sich nur der gesamten Infrastruktur eingedenk sein, die im Migranten-Business auf Nummer sicher Staatsknete abgreift. Hier liegen die Widerstände bis in die Medien. Wenn man aber, wie Krah & Maiordomus nicht in diesen Konflikt gehen will, bedeutet das den identitäten & kulturellen Untergang, auch den der Schweiz.

Gracchus

1. Dezember 2025 17:58

@Fra Aimerich: Jetzt sind Sie entlarvt - Sie sind ein marxistisch angehauchter Bourgeosierechter! 
Es liegt nicht an meinem manchmaligen Faible für Rothaarige, @Maiordomus, dass ich mich frage, ob die Kritik an Frau Gehrkens nicht übertrieben ist.
Ansonsten verzeihe man mir, dass ich natürlich begrüße, wenn sich eine etwas andere, sich von Wokies weltanschaulich und ästhetisch absetzende Jugend bildet, ich andererseits aber nicht behaupten kann, dass mich der Parteitag sonderlich interessiert hätte, ohne die linken Krawalle hätte ich womöglich überhaupt nichts davon mitbekommen.
Dass, @Laurenz, die JU nun gerade wegen der Rentenpläne den Aufstand probt, wirkt auf mich ehrlich gesagt etwas komisch. 

Majestyk

1. Dezember 2025 18:15

@ Laurenz:
Wenn Rechte oder Kulturkonservative den Remigrationsgedanken aufgeben, können sie sich auch auflösen. Egal wie man es nennt, Rückschaffung ist die einzige Überlebenschance für die eigene Identität. So blind kann niemand sein, daß er das nicht sehen will. 
Sozialismus ist was für Parteibonzen, Schranzen und Volksbespitzeler. Es sollte daher nicht wundern, wenn GEZ-Absahner das System mit aller Macht verteidigen. Gute Rede von Weidel, sie sieht aber so müde und enüchtert aus, wie ich mich fühle.
 

FraAimerich

1. Dezember 2025 18:22

@Majestyk  -  Jetzt neigt sich das Jahr bereits wieder dem Ende entgegen - und ich kann mich wirklich nicht an eine einzige verständige oder auch nur angemessene Replik von Ihnen auf irgendeine meiner Wortmeldungen erinnern. Was halten Sie eigentlich von Neujahrsvorsätzen?
 
@Laurenz  -  Es kömmt schon auch ein wenig darauf an, wie/womit man sich einem Konflikt stellt. Mit markigen Worten und Rammstein allein läßt sich kein Untergang abwenden.
 
@Gracchus  -  Ihr Hinweis auf Florenski im geschlossenen Nachbarstrang ist mir nicht entgangen. Vielleicht ergibt sich noch eine passende Gelegenheit, darauf einzugehen.

Maiordomus

1. Dezember 2025 18:54

@Laurenz. In Brasilien geht man noch davon aus, dass der Staat für Caritas nur bedingt zuständig ist, wenn schon, ist es Aufgabe der Kirche, so wie im Zweifelsfall nicht nur dort katholische Schulen vielfach den staatlichen auch rein qualitativ vorzuziehen sind. Habe meinerseits auch wegen der Übervölkerung und zum Teil unterschiedlichen Mentalitäten, Oberschwaben ausgenommen, vor 50 Jahren sogar bei der Einbürgerung Deutscher Zurückhaltung geübt, mit Ausnahme einer absurd extremistischen auch alle Überfremdungsinitiativen unterstützt, u.a. auch eine Begrenzung auf 18% Ausländer und dergleichen. Es wäre in der Tat eine sinnvolle Begrenzung, zumal in Deutschland, wo Millionen von AfD-Hassern  anscheinend eifrig soledarisch sind mit solchen, die sich als "Geflüchtete" bezeichnen lassen, die freiwillige Aufnahme bei solchen, die Gastfreundschaft persönlich zu teilen bereit sind, als Limit zu akzeptieren, von absoluten Katastrophenfällen mit Zeitbegrenzung abgesehen. Aber natürlich kann selbst die Personenfreizügigkeit innerhalb Europas wohl nur schrittweise und bedingt zugunsten des jeweiligen nationalen Interesses reguliert werden.   

Waldgaenger aus Schwaben

1. Dezember 2025 19:51

Mit diesem Alexander Eichwald haben die Kameraden von der anderen Feldpostnummer sich sauber ins Knie geschossen. Es ist jetzt augenfällig, dass sich in der AfD jede Menge Lockspitzel oder von privater Seite eingeschleuste schräge Vögel rumtreiben. 

Andreas J

1. Dezember 2025 20:57

@Laurenz"Das ist jetzt endlich wieder mal ein echter GK-Artikel, kurz & bündig, für meinen persönlichen Geschmack fast zu diplomatisch"
Ich finde GKs Schreibstil zu schade für "nur" nonfiktionale Texte und hoffe, er hat ein Romanmanuskript oder Ähnliches in der Schublade.

Laurenz

1. Dezember 2025 22:06

@FraAimerich ... welche Mittel schweben Ihnen denn so vor, um in den Konflikt zu gehen? Sie dürfen mir gerne eine an die Backe klatschen, aber dann geben Sie wenigstens Ihre überlegenen Strategien zum Besten. @Maiordomus ... Im Falle der Einbürgerung Deutscher in die Schweiz, handelt es nur um einen reinen staatsbürgerlichen Akt, nicht um eine differente Zuwanderung anderer Ethnien, sondern derselbigen. Die Schweiz ist doch nur noch formal neutral, längst ohne Stimmrecht mit der EU assimiliert. Glauben Sie ernsthaft, mzukünftige linke Regimes in Brüssel & Berlin lassen die Schweiz, wie sie ist? Das wäre ein sehr naiver Glaube.

Gracchus

1. Dezember 2025 23:37

@Majestyk
1. Wenn die Situation so ernst ist und Zeit teuer, ist es dann nicht schade drum, Strohmänner abzubrennen? Weder @Maiordomus noch @Fra Aimerich haben doch dafür plädiert, den Remigrationsgedanken aufzugeben.
2. Es soll auch Lustangst am Untergang geben. 
3. Denke ich, dass die derzeitige Immigration und das propagandastische Getöse drumrum Symptom der Identitätskrise sind - deshalb ist Remigration kein Heilmittel diesbezüglich.

Majestyk

2. Dezember 2025 00:27

Während der OB von Gießen befindet, die Stadt habe nicht gebrannt, sondern geleuchtet, sind die Bilder der Ausschreitungen auch im Ausland angekommen und werden entsprechend bewertet.
@ FraAimerich:
Für jemanden, der gegen jeden ihm mißliebigen Teilnehmer austeilt wie ein Preisboxer sind Sie erstaunlich dünnhäutig. Die Antwort auf Ihre Frage lautet nichts. Neujahrsvorsätze sind peinlich. Wenn man etwas ändern möchte, dann sofort oder man kann es bleiben lassen. Sie könnten die besinnlichen Tage aber nutzen, mal darüber nachzudenken, inwiefern Sie selber womöglich Ihre Außendarstellung verbessern könnten. 

RMH

2. Dezember 2025 07:34

In Deutschland leben bereits jetzt über 220.000 ausreisepflichtige Ausländer, also Menschen, die eigentlich sofort gehen müssten. Nur 22,6 % der Asylverfahren enden positiv. Im Oktober 2025 lebten 934.553 Ausländer mit abgelehntem Asylantrag in Deutschland. Ca 1.270.000 ukrainische Kriegsflüchtlinge leben Stand Oktober 2025 in D, für die sich bald die Chance zur Rückkehr ergibt. Alles Zahlen, die man schnell googlen kann. Die Forderung nach "millionenfacher Remigration" hält also einem harten "Faktencheck" durchaus stand und ist, wenn man die üblichen Übertreibungen bei politischen Forderungen, die normal sind, weil man am Ende immer weniger bekommt, als man fordert, berücksichtigt, eigentlich normale, zulässige politische Forderung & Rhetorik. Nichts, worüber man sich aufregen braucht oder die Fordernden für blöd erklären muss. Wenn man nun berücksichtigt, dass "Remigration" eigentlich nur eine Faktenbeschreibung darstellt, die keine Einbahnstraße ist, sondern auch Anreize für die Rückkher von ausgewanderten Deutschen beinhaltet, ja dann ist "millionenfache Remigration" eine komplette Normalforderung, bei der Kumpel Ali, der seit 40 Jahren hier ist, überhaupt nicht angeprochen ist.

RMH

2. Dezember 2025 07:37

Zum Thema Alex Oak: Tim Kellner hat in einem seiner jüngsten Youtube- Beiträge in genialer Weise dessen "Rede" mit einer Rede von F. Brantner, die "Grünen", gehalten in einer Bomberjacke (!), zusammengeschnitten. Danach fragt man sich schon, wer alles sonst noch "Freaks" in der Partei hat. Ich verlinke nicht, das ganze ist leicht bei YT zu finden, ab Minute 7 geht es los. Man wundert sich bei dem AfD- Knaben nur, warum er am Ende dann über 80 Stimmen bekommen hat. Aber die grüne, bomberbejackte Dame bekam bei ihrer Wahl in den Vorstand ja noch mehr Stimmen (auch prozentual betrachtet).

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