schönen Rechten aufnehmen. Aber ein gewichtiger Grund sprach dafür, ihn schon jetzt einzuwechseln: Ellen Kositza und ich wechseln uns am Sonntag für 10 Tage aus, um die Semana Santa, die spanische Karwoche, in Sevilla zu verbringen. Die neuen Autoren werden für diesen Zeitraum die Träger des Kampfes.
Mit Stefan Scheil stößt einer der besten Kenner der Diplomatiegeschichte des 20. Jahrhunderts zu uns. Jüngst hat er in meinem Verlag die ebenso luzide wie schlagende Schrift Revisionismus und Demokratie veröffentlicht, und für Sommer ist ein Buch über die Kriegspläne Polens zwiwchen 1918 und 1939 geplant.
Für die Sezession verfaßte Scheil 2005 seinen ersten großen Beitrag: Es ging zum 60. Jahrestag der deutschen Niederlage um das Thema 1945 als Datum der Staatengeschichte. Mit der Deutungshoheit linker Geschichtspolitiker beschäftigte sich Scheil in einem Beitrag über den “Historikerstreit”, den er eine Form der Herrschaftsausübung nennt. Und 2007 skizzierte Scheil den polnischen Nationalismus als eine Konstante der Diplomatiegeschichte des 20. Jahrhunderts.
Wir wissen nicht, wann und wie die Revisionen eines Historikers wie Scheil Eingang in die “offizielle” Debatte erhalten. Zuletzt zeigte Scheil in der Sezession etwa in seinem Beitrag über die Moral des Bombenkrieges, wie ausgewogen und unnachgiebig zugleich eine historische Bewertung sein sollte.