… machten staatlich subventionierte Journalisten mit Kontakten zu Linksextremisten Jagd auf weitere Jugendbünde. Besonders ins Visier geraten ist dabei die bündische Gruppe „Sturmvogel“. Die SPD-Fraktion hat zu ihr jetzt eine kleine Anfrage im Bundestag gestellt.
Der Sturmvogel gilt als eine „linke“ Abspaltung der Wiking-Jugend. Da kann man sich schon denken, auf was der Bund in Deutschland reduziert wird. So macht es auch die SPD-Fraktion:
Die Kleine Anfrage dient der öffentlichen Aufklärung über die politischen Hintergründe und Aktivitäten des „Sturmvogels“ sowie sonstiger völkisch-nationalistischer Jugendgruppen des extrem rechten Spektrums. Auch sollen mögliche Defizite im Kampf gegen Indoktrinationsversuche durch rechtsextreme Jugendarbeit hinterfragt und mögliche Verbote der entsprechenden Organisationen angeregt werden.
Das Endziel der Kampagne gegen den Sturmvogel ist also klar definiert: Verbot. Auf dem Weg dahin bedienen sich linke Journalisten und Politiker jener Methoden, die schon bei der HDJ zum gewünschten Ergebnis führten. Im Sommer 2009 begann die Schlammschlacht mit einer pseudowissenschaftlichen Publikation von Journalisten mit Kontakten ins linksextreme Milieu namens „Wer trägt die schwarze Fahne dort“, die durch das Familienministerium subventioniert wurde. In dieser Broschüre wird die Gefahr, die vom Sturmvogel und anderen Bünden ausgehen soll, herausgestellt und fleißig „name dropping“ betrieben.
Weiter ging es mit der versuchten Kriminalisierung der Veranstaltungen des Sturmvogels. Über Silvester führte dieser ein Jugendlager in Mecklenburg-Vorpommern durch. Journalisten informierten den Betreiber der Jugendherberge über die „rechtsextremen Gäste“ und dieser schaltete daraufhin die Polizei ein. Schlußfolgerung: Wo die Polizei auftaucht, sind Kriminelle am Werk.
„Das rechte Zeltlager im Verborgenen“ war dann Mitte Januar der Grund für die ZEIT, das Thema größer aufzuziehen. Inzwischen sind wir an jenem Punkt der Kampagne angelangt, wo die SPD-Fraktion unter Berufung auf diese Medienberichte staatliches Handeln einfordert.
Bereits kurz nach dem Bericht in der ZEIT habe ich dem Sturmvogel mitgeteilt, daß ich gerne über die Kampagne gegen sie schreiben möchte und ihnen selbstverständlich die Möglichkeit biete, Klartext zu reden. Daran hatten die Verantwortlichen aus gutem Grund kein Interesse mehr. Seine Öffentlichkeitsarbeit hatte der Sturmvogel also eingestellt und Anfang Januar seine Internetseite abgeschaltet.
Eine sorgfältige Arbeitsweise vorausgesetzt, müssen auch andere Journalisten Anfragen an den Sturmvogel gestellt haben. Eine Stellungnahme des Bundes habe ich aber bisher in keinem Bericht gefunden. Was soll ein Journalist, der einen objektiven Bericht zustande bringen möchte, nun darüber denken? Wenn sich der Sturmvogel zu den gemachten Vorwürfen nicht äußert, dann muß doch etwas dran sein, oder? Wer nichts zu verbergen hat, kann schließlich reinen Gewissens mit mir sprechen. Aber so einfach ist es nicht, wenn die “Herrschaft des Verdachts” durchgesetzt wird: Jede Äußerung würde als ein Verbergen, jede Harmlosigkeit als Mimikry gewertet.
Da ich selbst in der Bündischen Jugend aktiv bin, kenne ich einige Sturmvögel flüchtig. Es handelt sich um völlig normale Menschen, die gerne wandern, singen und tanzen. Extreme politische Meinungen sind mir bei ihnen nicht aufgefallen. Keiner der Sturmvögel erschien mir überhaupt besonders politisch, eher völkisch, jedenfalls authentisch.
Um mal bei den persönlichen Eindrücken zu bleiben: Sturmvögel habe ich noch nie „extremistisch“ erlebt. Ich kenne aber eine Reihe von CDU-Mitgliedern, die zu fortgeschrittener Stunde durch das Intonieren des Horst-Wessel-Liedes darauf aufmerksam machen müssen, wie steil sie doch sind.