Martina Krogmann leistet der SPD-Mann Mathias Brodkorb (Mecklenburg-Vorpommern) dem JF-Redakteur und CDU-Mann Hinrich Rohbohm unerwartet Schützenhilfe.
Hier eine schöne Passage, die Brodkorb unter dem Eindruck der Lektüre sämtlicher Rohbohm-Artikel aus der JF schrieb:
Und weil man in all’ den Beiträgen Rohbohms ebenfalls nichts finden kann, was so anstößig wäre, dass dies eine Entbindung von öffentlichen und Parteiämtern rechtfertigen könnte, stürzt man sich nun auf seinen Hinweis, dass Frau Kanzlerin in ihrem früheren Leben immerhin selbst „eine FDJ-Sekretärin für Agitation und Propaganda” gewesen sei. Ja, tut die Wahrheit denn schon so sehr weh? Keine Frage: Zahlreiche der von Rohbohm verantworteten Artikel atmen einen konservativen Geist, der rechts von der Merkel-Union steht, aber angesichts des „inhaltsleere(n) Niemandsland(es)” (Rohbohm), das Frau Merkel so virtuos verkörpert, ist das ja nun wahrlich keine Leistung mehr.
Und dann zur Selbstrechtfertigung:
Jetzt mögen Sie sich fragen, warum ausgerechnet eine Soze aus der mecklenburgischen Provinz Ihnen einen solchen Brief schreibt. Nein, keine Angst. Ich bin kein Kumpel von Herrn Rohbohm. Ich kenne den Mann nicht einmal. Ich tue dies letztlich lediglich aus einem vitalen Interesse am Selbsterhalt. Denn, seien wir einmal ehrlich, unter den Strukturmechanismen, unter denen heute Rohbohm und Krause leiden, litten noch vor einigen Jahrzehnten Linke – z.B. unter Axel Springer und Co. Seinerzeit reichten lange Haare, um als Bolschewist oder RAF-Terrorist zu gelten. Es könnte also auch alles wieder anders kommen.
Wir werden sehen, wie wirkungsvoll diese Schützenhilfe ist – vor allem, in welche Richtung sie ihre Wirkung entfaltet. Denn Brodkorb zeigt in seinen eigenen Beiträgen und in denen seines Musterschülers Robert Scholz auf der Internet-Seite endstation-rechts.de eine für Politiker seltene und gefährliche Unabhängigkeit. Schön süffisant etwa Scholzens Qualen bei der Lektüre eines Erzeugnisses der intellektuellen Antifa.
Sezession hat sich vor einigen Monaten mit Brodkorb beschäftigt, Wiggo Mann griff damals zur Feder. Wird er recht behalten? Die Ostsee-Zeitung berichtete im Februar, daß Brodkorb nicht mehr für den Landesvorstand seiner Partei kandidieren wird. Dies wäre erneut ein Beweis dafür, daß sich im politischen Wettlauf nur derjenige auf Dauer wohlfühlt, dessen Gehirn aus wenigen Schubladen besteht.
Aber nicht, daß wir den Politiker Brodkorb jetzt unterschätzen. Rohbohm ist die weiße Billard-Kugel: Eingelocht werden soll Martina Krogmann. Die Kugeln rollen noch …