Bei statistischen Untersuchungen, egal ob mit morphologischen oder genetischen Merkmalen, kann man die Menschen zu nahezu 100 Prozent ihren jeweiligen Herkunftsgruppen richtig zuordnen. Jüngst ergab eine Untersuchung, die die Zugehörigkeit von 3.636 Amerikanern zu empirisch ermittelten genetischen „Clustern” mit ihrer ethnisch-rassischen Selbstzuordnung verglich, bei nur fünf Individuen (0,14 Prozent) eine Nichtübereinstimmung.
Dennoch sind die Populationsunterschiede recht gering, wenn man sie mit er Variabilität zwischen den Individuen innerhalb der Populationen vergleicht. Sie tragen nur zu etwa 10 bis 15 Prozent zur Gesamtvariabilität bei, während etwa 85 Prozent der Variabilität auf den Unterschieden zwischen den Individuen innerhalb der Populationen beruhen. Dieser Wert von 10 bis 15 Prozent ist bemerkenswert gleichbleibend, egal ob man Blutgruppen, verschiedene Arten von DNS-Polymorphismen oder Schädelmaße betrachtet. Für einige politisch korrekte Wissenschaftler ist das der Grund, zu bestreiten, daß es überhaupt Rassen beim Menschen gibt. Allerdings ist die statistische Methode des FST-Index, auf der dieser Wert beruht, durchaus irreführend. Denn er ist ebenso ein Maß für die Heterogenität einer Bevölkerung. Je heterogener eine Bevölkerung ist, desto kleiner erscheinen die Unterschiede zu anderen Bevölkerungen. So ergab zum Beispiel die Berechnung des FST-Index aufgrund von Schädelmaßen süd- und mittelamerikanischer Bevölkerungen mit 24,2 Prozent einen Wert, der um 10 Prozent über dem Wert für die Gesamtmenschheit liegt. Das heißt in diesem Falle aber nicht, daß die Unterschiede zwischen den lateinamerikanischen Populationen größer wären als die zwischen den Hauptrassen des Menschen, sondern lediglich, daß die regionalen Bevölkerungen in Süd- und Mittelamerika in sich homogener sind. Neuere genetische Untersuchungen zeigen, daß die Rassenunterschiede erheblich größer sind, wenn man nicht die Gene selbst, sondern deren Umsetzung durch regulatorische Gene vergleicht (Genexpression).
Die Europäer sind Europide. Das heißt, sie gehören zu einer der drei Großrassen oder Rassenkreise, in die sich die geographische Typenvielfalt des Menschen untergliedern läßt. Die Europiden sind vor allem durch eine charakteristische, reliefreiche Physiognomie mit im Verhältnis zum Hirnschädel kleinem Gesicht, tiefliegenden Augen, vorspringender schmaler Nase, kleinen Wangenknochen und tiefen Wangengruben charakterisiert. Es besteht eine Tendenz zur Aufhellung der Farben, die aber nicht bei allen regionalen Subtypen der Europiden gleich stark ausgeprägt ist. Zu den Europiden gehören auch die Bewohner Nordafrikas und des Nahen und Mittleren Ostens. Sie unterscheiden sich deutlich sowohl von den Negriden in Afrika als auch von den Mongoliden in Asien. Zum weiteren Umfeld der Mongoliden gehören auch die Ureinwohner Amerikas (Indianide). Außerdem gibt es einige Gruppen, die nicht zu den drei Rassenkreisen gehören, wie die Ureinwohner Australiens (Australide), die Weddiden in Südasien und die Khoisaniden in Südafrika. Diese Gliederung, die auf den sichtbaren morphologischen Merkmalen beruht, ist, trotz gelegentlich anderslautender Äußerungen von Genetikern, durch die genetischen Merkmale nicht nur im Großen, sondern vielfach auch im Detail bestätigt worden.
Die Rassenunterschiede sind nicht nur äußerlicher Art. Es gibt Unterschiede in der Anatomie des Skeletts einschließlich Händen und Füßen und entsprechend von Gang und Bewegung, der Lage und Größe innerer Organe, des Verlaufs kleinerer Gefäße, Muskeln und Nerven, bei physiologischen Parametern wie Hormonen, Grundumsatz und Wärmeregulation, ja selbst in der Furchung der Großhirnrinde. Selbst die Chromosomen zeigen unter dem Mikroskop erkennbare Unterschiede in ihrer Bandenstruktur und Gestalt.
Obwohl alle Rassen einer einzigen Art des Homo sapiens angehören, haben sie sich nicht alle in gleichem Maße vom archaischen Homo sapiens der Altsteinzeit entfernt. Menschheitsgeschichtlich alte, archemorphe Merkmale – früher nannte man sie primitive Merkmale -, wie allgemeine Knochengrobheit, ein großer Gesichts- und im Verhältnis dazu kleiner Hirnschädel, eine niedrige, fliehende Stirn, betonte Überaugenwülste, massige Wangenknochen, Prognathie des Untergesichts oder große Zähne finden sich in unterschiedlicher Häufigkeit auch noch in heutigen Populationen. Archemorphe Merkmale haben sich vor allem in Randlagen und Rückzugsgebieten erhalten, wie zum Beispiel bei den Australiden, die die am stärksten archemorphe rezente Gruppe darstellen. Der Schädel eines australischen Ureinwohners, in Europa ausgegraben, würde in die jüngere Altsteinzeit vor mehr als 10.000 Jahren datiert werden. Versuche, den Homo sapiens statistisch aufgrund von Schädelmaßen bei Ausschluß aller Neandertaler- und Homo erectus-Funde zu definieren, scheiterten daran, daß dabei neben prähistorischen Vertretern des Homo sapiens auch die rezenten Australiden ausgegrenzt wurden. Außer den Australiden, die eindeutig die archemorphste Rasse darstellen, gehören die ihnen nahestehenden Melanesiden, die Ainuiden, die Weddiden, die Eskimiden, die Fuegiden (Feuerlandindianer) und die Khoisaniden zu den altertümlicheren Menschenformen.
Allen diesen Gruppen ist gemeinsam, daß sie auf sehr alten kulturellen Entwicklungsstufen verharrten und schon vor Ausbreitung der Europäer von ihren kulturell und biologisch progressiveren Nachbarn in unwirtliche Regionen abgedrängt worden sind. Die Australier, die Feuerlandindianer, die Wedda auf Ceylon, die Negritos auf den Andamanen und die afrikanischen Buschmänner lebten als nicht seßhafte Jäger und Sammler noch bis vor wenigen Generationen in tiefer Altsteinzeit.
Die allgemeinen Entwicklungstendenzen des Homo sapiens, die diesen von seinen stammesgeschichtlichen Vorgängern, dem Neandertaler und dem Homo erectus unterscheiden, wie die Zunahme der Schädelkapazität, die allgemeine Grazilisierung des Knochenbaues, die Verkleinerung von Kiefer und Gebiß und die Abnahme des Sexualdimorphismus, haben sich bei den verschiedenen geographischen Populationen in unterschiedlich starkem Maß fortgesetzt. Dabei sind neomorphe Formen vermehrt in den Bevölkerungen der großen Kontinente aufgetreten, wo schon aufgrund der größeren Menschenzahl das Auftreten vorteilhafter Mutationen wahrscheinlicher war. Auch zwischen den drei Großrassen gibt es in dieser Hinsicht Unterschiede. Während die Europiden und die eigentlichen Ostasiaten, die Siniden, sich am weitesten von den stammesgeschichtlich alten Formen entfernt haben, weisen die Palämongoliden in Südostasien und die Negriden Afrikas vergleichsweise mehr archemorphe Merkmale auf. Die zeigen sich zum Beispiel in gröberen Proportionen und morphologischen Besonderheiten des Gesichtsskeletts wie großen Wangenknochen, Prognathie, flachen Wangengruben und großen Zähnen. Auch die Hirnschädelkapazität ist kleiner.
Es ist offensichtlich, daß eine enge Korrelation zwischen der biologischen Dimension Archemorphie-Neomorphie und der kulturellen Entwicklungsstufe besteht, die die Völker der verschiedenen Weltregionen vor der Ausbreitung der Europäer erreicht haben. Die progressivsten Formen finden sich dort, wo die Menschen schon früh eine agrarische Lebensweise angenommen und auf dieser Grundlage autochthone Hochkulturen entwickelt haben, wie im Nahen und Mittleren Osten, in Europa und in China. Auch zeitlich läßt sich anhand von Skelettfunden nachvollziehen, wie sich die Menschen in den Hochkulturregionen schon vor Jahrtausenden veränderten, während in jenen Weltregionen, wo sie ihre alten Lebensweisen beibehielten, sie weitgehend unverändert blieben.
Vor diesem Hintergrund erscheint die Diskussion über psychische Rassenunterschiede in einem anderen Licht. Es ist bekannt, daß Charaktereigenschaften und der IQ in einem beträchtlichen Maß durch genetische Einflüsse bedingt sind. Wenn aber auch psychische Strukturen eine genetische Basis haben, unterliegen sie ebenso den populationsgenetischen Gesetzen wie andere Merkmale und sind der Wirkung von Selektion und Gendrift ausgesetzt. Aus diesem Grund besteht eine sehr große theoretische Wahrscheinlichkeit für die Existenz von genetisch bedingten psychologischen Populationsunterschieden. Schon die Wirkung des Zufallsfaktors Gendrift schließt aus, daß die an der Ausprägung psychischer Merkmale beteiligten Genotypen in jeder Bevölkerung gleich häufig vorkommen. Außerdem besteht eine große Wahrscheinlichkeit dafür, daß gerade die psychischen Merkmale eine große Bedeutung für das Überleben und den Fortpflanzungserfolg gehabt haben.
So zwingend die Annahme von Rassenunterschieden bei psychischen Eigenschaften auch ist, so schwierig ist der konkrete Nachweis. Praktisch überall, wo Bevölkerungsunterschiede vorliegen, gibt es auch kulturelle Einflüsse, die als Erklärung herangezogen werden können. Einem Nachweis kommen wohl die Untersuchungen von Daniel G. Freedman an Neugeborenen verschiedener Rassen am nächsten. Er und seine Schüler haben seit den späten sechziger Jahren in San Francisco mit Babys unterschiedlicher rassischer Herkunft in den ersten 48 Stunden nach der Geburt Verhaltenstests durchgeführt. Um pränatale Beeinflussungen auszuschließen, wählten sie Mütter aus, die gleichaltrig waren, gleich viele Geburten hinter sich hatten, derselben Sozialschicht angehörten, dieselbe Schwangerschaftsberatung und während der Entbindung die gleichen Medikamente erhalten hatten. Freedman fand erhebliche Verhaltensunterschiede. Die Neugeborenen chinesischer Herkunft erwiesen sich als passiver und weniger leicht erregbar als die europäischer Herkunft.
Die europiden Säuglinge unterlagen in ihren Stimmungen größeren Schwankungen und reagierten stärker auf Störungen ihres Wohlbefindens oder auf akustische oder optische Reize. Negride Säuglinge waren ähnlich reizbar wie die europiden, zeigten aber vor allem stärker entwickelte motorische Fähigkeiten, viele von ihnen konnten schon bei der Geburt den Kopf hochhalten. Die Ergebnisse Freedmans wurden durch weitere Untersuchungen später auf andere ethnische Gruppen ausgeweitet. Bei negriden Säuglingen in Afrika sind die Charakteristika amerikanischer Negrider – die bis zu 30 Prozent europide Gene aufweisen – noch ausgeprägter. Säuglinge australischer Ureinwohner haben dagegen ein ganz eigenständiges Merkmalsprofil, zu dem ebenso große motorische Fähigkeiten gehören wie bei den afrikanischen Negriden, aber auch eine ähnliche Passivität wie bei den siniden Mongoliden. Japanische Neugeborene und die nordamerikanischer Navajo-Indianern zeigen ein ähnliches Verhalten wie die chinesischen Säuglinge, letztere übertreffen diese sogar an stoischem Temperament.
Die Weltverteilung des IQ zeigt bekanntlich erhebliche Unterschiede. Der durchschnittliche IQ der autochthonen Bevölkerung (ohne eingewanderte Europäer) beträgt in Ostasien 105, in Europa 100, in Südostasien 90, in Nordafrika, dem Mittleren Osten, Südasien und Amerika 85, in Schwarzafrika 67 und ist am niedrigsten bei Australiern (62) und afrikanischen Buschmännern (56). Diese Differenzierungen werden übrigens durch die methodisch ganz anders gearteten Ergebnisse der kulturvergleichenden Entwicklungspsychologie nach Jean Piaget bestätigt.
Daran, daß hier auch kulturelle und soziale Faktoren eine Rolle spielen, kann kein Zweifel bestehen. Die Frage ist allerdings, ob diese Unterschiede ausschließlich auf kulturellen Ursachen beruhen, wie die politisch korrekte Meinung dazu ist, oder ob auch die Gene dabei eine Rolle spielen. Es ist offensichtlich, daß es eine eindeutige Korrelation sowohl zur biologischen Dimension Archemorphie-Neomorphie als auch zum kulturellen Entwicklungsniveau vor Ausbreitung der Europäer gibt. Unterschiede bestehen auch bei den verschiedenen Teilkomponenten der Intelligenz. So zeigen sowohl die amerikanischen als auch die afrikanischen Negriden eine stärkere verbale als räumlich-visuelle Intelligenz. Bei den Ostasiaten ist es dagegen umgekehrt, die räumlich-visuellen Fähigkeiten sind besser ausgeprägt als die verbalen. Bemerkenswert ist nun, daß die Indianiden daßelbe Intelligenzprofil aufweisen wie die ostasiatischen Mongoliden, mit stärker räumlich-visueller als verbaler Intelligenz. Für die Beteiligung genetischer Faktoren spricht, daß auch bei den Reaktionszeiten entsprechende Unterschiede zwischen Siniden Mongoliden, Europiden und Negriden bestehen. Die sind ein Maß für die neurologische Fähigkeit des Gehirns, einfache Reize zu verarbeiten. Die Mongoliden haben die kürzesten und die Negriden die längsten Reaktionszeiten.
Die Psychologen Richard Lynn und Edward M. Miller sehen in den Anforderungen, die das Eiszeitklima stellte, die Ursache für die höhere Intelligenz der Siniden und der (westlichen) Europiden. Das Leben in den nördlichen Breitengraden unterlag einem größeren Selektionsdruck als in den tropischen oder subtropischen Regionen. Während in den warmen Regionen Afrikas und Südasiens die Menschen mehr Sammler als Jäger waren, standen sie in den nördlichen Regionen vor den kognitiven Problemen, die die Jagd auf große Säugetiere im offenen Grasland stellte. Ebenso waren hier die Erfordernisse und Schwierigkeiten bei der Herstellung von Behausung und Kleidung und der Entfachung und Hütung des Feuers größere. Archäologen haben gezeigt, daß Jäger und Sammler in tropischen und subtropischen Regionen mit nur etwa 10 bis 20 Werkzeugen auskamen, während die in nördlichen Regionen zwischen 25 und 60 benötigten. Im Norden waren schon die Jäger und Sammler darauf angewiesen, Lebensmittel zu bevorraten, um den Winter zu überleben. Alle diese Anforderungen erzeugten einen verstärkten Selektionsdruck in Richtung auf kognitive Fähigkeiten.
In der Folge wird der erst einmal erreichte kulturelle Fortschritt selbst die Evolution kognitiver Fähigkeiten begünstigt haben. Er ermöglichte, daß der ständige Selektionsdruck in Richtung Robustizität abnahm und sich grazilere Typen durchsetzten. Das häufige Vorkommen kleiner körperlicher Defekte wie Kurzsichtigkeit, Farbsehstörungen und Deformationen der Nasenscheidewand in der europäischen und ostasiatischen Bevölkerung bezeugt das Nachlassen des Selektionsdruckes, den der Zwang zum Überleben unter naturnahen Bedingungen ausgeübt hatte. Differenziertere arbeitsteilige Sozialstrukturen erlaubten die Erhaltung von Sonderbegabungen. Der Fortpflanzungserfolg belohnte zunehmend ein Sozialverhalten, das an eine komplexe Gesellschaft angepaßt war. Der Verlust motorischer Fähigkeiten bei Mongoliden und Europiden erscheint so als das Ergebnis der nachlassenden natürlichen Selektion. Gleichzeitig liegt es nahe, die Friedfertigkeit und geringe Provozierbarkeit sowie den hohen IQ der ostasiatischen Mongoliden als Anpassungen an das Leben in einer zivilisierten Großgesellschaft zu interpretieren. Ebenso dürfte die somatische und psychologische Entsexualisierung der Europiden und Siniden gegenüber den Negriden (Hormonspiegel, Hodengröße usw.) nicht, wie der kanadische Psychologe J. Philippe Rushton glaubt, auf unterschiedlichen soziobiologischen Fortpflanzungsstrategien im Sinne der r- und K‑Strategie, sondern auf der durch den kulturellen Fortschritt veränderten sexuellen Selektion beruhen (Bekleidung, Heiratsregeln).
Jüngste genetische Untersuchungen haben im menschlichen Genom Hinweise darauf gefunden, daß sich die Selektion in den letzten 40.000 Jahren und vor allem seit der letzten Eiszeit vor etwa 10.000 Jahren erheblich verstärkt hat. Es gibt weiterhin Hinweise darauf, daß die Veränderungen bei Europäern und Ostasiaten stärker waren als bei Afrikanern. Dabei sind vier Fünftel der evoluierten Gene rassenspezifisch, und nur ein Fünftel findet sich bei allen Menschen. Ein großer Anteil der durch die Selektion veränderten Gene betrifft das Gehirn und das Nervensystem. So zum Beispiel das Mikrocephalin-Gen und das ASPMGen, die beide die Hirnentwicklung steuern. Beide zeigen eine deutliche geographische Korrelation mit der Gehirngröße und dem IQ. So findet sich zum Beispiel das progressive Mikrocephalin-Allel bei Negriden mit nur 22 Prozent erheblich seltener als bei Europäern und Ostasiaten (unter 80 Prozent).
Bislang wissen wir nicht, wie groß der Beitrag der Gene zu den kognitiven Bevölkerungsunterschieden wirklich ist. Es ist möglich, daß er nur eine unbedeutende Rolle spielt. Aber auch das Gegenteil ist möglich. Erst die Aufklärung über die molekulargenetischen Grundlagen der kognitiven Fähigkeiten wird uns Klarheit verschaffen. Spätestens dann wird es nicht mehr ausreichen, das Thema zu tabuisieren, und es stellt sich die Frage, wie eine freiheitliche und der Menschenwürde verpflichtete Gesellschaft mit diesem Wissen umgeht.