“Stolz darauf, daß Weyhe bunt ist”: Verschleierungsversuche im Fall Daniel S. (Kirchweyhe)

Nach der Tötung von Daniel S. durch eine Gruppe türkischer Jugendlicher in Kirchweyhe bei Bremen...

began­nen Poli­tik, Behör­den und Medi­en mit weni­gen Aus­nah­men unmit­tel­bar nach Bekannt­wer­den des Vor­falls damit, des­sen eth­ni­schen Kon­text zu ver­schlei­ern. Man sorg­te sich offen­sicht­lich sehr über eine mög­li­che The­ma­ti­sie­rung der Täterherkunft.

Denn die­ser Bezug paßt nicht das poli­ti­sche Kon­zept der bun­ten, viel­fäl­ti­gen, durch Zuwan­de­rung kul­tu­rell berei­cher­ten Gesell­schaft, in der allen­falls deut­scher Ras­sis­mus das fried­li­che Zusam­men­le­ben stört. Lokal- und Lan­des­po­li­tik, die Poli­zei, Kir­chen, gro­ße Tei­le der Medi­en sowie links­extre­me Anti­fa­grup­pen bil­de­ten daher eine geschlos­se­ne Front “gegen Rechts”, und stell­ten auch ihren öffent­li­chen Umgang mit dem Vor­fall unter die­ses Motto.

Die Anspra­che der eth­ni­schen Dimen­si­on des Gesche­hens und des dahin­ter ste­hen­den Mus­ters migran­ti­scher Gewalt gegen Deut­sche wur­de dabei als “ras­sis­tisch und aus­län­der­feind­lich” defi­niert. Die Vor­fäl­le sei­en, anders als etwa die mut­maß­li­chen NSU-Mor­de, auf rein indi­vi­du­el­ler Ebe­ne zu betrach­ten.  Erwünscht war eine “far­ben­blin­de” Inter­pre­ta­ti­on des Vor­falls, wie sie eine Lokal­zei­tung in den Vor­der­grund stell­te, die eine als “beschämt” vor­ge­stell­te Mut­ter mit dem wenig ana­to­lisch klin­gen­den Namen Kirs­ten Koerd mit den Wor­ten zitier­te: “Was haben wir als Eltern-Gene­ra­ti­on nur großgezogen?”

Die Poli­zei­in­spek­ti­on Diep­holz erklär­te, es han­de­le sich um einen “Ein­zel­fall”, obwohl der mut­maß­li­che Haupt­tä­ter bereits durch ande­re Gewalt­de­lik­te auf­ge­fal­len war. Der Chef­re­dak­teur einer Lokal­zei­tung spe­ku­lier­te, daß es sich bei den Tätern ja auch um Deut­sche han­deln kön­ne. Gleich­zei­tig sprach er vom “Fluch des Inter­nets”, weil sich dort die ursprüng­lich ein­zi­ge Mel­dung, die den eth­ni­schen Hin­ter­grund der Täter erwähnt hat­te, “unkon­trol­liert” hät­ten ver­brei­ten kön­nen. Der für das SPD-nahe Pro­jekt “End­sta­ti­on Rechts” schrei­ben­de Akti­vist Marc Brand­stet­ter stör­te sich eben­falls an soviel Trans­pa­renz und dia­gnos­ti­zier­te der bei Bild.de erschie­ne­nen Mel­dung, wel­che die Täter als “Süd­län­der” iden­ti­fi­zier­te und deren Ver­hal­ten als “bru­tal” bewer­te­te, eine “Spra­che, mit der sich auch die NPD  iden­ti­fi­zie­ren kann.”

Die SPD erklär­te zum Vorfall:

Es spie­le aber kei­ne Rol­le, wel­cher Her­kunft Opfer oder Täter sei­en. Zwei Men­schen haben indi­ví­du­ell gehan­delt, und eine ras­sis­tisch oder aus­län­der­feind­lich moti­vier­te Betrach­tung der Vor­komm­nis­se ver­bie­te sich von selbst.

Sehr ähn­lich äußer­ten sich der SPD-Bür­ger­meis­ter von Wey­he, Frank Lem­mer­mann, sowie Pas­tor Hol­ger Tietz, der den mit der Aus­rich­tung einer Kund­ge­bung beauf­trag­ten “Run­den Tisch gegen Rechts” der Stadt reprä­sen­tiert und beton­te, daß die Tat “nichts mit der Her­kunft von Opfer und Täter zu tun” gehabt hät­te. Er sei “stolz dar­auf, dass Wey­he bunt ist”. Nicht näher definierte“Störungsversuche” der Kund­ge­bung wur­den laut Poli­zei “kon­se­quent unter­bun­den”, wobei Anti­fa-Akti­vis­ten unter­stüt­zend zur Sei­te stan­den. Das Opfer wur­de unter­des­sen mit Nazi-Vor­wür­fen überzogen.

Der Groß­teil der beglei­ten­den Medi­en ver­schwieg Kri­tik am Umgang mit dem Vor­fall oder stell­te die­se nur ver­zerrt dar. Wenn Kri­tik über­haupt zitiert wur­de, dann nur in Form über­stei­ger­ter Kom­men­ta­re, die irgend­wo im Inter­net erschie­nen waren. Es soll­te offen­bar der Ein­druck erweckt wer­den, als sei jeg­li­cher Wider­spruch gleich­be­deu­tend mit “Haß”.

Den eth­ni­schen Kon­text des Vor­falls konn­te jedoch auch Dirk Bai­er vom poli­tik­na­hen Kri­mi­no­lo­gi­schen Insti­tut Nie­der­sach­sen in einem anläß­lich des Vor­falls geführ­ten Gespräch nicht ganz leugnen:

Wir stel­len tat­säch­lich fest, dass Jugend­li­che mit mus­li­mi­schem Hin­ter­grund, ins­be­son­de­re tür­kisch-stäm­mi­ge Jugend­li­che, Jugend­li­che aus nord­afri­ka­ni­schen oder ara­bi­schen Län­dern, aber auch Jugend­li­che aus dem ehe­ma­li­gen Jugo­sla­wi­en, die zum Teil mus­li­mi­schen Hin­ter­grund haben, eine bis zu drei Mal höhe­re Gewalt­ra­te haben als die ein­hei­mi­schen deut­schen Jugendlichen.

Bai­er weiß jedoch, was poli­tisch von ihm erwar­tet wird:

Grund ist aber nicht der Umstand Tür­ke oder Mus­lim zu sein, son­dern die damit ver­bun­de­nen Schwie­rig­kei­ten im Leben.

Gemäß den in den Sozi­al­wis­sen­schaf­ten vor­herr­schen­den Dog­men wird dort neben eth­no­kul­tu­rel­len Grup­pen­un­ter­schie­den im Sozi­al­ver­hal­ten jeg­li­cher Ein­fluß auf mensch­li­ches Ver­hal­ten geleug­net, der sich nicht als Legi­ti­ma­ti­on für sozi­al­staat­li­che Ein­fluß­nah­me ver­wen­den läßt. Im Grun­de ver­tritt Bai­er die The­se, daß es kei­nen Zusam­men­hang zwi­schen Kul­tur und Sozi­al­ver­hal­ten gibt, was ange­sichts der empi­risch meß­ba­ren Unter­schie­de des Sozi­al­ver­hal­tens von Men­schen unter­schied­li­cher Kul­tu­ren absurd ist und sich als “wis­sen­schaft­li­che” The­se nur des­halb hal­ten kann, weil die Mög­lich­keit zum Wider­spruch in die­sem Bereich offen­bar nicht gege­ben ist oder nicht wahr­ge­nom­men wird. “Armut” oder die erwähn­ten “Schwie­rig­kei­ten im Leben” sind im aka­de­misch ver­bräm­ten Akti­vis­mus eine Uni­ver­sal­erklä­rung für jeg­li­che Auf­fäl­lig­keit. Alter­na­tiv wird Migran­ten­ge­walt allen­falls noch als “Rück­ga­be von Dis­kri­mi­nie­rungs­er­fah­run­gen” erklärt.

Folgt man den Aus­sa­gen von Poli­tik, Medi­en, Kir­chen und Wis­sen­schaft, dann gibt im Zusam­men­hang mit der Tötung von Dani­el S. außer deut­schem Ras­sis­mus und man­geln­der Aus­stat­tung des Sozi­al­staa­tes also kei­ne erwäh­nens­wer­ten Pro­ble­me. Das Vor­ge­hen gegen die Äuße­rung ande­re Inter­pre­ta­tio­nen des Gesche­hens offen­bart jedoch eine zuneh­men­de Unsi­cher­heit dar­über, ob die­ses Erklä­rungs­mus­ter von der Öffent­lich­keit ohne mehr oder weni­ger auto­ri­tä­re Begleit­maß­nah­men noch akzep­tiert wird. Anstatt die immer deut­li­cher sicht­ba­ren Fehl­ent­wick­lun­gen im Bereich Zuwan­de­rung und Inte­gra­ti­on anzu­er­ken­nen und zu kor­ri­gie­ren, geht man zuneh­mend dazu über, die Anspra­che die­ser Fehl­ent­wick­lun­gen zu unterbinden.

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Kommentare (56)

OG d.R.

17. März 2013 20:46

„Stolz darauf, daß Weyhe bunt ist“, sagt das farbenblinde Establishment.

Inselbauer

17. März 2013 21:10

Der speckige Pfarrer von Weyhe hat sich mit den Salafisten um Sven Lau nach der Veranstaltung in eine launige Unterhaltung eingelassen, in der man für diese Konvertiten, die unsere Feinde sind, richtiggehende Sympathien entwickelt. Ein Video zu dieser Begegnung ist bei Youtube zu sehen.
Es muss an dieser Stelle auch ganz klar gesagt werden, dass im Rahmen der Regulierung der Trauerveranstaltung eine Zusammenarbeit zwischen der Polizei, dem Verfassungsschutz und scheinbar "freien" Antifakräften zu beobachten war. Im Netz wurde mit Sockenpuppen der Popanz der Gewaltbereitschaft an die Wand gemalt.
Interessant auch, dass der wegen Körperverletzung und Vereitelung vorbestrafte Extremist Lau mit seinen Freunden diese genauso alberne wie brutale DDR- Gesichtskontrolle überstanden hat und zum Pfarrer vorgedrungen ist (...)

Kurt Schumacher

17. März 2013 22:00

Zum ersten Mal in meinem Leben muß ich sagen: "Ich schäme mich, Deutscher zu sein." Ich schäme mich für die deutsche Bevölkerung von Kirchweyhe. "Wir sind die Niedersachsen, sturmfest und erdverwachsen"...? Es war einmal.

Kirchweyhe, ein ganzes deutsches Dorf von allen guten Geistern verlassen, wie in einem amerikanischen Zombiefilm, "Bodysnatchers" oder "Landung der Marsmenschen", sie sehen noch aus wie wir, aber unheimliche Strömungen haben von ihren Gehirnen Besitz ergriffen. Selbst die Mutter des getöteten Deutschen repetiert immer wieder nur die Phrasen: "Wir lieben Ausländer. Der Junge liebte doch Ausländer. Wir lieben Ausländer."

Das ist unheimlich.

Kirchweyhe hatte die Chance, als Dorf der deutschen Zivilcourage einmal Gesicht zu zeigen. Ich rede nicht von Gewalt - nur von freier Meinungsäußerung! Die deutsche Dorfgemeinschaft hat versagt. Schweigen wir von dem optisch und habituell an Wolfgang Thierse erinnernden Dorf-Bürgermeister. Aber die Menschen, die deutschen Menschen?! Warum lassen sie sich das alles gefallen, warum steht nicht einer auf, ein einziger wenigstens, und sagt seine ehrliche Meinung? Vor wem oder wovor haben sie denn alle Angst?!

Olaf

17. März 2013 22:06

In Nordwestdeutschland scheint dieses Gutmenschentum besonders ausgeprägt zu sein, das hat sich wohl bis in den Libanon herumgesprochen.
Die Miris sind ja die Bürgermeister in Bremen nahe Kirchweyhe.

Schnippedilderich

17. März 2013 22:20

Diese offenkundig rassistisch grundierte Freveltat, verdient nicht die zu erwartende weiche Reaktion unserer pervertierten Justiz, sondern eine
Antwort auf ähnlich primitive also muslimische Art:
Unsere verweichlichten Discojünglinge müssen öfters Fitnessstudios aufsuchen, sonst lernen sie den kommenden Bürgerkrieg nur vom Monitor über ihrem Hospitalbett kennen.

Kurt Schumacher

17. März 2013 22:42

P.S. Selbstverständlich wäre es denkbar, daß der eine oder andere Dorfbewohner ehrlich an die offizielle Meinung glaubt. Aber doch nicht alle auf einmal?! Was mich so bestürzt hat, war die zombiehafte Einmütigkeit der Leute. Alle sind einer Meinung, das gibt's doch doch garnicht?!

Chris

17. März 2013 22:46

"Ich habe es für unmöglich gehalten, dass es zu so einer Tat kommt“, gestand der Bürgermeister

Es gibt also erste Fortschritte!

rundertischdgf

17. März 2013 23:51

Eine Bürgerin befragte auf www.abgeordnetenwatch.de die Volksvertreterin Merkel, was sie zu dieser Gewalttat zu sagen habe?

https://rundertischdgf.wordpress.com/2013/03/17/fundsache-eine-frage-an-die-volksvertreterin-merkel/

Jan

18. März 2013 00:22

google deutschland zensiert übrigens eure schlagzeilen. google schweiz macht das nicht. ich schlage vor, dass ein firefox-plugin für politisch interessierte deutsche programmiert wird, das diese zensur umgeht.

F.K.

18. März 2013 07:30

Ich war nur entsetzt, dass die meisten der Befragten zur Trauer, die doch angebracht war, unfähig schienen und statt dessen bunte und -Hauptsache- antirechte Phrasen absonderten.

Schopi

18. März 2013 08:53

Der Mensch ist ein angepasstes Wesen, jeder, auch der Dümmste, spürt instinktiv die "offizielle" Marschroute. Insofern ist das Internet sogar recht nützlich, gerade auch für diejenigen, welche vordergründig die dort manchmal vorhandene Meinungsfreiheit bekämpfen wollen. Seiten wie PI (oder auch sezession?) u.Ä. sind die zugelassenen "Klagemauern" wo man vor Wut in die Tastatur beissen oder sich darüber sogar übergeben möchte, so ist es sehr oft auch wörtlich nachzulesen. Das ist sehr gesundheitsschädlich, ein Selbstverzehren, solange die Zugriffszahlen unter 1% Bevölkerungsanteil liegen (wie zur Zeit), dient diese Form des "Protestes" sogar den Herrschenden als Beweis für ihre Toleranz, Meinungsvielfalt und Demokratie.

Waldgänger

18. März 2013 09:01

Das Gerede der Kommunalpolitiker und Honoratioren vor Ort ist mit das Widerwärtigste und Schäbigste, was mir seit Monaten untergekommen ist.

Ich frage mich, was am größten ist: Angst oder dumme Verblendung?
Keine Lust darüber noch mehr zu schreiben.

Nick N.

18. März 2013 09:27

Dieses Land gehört bestenfalls auf der Psychiatercouch, schlimmstenfalls ist es todkrank. Schade um die unvergleichliche deutsche Kultur, die selbst von englischsprachigen Historikern als „einmalig schöpferisch" bezeichnet wird. Schade um das einst so stolze deutsche Volk, seine facettenreiche Geschichte und seine organisch gewachsene, liebliche Heimat.

Demo Goge

18. März 2013 09:30

Am Sonnabend, NDR Videotext Überschriften:
Tafel 122:
'Trauer um 25-jährigen in Kirchweyhe'
Tafel 123:
'Kein fremdenfeindlicher Hintergrund'

Es ist nicht auszuschließen, daß sich diese Tat in Kürze in einer Reihe 'rechtsextremer' Verbrechen wiederfindet.

Angesichts derart eklatanter Ungerechtigkeit bei der Be(und auch Ver-)Urteilung von Deutschen und Türken (von mir aus auch Kurden) kann man sich durchaus die Frage stellen, ob entgegen offizieller Beteuerungen tatsächlich 'Integration' das Ziel der Politik ist oder nicht vielmehr durch Sonderbehandlungen die gesellschaftliche Segregation künstlich aufrecht erhalten werden soll, da der Schluß aus der ungleichen Behandlung auf die Ungleicheit der Behandelten ja irgendwie naheliegt.
Dafür spricht auch, das gerade die ethnisch, religiös und kulturell von den Deutschen besonders verschiedenen Türken von der Politik besonders gehätschelt werden; anstatt sich etwa um Einwanderung gut ausgebildeter Osteuropäer zu bemühen.
Und je mehr die GEZ-Propaganda den Glauben an die Nazis 'in der Mitte der Gesellschaft' befeuert, um so mehr werden sich Türken die nach der rassistischen BRD-Ideologie qua Abstammung keine Nazis sein können zum 'Widerstand' ermutigt fühlen.

Rumpelstilzchen

18. März 2013 09:38

- 15.03.2013 16:27 Uhr in der FAZ

Mir als jungem Mann reicht die Leisetreterei langsam!
Fast jeder junge Deutsche insbesondere in Ballungsräumen kennt das aggressive Verhalten vieler junger männlicher muslimischer Migranten. Diese Leute haben vielfach eine zutiefst deutsch und christenfeindliche Grundhaltung und leben diese hier gegen Unschuldige aus. Fast immer provozieren diese Gruppen junger Männer gezielt Streit sei es mit der Frage nach Zigaretten oder Geld oder ein sonstige dumme Bemerkung. Warum gibt einen es Präventionsrat gegen Rechts aber keinen gegen die massive und sehr häufige Gewalt durch junge männliche muslimsche Migranten gegenüber ethnischen Deutschen und anderen Nichtmuslimen. Diese Themen gehören endlich ohne gutmenschliche Dauerscheuklappen auf den Tisch und gelöst. Verdrängen, beschönigen und verschweigen der Realität löst kein Problem. Wenn die Politik endlich diese Probleme lösen würde dann können Neonazis auch nicht solche schlimmen Fälle für ihre Propaganda instrumentalisieren. Hier ist endlich politisches Handeln gefragt."

Dieser Kommentar eines jungen Mannes in der FAZ erhielt fast 1400 Empfehlungen
und kann als programmatischer Text verstanden werden !!!

Ironie des Ganzen:
Nicht Neonazis haben diesen schlimmen Fall instrumentalisiert , sondern ein verwirrter Haufen Journalisten, Provinzpolitiker, deren Weltbild spätestens bei dieser grausamen Tat zusammenbrechen mußte, instrumentalisierten Neonazis . ( Motto: Neonazi verzweifelt gesucht)
Man verhöhnte das Opfer als rechts, hofierte Pierre Vogel, versprach die Bestrafung des Opfers.
Kirchweyhe ist schon jetzt zu einem Markstein geworden.

fnord

18. März 2013 09:49

Auch wenn man den zu beobachtenden manische Exorzismus der üblichen Verdächtigen nur mit Kopfschütteln quittieren kann, darf man nicht vergessen, daß die Medien dieses Bild transportieren sollen - Auftrag ausgeführt. Wenn demnächst mal ein Bereicherer auf die Mütze bekommt, wird ihr Auftrag sein, Weyhe als braunen Fleck auf der Landkarte zu präsentieren - und auch diesen werden sie dann ausführen. Wer einmal insbesondere beim Fernsehen hinter die Kulissen auf einen Schnittplatz blicken konnte, sollte, äußerst schlicht und wenig ergreifend, nichts glauben, insbesondere keine politischen Meldungen.

Jan

18. März 2013 09:55

viele aus Weyhe hatten sogar Angst, überhaupt zu der Veranstaltung zu erscheinen. Diese extreme Ängstlichkeit, wie mein sie sonst nur bei Rehen o.ä. findet, scheint ja unter Deutschen sehr üblich zu sein. Woher kommt diese extreme Ängstlichkeit? Vor 60 Jahren haben sich viele jungen Männer noch freiwillig den Russen entgegen gestellt. Meine Mutter hat, als sie eine Heranwachsende war, jeden Jungen verprügelt, der ihr an die Wäsche ging.

Andreas R.

18. März 2013 09:56

Daniel S. ist ein weiteres Opfer der Multikultiideologie. Wie ich hörte, haben sie die Mörder selbst in den Bus zur Mitfahrt eingeladen. Der Generation von Daniel S. wurden die natürlichen Schutzinstinkte permanent aberzogen. Normalerweise hat man ein Gefühl dafür, mit welchen Bevölkerungsgruppen man gut auskommen kann und mit welchen nicht. Wen man zu sich einladen kann, und wen man lieber draussen lässt. Den jugendlichen wurde eingehämmert das diese gesunden Instinkte falsch und blosse Hirngespinste sind. Fällt man auf diese Doktrin herein, kann das tödlich enden.

Wie der Autor schon sagte, besteht das irrationale Weltbild, das heute vermittelt wird, aus der schwachsinnigen Idee das alle Menschen gleich sind und das ein Zusammenleben verschiedenster Kulturen höchstens durch die pöhsen Deutschen Rassisten gestört wird. Wie gefährlich ein solcher Irrglaube sein kann, sieht man auch am Fall der vergewaltigten Radfahrer-Touristin in Indien. Wer ernsthaft glaubt, das man in solchen Ländern einfach so zu zweit spazieren fahren kann, wie in einem deutschen Park, der geht ein gefährliches Risiko ein.

Inselbauer

18. März 2013 10:45

@ Schopi
Diese "strukturalistischen" Ausreden stammen aus der Mottenkiste des Trotzkismus und sind unter diesen Bedingungen höchstens Ausflüchte von Feiglingen. Sogar die Linken haben diese Kybernetikphrasen längst satt

Gottfried

18. März 2013 10:52

@ Jan

"Woher kommt diese extreme Ängstlichkeit?"

Für jeden, der leben will, kann der Ausgangspunkt nur sein "Ich will". Zunächst kein geistiges "Ich will", sondern ein instinktives. Als nützlicher Sklave zu meinen Diensten darf der Verstand nun aber gerne hinzukommen. Die Evolutionsbiologie zeigt, daß die Lebenschancen größer sind, wenn dieser Wille zum Leben per "Wir wollen" geteilt wird, mit der Familie, dem Stamm, dem Volk, der Rasse.

Der Nihilismus, die Verneinung des Willens zum Leben einer Gruppe, entsprießt dem Geschenk des Schaul, der christlichen Kirche. Statt Eigeninteresse wird die Nächstensucht gepredigt, oder besser noch "Fernstensucht", die wohlige Temperatur des Gemütes, die sich einstellt, wenn man den fernen Chinesen oder Afrikaner sehr liebhat. Denn alle "Menschen" sind nun Kinder Gottes. "So halte auch Deine andere Wange hin."

Frei nach Max Stirner: "Die Atheisten sind fromme Leute." Das lebensverneinende Christentum wurde durch die Aufklärung eines Kants nicht etwa entmachtet, der Gott wurde nur vom Himmel heruntergeholt und unter Namen wie "Vernunft" oder "Menschheit" in die Köpfe der Einzelnen implantiert.
Nieder mit dem Egoismus, her mit der Devotion vor der "Wahrheit", der "Vernunft" und der "Menschheit".

Dieser humanistische Todesvirus ist viel zu frei von Bezug zur Wirklichkeit des Lebens, viel zu lange schon wirksam und viel zu satanistisch, um von 99 Prozent der Massen verstanden zu werden.

Wir hatten gegenüber zig wirklichkeitsbefreiten "objektiven" Idealisten und Universalisten in unserer Tradition nur einen einzigen großen Seher, der eine lebensbejahende Lehre verkündet hatte und einen hohen Bekanntheitsgrad erlangte.
(Friedrich N.)

Christoph Nahr

18. März 2013 10:58

Diese erschreckenden Reaktionen zeigen deutlich, daß es sich eben nicht bloß um eine zentral gesteuerte Underdrückung einer "schweigenden Mehrheit" handelt, wie man in rechten Kreisen hofft. Dieser "Antirassismus," der kein Übel außer Rassismus und keine Rassisten außer Eingeborenen kennt, ist tatsächlich und nicht bloß propagandistisch oder metaphorisch die neue Staatsreligion. Eine große Zahl von Deutschen glaubt wirklich daran, selbst im unmittelbaren Angesicht eines brutalen Mordes. Wer mit Aktionen etwas zu bewirken hofft, sollte sich das mal durch den Kopf gehen lassen.

Jan

18. März 2013 11:06

Daniel S. ist auch das Opfer der Feiheit seiner eigenen, so genannten Freunde. Ich kenne das: Ich wurde in meiner Jugendzeit von Südländern ausgeraubt. Diese waren in der Überzahl, ich chancenlos und KEINER meiner so genannten Freunde stand mir bei.

Daniel S. so genannte Freunde haben es auch nicht zustande gebracht, eine Trauerfeier zu veranstalten, mit der man ein Zeichen gegen Ausländergewalt hätte setzen können. Aber I-Phones und Playtations, die haben sie ganz bestimmt alle.

Inselbauer

18. März 2013 11:37

Im Kampf gegen rechts geht zum Beispiel das freundliche Detail unter, dass unsere Salafisten-Jungs aus NRW eine Ceska mit Schalldämpfer in der Küche rumliegen hatten. Laut offiziellen Berichten wurde 2010 vom bayerischen LKA ein Rechtshilfegesuch an die Schweizer Behörden gestellt; von den 55 hergestellten Ceskas mit Schalldämpfer konnten 31 als Tatwaffen der NSU ausgeschlossen werden, weil sie in einem ehemaligen Stasi-Depot gefunden worden waren. In der Schweiz sind 24 Stück gelandet. Die Schweizer haben 16 Stück ausgeforscht und beschlagnahmt. Bleiben 8 Stück. 1 Waffe wurde in Zwickau beim NSU gefunden. Unsere Salafistenbrüder hatten also nach der Mordserie genau 7 Stück zur Auswahl, die sie erwerben konnten. Die Waffen waren aber illegal und im polizeilichen Fahndungsblatt ausgeschrieben.
Wer hat den salafistischen Jünglingen diese Waffe verschafft? Wer hätte den Mut gehabt, eine solche Waffe unter einem solchen Fahndungsdruck weiterzugeben?

JeanJean

18. März 2013 11:46

Nach dem Prinzip der "Runden Tische" in der partizipatorischen Demokratie, ist die Teilnahme der Salafisten am Diskurs eine zwingende Notwendigkeit.

Nach dem Modell des Ausgleichs sind die Vertreter der aggressivsten Gruppe natürlich nach ihren Wünschen zu befragen und ihr mäßigender Einfluss zu erbitten. Soziale Frage, Ausgrenzung, Respekt blabla.

Der Pfarrer hat sich entsprechend vorbildlich verhalten... Die Herrschaft der Rackets (pluralistische Gesellschaft, neue Definition) ist durch den Mord ordentlich befördert worden.

Ein Beispiel der lebendigen Demokratie in Deutschland.

Die Deutschen können in der schönen Rolle des altruistischen Moderators ihre Schuld abtragen. Eigene Interessen haben sie nicht zu haben.

Gesellschaftlicher Zusammenhalt - community harmony - dafür müssen Opfer hingenommen werden.

das kleine b

18. März 2013 11:47

Kirchweyhe ist so bunt, dass sogar die Salafisten vor Ort sind und der Pfarrer ein kleines Schwätzchen mit ihnen hält .

Mahnwache in Kirchweyhe - Pierre Vogel-Team vor Ort

https://www.youtube.com/watch?v=mAsswnhkiiI

Rumpelstilzchen

18. März 2013 11:48

@ Jan @ Gottfried
Woher kommt diese Ängstlichkeit ? Woher die Unfähigkeit zu Trauern ? die Empathielosigkeit ?
Das kann jeder für sich beantworten.
Die Verneinung des Lebens dem Christentum anzuhängen, bestreite ich hier mal vehement.
" Der aufklärerische Liberalismus stellt sich blind für das Böse in der Welt: sowohl für die dämonische Macht des "bösen Feindes" schlechthin, wie für die geheimnisvolle Macht menschlicher Verblendung und Willensverkehrtheit; schlimmstenfalls dünkt ihn die Macht des Bösen nicht so im Ernst gefährlich, dass man nicht mit ihr verhandeln und sich auseinandersetzen könnte. Aus dem liberalistischen Weltbild ist das unheimliche, erbarmungslose und unerbittliche Nein, für den Christen eine selbstverständliche Realität, ausgelöscht. Das ethische Leben des Menschen wird zu einer risikolosen und unheroischen Harmlosigkeit verfälscht." ( Josef Pieper)
@Gottfried verwechseln Sie die zauselbärtigen Pfaffen und Provinzpolitiker bitte nicht mit Christen.

Jan

18. März 2013 11:55

Die Kirchen in Deutschland predigen auch keine Nächstenliebe. Zumindest verkaufen sie Nächsenliebe als Fernstenliebe und Fremdensucht.

Was ist Nächstenliebe?

Nächstenliebe bedeutet, zuerst den oder die Menschen zu lieben, die einem am nächsten sind. Das sind:

1. Familienangehörige
2. Lebenspartner
3. Freunde
4. Volkszugehörige

Erst, wenn es diesen vier Gruppen gut geht, kann Liebe auch Fremden gelten, was aber Solidarität unter VÖLKERN gegenüber hyperkapitalistisch-kommunistischen Regierungen nicht ausschließen soll.

Dazu muss ich nicht die Bibel auswendig gelesen und Bibelstunden genommen haben. Für diese Erkenntnis genügt ein Sprachverständnis für den deutschen Wortschatz. Dieses Verständnis kann das Deutsche Volk aufgrund seines reichen Wortschatzes am ehesten gewinnen und deshalb kann die Welt am Deutschen Wesen genesen, wenn wir Deutsche das deutsche Wesen wieder zu lieben und zu leben beginnen.

Jan

18. März 2013 12:04

Gottfried:
was bedeutet Schaul? Und mit Friedrich N. meinen Sie Nietsche?

Gottfried

18. März 2013 12:56

@ Jan

Schaul = Saulus = Paulus (Neues Testament)

Ja, Friedrich Nietzsche ("Zur Genealogie der Moral", "Der Antichrist" u.a.).

"Nächstenliebe bedeutet, zuerst den oder die Menschen zu lieben, die einem am nächsten sind."

Das lehrt Sie ihr Herz. Das Alte Testament lehrt "Wir" (das auserwählte Volk) versus "die" (Amalekiter, Kanaan, Jericho ...).
Das Neue Testament hingegen lehrt: Wende Dein Herz ab von Deinem irdischen Leben, auch von Deiner Familie!

Gottfried

18. März 2013 13:07

@ Rumpelstilzchen

"... verwechseln Sie die zauselbärtigen Pfaffen und Provinzpolitiker bitte nicht mit Christen..."

In den Schriften selber sehe ich im Alten Testament eine ethnozentristische Kampfschrift. Und zwar nicht für unsere Rasse. Normal, ist will das nicht weiter werten.
Im Neuen Testament eine durchgehend nihilistische lebensverneinende Schrift, der Eigenwille zur Macht wird verächtlich gemacht. Die Belohnung erfolgt erst im Jenseits, die Leiblichkeit und Hiesigkeit hat keinen Wert.

Daß es einzelne Christen gibt, die trotz der christlichen Lehren sehr Gutes für unser Volk bewirken können, will ich nicht bestreiten.
Sehr viele Atheisten sind gegen das Christentum, weil Sie antiweiße Rassisten sind.
Gegen das Christentum und für unser Leben zu sein, ist jedoch etwas ganz anderes.

S.Braun

18. März 2013 13:10

Ich verfolge die Tat in den Medien bezw. im Internet, denn in den nachrichten hört man rein gar nichts darüber; ganz anders wäre das wenn das Opfer ein Türke gewesen wäre und die Täter 6 Deutsche ! Dann würde sofort eine Verbindung zur "NSU" gesucht ( und wahrscheinlich auch gefunden werden...) , landeein landaus gäbe es Lichterketten mit allen bekannten Berufsbetroffenen in vorderster Front und Herr Gauck würde sich überschlagen vor Mitgefühl der Staatschutz würde ermitteln und in den Medien gäbe es das nächste halbe jahr kein anderes Thema. ABER,......der arme Junge war ja nur ein Deutscher....

ene

18. März 2013 13:31

Seltsam, auch dieses Thema zum Anlaß für abgehobene religionshistorische Erörterungen zu nehmen - naheliegender ist doch zu überdenken, wie Medien arbeiten!

Keine Berichterstattung wird je die Realität vollständig widergeben können, fragt sich nur, um man sich überhaupt um so etwas wie "Ausgewogenheit" bemüht. (Stichwort: Berufsethos).

Dazu eine (persönliche) Erfahrung: bei einer Berichterstattung über ein völlig unpolitisches Thema, über eine kulturelle Einrichtung, wurde eine Gruppe von mir bekannten Personen befragt: Meinung A war ungefähr zu 70-80% vorhanden, Meinung B zu unfähr 30%. In der Sendung kamen dann die Statements der 70-80% überhaupt nicht vor. - Und, wie oben schon jemand sagte: wer mal gesehen hat, wie Sendungen im Schneideraum entstehen...

Fazit: die Berichterstattung sagt sehr viel über die Medienarbeit in Deutschland aus, sehr wenig über die Meinung der dortigen Bevölkerung.

Kurt Schumacher

18. März 2013 15:16

@ ene

Sicher verzerren die Medien. Andererseits ist zu bedenken, daß auch wir hier über die Sache nur aus den Medien erfahren haben. Und zwar, genauer gesagt, aus dem Bremen-Regionalteil der "Bild"-Zeitung. Und man weiß, "Bild" erscheint im Springer-Verlag, und der Springer-Verlag...nun, ich denke, wir alle wissen, was wir von dem zu halten haben. So gesehen, ist die Quelle eigentlich eher verwunderlich. Von Zeit zu Zeit läßt man mal einen Fall wie den Mord an Daniel S. mit vollen Klarnamen in die deutsche Meinungslandschaft tröpfeln. Aber nur als Ausnahme. Meistens löst sich alles auf, wie bei Nacht und Nebel. Und den Leserinnen und Lesern bleiben wieder nur Mutmaßungen...

Sezession und andere haben dann zwar die Bevölkerung wachgerüttelt, aber ehrlicherweise sollte man nicht vergessen, daß die erste Information aus dem Hause Springer kam. Und das ist eben merkwürdig. Ich werde mich hüten, in Verschwörungstheorien einzusteigen. Von weitreichenden Implikationen werde ich also schweigen. Aber der Effekt "am Mann" ist doch trotzdem gewesen: die Bevölkerung des Tatortes Kirchweyhe ist eingeschüchtert wie die Kaninchen vor der Schlange. Obwohl einer der ihren, ein Mitbürger, ein Schulfreund, ein Nachbar, ein Sohn, ein Vereinskamerad, und in welchen Gruppen Daniel S. noch aktiv war, von Ausländern ermordet wurde, eindeutig von Türken totgetreten wurde, haben die Menschen in Kirchweyhe nichts besseres zu tun, als "gegen rechts" und "für noch mehr Ausländer" zu marschieren, monoton wie Roboter, mit erloschenen, ausdruckslosen Gesichtern wie Voodoo-Opfer. Keiner hat den Mut, seine ehrliche Meinung zu sagen, keiner steht zu Daniel, es ist, als ob er kollektiv posthum vom ganzen Dorf ausgestoßen worden wäre.

Man hätte selbst nach Kirchweyhe fahren müssen, um dann die Menschen nachher noch einmal selbst anzusprechen. Nachdem die Kameras abgeschaltet wurden. Um sie zu fragen, ob sie noch ein deutsches Gewissen haben?! Vielleicht verzerren die Medien. Aber ich habe den schrecklichen Verdacht, daß dieses ganze Dorf wirklich "fertig hat". "Deutsche Flasche leer". Und wenn man von Kirchweyhe hochrechnet, dann sinkt mein Mut und mein Glaube an unser Volk.

Man sagt so leicht: "Am 8. Mai 1945 starb Deutschland" (als völkerrechtlich souveränes Subjekt). Aber das deutsche Volk, das Volk lebte doch weiter? Selbst Stalin hatte gesagt: "Die Hitlers kommen und gehen, das deutsche Volk aber bleibt bestehen." - Bis heute. In Kirchweyhe starb die deutsche Seele.

Wenn die Prägekraft des Eigenen stark genug ist, können auch noch so viele Ausländer "verkraftet" werden - siehe die preußischen Hugenotten. Aber die kollektive Selbstaufgabe, der völlige Verlust der eigenen Ehre und Selbstachtung, ist eine andere Qualität. Dann ist es aus.

Gottfried

18. März 2013 16:12

@ Kurt Schumacher

"... haben die Menschen in Kirchweyhe nichts besseres zu tun, als „gegen rechts“ und „für noch mehr Ausländer“ zu marschieren ..."

Wie Sie es sagen. Es haben "Menschen" "mensch"lich reagiert. Kirchweyher hingegen - oder Deutsche oder Europäer oder Weiße - unterschieden (lat. "discriminare") sich von anderen "Menschen".

Die alternative Reaktion wäre dann eine Kirchweyher Reaktion oder eine deutsche/europäische/weiße, aber eben keine "mensch"liche.

Deshalb heißt "mensch"liche Identität in der BUNTEN Republik ja auch:
0% Rasissmus.

@ ene

"für abgehobene religionshistorische Erörterungen"

Dieser Schoß ist fruchtbar noch. Was finden Sie an "Wir wollen" - statt "Wir lieben die "Menschen"" - jetzt abgehoben?

Rainald

18. März 2013 17:21

Das ganze Zitat lautet wie folgt (was oben wie ein Zitat formatiert ist, war mein Kommentar dazu)

Härtere Strafen dienen nicht dem Ziel der Resozialisierung des Täters. Die Rückfallquoten sind sehr hoch. Bis zu 60, 70 Prozent der Jugendlichen, die Haftstrafen erhalten, kommen zurück, werden rückfällig. Wir wissen auch, dass wir die Jugendlichen nicht ewig wegsperren können. Das Höchstmaß ist zehn Jahre und höhere Strafen sind keinesfalls abschreckend für potenzielle Täter. Es gibt keinen vernünftigen Grund für härtere Strafen. Was wir brauchen, ist, dass wir die Problemjugendlichen früher identifizieren und ihnen entsprechende Hilfe anbieten, um deren soziale Kompetenz zu stärken. Das ist immer nur durch intensive Arbeit von Menschen mit Menschen möglich, nicht aber durch harte Strafen.

Python

18. März 2013 17:40

MITEINANDER?

"Das Mitgefühl gelte der Familie und seinen Freunden, sagte Lemmermann. Weyhe sei über Nacht ein anderer Ort geworden. Der Bürgermeister rief die Menschen auf, nicht gleich wieder zur Tagesordnung überzugehen. "Wir sind hier, weil wir nicht akzeptieren wollen, dass Menschen so brutal miteinander umgehen."

eulenfurz

18. März 2013 17:46

Die SPD des Landkreises Diepholz äußerte sich auch zum Vorfall: Es spiele keine Rolle, welcher Herkunft Opfer oder Täter seien. "Zwei Menschen haben indivíduell gehandelt."

Das klingt nicht nach Mord, Haß und Gewalt:

"Zwei Menschen haben indivíduell gehandelt"

Das klingt irgendwie nach Fortschritt, Aufklärung und Befreiung.

Vente

18. März 2013 17:55

Kirchweyhe ist kein 1945, bestenfalls ein emotionales "Jena und Auerstedt". Ob darauf die "Konvention von Tauroggen" folgt, "Leipzig" und "Belle Alliance" hängt nur von uns ab.

Richtig ist hingegen: Die "Verantwortlichen" haben mit der gescheiterten Vertuschungsaktion, die an sowjetische Reaktorunfälle erinnert, die schwersten propagandistischen Fehler seit 20 Jahren gemacht.

Der Vergleich mit "Jena und Auerstädt" ist viel zu tragisch. Das war höchstens ein "Finkenfang". Und ich meine nicht den Vorfall selbst. Der ist lediglich eine Aneinanderreihung von kaum nachvollziehbaren Fehlentscheidungen naiver Heranwachsender.
Sondern ich beziehe mich auf die feigen Reaktionen der verantwortungslosen "Verantwortlichen". Daß überheupt ein "Deutscher" so feige sein kann, ohne augenblicklich vor Scham im Boden zu versinken, ist natürlich ein Tiefschlag für jeden anständigen Menschen, der gesessen hat.

"Politisches" Erwachsenwerden bedeutet, zu sehen, daß "das Volk" lediglich eine Ansammlung von Menschen ist. Hohe und niedrige sind dort gleichermaßen versammelt. "Deutschland" ist und war immer ein anzustrebendes Ideal, selten eine Realität. Hohe Verantwortungsbewußtsein, Vorbildlicher Mut sind nicht selbstverständlich sondern ergebnis einer Erziehung. Die Institution der "BRD" erzieht aber nicht zu Mut, Tapferkeit, Anstand und Verantwortungsbewußsein, sondern überläßt den Einzelnen und das Volk seinem Schicksal. Das ist das Schicksal dem alle unterliegen, die ihren natürlichen, einfachen Instinkte wie Schwäche, Antriebslosigkeit, Desinteresse, Ungezwungenheit und Angst in Anti-Tugenden verfestigen: Laschheit, Faulheit, Ingnoranz; Disziplinlosigkeit und Feigheit.

Kraft, Energie, Urteilsfähigkeit, Selbstdisziplin und Mut fallen nicht vom Himmel und sind plötzlich da. Sie müssen langsam erzogen werden - über Generationen. Entweder wird man erzogen, bzw. man erzieht sich selbst, oder man dümpelt herum. Die Unerzogenen sind die Prekären, die Negativselektion. Diese findet sich häufig auf Positionen, wo man mit wenig Auffwand scheinbar hohes Einkommen und hohes Ansehen erlangen kann.

Die Hypothese lautet: Der Zweck der Existenz der BRD liegt darin, die hohen Tugenden, die uns zweitausend Jahre (im Auf-und-Ab) gegen widrigste Bedingungen hat überleben und stark sein lassen, zu zerstören, niederzuhalten. Darin liegt überhaupt der Zweck der Liberaldemokratie, weswegen die vier Weltmächte zwei Weltkriege benötigten, um sie uns auch aufzuwingen, wobei zwei von Ihnen anschließend den Jordan hinunter gingen, weil sie sich übernommen hatten, die dritte 1990 folgte. Die letzte heute wackelt und wird von einer Neuen herausgefordert.

Mit Ausnahme von China haben wir Deutschen die am wenigsten schlechte Ausgangslage. Denn mit etwas Abstand ist es klar, daß die "BRD" ihrem Volke eine feindliche Richtung eingeschlagen hat. Die Euphorismen des Niederhaltens tragen die Bezeichnungen "Westintegration", "Europa" und "freiheitlich-demokratische Grundordnung".

Wir! leben in einem Interregnum. Wenn 'die' so weiter dilettieren, ist es bald damit vorüber. Die Macht der "BRD" hängt tatsächlich an der "projection of power" der USA. Können die sich eine Dominion "BRD" nicht mehr leisten (der Zustand ist bereits seit Jahren eingetreten), ist die Nachkriegsordnung auch formell beseitigt.

Bevor man hier defätistisch wird, und sich selbst Verhaltensweisen anderer Niedrigmenschen zurechnet, sollte man lieber den Blick auf den Schaden wenden, den der Fall Kirchweyhe dem Etablissement zugefügt hat. Genaugenommen handelt es sich um den Schaden, den das Etablissement sich im Umgang mit diesem medialen Großschadensereignis selbst zugefügt hat. Irreparabel.

Der Elefant im Raum wird benannt. Und das Etablissement behauptet, da sei gar keiner. Das niemand mehr. es wird nur noch zur Aufrechterhaltung der Ordnung geäußert.
Es ist zu spät. Denn jeder sieht den Elefant höchstpersönlich. Jeder.
noch schlimmer: Jeder hat "Die" beim Lügen erwischt. Die Lüge des Etablissements hat die billige Qualität der Übererfüllung-des-Fünfjahresplans-des-Großkombinats-Eisenteile-Zwickau-Propaganda.
Nur: in der DDR ging es um Luxusproblemchen: Trabi vs. VW Golf. Heute und hier geht es bereits um die Tötung und Verletzung der eigenen Kinder.

Roland Heinrich

18. März 2013 20:47

Bitte redet nicht die Deutschen schlecht!
Es gibt den Widerstand, und mit Sicherheit auch in Kirchweyhe.
Nur da sind keine Mikrofone, keine Presse für jene, die Kritisches sagen wollen und nicht dürfen, und falls doch, wird es nicht gesendet.

Von zwei Seiten wird auf die Deutschen eingeprügelt. Von linken Medien und Politik, und ungerechterweise auch von vielen die hier nur in die Tasten hauen und schimpfen.

Kurt Schumacher

18. März 2013 21:58

@ Gottfried

ja, leider haben Sie recht.

@ Vente

In weiten Teilen stimme ich Ihnen zu. Nur der optimistische Schlußabsatz, dem würde ich gerne zustimmen, aber es fällt mir schwer. "Jeder hat Die beim Lügen erwischt" - stimmt schon. Nur glaube ich nicht an einen Aufbruch, einen neuen Herbst 1989. Im Augenblick bin ich da eher pessimistisch.

@Roland Heinrich

Bitte mißverstehen Sie mich nicht. Ich prügele nicht auf das deutsche Volk ein, ganz im Gegenteil. Ich leide an Deutschland, weil es mir am Herzen liegt, weil ich selbst ein Deutscher bin, der sich zunehmend fremd im eigenen Land fühlt. Wenn man die deutsche Geschichte kennt, wird man sehr, sehr nachdenklich.

Gottfried

18. März 2013 22:36

@ Rainald

"Was wir brauchen, ist, dass wir die Problemjugendlichen früher identifizieren und ihnen entsprechende Hilfe anbieten, um deren soziale Kompetenz zu stärken."

In dem Moment, wo der Entmannte, Impotente, Sozialpädagogin seine Werte den "Menschen" vermitteln will, riecht der Fremde - denn bereits ein fünfjähriger Bengel ist instinktmäßig hochgradig sozial kompetent -, das Machtvakuum.
Herr im Hause (Dominus) kann immer nur der sein, der sich nicht erklärt.

Martin Lichtmesz

19. März 2013 00:46

Der Nihilismus, die Verneinung des Willens zum Leben einer Gruppe, entsprießt dem Geschenk des Schaul, der christlichen Kirche.

Nur, daß man fast 2000 Jahre in Europa nichts davon bemerkt hat, etwa bis zu dem Punkt, an dem die "christliche Kirche" schon kaum eine Rolle mehr spielte.

Der volle Umfang dieses offenbar unausrottbaren Unfugs aus wiedergekäutem und unverdautem Nietzscheleseblütensud muß eines Tages auch mal restlos zerlegt werden.

neocromagnon

19. März 2013 02:26

Danke für die gute Zusammenstellung, sowas ist immer sehr hilfreich.
Ich bin gespannt, wie lange das noch gut geht, wie lange werden die Deutschen das noch fressen?

Anstatt die immer deutlicher sichtbaren Fehlentwicklungen im Bereich Zuwanderung und Integration anzuerkennen und zu korrigieren

Kann man das überhaupt noch korrigieren? Oder ist die Unterdrückung der Auseinandersetzung nur die Reaktion auf die Erkenntnis der Machtlosigkeit staatlicher Institutionen?
Was würde passieren, wenn das wirklich in aller Deutlichkeit offen angesprochen würde? Es gäbe vermutlich eine weitere Solidarisierung der Muslime gegen die deutsche Gesellschaft. Es gäbe aber auch offene deutsche Empörung und wahrscheinlich deutsche Gegengewalt. Die Folge könnten Unruhen und Angriffe auf Deutsche in muslimischen Gebieten sein, die die Staatsmacht nur noch mit dem Einsatz des Militärs unter Kontrolle bringen könnte und Gebiete, die dauerhaft in rechtsfreien Status fallen.
Aber das ist im Grunde natürlich alles egal, denn die deutsche Gesellschaft wird früher oder später nicht um die Konfrontation herumkommen, wenn die Muslime die unbedingt wollen. Und es wird immer schwerer, je länger man wartet.
Hätte man diesen Entwicklungen schon vor 10 oder 20 Jahren entgegengewirkt, dann gäbe es heute kein Problem. Aber dazu war man zu feige, die Folgen waren ja noch weit weg. Jetzt aber ist der Zahltag in Sichtweite gerückt, irgendwann kommt immer die Stunde der Rechenschaft.

Gottfried

19. März 2013 08:37

@ Martin Lichtmesz

"Nietzscheleseblütensud"

Auf geht's!
"Unsere Atheisten sind fromme Leute." (Max Stirner - Der Einzige und sein Eigentum)
Die Negation der "Kirche" (im engeren Sinne) hat den Universalismus und den Idealismus doch nur verstärkt und mit einer eleganten Schutzschicht versehen.

Kurt Schumacher

19. März 2013 11:35

@ neocromagnon

Nicht vor 10 oder 20 Jahren (das wäre um 2000 bzw. 1990), sondern viel früher! Gleich, als die ersten Gastarbeiter kamen, das war, als wegen des westdeutschen Wirtschaftswunders Vollbeschäftigung herrschte, bereits um 1960 herum, hätte man ganz klar die Rahmenbedingungen der Ausländerrückführung festlegen müssen. Man nannte sie ja damals "Gast-Arbeiter", um auszudrücken: sie kommen für eine gewisse Zeit hierher, und dann müssen sie auch wieder gehen. Das deutsche Volk ist im guten Glauben darauf eingegangen. Aber der BRD-Staat ist damals bereits (nicht erst heute) dem deutschen Volk in den Rücken gefallen. Die klaren Rechtsnormen wurden immer weiter aufgeweicht, bis die Ausländer ihre ganzen Familien aus Anatolien und wer-weiß-woher nachholen konnten. Man hat alle diese Menschen dann hier in die Sozialsysteme eingefädelt, krankenversichert, mit Sozialhilfe durchgefüttert und so weiter...das deutsche Volk wird schon dafür zahlen.

Zum Schein wurde damals gerne gesagt: "Deutschland ist KEIN Einwanderungsland", aber das war genauso gelogen, wie Adenauers Sprüche "Schlesien wird wieder deutsch" oder "CDU steht für Wiedervereinigung". Im Gegenteil! Als 1989 die Mauer fiel, hat zwar Helmut Kohl die DDR genommen, aber die deutschen Ostgebiete, die Gorbatschow ihm angeboten hätte, ausdrücklich abgelehnt! Aber zurück zum Thema "Gastarbeiter".

Die BRD-Parteien wußten alle sehr genau, wohin der Zug rollt. Sie wußten: wenn erst die Kopftuch-Muttis einwandern, dann haben wir die Parallelgesellschaft. Gestern schrieb ich: Solange die Prägekraft des Eigenen (das heißt, des Deutschtums) stark genug sei, könne man auch größere Mengen Ausländer eingliedern. Ja, aber...! Natürlich nur unter der stillschweigenden Voraussetzung, daß man das politisch WILL! Und die BRD-Politik wollte genau das Gegenteil. Die Multikultur wurde zwar nur von den Grünen offen propagiert, aber in Wahrheit von allen etablierten Parteien durchgezogen. Ein sehr simpler Grund, in der Auswirkung perfide, war und ist:

"Der Laden muß halt irgendwie weiterlaufen."

Und so bastelt man sich ein neues Volk, wie es Brecht schon beschrieben hat, aus purem Nihilismus, und je chaotischer die Zusammensetzung wird, umso "besser", denn per "Teile und Herrsche" kann man die verschiedenen Bestandteile dieser Bevölkerung dann gegeneinander ausspielen.

Rumpelstilzchen

19. März 2013 14:18

@ Martin Lichtmesz

eine nostalgische Assoziation

Sie sammeln Bücher über Christus. Das finde ich ganz wunderbar.
Dann haben Sie wahrscheinlich auch das Büchlein "Das Bild von Jesus dem Christus im NT" von Romano Guardini. Der neue Papst wollte über Romano Guardini promovieren. (oder hat es , so genau weiß ich es nicht).
Romano Guardini ist wertkonservativ und unter ethischem Aspekt absoluter Gegenpol zu den 68ern . Ebenso auch der neue Papst. Kein Gutmensch, sondern guter Mensch.Verantwortung statt Gesinnung.
In Argentinien ging er während des Gottesdienstes zu einer weinenden Mutter, die ihre 24-jährige Tochter durch einen Mord verloren hatte und tröstete sie. In Kirchweyhe ging kein wirklich gläubiger einfacher deutscher Bischof zur Mutter des ermordeten Daniel. Hätte theoretisch aber sein können, so es denn einen solchen gäbe ( einen gläubigen Bischof, weiß es nicht ).
An alle Defätisten, Heiden, Antichristen mal wieder die heidnisch-christliche Antwort:
Gegen alle Hoffnung voll Hoffnung Papst Franziskus

ene

19. März 2013 14:41

@ Kurt Schuhmacher

Eine kurze Bemerkung noch zum Thema "Berichterstattung und was man daraus schließen" kann: es gibt eine recht große Gruppe von Augen- und Ohren(!)zeugen dieses Verbrechens. Alle diese jungen Leute haben Eltern, Freunde usw., denen sie erzählt haben, was da tatsächlich vorgefallen ist. Bei der Rekonstruktion des Tathergangs wird man Zeugen vernehmen müssen. Im übrigen auch ein Feld für investigativen Journalismus.

@ Lichtmesz

Nietzsche und das Christentum, ein weites Feld. Alles nicht so einfach. Ich verweise nur auf seinen letzten Brief, in welchem sich eine Formulierung findet, die beginnt: Ich danke Gott für die alte Welt usw
Man wird über N. vieles sagen können - ein Mann der Redensarten ("Ich danke Gott") war er nun ganz gewiß nicht.

bernardo

19. März 2013 16:06

"Als 1989 die Mauer fiel, hat zwar Helmut Kohl die DDR genommen, aber die deutschen Ostgebiete, die Gorbatschow ihm angeboten hätte, ausdrücklich abgelehnt!"

Kurzer Einwurf abseits des Hauptthemas: Dieses alte, anscheinend unheimlich attraktive Gerücht sollte man jetzt doch auch mal zu den Akten legen. Niemand aus Moskau hat das seriös angeboten, es wäre auch außenpolitisch völlig unmöglich duchzusetzen gewesen. Man hätte dann den nächsten deutsch-polnischen Krieg gehabt, die Westmächte an Polens Seite und Gorbatschow schnell gestürzt. (Mal davon abgesehen, daß es das Volk gar nicht mehr gibt, das die Ostgebiete besiedeln könnte. Wir können ja nicht mal die Entvölkerung Mitteldeutschlands aufhalten)

Mehr als die kleinstdeutsche Einheit war 1989 nicht drin.

Ohne Führerschein

19. März 2013 20:28

Kohl wurde Königsberg, das heutige Kaliningrad, angeboten. Eine Bedingung war allerdings dass die dortige Bevölkerung hätte bleiben müssen. Kaliningrad war schon in der Vorwendezeit eine russische Enklave und ist es noch heute.

Hätte Kohl zugestimmt hätte er ein Bundesland mit fremder Bevölkerung ohne Korridor (oder gar Autobahn?) zum Mutterland gehabt. Sicherlich hätten sich einige Vertriebene gefreut, aber der Preis wäre einfach zu hoch gewesen.

Von Schlesien bzw. den Ostergebieten war nie die Rede. Die bereits im Sterben begriffene Sowjetunion hätte eine Grenzverschiebung auf polnische bzw. tschechische Kosten zugunsten der noch-DDR auch nicht durchsetzen können, nicht einmal wenn sie das annektierte Ostpolen rückübereignet hätte.

Der Sündenfall Kohls war nicht etwa das konkrete Angebot Königsberg abzulehnen sondern auf die Aufgabe sämtlicher Ansprüche auf die Ostgebiete ohne Not.

Mit etwas Abstand muß ich sagen dass diese oft und auch zu Recht kritisierte Entscheidung sich doch als richtig herausgestellt hat. Das nicht etwa weil wir die Polen, so wie es heute dargestellt wird, aufgrund unserer Vergangenheit nu auf einmal so furchtbar lieb hätten, sondern aus der Tatache heraus dass der Zusammenbruch des Ostblocks auch hätte ganz anders ausgehen können, das Potenzial war da, Jugoslawien lässt grüssen.

Umso bedauerlicher ist allerdings dass man trotz dieser mehr als großzügigen Geste nach wie vor bei jeder Gelegenheit vor den Polen in den Staub fällt. Ich glaube es ist ihnen mittlerweile sogar etwas peinlich - den Polen, nicht etwa den Deutschen. Schuldstolz ist eben doch der beste Stolz.

Die heutigen EU-Länder im Osten wurden zu deutschen Fittichen gemacht, die zusätzlich zum "Aufbau Ost" nebenherliefen. Die Krise bzw. die Krisen der letzten Jahre haben sie vergleichsweise gut überstanden und stehen aktuell besser da als so manches südeuropäische Land.

Es wäre also nicht so dass die deutsche Art der Wirtschafts- und Finanzpolitik falsch wäre, wie es von den Schuldenländern bzw. deren deutschen Claqueren gerne behauptet wird.

Die "Fittich-Länder" zählen in Sachen EU übrigens zu den letzten Bastionen gesunden Menschenverstandes. Ich bezweifle allerdings dass die deutsche Leistung bzgl. des Aufbaus eine ähnlich breite Erwähung in den Geschichtsbüchern finden wird wie der Marshall-Plan.

Wahr-Sager

20. März 2013 01:37

Für Daniel Siefert wurde vor einigen Tagen eine Petition eingereicht:
Benennung des Bahnhofsvorplatzes in DANIEL-SIEFERT-PLATZ

Bis vorletzte Nacht kamen innerhalb sehr kurzer Zeit über 1.300 Stimmen zustande. Nun ist aktuell zu lesen: “Die Petiton wurde wegen Nichtbeachtung der Nutzungsbedingungen gesperrt.”

Dass dahinter die Antifa steckt, ist sehr wahrscheinlich. Es ist allgemein bekannt, wie schnell sich diese nützlichen Idioten mobilisieren und Aktionen dieser Art mit ihrem Einfluss torpedieren können.

Das antideutsche Portal “Netz gegen Nazis” bleibt seiner Linie ebenfalls treu und instrumentalisiert den Mord, indem wie üblich von “Nazis” und “Rechtsextremen” geschwafelt wird, welche diesen Fall zur “Verbreitung ihrer Propaganda” nutzen würden.
Dabei bezeichnen sie Äußerungen wie die folgende des NPD-Politikers Holger Apfel als “menschenverachtende Hetze”:
“Die Hätschelkinder der Ausländer-Lobby haben wieder zugeschlagen.”
“Schwer erträglich” sei diese “Hetze”, auch wird Apfel vorgeworfen, von einer “Kuscheljustiz” zu schreiben – nur muss man noch lange kein NPD-Mitglied sein, um zu solchen Schlüssen zu gelangen. “Rassistisch” sei nach diesem Portal auch die Äußerung “Wir sind Fremde im eigenen Land!!!”

Es gibt zwischenzeitlich eine neue Petition - natürlich bei einem anderen Anbieter:
Benennung des Bahnhofsvorplatzes in DANIEL-SIEFERT-PLATZ

Aktuell sind es 918 Unterstützer. Ich bin gespannt, ob die Petition in diesem Fall bestehen bleibt...

Wahr-Sager

20. März 2013 01:44

Aus der im Artikel verlinkten Kreiszeitung:

Ausdrücklich lobt Fiedler das „Team Tonia“ in Kirchweyhe. Der türkische Friseur habe seine Landsleute um Spenden gebeten und will selbst einen Teil der Einnahmen seines Geschäfts abzweigen, um die Mutter des auf so tragische Weise und im Alter von nur 25 Jahren ums Leben gekommenen Daniel zu unterstützen.

Ob wohl auch ein Rechter gelobt werden würde, wenn er um Spenden gebeten hätte?

Kurt Schumacher

20. März 2013 07:05

Übrigens, in Berlin am Alexanderplatz, zwischen Dunkin Donuts und dem Roten Rathaus, steht "Das Zelt der Betroffenheit". Das ist ein Mahnmal für Vietnamesen-Johnny, das wer-weiß-wer aufgestellt hat und das innen voller roter Kerzen und Blumen ist. Es ist zumindest halb-offiziell, denn sonst wäre es schon längst weggenommen worden, so nahe, wie es beim Roten Rathaus (Sitz des Berliner Regierenden Bürgermeisters) steht. Polizisten patrouillieren in der Nähe, deshalb habe ich keine Fotos gemacht. Man möchte ja nicht auffallen.

Jedenfalls hat man das Mahnmal jetzt ergänzt, Daniel S. ist dort jetzt "Beifahrer". Er hat eine kleine Ecke bekommen, Fotos wie Asia-Johnny, mit dem zwiespältigen Text (von mir aus dem Gedächtnis zitiert, aber sinngemäß stimmt es schon):

"Wie Johnny starb auch Daniel als Streitschlichter, weil er anderen helfen wollte. Sein Opfer zeigt Zivilcourage. Der Verdacht eines rassistischen Hintergrunds hat sich nicht bestätigt! Auf Facebook war spekuliert worden, Daniel habe Kontakte zur rechten Szene gehabt, aber das hat sich nicht bestätigt."

Wer in Berlin wohnt oder zu Besuch ist, kann sich ja selbst einen Augenschein verschaffen.

Margitta

20. März 2013 16:27

Habe mir die Rede des Bürgermeisters angehört. Einfach peinlich, wie hier ein Gedenken an einen jungen Ermordeten zu politischer Agitation missbraucht wurde. Und da werfen sie den Rechten immer vor, sie würden solche Fälle instrumentalisieren. Das ist das, was sie selbst ständig und ununterbrochen machen. Und dann diese unansehnliche, schmuddelige Schmalzlockenfigur neben dem Bürgermeister, ich dachte das wäre irgendein Ein-Euro.Jobber (pardon, ich wollte hier keine Hartz IV-ler beleidigen). Als sich dann herausstellte, dass das der Pfarrer ist, war mir schlagartig klar, warum der Kirche die Leute weglaufen.
Was ich mich auch frage: seit wann kann man einem Menschen das Trauern verbieten? und woran haben die Hundertschaften Polizei erkannt, ob jemand ein "Rechter" ist? Und seit wann dürfen in diesem Land nur ausgewählte Personen an einer öffentlichen Veranstaltung teilnehmen? Nicht, dass bei dieser Veranstaltung irgendjemand etwas verpasst hätte, wenn er nicht dabei war, aber prinzipiell halte ich das für grundgesetzwidrig.

Veritas

20. März 2013 16:33

"Stolz darauf, dass Weyhe bunt ist" Die Antwort ist ganz einfach: Wäre Weyhe nicht "bunt", wäre Daniel noch am Leben. Schuld daran, dass Weyhe "bunt" ist, sind der Bürgermeister und alle seine Systemkollegen. Mithin sollten sie auch dafür bestraft werden. Im Übrigen ist Weyhe aber nicht bunt, sondern hauptsächlich rot.

Götz Kubitschek

20. März 2013 22:09

diskussion geschlossen.
dank und gruß!
götz kubitschek

guteronkel

13. September 2013 20:27

Der Klügere gibt nach. So sagt es der Volksmund. Aber bitte nicht so lange, bis er der Dumme ist. So meine ich es.
Es ist schon verwunderlich, was deutsche Medien aus dem Mordfall Daniel S. gemacht haben: Ein Stück, welches von Ludwig Thoma hätte geschrieben worden sein könnte.
Tolerant, tolerant, fremd im eigenen Land. So macht die NPD Wahlkampf. Ich muss der NPD das erste Mal zustimmen, wenn ich mich in die absurden Umstände um den gewaltsamen Tod des Daniel S. einlese.
Dass Politik und Behörden ihr eigenes Versagen derart dumm-dreist zu vertuschen versuchen schreit förmlich nach Rache.
Mir als Mensch, der die Gnade der späten Geburt hatte, stellte sich sehr lange die Frage, wie ein Volk wie die Deutschen zu Taten fähig waren, wie uns diese vielfach berichtet werden (eine Verifizierung ist natürlich dringend notwendig). Heute kann ich es mir vorstellen: Die Leute damals (1932) waren von ihrer Politik und von den Behörden dermaßen enttäuscht, dass sie Hitler und die Schergen der NSDAP einfach machen ließen. Man hat einfach weggeschaut und sich gedacht: Was geht es mich an.
Genauso wird mit den entsetzen Leuten in Kirchweyhe verfahren. Sie werden daran gehindert ihrer Trauer Ausdruck zu verleihen. Werden diese Leute irgendwann einmal auf die Straße gehen und gegen eine Sippschaft aufbegehren, wenn es sich ergibt, dass wieder derartige Verhältnisse sich einstellen? Ich glaube nicht. Ich würde auch wegsehen und mir denken: Die haben das verdient. Das ist schon Recht so. Jetzt bitte mal kurz und kräftig aufgeräumt. So könnte ich mir mein Denken vorstellen. Und es wird kommen, denn das Volk ist dumm- aber nicht dauerhaft unbelehrbar.

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