Ende der Sommerpause (1): Arbeitsplan bis Ende Oktober

Den Lesern dieses Netz-Tagebuchs ist nicht verborgen geblieben, daß wir uns nur selten gäußert haben in den vergangenen...

Götz Kubitschek

Götz Kubitschek leitet den Verlag Antaios

Wochen. So ist das meis­tens: daß alle Autoren zugleich der Nei­gung nach­ge­ben, ein­mal nichts zu sagen, son­dern zu grü­beln, zu pla­nen und Sub­stanz anzu­sam­meln. Womit waren sie, womit sind sie beschäf­tigt, die Federn der Sezes­si­on, die sich nun zurück zum Dienst melden?

Hei­no Bos­sel­mann (er trug das Tage­buch gewis­ser­ma­ßen durch die stum­me Hit­ze) sich­te­te Manu­skrip­te für sei­nen noch tau­fri­schen Morä­nen­land-Ver­lag und freut sich dar­über, wie er mir berich­te­te, daß er täg­lich Bestel­lun­gen zur Post tra­gen kann, obwohl es sich bei dem bis­her ein­zi­gen Titel sei­nes Ver­lags um den Lyrik-Band Urstrom von Mar­tin Moll­nitz handelt.

Ich kann die­se schö­ne Erfah­rung mit der bis­her nur ver­mu­te­ten, nun näher ergrün­de­ten, bel­le­tris­ti­schen Lek­tü­re-Ebe­ne unse­rer Leser nur bestä­ti­gen: Mei­ne Arbeit wäh­rend der stil­len Hit­ze war es, die seit lan­gem geplan­te edi­ti­on nord­ost aus der Tau­fe zu heben und ein ers­tes Paket aus Roma­nen und Erzäh­lun­gen zusam­men­zu­stel­len. Der Set­zer hat bei der Gestal­tung der Ein­bän­de gan­ze Arbeit geleis­tet, und der Zuspruch der Leser über­rascht mich trotz mitt­ler­wei­le lang­jäh­ri­ger Ver­le­ger­er­fah­rung: An den Roma­nen von Jean Ras­pail und Dome­ni­co di Tul­lio, der Erzäh­lung Horst Lan­ges und der Novel­le Joa­chim Fer­n­au herrscht gro­ßes Inter­es­se – es ist gera­de so, als woll­te die Leser­schaft zei­gen, daß sie nicht auf his­to­ri­sche und poli­ti­sche Bücher fixiert sei, son­dern ein zwei­tes, schö­nes Bücher­zim­mer besitze.
Neben­bei konn­ten wir – dar­an war Bene­dikt Kai­ser maß­geb­lich betei­ligt – die 13. Staf­fel der kapla­ken in den Druck geben (mit Titeln von Nor­bert Borr­mann, Ste­fan Scheil und Armin Moh­ler) und natür­lich die ers­te Palet­te des neu­en Buchs von Man­fred Klei­ne-Hart­la­ge in den Ver­sand geben.

Man­fred Klei­ne-Hart­la­ge: Er hat ver­spro­chen, ab kom­men­dem Mon­tag ein bis zwei Bei­trä­gen pro Woche zum Netz-Tage­buch bei­zu­steu­ern. Ich habe den Ein­druck, daß er Aus­ein­an­der­set­zun­gen sucht, gerüs­tet durch sei­ne inten­si­ve Beschäf­ti­gung mit der Kana­li­sie­rung des Poli­ti­schen durch die poli­ti­sche Mit­te. Außer­dem bespre­chen wir bereits ein nächs­tes Buchprojekt.

Ellen Kositza: Sie arbei­te­te inten­siv am August-Heft der Sezes­si­on mit (ihr eige­ner Bei­trag über die ziem­lich ver­rück­ten Mit­ford-Schwes­tern ist nur der sicht­bars­te Teil) und schloß das Lek­to­rat am neu­en Buch von Andre­as Von­der­ach ab, das die Völ­ker­psy­cho­lo­gie zum The­ma haben wird.

Auch Mar­tin Licht­mesz sitzt über einem Werk (anders möch­te ich das nicht bezeich­nen), Arbeits­ti­tel: “War­um ich die Bibel lese”. Licht­mesz ver­sucht dar­in die Fra­ge zu beant­wor­ten, ob das (mitt­ler­wei­le in sei­ner Ver­falls­form beschreib­ba­re) Chris­ten­tum uns eher das Mark aus den Kno­chen saugt oder doch in der Ver­tei­di­gung des Eige­nen stützt. Sel­ten habe ich Licht­mesz so ernst­haft und bei­na­he bang den Denk­pro­zes­ses vor­an­trei­ben sehen.

Wäh­rend­des­sen hat sich Felix Men­zel mit drei Mit­ar­bei­tern in Dres­den fest­ge­setzt – auch er eine Zei­ger­pflan­ze, an der deut­lich wird, in wel­chem Unter­grund zu wur­zeln hat, wer so denkt wie wir. Phil­ip Stein hat über die ers­ten Vor­fäl­le in Dres­den ges­tern einen Gast­bei­trag ver­faßt. Men­zel sebst hat mit sei­nem Büro gro­ße Tei­le der Pla­nun­gen für den 2. zwi­schen­tag über­nom­men, und die­ser zwi­schen­tag wird um eini­ges reich­hal­ti­ger, inter­na­tio­na­ler und dich­ter besetzt sein als der vom Vor­jahr, das kann man sich hier anschau­en. Die Arbeit an die­ser 2. Frei­en Mes­se wird uns alle in den nächs­ten Wochen beschäf­ti­gen, bevor sie am 5. Okto­ber über die Büh­ne geht.

Zwei Wochen vor­her hält Erik Leh­nert die Som­mer­aka­de­mie des Insti­tuts für Staats­po­li­tik zum The­ma “Hei­mat” ab – dies­mal wie­der in Schnell­ro­da. Soweit ich weiß, sind fast alle Hörer­plät­ze belegt, aber wer unbe­dingt dabei sein will, kann hier sein Glück ver­su­chen. Leh­nert arbei­tet außer­dem am 4. Band des Staats­po­li­ti­schen Hand­buchs: Deut­sche Orte lau­tet der Titel – man kann sich eine Art wis­sen­schaft­li­chen und iden­ti­täts­stif­ten­den Rei­se­füh­rer dar­un­ter vor­stel­len. Wir pei­len den Novem­ber für die Ver­öf­fent­li­chung an.

Auch von Tho­mas Schmidt haben wir lan­ge nichts mehr lesen dür­fen. Dies ist umso bedau­er­li­cher, als sei­ne fak­ten­sat­ten Ana­ly­sen stets zu den meist­ge­le­se­nen Bei­trä­gen unse­res Netz-Tage­buchs gehö­ren. Ich ken­ne den Grund, war­um er sich rar macht: Auch er schreibt an einem Antai­os-Buch, wir haben uns auf den Arbeits­ti­tel “Deutsch­land 2020. Eine Pro­gno­se” geeinigt.

War die Som­mer­pau­se über­haupt eine? Bot sie Gele­gen­heit zur see­li­schen, geis­ti­gen und kör­per­li­chen Sub­stanz-Anrei­che­rung? Nicht immer, nicht für jeden: Dazu sind die Bedin­gun­gen zu wenig aus­ba­lan­ciert, ist die Zeit zu pre­kär. Manch­mal wünsch­te ich mir einen Film über die Umstän­de, unter denen unse­re Autoren und Mit­ar­bei­ter das for­men, was am Ende bleibt.

Götz Kubitschek

Götz Kubitschek leitet den Verlag Antaios

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Kommentare (13)

Inselbauer

15. August 2013 11:48

Sauber! Um die filmische Umsetzung muss man sich nicht sorgen; auf Basis der dokumentarischen Arbeit unserer Freunde von der Abteilung Horch und Guck (or "Hear and Look", K.H. Hoffmann) wird sich dieser Entwicklungsprozess später gut verfilmen lassen.
Die gepflegten Grausbirnen, die dem Gegner angesichts der munteren Aktivitäten eures Kreises aufsteigen, sind nicht zu unterschätzen. Ich hätte nicht damit gerechnet, dass sich das wirtschaftlich durchhalten lässt. Auch die innere Festigkeit, die man braucht, um eine Kellerwohnung als "Zentrum" mit Leben zu füllen, ist beeindruckend.
Und das alles ohne Jammern.

Rumpelstilzchen

15. August 2013 12:43

Jawoll, Ihr meldet Euch wenigstens gehorsamst zurück.
Die neuen Inszenierungen dienen weiter der Kunstfreiheit.
Bin sicher, Ihr werdet eine Superperformance hinlegen.
Bin gespannt.

Disobbedisco!

15. August 2013 13:46

Ich brenne auf Lichtmesz' Werk. Vielleicht eines der wichtigsten Themen innerhalb des eigenen Kreises.

Inselbauer

15. August 2013 18:15

@doppeldisko
Bei mir ist es eher die Angst vor dem Weihwasser (...) das Christentum ist und bleibt ein Kopfwehthema für den wackeren Nationalisten

corvusacerbus

15. August 2013 18:22

#Disobbedisco/Lichtmesz: Ja, so wichtig wie das vertiefte Verständnis des Ökonomischen, zum Beispiel des Verhältnisses immaterieller und materieller Werte, ihrer Produktion, ihres Erhalts und ihres Verzehrs, um Welt, Mensch und Leben zu verstehen, so zentral - und so vermißt, wenn ich mir diese Anmerkung leisten darf - ist für eine rechte, konservative Kraft, die verwurzelt sein will und sein muß, um bei Sinnen, kraftvoll und relevant zu sein, das Verständnis des Transzendenten und des Glaubens. Die Frage nach dem geoffenbarten Erlöser Jesus Christus, seiner Kirche und der Bedeutung, die dieser 'Salvator Mundi' für Deutschland und Europa hat ist nicht zu überschatzen - und für die Bedeutung, die Gott und Glauben für mich selbst und mein Sein in dieser Welt haben, gilt Nämliches. Übrigens, wem das alles zu luftig, fern oder fremd und wer religiös unmusikalisch ist, sollte hinsichtlich der Relevanz der Religion doch die grundlegende religionspolitologische These bedenken: "Wer Religion verkennt, erkennt Politik nicht!".

Erwalf

15. August 2013 21:51

Jedes der angekündigten Bücher reizt zur Lektüre, aber wenn man auch noch einiges andere lesen möchte oder zum Lesen hat, dann muß ausgewählt werden und auch Verzicht geübt, so schwer es fällt. Doch freue ich mich wie früher in der Kinderspielzeugabteilung des Warenhauses in der Vorweihnachtszeit: Auch wenn aus der Fülle des Angebotes nur ganz wenig zum wirklichen Geschenk wurde, so war doch die Freude groß darüber, daß es das alles gab und man es betrachten konnte und sich vorstellen, daß das eine oder das andere vielleicht später einmal doch noch zum Geschenk wurde und zum Eigentum. - Auch ich brenne auf Lichtmesz' Werk. Zudem würde ich alle belletristischen Werke gerne lesen, werde mich da aber zunächst auf den Casa-Pound-Roman beschränken. Eine Zeitlang sah ich die Schildkrötenfahne vom dahinter liegenden Hof aus jeden Tag wehen, deshalb das besondere Interesse.

Franz Schmidt

15. August 2013 21:58

Ich wünsche mir, daß man neben Alex Kurtagic weiteren "Ausländern" die Möglichkeit gibt, bei antaios zu publizieren.

Wie wäre es mit Greg Johnson, Tom Sunic, Kevin MacDonald, Richard Spencer, Matt Parrott, Michael O´Meara oder Jared Taylor?

apollinaris

15. August 2013 22:32

Ich freue mich sehr auf das Belletristik-Paket in betont bibliophiler, stilsicherer Ausstattung. Schön, dass der Verleger hier seine Leser nicht unterschätzt hat und ihnen ein über die Sachliteratur hinausreichendes Interesse zutraut. Es geht hier nicht nur um den Inhalt, sondern auch um die "Haptik"; so ein schönes Druckerzeugnis in die Hand zu nehmen, den Duft der frischen Presse wahrzunehmen, das ist immer wieder ein besonderes Erlebnis, an das man auch gerne zurückdenkt, wenn das Werk einmal gelesen ist.

Wenn DHL drei Mal klingelt... dann ist das manchmal wie Weihnachten oder es macht sich sogar ein Kindergeburtstagsgefühl breit. So entsteht eine emotionale Bindung, die Liebe zum Verlag wird gefestigt. - Fast ein Kalauer, aber es muss sein: "Wenn einem so viel Gutes widerfährt - dann ist das schon die eine oder andere Subskription wert."

Carsten

16. August 2013 13:27

Melde mich zurück zum Dienst in der Ein-Mann-Kaserne!

karlmartell

16. August 2013 15:25

...und zu all diesem Fleiß, es grüsst der liebe Jonathan ;-)

Franz Schmidt

16. August 2013 18:08

Ich habe das Paket bestellt. Darüber hinaus werde ich einzelne Bände gezielt zu verschiedenen Anlässen nachbestellen und verschenken.

Ein Tipp: Man kann die Antaios-Bücher auch auf AfD- und JF-Stammtischen vorstellen. Habe damit sehr gute Erfahrungen gemacht.

Götz Kubitschek

16. August 2013 20:47

dank an alle begeisterten und entgeisterten. die diskussion um lichtmessens nächstes buch führen wir, sobald wir es lesen können. kommentare also bitte abspeichern.
gruß und ende! gk

Mann

19. August 2013 13:48

Bitte Kurs geben für junge Aktivisten:
Der erreichbare Hauptgegner sind die Grünen. Sie geben die Richtung vor, der sich unter dem Druck ihrer Freunde in den Medien alle anderen Parteien anzuschließen haben.
Wie kann gegen die Grünen vorgegangen werden, spektakulär, kreativ, sympathisch und wirksam? Das ist der Knackpunkt.
Ein Hauptthema dabei: Enthüllung ihres Deutschenhasses.

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